Re: Enduros
Geschrieben von Tahca Ushte am 11. Oktober 2006 09:00:28:
Als Antwort auf: Kommt imho ganz aufs Gelände an ... geschrieben von offthspc am 08. Oktober 2006 11:05:05:
Huhu offthspc
>So gesehen kommt an dieses Fahrzeug in diesem Gelände kein anderes Fahrzeug heran (ausgenommen Motorräder)
>Also ... alles relativ.Ob sich jemand dafür interessiert? Ich hatte mal etwas zu Enduros
zusammengekritzelt:Reiseenduros sind ziemlich schwere Kaliber, die für hartes Gelände nicht geeignet sind. Sie sind die richtigen Dampfer mit ihrem großen Tank für weite Strecken, auch mal auf Schotterpisten. Die Sitzposition ist bequem, die Zuladung hoch, die Leistung meist gut. Damit kommt man vom Nordkap bis zum schwarzen Meer.
Die Straßenenduros sind so was wie eine Mischung aus Reise und Hard. Diese Motorräder können schon mehr Gelände unter den Stollen vertragen, die Reisefähigkeit ist eingeschränkter. Meist ist die Sitzbank kurz, auf längeren Touren wird das recht unbequem, die Beifahrer sollten leidensfähig sein.
Mit Hardenduros wird keiner ernsthaft auf Reisen fahren wollen. Sie sind die Königinnen des Geländes. Der Tank ist klein, Sozi – einfach vergessen, sie sind leicht und Geländegrenzen gibt es fast keine mehr, außer Wasserwege und Gebirge. Bei Hardenduros ist darauf zu achten, dass sie eine Straßenzulassung haben. Viele Modelle sind zu für Wettbewerbe zugelassen.
Alle Enduros haben etwas gemeinsames, sie sind recht hochbeinig. Für kleinere Frauen gibt es die BMW F 650, die es mit abgespeckter Sitzbankhöhe gibt, aber es gibt auch Höhenmonster nur für große Kerle. Die Bodenfreiheit wird mit Wackelstand an der Ampel bezahlt. Große Jungs werden aber vom Komfort her vielleicht mit einer Reiseenduro glücklicher als wie mit einer Reissäge.
Wie bei allen Dingen des Lebens gibt es auch bei Motorrädern Qualitätsunterschiede. Sprüche wie: der Mercedes der Kaffeemaschinen, gibt es auch bei Zweirädern. Darauf wird aber bei der Präsentation einiger Enduros eingegangen.
Ein anderes Kapitel ist die Leistung. Eine Triumph Tiger Großenduro mit ihren 106 PS kann von 0 auf 100 durchaus mit einem Porsche konkurrieren. Die Bezeichnung „Motorrad“ fängt aber auch schon bei 125 ccm und 15 PS an, die eine Besonderheit haben: man darf diese Motorräder auch mit der alten Klasse 3 fahren, wenn der Führerschein vor dem 01.04.1980 gemacht wurde! Kleine Motorräder sind bei Fixkosten besonders günstig, fast auf Moped-Niveau. Die Anschaffungskosten sind auch für weniger Wohlhabende zu meistern und damit auch eine mobile Alternative für Hartz IV Empfänger, meine ich jedenfalls.
Ob nun Reise oder schweres Gelände, das hängt von den persönlichen Vorlieben ab und natürlich wofür man das Gerät einsetzen will. Für eine schnelle Flucht in einem begrenzten Radius ohne viel Gepäck wäre eine Hardenduro erste Wahl. Sollte das Motorrad zumindest etwas Gelände vertragen können und auch im Alltag zu gebrauchen sein, wäre eine Normal-Enduro bzw. Straßenenduro die glücklichere Variante. Reisefreunde und welche, die viele Kilometer schrubben wollen, werden zu einer Reiseenduro greifen.
