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Überpersönliche Schauungen (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Dienstag, 08.01.2013, 18:29 (vor 4140 Tagen) @ NeuOrest (6231 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Dienstag, 08.01.2013, 18:47

Hallo!

Was personenzentrierte Schauungen angeht (andere sind mir nicht bekannt), so gibt es keinen Hinweis für eine Welt im Äußeren, die gesehen wird: Alle Informationen werden aus dem Bewusstsein A ins Bewusstsein B transferiert, wo B es vor seinem persönlichen Hintergrund wieder zu einem "realen Bild" aufbaut.

Hilfreich könnte in diesem Zusammenhang die Vision des Majors Guido von Gillhausen sein, der am 3. August 1914 die Zeit vom ersten Weltkrieg bis in den Kalten Krieg hinein sah.

Alexander Gann schreibt dazu:
„Gleichfalls auf den Ersten Weltkrieg bezogen war eine Vision des deutschen kriegsgefallenen Majors G. V. Gillhausen, die dieser am 3. August 1914 in Berlin gehabt und unmittelbar danach aufgezeichnet hatte (Moser 1974, S. 471 f). Die Niederschrift sandte er an den Prinzen Friedrich Wilhelm V. Preußen, der sie jedoch erst im Herbst 1915 gelesen hat und daraufhin dem Verfasser wieder zurückschickte. Nach dessen Tod am 2. Mai 1918 wurde sie von seinem Bruder im Nachlaß aufgefunden. Die erste Veröffentlichung erfolgte im Jahr 1920. ‚An der Echtheit ist’ – nach F. Moser – ‚nicht zu zweifeln’. Auch H. Bender (1981) berichtet, daß ihm die Authentizität der Episode von den Nachkommen V. Gillhausens bestätigt worden ist.“

Wir haben hier also den Fall einer bereits eingetroffenen Vision über das Weltgeschehen, die - anders als die Feldpostbriefe - auch ansatzweise Bildbeschreibungen enthält.
Da sie bereits eingetroffen ist und die Authentizität laut Professor Bender bestätigt wurde, können wir die Frage nach der Echtheit der Wahrnehmung, die sich bei allem zukünftigen hintergründig immer stellt, außen vor lassen.

„Was ich am 3. August 1914 früh gegen 2 Uhr sah. Wie wird der Krieg verlaufen? Nicht in kurzer Spanne Zeit. Ich sehe an mir vorüberziehen viele Feinde und erkenne deutlich Belgien als einen Feind, der uns furchtbare Wunden schlägt in maßloser Grausamkeit. Im Westen taucht neben Frankreich, das ich gestoßen, getreten, vergewaltigt sehe von England, eben dies England auch als unser bedeutendster Gegner auf. Auch in Afrika haben wir schwer zu kämpfen, doch scheinen es auch Weiße zu sein, die uns dort vernichten wollen. Zwischen beiden Erdteilen erblicke ich eine unklare Gestalt, die uns auch zu schaffen macht, ohne daß ich wüßte, wer es sein könnte. Italien aber eilt, mit England, Frankreich und Rußland gemeinsame Sache wider uns zu machen. Auf dem Balkan: Serbien und Rumänien. Ich sträube mich gegen Rumänien, aber es bleibt. Ich begreife es nicht, aber es bleibt. Rußland macht uns große Mühe, aber es wird erliegen, obgleich Japan ihm hilft, wie Amerika England hilft. Ich sehe Roosevelt dem König von England Brot und Wein reichen und ihm auf die Schulter klopfen, ihm Geld geben, ein Pulverhorn, einen Dolch und Bleikugeln, und Roosevelt schien doch unser Freund!!? - Der Krieg wird schauerlich und viele Jahre dauern. Immer neue Feinde kommen. Ich sehe sie aus allen Ländern der Erde zu England eilen, das gegen uns steht, und mit ihm gehen. Gewaltige Entfernungen wird es geben, auf denen wir kämpfen müssen. Fast alle Völker der Erde werden hineingezogen. Ich sehe den Krieg von Nordamerika bis Australien, von Serbien und Japan bis zum Kap Horn. Und überall taucht England auf. Auch in allen Ministreien unserer Feinde sitzt es und regiert brutal und egoistisch und alle beugen sich, alle! Ich sehe keine Ausnahme. Ist es möglich? Deutschland kommt in furchtbare Lage und 1918 wird es am schlimmsten, 1920 erst scheint der Krieg zu Ende zu sein, oder nur Waffenstillstand?, es sieht so aus. - Ob der Kaiser 1921 noch erlebt? Ich sah den Kaiser, angetan mit Hermelin und Krone auf dem Haupte, die Beine seines eigenen, umgelegten Thronsessels absägen. Während dieser Arbeit wurde der Hermelinmantel immer grauer und pulveriger, allmählich abfallend, während die Krone immer mehr zusammenschrumpfte, der Kaiser selbst in nichts zerrann. Mir scheint es, als ob England in Ägypten oder Indien den Todesstoß erhält. Dort sehe ich Bewegung wie in einem Ameisenhaufen. Deutschland geht furchtbar geschwächt aus dem Kriege hervor und braucht 30 Jahre zur Erholung. Rußland erwacht und streitet mit Amerika um den Besitz der Zukunft. - Gott mit uns!“

Quelle: http://216.194.92.47/forum/messages/26700.htm (Die Ursprungsseite gibt es nicht mehr. Gann zitiert nur Auszüge nach Moser.)

Die dick hervorgehobenen Stellen zeigen symbolisch ein reales Geschehen. Weder diese Stellen, noch die allgemeinen Aussagen zum Kriegsverlauf lassen erkennen, daß die Informationen von einem Bewußtsein in ein anderes gewandert wären.
Gillhausen hat wohl kaum eine große Anzahl Menschen simultan angezapft. Daß er ausgerechnet Verbindung zum Kaiser oder Roosevelt (wohl der ehemalige Präsident Theodore Roosevelt) hatte, ist nicht anzunehmen. Wo soll das Wissen also herstammen, wenn nicht von einer übergeordneten "abstrakten" Ebene?

Bzw.: Wenn alle Informationen über das zukünftige Weltgeschehen aus einem einzelnen Bewußtsein stammten, wäre die Darstellung dann nicht deutlich subjektiv von der Zugehörigkeit der Quelle geprägt? Gillhausens Darstellung ist jedoch weitgehend neutral.
Man beachte auch, daß die Informationen bis in die Zeit nach 1950 reichen. Eine persönliche Quelle hätte aus Gillhausens Perspektive weit in der Zukunft gelebt. Eine persönliche Verbinung wäre nahezu ausgeschlossen. Auch kann es sich nicht um ihn selbst handeln, da er 1918 fiel. Wilhelm II., Georg V. und Roosevelt (egal welcher) fallen ebenfalls weg, da sie vorher starben.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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