Respekt, und gesunde Einstellung

Geschrieben von Bern8 am 23. November 2006 20:09:57:

Als Antwort auf: Re: Das ist die einseitig positivste Darstellung, die ich je im Forum erlebt habe geschrieben von Joe68 am 23. November 2006 19:03:52:

Joe,

Kreutzteufel, mich hat's damals (Börse 2000) Gott sei dank nicht erwischt, da ich eher ein Hasenfuss bin, und den Braten damals schon gerochen habe, war im Minus, dann massiv im Plus, und dann als abwärts, alles Raus und Ende, sogar meine Russen, die heute 25 mal mehr wert wären als damals, aber frei nach dem Grundsatz, an Gewinnmitnahmen ist noch keiner gestorben.

Es stimmt sicher, Argentinien ist besser als ZA, aber das ist eher ein rassisches Problem, ich meine, wie kann man einen zivilisierten reichen Staat (der Rand stand vor zwanzig jahren bei 4 DM, heute sind 40 DM 2 Rand) linksorientierten Gewerkschaftern und Kommunisten überlassen, die ausser aufsitzen nicht viel im Sinn haben, wie sie den Tag rundumbringen? Da brauchen wir uns über das Ergebnis nicht zu wundern. Bei Argentinien habe ich lange überlegt, warum es so weit kommen konnte oder musste, bin aber nicht ganz schlau geworden. Ich spekuliere immer noch mit der Idee, dass in der letzten Phase, wo alles zusammenbrach, die herrschende Klasse noch einmal das maximale für das Land herausgeholt hat, durch einen riesigen Bluff. Denn die Zeche bezahlt haben ja in erster Linie die ausländischen Investoren, die Gebäude etc. stehen ja nach wie vor. Doch ganz so sicher bin ich da auch nicht. Die überalterung der Gesellschaft tut ein übriges, und mit Estancia-Wirtschaft allein kommt man heute auch nicht mehr weit.

Dass man in Argentinien (ganz zu schweigen als Westtouri oder Geschäftsmann) deutlich besser, und auf lange sicht bleifreier lebt als in vielen anderen Gegenden der Welt, ist neben der riesigen Fläche halt auch auf die relativ alte Bevölkerungsstruktur zurückzuführen, die von den Leistungen der Vergangenheit lebt, und wenig in die Zukunft investiert. Den heilsamen Schock, den Du vielleicht von derartigen Krisen erwartest, habe ich da und auch nirgends anders gesehen, so ist es halt.

Wenn Dir die Vorräte mal knapp werden, dann hilft nur Gemüse, da kommt man am weitesten. 6 kg Kartoffeln, 2 Stangen Rosenkohl und 5 Stangen Lauch, für 5,20 Euro, was will man mehr. Da lebst Du (wenn noch Öl oder Butter im Haus, und Knoblauch, für die Gesundheit) locker eine Woche, und das auch zu zweit. Somit, ist noch viel Potential, wenn's wirklich eng wird, wichtig ist, die Fixkosten im Griff zu haben, dann kann nix fehlen.

Ermunternden Gruß



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