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Gefälschte Feldpostbriefe (Schauungen & Prophezeiungen)

BBouvier @, Mittwoch, 01.03.2023, 21:19 vor 420 Tagen (1468 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Mittwoch, 01.03.2023, 21:45

Hallo!

Die Überzeugung, daß es sich bei den beiden "Feldpostbriefen"
https://schauungen.de/wiki/Feldpostbriefe
(die angeblich Rill im Sommer 1914 an seine Frau schrieb)
mit ganz erheblicher Wahrscheinlichkeit um Fälschungen
aus ca. 1941 bzw. einige wenige Jahre nach Kriegsende
handelt, stützt sich auf mancherlei markante Indizien,
auf deren einige alte&neue ich eingehen möchte.

1.
Einmalig in der Literatur der Präcognition werden "korrekte" Jahreszahlen genannt.
Nämlich 1932 für die Kanzlerschaft Hitlers sowie 1938 für den Beginn der 2.Weltkrieges.
M.E. beide um Minus 1 verschoben, damit der Betrug nicht ins Auge springt,
der Leser wegen seherischer Unschärfe erst recht getäuscht wird.
Und im "zweiten Brief" weiß er dann, daß der 2. Weltkrieg 1945 enden wird,
wohingegen im "ersten" Hitlers Herrschaft noch 1941 endet.

2.
a.
In der Prophezeiungsfälschung aus 1849 "Ludovico Rocco" ... <= Jener angeblich gestorben 1840 im Alter von 92 Jahren
in einem Kloster des Sinaigebirges - kann man leider-leider nicht verifizieren - *gg*
https://schauungen.de/wiki/Ludovico_Rocco
Taurec zu Rocco:
https://schauungen.de/forum/index.php?id=35456
=>
"Rußland wird der Schauplatz der größten Greueltaten werden...
Die kaiserliche Familie, der ganze Adel ... wird ermordet werden.
In Petersburg und Moskau werden die Leichen wochenlang auf der Straße liegen bleiben,
ohne begraben zu werden."
Nämlich apokalyptische Endzeitprophetie!

Und das hier schreibt Rill angeblich an seine Frau: :-D

Das Fälschungsecho der Fälschung nämlich, im Zweiten FeldpostbrieF:
"In Rußland werden alle Machthaber vernichtet.
Die Leichen werden dort nicht begraben und bleiben liegen.
Hunger und Vernichtung ist in diesem Lande zur Strafe für ihre Verbrechen."

b.
Der Advocatus Diaboli wird einwenden, der "Franzose" hätte vor Jahren mal Roccos
Fälschung gelesen und wiederholte sie nur guten Glaubens.
Dagegen spricht dessen hohe Bildung - daß der auf die Fälschung hereingefallen sei
und sie irrig repetiere, ist nicht sehr wahrscheinlich.
Dagegen spricht auch die (fast) wörtliche Übereinstimmung, der "Franzose"
repetiert ja die Roccovorlage wie ein Schauspieler auswendig.

c.
Um diese Angelegenheit noch abstruser zu machen, hört jetzt angeblich Rill
- ein Stück weiter am Lagerfeuer sitzend - obigen Fälschungstext Roccos (!)
aus dem Munde des "Franzosen" (!) und zitiert dann die Roccofälschung fehlerfrei
fast eine Woche später (am 30. August) im "zweiten Brief" wortwörtlich an seine Frau.
Ach - ja?? :tigger:

d.
Und da läßt auch Irlmaier sich nicht lumpen und kann ebenfalls
mit seiner völlig gleichen Roccoprophezeiungsfälschungsfälschung aufwarten:
" - in Rußland - bricht eine Revolution aus und ein Bürgerkrieg.
Die Leichen sind so viel, daß man sie nicht mehr wegbringen kann von den Straßen."

Aber (wie in der QVC-Werbung) das ist noch nicht alles!

4.
a.
Zum Zeitpunkt der Roccofälschung - Mitte des 19. Jahrhunderts - war die Welt noch
in Ordnung, in Rußland regiert der Zar, der Adel; die Priester sind staatstragend.
Auf Basis apokalyptischer Endzeitvorstellung (und die frz. Rev. von 1789 prall vor Augen)
wird im Rahmen des Aufruhrs des Antichristen prophezeit, eine Revolution
werde den russischen "Adel&Kirche" blutig hinwegfegen.
Das war auch noch ein gutes halbes Jahrhundert - 1914 nämlich -
so vorstellbar, und das hätte ein intimer Prophezeiungskenner so auch
artikuliert. Das hätte (!) der "Franzose" mit Kenntnis Roccos und mit
einem schier phänomenalen Gedächtnis so am Lagerfeuer berichtet.
= Roccofälschung original!

b.
Dann hätte ein Zeitgenosse 1920 kommentiert:
Na, bitte!
Ganz hervorragend prophezeit!
Ist ja soeben so ziemlich richtig eingetroffen!

c.
Das kommt daher dem Fälscher (1941 pp) ganz massiv in die Quere ... er muß
so umformulieren, daß der Fälschungstext Roccos (apokalyptische Endzeitprophetie)
nicht mehr bestens (rein zufällig) ganz passabel auf die gegenwärtige
Epoche bezogen werden kann.
Weswegen in der Rillvariante nicht die Revolutionäre den Adel und die Priesterschaft
stürzen, sondern daß an ihrer Stelle mit Gottes Fügung
"verbrecherische Machthaber" (Bolschewiken) vernichtet werden!

5.
Im Dezember 1949 hatten sich anlässlich des Festes
der Unbefleckten Empfängnis Mariens bereits rund 10.000 Pilger in Heroldsbach versammelt.
"Heroldsbach":
=>
https://de.wikipedia.org/wiki/Heroldsbacher_Marienerscheinungen

"Am Festtag Maria Lichtmess (2. Februar 1950) soll es ein Lichtwunder
vor etwa 70.000 Menschen (!!) gegeben haben:
gelbe Lichtkugeln/-straßen sowie Sonnenrotation;
goldener Lichtglanz ein Meter über dem Boden auf dem ganzen Gelände.
Die Mutter Gottes habe den Sehermädchen zufolge mit „den Russen“ gedroht;
nur das Gebet könne das Unheil abwenden
."

Feldpostbriefe:
"- und da wird in Süddeutschland ein Platz sein, wo das Ereignis sein sollte,
wo die Leute von der ganzen Welt hinreisen ..."
>

Der Franzose hätte also gesagt:
"Irgendwo ist mal ein Ort,
wo mal irgendetwas passieren dürfte,
wohin Leute mal von irgendwoher hinfahren.
"

Eine solche schwachmatig-hohle Nullposse hätte der
frz. Seher im Jahre 1914 als veritable Prophezeiung (!) von sich gegeben?
Echt?? :-D

Einem Leser 1949/50 ist jedoch sofort klar:
"Ein genialer Prophet!
Das Sonnenwunder von Heroldsbach!!
Genau das stand doch gestern in allen Zeitungen!" :lehrer:

Ergebnis meiner Überlegungen:
Die Feldpostfbriefe stammen wohl kaum aus 1914.

Grüße,
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

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zur Verdeutlichung

BBouvier @, Mittwoch, 01.03.2023, 22:03 vor 420 Tagen @ BBouvier (871 Aufrufe)

Hallo!

Was zu glauben wäre ...

- der mit 92 Jahren auf dem Sterbebett im Sinaigebirge liegende Rocco
hätte 1840 an 5 aufeinanderfolgenen Tagen das politische Schicksal Europas
(wie wir feststellen, allerdings völlig falsch!) prophezeit
- und das hätte sich Jemand gemerkt
- und das sei dann von Jemandem niedergeschrieben worden
- und das sei verbreitet worden
- und das hätte der "Franzose" irgendwann früher mal gelesen
- und das habe er sich gemerkt
- und das dann Leutnant von Leeb am Lagerfeuer erzählt
- und das habe Rill, der nicht weit weg saß, gehört
- und das habe sich Rill dann gemerkt
- und daran konnte er sich eine Woche später noch gut erinnern
- und das hätte er seiner Frau geschrieben
- und dann hätte später mal Jemand den Brief gefunden
- und das Ergebnis könne man jetzt lesen
- insbesondere, wenn es in Büchern gedruckt wäre:
Nämlich praktisch wörtlich Roccos erfundene Prophezeiung von 1840!

Echt!! :lehrer:

Grüße,
BB

--
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Auch gut:

Taurec ⌂, München, Mittwoch, 01.03.2023, 22:30 vor 420 Tagen @ BBouvier (974 Aufrufe)

Hallo!

