allgemeines zur Quellenrecherche

Geschrieben von Stephan Berndt am 15. Mai 2007 14:50:31:

Hallo!
Ich muss mal ein paar Anmerkungen zur Quellenrecherche loswerden:

Zweifelslos ist dies eine ganz wichtige Sache, quasi eine Arbeit am Fundament.
Von daher wäre im Sinne einer seriösen Dokumentation erforderlich, dass zu jeder Quelle ein Art Akte angelegt wird, worin ALLES dokumentiert wird. Dabei stellt - wie gesagt im Sinne der Seriösität - die Verwendung von Decknamen der Rechercheure ein erhebliches Problem dar!

Am sinnvollsten wäre es, wenn in diesem Forum entsprechende Akten angelegt werden. Natürlich weiß ich, dass das ein Haufen Arbeit wäre. Vermutlich findet sich keiner, der das macht. Das soll jetzt kein Vorwurf sein - aber - es ist ein Indikator für die hier vorherrschende Seriösität! ... für die Bereitschaft Energie in die Thematik zu investieren.

Ich selbst "ziehe" derzeit hin und wieder Beiträge aus dem Forum auf die Festplatte, habe aber z.Z. keine Zeit, die Sachen genau zu prüfen. Meiner bisherigen Erfahrung nach ist es aber - leider - unbedingt erforderlich auch die Ergebnisse echter oder vermeintlicher Recherchen und echter oder vermeintliocher Analysen einer genauen Untersuchung zu unterziehen.

Dazu ein Beispiel:
Alexander Gann hatte Anfang der 80er Jahre in "Zukunft des Abendlandes?" ca. 12 der wichtigsten mitteleuropäischen Quellen bzw. Prophezeiungen einer bis dahin einzigartig genauen Untersuchung unterzogen. Ergebnis: Alles OK - bis auf Joseph Stockert!
Ausschlaggebend bei der Bewertung Stockerts war, dass Gann niemanden fand - nicht mal in Stockerts eigenen Familie (!) - der Visionen Stockerts bezeugte! Ein zunächst nachvollziehbares Argument.

Viele der Leser dieses Forums werden aber wissen, dass Prophezeiungsgläubige gar nicht so selten in ihren eigenen Familien geächtet werden. Man will davon nichts wissen!
Über meine eigene Homepage "Prophezeiungen-zur-Zukunft-Europas" bekam ich nun kurz nach dem Jahre 2000 Kontakt zu einem Tiroler Geistlichen namens Stocker (ohne T am Ende), der mir schrieb, er habe Stockert seinerzeit kennengelernt, und ihm sogar bei der Erstellung des Heftchens geholfen, mit dem Stockert seine Visionen publizierte. Stocker - wen wunderts - war über Stockerts Glaubwürdigkeit ohne jeden Zweifel.
Der Geistliche Stocker publiziert - nebenbei gesagt - seit Jahren zum Thema Prophezeiungen.

Es ist also ein bisschen wie im wahren Leben: Erstens ist es anders - und zweitens als man denkt.

Natürlich wird auch in diesem Forum das Spiel der Leichtgläubigkeit gespielt. Das ist auch OK.
Wie gesagt: Der ganze Planet ist unseriös!

Abschließend eine kleine Anmerkung zu Franz Kugelbeer, der glaube ich auch hier kürzlich behandelt wurde.
In "Prophezeiungen über das Schicksal Europs", copyright 1951 by Verlag Schnell & Steiner, ("Mit kirchlicher Druckerlaubnis, München den 14.10.1950. G. V. Nr. 9178) welches mir vorliegt, heißt es, dass P. Ellerhorst O.S.B. ((irgendeine Abkürzung) für einen Benediktiner) Kugelbeer persönlich befragt hat!
Man darf vermuten, dass der Geistliche Ellerhorst über genug Lebenserfahrung verfügt haben wird, um in Betracht zu ziehen, dass Kugelbeer etwas vorflunkert.
Ich schreibe dies hier deshalb, weil meinem Eindruck (ich nehme bewusst diesen unwissenschaftlichen Ausdruck!) nach Franz Kugelbeer ein korrekte Quelle ist!

Oder anders herum gesagt: Wer Kugelbeers Glaubwürdigkeit besser einschätzen will, der kommt nicht umhin, sich auch genauer mit P. Ellerhorst O.S.B. zu befassen, bzw. der Wahrscheinlichkeit, dass dieser verarscht wurde, sich verarschen ließ oder verarschen lassen wollte.

Schlusswort:
Es ist sicherlich gut, wenn man neue Dinge erkennt und in Erfahrung bringt. Aber auch der neue, bzw. aktuelle wahre oder vermeintliche Erkenntnisstand muss hinterfragt werden.

Natürlich wollen das die wenigsten auf
diesem
unser aller
unseriösem Planeten!
;-)

Gruß
Stephan




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