Re: Der Drehstrommotor im Generatorbetrieb.
Geschrieben von Udo am 15. April 2006 22:50:35:
Als Antwort auf: Der Drehstrommotor im Generatorbetrieb. geschrieben von Rumpelstielzchen am 15. April 2006 14:22:05:
Hallo Rumpelstielchen !Danke für den guten Tipp.Wenn ich es richtig verstanden habe,
dann gilt das auch für Schleifringmotore ?Gruß Udo.
>Strom kann man auf viele Arten erzeugen und eine davon ist, alte Motoren einfach anzutreiben.
>Da es aber nun schrecklich viele Arten gibt. habe ich mir, da ich einmal ein fauler Sack bin und andererseits über 95% der Motoren auf einem Schrottplatz Asyncrondrehstromkurzschlussläufer sind, den mal rausgepickt.
>Nun müssen wir uns mal über die Drehzahl gedanken machen.
>1. Wäre da die Syncrondrehzahl, die rein theoretischer Natur ist und von der Frequenz (bei uns 50 Herz) und der der Polpaaranzahl abhängt.
>Bei 2 Pol-Paaren und 50 Herz 3000 Umdrehungen.
>Bei 4 Pol-Paaren und 50 Herz 1500 Umdrehungen.
>Bei 8 Pol-Paaren und 50 Herz 1000 Umdrehungen.
>2. Die "reale" Drehzahl, die sich aus dem Schlupf ergibt.
>Hier kann es nur ungenaue Angaben geben, da sich der Schlupf aus den Paramertern des Motors ergibt.
>Bei 2 Pol-Paaren und 50 Herz 2800 Umdrehungen.
>Bei 4 Pol-Paaren und 50 Herz 1400 Umdrehungen.
>Bei 8 Pol-Paaren und 50 Herz 930 Umdrehungen.
>3. Wollen wir nun selber Strom machen, müssen wir den Motor "Übersyncron" betreiben.
>Bei 2 Pol-Paaren und 50 Herz 3200 Umdrehungen.
>Bei 4 Pol-Paaren und 50 Herz 1600 Umdrehungen.
>Bei 8 Pol-Paaren und 50 Herz 1070 Umdrehungen.
>Nun braucht so ein Motor "Magnetisierungsstrom", die sogenannte Blindkomponente.
>Soll so ein Motor am Netz berieben werden so kommt diese Leistung aus dem Netz als "Blindleistung". Wenn wir uns aber selber Strom basteln wollen brauchen wir dafür drei Kondensatoren. und hier beginnt es "spannend" zu werden. :-P
>Die sättigungsabgängige Motorenhauptreaktanz und die Kondensatoren bilden einen Schwingkreis. Da und in der genauen Bestimmung liegt auch unser eigendliches Problem, denn das ist einmal belastungsabhängig und wird auch noch durch induktive Lasten beeinflusst. Also wenn wir mit dem Motor wieder einen Motor antreiben wollen. Um es nicht zu kompliziert zu machen, werden wir unseren Generator nur mit Glühlampen belasten.
>Die Drei Kondensatoren werden also zwischen die drei Phasen geschaltet.
>Um eine "weiche" Spannungskennlinie" (Instabilitäten) zu vermeiden sollten wir (müssen es aber nicht) Drosselspulen verwenden, die Aufgrund ihrer Magnetisierungskennlinie einen scharfen Sättigungsknick haben und so sehr frühzeitig den Motor magnetisieren können. Dadurch wird der Betrieb stabiler, weil die "Entregung" natürlich auch später einsetzt.
>Soweit die notwendige Theorie und nun machen wir es uns einfach und berechnen "nur" die notwendige Kondensatorleistung und die "nur" bei induktionsfreiem Betrieb.
>Gegeben sei ein Motor mit 4 Pol-Paaren und 50 Herz 1500 Umdrehungen und einer Leerlaufstromaufnahme von 2,75 Ampere.
>Da wir auf dem Schrott auch noch überwiegend Motoren für 380 Volt finden werden, rechne ich einfach mal damit.
>Spannung / Strom = Widerstand
>(Wurzel aus 3 * 380 Volt) / 2,75 Ampere = 239,3 Ohm oder
>(1,732 * 380 Volt) / 2,75 Ampere = 239,3 Ohm
>Die gesuchte Kondensatorleistung ergibt sich nun aus dem Kehrwert des Produktes von Kreisfequenz * Widerstand. Wobei sich die Kreisfrequenz zu 2 * Phi * 50 Herz ergibt.
>1 / (2 * 3.14 * 50 * 239,3) = 13.3 µF
>(Bei 400 Volt sind es 252 Ohm und 12,6 µF)
>(Bei 380 Volt, aber 60 Herz und 1800 Umdrehungen Syncdrehzahl sind es bei gleicher Sättigung 9,2 µF)
>Bei allen Anderen "Umständen" *fg* könnt ihr jetzt locker flockig Die notwendigen Daten selber ausrechnen. ;-)
>Wichtig scheint mit noch die Bemerkung zu sein, dass diese Konstruktion auf allen Phasen möchlichst gleichmässig belastet werden sollte, da Unsymetrien recht schnell zu einer thermischen Mehrbelastung die Wicklung führen würden.
>Mitunter bekommt man auf dem Schrott auch einphasige Motoren (Anwurfmotoren). Die lassen sich ganz genau so ausrechen, nur muss der Verkettungsfaktor "Quadratwurzel aus Drei" = 1.732 ganz einfach weg gelassen werden und Unsymetrien können erst gar nicht entstehen.
>Fachleute werden mir sicherlich und auch berechtigt vorwerfen, Euch die Ständerstromortskurvenbetrachtung bzw. Heylandkreis unterschlagen zu haben. Da es hier aber gaaaaanz simpel zugehen soll und weil das hier keine Uni-Vorlesung werden soll, habe ich auf Komplexe Vektorrechnung bewusst verzichtet.
>So Leutz, die "Rächtsreipfeler" dürft ihr behalten, sollte ich jedoch fachlich daneben liegen, (habe den Text frei Schnautze reingekloppt) würde ich das gerne diskutieren.
>@detlef: Post habe ich gerade gefunden und muss in Ruhe studiert werden. Wann schläfst Du eigendlich? Hoffe, mein Beitrag ist so "einigermassen Idiotentauglich". ;-)
>LG.
Antworten:
- Re: Der Drehstrommotor im Generatorbetrieb. Rumpelstielzchen 16.04.2006 13:41 (1)
- Re: Der Drehstrommotor im Generatorbetrieb. Udo 16.04.2006 19:21 (0)