Als Beispiel der nachträglichen Mythifizierung, ca. 30 Jahre nach der Erstveröffentlichung die seltsame Anekdote bei Bekh (angeblich über mehrere Ecken überliefert), die an Zufälligkeit kaum zu überbieten ist:

"Einer von den Soldaten (nach Frumentius Renner ein Unteroffizier) sagte zu dem Seher, wenn er jetzt nicht aufhöre, verprügele er ihn noch. Der Seher schaute ihn lange an, dann sagte er zu diesem Soldaten: ‚Weil Sie so gemein sind, will ich Ihnen etwas sagen. Ich hätte es Ihnen nicht gesagt. In vierzehn Tagen werden Sie eine Leiche sein, und die Raben werden Ihre Augen auskratzen!‘ Immer noch glaubten die Soldaten nicht, was dieser Mann ihnen voraussagte, bis sie nach vierzehn Tagen den Kameraden tot in einer Kiesgrube fanden, als Raben gerade dabei waren, ihm die Augen auszukratzen."

Just zwei Wochen später finden ihn die Kameraden nicht etwa "erst" tot oder bereits mit ausgepickten Augen, sondern ausgerechnet in der vom angeblichen Seher beschriebenen Szene, während ihm die Raben die Augen auspickten. Andernfalls wäre das Bild ja nicht wie gesehen eingetreten. :yes:

Das wirkt im Grunde "biblisch" konstruiert wie z. B. Daniels Deutung von "mene mene tekel" oder Jesu Wunder (etwa die Heilung des Blindgeborenen), wo Ereignisse nur deswegen stattfinden, um einen Punkt zu machen und die Fähigkeit des Hauptdarstellers der Geschichte (hier des seherischen Franzosen) zu untermauern.

Sehr fraglich und unglaubwürdig, daß dem Bekh von dieser Frau Anderls tatsächlich eine vermittels des Bauern "Ritters", der Rill persönlich gesprochen haben soll, eine authentische Anekdote über den Franzosen überliefert wurde.

Dagegen spricht auch die (fast) wörtliche Übereinstimmung, der "Franzose"
repetiert ja die Roccovorlage wie ein Schauspieler auswendig.

Nochmal deutlicher zur Beziehung Rocco-Rill:
Das Merkwürdige ist ja, daß in den Feldpostbriefen die Roccoaussage als indirektes Plagiat vorkommt, bei dem lediglich die Satzglieder umgestellt und ein paar Vokabeln ausgetauscht wurden, im Wesentlichen aber die selbe Aussagenstruktur vorhanden ist (siehe auch schon hier).
Selbst unter der Annahme, daß der Franzose Rocco gekannt und 1914 darauf rekurrierend gesprochen hätte, so hätte er spontan aus dem Gedächtnis (!) sich niemals derart dem Roccooriginal ähnelnd geäußert, sondern nur sinngemäß mit ganz anderer Wortwahl, die keine unmittelbare Verwandtschaft erahnen ließe.
Eine derartige Ähnlichkeit läßt aber vermuten, daß der Verfasser des Satzes in den Feldpostbriefen Rocco nicht nur entfernt gekannt oder mal gelesen hat, sondern den aufgeschlagenen Roccotext wenige Zentimeter oberhalb des uns bekannten Blattes liegen hatte, um daraus direkt abzuschreiben. Nachdem die Veröffentlichungen des Dr. Johannes von 1848/49, in denen Rocco erstmals vorkommen soll (die von uns aber nie gesehen und verifiziert wurden), schon damals recht seltene Drucke waren, kommt als Vorlage am ehesten der Rocco enthaltende Massendruck des Paters Ellerhorst von 1951 in Frage. Daraus folgt, daß der Zweite Feldpostbrief vermutlich auch nicht älter als 1951 sein kann. Ellerhorsts Buch datiert auf den 1. Januar 1951. Die Feldpostbriefe wurden erstmal Ende 1951 veröffentlicht, siehe Randomizer.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

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Soldat droht Gast des Leutnants von Leeb Prügel an??

BBouvier @, Donnerstag, 02.03.2023, 02:42 vor 420 Tagen @ Taurec (849 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Donnerstag, 02.03.2023, 02:50

Danke sehr, Taurec!

Hierzu:
"Einer von den Soldaten ... sagte zu dem Seher, wenn er jetzt nicht aufhöre,
verprügele er ihn noch
.
"

Rill im ersten Brief:
"der Leutnant sprach mit ihm die ganze Nacht ..."

Pater Frumentius bei Bekh:
"Die Soldaten, auch der Schreiber Andreas Rill, haben Karten gespielt.
Die waren mit ganz anderen Dingen beschäftigt und haben zunächst
gar kein Interesse gehabt, an der ganzen Geschichte
."

Hinweis:
Bei den bis zum Ersten Weltkrieg durchgängig noch existierenden, ganz massiven Standesschranken
- hier beim Militär besonders plakativ und routinemäßig ausgelebt
(nicht weit unterhalb eines Leutnants kam immerhin in der Hierarchie bald GOTTVATER)
... heutzutage kaum noch vorstellbar - ist es schlichtweg ausgeschlossen,
daß ein Soldat zu dem Gast des adeligen Kompanieführers, mit dem letzterer
sich engagiert unterhält, hinzutritt und ihm Prügel androht, weil ihm
das Thema deren Unterhaltung nicht zusagt.

Aber wieanders hätte der Erfinder des ganzen wohl den schauerlichen Gruselknoten
zu einer veritablen Todesprophezeiung nebst augenhackenden Todesraben schürzen können?

Kannste alles knicken.

Meint auch
:hamper: <= Hugo Hamper

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Antichrist für kurz nach der Veröffentlichung prophezeit

BBouvier @, Donnerstag, 02.03.2023, 03:11 vor 420 Tagen @ Taurec (967 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Donnerstag, 02.03.2023, 03:34

<"Daraus folgt, daß der Zweite Feldpostbrief vermutlich
auch nicht älter als 1951 sein kann
.">

Hallo, Taurec!

Und dazu paßt, daß das Kommen des "Antichristen" für die 50er Jahre
- nur wenig später - prophezeit wird:
=>
"Unter dieser Zeit, sagt er, wird der Antichrist geboren im äußersten Rußland,
von einer Jüdin, und er tritt erst in den fünfziger Jahren auf.
... an dem Tage, wo Markustag auf Ostern fällt.
"

Wobei allerdings auch nur eine "Bauernweisheit" zum Besten gegeben wird.
=>
https://schauungen.de/forum/index.php?id=30616

"Wenn dann der Markustag am Osterfest,
der Antoniustag am Pfingstfest
und der Johahnnestag am Fronleichnam fällt,
geht ein Wehschrei durch die ganze Welt."

Die Feldpostbriefe fallen bei näherer Betrachtung auseinander
wie eine überalterte, graue Seifenblase, die nicht mehr bunt schillert
und letztlich als müder Tropfen zu Boden fällt.
https://www.youtube.com/watch?v=zSBnEsrxga4

Grüße,
BB

--
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- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

Entzückend, die üblichen Verdächtigen

Baldur, Donnerstag, 02.03.2023, 19:17 vor 419 Tagen @ Taurec (884 Aufrufe)

Hallo,

Also PATER Ellerhorst, mal wieder, der schon die hanebüchene Klamotte des angeblichen Kugelbeers aus Lochau bei Bregenz, den dort aber niemand kennt, und dessen angeblichen wirren Hirngespinste verbreitete....

Mir wurde schon vor Jahrzehnten schlecht, davon zu lesen. Was für eine üble, scheinheilige, verderbte Sippschaft. Gesindel.

Beste Grüsse vom Baldur

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Friede seiner zahnlosen Asche!

BBouvier @, Donnerstag, 02.03.2023, 21:39 vor 419 Tagen @ Baldur (849 Aufrufe)

Hallo, Baldur!

Jau.
So ist es!

Damit ist nunmehr auch der letzte Zahn dem bereits löcherigen
Resteballon "Europäische Prophezeiungen" gezogen, und dessen fahle Fetzen
sinken nichtssagend hernieder.

Friede seiner Asche! :alt:

Beste Grüße!
BB

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Meisterstück der Wahrheitsfindung

Fenrizwolf, Sonntag, 05.03.2023, 09:34 vor 417 Tagen @ BBouvier (779 Aufrufe)

Lieber BBouvier,

alter Grantler dazumal,
mein Leitbild einst und stets,
und mein stummer Freund im Heute,

es tut weh, eine Vernichtungsleistung zu konstatieren, Scharfschützen Abschüsse anzurechnen.

Die Wahrheitsfindung ist ein Wettkampf, aber
ein Krieg gegen den bösen Willen.

Und manchmal brennen dann doch mal Köpfe -
im Inneren, so wie aufgeblasene Kürbisse.

Der Offizier trägt im Sinne der Mission nun Eichenlaub mit Brillanten.

Manchmal möchte ich Dich herzen, oder mich mit Dir betrinken.

Das war außerordentlich und endgültig.


Der christliche Prophezeiungsunsinn ist für alle nachfolgenden Denker an einer Klippe nun erstorben.

Hörten sie plötzlich auf, Krysten zu sein?

Nein, sie fingen mit dem Glauben erst an.


Von der Tapete rinnt nun Weißbier anstatt kokainhaltiger amerikanischer Limonade,
das Weib hat einen - HEUREKA - nicht mehr lieb,
doch durch die Offiziersmesse fährt eine Raunen

"Wie hat dieser alte Fuchs, der doch einst die Füchse erst erfunden hat, ..."

