Re: Die Prophezeiungen des Königs / Ergänzung

Geschrieben von Theodor am 01. Juni 2006 17:48:39:

Als Antwort auf: Re: Die Prophezeiungen des Königs / Ergänzung geschrieben von Micha aus dem Süden am 01. Juni 2006 14:46:31:

>... der "König der Welt" ist übrigens die europäische Übersetzung des Sanskritbegriffs "Chakravartin", "Weltenherrscher" - damit ist in der indischen Mythologie jemand gemeint, der in einem weltlichen Bereich die völlige Meisterschaft erreicht hat - also ein Welten-Meister z.B. in der Welt des Zauberns, des Ringens, des Philosophierens.... und in der Überhöhung einen weltlichen Herrscher über Weite Gebiete.
>Als Bild ist der Chakravartin über das Sanskrit auch in die buddhistischen Texte gekommen und von da nach Tibet, und vom dort in die Mongolei.
>Die anderen Details halte ich für Teile der phantsievollen zentralasiatischen Mythologie (die Abende in so einer Jurte können verdammt lang werden), die sich hier mit einem Bild aus Indien vermengt haben.
>Prophezeiungsrelevant ist das wohl nicht ;-)
>LG, Michael

Hallo Micha,

dem möchte ich lediglich etwas hinzufügen. Der von mir erwähnte René Guénon sieht den Chakravartin als eine Dreieinigkeit: In der Gestalt des Dalai Lama repräsentiert er die Spiritualität, in der Person des Panchen Lama die Wissenschaft und in seiner Emanation als Bogdo Khan (Khutuktu) die Kriegskunst. Für Roerich sind dann die Krieger für Agartha die Vorläufer einer neuen Rasse, die nach dem Armageddon die Herrschaft über das Universum ergreifen werden. Nachdem die völkische "Spreu vom Weizen" getrennt worden ist. Diese "Ausschmückung" dürfte manchen Altvordern ziemlich sympathisch gewesen sein. Der Schritt vom mythologischen, ausschmückenden Beiwerk zur Realität ist manchmal erschreckend klein. (Vgl. Nicholas Augustat: Das Geheimnis des Nicholas Roerich, S. 98).

Das Erscheinen des Chakravartin in feuriger Gestalt wäre für alle und alles unheilvoll, weil seine Aura mit ungeheurer Kraft (Strahlung) geladen ist. (Vgl. Schule der Lebensweisheit, S. 110) Klingt fast wie ein atomares Inferno. Für viele, insbesondere in Asien, sind diese "Ausschmückungen" eben doch real. Sie handeln danach und erfüllen vielleicht erst hierdurch manche Prophezeiung. Der Tibetreisende Jean Marquès-Rivière kommt denn auch zu folgendem Resümee: "Ich habe bei meinem Aufenthalt in Tibet, den Eindruck gewonnen, daß es eine methodisch arbeitende geheime Organisation gibt, die sich über den ganzen Orient erstreckt und ihn geistig gewissermaßen auch politisch eint. Hinter den Bonzen, Symbolen oder Lamas gibt es Meister, Gurus, Naldjorpas, die Asien beherrschen, die Wissenden außerordentlicher Geheimnisse und Träger einer Weisheit, die nicht mehr menschlich ist... Ich habe schreckliche Mysterien über das Leben der Völker und die unglaublichen Inkarnationen der Gegs und besonders des schwarzen Dha-Lha, wenn die Sterne und Zyklen ihnen zu handeln gestatten, erfahren. (Zitiert nach Gustav Meyrink: Dämonenfang in Tibet). Sie handeln vielleicht geeint im Glauben an Arghata, Shambhala, Shangrila,...?

Nachdenkliche Grüsse

vom Theodor

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