Re: Von der Jägerhorde zum Massenmenschen

Geschrieben von HotelNoir am 26. Juni 2006 10:53:09:

Als Antwort auf: Re: Von der Jägerhorde zum Massenmenschen geschrieben von Fred Feuerstein am 25. Juni 2006 20:35:40:

>
>eig. Anm.:
>Der Text ist nunmehr fast 40 Jahre alt!
>Wer immer noch glaubt, na das wird schon, die Menschheit wird ja immer klüger und weiser (selten so gelacht!) , und ist doch nicht so bescheuert sich selbst irgendwann auszuradieren, der möge diesen Text sorgsam lesen und sich Gedanken machen...........
>Mit freundlichen Grüßen
>Fred

Hallo Fred
das kann man so sehen, aber mir scheint es etwas sehr tendenziös. Ich stütze mich da lieber auf empirische Erkenntnisse wie z.B. das Stufenmodell der moralischen Entwicklung und die Forschungen von Piaget, der herausgefunden hat, dass die kognitive und moralische Entwicklung des Menschen von der komplexität der Gesellschaftsstruktur abhängig ist. Je höher die Komplexität umso höher auch die moralische Entwicklung. Man kann also davon ausgehen, dass in der modernen westlichen urbanen Gesellschaft der Einzelne durchschnittlich eine höhere - sprich biophilere - Moral vertritt als ein Eingeborener in einem afrikanischen Dorf, weil ersterer sich viel mehr Gedanken über die Moral machen muss.
Ich wage mal zu behaupten, dass eine so komplexe Gesellschaft wie unsere heutige in der uns bekannten Weltgeschichte noch nie dagewesen ist. Deshalb ist auch die moralische Entwicklung durchschnittlich so hoch wie noch nie. Sichtbar wird das z.B. daran, dass Angriffskriege oder die Versklavung eines Volkes oder einer Rasse nicht mehr so einfach moralisch zu rechtfertigen sind. Mächtige, die trotzdem solche Absichten haben, müssen sich viel bessere Gründe (z.B. Kampf gegen Terror) überlegen, um Krieg zu rechtfertigen.
Grüsse HotelNoir



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