Die Ausbreitung des Islam hat wohl auch mit der Krise Ostroms und Persiens zu tu
Geschrieben von Georg am 26. September 2006 20:47:37:
Als Antwort auf: Re: Jude dankt Islam für historischen Schutz geschrieben von Bonifatius am 26. September 2006 18:18:56:
Zinseszinssystem in der Endphase mit all den sozioökonomischen Folgen?
Die Bevölkerung in Sizilien soll vorübergehend aufgeatmet haben als die Araber kamen.
Die oströmischen Steuereintreiber hatten dort fürchterlich gewütet.
Klar; der byzantinische Kaiser hat die Kohle wohl angesichts der Phase im Lebenszyklus des damaligen Geldsystems auch ganz dringend gebraucht.Zumindest am Anfang noch wurde ein Teil der Beute (die Araber haben die kleine superreiche Oberschicht der eroberten Länder ausgeplündert) an die Bevölkerung verteilt, falls man sich zum rechten Glauben bekehren würde.
Aber Bonifatius, du wirst schon recht haben: nachdem sich die neuen Herrschaftsverhältnisse gefestigt hatten, war mit den Geschenken schnell wieder Schluß.
Außerdem mußten Ungläubige bekanntlich sowieso höhere Steuern zahlen.
Zitate:
§ 13. Anders lagen die Verhältnisse bei jenen Ländern, über welche das ganze Ungewitter hereinbrechen sollte. In Persien herrschten seit Jahren Thronstreitigkeiten, welche schon zu lange in blutige Bürgerkriege ausgeartet waren. Das darunter schwer leidende Volk sehnte sich nach Frieden. Der Kaiser Heraklius von Byzanz war fast immer in großer Geldverlegenheit, so daß die ohnehin nur mit 80—120 Frs. jährlich bezahlten Söldner von Zeit zu Zeit überhaupt keine Löhnung erhielten und dann in der Regel sich weigerten, gegen den Feind zu kämpfen, bis die rückständigen Lohnzahlungen ausgeglichen waren. Früher aus der Heimat ausgewanderte arabische Stämme saßen durch Mesopotamien bis nach Kleinasien zerstreut und waren zumeist zum Christentume übergetreten. Aber dieses Christentum war unter dem Einfluß des Bilderstreites in Byzanz so sehr zu einem Götzendienste entartet, daß das einfache klare Gottesbekenntnis des Islam dem Volke als ein religiöser Fortschritt erscheinen mußte, den als solchen die christlichen Araber um so leichter erkannten, je günstiger die klingenden Bedingungen waren, welche von den siegreich vordringenden islamischen Heeren ihnen für ihren Anschluß geboten wurden.In Sicilien hausten die byzantinischen Steuerzahler [Steuereintreiber] in einer so fürchterlichen Weise, daß die Einwohner sich empörten und die Muhammedaner zur Befreiung herbeiriefen.
In der Entscheidungsschlacht bei Bedr (624 n. Chr., 2 H.) in welcher die junge Gemeinde um Muhammed ihre Existenz gegen die mekkanische Aristokratie zu verteidigen hatte, kämpften 306 Mann mit 70 Kamelen und 2 Pferden bei Muhammed gegen 950 Mann mit 700 Kamelen und 100 Pferden auf der feindlichen Seite. In der Schlacht bei Akraba (633 n. Chr., 11 H.), als ein Jahr nach des Propheten Tod die erwachten Abtrennungsgelüste unter den arabischen Stämmen niedergeschlagen und die nationale Einheit mit Waffengewalt wieder hergestellt wurde, kämpften 4000 Muslims gegen 8000 Gegner. In der Entscheidungsschlacht gegen die Byzantiner in Syrien am Hiromax im Jahre 636 n. Chr., 15. H. und also nur drei Jahre nach der Schlacht bei Akraba kämpften 25 bis 30'000 Muslims gegen 80'000 Byzantiner und Armenier. Nur ein Jahr später in der Schlacht bei Kadesia, welche das Perserreich unterworfen hat, standen 38'000 Araber 80'000 Persern gegenüber. Im Jahr 636 n. Chr. sollen höchstens 80'000 Mann außerhalb der Heimat gestanden sein. Für das Jahr 650 n. Chr. wird das Heer des Islam auf 250'000 bis 300'000 Mann geschätzt. Im Jahre 651 n. Chr., also 29 Jahre, nachdem Muhammed aus Mekka nach Medina flüchten mußte, um sein Leben zu retten, beherrschte der Islam ein Gebiet in der Ausdehnung von etwa der Hälfte Europas;
mfG Georg
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