Nach 10 Minuten betroffenen Schweigenes...

Unter dem Portepee raunt es: "Der Alte hat die Schmach wohl nicht ertragen... sein Weib hat er auch auf dem Gewissen..."

Der Cola-Händler: "Was man da so hört... -> welch Halunke, Unhold, Unchrist gar.."


Aus dem Nebel erscheinen erst ein, zwei, oh... drei breite Schultern, und werden immer größer:

Eine Faust ragt in den Himmel:
Ein Himmel hängt daran,
und hängt in Fetzen
er weint - es regnet
aus BBouviers sabbernden Lefzen

Die Flüsse geh'n entzwei
der Herrgott läßt einen fahren
und ich steh' dabei

Die Himmel g3hen auf
die Wände weichen mir zur S ei te
im Spießrutenlauf

________suchen Gläubige das Weite

H E U R E K A

Dank und Gruß an den Panzerkommandanten!

Schwarzes Barett sticht gegen Filtertüte mit Kreuz aufm Detz.

Der Rest der Welt: "Hä? Ich wollte XXl mit Exxxtra! Voll, ey"


Ein unbekannter Zeitzeuge in Form eines Höllenhundes vermeint:
"Mhmkay - das ist halt einer. Hat er eine, hatta alle; lässta nicht locka; woll."

Feldmarschall: "Der Stab ist gebogen", der Rest ist gelogen.

Ich bitte um Nachtschicht, äh.. Nachsicht... 16-StundenarbeitstagesindfürdieKirche

Randnotiz:

Ich war mit mit der noch lebendigen Kernfamilie heute im Baumarkt
um Ketten für das protestierende Kind zu holen.
Davor pries jemand seine Körriwürste an - hammwa ma gemacht
Schärfestufe 5 von 6 sollte es sein.
"Sie sind sich sicher?" - "Jawoll, Herr Kaleun"!
Ufz!

Randalwolf,
Problemwolf,

Dankend und salutierend

Fenrizwolf

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Selbes Strickmuster bei Irlmaier

Taurec ⌂, München, Montag, 06.03.2023, 07:39 vor 416 Tagen @ Taurec (832 Aufrufe)
bearbeitet von Forumsleitung, Montag, 06.03.2023, 18:12

Hallo!

Das wirkt im Grunde "biblisch" konstruiert wie z. B. Daniels Deutung von "mene mene tekel" oder Jesu Wunder (etwa die Heilung des Blindgeborenen), wo Ereignisse nur deswegen stattfinden, um einen Punkt zu machen und die Fähigkeit des Hauptdarstellers der Geschichte (hier des seherischen Franzosen) zu untermauern.

Und hier haben wir das selbe Strickmuster bei Irlmaier. In den Traunsteiner Nachrichten vom 27. September 1949 lesen wir:

"Sein [Irlmaiers] Ruhm wuchs unter den Bauern und besonders in der Nachkriegszeit belagerten oft über hundert Menschen das armselige Häuschen in der Reichenhaller Straße in Freilassing. In Scharen kamen die Leute und übenachteten auf dem kleinen Bahnhof. Vergebens suchten die Behörden den Zustrom einzudämmen. Bis der Pfarrer Anklage wegen Hellseherei erhob. 'Dir wird man bald die Schuh vor die Tür stellen!' sagte Irlmaier zu ihm. Vier Wochen nach dem Prozeß starb der Pfarrer.'"

Da wird also die Sehergabe in Zweifel gezogen. Gleichsam als Strafe dafür wie als Widerlegung des Vorwurfs prophezeit der Seher selbst dem Ungläubigen den Tod, der auch prompt eintritt.

Wir können davon ausgehen, daß diese obige Aussage Irlmaiers tatsächlich nie stattgefunden hat (selbst wenn sich nachweisen ließe, daß der Pfarrer zeitnah gestorben wäre). Sie ist ihm ebenso als Konstruktionelement einer entstehenden Seherlegende angedichtet worden wie dem Feldpostbrieffranzosen.

Gruß
Taurec

--
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Strafe muß sein! Das hat er (haben die) nun davon!

BBouvier @, Montag, 06.03.2023, 15:32 vor 416 Tagen @ Taurec (768 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Montag, 06.03.2023, 15:54

Hallo, Taurec!

Das selbe Strickmuster auch in dieser Bibelklamotte (fürchtet Euch!!) :
(Hananias und Saphira haben nicht ihr gesamtes Vermögen der Gemeinde gespendet)
https://de.wikipedia.org/wiki/Hananias_und_Saphira

"Petrus aber sprach: Hananias, warum hat der Satan dein Herz erfüllt,
dass du den Heiligen Geist belogen und etwas vom Geld
für den Acker zurückbehalten hast?...
Als Hananias diese Worte hörte, fiel er zu Boden und gab den Geist auf.
Und es kam eine große Furcht über alle, die dies hörten.
"

:lehrer:

Grüße,
BB

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42 kleine Kinder verflucht und von Bären aufgegessen!

BBouvier @, Montag, 06.03.2023, 17:57 vor 415 Tagen @ BBouvier (822 Aufrufe)

(Hallo!)

Oder das hier ... Bibel, 2. Könige:

"Und als er (Elisa) den Weg hinanging, kamen kleine Knaben
zur Stadt heraus und verspotteten ihn und sprachen zu ihm:
Kahlkopf, komm herauf! Kahlkopf, komm herauf!
Und er wandte sich um, und als er sie sah,
verfluchte er sie im Namen des HERRN.
Da kamen zwei Bären aus dem Walde und
zerrissen zweiundvierzig von den Kindern.
"

Und im Kindheitsevangelium des Thomas lesen wir vom jungen Jesus:
Spielkameraden, die sein Spiel störten oder ihn schubsten, verfluchte Jesus,
so dass sie sogleich starben.

https://www.bibelwissenschaft.de/wibilex/das-bibellexikon/lexikon/sachwort/anzeigen/details/kindheitsevangelium-nach-thomas-kthom/ch/cb7ee7fd7b6639b07ee79b8f8ae6e014/

Jawohl! :lehrer:

Grüße,
BB

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eineinhalb Fragen zu den Briefen

IRAN, Montag, 13.03.2023, 09:54 vor 409 Tagen @ BBouvier (651 Aufrufe)

Guten Morgen BBouvier!

Weil diese Feldpostbriefe hier diskutiert wurden, habe ich sie mir mal durchgelesen, inklusive des zugehörigen Materials, und ich danke zuerst, dass das alles hier in der Quellensammlung so gut aufbereitet vorgelegt wird.

Der Parapsychologe Bender hat offenbar umfangreiche Recherchen unternommen. Aus ihnen ergibt sich mir, dass an den Briefen etwas Reales dran sein muss. Sonst hätte der Schreiner Rill wohl nicht überall in der Familie und Verwandtschaft und im Dorf davon erzählt und wäre von den Nazis nicht zum Verhör gebeten worden. Bender hat offenbar auch die Handschrift des Rill überprüft (anhand einer alten Feldpostkarte). Die These einer Fälschung der Briefe würde dann einschließen müssen, dass irgendwelche Leute (Priester und Ärzte etc.) den alten Schreiner bewegt haben müssten (unter Androhung des Fegefeuers?), zwei fiktive Briefe zu schreiben. Oder sie hätten einen Schriftimitator damit beauftragen müssen. Und sehr viel Phantasie haben.

Inhaltlich geben m.E. die Briefe nicht viel her. Sie erscheinen mir sehr konfus. Es könnte sein, dass der Rill von den Erzählungen des Unbekannten nicht alles verstanden hat, und dass dessen Erzählungen zusammengewürfelt waren aus diversen Quellen (Volkssage, vielleicht eigene Visionen, Freimaurerkram). Offenbar enthalten die Briefe nur einen Teil der erzählten "Prophezeiungen", denn privat erzählt der Schreiner, dass die Russen auch im Norden nach Deutschland einfallen. Deshalb wäre anzunehmen, dass der Ausdruck "im Süden kommen sie bis zum Chiemgau" sich eben auf diese Teil-Region beziehen soll, weil der Rill und seine Zuhörer eben Bayern sind.

Für verwertbar an den ganzen Briefen halte ich nur zwei Aussagen. Erstens dass irgendwann "am Ende" oder "hinterher" eben der Russe nochmals in Deutschland einfällt. Zweitens dass es in einer Zeit geschehen soll, wenn die Flüsse seicht sein würden, also vermutlich eine dauerhafte Trockenheit herrscht oder ein "Klimawandel" stattgefunden hat. Man könnte drittens noch hinzunehmen, dass in Verbindung mit diesen beiden Voraussagen auch noch etwas Naturkatastrophales sich ereignen wird ("Berge speien Feuer").

