Das Verhältnis zwischen Kapitalismus und Kommunismus
Geschrieben von Leo DeGard am 19. Juni 2007 19:50:22:
Als Antwort auf: Anfrage an Leo H. DeGard geschrieben von Berti am 19. Juni 2007 17:51:14:
Hallo Berti,
zunächst einmal freue ich mich über Deine Fragen, Du sprichst damit ein wichtiges Thema an, das in meinen Büchern vielleicht tatsächlich zu kurz gekommen ist, nämlich die Frage nach den Hintermännern des Kommunismus. Ich konnte auf diese Frage in meinen Büchern nicht eingehen, weil es zum einen den Rahmen schlicht gesprengt hätte und zum anderen bereits deutschsprachige Literatur dazu verfügbar ist, dabei denke ich insbesondere an die sehr lesenswerten Bücher von Antony Sutton.
>die davon ausgehen, dass es eine heimlich Kooperation zwischen Kapitalisten und Kommunisten gibt bzw. der Kommunismus eine Schöpfung des Westens ist?
In Kenntnis der Bücher von Antony Sutton muss ich Dir entgegenhalten, dass diese Aussage schlicht falsch ist!
Es gibt eben keine Kooperation zwischen den "Kapitalisten" und den Kommunisten, zumindest nicht in der kommunistischen Definition des Begriffes "Kapitalisten". Die Kommunisten bezeichnen als "Kapitalisten" nämlich alle Vertreter der westlichen Marktwirtschaft, d.h. in erster Linie das mittelständische Privatunternehmertum. Dieser Mittelstand ist das Rückgrat der westlichen Marktwirtschaft und zwischen diesem Mittelstand und den Kommunisten hat es nie eine Kooperation in Deinem Sinne gegeben. Der Kommunismus ist somit auch keine Schöpfung des marktwirtschaftlichen Westens, sondern sein erklärter Gegner.
Was Sutton hingegen in seinen Büchern beschreibt ist die Kooperation zwischen der internationalen Hochfinanz, die zwar zufällig an der US-Ostküste ansässig ist, aber die mit dem, was den Westen ausmacht, wenig bis gar nichts gemeinsam hat und den Kommunisten. Tatsächlich ist der Kommunismus eine Schöpfung dieser internationalen Hochfinanz.
Für manche mag die Unterscheidung zwischen Marktwirtschaft und internationaler Hochfinanz zwar auf den ersten Blick haarspalterisch erscheinen, sie ist in der Tat aber von ganz entscheidender Bedeutung!>2.) Warum werden immer alle Schweinerein den Russen in die Schuhe geschoben. Eine solch einseitige Darstellung ist stark einseitig.
Ich für meinen Teil schiebe "den Russen" gar nichts in die Schuhe! Ich rede nie von "den Russen", sondern immer von den Kommunisten bzw. von den Sowjets! Auch diese Unterscheidung ist ganz erheblich wichtig!
>Anhand eines Beispiels möchte ich zeigen. Es geht um das Buch Verschwörung gegen den Papst.
Mag sein. Zum Papst-Attentat habe ich mir bisher keine endgültige Meinung gebildet, ich weiss nur, das Golitsyn davon ausgeht, dass das KGB _nicht_ hinter dem Mordversuch steckt.
>3.) Kann es nicht sein, dass ein schwerer Terroranschlag gegen New York gerichtet einzig und allein den Sinn hat den Zusammenbruch des US-Finanzsystems verschleiern zu helfen und ihn dann anderen Leuten in die Schuhe zu schieben?
Derartige Darstellungen halte ich für kommunistische Desinformation, ähnlich wie die These die USA würde alle ihre Kriege nur des Erdöls wegen führen. Wirtschaftliche Gründe sind, wie ich kürzlich hier schon einmal geschrieben habe, nicht die ultimative Triebfeder in der Weltpolitik, wenn sie auch zugegeben eine erhebliche strategische Bedeutung haben. Viel bedeutender ist hingegen die Ideologie, insbesondere die kommunistische.
Damit will ich übrigens nicht grundsätzlich bestreiten, dass das westliche Finanz- und Wirtschaftssystem vor dem Kollaps steht und das hat mehrere Ursachen. Aber die Frage ist doch, wem nützt es, wenn es zusammenbricht?!>4.) Hier noch ein link (http://www.fatima.org/news/newsviews/perestoi.asp) zu einer Seite, die sich auf ein Memorandum vom sowjetischen Überläufer Golitsyn bezieht, der in deinen Büchern erwähnt wird und das klar macht, dass hinter dem Kommunismus eine geheime Elite stecken muss, die im Westen sitzt und den Kommunismus und damit Russland nur benutzt. Besonders den Absatz mit der Überschrift "A Power Elite?" lesen!
Wie gesagt, wenn man sich die Mühe macht, zwischen "dem Westen" und der internationalen Hochfinanz zu unterscheiden, dann wird das alles klar.
>Ich findes es höchst problematisch so einseitig alles den Russen in die Schuhe schieben zu wollen wo doch obige Links klarmachen, dass es einen klaren Zusammenhang zwischen Kapitalismus und Kommunismus gibt, beide also jeweils nur eine Seite ein und der selben Sache ist.
Um es nochmals zu wiederholen schiebe ich gar nichts den Russen in die Schuhe, stattdessen sehe ich das Problem in den Kommunisten! Und erneut: Die Darstellung, Kapitalismus (Marktwirtschaft) und Kommunismus seien zwei Seiten derselben Sache ist grundsätzlich falsch und irreführend!
>Hoffentlich entsteht eine spannende Diskussion!
Ich würde auch sehr gerne weiter über diese Frage diskutieren, ich fürchte jedoch, dass der Forenmaster das Thema hier nicht so gerne sieht... Detlef?
>P.S. Ich mache mir grosse Sorgen, dass nur die halbe Wahrheit dargestellt wird!
Die Darstellung in meinen Büchern sollte ausreichend sein, um den Lesern zu verdeutlichen woher die Gefahr kommt. Die üblichen anti-amerikanischen Verschwörungstheorien sind so undifferenziert, dass der Leser nach der Lektüre gar nicht weiss von wo die Gefahr tatsächlich ausgeht: von links. Meine Absicht war es aufzuzeigen, dass jeder, der über die Existenz dieser Dinge weiss, gut beraten ist, sich weder sozialistischen Gruppierungen anzuschliessen noch solche zu wählen, denn damit beschleunigt er die Revolution nur noch und macht alles nur noch schlimmer. Er sollte vielmehr konservative oder libertäre Parteien unterstützen. Das heisst, wenn er welche findet, die hats in Deutschland derzeit nämlich nicht, zumindest keine von irgendwelcher Bedeutung...
Antworten:
- Re: Das Verhältnis zwischen Kapitalismus und Kommunismus Typhoid Mary 23.06.2007 11:07 (0)
- zum Unterschied zwischen Kapitalismus und Kommunismus Georg 20.06.2007 00:06 (1)
- Re: zum Unterschied zwischen Kapitalismus und Kommunismus Udo 20.06.2007 13:38 (0)
- ........! detlef 19.06.2007 20:29 (0)