Re: andere horizonte

Geschrieben von Hinterbänkler am 23. April 2006 14:56:07:

Als Antwort auf: Re: andere horizonte geschrieben von detlef am 23. April 2006 14:15:27:

>moin,
>war ich wohl nicht deutlich genug.
>wo ich einige jahre schrieb, dachte ich an zwei oder drei einzelne jahre. nicht an jahrmillionen.
>so ganz dumm und unqualifiziert, kann ich mir auch schlecht vorstellen, dass die ganze erdkugel in eine andere lage gestuppst wird.
>ich koennte mir aber sehr gut vorstellen, dass durch die fliehkraft der rotation magma teile unter dem aequatorwulst sein koennten, die schwerer sind, als die, die unter den polen sind. - wodurch, bei einer krustenverschiebung, die anpassung eben um ein paar (Paar) jahre verzoegert wird.
>ich gehe von dreissig grad verschiebung aus. genauer 210°.
>die neunzig grad waren nur zur anschaulichkeit.
>auch fehlt mir eben das wissen, wieviel der hoehenunterschied tatsaechlich pro grad ist.
>gruss,detlef

Hallo Detlef,

Mir ging es nicht um die 90 Grad. Das ist klar, das war ein Gedankenmodell.

Denk mal drüber nach, daß die Erde laufend aufgrund der Gezeitenkräfte (Anziehungskraft des Mondes) Millionen oder Milliarden von Kubikkilometer Erde verzögerungsfrei um einen Meter auf- und abwärts verschiebt. Und zwar in Relation zum Mond auf einer Achse. Das heißt die mondzugewandte Seite und die mondabgewandte Seite werden gleichzeitig höher, und die beiden im 90Grad Winkel dazu stehenden Bereiche werden um einen Meter gesenkt. Das bedeutet, daß das flüssige Innere nicht nur in Richtung Mond eiert, sondern ständig verformt wird. Es muß innen permanent einen ausgleichenden Materialfluss geben. Die Erde wird also ständig durchgewalkt.

Ich glaube nicht, daß irgendwas mehrere Jahre braucht, um sich neu in seiner Höhe (!) einzupositionieren. Was anderes ist, daß sich durch die Neuordnung der Erdoberfläche gigantische Bruchstellen ergeben, die dem Druck des Lavas so oder so nachgeben. Die Erde bleibt weiterhin im Innern in ständiger Bewegung und die gebrochenen Platten oder alte aufgebrochene Gräben bleiben für viele Jahrzehnte in Bewegung. Aber - wie gesagt - vermutlich nicht in ihrer Höhe!

Wenn ich mir auf Wikipedia die Texte zum Erdmantel und Erdkern durchlese, dann kommen mir allerdings Zweifel an der hier öfter geäußerten Krustenverschiebungstheorie. Weil die Kruste eben nicht auf dem Erdmantel schwimmt. Sondern Kruste und der mehr oder weniger feste Erdmantel 'schwimmen' zusammen auf dem flüssigen Äußeren Erdkern. Ein Verschieben oberhalb des Erdkerns bedeutet, daß 70 Prozent der Erdmasse verschoben werden müssen. Das ist vom Kräftebedarf praktisch genausoviel, wie wenn die ganze Erdkugel in eine neue Lage verdreht wird.

Auch sollte man aufgrund dieser Informationen nicht meinen, die Erdkruste 'schwimmt' auf Lava. Lava bricht immer nur an bestimmten Stellen durch den Erdmantel der an den anderen Stellen wohl recht fest ist.

Gruß
Hinterbänkler

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