FrettcheN


Frettchen gehören zur Familie der Marder und sind somit Raubtiere. Marder werden wahrscheinlich schon fast genau so lange als Haustiere zur Schädlingsbekämpfung gehalten, wie der Mensch Vorräte anlegt. Wo Vorräte sind, kommen Mäuse und Ratten. Wo selbige zufinden sind, kommt über kurz oder lang ein Marder um sie zu jagen. Die älteste schriftliche Erwähnung von uns Frettchen stammt von Aristophanes (um 450 v. Chr.). Noch im späten Mittelalter waren Frettchen in ganz Europa und bis mach Asien als Haustier, zur Schädlingsbekämpfung und als Jagdhelfer bei der Kaninchenjagd weit verbreitet. Das ging so weit, das es kirchlicher Erlasse gab, wer Frettchen halten und züchten darf und wer nicht. Selbige Erlasse führten dann zum Siegeszug der Hauskatze und deren weite Verbreitung.

Vorteile von Frettchen gegenüber Katzen:

Frettchen sind in der Regel kleiner und brauchen somit weniger Futter.

Während Katzen in der Regel mit ihrer Beute erst recht lange herumspielen, töten Frettchen umgehend. Stellt man zwei etwa 1m² große Käfige auf, setzt in jeden Käfig 10 Mäuse und setzt dann in einem Käfig eine Katze und im anderen ein Frettchen, wird die Durchschnittskatze erst mal schauen und sich dann eine Maus zum spielen greifen. Ein durchschnittliches Frettchen wird in weniger als 1 Minute alle Mäuse getötet haben.

Junge Katzen müssen das Jagen und Töten erst lernen. Jungen Frettchen muss man es erst abgewöhnen wenn man sie unbeschadet anfassen will. Etwa mit 4 bis 5 Wochen öffnen sich bei jungen Frettchen die Augen und Ohren. Kaum das sie richtig sehen und hören können, beginnen sie alles anzugreifen, was in ihre Nähe kommt und nicht nach Eltern oder Geschwister aussieht. Das Angreifen ist keineswegs wo verspielt wie bei jungen Katzen, sondern aggressiv und schon auf das Töten ausgerichtet und sie sind dann auch durchaus schon in der Lage eine Maus zu töten. Sehr zum Leidwesen der Besitzer, weil dementsprechend die Hände aussehen, wenn man in den Käfig greift. Man braucht etwa ein bis zwei Wochen um ihnen beizubringen, dass Menschen keine Beute sind und nicht gebissen werden sollten.

Viele Katzen greifen Ratten nicht gerne an, besonders wenn es große und / oder mehrere sind. Frettchen kennen da keine Hemmungen. Sie kommen sogar auf die Idee ein Pferd anzugreifen, was natürlich völliger Humbug ist und für das Frettchen ins Auge gehen kann. Aber man kann es ja mal versuchen.

Frettchen kann man auch zur Jagt auf Kaninchen einsetzen, Katzen nicht.

Nachteile von Frettchen gegenüber Katzen:

Auf Grund der im Durchschnitt wesentlich höheren Aggressivität sind sie nicht leicht zu halten, besonders wenn man damit überhaupt keine Erfahrung hat und ein Frettchen bekommt, das vom Züchter nicht gründlich vorbereitet wurde. Bei einem guten Züchter gibt es die Frettchen ab einem Alter von 12 Wochen und zwar handzahm und mit Tipps zur Haltung (bei mir sogar mit dem Hinweis, jeder Zeit bei Problemen Rückfragen zu können und sollen). Frettchen gehören zu den Erd- und Stinkmardern. Als Erdmarder buddeln sie gerne, besonders in Blumentöpfen. Als Stinkmarder sind sie verwandt mit dem Skunk (Stinktier) und verfügen somit auch über diese Waffe. Ist nicht ganz so schlimm wie beim Skunk, aber es reicht zum hochklappen der Fußnägel. Dies ist nur eine defensive Waffe und wird recht selten eingesetzt, wenn sie keinen Grund dafür haben, gar nicht.

Frettchen sind in der Regel auch keine Schmusetiere wie Katzen, aber es gibt auch Ausnahmen.

Katzen gibt es fast an jeder Straßenecke umsonst nachgeschmissen, Frettchen kosten Geld. Der Preis richtet sich nach der Herkunft und auch nach der Art des Frettchens. Es gibt mittlerweile nämlich auch einige Sonderzüchtungen. Die Preise liegen derzeit (Stand 2004 / 2005) zwischen 50 und 150 Euro, Sonderzüchtungen wesentlich mehr. Bei mir (Wizard) kosten junge Frettchen derzeit (nur für Foris) 20 Euro.


Letzte Änderung: 21.5.2005 05:08:23 - Autor: Wizard - Letzter Autor: Wizard
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