Aprilia, eine italienische Motorrad-Schmiede, hat einige Enduros im Angebot. Ich habe mir sagen lassen, dass die Qualität durchaus annehmbar ist. Gedanken würde mir eher um die Ersatzteil-Versorgung machen. Aprilia baut sogar den BMW F 650 Motor, der auch in das eigene Motorrad Pegaso gebaut wird. Da BMW so viel Vertrauen zu italienischer Baukunst hat und die Einzylinder in der F 650 als problemlos gelten, spricht das durchaus für den italienischen Hersteller. Über Testberichte und persönliche Erfahrungen verfüge ich leider nicht.
Die Auswahl ist gut, von 125 ccm bis zu V2 98 PS Reisemonster ist alles im Programm.
MX 125 Supermoto 125 cmm-Klasse
RXV 450/550 Hardenduro
Pegaso 650 TRAIL Straßen-/Reiseenduro
ETV Caponord ABS Schwere Reiseenduro
BMW F 650 GS
Wassergekühlter Einzylinder-Viertaktmotor
48 PS
Kette
189 kg mit 17,5 Liter Super bleifrei vollgetankt
Sitzhöhe 810mm
Höchstgeschwindigkeit 160 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h 5,4 sek
Verbrauch 5,8 Liter/100 kmEs ist das einzige BMW-Modell überhaupt mit Kettenantrieb und der einzige Einzylinder seit Jahrzehnten. Das Triebwerk basiert wie gesagt auf die Aprilia Pegaso und wird bei Rotax in Österreich montiert.
Hohe Qualität, grundsolides Langzeitmotorrad, auch bei dem Einzylinder, Platz für Fahrer und Beifahrer! Zu achten wäre auf die Edelstahl-Auspuffanlage, da einzylindertypische Vibrationen Risse verursachen können. Kupplungsbeläge werden ca. bei 30.000km fällig, für Leute mit zumindest einer rechten Hand eine leichte Übung.
Das Motorrad besitzt eine hervorragende Lackqualität und ist äußerst wertstabil, was leider mit hohen Preisen erkauft wird.
Ein Tieferlegungskit bringt die Maschine von 810mm auf 760mm, jedoch wird die Federung knallhart. Wenn es nicht sein muss, besser darauf verzichten.
Hier das neuste Modell:
Die F 650 ist die perfekte Mischung aus Straßen- und Reiseenduro. Wenn es nicht in schwerstes Gelände soll, kommt sie einer Eier legenden Wollmilchsau mit am nächsten. Von meiner Seite absolute Kaufempfehlung.
BMW R 100 GSLuftgekühlter Viertakt-Zweizylinder-Boxer
60 PS
Kardan
225 kg mit 26 Litern Super verbleit vollgetankt
Sitzhöhe 850mm
Höchstgeschwindigkeit 164 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h 5,1 sek
Verbrauch 7,0 Liter/100 kmDas Motorrad wird zwar nicht mehr gebaut, ist aber die Reiseenduro-Legende. Durchzugsstarker Motor, hervorragender Touren- und Beifahrerkomfort. Es gibt auch die kleinere 800er Variante mit 50 PS, aber wenn schon denn schon.
Wenn Motor im Leerlauf ein deutliches Klappern von sich gibt, das bei geringfügig höherer Drehzahl verschwindet, ist wahrscheinlich die Steuerkette oder deren Spanner erneuerungsbedürftig. Bei unwilliger Gasannahme -> Vergaser nicht richtig synchronisiert. Wer ein Handbuch hat, kann das alles selbst erledigen. Leichte Ölspuren sind fast normal und völlig unbedenklich. Nur Öl auf der Motor-Unterseite beim Lüftungsschlitz zwischen Motor und Getriebe: Finger weg, Kupplung im Arsch. Auf Radlager, Felgen, und runden Lauf der Räder achten, da größere Geländeeinsätze der schweren Maschinen nicht so gut bekommen.
Wer eine gepflegte R 100 GS angeboten bekommt: kaufen!! Wertverlust gibt es nicht mehr.