In diesem Zusammenhang möchte ich deshalb in die Runde fragen, wo sonst im Strom der Fälschungen und Volksagen und katholischen Prophezeiungen oder in den deutschen Büchern des Aberglaubens davon die Rede ist, dass man keine Brücken mehr braucht, weil Isar und Donau ausgetrocknet sind. Mit dieser Frage hängt möglicherweise auch zusammen, dass der hier als Oberfälscher und Wiederkäuer eingeordnete Irlmaier im privaten Umfeld ebenfalls Andeutungen gemacht habe, dass irgendwann mal in Bayern Orangen und Zitronen blühen und Wein wachsen würde. Letztere Frage ist mir aber nicht so wichtig, weshalb ich von eineinhalb Fragen gesprochen habe. In erster Linie geht es mir eben um die "seichten Flüsse" im zweitausendfünfhundertjährigen Kanon der Prophezeiungensfälschungen und um ihren damit begründbaren Niederschlag in den Feldpostbriefen.

Dank im Voraus und Grüsse,
IRAN

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Nur ein Beispiel

Taurec ⌂, München, Montag, 13.03.2023, 11:10 vor 409 Tagen @ IRAN (724 Aufrufe)
bearbeitet von Forumsleitung, Montag, 13.03.2023, 12:07

Hallo!

In diesem Zusammenhang möchte ich deshalb in die Runde fragen, wo sonst im Strom der Fälschungen und Volksagen und katholischen Prophezeiungen oder in den deutschen Büchern des Aberglaubens davon die Rede ist, dass man keine Brücken mehr braucht, weil Isar und Donau ausgetrocknet sind.

Nicht speziell auf die genannten Flüsse (auf die das Motiv nur übertragen wurde), sondern generell seichtfallende Flüsse bezogen:

Ich habe hier ein Exemplar von Mario Gregorios "Various Prophecies from the Mariabilis Liber". Darin sind aus eben diesem Buche (das als komplettes Faksimile enthalten ist) ausgewählte Passagen aus dem Lateinischen ins Englische übersetzt worden, die Nostradamus als Vorlage eines Teils der Centurien gedient haben sollen.

(Das Mariabilis Liber von 1522 ist nicht mit dem fast gleichnamigen "Liber Mirabilis" zu verwechseln, das in der selben Zeit erschien, wenngleich es gewisse inhaltliche Überschneidungen gibt.)

Über eine Deine Frage beantwortende Textstelle bin ich kürzlich zufällig beim Querlesen gestoßen.

In einem längeren Kapitel des Mirabilis Liber sind ausschließlich Voraussagen für bestimmte Jahre zu Beginn des 16. Jahrhunderts aufgelistet, die aber sämtlich auf Vorzeichen des Anbruchs der Endzeit zurückgehen (an Mühlhiasl & Co. sei erinnert, die das für das 19./20. Jahrhundert wiederholen).

Für die Jahre 1505, 1506, 1507 gleich am Anfang:
"An extraordinary drought that shall dry up even the water of the rivers."

Der Rest liest sich wie eine Frühform des Mühlhiasls oder Stormbergers, z. B.: "The rich shall fall into poverty, paupers shall become rich."

Und das hier ist wohl eine Vorlage für Antonius von Aachen gewesen:

1508, 1509, 1510:
"Discord shall one again brandish its torch on the banks of the Rhine in Germany" (Der "Russeneinmarsch" in einer impliziten Frühform?)

"A burning fever shall consume the inhabitants of the Rhine, and great tribulations shall come to devastate the clergy and the people."

Und bei Antonius von Aachen, der aus der Feder eines französischen Klerikers stammt, rund 350 Jahre später: "Dort [Köln und alle Länder, die der Krieg heimgesucht hatte] wütete eine schreckliche Krankheit, der jene zum Opfer fielen, die das feindliche Schwert verschont hatte."

Daran zeigt sich exemplarisch, wie wichtig es ist, die Prophezeiungen durch alle Jahrhunderte auf ihre jeweiligen Vorlagen zurückzuverfolgen, um keinem Irrglauben aufzusitzen. Die Mehrheit der Aussagen dürfte sich auf diese Weise in Wohlgefallen auflösen.
Die Aussage über die seichtfallenden Flüsse dürfte unmittelbar an biblische Prophezeiungen angelehnt sein, aus denen sich über alle Zeiten ein beständiger Strom von Motivvorlagen für Endzeiterwartungen und darauf basierenden Prophezeiungen ergibt:

"Und das Wasser in den Seen wird vertrocknen, dazu der Strom wird versiegen und verschwinden. Und die Wasser werden verlaufen, daß die Seen an Dämmen werden geringe und trocken werden, beide Rohr und Schilf verwelken, und das Gras an den Wassern verstieben, und alle Saat am Wasser wird verwelken und zunichte werden." (Jesaja 19,5-7)

"der ich spreche zu der Tiefe: Versiege! und zu den Strömen: Vertrocknet!" (Jesaja 44,27)

"Und ich will die Wasserströme trocken machen und das Land bösen Leuten verkaufen und will das Land, und was drinnen ist, durch Fremde verwüsten. Ich, der HERR, hab es geredet." (Hesekiel 30,12)

"Trockenheit soll kommen über ihre Wasser, daß sie versiegen; denn es ist ein Götzenland und trotzen auf ihre schrecklichen Götzen." (Jeremia 50,38)

"Denn er wird zwischen Brüdern Frucht bringen. Es wird ein Ostwind kommen; der HERR wird aus der Wüste herauffahren und ihren Brunn austrocknen und ihre Quelle versiegen und wird rauben den Schatz alles köstlichen Gerätes." (Hosea 13,15)

"Und er wird durchs Meer der Angst gehen und die Wellen im Meer schlagen, daß alle Tiefen des Wassers vertrocknen werden. Da soll denn geniedriget werden die Pracht zu Assyrien, und das Zepter in Ägypten soll aufhören." (Sacharja 10,11)

"Und der sechste Engel goß aus seine Schale auf den großen Wasserstrom Euphrat; und das Wasser vertrocknete, auf daß bereitet würde der Weg den Königen vom Aufgang der Sonne." (Offenbarung 16,12)

Wenn man gründlich recherchiert, findet man vor 1522 und im Zeitraum zwischen 1522 und 1914 sicher noch weitere Beispiele für "seichtfallende Flüsse", etwa bei Velten (1868): "Viele Quellen versiegen und an vielen Stellen sprudelt heißes Wasser hervor."
Oder in einer Prophezeiung, die Ende des 19. Jahrhunderts erstmals nachweisbar ist und Leonardo da Vinci zugeschrieben wurde: "Man wird die Pflanzen ohne Blätter sehen und die Flüsse, wie sie ihren Lauf anhalten." (= Dürre und Trockenheit)
Oder bei Anna Katharina Emmerick (✝ 1824) nach Clemens Brentano: "Alles ringsum war dürr und welk und im Absterben. Bäume, Sträucher, Blumen und Felder, alles hatte das traurige Gepräge des Siechtums. Es schien, als seien selbst die Wasser der Quellen, der Bäche, Flüsse und Meere erschöpft."

Gruß
Taurec

--
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Freimaurer-Millionär mit großer Bibliothek

IRAN, Montag, 13.03.2023, 15:30 vor 409 Tagen @ Taurec (809 Aufrufe)

Vielen Dank, Taurec, für diesen Hochwasser führenden Strom von Belegen!

Man darf jetzt annehmen, dass der unbekannte Fremde im Feldlager so umfassend gebildet, gelehrt und belesen war wie Du. Das läge nahe, wenn die ganze Geschichte stimmt und dieser Mann aus entsprechenden Kreisen stammte. Das heißt dann, die Briefe wie auch ihr Kontext sind echt (seichte Flüsse kommen im zweiten Brief vor).

Die andere Option ist, dass eine Fälscherbande (ebenfalls von Akademikern) am Ende der 1940er Jahre sich was sehr Besonderes ausgetüftelt hat - und dabei auf den Schwätzer Rill zurückgriff und ihm das unterstellt oder ihn sogar zur Kooperation bewogen hat.

Dabei ist diese Bande sehr raffiniert vorgegangen. Sie hat nämlich eine falsche Fälschung riskiert, was vermutlich nicht oft vorkommt in Prophezeiungsfälscherkreisen (in Bildmaler-Kreisen werden Fälschungen oft antikisiert!). Denn die Erstveröffentlichung fand nach @Randomizer ja im Jahr 1951 statt (noch nicht in der Quellensammlung eingetragen?), aber es werden im Text Zahlen genannt, fürs Jahr 48 und 49, die eigentlich im Jahr 1951 schon abgelaufen und den Aussagen nach irgendwie unpassend geworden sind.

