Peak-Oil mal anders
Geschrieben von Bern8 am 17. Dezember 2006 12:36:19:
Hallo Kollegen,
es gibt ja genügend Leute, die verbringen ihren Tag damit, über Peak-Oil zu philosophieren, das heißt, sich den Kopf darüber zu zerbrechen, wann das Öl ausgeht und was das dann kostet. So wie ich die Schauungen kenne, gibt es keine einzige, die ein Ende des Öls verkünden würde (viele sind bereits vor dem Ölzeitalter, somit wurde die Thematik schlicht "übersehen"). Es wurde höchstens von absoluter Nichtverfügbarkeit, aber nicht von stets steigendem Preis bei nach wie vor hohem Volumen gesprochen.
Hier ein Bild, das den Langfristchart des Rohöls zeigt:
http://www.wallstreet-online.de/rohstoffe/oil_crude/chart.html?inst_id=127693&market_id=20&spid=ws&edit=1&utr=15y&gb=1d&till_day=17&till_month=12&till_year=2006&los=Los!&ct=line&ind1=&tr=15y&ind2=&log=0&bench=&redvol=0&gd1=0&gd1typ=exp&benchstr=&gd2=0&gd2typ=exp&grid=on
Für mich zeichnet sich hier eine klare Schulter-Kopf-Schulter - Formation ab, mit einem letzten Zwischenhoch im Frühjahr knapp bei 70, und dann steil nach unten in den Normalbereich bis zu 35 $ pro Fass. Ich liefere hierfür auch gleich 2 Gründe mit, warum dies so kommen wird:
1. Nachfragebegrenzung:
Hier spielen mehrere Faktoren eine Rolle:
- sinkende Bevölkerungszahlen in den westlichen Industrieländern
- überalternde Bevölkerungen: Rentner fahren weniger Auto als Leute, die täglich zur Arbeit müssen
- Energiespartends beim Hausbau und Umstieg auf andere Heizarten (Holz, Erdwärme) im großen Stil
- Energiesparmaßnahmen aufgrund hohem Kraftstoffpreis auch in USA (Diesel, Opel-Autos)
- Extreme Spaltung von Arm und Reich in Russland, GUS, China verhindert eine Massenmotorisierung im westlichen Sinne, da die Potentialschicht eher sogar zurückgeht
- Ganze Kontinente verabschieden sich für immer vom Importeursmarkt und werden sogar zu Exporteuren: Afrika (versinkt im Chaos), Südamerika (Ethanol)2. Einsetztende Deflation:
Unabhängig von steigenden DAX-Kursen (die zum großen Teil auf Monopol-Insiderhandel bzw. Konglomeratsbildung (VW-MAN) zurückzuführen sind, scheint in der Breite der Übergang in die Deflation bereits eingesetzt zu haben. Speziell Immobilien sind bereits stark im Sinken, bzw. bereits unverkäuflich, Autos werden folgen. Dann schließt sich der Kreis, und die Überleitung zu Punkt 1 führt zu einer Spirale, die zwangsläufig den Ölpreis zum Sinken bringen wird, und zwar spätestens im 2. HJ 2007 sehr deutlich.Was sind die Konsequenzen? Die bisher im Fett schwimmenden Profiteure der hohen Preise werden versuchen, diese wieder herzustellen, und hier bei ihren Mündeln in der Politik schon vorstellig werden. Ich denke, dass erst ein auf das von mir geschilderte Niveau gesunkener Ölpreis ein Indikator für eine unmittelbar bevorstehende Eskalation des Nahostkonflikts wäre. Daher schließe ich für kommendes Frühjahr diesen Konflikt schlicht aus. Die sinkenden Kraftstoff- und Heizölpreise sollte man vernünftigerweise zur Eigenkapitalbildung oder zum Erwerb nützlicher Dinge, z. B. qualitativ hochwertiges Werkzeug, nutzen.
Schöne Grüße
Antworten:
- Re: Peak-Oil mal anders - anders? zu einfach detlef 17.12.2006 18:52 (6)
- Re: Peak-Oil mal anders - anders? ist einfach Bern8 17.12.2006 21:13 (0)
- Re: Peak-Oil mal anders - anders? zu einfach Johann Ohneland 17.12.2006 19:20 (4)
- Re: Peak-Oil mal anders - anders? Afrika Bern8 17.12.2006 21:21 (0)
- Re: Peak-Oil mal anders - anders? zu einfach BBouvier 17.12.2006 19:29 (2)
- Re: Peak-Oil mal anders - anders? zu einfach Johann Ohneland 17.12.2006 21:01 (1)
- Re: Peak-Oil mal anders - anders? zu einfach BBouvier 17.12.2006 22:53 (0)