BMW R 1100 GSLuft-/ölgekühlter Viertakt-Zweizylinder-Boxer
80 PS
Kardan
260 kg mit 25 Litern Super bleifrei vollgetankt
Sitzhöhe 840/860mm
Höchstgeschwindigkeit 199 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h 3,9 sek
Verbrauch 6,4 Liter/100 kmDieses Motorrad ist ein Reisemonster und mit 260kg wahrlich kein Geländehüpfer mehr. Es ist ein ultimatives Reisegerät für den Nordkap, handlich (kaum zu glauben, ist aber so), durchzugsstark, sehr bequem für Fahrer und Beifahrer und mit komfortablen Federelementen ausgestattet. Unebenheiten werden weggebügelt, eine Schotterpiste braucht nicht abschreckend zu wirken. Das Fahrwerk und die Bremsen ist/sind sensationell gut. Die Leistung lässt keinen Wunsch offen, wenn Du nicht gerade ein Asphalttiger bist. Der Nachfolger: R 1150 GS, aber neu und gebraucht unglaublich teuer.
Alle Unter 1,75m Körperlänge brauchen aber nicht weiter zu lesen. Mechanische Probleme kennt das Motorrad nicht, erst recht nicht ab Bj. 96 (zahlreiche Verbesserungen – Tank, Lagerzapfen der Hinterrad-Schwinge, Schraubverbindungen, größere Vorderrad-Aufhängung).
Sehr hohe Gebrauchtpreise. Qualität muss man bezahlen. Ein sehr guter Freund von mir hat das Motorrad, 60.000km Fahrleistung in 10 Jahren fast ohne Probleme. Dahinter kann sich so manches Auto verstecken. BMW ist BMW, deutsche Wertarbeit und nicht einmal mit den Automobilen von BMW vergleichbar. BMW Motorrad ist der Mercedes (jedenfalls beim früheren Ruf) unter den Motorrädern. Was Langzeit-Qualität im Enduro-Bereich anbelangt, kann vielleicht noch Honda einigermaßen mithalten, alle anderen Konkurrenten fallen zurück. Leider hat BMW keine Hardenduro im Programm. Dafür haben die größeren BMWs Kardanantrieb für viele störungs- und wartungsfreie Kilometer; das hat kein anderer Hersteller im Enduro-Programm.
XL 500 R
Luftgekühlter Einzylinder-Viertaktmotor
27 PS
Kette
Gewicht 152 kg mit 10 Litern Super verbleit vollgetankt
Sitzhöhe 910mm
Höchstgeschwindigkeit 134 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h 7,6 sek
Verbrauch 5,1 Liter/100 km
Bauzeit 1982-85Bekommt man solch ein Motorrad in einem annehmbaren Zustand? Auf jeden Fall war das Motorrad noch eines der kernigen Sorte, die fast ausgestorben ist. Damit kam man ins Gelände und angeworfen wurde sie mittels Kickstarter.
Die Trommelbremsen sind nicht die Stabilsten. Die Motorschutzbleche sollten gecheckt werden, denn wenn sich da heftige Kratzer zeigen, kann man das übliche Terrain leicht erraten, so auch die anderen Fahrwerkskomponenten. Also Lenkkopf- und Schwingungslager prüfen.
Wie schmeißt man solche ein Ding an? Kickstarter, o weh... Zündung aus, Dekompressionshebel ziehen, Gas auf und mehrmals treten. Dann Kolben über den oberen Todpunkt fußlen, Sprithahn auf, Choke rein, Zündung an, Gas zu – und Tritt. Alles klar? :-)))
Rasselt der Motor, ist die Steuerkette hin, wenn es klappert, ist der Zylinder runter. Der Zylinderkopfbereich ist der Schwachpunkt. Zylinderkopfdichtung kriegt man mit einer fünflagigen Dichtung hin. Wenn die Ventildeckel-Dichtung nässt, dürften die Dichtflächen nicht mit passen, oder aber die Gewinde tragen nicht mehr.
Alles zu kompliziert, zu unzuverlässig, zu alt, zu viel zu schrauben? Was Besseres, Solideres? Kein Problem! Und jetzt kommt echte Honda-Qualität.
