Re: Selbstherstellung von Verbrauchsgütern

Geschrieben von Jazzy Al am 03. Juni 2006 03:49:40:

Als Antwort auf: Selbstherstellung von Verbrauchsgütern geschrieben von Humorvoller Bunkerbauer am 03. Juni 2006 01:29:14:

Hallo HB

Ich denke, ehrlichgesagt , ich wüsste (zum Teil auch ohne es gelernt zu haben) wie ich mir die Dinge herstellen könnte die ich benötige. Ich glaube ich habe ein ausgeprägtes Improviations- und Forschertalent aber ich denke jeder "normal Denkende" kann das mit ein wenig Phantasie in einer Notsituation auch...

du sagtest:

Rasierklingen: Zur Not tut es auch ein "wild gestutzer" Bart, Hartmetall ist in allen möglichen Überresten der zerstörten Insustrielandschaft zu finden und das schleifen ist mittels naturstein durchaus möglich...

Kleidung: Ich wüsste wie ich Lohe zum Leder gerben herstelle und das Leder gerbe, aber ich denke daß "nach dem Bumms" etliche Mengen an Stoffen übrigbleiben. da die Menschheit ja sehr dezimiert ist, genug für mein Leben, ist die Menschheit nicht so stark dezimiert gibts auch Leute die in der dann nahen Zukunft entsprechendes herstellen werden.

Schuhe: OK ich habe 3 Jahre Schumacher gelernt damals, aber jedem sollte es eigentlich gelingen, sich aus einem festen Sohlenmaterial in Verbindung mit einem weicheren Schaftmaterial und einer improviesierten "Nadel" (zur Not aus Knochen [hähä davon sollten genug rumliegen] fertigen). Hauptsache unter den füssen was Festes und was Weiches drüber was das Feste hält...

Getreide/Brot: sähen (frühjahr), ernten (spätsommer, oder wenn reif), mahlen (mit stein draufrumkloppen), mit Wasser und Öl (aus sonnenblumen, raps, Hanf (!!! ;-)) mischen und nen Mehlfladen auf heissen Steinen backen...

Kuh melken: ausprobieren, ist nicht so schwer! Das Vieh beklagt sich eh wenn nich passt, im Endeffekt so wie am meisten Milch kommt, mit den fingern die milch "fortanpressen" bis sie unten rausspritzt, je mehr sesto besser die Technik. Merken. Weitermachen.

Hanf anbaun: ;-) leichter als du denkst. Das Zeug wächst wie Unkraut, ist pflegeleicht, fehlerverzeihend, und äusserst sympathisch und vielseitig. vieles erklärt sich von alleine. die fasern sind im und um den Stengel und lassen sich "auskämmen", auf die Idee würdest du selber kommen wenn du den Stengel brichst, man sieht es gleich, die Samen mit den fingern zerquetscht geben Öl, also einfach eine art Presse bauen das "Rohöl" filtern und gut ist... Da meine Pflanzen eh bei der Staatsanwaltschaft weilen kann ich dir gerne und hochoffiziell Auskunft auf eigenen Erfahrungen geben, verstecken muss ich mich nicht mehr


Im Endeffekt will ich damit nur sagen: Mach dir nciht soviele Sorgen, manches Erklärt sich von ganz alleine wenn man es macht. Und sehr viele Rohstoffe umgeben uns ständig. Allerdings würde ich es hilfreich finden eine Kopie von Wikipedia zu haben, das würde helfen die puren Zusammenhänge zu erklären. Wenn man dann ein paar Versuche unternimmt kommt man meist zu guten Ergebnissen.

Also ein paar gute Lexxíka und ein offenes Auge sowie ein wenig Experimentierlust helfen auch nach dem Armageddon echt weiter. alles was man sich bereitstellen sollte ist das was man nach dem Crash nicht mehr bekommt und auch nicht selbst herstellen kann :Sämereien, Metalle, Tiere (wie z.B. die zu melkenden Kühe), Hilfsmittel (Werkzeuge, etc...) ... aber an einiges wird durch Tauschgeschäfte wohl auch "danach" noch dranzukommen sein. Man muss nur etwas zum tauschen haben, oder halt eine Fähigkeit..

20 Hanfsamen Fedrina 34 gegen ein paar Schuhe

lieber Gruss
Jazzy

>ein altkluger Satz sagt ja auch entsprechend: "Gold kann man nicht essen! "
>>In diesem Sinne macht es wohl mehr Sinn sich mit direkt, TAUSCHBAREN Gütern zu versorgen..

>Hallo ALLE...
>Ich lese hier immer von Vorbereitungen wie die Anschaffung von diesem und jenem. Das Problem ist doch eher, daß diese Güter, so man überlebt und sie nutzen kann, irgendwann alle sind: und dann? So Sachen wie Rasierklingen, Wollfett, Imprägniermittel, die Hose ist durchgewetzt, der Schlafsack nach ein paar Jahren zerfallen. Oder die Brillengläser sind zerbrochen oder in der Stärke zu schwach.
>Die eigentliche Frage ist ja: Was passiert dann? Wie stellt man in der Natur lebend all die wichtigen Gebrauchsgüter her. Für Rasierklingen sehe ich gar keine Möglichkeit, dazu braucht es doch einen hochwertigen Stahl bestimmter Güte, den keiner mal in der Schmiede hämmern kann.
>Interessant wäre an ein alternatives Überleben und Weiterleben zu denken mit Gebrauchsmitteln, die man direkt aus der Natur herstellen kann. Nicht nur einzelne, sondern alle. Weiß jemand, wie man Kleidung herstellt? Oder Schuhe? Sind die ganzen Techniken aus dem Mittelalter etwa verlorengegangen?
>Wie baut man Getreide an, wie und wann sät man, wann erntet man, wie drischt man es, wie mahlt man es, wie bäckt man ein Brot? Wie melkt man eine Kuh, wie macht man aus Milch Butter? Wie kocht man Beeren ein? Oder wie stellt man Kutschen und Räder her (Wagner)? Wie stellt man Fässer, Kübel, Eimer, Scheffel her (Böttcher)? Wie flicht man Körbe (Korbmacher)? Wie baut man einen Ofen? Wie baut man Hanf an und gewinnt daraus Fasern für Taue und Kleidung? Wie webt man Stoffe?
>Ohne diese einfachen Tätigkleiten zu kennen, sehe ich keine Überlebenschancen. Vieles davon weiß ich auch nicht, gebe ich zu. Und Fernsehserien wie "LOST", wo ein paar Robinsons auf einer Insel überleben sind auch eher Hollywood-Quatsch.
>Denkt mal darüber nach! Ich lebe auch in den Tag und unternehme keine Vorbereitungen. Mir fehlen die Finanzen, die Örtlichkeiten, aber letztlich vertraue ich dennoch darauf gerettet zu werden. Aber so verrückt wie ich seid Ihr doch nicht? :-)
>Gruß, HB


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