Re: @Wizard;
Geschrieben von Wizard am 01. März 2007 15:51:28:
Als Antwort auf: @Wizard; geschrieben von Mario am 01. März 2007 10:00:32:
Moin Mario
>ich wohne rechts unten in der Bananenrepublik. Ist ein ganzes Stück bis zu Dir.
Schade
>Könnten wir nächste Woche Vormittag mal schnattern?
Ja, können wir.
>Am besten wäre so zwischen 08.30 Uhr - 11.30 Uhr. Muß ja nicht ausarten. 1/4 Stunde vielleicht, der Tag ist egal.
Hm ... für mich ziemlich früh, da ich meist so zwischen 06:00 und 08:00 ins Bett gehe. Aber mal schauen, was nächste Woche so anliegt. Da wird sich sicher ein Tag finden, wo ich länger mache damit wir uns im Chat treffen können. Ich gebe dir da die Tage kurz bescheid.
>Noch ne Frage, wieso sind Armbrüste langsamer?
Mit langsamer war hier nicht die Bolzengeschwindigkeit, sondern die Schussfolge gemeint. Ich selber schaffe es an einem guten Tag in 1 Minute 6 Pfeile auf 25 m in ein etwa bierdeckelgroßes Ziel zu setzen. Andere, die dieses speziell üben, schaffen mehr. Wohl gemerkt ohne sich groß dabei abzuhetzen. Wie viele schafft ein Armbrustschütze? Wenn er gut ist, vielleicht die Hälfte.
>Die haben doch mehr Zugkraft und schießen bis auf 70 zig Meter genau?
Ein großer Schwerlast-LKW hat mehr PS als ein Rennauto, was fährt schneller? ;-))
Bei einer Armbrust geht Bauartbedingt ein nicht unerheblicher Teil der Energie vom Bogen flöten, weil die Sehne nicht frei läuft. Angaben wie "schießt auf xx Meter Zielgenau" sind im Grunde glatter Humbug, weil sich das auf einen in der Theorie errechneten Wert bezieht. In der Realität sieht das Ganz anders aus, weil da Können vom Schützen, Wind, mögliche Hindernisse und der Gleichen mehr mitspielen. Gleiches gilt für Compount-Bögen, die noch ganz andere Nachteile haben. Behauptungen wie z. B. die Armbrust habe im Mittelalter den Bogen überflügelt, weil schneller, besser und einfacher zu handhaben, sind glatt gelogen. Der einzige Grund für das "Überflügeln" war der, das man mit der Armbrust besser von Zinnen herab, aus Schießscharten heraus oder hinter einer Deckung hervor schießen kann. So mancher Bogenschütze hatte im Eifer des Gefechts nicht auf die Mauer geachtet und trat zu dicht heran. Das Ergebnis war, das der untere Wurfarm beim Abschuss gegen die Mauer oder Zinnen geknallt ist, was in der Regel zum Bruch des selben führt und nicht selten zu Verletzungen des Schützen. Ein großer Schild auf dem Rücken (beim Laden wird der Rücken dem Gegner zugewandt) oder vor einem im Boden verankert aufgestellt, machen nur bei Armbrustschützen Sinn.
Übrigens, der Weltrekord im Weitschuss mit Pfeil und Bogen liegt derzeit bei 1064 m ... wenn er nicht mittlerweile überboten wurde. Im Gegensatz zu einer durchschnittlichen Gewehrkugel, die dann wohl gerade noch für einen blauen Fleck sorgt, ist ein Pfeil mit entsprechender Spitze unter Umständen noch tödlich. Hierzu gibt es auch eine interessante Geschichte aus dem Mittelalter. Sie spielt glaube ich im Weserbergland. Zwei befreundete Burgherren, deren Burgen wohl so 1,5 bis 2 km auseinander liegen, wollten sich für den nächsten Tag zur Jagd verabreden. Bei der Frage nach der Zeit, einigte man sich darauf, das derjenige, der zuerst erwacht und bereit ist, dem anderen einen Pfeil hinüber schießen solle. Der Eine erwachte frisch und munter, griff Pfeil und Bogen, um dem Anderen wie verabredet bescheid zu geben. Er schoss den Pfeil, der durch dummen Zufall (vielleicht noch mit Rückenwind) weiter flog als erwartet. Er durchschlug das Fenster und traf den Anderen Tödlich. Dumm gelaufen ;-))
>Und wie weit - natürlich mit "drüberhalten" - ist denn ein Bogenschuß noch wirksam, daß man zum Beispiel eine Schweinehälfte löchert, damit die nicht weiterrennt? Vorausgesetzt man trifft das Teil ggg (mein zukünftiger Bogen, 62 Zoll, 30 lbs).
Siehe oben :-)) ... aber wohl mit einem stärkeren Bogen.
Wie ich schon mal erklärt habe, ist für die Effektivität eines Bogens nicht alleine die Kraft ausschlaggebend. Auch was die jagdlichen Distanzen anbelangt, hatte ich mich schon ausgelassen.
Zu den Fähigkeiten einer Jagd gehören übrigens nicht nur Zielgenauigkeit und Anschleichen, sondern auch das Wissen wo man treffen muss und die Geduld, so lange zu warten, bis man sich sicher ist den Treffer anbringen zu können. Wie das im Idealfall aussieht, hatte ich hier schon mal vor einiger Zeit beschrieben und bezog sich auf einen kurzen Videofilm den ich mal zu sehen bekam. Hier noch mal in Kurzform:
Schütze beschleicht das Wild (in diesem Fall ein Weißwedelhirsch), kommt in die ideale Schussdistanz und auch der Bock steht denkbar günstig. Ruhig hebt der Schütze den Bogen, zieht langsam durch und lässt den Pfeil ab. Der Pfeil fliegt, der bock zuckt kurz hoch. Hat er nicht getroffen? Der Bock frisst weiter, geht ein paar Schritte und bricht tot zusammen. Genaueres nachsehen hatte ergeben, das der Pfeil den Bock durchschlagen hatte und etliche Meter dahinter tief in einem Baum steckte.
>Beim Handschutz werde ich den Armschutz HB nehmen und den Fingerschutz TAB HT (bei Armbrust.de). Dort ist der Bogen relativ günstig, ich hatte da schon mal verglichen. Ansonsten werde ich dann Ende nächster Woche bestellen.
Ruhig die Preise vergleichen. Die Preisunterschiede sind bisweilen nicht unerheblich.
>Danke noch mal für die Tips, auch an BB.
Nichts zu Danken
MfG
Wizard
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- Re: @Wizard; Starfire 01.03.2007 19:14 (8)
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