Ich hab gerade aus einem anderen Grund nochmals die Texte miteinander verglichen. Denn ich hatte ursprünglich die Idee, dass in einer (Klimawandel-) Zeit der seichten Flüsse und der biblischen Trockenheit dann das Eingreifen der Russen stattfindet. Doch lässt es sich auch anderes interpretieren: erst durch den Russen-Angriff und die damit zeitlich korrelierte Naturkatastrophe kommt es zu der Trockenheit. Im Text von Varena wird das direkt so gesagt. Er redet übrigens auch nicht von Russen. Hier die Gegenüberstellung:

VARENA 1951

"Am Schluß kommt ein Feind und fällt über den Süden Deutschlands her. Er wird aber zurückgeschlagen, da die Natur eingreift. In Süddeutschland wird das große Naturereignis eintreten und alle Welt wird schaulustig dort hinwandern. Da werden die Sieger um Rat zu den Besiegten kommen, denn auch ihnen wird es sehr schlecht gehen. Beim dritten Weltgeschehen, wenn der Feind im Chiemgau einfällt, werden aber die Berge von dort Feuer speien. Bis zur Donau und Inn wird alles dem Erdboden gleichgemacht und vernichtet. Die Flüsse versickern und werden durch die Naturkatastrophe so seicht, daß keine Brücke mehr nötig ist. Von der Isar an werden die Leute nur Not und Hunger haben."

BRIEFE 'original'

"Beim dritten Geschehen soll Rußland in Deutschland einfallen und zwar im Süden bis Chiemgau, und die Berge sollen von da Feuer speien, und der Russe soll alles zurücklassen an Kriegsgerät. Bis zu Donau und Inn wird alles dem Erdboden gleich gemacht und vernichtet. Die Flüsse sind alle so seicht, daß man keine Brücke mehr braucht zum Hinübergehen. Von der Isar an wird den Leuten kein Leid mehr geschehen, und es wird nur Not und Elend hausen."

Die Feldpost-Geschichte erscheint mir irgenwie komplizierter als bisher gedacht. Wie gesagt interessiert mich aber nur die Frage, ob sie etwas zu den Russen bzw. zum einem neuen Feind bzw. zu einem "dritten Geschehen" aussagen könnte. Weil alles Übrige sehr verworren ist, wäre es aber keine besonders tragfähige (Vor-) Aussage und Quelle.

Bitte keine gelehrten Belege zu Zitronen in Oberbayern mehr aussuchen! Es ist mir jetzt etwas peinlich, dass ich ungewollt Deine Zeit so beansprucht habe.

Nochmals herzlichen Dank und freundliche Grüße -
IRAN

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Gog-und-Magog-Feldzug

Taurec ⌂, München, Montag, 13.03.2023, 16:23 vor 409 Tagen @ IRAN (834 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Montag, 13.03.2023, 16:42

Hallo!

Die andere Option ist, dass eine Fälscherbande (ebenfalls von Akademikern) am Ende der 1940er Jahre sich was sehr Besonderes ausgetüftelt hat - und dabei auf den Schwätzer Rill zurückgriff und ihm das unterstellt oder ihn sogar zur Kooperation bewogen hat.

Daß Rill da irgendwie als Komplize mit drinhängt, ist wohl eine Bedingung dieser Theorie (vgl. Ulrich und Randomizer). Es sei denn, der Handschriftabgleich* mit der aufgefundenen Postkarte stimmt nicht (läßt sich heute nicht mehr nachprüfen) und es ist doch nicht Rills Handschrift in den Briefen. Die Briefe könnten dann in abgewandelter Form in Verkehr gekommen sein, die der 1958 verstorbene Rill nie zu Gesicht bekam und die er auch nicht als Fälschung entlarven hätte können. Da liegt noch einiges im Ungewissen.

* Die Stelle in Benders Expertise, Teil 1, S. 12: "Eine noch vorhandene Feldpostkarte vom 1. November 1914, die Andreas Rill an einen Verwandten schrieb und die an ihn mit dem Stempel zurückgekommen war 'Zurück! Welches von vielen Lazaretten?', zeigt dieselbe Handschrift wie die Feldpostbriefe."

Die Fragen sind,

  • ob es diese Postkarte wirklich gab (Warum sollte sich Bender das ausdenken?),
  • ob Bender sie zu Gesicht bekam oder ihm das nur erzählt wurde (unwahrscheinlich),
  • ob Bender, der ein Fan der Feldpostbriefe war, die Identität der Feldpostbriefhandschrift mit der (schon eher authentischen) Postkarte nur gutwillig interpretiert hat (durchaus möglich),
  • ob die Handschriftenprobe auf der Postkarte hinsichtlich Länge und Qualität überhaupt ausreichend war, um einen solchen Abgleich durchzuführen.

Die Feldpost-Geschichte erscheint mir irgenwie komplizierter als bisher gedacht. Wie gesagt interessiert mich aber nur die Frage, ob sie etwas zu den Russen bzw. zum einem neuen Feind bzw. zu einem "dritten Geschehen" aussagen könnte.

Wohl kaum. Die Briefe in der Version, die den 40er Jahren aufgetaucht ist und Pater Frumentius zugespielt wurde, geht offenbar von einem "dritten Weltgeschehen" unmittelbar nach dem "zweiten Weltgeschehen" aus ("Er sagte, das soll im Jahre 1949 sein. 47 und 48 sollen die Jahre dieser wilden Einkehr sein."). Das lag zu dem Zeitpunkt, als Frumentius von den Briefen erfuhr bzw. den zweiten Brief (zumindest als Kopie) bekam, noch in der Zukunft.
Die Idee eines russischen Feldzuges geht ebenfalls, wie jene des "Großen Monarchen", auf christlich-endzeitliche Motive zurück und hat ähnlich viele Wandlungen erfahren. Ab dem 7. Jahrhundert war es der Islam, der über das im östlichen Mittelmeer konzentrierte christliche Reich herfallen sollte. Die biblischen Völker Gog und Magog, die Alexander der Große jenseits des Kaukasus (von Süden betrachtet), also im heutigen Rußland hinter einer Mauer eingesperrt haben soll, sind dessen Unterstützer. Im europäischen Mittelalter waren es zunächst die Türken (die gab es zur Zeit des Pseudo-Methodius noch nicht), die ihre Kamele im Rhein tränken sollten bzw. die Araber, die Südeuropa erobern sollten (bei Nostradamus ein Kernthema). Erst spät, wohl ab dem 19. Jahrhundert, ging das Motiv auf die Russen über (vgl. die "bärtigen Völker des Siebengestirns" in der erst 1849 dokumentierten Birkenbaumsage) und hat sich vollends verfestigt, als Rußland unter dem Kommunismus zu tatsächlich zeitweise zu einer antichristlichen Macht geworden zu sein schien. In dieser Version wurde die alte Weissagung dann in den Feldpostbriefen (mutmaßlich erst in den 40er Jahren in der vorliegenden Version entstanden) aufgegriffen und naherwartungsgemäß in die nächste Zukunft gelegt. Zieht man all dies, die falsche Zeitangabe und die Herkunft des Motivs aus der Endzeitprophetie, ab, so bleibt eigentlich nichts tragfähiges übrig.

Bitte keine gelehrten Belege zu Zitronen in Oberbayern mehr aussuchen! Es ist mir jetzt etwas peinlich, dass ich ungewollt Deine Zeit so beansprucht habe.

Keine Ursache. Mache ich doch gerne.

Gruß
Taurec

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Handschrift

Taurec ⌂, München, Montag, 13.03.2023, 16:48 vor 408 Tagen @ Taurec (802 Aufrufe)

Hallo!

Daß Rill da irgendwie als Komplize mit drinhängt, ist wohl eine Bedingung dieser Theorie (vgl. Ulrich und Randomizer). Es sei denn, der Handschriftabgleich* mit der aufgefundenen Postkarte stimmt nicht (läßt sich heute nicht mehr nachprüfen) und es ist doch nicht Rills Handschrift in den Briefen. Die Briefe könnten dann in abgewandelter Form in Verkehr gekommen sein, die der 1958 verstorbene Rill nie zu Gesicht bekam und die er auch nicht als Fälschung entlarven hätte können. Da liegt noch einiges im Ungewissen.

* Die Stelle in Benders Expertise, Teil 1, S. 12: "Eine noch vorhandene Feldpostkarte vom 1. November 1914, die Andreas Rill an einen Verwandten schrieb und die an ihn mit dem Stempel zurückgekommen war 'Zurück! Welches von vielen Lazaretten?', zeigt dieselbe Handschrift wie die Feldpostbriefe."

Die Fragen sind,

  • ob es diese Postkarte wirklich gab (Warum sollte sich Bender das ausdenken?),
  • ob Bender sie zu Gesicht bekam oder ihm das nur erzählt wurde (unwahrscheinlich),
  • ob Bender, der ein Fan der Feldpostbriefe war, die Identität der Feldpostbriefhandschrift mit der (schon eher authentischen) Postkarte nur gutwillig interpretiert hat (durchaus möglich),
  • ob die Handschriftenprobe auf der Postkarte hinsichtlich Länge und Qualität überhaupt ausreichend war, um einen solchen Abgleich durchzuführen.

Kurzum: Die Identität der Handschriften wäre ein starkes Argument für die Feldpostbriefe. Leider können wir das ohne die Postkarte, die höchstwahrscheinlich nicht mehr existiert, nicht nachvollziehen. Denkbar ist, daß Bender durch seine Brille eine Entsprechung der Schriften herbeiphantasiert hat, die es tatsächlich nicht gab oder die nicht aussagekräftig ist, weil sich Handschriften damals grundsätzlich eher ähnelten oder die Schriftprobe auf der Karte zu klein war.
Denkbar ist auch, daß ein Fälscher Rills Handschrift imitiert hat. Hier gelangen wir aber allmählich in den Bereich unbelegter Zusatzannahmen zur Stützung einer Theorie, die im Sinne Ockhams Rasiermessers eher abzulehnen sind.

