Re: ..Supernava / Hepidannus, Quellenforschung
Geschrieben von Fred Feuerstein am 08. Mai 2007 23:19:34:
Als Antwort auf: Re: ..Supernava / Hepidannus geschrieben von detlef am 08. Mai 2007 22:49:38:
>>
>>> Davon ausgehend, daß die Quelle tatsächlich aus dem 11. Jahrhundert stammt, kann es durchaus sein, daß einer der
>>> Ausbrüche von 1866 und 1946 gesehen worden ist, und sich diese Schau aufgrund der relativen Nähe (aus 800 bis 950
>>> Jahren Entfernung betrachtet) mit den kommenden Ereignissen überlagert.
>>
>>die proph. des hepidannus kennen wir ja nur von ellerhorst, gedruckt 1950 posthum aus seinem nachlaß. eine frühere schriftliche quelle scheint leider nirgends mehr erhalten, obwohl dank alexander gann (vgl. seite 161) inzwischen bekannt ist, daß es im 19. jh. tatsächlich bereits einen hepidannus-druck gab. und nun rate mal, aus welchem jahr dieser datierte?
>>hier der genaue titel:
>>
>>Hepidannus von St. Gallen, Visionen und Vorhersagungen, die Gegenwart und Zukunft betreffend. 10. Aufl. 8°. 16 S. [Köln] 1866
>>
>>deine interessanten infos über die periodische nova in corana borealis sind damit ein wertvoller anhaltspunkt, daß die hepidannus-prophetie eben nicht aus dem 11. jahrhundert stammt, sondern tatsächlich ca. 1866 kompiliert wurde.
>
>moin,
>10te auflage, damals, als lesen noch ein sport fuer die oberschicht war, bedeutet wahrscheinlich, dass die erste auflage 50 oder noch mehr jahre frueher entstand.
>aber du hast natuerlich recht, dass damit noch lange nicht das 11te jahrhundert erreicht ist.
>gruss,detlefHallo randomizer,
KLL schreibt über Hepidanus (mit einem "n"), daß A. Gann die Existenz eines Hepidan(n)us für die fragliche
Zeit im Kloster St. Gallen nachweisen konnte und kam am Ende seiner Unter-
suchung zu dem Schluß, daß diese Quelle höchstwahrscheinlich tatsäch-
lich aus dem 11. Jahrhundert stammt:Quelle: KLL Handbuch Jahrtausendwende:
"Hepidanus von St. Gallen (gest. 1088), Schweiz
Die Gesichte dieses visionären Mönches aus dem Kloster St. Gallen
wurden von seinem Mitbruder Frater Bartholomäus um 1081 aufge-
zeichnet. A. Gann konnte die Existenz eines Hepidanus für die fragliche
Zeit im Kloster St. Gallen nachweisen und kam am Ende seiner Unter-
suchung zu dem Schluß, daß diese Quelle höchstwahrscheinlich tatsäch-
lich aus dem 11. Jahrhundert stammt. In einigen Voraussagen kann man
die deutsche Kleinstaatenzeit, die Ära Bismarcks, die Zeit bis zum Ende
des Zweiten Weltkrieges erkennen. Ausstehen würden demnach noch
ein weiterer Weltkrieg und eine todbringende Finsternis:Ein neuer Stern erscheint im Sternbild der himmlischen Krone ah Vorgehen eines
großen Krieges zwischen Nord und Süd. Bürgerkrieg, von der Donau 'yehen Ge-
wappnete nach Norden und von der Elbe andere nach Westen, eine gewaltige
Schlacht. Gott versetzt die Sonne vom Süden in den Norden, ein Licht im Norden
heller als die Sonne (die einzige sinnvolle astronomische Erklärung dafür ist
ein herannahender Komet, Anm. d. Verf.), Aufgehen einer düsteren Wolke,
daraus ein Gewitter vernichtet ein Drittel aller Menschen, aller Felder und aller
Städte und Dörfer, ein weites Leichenfeld zwischen Rhein, Elbe und dem morgen-
wärts fließenden Strome (Donau, Anm. d. Verf.), ein großer Mann schafft eine
neue Ordnung, eine Reihe von glücklichen Jahren, dann kommt bald das Ende der
Welt.1606 soll die Prophezeiung von dem Historiker M. Goldast erstmals
veröffentlicht worden sein. Ein beschädigtes lateinisches Original befand
sich nach EUerhorst 1861 in London im Besitz eines Francois B. aus
Lyon. 1866 erschien eine deutsche Übersetzung:
[Titel unbekannt] (Köln: Lengfeld'sche Buchhandlung, 51866)
Ellerhorst, Prophezeiungen
Gann, Zukunft des Abendlandes
Loerzer, Visionen"Zitatende
Aus dem Jahr 1641 gibt es folgendes Buch in der SB Berlin. Ist das vllt. das gesuchte lateinische Original?Titel: Hepidanni monachi Sancti Galli annales breves : Ab a Chr. DCCVIIII vsque ad a MXLIIII ; Ex tomo I. Alamannicarum rerum Melchioris Halminsfeldy _ / Hepidannus monachus Sangallensis; (Opera Francisci Duchesne)
Verfasser: Hermannus*ca. 1034/76*
Sonst. Personen: François DuChesne
Erschienen: Lutetiae Parisior., (1641)
Umfang: 2"
Signatur: 2" Qv 256-Tom.3,p.471-480
Standort: Bestand erfragen/Kriegsverlust moeglich
Ausleihstatus: Benutzung nur im Lesesaal
Wäre überaus interessant das mal quellenmäßig zu untersuchen.
(Du hast doch geschrieben, daß du in der SB Berlin sowieso recherchieren willst, wie wärs,? Lassen sich dort im Lesesaal Kopien, oder Digitalaufnahmen (ohne Blitzlicht) herstellen?)mit freundlichen Grüßen
Fred
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- Re: ..Supernava / Hepidannus, Quellenforschung randomizer 09.05.2007 04:45 (0)