XL 600 V TransalpWassergekühlter Zweizylinder-Viertakt-V-Motor
50 PS
Kette
Gewicht 205 kg mit 18 Liter Normal vollgetankt
Sitzhöhe 850 mm
Höchstgeschwindigkeit 171 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h 5,1 sek
Verbrauch 5 Liter/100 kmEin fast unzerstörbares Motorrad mit bequemer Sitzposition für Fahrer und Beifahrer und mit geringem Verbrauch. 100.000 km Fahrleistung mit einer Maschine ist nicht ungewöhnlich, eher normal. Du nicht schrauben wollen, Du Transalp kaufen! Gelände ist nicht wirklich ihr Terrain, Kurven sind ihre Welt. Schotterpisten steckt sie aber weg und reisen kann man damit auch. Wie die BMW F 650 GS, ein Allrounder. Die neuere Version hat jetzt 650 ccm.
Die einzige echte Macke: Unter der Sitzbank befindet sich die Black-Box, wo die Elektronik untergebracht ist. Stecker und Lötpunkte können durch den Fahrerhintern leiden. Also unter die Sitzbank schauen, ob die beiden Kästchen noch gut aussehen, Rad- und Lenkkopflager prüfen, alles okay? Kaufen!:-) Wenn nicht Hard-Terrain, dann absolute Kaufempfehlung. Die Zweizylinder-V-Motoren von Honda sind aller erste Sahne und können sich durchaus mit BMW messen lassen. Und deshalb kommt gleich das nächste Teil.
XRV 750 Africa TwinWassergekühlter Zweizylinder-Viertakt-V-Motor
58 PS
Kette
Gewicht 237 kg mit 24 Liter Normal vollgetankt
Sitzhöhe 880 mm
Höchstgeschwindigkeit 170 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h 5,6 sek
Verbrauch 6,2 Liter/100 kmDieses Motorrad gehört in die Klasse „perfekte Reiseenduro.“ Der V-Motor ist über jeden Zweifel erhaben, sehr standfest, keine Macken. Da kann sich manches Auto eine Scheibe abschneiden. Vielleicht ist dieser Motor gar besser als ein BMW-Triebwerk. Die Bremsen sind klasse, das Fahrwerk handlich und es gilt gar als der ultimative Superbike-Schreck. Man kann gar endlos in Schräglage gehen. Sogar ins sanfte Gelände kann man sich wagen, denn der Motor ist durch einen massiven Motorschutz rundum gesichert. Und Reichweite hat das Motorrad, 400 km sind drinnen und das ist für 2 Räder ein Wort. Nur bei älteren Maschinen galt die Sitzbank nicht als so komfortabel, zu hart, zu kurz.
Absolute Kaufempfehlung! Man kann mit dem Bike nichts falsch machen, außer Du willst in das Hard-Enduro-Terrain, hier stößt das Motorrad an Grenzen. Schade, leider wird dies klasse Motorrad nicht mehr gebaut, eine echte Sünde.
NX 650 DominatorLuftgekühlter Einzylinder-ViertaktMotor
45 PS
Kette
Gewicht 176 kg mit 13 Liter Normal vollgetankt
Sitzhöhe 865 mm
Höchstgeschwindigkeit 149 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h 6,8 sek
Verbrauch 5,3 Liter/100 kmUnd nun ein Einzylinder-Töpfchen von Honda, die Dominator. Fürs Grobgelände ist das Motorrad etwas schwer, das Schutzblech verdreckt zu schnell und das Federbein gibt zu früh auf. Ein richtiges Reisemotorrad ist es auch nicht, dafür ist der Tank zu klein und die Sitzbank ist ne Zumutung. Also kann man sich auf Straßen-Enduro einigen. Für einen Einzylinder ist der Motor standfest, keine Macken bekannt. Das Motorrad wird gut angeboten und ist erschwinglich. Vorsicht bei ausgelutschten Kisten, solche gibt es gerade im Soft-Survival-Sektor.