Gruß
Taurec

--
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1949

Leseratte, Montag, 20.03.2023, 17:43 vor 401 Tagen @ Taurec (555 Aufrufe)

Hallo,

angesichts "Die Briefe in der Version, die den 40er Jahren aufgetaucht ist und Pater Frumentius zugespielt wurde, geht offenbar von einem "dritten Weltgeschehen" unmittelbar nach dem "zweiten Weltgeschehen" aus ("Er sagte, das soll im Jahre 1949 sein. 47 und 48 sollen die Jahre dieser wilden Einkehr sein."). Das lag zu dem Zeitpunkt, als Frumentius von den Briefen erfuhr bzw. den zweiten Brief (zumindest als Kopie) bekam, noch in der Zukunft" macht eines stutzig: 1949.

1949 ruft Mao Tse Tung die Volksrepublik China aus. 1949 zündet die Sowjetunion ihre erste Atombombe. 1949 wird die BRD gegründet, die Teilung Deutschlands also erstmal besiegelt (gut, Gegenargument: Die Währungsreform 1948 in der späteren BRD nimmt schon die Teilung Deutschlands vorweg).

1950 beginnt der Koreakrieg. Der militärische Konflikt zwischen dem kommunistischen russisch-chinesischen Block und den USA beginnt.

Eine Konstellation, die auch heute droht, weswegen sich das "dritte Weltgeschehen" und 1949 vermischt haben könnten.

Grüsse

Leseratte

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<"Eine Konstellation, die auch heute droht ...">

BBouvier @, Montag, 20.03.2023, 18:04 vor 401 Tagen @ Leseratte (581 Aufrufe)

Hallo, Leseratte!

Obiges verfolge ich nunmehr bereits seit über einem halben Jahrhundert.

Bedenke:
Irgend etwas ist doch immer!

... vor rund 30 Jahren etwa, kam mal ein Freund aus der Ecke Ravensburg/Bodensee
auf dem Wege in den Urlaub an die Küste bei mir (damals Trier) vorbei.
Dann packte ihn die Panik, weil er sich sicher war, am kommenden
Wochenende kämen überraschend die Russen ... er machte kehrt und fuhr
an den Gardasee, seinen Sohn dort abzuholen, nicht, daß der III. Weltkrieg
den fern von zuhause, südlich der Alpen erwischte.

So etwa. :waving:

Beste Grüße!
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

und das "dritte Weltgeschehen" fand so eben nicht statt.

gecko, Montag, 20.03.2023, 19:37 vor 401 Tagen @ Leseratte (595 Aufrufe)

Hallo Leseratte,

im Koreakrieg 1950 mag die Konstellation der Länder ähnlich gewesen sein wie heute im Ukrainekrieg (RU-CN einerseits, USA andererseits), aber es leben noch genügend Leute, die Dir bestätigen können, daß sich das nicht zum neuerlichen Weltkrieg aufschaukelte - wäre auch bei der Zerstörung und Erschöpfung in Europa gar nicht gegangen -, sondern als "Kalter Krieg" zu einer Friedenszeit (zumindest in Europa) mit großem Massenwohlstand führte.
Dieser "1, 2, 3"-Topos ist vermutlich tief verankert im Denken, aber 3 Kriege hintereinander gab es mW gar nicht so sehr oft (mit den Römern und Karthagern war es so, ja, aber die stehen glaube ich recht allein da).
Was Europa (und seine amerikanischen Ausläufer) seit 1500 angeht, so war da in jeden Jahrhundert mW mindestens 1 Krieg der Weltmächte, wenn man also etwas früher anfängt zu zählen, weil man hinter 1900 zurückgeht, war der 1. Weltkrieg (1914-18) bereits der 3., 5. oder wasweißichwievielte.
1949 kann ich mir im hungernden und abgerissenen Deutschland - den anderen europäischen Ländern ging es nicht viel besser, die Schweiz ausgenommen - zudem wirklich keinerlei Kriegsaktivität vorstellen, schon von daher wäre ein Krieg 1949 nicht möglich gewesen.

Das wirkliche Geschehen verläuft anders als die Prophezeiungsschemata vorgeben.

Grüße, gecko

Krieg als Kaltspeise

Leseratte, Montag, 20.03.2023, 21:25 vor 401 Tagen @ gecko (593 Aufrufe)

Hallo Gecko,

den Beginn der Konfrontation zwischen West und Ost (USA und Russland) könnte auch schon die Rede Churchills vom 5. März 1946 (“iron curtain”) Anzeigen. 1949, mit der russischen Atombombe, bekam der sich verstärkende kalte Krieg eine apokalyptische Dimension.

1989 war die Hoffnung, der kalte Krieg könne endgültig vorbei sein. Selbst der dümmste Medienkonsument weiß seit Februar 2022, dass diese Hoffnung irreal war. Wir sind noch einen Schritt weiter, aber das würde den Rahmen dieses Forums sprengen.

Viele Grüße

Leseratte

hm... ich sehe das so

gecko, Montag, 20.03.2023, 22:52 vor 401 Tagen @ Leseratte (578 Aufrufe)

Hallo Leseratte,

die Konfrontation Rußland-England (Nachfolger: USA und "der Westen") vererbt sich schon seit dem Krimkrieg mindestens.
Die ist also älter als das 20. Jhdt.
Was 1989 geschah, war ein Zusammenbruch der Sowjetunion ("Großrußland" sozusagen) mit anschließendem Machtvakuum in Osteuropa, solche "neutralen" Zustände sind kaum zu halten. Entsprechend rückten die Amerikaner immer weiter vor, bis an den Kaukasus (Georgien) und in die Ukraine, seit Jahrhunderten zur russischen Weltwirtschaft (im Sinne Braudels) gehörig.
2014 hatten die Russen sich halbwegs konsolidiert und die Nase voll von den Versuchen, ihnen Sewastopol (d.h. die Krim) abzunehmen, einer der wenigen russischen Häfen. Nun begann der allmähliche Gegendruck in die andere Richtung.
Dies will nun "der Westen" nicht, und so eskalierte das Bremsen eben hoch mit Blutvergießen in der Ukraine.

Ich nehme an, daß die Chinesen in der Angelegenheit noch eine ziemliche Rolle spielen werden.
Für Europäer, denen es um europäische Interessen geht, wird sich wenig Gelegenheit ergeben, etwas zu bewirken.

Ob das wieder so eine Art Kalter-Krieg-Situation geben wird... ideologisch/propagandistisch vielleicht, aber dagegen steht das Versprechen der Verarmung und Rückabwicklung im Westen (Club of Rome, wokism, frieren fürs Klima), und das ist eben nicht überzeugend. Das war 1950ff ganz anders, da hieß es Wirtschaftswunder, Aufbau, Vollbeschäftigung, Wohlstand.
Insofern sehe ich Europa eher in der Situation der DDR zwischen 1950 und 1989 - die Musik spielt anderswo, aber Sauerkraut und Braunkohle gibts noch.

Gewiß wird es noch einige Überraschungen geben, wie Corona, und die werden nicht erfreulich sein.
Aber das ist alles was ich mir zusammenreime oder wie ich es einschätze, keine Schauungen.

Grüße, gecko

Irren im Nebel

Leseratte, Mittwoch, 22.03.2023, 11:46 vor 400 Tagen @ gecko (531 Aufrufe)
bearbeitet von Leseratte, Mittwoch, 22.03.2023, 11:56

Hallo Gecko,

es gibt drei große Themenkomplexe hier im Forum (weit???) nach dem Ukrainekrieg (wie immer er ausgehen mag):

1. Der Abfall der ExDDR von Westdeutschland. Gesehen von BB und von ihm höchstpersönlich als valide Schau qualifiziert.

2. Unruhen, Armut und Bandenkriege in Westdeutschland. Zusammenbruch des zivilen Lebens.

3. Temporär russische Truppen in Westdeutschland. Ob im Krieg, als Besatzer oder Beschützer, das sei dahingestellt. Ebenso wie weit sie kommen und ob sie auf sonderen Widerstand stoßen.

Grüße Leseratte

3 Themenkomplexe

gecko, Mittwoch, 22.03.2023, 15:14 vor 400 Tagen @ Leseratte (501 Aufrufe)

Hallo Leseratte,

ja, gut, daß Du das mal so zusammenfaßt.
Der Punkt 3

3. Temporär russische Truppen in Westdeutschland. Ob im Krieg, als Besatzer oder Beschützer, das sei dahingestellt. Ebenso wie weit sie kommen und ob sie auf sonderen Widerstand stoßen.

ist derjenige mit der längsten Prophezeiungsvorgeschichte, würde ich mal sagen - dazu gibt es eben nicht nur Schauungen, sondern in recht weitläufiger Form Prophezeiungen, weswegen ich da von vornherein immer etwas skeptisch bin, weil ich diese Schauungen eben für weitgehend prophezeiungsveranlaßt ansehe.

