Übergriffe und Massenterror
Geschrieben von Leo DeGard am 04. Juni 2007 14:35:54:
Als Antwort auf: @Leo DeGard geschrieben von Stephan Berndt am 04. Juni 2007 12:54:29:
>Hättest Du Lust hier einmal etwas auszuführen, welchen Sinn breitflächige Übergriff der Russen in den besetzten Gebieten auf die deutsche Zivilbevölkerung haben könnte? Die "Enthauptung" eines besiegten Volkes durch die "Eliminierung" der Elite bzw. Intelligenz ist ja gewissermaßen ein Klassiker (z.B. babylonische Gefangenschaft der Israelis).
Hallo Stephan!
Das ist eine interessante und sehr komplexe Frage, die man mit wenigen Worten gar nicht erschöpfend beantworten kann, denn für kommunistische Übergriffe auf die Zivilbevölkerung mag es gleich eine Reihe verschiedener Gründe geben, ausgehend von der jeweiligen Situation, der jeweils eine verschiedene Absicht zugrunde liegt. Ganz abgesehen von spontanen Übergriffen einzelner Soldaten, wie sie in allen Armeen vorkommen mögen (und die standrechtlich bestraft werden müssten), gehören Greueltaten erwiesenermassen ins strategische Arsenal der Roten Armee, was ja schon im letzten Weltkrieg deutlich wurde, als die Übergriffe der Rotarmisten gegen deutsche Frauen und Kinder selbst einige allierte Soldaten dazu brachten, auf deutscher Seite gegen die Roten zu kämpfen. Diese Übergriffe waren keine spontanen Aktionen Einzelner, sondern die Rotarmisten wurden dazu von Ilja Ehrenburg explizit angestiftet. (Übrigens: Derselbe Ehrenburg wurde später Vizepräsident des wichtigsten Organs der Friedensbewegung: des Weltfriedensrates!)
Eine denkbare Situation hat E.Zahn (ich weiss, der ist umstritten) beschrieben. Der sagte, bei der Invasion würden die Linken den vormarschierenden Truppen entgegenlaufen und dann massakriert werden. Was könnte dahinter stecken? Denkbar wäre, dass die Friedensbewegung beim Einmarsch auf die "bewährte" Idee kommt, den Vormarsch mit zivilem Ungehorsam, Sitzblockaden und anschliessender Gruppenkonsensfindung pazifistisch aufzuhalten. Das Ergebnis wäre dann zweifellos eine Menge Hackfleisch, denn ein sowjetischer Panzer würde, anders als ein US-Raketentransporter, vor einem grünpazifistischen Sitzblockierer sicher nicht halt machen. Denkbar wäre darüberhinaus, dass man mit absichtlichen Brutalitäten bereits in einer frühen Phase des Krieges versucht, jeglichen zivilen Widerstandswillen (ich denke dabei nicht an eine Art von Partisanentum, sowas wird es ohnehin nicht geben, sondern vor allem eben an den besagten "zivilen Ungehorsam") zu brechen, indem man Angst und Panik sät. Tatsächlich scheinen ähnliche Kampftaktiken als Maßnahmen der psychologischen Kriegsführung in Tschetschenien entwickelt worden zu sein. Es gab vor einigen Jahren eine entsprechende Pressemeldung, in der davon die Rede war, dass Einheiten der Roten Armee sich mit dem erklärten Ziel, den örtlichen Widerstandwillen zu brechen, gezielt an der tschetschenischen Zivilbevölkerung vergangen haben. Die Opfer solcher Maßnahmen wären dann wahllos aus dem Volk herausgegriffen, ganz unabhängig von Geschlecht, Rang oder Funktion.
(Nebenbei: Gegen das, was in Tschetschenien abgeht ist das, was die Amis im Irak machen der reinste Kindergeburtstag!)Erst später würde es dann, während des Klassenkampfes zur Durchsetzung einer kommunistischen Gesellschaftsordnung zu einem gezielten Vorgehen gegen die Vertreter bürgerlicher, klerikaler oder „kapitalistischer“ Schichten kommen, also gegen Kirchenvertreter, Unternehmer, Beamte, Bürgermeister usw. Diese „Volksfeinde“ würden dann entweder direkt hingerichtet oder in Umerziehungslager gesperrt, zum Zwecke der Gehirnwäsche und um Terror zu verbreiten, genau wie während und im Anschluss an die Oktoberrevolution. Den Befehl zum Massenterror gegen die Zivilbevölkerung findet man schon in den Schriften Lenins, aber auch bei Marx findet man schon den Aufruf zur Gewalt. Auch wenn das unser linksliberales Medienestablishment nicht wahr haben will, der Kommunismus ist die blutrünstigste Ideologie der Welt!
>Mein Hintergedanke ist dabei folgender:
>Je überzeugender die Argumente für einen Übergriff auf die "Elite" wären, desto besser könnte man die Prophezeiungsthematik in die Öffentlichkeit bringen. Denn dann könnte man der deutschen "Elite" ordentlich einheizen,Die zu erwartenden Umstände sind eigentlich altbekannt, der Spielfilm „Red Dawn – Die Rote Flut“ zeigt das sehr anschaulich. Auch wurde in den 80er Jahren eine Fernsehserie (Titel: „Amerika“) gedreht, die sich mit den zu erwartenden Umständen nach einer sowjetischen Besetzung der USA auseinandersetzt. Was da gezeigt wird ist durchaus realistisch. Das Problem ist nur, das interessiert heute keine Sau mehr, weil die Bedrohungslage einfach nicht Ernst genommen wird. Schon in den 80er Jahren wurden derartige Schilderungen von den Linken als „Kalte-Kriegs-Hetze“ diffamiert und als kapitalistische Propaganda abgetan. Dabei brachte jede Revolution in der Dritten Welt ähnliche Massaker hervor, z.B. die Kulturrevolution in China, oder die Massenmorde in Kambodscha. Käme es in Deutschland tatsächlich zu einer kommunistischen Revolution , bzw. zum Einmarsch der Sowjetarmee, dann wäre buchstäblich jeder in Deutschland lebende Mensch in Lebensgefahr, selbst Mitglieder kommunistischer Parteien wären ihres Lebens nicht sicher, wie die Geschichte zahlloser Säuberungen gezeigt hat. Der GRU-Überläufer Viktor Suworow schreibt, dass es ihm während seiner Spionagetätigkeit sehr wohl bewusst war, dass er selbst, sowie seine Kontaktleute eine kommunistische Machtergreifung in seinem Einsatzland vermutlich nicht überleben würden, da er einfach zuviel wusste und aus diesem Grunde damit rechnen musste bei nächster Gelegenheit von den eigenen Leuten liquidiert zu werden.
Antworten:
- Re: Übergriffe und Massenterror Harry 04.06.2007 19:42 (2)
- Re: Übergriffe und Massenterror Johann Ohneland 04.06.2007 22:05 (1)
- Re: Übergriffe und Massenterror Harry 04.06.2007 22:40 (0)
- Danke Stephan Berndt 04.06.2007 18:06 (0)