eingeschickt und hier getickt
Geschrieben von iwillsurvive am 17. März 2007 09:05:21:
Als Antwort auf: Vorbereiten und Planen geschrieben von Wizard am 15. März 2007 08:31:24:
Von: Ein Mitleser
Planen und vorbereiten, was ist das und was gehört
denn dazu?Erst einmal muss ein jeder doch für sich abklopfen,
welches Zukunftsszenario ermutet oder befürchtet wird,
um eben genau dieses als Grundlage der Überlegung zu
nehmen. Es gibt aber Vorbereitungsansätze, die ganz
allgemein Gültigkeit haben. Welche könnten das sein?Das sind die Grundbedürfnisse:
Wasser
Nahrung
Wärme
Schutz
Liebe
GesundheitWelche gibt es noch?
So, und nun geht es an die Aussichten und
Sicherstellung dieser Grundbedürfnisse. Nicht zu
vergessen ist, dass es keine alles umfassende Vorsorge
gibt. Das gilt im besonderen Maße, wenn
unterschiedliche Szenarien abgedeckt werden sollen.Ich fange mal bei den letzten beiden Punkten an, Liebe
und Gesundheit. Liebe ist natürlich ein Oberbegriff
was vieles umfassen kann. Partnerschaft, Familie,
Freunde, ein intaktes Umfeld und vieles mehr. Wer sich
isoliert und als Einzelgänger kämpfen möchte, soll es
tun. Er kann im „Überlebenskampf“ sogar erfolgreich
sein, aber auf lange Sicht wird dieser Mensch zu einem
geistigen und seelischen Krüppel entwickeln.
Vielleicht endet er am Ende sogar doch noch im Suizid,
also Mission Überleben gescheitert.Für die Gesundheit kann man sofort etwas tun. Gut, es
gibt Krankheiten und Unfälle, die irrreparabel sind,
aber gehen wir vom Normalzustand aus. Wizard spricht
von Flucht. Ich kenne Wizard nicht, scheint mir aber
ein harter Bursche zu sein. Und wie schaut es mit
seinen Angehörigen aus? Also das sind auch alles harte
Überlebenskünstler. Und was ist mit Fori X, Y und Z?
Ernähren wir uns bewusst? Haben wir Drogen wie Alkohol
oder Nikotin unter Kontrolle? Sind wir körperlich
leistungsfähig und vor allem, wie sehr? Es wäre doch
müßig anzunehmen, dass ein Sesselpupser ohne
regelmäßige körperlicher Betätigung mit einem
25kg-Rucksack auch nur 5km weit kommt. Gesundheit
schließt aber auch die Sicherung oder Sicherstellung
von Medikamenten ein, sowie den geübten Umgang damit.
Wie lange ist der Erste-Hilfe-Kursus her? Mein
Mitflüchtling ist ohnmächtig geworden, Beine hoch oder
stabile Seitenlage? Und an dem Beispiel seht Ihr, dass
nicht nur Ausrüstung oder körperliche Fitness wichtig
sind, sondern auch der geschulte Umgang damit. Wer von
Euch treibt denn regelmäßig Sport, oder arbeitet
körperlich? Ich, als Beitragsschreiber nehme mich
zurück, erzähle nicht von mir. Ich möchte Euch nur
einen Spiegel vorhalten. Wenn Euch das Bild im
Spiegelbild gefällt, umso besser. Wenn man das nicht
so schön findet, kennt Ihr den Punkt, wo Ihr ansetzen
solltet – und irgendwann vorbereitet zu sein!Diese beiden letzen Punkte gelten ganz allgemein. Man
kann sofort damit beginnen.Die ersten vier Punkte sind wesentlich schwieriger,
obwohl für den einen oder anderen die letzten Punkte
schon nicht einfach sein könnten.Ich möchte dazu ein Beispiel geben.
Kurt glaubt an einen wirtschaftlichen Zusammenbruch in
kürzester Zeit. An Prophezeiungen und so weiter glaubt
er nicht und will sich auch nicht damit beschäftigen.