2. Unruhen, Armut und Bandenkriege in Westdeutschland. Zusammenbruch des zivilen Lebens.

Dies sind Befürchtungen, die sich aus Überlegungen zum längeren Ausfall von Infrastruktur z.B. ergeben, daß es dazu Schauungen gibt, ist wahrscheinlich, aber die müssen nicht unbedingt eintreten.

1. Der Abfall der ExDDR von Westdeutschland. Gesehen von BB und von ihm höchstpersönlich als valide Schau qualifiziert.

Das ist das mir rätselhafteste, weil ich eine direkte Wiederholung des Kalten Kriegs für schwer möglich ansehe (es passiert nicht 2x ganz das gleiche, sondern etwas anders, allermeistens) und die ExDDR inzwischen für massiv eingebunden halte.

Grüße, gecko

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der Tod - noch vor der Kaffeepause

BBouvier @, Mittwoch, 22.03.2023, 16:02 vor 400 Tagen @ gecko (566 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Mittwoch, 22.03.2023, 16:29

<"Dies sind Befürchtungen, die sich aus Überlegungen ... ergeben, daß es dazu Schauungen gibt,
ist wahrscheinlich.
">

Hallo, Gecko!

Diese Vorstellung liegt nahe, ist m.E. jedoch nicht treffend:
Fast ein halbes Jahrhundert lang hing Tag für Tag dräuend das Damoklesschwert
eines alles vernichtendem, atomaren Feuersturmes über einem Jeden,
das jederzeit zuschlagen konnte:
- in 20 Minuten bist Du tot!
- Du stirbst noch vor der Kaffeepause - und mit Dir Deine Eltern und Deine Kinder!

Und "Schauungen" dazu?
=>
Komplette Fehlanzeige!

Hingegen haben wir so einige (!) valide wirkende Schauungen, die radikal unwahrscheinliches betreffen:
- Küstenfluten
- einen "Himmelskörper"
- massivsten Schneefall/Wintereinbruch zu Unzeit

Zu letzterem exemplarisch:
https://schauungen.de/forum/index.php?id=18903

Oder das hier:
=>
https://schauungen.de/forum/index.php?id=18904

Beste Grüße!
BB

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Schneefall-Wintereinbruch im Sommer:

BBouvier @, Mittwoch, 22.03.2023, 17:57 vor 399 Tagen @ BBouvier (629 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Mittwoch, 22.03.2023, 18:03

(Hallo!)

Weil es dazu paßt, hänge ich das hier mal zur Ergänzung dran.

Bandhu:
=>
"Meine Familie und Freunde waren (am 20. Juli), teils mit Anhang, anwesend.
Abends zogen wir uns in die Hütte zurück, wo wir weiter feierten.
Plötzlich hörten wir so etwas, wie einen Donnerschlag,
der aber so laut war, daß die Hütte bebte.
Als einer meiner Freunde die Türe öffnete, um nachzusehen,
was geschehen ist, wehte Schnee ins Innere der Hütte.

Jeder wollte rausschauen, was angesichts der Enge nicht einfach war.
Als ich drankam, lag draußen bereits eine dichte Schneedecke von ca. 30 cm.
Trotz des Schnees ist es total dunkel.
Man sieht nur so weit, wie das Licht aus der Hütte reicht.
Wir diskutierten, was wir nun machen sollten.
Einer meiner Freunde stand auf, und wollte nach Hause,
weil er doch morgen zur Arbeit müßte.
Er verließ zwar die Hütte, kam aber bald völlig durchgefroren
wieder, weil es unmöglich sei, zum Wagen zu kommen...

Am nächsten Morgen (?) hatte der Schneesturm aufgehört.
Die Luft war klar und sehr kalt.

Wir kamen sehr schwer voran, und Abends gerieten wir wieder in
einen Schneesturm. Wir überlebten nur, weil wir uns im Windschatten
einer Böschung eine Höhle in den Schnee gruben und diese mit den
Ponchos aus den Rucksäcken wasserdicht auslegten.
Es war so kalt, daß wir sogar den leeren Rucksack über die Füße
zogen, obwohl der doch keinerlei Isolationswirkung haben kann,
und wir uns gegenseitig stundenweise weckten...

Am nächsten Morgen hatte sich der Sturm wieder gelegt,
und wir gingen weiter, bis wir 3 Frauen trafen,
die im Wald Holz sammelten."

ITOma:
=>
"Ich war mit etwa 10 bis 15 anderen dabei, eine Party zu organisieren,
an einer Art Grillhütte im Wald (die ich (noch) nicht kenne).
Ich war gerade auf dem Waldweg bei den geparkten Autos, weil ich irgendein Teil
für das Sound System aus dem Kofferraum meines Autos holen wollte.
Plötzlich kam eine riesige schwarze Wolkenwand hinter dem Wald empor,
mit rasender Geschwindigkeit.
Ich schaffte es gerade noch, in mein Auto einzusteigen und die Tür zu schließen,
bevor es über uns hereinbrach.
Erst Sturm und Wolkenbruch mit wirbelnden Gegenständen aller Art,
dann Schneesturm, dann so dunkel, daß ich gar nichts mehr sehen konnte.
Meinem Gefühl nach vergingen mehrere Stunden, möglicherweise habe ich
zwischendurch geschlafen oder war bewußtlos.
Als ich wieder sehen konnte, war der ganze Wald verwüstet,
überall umgebrochene Stämme und abgerissene Äste, die Grillhütte gab es nicht mehr,
die Autos steckten teilweise bis zur Hälfte der Tür im Schlamm...
Das Ganze fand im Sommer statt."

Einschub:
(Ist 10 Jahre her ... Zitat von damals ...)
"Eine (kaum) Bekannte hat - wie ich eben zufällig
über eine Ecke erfahre, neulich geträumt,
dass es mitten im Sommer (wohl in Bayern) kräftig schneie.
Was sie (im Traume) so sehr verwunderte, so dass sie da lachen musste."

Bandhu:
=>
"Schwerer Schnee, so hoch, dass nur noch Hausspitzen zu sehen sind:
irgendwo bei Bielefeld.
A2 bei Dortmund; Schnee überagt die Schallschutzmauern,
eine Spur der Autobahn ist notdürftig ( wie von Hand geräumt)
es fährt aber nur ein LKW da, obwohl es Tag ist...
Wir stehen in einer Garage,und schlachten ein Schwein,
(ich hab das Gefühl, das wir das heimlich gefüttert haben)
Wir tragen alle Sommerkleidung, aber es ist Winter und mein Mann sagt zu mir:
gut das wir vorbereitet waren."

Offenbar schließt sie irrig mit "Wissen" mittels Wetterbasis auf "Winter"
und wundert sich, daß sie gar nicht winterlich gekleidet sind.

Spiegelbildlich Dr.H., der sich im Sommer am Südende des Ammersees
radeln sieht - im warmen Wintermantel!
Und in der nahen Wiese stecken noch glosende Meteoritentrümmer:
https://schauungen.de/forum/index.php?id=4277

Grüße,
BB

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die gleichen Informationen! ... die gleichen Bilder!

BBouvier @, Mittwoch, 22.03.2023, 19:10 vor 399 Tagen @ BBouvier (587 Aufrufe)

(Hallo!)

Die Schau ITOmas und Bandhus gleichen sich frappierend!

Auf mich wirkt das so, als wenn eine pauschale Information
aus identischen Baublöcken gesehen worden wäre,
bestehend aus grundsätzlch gleichen Bildern.
Die nur individuell mit ähnlichen Worten beschrieben werden.

Jeweils:
- Bandhu
- ITOma
=>
- feierten wir meinen Geburtstag auf meiner Baumwiese
- mit etwa 10 bis 15 anderen dabei, eine Party zu organisieren

- an einer Art Grillhütte im Wald
- zogen wir uns in die Hütte zurück, wo wir weiter feierten ... die Grillhütte

- als einer meiner Freunde die Türe öffnete, um nachzusehen,
was geschehen ist, wehte Schnee ins Innere der Hütte
- schaffte es gerade noch ... die Tür zu schließen, bevor es über uns hereinbrach

- plötzlich hörten wir so etwas, wie einen Donnerschlag
- plötzlich kam eine riesige schwarze Wolkenwand hinter dem Wald empor, mit rasender Geschwindigkeit

- er verließ zwar die Hütte, kam aber bald völlig durchgefroren
wieder, weil es unmöglich sei, zum Wagen zu kommen
- auf dem Waldweg bei den geparkten Autos ... die Autos
steckten teilweise bis zur Hälfte der Tür im Schlamm

- trotz des Schnees ist es total dunkel
- dann Schneesturm, dann so dunkel, daß ich gar nichts mehr sehen konnte

- er verließ zwar die Hütte, kam aber bald völlig durchgefroren
wieder, weil es unmöglich sei, zum Wagen zu kommen
- ich schaffte es gerade noch, in mein Auto einzusteigen und die Tür zu schließen

- wir beschlossen, auf die Spitze des Hanges zu steigen, und uns umzusehen.
Oben angekommen stellten wir fest, daß weit und breit nur Wald zu sehen war
- wir begannen, die Autos zu überprüfen, ob es da noch mehr Überlebende gab

Grüße!
BB

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Schneeeinbruch

gecko, Mittwoch, 22.03.2023, 19:38 vor 399 Tagen @ BBouvier (617 Aufrufe)

Hallo BB,

bei dem Einwand, daß Befürchtungen und Schauungen nicht parallel laufen, muß ich Dir recht geben.

