nur ein tip, detlef: wegen dem schiff

Geschrieben von schlumpf schlumpf am 13. Februar 2007 20:40:54:

Als Antwort auf: Re: quergedacht.... geschrieben von detlef am 13. Februar 2007 19:53:53:

Hallo Detlef,

ein paar tipps zum bootsbau: das mit der flexibilität war schon länger bekannt, mit geflochtenen booten aus weidenruten und mit lederhaut, sogenannten curraghs oder currachs, segelten die iren seit jahrhunderten. damit kamen sie vermutlich bis nach feuerland, wenn man dem reisebericht des hl. brendan glauben kann. tim severin machte in den 70igern die reise in einem nachgebauten curragh nach und schaffte es auch bis feuerland. bis zu 12 knoten war das curragh schnell, handelsübliche plastikyachten wären zurückgeblieben. der nordatlantik ist eigentlich der härtetest schlechthin. die kanuform ohne kiel ist wohl die beste.

der nachbau des currags hattte seitenschwerter wie sie holländische plattbodenschiffe oder faltboote haben, wobei die schwerter lang und schmal waren (die runden seitenschwerter haben die holländer nur wegen der flachen gewässer, die seegehenden leemsteraaks haben lange und schmale schwerter. dabei wird immer nur das leeseitige schwert gefiert, das andere bleibt oben. als steuerruder ist ebenfalls ein langes dünnes ruder gut, das rechts, wie bei den vikinger gefahren wird, es sei denn du bist linkshänder, und es sollte, wie bei modernen yachten und den wikingern um circa 15%, glaube ich, vorbalanciert werden (die drehachse ist nach circa 15% der ruderfläche).

der ballast/die last muss festgebunden sein, sonst wird das nix (dann kann man sich das survival sparen). platz zum ausösen des bootes muss auch da sein, also nicht alles dicht packen.

als rigg (irgendwohin willst du ja auch) kommt kein modernes bermuda/yachtrigg in frage, das taugt für solche schiffe nicht. rahsegel sind schwierig zu bedienen und müssen sehr viele haken oder belegnägel am dollbord zum einpicken der schot haben, will man höhe laufen. kreuzen ist auch nicht einfach, wenden auch nicht. am besten nimmt man 2 masten mit luggersegeln, wie sie klassische marinekutter hatten, die für extremste segelbedingungen gebaut waren (das gößere segel bei luggerrigg vorn, bei rahsegel umgegekehrt). egal wie groß das boot wird, 2 masten sind besser als einer, die masten werden auf längsbalken gesetzt, die innen aufliegen. dschunken oder gaffelrigg sind zwar einfach zu bedienen, aber schwerer zu fabrizieren.

für das reffen kann man entweder bändselreihen in das tuch einnähen oder, oder sogenannte bonnete verwenden, bei denen das segel unterteilt ist, und die einzelnen teile durch laschen miteinenader verbunden sind. nicht vergessen, die schothörner (in allen teilen) doppelt zu machen, sonst reisst das segel sofort. leder geht auch als segeltuch.

google mal unter curragh, da kriegste alle tips. leder liefern dir, denke ich, deine fleischproduzentinnen frei haus.



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