Zur Honda-Reihe möchte ich erwähnen, dass der Hersteller auch eine 125er Klasse anbietet, gerade für ältere Autofahrer:
Wie gesagt, diese Motorrad-Klasse ist wirklich sehr unterhaltsgünstig, für Steuern und Versicherungen wird man bestimmt nicht mehr als 100,- im Jahr los. Der Verbrauch ist gering, vielleicht 3,5-4 Liter und mit über 100 km/h stellt es für andere Verkehrsteilnehmer auch kein Hindernis dar.
Und Honda bietet noch mehr, nämlich die echten Geländekracher, obwohl mir jetzt kein Modell bekannt ist, welches eine Straßenzulassung besitzt (Yamaha hat solche Hard-Crosser mit Straßenzulassung im Angebot).
Aber guckt mal rein und fangt an zu träumen. Damit schmeißt Du jedes Geländeauto auf den Müll, denn was die im Gelände können, schafft sonst wohl nur noch ein Pferd.
Traum! Die Leistung ist brutal, die Preise sind hoch, die Maschinen leicht und die Grenzen schwinden. Absolut geil!
Husquarna baut nicht nur Kettensägen, sondern auch echte Supercrosser. Testberichte und persönliche Erfahrungen liegen mir nicht so. Falls Husquarna für schwedische Wertarbeit steht, könnten die Dinger was taugen. Das Händlernetz ist dünn, die Ersatzteil-Versorgung wird nicht beim Schlachter um die Ecke angeboten. So ein Ding ist wohl wie ein Saab, selten und individuell. Hat halt nicht jeder. Ich wollte den Hersteller erwähnen, weil er echte Crosser im Angebot hat und soweit ich weiß, auch Wettbewerbe damit gewonnen wurden.
KLR 250
Wassergekühlter Einzylinder-Viertaktmotor
17 PS
Kette
Gewicht 141 kg mit 11 Litern Normal vollgetankt
Sitzhöhe 855mm
Höchstgeschwindigkeit 115 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h 14,9 sek
Verbrauch 4,1 Liter/100 km
Bauzeit 1984-92Zwei Nockenwellen, Wasserkühlung, zwei Ausgleichswellen, Sechsganggetriebe, Wassertemperatur-Anzeige, H4-Licht, lange Federwege, gute Sitzposition auch fürs Gelände, klingt gleich alles sehr viel versprechend und in der Hubraumklasse schon High-Hech, dafür aber mit Kickstarter.
Dafür muss der Beifahrer leiden, da zu kurze Sitzbank und die Bremsen sind zu schwach. Der Öl-Verbrauch ist zu beachten, da Öltank zu klein. Sonst ist die eigentlich gute Standfestigkeit dahin. Und nicht gleich im kalten Zustand aufdrehen, auch wenn die Temperaturanzeige was anderes sagt, sonst kassiert man nach 10.000km Zylinderkopfschäden. Die Auspuffanlage rostet.
Die Maschine ist nichts das schlechteste, wenn man auf Fun steht und ein wenig im Gelände rattern möchte. Und mit 17 PS (es gibt sie auch mit 26 PS) sehr günstig bei den Fixkosten.
KLE 500Wassergekühlter Zweizylinder-Viertaktmotor
50 PS
Kette
Gewicht 198 kg mit 15 Litern Normal vollgetankt
Sitzhöhe 840mm
Höchstgeschwindigkeit 165 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h 6,1 sek
Verbrauch 7,3 Liter/100 kmDas ist ein so genanntes Fun-Bike, weniger eine Enduro im klassischen Sinne. Fahrwerkabstimmung und Sitzposition sind komfortabel, sogar für den Beifahrer. Nur die Bremse ist zu schwach. Gelände ist nicht ihre Welt, eher kurvige Landstraßen – auch wenn das Motorrad anders aussieht
Der Motor ist einer der solideren Triebwerke. 50.000 km steckt der locker weck. Rasselnder Motor -> Feder des Steuerkettenspanners ausgeleiert. Federelemente sind zu schwach, nach 20.000 km könnte die Dämpfung hin sein.
