Re: Soldatenaufstand - Soldausfall

Geschrieben von BBouvier am 07. Juni 2006 14:10:07:

Als Antwort auf: Re: Soldatenaufstand - Soldausfall geschrieben von Taurec am 07. Juni 2006 10:25:45:

>Hallo!
>Ich tippe mal auf den Ausfall von Soldzahlungen wegen der Wirtschaftskrise. Die Motivation, auf Seiten der Regierung gegen die Menge einzuschreiten, dürfte in's Bodenlose sinken, zumal die Masse ja aus wahrscheinlich ähnlichen Gründen auf der Straße ist. Da schlägt sich, was von der Arnee noch vorhanden ist, kurzum auf die Seite des Volkes.
>Gruß
>Taurec
>Quellensammlung Schauungen

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Nur mal hier drangehängt:

Die Regierung eines Staates, ganz gleich welcher
Form, sitzt sicher im Sattel, solange die Armee
intakt ist und loyal.
Wobei "intakt" hier besonders miteinbeschliesst,
tapfer zu kämpfen, ohne Rücksicht auf persönliche
Nachteile.
Gegen die Armee gelingt keine "Revolution".
Und bei "Revolutionen" steht sie deswegen
stets im Brennpunkt des Geschehens.

1)
"Wegbrechen" kann das Offizierkorps bzw. die
Führung einer Armee, wenn zu der Auffassung gelangt,
der Staat/das Volk nehme nicht hinzunehmenden
Schaden durch die derzeitige Regierung.
(=> 20. Juli 1944/ "Rommel", sowie gelegentlich
"Putsche von oben" in diversen südamerikanischen Ländern.)
Wobei die Armee dann ihren Offizieren folgt und nicht länger
der Regierung.

2)
"Wegbrechen" kann die Basis der Armee
in Gestalt der einfachen Soldaten, die den
Vorgesetzten den Gehorsam verweigern, bei durchaus noch
loyalem Offizierkorps.
(=> frz. Revolution, russische Revolution 1917,
"Matrosenaufstand" 1918.)

Wobei interessant ist, festzustellen, dass
es gelegentlich auch Mischformen gibt.
So hat z.B. Napoleon seinen Treue-Eid gebrochen, ist
fahnenflüchtig geworden, hat gegen seinen König
die Waffe erhoben und gegen seine Kameraden
gekämpft.
Als wendehalsiger, als ehrloser Egomane.

Wie die BW nun "kippen" könnte, kann ich mir
schlichtweg nicht vorstellen.
Das nicht als Argument zu verstehen:
Mir fehlt offenbar nur die Phantasie.

Taurecs obigen Ansatz hielte ich für durchaus
denkbar.
Wobei allein Ausfall das Soldes kaum ein
hinlänglicher Grund für Soldaten ist,
nicht weiter loyal zu sein.
Wer das meint, dem ist das innerste Wesen
einer Armee fremd:
Soldaten sterben für die "Fahne"!

Hier scheinen sich sämtliche Strukturen
der BRD aufzulösen.
Wobei man sich vielleicht einmal fragen sollte,
welche (positiven!)tragenden Strukturen die BRD denn
halten.

"Tragende Strukturen" wären:
-Gemeinsinn
-Blutsbande (<= landsmannschaftliche Loyalität)
-Wohlfahrt im Ramen des Möglichen
-eine geliebte Regierung/Staatschef
-Rechtssicherheit
-Vertrauen in die Staatsführung
-subjektives Gefühl von Freiheit
-rationale, allgemein akzeptierte Staatsziele
-Alle verbindende, irrationale "Ideen" und Symbole

"Fussball" allein wäre da wohl ein wenig dürftig....

BB




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