Traurige Wahrheit über meine Homepage

Geschrieben von Stephan Berndt am 20. Juli 2007 23:46:35:

Hallo Foris!

Seit langer, langer Zeit bin ich mal wieder auf die Homepage von meinem Provider 1x1 von www.prophezeiungen-zur-zukunft-europas.de und habe mir die Zugriffstatistiken im Hinblick auf die einzelnen Seiten angesehen.

Dabei ergab sich u. a. folgendes:

Bisher wurde im Jahre 2007 rund 30.000 mal die Startseite angeklickt.
Das sind natürlich keine 30.000 Leute, sondern können auch 300 sein, die sie je 100 mal angeklickt haben.
Hinweise auf die wirkliche Zahl der Besucher erhält man, wenn man guckt, wie oft meine Updates angeklickt werden.
Und da ergibt sich eine Zahl zwischen 1000 und 2000.
Dabei muss man bedenken, dass meine Homepage inzwischen seit 8 Jahren existiert und man bei Google, wenn man "Prophezeiungen" angibt, "mich" auf Platz 3 oder 4 findet. Auf Google stolpert man quasi zwangsläufig über mich.
Zusätzlich muss man bedenken, dass von meine Buch "Prophezeiungen zur Zukunft Europas" (1997-1999) rund 7.000 Stück verkauft wurden.

Eigentlich dachte ich, dass man im Internet weit mehr Leute erreichen können muss, weil es dort die Info für den Leser umsonst gibt. (Mich kostet der Spaß 200 Euro pro Jahr.)

Einen Begleittext zu den Vorzeichen, der sich etwas weiter in den Tiefen der Homepage befindet wurde allerdings bisher 15.500 angeklickt. Und ich kann nur hoffen, dass die meisten Leute sich das Ding ausgedruckt haben und sich nicht immer wieder nur ansehen.

Einer der Punkte, die mich bei dieser gesamten Thematik interessieren, war bisher die Frage, wie viel Leute man effektiv und rechtzeitig erreichen kann. Ich mag mich zwar irren, aber so wie es momentan aussieht, werden unsere lieben Mitbürger hartnäckig weiterpennen, bis zu dem Zeitpunkt wo bestimmte Ereignisse ihren Ignoranzpanzer durchdringen und ihr Angstzentrum vordringen.
Der 11.September war so ein Moment. Da haben sich die Zugriffe - wenn ich recht erinnere - für kurze Zeit verdreißigfacht. (Wo ich das schreibe gibt's hier gerade nen tierischen Donner! Es gewittert ...)

Meine Vorstellung war bisher, dass man im deutschen Sprachraum so 50.000 Leute noch rechtzeitig erreichen kann OHNE dass man sich einer bekannten Figur bzw. Person bedienen muss, auf die sich die Medien naturgemäß stürzen. 1998/1999 z. B. gelang es beispielsweise dem bekannten Wiener Geologie-Professor Alexander Tollmann - soweit ich recht erinnere - 30.000 Stück von seinem "Weltenjahr" zu verkaufen - ein Prophezeiungsbuch mit allen wichtigen Details.

Natürlich kann ich mich jetzt fragen, ob ich irgendeinen grundlegenden "handwerklichen Fehler" begangen habe, aber ich denke nicht. Ich denke vielmehr, ich mache da eine repräsentative Erfahrung.

Was wirtschaftskritische Bücher, bzw. nur Wirtschaftscrash-prophezeiende Bücher (z. B. "Der Crash kommt" oder "Die Goldverschwörung") anbelangt, gibt es bemerkenswerterweise ein wesentlich größeres "Publikum", aber vom Wirtschaftscrash zum russischen Angriff oder gar den drei finsteren Tagen ist es mental noch ein sehr sehr weiter Weg.

Kurz nachdem ich die Bedeutung der Zahlen von meiner Homepage verinnerlicht hatte, dachte ich mir: Was soll der Scheiß? Letztendlich sponsore ICH das Lesevergnügen einiger Apokalyptiker.
dann dachte ich mir: Na ja, so teuer ist es auch wieder nicht. Und vielleicht ....

Meine heimliche Hoffnung war bisher, dass es Putin gelingt, den einen oder anderen "aufzuwecken", aber so wie es bisher aussieht - auch bei den "Ignoranten" im meinem privaten Bekanntenkreis - braucht es einen "neuen 11. September" um gewisse Leute auch nur halbwegs aus dem Schlaf zu reißen. Wobei noch nicht einmal garantiert ist, dass diese nicht wieder einschlafen.
Das ist der Punkt: Ich gelange allmählich zu der Überzeugung, dass gewisse Leute nur noch aufwachen, wenn sie einen Schock erfahren, der von der Intensität her MINDESTENS das Kaliber vom 11. September hat!
Und momentan kann ich mir nicht vorstellen, dass man DANN noch auf breiterer Basis Dinge in Ruhe und überlegt vorbereiten kann.

Ähem.

Bitte mißversteht mich jetzt nicht. Ich bin nicht wirklich frustriert. Auch bin ich nicht überrascht. Auch ist dieses Thema nicht mein "Leben". Ich habe auch noch einen parallel laufenden Plan B.

Aber eine gewisse Erkenntnis erreicht einen bestimmten Grad der Reife. Es ist eine Art stiller Schrecken der mich beschleicht. Ich hätte nicht gedacht, dass so (!) viele Seelen so schwach sind, dass ihnen nichts anderes einfällt, als sich an den Schein einer immer mehr anzuzweifelnden Existenz zu klammern.

...

Habt Ihr zufällig mal diese Hobby-Filmaufnahmen von dem großen Tsunami in Südostasien gesehen, wo ein Mann der Brandung den Rücken zugedreht hatte, und man sah die Welle kommen ...
Die Sache wurde von jemanden so in 500 Meter Entfernung und von 50 Meter höher (kl. Berg oder so) gedreht. Man sah die ganze Szene: Den Horizont, die Riesenwelle, die langsam ankam - und den Mann der wohl auf eine maritime Rückenmassage hoffte ...
Der Mann stand da - zu weit, als dass man ihn hätte zurufen und ihn wernen können. Er stand da, genoß den Tag ... und die Welle kam näher. Sie kam immer näher. Und der Mann stand immer noch da und drehte ihr immer noch den Rücken zu. Und dann erfasste die Welle den Mann.
Und man dachte sich: Du arme dumme Sau! Nu' biste tot!

Das fiese an diesem Film war, dass er zeigte, wie gnadenlos und unbarmherzig das Leben, die Natur - nennt es wie Ihr wollt - sein kann, wenn man zu lange pennt.
Man stelle sich vor, man sei der kleine Sohn von dem Typen. Ich frage mich wirklich, welches Gefühl bei dem überwogen hätte: Der Schrecken über des Vaters Tod, oder die Scham über dessen Blödheit.

Ja, ja. ich weiß. Jetzt sagt mancher: Wie sollte er es ahnen? Es hat doch so gerauscht! Und es rauscht doch immer am Meer.
Schon richtig.
Aber hätte es nicht doch irgendwo und irgendwann irgendwie "klick" machen sollen?

Gruß
Stephan




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