- ein wenig Gemeckere über Depleted Uranium (DU) -

Geschrieben von elektron am 16. November 2006 21:12:50:

Hallo Leute,

hier eine kurze Zusammenfassung mehrerer erschöpfender (teilweise auch im Internet herumschwirrender) Texte über Depleted Uranium (DU):

Depleted Uranium ist nichts anderes als der bei der Herstellung von Kernbrennstäben anfallende nicht verwendbare Abfall, welcher mengenmäßig bei der Aufbereitung von Uran den größten Anteil hat. Dieser wird auf dem Umweg über die Herstellung von Granaten etc. (weil das hohe spezifische Gewicht für militärische Zwecke natürlich höchst willkommen ist) auf diese Weise einfach und preiswert entsorgt.
Dieses Zeug ist pyrophor. d.h. beim Abschuß durch die Reibung enstehende sowie beim Auftreffen auf das Ziel entstehende Partikel verbrennen zu Urandioxid unter erheblicher Hitzeentwicklung. Die beim Abschuß entstehenden Partikel verseuchen die Umwelt sowie die Geschützbedienungsmannschaft. Die Wirkung bei einem Treffer ist in etwa mit der einer sogenannten Hohlladung vergleichbar, d.h. das Zeug "brennt" sich regelrecht durch. Die durch das hohe spezifische Gewicht gegenüber konventionellen Geschossen erheblich höhere "Wucht" tut ein übriges dazu. Größere Partikel,sofern sie nicht mit der Panzerung des Ziels verschmelzen, fallen zu Boden und verseuchen dort die Umwelt.
Kleinere Partikel bleiben in der Luft schweben...und das fatale daran ist: je kleiner die Partikel sind, um so höher kommen sie hinauf...bis in die Stratosphäre!
Dies ist derselbe Mechanismus wie beim Fallout nach der Explosion eines taktischen/strategischen Atomsprengkopfes. Das Zeug bleibt dort oben sehr lange schweben und rieselt ganz langsam (u.U. im Laufe von Jahrzehnten, abhängig von der Partikelgröße) zu Boden. Dies ist der Grund, warum anhand der spezifischen Isotopenverhältnisse noch die Resultate einzelner A-Bombentests oder Reaktorunfällen lange Zeit nachher nachgewiesen werden können.
Das Zeug ist aus mehreren Gründen gesundheitlich äußerst bedenklich:
- 1) die Halbwertszeiten verschiedener Isotope, die in den einzelnen Zerfallsreihen auftreten, sind teilweise sehr sehr groß.....d.h. das Zeug strahlt sehr lange vor sich hin.
- 2) kurzlebige Zerfallsprodukte in der Zerfallsreihe (also mit kleiner Halbwertszeit) strahlen dafür umso intensiver.
- 3) das Dreckszeug ist lungengängig....und strahlendes Material, welches inkorporiert wurde, ist noch weitaus gefährlicher als Material, welches nur äußerlich kurzzeitig einzuwirken in der Lage ist. => Wichtigkeit der Dekontamination nach der Exposition!
- 4) Wenn man den sogenannnten Bewertungsfaktor betrachtet d.h. die Wirkung auf biologisches Gewebe, wird es noch schlimmer: Dieser ist für Alphastrahlung = 10....20, für Beta- und Gammastrahlung =1, und für Neutronenstrahlung = 3....10. Dies bedeutet, daß die eigentlich am leichtesten abschirmbaren Alphastrahler biologisch das höchste Schädigungspotential haben!!!! Daher die besondere Gefahr bei der Inkorporation strahlender Materie!
5) Die Selbstreparaturmechanismen unserer DNS sind auf kurzzeitige und normalerweise selten auftretende Einwirkung von natürlichen Ereignissen (z.b. Höhenstrahlung etc. als sogenanntem Unter- bzw. Hintergrund) durch die evolutionäre Entwicklung ausgelegt; NICHT jedoch auf den permanenten Dauerbeschuß niedriger Energiedosis!!!

Die sich aus diesen Überlegungen ergebenden moralischen Folgerungen mag jede/r selbst für sich ziehen.
Auffällig ist jedoch, daß vor allem diejenigen, die solches Zeug verwenden (USA) eine hohe Affinität sowohl zur gigantischen Energieverschwendung als auch zur Verwendung von Klimaanlagen mit HEPA-Filtern (wie bei Reinräumen) bei der Luftzufuhr an den Tag legen.... Honni soit, qui mal y pense....

mit freundlichen Grüßen,

elektron

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