Re: Bonnie hat Mut zum Unabsehbaren
Geschrieben von Theodor am 05. Oktober 2006 17:30:10:
Als Antwort auf: Re: Bonnie hat Mut zum Unabsehbaren geschrieben von detlef am 05. Oktober 2006 14:10:22:
>machst du hier nicht den fehler, auf astronomischen berechnungen beruhende vorhersagen mit dem zweiten gesicht zu verwechseln? (oder in einen topf zu werfen?)
Hallo Detlef!
Das erste Zitat bezog sich auf astrologische Voraussagen, bzw. Prophezeiungen, keineswegs auf Schauungen, wobei sich diese auch mischen können.
Der Eintopf aus Zweitem Gesicht und Astrologie kommt bei mir jedoch nicht auf den Tisch. Diese Suppe sollten die „spirituellen Astrologen“ selbst auslöffeln.
Natürlich gibt es viele Varianten etwas über die Zukunft in Erfahrung zu bringen: Durch Astrologie, Tarot, Karten, Pendeln, Mediumismus, Spiritismus, Somnambulismus, Trance, Hypnose, Träume, Tagträume, zweites Gesicht, Visionen, geistige Schau, Nabelschau usw., usw. Für Viele sind sie die Brüder und Schwestern des (Aber-)Glaubens, oder gar anormale, „krankhafte“ Erscheinungen:
„In einer ähnlichen Weise aber kann angeregt werden, dass der Mensch die Wahrnehmung hat, die von oben herunterkommt. Sie hat einen anderen Charakter. [...] sie ist Inspiration, welche Sternbewegungen oder Sternkonstellationen wiedergibt. Und da nimmt der Mensch dann ebenso, wie er von unten her die Konstitution der Erde wahrnimmt, von oben herunter dasjenige wahr, was also auch nur durch diese krankhaften Zustände eintritt, wenn das Ich vom astralischen Leibe etwas abgelockert ist. Er nimmt dann von oben herunter dasjenige wahr, was eigentlich der Welt die Zeiteinteilung, den Zeitfluß gibt. Dadurch sieht er tiefer hinein in das Geschehen der Welt, nicht nur nach der Vergangenheit, sondern auch nach gewissen Ereignissen, die allerdings nicht solche sind, die aus dem freien menschlichen Willen fließen, sondern die aus der Notwendigkeit der Weltordnung fließen. Er sieht dann gewissermaßen prophetisch in die Zukunft, er sieht in die Zeitenordnung hinein.“ (Dr. Rudolf Steiner, Dornach 7.01.1923)
Ein Schauender sieht Bilder, bzw. einen Film, welcher im besten Fall die Zukunft zeigt. Das richtige Vorausschauen impliziert aber keine den freien Willen verneinende Vorausbestimmung. Bei der Voraussage / Prophezeiung hingegen ist der freie Wille m.E. schon zu berücksichtigen.
„Man sagt oft: Wenn man sieht, dass etwas geschehen wird, so ist das doch eigentlich vorherbestimmt. – Aber dann verwechselt man die Zukunft mit der Gegenwart. Das würde ja kein Vorausschauen in die Zukunft sein, wenn es schon bestimmt wäre. Sie sehen ja nicht etwas, was schon da ist, sondern etwas, was erst kommt.“ (Dr. Rudolf Steiner, München 5.06.1907)
Grüsse vom Theodor
Antworten:
- Re: Bonnie hat Mut zum Unabsehbaren detlef 05.10.2006 18:04 (1)
- Befremdende Ansichten Theodor 05.10.2006 19:17 (0)