LebenImSchutzraumTeilB


CO2 :

Wenn man die Wissenschaftliche Literatur über CO2-Grenzwerte durchsieht, könnte man Angst bekommen !

1. natürliche Luft enthält 0,03 Volumprozent CO2 oder 0,3 Liter/Kubikmeter.

2. nach Pettenkofer sollte ein CO2-Gehalt von 0,07-0,1% für dauerhaft bewohnte Räume nicht überschritten werden .

3. Nach der "Maximalen Arbeitsplatz Konzentration MAK" sollten 0,5% CO2 am Arbeitsplatz nicht überschritten werden .

4. Das Österreichische Ökologie-Institut meint :eine CO2-Konzentration von 0,8% ist als Grenzwert anzustreben (im Hinblick auf dichtere Fenster und Türen und hohe Belegung in Büros,Schulen,...)

5. nach Kunkel führen 10% zu vermehrter Atmung und Pulsfrequenz und erst 30% führen nach einer bis mehreren Stunden zur Bewußtlosigkeit, dagegen 60-80 % nach 15-20 Minuten zum Tod.

6. Lehmann berichtet , daß kräftige,gesunde Männer im Gärkeller 1-2,5%CO2 jahrelang ertrugen, auch wenn sie zuweilen bei 6-12% CO2 leichte oder schwerere Vergiftungen erlitten.

7. Bei Belegungsversuchen z.B. Januar 1959 Waldbröl wurde bei abgeschalteter Belüftung nach ca 3 Stunden im Aufenthaltsraum 4,3% CO2 , im Schlafraum 3,8 % erreicht.(gesunde männliche Versuchspersonen zwischen 16 und 47 Jahren) unter ärztlicher Kontrolle , keine größeren Probleme.

8. allgemein: Bei der Festlegung von CO2-Grenzwerten im Wohnungswesen wurde das CO2 als leicht messbare Leitkomponente für die Luftverschlechterung durch vom Menschen ausgeschiedene Geruchsstoffe benutzt.Die Zunahme der Humangeruchsstoffe in der Luft von Aufenthaltsräumen verläuft im Gleichklang mit der Zunahme der CO2-Konzentration. Bei der Anreicherung der Geruchsstoffe entsprechend einem CO2-Gehalt von über 0,15% wird die Luft nicht mehr als frisch und hygienisch einwandfrei empfunden (subjektiv!)

9. andererseits wird Luft mit 4%CO2 als "Atemspende"gelobt und medizinische Beatmungsgeräte dosieren 3-4%CO2 zur "Atemaktivierung" in die Atemluft!

10. Im Schutzraum mit 1-3%CO2 in der Atemluft wird es zwar keine "frische" Luft geben aber auch keine Lebensgefahr durch das CO2 . Über 3% dürfte erhöhte Atemfrequenz und Puls einsetzen.

Temperatur :

1. Im Schutzraum ist es bei normaler Belegung (1Person pro Quadratmeter Bodenfläche) sicher nicht kalt! bei ca 100-200 Watt Energieabgabe pro Person (Erregung...) wirkt das bei 25 Personen wie 2 Heizlüfter a 2000 Watt!

2. andererseits kann ein Mensch (siehe Sauna) Temperaturen bis über 90Grad ohne Probleme (kurzzeitig) ertragen falls!!:die Raumluft trocken ist (unter 30%Luftfeucht.)und er schwitzen kann (genug Wasservorrat).

Feuchtigkeit :

1. Wie in "Leben im Schutzraum 1."gezeigt, gibt ein Mensch bei höheren Temperaturen die zur Abkühlung nötige Energie durch Schwitzen an die Umgebung ab!Das funktioniert aber nur, wenn die Umgebungsluft trocken (60-70% Luftfeuchtigkeit oder weniger)ist. Nur dann verdunstet der Schweiß auf der Haut und kühlt sie und den Körper.

2. In den Tropen (T ca40Grad,Luftfeucht.mehr als 90%)bekommen empfindliche Europäer wegen "Überhitzung" oft Kreislaufprobleme.

3. Damit das nicht eintritt müssen im Schutzraum größere Flächen vorhanden sein, die kälter als 32 Grad Celsius sind , damit an ihnen die zu hohe Luftfeuchtigkeit auskondensieren kann.entweder kalte Innenwände des Schutzraums (Schutzraumwände nie wärmeisolieren!je kälter umso besser!) oder künstlich (z.B. mit Brunnenwasser gekühlte Flächen (Kühler).

4. bei 34Grad enthält vollständig feuchte Luft(100%) ca 47 Gramm Wasserdampf. Mehr geht nicht-Verdunstungskühlung durch Schwitzen würde versagen-Überhitzung! Auch ein Ventilator würde keine Besserung bringen ! Er bläst ja nur die Dampf-wolke über der Haut weg damit besser verdunstet werden kann ! Allein Wärmeleitung (kalter Boden)könnte geringfügig für Wärmeabfuhr sorgen!

Bei einer 27 Grad kalten Wand würde die Luft sich abkühlen auf ca 28 Grad und dabei fast 20Gramm Wasser pro Kubikmeter Luft an die Wand abgeben. Diese Luft könnte sich dann wieder durch Verdunsten von Schweiß erwärmen und pro Kubikmeter 20 Gramm Wasserdampf aufnehmen.

5. Pro Stunde und Person werden an der kalten Wand ca 100 Gramm Wasser als Kondenswasser abgeschieden , benetzen erst die Wand und bilden dann Tropfen und laufen herunter auf den Boden...

Zusammenfassung :

Zwei Punkte sind kritisch :

a) der CO2-Gehalt der Atemluft , der nicht über 3% steigen sollte b) die Luftfeuchtigkeit der Luft , die bei höheren Temperaturen nicht über 70% steigen sollte.

Lösung :

1.Zufuhr von Frischluft : eine einfache Formel gestattet die notwendige Frischluftmenge zu berechnen , die bei vorgegebener CO2-Grenze zugeführt werden muß:

V(Frischluft in(m hoch3)/h) = V(CO2in Liter/h )/ (c CO2 innen - c CO2außen) Beispiel:25 Personen im Schutzraum CO2-Emission : 25 x (25l/h) (Erregung!) = 625 l/h ! c CO2 i =1% =10 l/(m hoch3) c CO2 a =0,05% = 0,5 l/(m hoch3) V(Frischluft(m hoch3)/h)= 625/9,5 (m hoch3) / h = 66Kubikmeter pro Stunde.

Diese Frischluft kühlt auch ab : Beispiel : Ansaugetemp. 15 Grad Celsius (aus Sandfilter) Abgabetemperatur ins Freie z.B. 32 Grad Celsius pro Stunde: 66(m hoch3)Luft x 1,1 kg/(m hoch 3) x 17 Kelvin x 1 kJ/kg K = 1234 kJ/h oder 343 Watt Kühlleistung !

und diese Luft führt Feuchtigkeit ab : Ansaugeluft 15 Grad 50%Luftfeucht. also 6,4 Gramm Wasserdampf pro Kubikmeter Abgabeluft ca 30 Grad 70% Luftfeuchtigk. also ca 25 Gramm Wasserdampf " " Differenz : 18,5 Gramm pro Kubikmeter Luft also 1221 Gramm Wasserdampf /Stunde! etwa die Hälfte des anfallenden Schweiß-dampfes wird abgeführt.

wird fortgesetzt! Gruß Otto

Quelle: http://f27.parsimony.net/forum67523/messages/17946.htm


Letzte Änderung: 29.7.2005 17:09:47 - Autor: John - Letzter Autor: Otto
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