Sudan - zur weiteren Beobachtung (Schauungen & Prophezeiungen)

IRAN, Sonntag, 16.04.2023, 14:35 vor 374 Tagen (918 Aufrufe)

Guten Tag!

Manche Aussagen des Waldviertlers sind stark an Irl- und Adlmaier angelehnt. Einige stehen allerdings deutlich außerhalb dieser und anderer Prophezeiungstraditionen. Etwa die folgende Aussage:

"Schwerer Krieg in Ägypten. Nach dem Gefühl ist der Russe beteiligt (auch bei Jugoslawien), beim Krieg in Ägypten ist auch bei uns das Gefühl einer großen Kriegsgefahr." (siehe Quellensammlung)

Vor ein paar Tagen ist der Bürgerkrieg im Sudan neu und vehement ausgebrochen. Die so genannten "Rapid Support Forces" (RSF) haben wichtige Verwaltungs- und Militäreinrichtungen in Khartum in ihre Gewalt gebracht, unter anderem auch den Flughafen, inklusive ägyptische Flugzeuge und Piloten.

Der geopolitische Hintergrund ist relativ einfach zu erklären. Nachdem China einen Frieden zwischen Iran und Saudi-Arabien vermittelt hatte (und damit im Jemen zumindest ein Waffenstillstand erreicht werden konnte), droht nun ein Verlust des Einflußes der USA in dieser sensiblen Region (Einlauf in den Suezkanal). China hat bereits einen Flottenstützpunkt am Horn von Afrika, Russland steht in Verhandlungen über einen Stützpunkt - und zwar eben mit dem Sudan.

Dem Ausbruch der Kampfhandlungen in Khartum ging ein Treffen von Führern der Rapid Support Forces mit einer US-Delegation voraus.

Ägypten hat zu beiden Bürgerkriegsparteien Kontakte. Es wird zu sehen sein, wie die RSF nach der Beschlagnahme der ägyptischen Flugzeuge sich gegenüber Kairo weiter verhält. Für Ägypten ist die Lage kompliziert, weil es Hilfen aus der Golfregion und von den USA bekommt, andererseits aber in Bezug auf den Sudan anderer Meinung wie diese Unterstützer ist.

Ein ökonomischer Nebenpfad der Entwicklung, die nun in Gang gekommen ist, sind Interessen u.a. Italiens in der gleichen Region Ostafrika. Eben ist die Ministerpräsidentin Meloni in Äthiopien/Eritrea angekommen, um über Erdöl und Erdgas zu sprechen. Außer den geopolitisch-militärischen Aspekten geht es allen dort interferierenden Fremdmächten eben auch um (fossile) Energiepolitik.

In Bezug auf den WW-III handelt es sich die Südflanke eines denkbaren weiteren Ausgreifens von Russland (und China) über die Ukraine hinaus nach Westen. Traditionell sind die Beziehungen zwischen den USA und Marokko sowie Algerien relativ stabil. Tunesien driftet weg vom Westen. Lybien ist im Augenblick nicht verlässlich und hat sich gegenüber der Türkei und Russland geöffnet (u.a. ist dort WAGNER aktiv).

Es sind somit - vor einer Ausweitung russischer Interessen an der Nordflanke Europas (siehe meinen Beitrag über den Eismeerfischer) weitere Konflikte und militärische Entwicklungen im östlichen Mittelmeer und am Horn von Afrika zu erwarten. Der Sudan bildet nun den Anfangspunkt. Die Dauer des Prozesses, der vermutlich im Zick-Zack laufen wird und durchaus auch zwischenzeitliche Beruhigungen einschließen mag, schätze ich auf 3 bis 4 Jahre. Dann wird sich entweder eine neue Machtkonfiguration herauskristallisiert haben (wie jetzt in der Ukraine oder in Nahost) oder es wird zu einer militärischen Zuspitzung kommen (Flotten).

Quellen für die aktuellen Ereignisse bitte selbst suchen. Ich will nur auf die Thematik aufmerksam machen, damit jeder im Lauf der Zeit seine eigene Beobachtungen machen und eigene Einschätzungen entwickeln kann. Eine Diskussion ist m.E. nicht nötig.

Mit freundlichen Grüßen,
IRAN

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