KLR 600Wassergekühlter Einzylinder-Viertaktmotor
42 PS
Kette
Gewicht 155 kg mit 11 Litern Normal vollgetankt
Sitzhöhe 890mm
Höchstgeschwindigkeit 146 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h 6,0 sek
Verbrauch 6,4 Liter/100 kmWasserkühlung, zwei Nockenwellen, zwei Antriebswellen, alles an einem Einzylinder – nicht schlecht. Doch auch hier ist das Ölfass zu klein und der Ölverbrauch zu hoch Vorsicht.
Steuerkette und Spanner sind scheiße, Ventile können verbiegen und dann ist Schicht. Auf lautes Rasseln achten! Gummidämpfer am Antriebstrang der Antriebswellen lösten sich gern auf, setzte dann den Ölfilter zu. Elektrik hasst Nässe. Auspuffanlage rostet... oder man verzichtet gleich auf das Experiment.
KLR 650Wassergekühlter Einzylinder-Viertaktmotor
48 PS
Kette
Gewicht 189 kg mit 23 Litern Normal vollgetankt
Sitzhöhe 910mm
Höchstgeschwindigkeit 154 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h 6,2 sek
Verbrauch 6,2 Liter/100 kmSehr guter Geradeauslauf, prima Handling, jedoch auf der Straße. Fürs schwere Gelände ist das Ding zu schwer. Eher gilt sie als Reiseenduro. Die Federelemente halten 50.000 km, das ist für eine Enduro top. Jedoch bei Einzylinder auch normal, dass bei 40-50.000 km der Zylinder ausgeschliffen werden muss und ein Übermaßkolben fällig wird. Und typisch Kawasaki, auch bei diesem Motorrad rostet die Auspuffanlage. Die Kupplung hält auch nicht alle Tage Die Vibrationen des Einzylinders schaden Halterungen und Glühlampen... oder man schaut sich einfach eine Honda oder BMW an...
Motorcrosser hat Kawasaki auch im Angebot und sogar eine üppige Auswahl, einfach mal in die Seite schauen. Sollten diese Crosser die gleiche „Qualität“ wie die Enduros haben...
KTM
KTM (komisch, die Seiten sind vom Netz)
Das ist eine Schmiede. Leute, guckt und staunt. Neben BMW (die keine Hardenduros haben), Honda (ohne Staßenzulassungen) und Yamaha (bieder *gg*), kommen diese Kracher infrage.
Über die Qualtität kann ich nicht viel sagen, bestimmt deutsche Wertarbeit. Die Auswahl ist gigantisch, von Super-Crosser bis Super-Tourer, alles was das Herz begehrt.
Guckt mal, mit einer 990er auf Reisen: 990er
Goil.
Jetzt fehlt nur noch die Kohle. Ich kann fast nichts zu den Motorrädern sagen (ein ehemaliger Kollege hatte mal so ein Ding), außer dass ich schwärmen kann.
DR 350
Luftgekühlter Einzylinder-Viertaktmotor
27 PS
Kette
Gewicht 141 kg mit 19 Litern Normal vollgetankt
Sitzhöhe 910mm
Höchstgeschwindigkeit 126 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h 8,8 sek
Verbrauch 5,8 Liter/100 kmDie DR 350 galt bei Erscheinen als die beste Enduro dieser Klasse, Vergleichtests gewann sie am laufenden Band. Niedriges Gewicht, agiler Motor und ein stabiles Fahrwerk machen diese Maschine gelände- und straßentauglich.
Ab 94 gab es sie dann auch mit E-Starter. Wäre nicht der kleine Tank, könnte man mit ihr glatt auf Fernreisen gehen. Aber es gibt alternative Tanks mit mehr Fassungsvermögen im Angebot. Wäre nur nicht die Sitzpolsterung, für 2 Leute gleich ganz vergessen.
Bewundernswert für diese Klasse UND Suzuki – das Triebwerk gilt als standfest! Nur Rost und das ist wirklich Suzuki-typisch ist ein Problem, Schrauben, Kanten, Schweißnähte, Auspuff...