Also womit hat Kurt zu rechnen oder fließt in seine
Überlegungen?Energiekosten werden unbezahlbar
Verlust oder Gefährdung des Arbeitsplatzes
Wegfall von Sozialzahlungen-/leistungen
Deflation/Inflation
Störung der öffentlichen OrdnungAlso soweit reicht für Kurt die Vorstellungskraft und
hält dieses Szenario für möglich oder gar
wahrscheinlich. Was kann er tun? Und nun kommt Kurt
auf den Plan und entwirft eine Strategie mit mehreren
Möglichkeiten. Mit Möglichkeiten ist gemeint, wenn
Plan A scheitert, wird Plan B versucht. Auf diese
Strategien sollte Kurt sich konzentrieren, damit sie
auch irgendwann (und hoffentlich rechtzeitig)
umgesetzt und verwirklicht werden können.Bei Hans sind die Vorstellungen von Zukunft ganz
andere. Hans glaubt an einen Bürgerkrieg, gefolgt ein
allgemeiner Krieg (Einmarsch der Russen?) bis hin zu
dem Komplettprogramm der Schauungsthemen; Russen,
Gelber Strich, Überschwemmung, Verseuchung, mit dem
Höhepunkt der 3tF und dem „Nachbeben.“ Wenn Hans
anfängt zu planen, muss er leider feststellen, dass er
auch sofort wieder damit aufhören könntee. Seine
Überlebenswahrscheinlichkeit hängt wohl zu 90% vom
Glück/Schicksal ab und nur 10% lassen sich
beeinflussen. 90% sind erdrückend. Aber es kommt noch
schlimmer. Die letzen 10%, der kleine Strohhalm,
wirken schlicht nicht umsetzungsfähig. Warum? Soziale
Strukturen wie Partnerschaft und Verwandtschaft
(Liebe) stehen im Weg, wollen nicht mitziehen, oder
drohen gar mit Zwangseinlieferung:-) Der Job (bitte
nicht mit dem Argument kommen, überall gibt es Arbeit
für X, Y und Z – guckt Euch mal die
Arbeitsmarktsituation an). Finanzielle Hürden. Und
vielleicht noch der innere Schweinehund, oder die
endgültige Entscheidung das Leben konsequent nach den
Schauungen auszurichten. Dazu gehört ein sehr großer
Glauben und Überzeugung, das vermutlich nur auf 10
oder 20 Leuten dieses Forums in letzter Konsequenz
zutreffen sollten.Und nun geht es erst richtig los mit der Deckung oben
genannter Grundbedürfnisse. Lieber Wizard, Du
schreibst von Fluchtrouten. Das verstehe ich gut, weil
das sicherlich DEIN Thema ist. Wie viele Foris glauben
eigentlich ganz fest an Szenarien, dass eine Flucht
notwenig machen könnte? Wie viele Foris müssen genau
das planen bzw. berücksichtigen?! Und wohin sollen sie
gehen oder fahren? Und woher nehmen sie das Geld für
die Umsetzung? Sind gepflegte Kontakte am Zielort
vorhanden, oder wird man als Fremder gleich
erschlagen? Wer hat das nötige Equipment, oder
zumindest die finanziellen Mittel um dessen
Anschaffung? Oben genannte Grundbedürfnisse wirklich
erfüllbar? Was ist richtig, was ist falsch? Was ist
unnötig? Wer ist körperlich dazu in der Lage (nicht
nur auf sich schauen, sondern eine Kette ist immer nur
so stark wie sein schwächstes Glied).Ich finde Deinen Diskussionsansatz schon richtig und
wichtig, wenn man eine Zukunft befürchtet, die eine
Flucht sinnvoll macht. Aber wer (außer Du)
interessiert sich nicht nur für Deine Überlegungen,
wer stellt sie selbst an und werden wirklich
umfangreich auch die Möglichkeiten „realistisch“
abgecheckt?Die Frage stelle ich mal in den Raum.
Die einzelnen Grundbedürfnisse und deren
Sicherstellung wurden in diesem Beitrag überhaupt noch
nicht eingegangen. Im Hinblick auf die
unterschiedlichsten Szenarien und Ausgangspositionen
dürfte das Themen bis zum Ende dieses Forums bieten.Alles Gute
Antworten: