Bernhard Bouviers Sohn: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 1. Oktober 2023, 07:57 Uhr

Bernhard Bouvier im Magazin 2000plus Nr. 171 von 2002[1]

„Ein junger Mann berichtete mir, damals wohnhaft in Lüneburg, er habe sich als Dreizehnjährigen gesehen, wie er in drei Finger hoher heißer Asche stand. Er spürte die Wärme durch die Turnschuhe. Die Asche war schwefelfarben. In Lüneburg würde niemand überleben.“

Beitrag von Bernhard Bouvier vom 29. Dezember 2009[2]

„Die Schau selber liegt nun 20 Jahre zurück. Und vorhin habe ich (es handelt sich dabei um meinen Sohn) dort noch mal ganz energisch nachgefaßt. Und auf hartnäckiges Rundumbohren (er ist da sehr einsilbig und verschlossen) folgendes zu ergänzen bzw. zu berichtigen:

  • Jahreszeit: eher kühl (aber nicht Winter)
  • Ort: doch Lüneburg (!), ‚Sandweg‘ [Straßenname] (dort sind sonst bunt blühende Schrebergärten)
  • Bäume entlaubt
  • rund 80% der Vegetation ist vernichtet
  • nur graue, vertrocknete/abgestorbene Grasreste am Boden
  • keine Sonne sichtbar
  • am Boden gelblich-graue Asche
  • die Sicht ist frei (keine Stäube)
  • jedoch hoch oben, die Sonne verschleiernd, ein dichter Schleier feinster Staubpartikel
  • das ‚wußte‘ er – und auch, daß er zu diesem Zeitpunkt (er war damals 13) nicht mehr dort wohne, das sei alles lange mal nach dem Abitur
  • sowie, daß in Lüneburg Niemand überlebe.“

Der abgewendete Tod in der Straßenbahn[3][4][5]

„Ich versichere, daß ich redlich bin. ‚Sehen‘ ist in unserer Familie seit Generationen erblich. Nur ein Beispiel von Dutzenden:

Meinem Sohn, der ‚sieht‘, hat es vor nicht langer Zeit das Leben gerettet, weil er in allen Einzelheiten in der Nacht zuvor gesehen hatte, wie ihn ein jugendlicher Verrückter in der Straßenbahn absticht. Und zwar den ganzen Verlauf – vom Besteigen der Bahn, dem einige Stationen später erst zusteigenden Jugendlichen, dessen ‚Taten‘ und Gebaren dann, seine (eigene) Reaktion darauf, die folgende Eskalation und letztlich seinen eigenen Tod.

Indem er dem Verrückten nicht gegenübertrat sondern sich abwandte, endete die Realität anders als die Schau.

Straßenbahn. Junger Mann mit blauer Mütze steigt zu. Der zerstört mit einem Schweizer Offiziersmesser die Elektroleitung, mit der man dem Fahrer Haltewunsch signalisiert.

Gesehene, richtige Details:

  • Ein junger Mann steigt in die Straßenbahn zu.
  • blaue Mütze
  • Zieht ein Schweizer Messer aus der Tasche.
  • Löst mit dem Schraubenzieher die zwei Schrauben am schwarzen Halteknopf.
  • Zieht etwa einen Meter Elektroleitung aus der verchromten Haltestange.
  • Klappt die Messerklinge heraus.
  • Kappt die Leitung direkt an der Bohrung der Stange.
  • Restleitung fällt in die hohle Haltestange zurück.
  • Mein Sohn will eingreifen...


Alles – vom Einsteigen in die Bahn, über die Zahl der Jugendlichen, ihre Kleidung, ihr Benehmen, dann die Handlungen des Randalierers und Kabelschlitzers im Detail, sein Schweizer Offiziersmesser, was er damit anstellte... etc... – alles stimmte... nur hat dann mein Sohn am Ende, weil er vor dem tödlichen Ausgang ‚gewarnt‘ worden war, sich umgedreht und eben nur verbissen aus dem Fenster gesehen.

Jetzt mußt Du mir nur noch erklären, wieso jemand mit allen Einzelheiten in der Nacht zuvor ein Geschehnis völlig richtig sieht und auch dessen tödlichen Ausgang. Dieser jedoch als ‚Fantasie‘ bezeichnet wird.“

Quellen