Re: Interpretationen des Geschauten

Geschrieben von Fred Feuerstein am 07. Mai 2006 11:59:50:

Als Antwort auf: Re: Sende und Empfangsproblematik der Seher geschrieben von schlumpf am 07. Mai 2006 00:05:13:

>Hallo Fred,
>da ich mit einem Seher eng befreundet bin, oder mit anderen war – dessen Vorraussagen decken sich allerdings mit vielen hier besprochenen, so dass sie dieses Thema nicht vertiefen würden – ein paar Beobachtungen.
>1. Auch der Seher (oder die Seherin) ist gegenüber dem Geschauten hilflos. Die nachfolgenden rationalen Erklärungen des Geschauten auch von seiten des Sehers sind genauso fehlerbehaftet wie ein möglicher Kommentar der Bild-Zeitung zu Nostradamus. Die geschauten Bilder haben ihren Wert, die Erklärungen, von wem auch immer, einen anderen.
>2.Als Präsident Clinton zu Beginn des Kosovo Krieges die Erweiterung des NATO Aufgabenspektrums bekannt gab, hätte jeder, der mit den Prophezeiungen nicht vertraut ist, die Proklamation eines neuen, scheinbar ewigen Imperiums geglaubt (man kann an das denken was Francis Fukuyama zuvor geschrieben hatte, als er das Ende der Geschichte, und den endgültigen Sieg der Demokratie proklamiert hatte). Heute liegt die NATO in Scherben. Ob die Russen 20XX am Rhein fischen gehen oder nicht, das können wir heute nie sicher sagen.
>3.Das "Tausendjährige Reich des Friedens" beruht auf einer falschen Auslegung der Johannesoffenbarung. Dort ist das Ende des Tausendjährigen Friedensreiches mit der Invasion von Gog und Magog (Apokalypse 20/7) beschrieben, was eine Doublette zu Ezechiel37ff ist, der relativ präzise die Rückkehr der Juden nach Palästina nach einem Holocaust (37/1) und dann den letzten Krieg mit "Feuer vom Himmel" (39ff) beschreibt – es würde zuweit führen jetzt den Text der Offenbarung zu erläutern. Aber Recht hast du, das was nach der Katastrophe kommt ist uns verborgen. Einige ahnen es, aber niemand sieht es.
>trotz kleiner korrekturen, danke für deinen Text.


Hallo schlumpf,

Danke für deine weiteren Ausführungen. Nachfolgend weitere Gedanken dazu:
Zu 1.): Das deckt sich vollkommen mit meinen Recherchen. Der Seher,die Seherin (nachfolgend neutral: der präkognitiv veranlagte Mensch: "pvM") bekommt Bilder aus der Zukunft zu sehen. Viele Bilder versteht er vllt. erstmal nicht, da ihm der Hintergrund möglicherweise fehlt. Folgendes "Gleichnis" könnte dies verständlich machen: Wenn uns jemand die Augen verbinden und uns in irgendein Kino mitnehmen würde um uns einzelne Szenen eines unbekannten Filmes zu zeigen (Augenbinde nat. vorher abgenommen :-)), hätten wir die gleichen Probleme, die die pvM haben:
- wir können kaum das exakte Jahr angeben, in dem der Film spielen soll (nur sehr ungefähr!)
- da nur Szenen gespielt werden, fehlt uns der gesamte Handlungsstrang.
Folge: Da wir den Film nicht kennen und damit nicht alles wissen, werden wir genau wie die pvM versuchen anhand unseres DERZEITIGEN Wissensstandes zu spekulieren, und damit fügen wir dem Film einen bewußten oder unbewußten Fehlerfaktor hinzu, der es uns sehr sehr schwer macht zw. Schau und Interpretation zu unterscheiden.
Bspl. dazu: Sepp Wudy(1900). "Sehen tät ich noch mehr, aber ich kann es nicht begreifen und nicht sagen. Ich bin nur ein Knecht und ich weiß nicht, ob es ein guter oder ein böser Geist ist, der mir diese Sachen vormacht. Aber ich weiß, daß es einmal wahr werden wird."

zu 2.) d'àccord

Zu 3.) wird separat beantwortet

Weitere Fragen:
- Wie wäre es deinen sehendem Freund die Gedanken von ITOma und mir zur Empfangsproblematik zu zeigen um vllt. weitere Erkenntnisse/Bestätigungen/Korrekturen diesbezüglich zu diesem Denkmodell zu bekommen?
- Wann erwartet dein Seher den Beginn der Umwälzungen? (ich weiß: natürlich ist das genau die Art Interpretation, die fehlerhaft ist, aber vllt. kann er aus seinen Schauungen konkrete Sachen ableiten analog z.B. Waldviertler: " ein bestimmtes Haus im Dorf muß noch gebaut werden, welches derzeit noch nicht einmal geplant ist". Sowas in der Art vllt.?)

mit freundlichen Grüßen
Fred



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