Entschuldigt bitte die Einmischung

Geschrieben von Odin am 13. Oktober 2006 11:07:01:

Odin am 13. Oktober 2006 11:07:01:

Als Antwort auf: Re: World Trade Center geschrieben von Vedanta am 13. Oktober 2006 07:25:55:

Hallo

>Hallo Franz_Liszt,

>Darum geht es doch gar nicht. Lies doch bitte nochmal aufmerksam mein mitgeliefertes Scharnier dazu. Und zu Deinem Kommentar >bzgl. "Desinformation": Ich jedenfalls habe dort nicht "seitenweise von glühendem und schmelzenden Stahl" gelesen, Du schon? Wenn schon >kritisieren, dann bitte richtig, d.h. vorher gründlich lesen. Da ich nicht der Urheber dieses Textes bin, habe ich im Prinzip ja nichts dagegen, >wenn er zerrissen wird - nur, fundiert sollte es schon geschehen.
>@AlexP:
>Deinen obigen Kommentar hierzu empfinde ich als ziemlich reduktionistisch. Nämlich, ein gewöhnliches Büro-Hochhaus mit dem WTC zu vergleichen. Das >ist in etwa so, als wolltest Du Deinen Privat-Mercedes mit dem Dienstwagen von Frau Merkel vergleichen. Dieser mag äußerlich betrachtet, >identisch aussehen, den Unterschied würdest Du erst bei einem Unfall oder Attentat bemerken. Dein Mercedes würde, mit Dir zusammen, wie ein Sieb >durchlöchert werden. Frau Merkel hingegen müsste wohl nicht einmal ihr Handy-Gespräch unterbrechen, ihr Mercedes würde nämlich nur periphere Schäden >aufweisen. Das ist der klitzekleine Unterschied.
>Das WTC wurde bewusst so gebaut, um (geradezu erwarteten) terroristischen Angriffen, wie sie ja sogar bereits vor vielen Jahren (mit >mäßigem "Erfolg") unternommen wurden, stand zu halten. Schau mal, in welchem Büro-Gebäude ist z.B. ein Bunker mit eingebaut? Die Gesamt-Statik des >WTC war sogar so berechnet, um einem Flugzeugabsturz real standhalten zu können (eigentlich logisch).

Meines Wissens wird Statik auf den Materialeigenschaften wie Haltbarkeit bei
Zug-, Druck- und Scherbelastung bei normalen Temperaturen (< 50 C) basiert.

>Und wie gesagt, einer meiner Hauptpunkte ist die feuerfeste Isolierung der Stahlträger mit Asbest und Aluminium (im dem Scharnier von Bonnie wird >z.B. über die Asbest-Verseuchung NACH Zusammenbruch des WTC berichtet).

Aluminium schmilzt bei etwa 670 C.

>Zusammen mit der Tatsache, dass Kerosin dazu neigt, "blitzlichtartig", also rapide zu verbrennen (darum ist es ja ein so vorzüglicher Treibstoff für >Flugzeuge) dürften die massiven, feuerisolierten Stahlträger allenfalls an lokal sehr begrenzten Stellen wirklich heiß geworden sein. Und dass dies zum lehrbuchmäßigen Einsturz einer derart von Profis ausgetüftelten Sicherheits-Konstruktion führen soll, das kannst Du Deiner Oma erzählen! :-)

Hier habe ich eine kleine Tabelle aus dem Lehrbuch "Combustion" von Warnatz,
Maas und Dibble ISBN 3-540-60730-7 Seite 43. Da steht etwas über "adiabatische
Flammentemperaturen". Das ist die höchste Temperatur, die bei der Verbrennung
eines Brennstoffs mit der exakt richtigen stöchiometrischen Menge Luft erreicht
werden kann. Die Tabelle sagt (alle Werte in K)

K umgerechnet in C

H2 2380 2107
CH4 2222 1949
C2H2 2523 2250

Kerosin ist ein kohlöenwasserstoffgemisch und kommt wohl dem Methan in der
Tabelle verbrennungsmässig am nächsten.

Die Schmelztemperatur für gängige Stähle liegt im Bereich 1300-1400 C. Das ist
mehr als 500 C unter der adiabatischen Flammentemperatur von Methan. Auch wenn
die adiabatische Flammentemperatur von Kerosin tiefer liegt und diese Höchst-
werte nie erreicht werden, ist da noch genug "Luft" bis zur Entstehung der
ersten Stahlschmelze.

Aber bereits bei viel tieferen Temperaturen ändern sich die mechanischen
Eigenschaften (u.a. die Belastbarkeit für Druck) erheblich.

Der Rest ist eine Frage der wirklich erreichten Flammentemperaturen und deren
effektiver Einwirkdauer auf die Trägerkonstruktion.

Neulich war der Einzturz eines der Türme mal wieder im Fernsehen zu sehen.
Ich hatte auf die Szene gewartet und achtete daher genau auf ein Detail,
das ich schon länger sehen wollte:

Die Einsturzbewegung begann genau oberhalb der Einschlagstelle. Das gesamte
Gebäudeteil oberhalb setzte sich kompakt in Bewegung, während die darunter
gelegenen Stockwerke unbewegt verharrten, bis sie von oben ziehharmonika-
mässig zusammengequetscht wurden. Dieser Verlauf wäre mit der Wirkung von
viel tiefer angebrachten Sprengladungen nicht erklärbar gewesen.

Wenn sich in der Nähe der Einschlagstelle noch sichtbar Menschen befunden
haben, dann ist dabei zu bemerken, dass die heisse Verbrennungsluft sich ja
vor allem nach oben ausbreitet (Konvektion), während von unten kühlere
Luft angesaugt wird. Diese Leute standen wahrscheinlich unten im kühlen
Luftstrom, während es über ihren Köpfen brannte. Sie dürften also nur die
Strahlungswärme abbekommen haben.

Gruss

Odin

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