Re: Untersuchung des Papiers (Der alten Linde Sang von der kommenden Zeit )
Geschrieben von Fred Feuerstein am 02. November 2006 20:14:13:
Als Antwort auf: Re: rückdatierung geschrieben von randomizer am 02. November 2006 03:48:11:
>im original von 1920 erscheint das lindenlied als zeitgenössisches gedicht (und nicht als hundert jahre alte prophetie).
>erst adlmaier hat angenommen bzw. behauptet, das lied sei uralt. adlmaiers "vermarktung" äußert sich aber "nur" in der rückdatierung auf 1850 (mein verdacht: sein motiv war das copyright), den inhalt/wortlaut der prophetie hat er nicht wesentlich verändert.
>worauf ich hinaus will: die diskutierte strophe ist kein fake (ex eventu), sondern poetische beschreibung der gegenwart um 1920. im original wird an keiner stelle behauptet, daß das gedicht schon vor 1920 formuliert worden sei.
>
>>@Randomizer:
>>Wann und wo wirst Du den denn veröffentlichen lassen?
>der aufsatz erscheint bestenfalls anfang 2007, eher im frühjahr. fred/T.U./otto bekommen ihn dann druckfrisch per post (falls die adressen gleich geblieben sind). ich sag dir spätestens bei erscheinen bescheid, wie/wo du den artikel bekommen/lesen kannst. falls du mir dann irgendwie diskret deine adresse mitteilst, schicke ich dir das heft gerne ebenfalls druckfrisch zu.
>gruß
Hallo randomizer,Bin schon jetzt gespannt auf deine Forschungen.
Ich habe letztens auch versucht etwas über die Aussage von KLL in seinem Buch "Handbuch Jahrtausendwende" S.143-144 herauszubekommen: "...Auch ist der Text in
den wesentlichen Teilen der vorliegenden Form seit 1900 verbürgt, bzw.
seit 1926, als einige Strophen, die allerdings nur den Vorgesang und den
Ausklang betreffen, von Adlmaier mit Hilfe einer anderen, vollständige-
ren Fassung ergänzt wurden. Eine Untersuchung des Papiers ergab ein
Entstehungsjahr um 1850."
Kam leider nicht viel dabei raus.
Vllt. kannst du da mal recherchieren, ob das Papier wirklich untersucht worden ist.Hier der Textabschnitt von KLL:
Das Lied der alten Linde (auch: Der alten Linde Sang
von der kommenden Zeit, Lindenlied, zwischen 1868 und
1900), Staffelstein/Nordbayern
Diese Prophezeiung, deren Verfasser die Visionen Holzhausers gekannt
haben dürfte, fand sich angeblich im Stamm einer uralten Linde bei Staf-
felstein in Nordbayern und wurde seit Generationen in einer Passauer
Familie gehütet, die sie 1947 Conrad Adimaier zeigte. Wilhelm Ettelt
behauptet dagegen in Prophespungen im Lichte der katholischen Glaubenslehre,
es sei leicht zu zeigen, daß das Lied eine um 1920 entstandene poetische
Zusammenfassung des Buches Der kommende Große Monarch von Konzio-
nator sei, entstanden in der politischen Absicht, die Rückkehr Karl Franz
Josephs von Österreich, der 1918 die Regierungsgeschäfte niedergelegt
hatte, ohne formell abzudanken, als Großen Monarchen »vorherzusa-
gen«. Dagegen spricht, daß der Text endzeitliche Ereignisse vorhersagt,
die damals nicht abzusehen waren. Es wäre außerdem mehr als unklug
gewesen, eine erhoffte Wiederkehr Karls von einer Revolution in Rom,
einer dreitägigen Finsternis, dem Tod eines Drittels der Menschheit und
einem ökumenischen Konzil abhängig zu machen! Auch ist der Text in
den wesentlichen Teilen der vorliegenden Form seit 1900 verbürgt, bzw.
seit 1926, als einige Strophen, die allerdings nur den Vorgesang und den
Ausidang betreffen, von Adimaier mit Hilfe einer anderen, vollständige-
ren Fassung ergänzt wurden. Eine Untersuchung des Papiers ergab ein
Entstehungsjahr um 1850. Da dem Verfasser das Vatikanum I (1869/70)
als 20. ökumenisches Konzil offensichtlich schon bekannt war, dürfte
der Text in der vorliegenden Fassung zwischen 1868 (Ausschreibung des
Konzils durch Papst Pius IX.) und 1900 anzusiedeln sein.
Die einzelnen Strophen haben je vier Verszeilen im Reimschema aabb.
Die bemerkenswert klar geschilderten Hauptaussagen sind:Teilung Deutschlands durch seine Feinde, Bürgerkriege oder Revolutionen, Abschaf-
fung der Monarchien. Revolution in Rom, der Papst muß über Leichen fliehen. Eine
Strafe kommt: eine dreitägige Finsternis verbunden mit Blitz, Donner und dem Riß
der Erdrinde. Der giftige Odem der Staubesnacht tötet viele Menschen. Untergang
vieler Großstädte, ein Drittel der Menschheit stirbt. Ein marodierendes Heer. Aus
dem Osten, von Wien her, kommt ein starker Held. Vertreibung der Fremden,
Einigung der deutschen Länder, Heimfuhrung des Papstes nach Rom, Kaiserweihe in
einem Dom. Das 21. Konzil verbürgt durch strengen Lebenssaft eine gerechte Ge-
sellschaftsordnung. Der Papst geht als barfüßiger Prediger durch das Land. Die
christlichen Kirchen vereinigen sich, der Islam verliert an Einfluß, auch das Schwarze
Land (Afrika, Anm. des Verf.) erstrahlt im Glaubensglanz. Es gibt keine Seu-
chen und keine Kriege mehr, aber reiche Ernten; eine glückliche Zeit.Adimaier, C., [Titel unbekannt] in Traunsteiner Nachrichten, 10. 12. 1949
Bekh, Bayerische Hellseher
Ettelt, Wilhelm, Prophezeiungen im Lichte der katholischen Glaubenslehre (Durach: Pro Fide
Catholica,1994)64S.Wiltgen, P. Ralph M. SVD, Der Rhein fließt in den Tiber (Feldkirch, 1988) Eine kritische
Geschichte des 2. Vatikanischen Konzils.mit freundlichen Grüßen
FredPS: Betr. Prophezeiung des blinden Jünglings: Falls du dich wunderst, daß ich das Material noch nicht fürs Forum aufbereitet habe: Die Aussagen in dem Druck von Leitomichel von 1835 sind etwas dünn und bringen zumindest mir nichts neues.
Auch die Faksimile von Emanuel Jungmann (1921) sind nicht das wonach ich suche. Ich suche immer noch den Erstdruck:
KLL schrieb dazu: "Verschollende Druckschriften aus den Jahren 1660,1700,1763 und 1768 berichten...Der bayrische Heimatforscher Paul Friedl fertigte 1938 in der Druckerei Steinbrenner in Winterberg (Böhmerwald) eine Kopie einer Handschrift von 1763 oder 1768 an, die sich heute im Besitz von A.Gann in Salzburg befindet."Wie ist deine Meinung dazu bzw. hast du irgendwelche Infos dazu?
mit freundlichen Grüßen
Fred
Antworten:
- déjà vú?..... detlef 02.11.2006 22:29 (0)