Diese Suzuki hat Startschwierigkeiten bei längerer Standzeit und schalem Sprit. Benzinhahn vor Abstellen schon zudrehen, also quasi leer fahren. Dann kommt beim neuen Start wieder frischer Sprit:-)
DR 600 S + RLuftgekühlter Einzylinder-Viertaktmotor
45 PS
Kette
166 kg mit 20 Litern Normal vollgetankt
Sitzhöhe 920mm
Höchstgeschwindigkeit 150 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h 6,4sek
Verbrauch 5,6 Liter/100 kmAlle Leute unter 1,85m Körperlänge brauchen nicht weiter lesen, sie erreichen mit ihren Fußspitzen nicht die Erde. Dafür gibt es Kickstarter für echte Männer.
Dieses Motorrad kann man auch für die Fernreise gebrauchen, großer Tank, geringer Verbrauch, bequeme Sitzposition, lange Federwege, vibrationsarmer Lauf, alles wunderbar. Dafür tut sich das Gerät bei harten Geländeeinsätzen durch den hohen Schwerpunkt schwer, die ersten Gänge sind zu lang übersetzt.
Die Bremsen sind zu unter dimensioniert. Ab 40.000 km gehen die Reparaturen aber los -> Kolbenübermaß fällig und Ventiltrieb. Die Kupplungsbeläge halten gar nur 10- 20.000 km. Ansonsten typisch Suzuki: Rost! Alles rostet was rosten kann. Da ist es egal, ob man eine alte oder neue Suzuki erwirbt, egal ob Rennflitzer oder Enduro. Ein Suzukifahrer nimmt das in Kauf, mir wäre das zu nervig.
DR 650Luft-/ölgekühlter Einzylinder-Viertaktmotor
45 PS
Kette
176 kg 21 Litern Normal vollgetankt
Sitzhöhe 900mm
Höchstgeschwindigkeit 146 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h 6,2sek
Verbrauch 6,4 Liter/100 kmAlso erst einmal das größte Problem bei dem Motorrad... genau... Rost!! Zuerst hatte das Gerät nur Kickstarter, ab 91 auch E-Starter. Nochmals: Rost! Klopft der Motor beim Gasgeben untypisch laut, ist wohl das untere Pleuellager hin. Dekompressionszug oder Kupplungszug halten 20.000km. Der Öl-Verbrauch ist oft hoch, immer schön den Ölstand prüfen. Dafür hält der Einzylinder tapfer bis 70.000 km. Es gibt aber auch Lauben, da ist bei 30.000 km Kolben, Zylinder und Getriebe hinüber.
Alles in allem, kann man kaufen, muss man aber nicht:-)
Damals gab es noch die Doktor Big, oder wie das Einylinder-Monster mit riesigem Hubraum von fast 800ccm hieß. Das Ding hatte 50 PS, einen gewaltigen Tank, eine große Zuladekapazität für viel Gepäck und war damit der Reisedampfer im Programm. Sie wird aber nicht mehr produziert, Testberichte und Erfahrungen liegen mir nicht vor.
Suzuki hat aber auch heute Modelle wie V-Storm 1000, V-Strom 650, Freewind usw. im Angebot. Das sind ganz klar Reiseenduros und haben im Gelände nichts verloren. Über die Qualität kann ich nichts sagen, ist mir aber auch egal. Ich persönlich meide Suzuki, zu viel zu schrauben und entrosten:-)
Ja sogar Quads hat Suzuki im Programm und echte Crosser (ohne Straßenzulassung).
Die Traditionsmarke Triumph hat nur ein interessantes Motorrad im Programm, aber was für eines! Dieser Reihen-Dreizylinder ist „fast“ das perfekte Reisemotorrad. Es fehlt eigentlich nur noch der Kardan-Antrieb der BMW. Der Reisekomfort dieser Tiger ist unübertroffen und Leistung gibt es satt, in dem neuen Modell gleich 115 PS. Die älteren Kameraden haben 86 PS aus 885ccm, also auch völlig ausreichend. Später wurden es dann 98 PS und 955ccm. Die Qualität von Triumph-Motorrädern der neueren Generation soll gut sein. Die Preise bewegen sich unterhalb vergleichbarer BMWs (R 1100 GS).
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