Re: H, Ausländer bzw ärmere Menschen haben keinen Probleme

Geschrieben von E-Techniker am 20. April 2006 18:05:58:

Als Antwort auf: Re: H, Ausländer bzw ärmere Menschen haben keinen Probleme geschrieben von Livnyak am 20. April 2006 13:56:41:

> warum sind es gerade die ämrsten unter uns die die meisten Kinder
> haben und nicht die Reichsten?

Vielleicht, weil diejenigen, die viele Kinder haben, eben gerade wegen der Kinder zu den ärmsten gehören. Schließlich kosten Kinder, wenn man Ihnen den "üblichen" Lebensstandard bieten will oder muß (Unterhaltszahlungen), eine Menge Geld. Wenn man in der Großstadt lebt ist in der Regel ein Kind das Maximum, was man sich mit einem "normalen" Beruf vielleicht noch leisten kann, und immer öfter reichts auch dafür nicht. Sicher gibts da Gegenbeispiele, aber die sind dann auf anderem Wege zu Geld gekommen und müssen nicht ausschließlich von Ihrem Beruf leben.

> Auffallend ist auch daß jüngere, männliche Ausländer auch kein Problem
> haben mit Kinder machen, egal wie viel.

Die leben dann entweder von Sozialleistungen, oder unterhalb des Existenzminimums, oder arbeiten schwarz, oder sind plötzlich verschwunden, wenn es um Unterhaltszahlungen geht. Es gibt auch Deutsche, die das machen, aber die gelten dann gemeinhin als Assoziale.

> Albanien hat nahezu 0% wirtschaftliche Sicherheit, Kosovo hat weder wirtschaftliche
> noch politische Sicherheit aber die jüngste Bevölkerung.

Das kann man so nicht vergleichen, Albanien ist sicher in EUR ausgedrückt sehr viel ärmer als Deutschland, aber die Lebenshaltungskosten und die Möglichkeiten zur Selbstversorgung sind ja auch ganz andere. Das Problem Nummer 1 in Deutschland sind die Kosten und Nebenkosten für Wohnraum. Was will man denn machen, wenn dort, wo es Arbeit gibt, eben keine bezahlbare Wohnung für eine Familie zu bekommen ist, dazu kommen dann die Ausgaben für Markenkleidung usw. Sicher, man könnte theoretisch auch zu siebt in einer nicht modernisierten Altbau-Zweizimmerwohnung leben, Kleidung und Gebrauchsgegenstände gebraucht kaufen bzw. sogar geschenkt bekommen, und für die Lebensmittel bei ALDI wird das Geld dann schon reichen. Nur: finde erst mal eine solche Wohnung, die meisten wurden ja zwangsmodernisiert, finde jemanden, der eine solche Wohnung dann auch an eine siebenköpfige Familie vermietet, finde Dich damit ab, daß Du überall als assozial verschrien bist und hoffe, daß dir nicht das Jugendamt die Kinder wegnimmt. Ich möchte hier in Deutschland kein solches Leben führen, während ich in einem anderen Land, wo ein ensprechender Lebensstandard normal ist, kein Problem damit hätte. Natürlich könnte man sich in Deutschland, zumindest derzeit noch, einfach auf die Sozialleistungen verlassen, und könnte damit immer noch besser leben als in Albanien oder sonstwo. Aber das ist auch nicht jedermanns Sache.

> Kinder machen ist das natürlichste der Welt, aber kann es nicht
> sein wir im allgemeinen fast alles andere höher einordnen?

Das ist sicher oftmals der Fall, aber verallgemeinern würde ich das nicht. Das Problem ist eher, daß man zu einem Lebensstandard gezwungen wird, den man eigentlich gar nicht bräuchte, sei es durch staatliche verursachte Zwänge oder durch gesellschaftliche Erwartungen. Gerade Kindern möchte man einen gewissen Lebensstandard bieten, und da die Mittel dafür selten ausreichen, bekommt man eben lieber keine. Es wäre höchste Zeit, daß wir mal unseren üblichen Lebensstandard langsam aber sicher wieder nach unten korrigieren. Dies wird aber von staatlicher Seite verhindert: Wohnungen werden gegen den Willen der Mieter zwangsmodernisiert, Nebenkosten werden durch ständige Verschlimmbesserungen am Straßen-, Abwasser- und Müllsystem in schwindelerregende Höhen getrieben, alte und billige Autos oder Heizungen werden besteuert oder direkt verboten und so weiter. Solange sich daran nichts ändert, sehe ich schwarz, selbst wenn man mit einem niedrigen Lebensstandard zufrieden wäre, kommt man aus dem System ja kaum raus.

MfG
Thomas


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