Eigenartig bei den Beispielen mit dem Schneeeinbruch im Sommer finde ich, daß eine Person das "zum Lachen" fand.
Das kommt mir so vor wie mein "was für ein Scheiß!" in den 80ern Jahren nach dem vagen Überschwemmungsbild im Zug.

Und auch sehr speziell, daß die Bilder von Bandhu und ITOma sich so sehr gleichen - als ob sie von dem gleichen Sender angepeilt worden wären.

Hm.
Grüße, gecko

Ungewisse Zukunft

Spaßvogel ⌂, Samstag, 25.03.2023, 10:18 vor 397 Tagen @ gecko (496 Aufrufe)
bearbeitet von Spaßvogel, Samstag, 25.03.2023, 10:38

Hallo Gecko,

2. Nach verschiedenen Sehern z.B. Waldviertler Interpretation, Irlmaier (nach einem Zeitzeugen), und Seher Antonius von Aachen), sind es vor allem Anarchisten aus Italien und Frankreich, die eine große Gefahr für die deutsche Gesellschaftsordnung darstellen.

Ich frage mich, ob der französische Kampf für Freiheit/Gerechtigkeit oder ihr anarchistischer Instinkt die Oberhand gewinnen wird, und welche Art von Revolution von Frankreich auf Deutschland übergreifen könnte? Ich hatte einen revolutionären Umsturz von Russland aus erwartet.

Alle scheinen die französischen Proteste zu bewundern, konservativ gesinnte Menschen loben sie als den Beginn des Widerstands gegen die herrschende Obrigkeit, aber die klügeren Beobachter werden feststellen, dass die Politiker, die den Protest anführen, kurzsichtig sind und dass die Proteste nur darauf abzielen, Zugeständnisse zu erreichen.

"es passiert nicht 2x ganz das gleiche, sondern etwas anderes, allermeistens"

Wie genau sind Sie zu diesem Standpunkt gekommen? Haben Sie sie aus der Beobachtung heraus entwickelt? Kennen Sie den Spruch von Herakleitos?

Ich stimme ihm voll und ganz zu. Es war populär, den Kommunismus mit der französischen Revolution und dem frühen Christentum zu vergleichen, aber das war nicht der Fall. Der moderne Kommunismus umwirbt die Intellektuellen und versucht, sie für seine Sache zu gewinnen, während die Franzosen die Intelligenz abschaffen wollten und die frühchristlichen Mitglieder überwiegend Analphabeten waren, einschließlich der Kirchenväter (mit Ausnahme von Origenes und Clemens).

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Deine penetrant wiederholte Ahnungslosigkeit, Schauungen betreffend, ist überaus betrüblich und der Forschung abträglich

BBouvier @, Samstag, 25.03.2023, 13:00 vor 397 Tagen @ Spaßvogel (541 Aufrufe)

<"Nach verschiedenen Sehern z.B. Waldviertler Interpretation, Irlmaier ...
und Seher Antonius von Aachen, sind es vor allem Anarchisten aus Italien und Frankreich ...
">

Hallo, Spaßvogel!

So wird das nichts.

Bevor Du weiterhin uns mit Fälschern, Lügnern oder ausgedachten
und gar nicht existenten Leuten kommst, fordere ich Dich dringend (!)
auf, mittels der Suchfunktion Dich auf den Wisensstand dieses Fachforums zu heben.

Denn:
- "Irlmaier" (und dessen wackerer Kumpan Adlmaier) hat/haben durch die Bank
ältere Fälschungen und Lügen (teils nur leicht abgewandelt) verbreitet.
Bei aller Begabung bei persönlicher Beratung hat Irlmaier wahrscheinlich
nie jemals eine Schau zur Zukunft (politisches/physikalisches) Geschehen gehabt.
Irlmaier hat von künftigem Geschehen keinen blassen Schimmer.
Ich wies Dich doch auf Deine Ahnungslosigkeit bereits hin! :trost:
=>
https://schauungen.de/forum/index.php?id=58523

- "Antonius von Aachen" ist eine rein literarishe Kunstfigur, der man
nach dem französisch-preußischen Krieg allerlei Behauptungen zugeschrieben hat.
Und zwar zu dessen rein fiktiver Lebenszeit etwa gegen 1830.

- was nun den "Waldvierteler" betrifft, so ist es nicht ganz einfach,
dessen evlt. Bilder von dessen "Ideen" zu trennen.
Was behauptet er denn, italienische und französische Anarchisten, betreffend?
Derlei ist mir nicht gegenwärtig, weshalb ich Dich um diesbezügliche
Zitate bitte.

So ist das alles für die :tonne:

Grüße,
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

Schnelle Antwort

Spaßvogel ⌂, Samstag, 25.03.2023, 13:47 vor 397 Tagen @ BBouvier (471 Aufrufe)
bearbeitet von Spaßvogel, Samstag, 25.03.2023, 13:57

Hallo BBouvier,

In Ordnung, ich werde Ihren Vorschlag aufgreifen. Wo kann ich die Diskussion über Antonius von Aachen nachlesen? Ich habe die Google-Suche mit der Seite: syntax benutzt, aber kaum eine Erwähnung im Forum.

>Bei aller Begabung bei persönlicher Beratung hat Irlmaier wahrscheinlich nie jemals eine Schau zur Zukunft (politisches/physikalisches) Geschehen gehabt.

War das nicht auch bei dem Seher Gabriel Hoffmann der Fall (dessen Spezialität es war, die Zukunft von Personen zu sehen)? Aber in Gabriels Fall ist er in der Quellensammlung der Website als echt aufgeführt.

Jedenfalls hatte ich mich kaum auf Irlmaier berufen, als ich anfing, hier zu posten. Ehrlich gesagt habe ich ihn in meinem Forschungsmaterial nicht so oft benutzt, ich habe nur zwei Zitate von ihm verwendet (aus einem religiösen Blickwinkel, obwohl ich keiner Religion angehöre).

was nun den "Waldvierteler" betrifft, so ist es nicht ganz einfach, dessen evlt. Bilder von dessen "Ideen" zu trennen.

Ich meine mich zu erinnern, hier eine Theorie gelesen zu haben, dass er sich als Kaiser sah und nicht nur der Krönung beiwohnte. Was mich mehr interessierte, war seine Behauptung, dass die Preußen "verschlagensten" seien.

Jedenfalls habe ich aus dem Waldviertel nur zwei Dinge mitgenommen: das Phänomen der Sternschnuppen und die Zerstörung New Yorks.

Was behauptet er denn, italienische und französische Anarchisten, betreffend? Derlei ist mir nicht gegenwärtig, weshalb ich Dich um diesbezügliche Zitate bitte.

Ich habe es hier gelesen:
https://schauungen.de/wiki/Waldviertler#Brief_des_Sehers_vom_3._Mai_1976_an_Professor_DDr._Andreas_Resch

"Ich wußte zwar nichts Genaues von einem Bürgerkrieg in Italien und Frankreich, dafür aber von einer erdrückenden Bedrohung aus diesen Ländern gegenüber dem deutschen Sprachraum."

Grüße, Spaßvogel

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Prophezeiungsgestrüpp

BBouvier @, Samstag, 25.03.2023, 15:32 vor 397 Tagen @ Spaßvogel (504 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Samstag, 25.03.2023, 15:50

Hallo, Spaßvogel!

<"In Ordnung, ich werde Ihren Vorschlag aufgreifen.

Danke sehr!

<"Aber in Gabriels Fall ist er in der Quellensammlung der Website als echt aufgeführt.

Ja, das ist richtig! Die nächste Überarbeitung ist überfällig ... auch die des nur fiktiven "Antonius".
Immerhin gibt es die Hoffmann tatsächlich, und ihre Ratschläge scheinen (meist?) zu stimmen.

<"Ehrlich gesagt, habe ich ihn in meinem Forschungsmaterial ...

Ja, bitte, seien Sie doch hier ehrlich!

<"dass er (BB: der Waldvierteler) sich als Kaiser sah und nicht nur der Krönung beiwohnte

Völlig richtig!
Was darauf hinweist, daß es nicht zielführend ist, kritiklos/ohne Vobehalt "alles" 1:1 zu glauben.

<"Jedenfalls habe ich aus dem Waldvierteler nur zwei Dinge mitgenommen:
das Phänomen der Sternschnuppen und die Zerstörung New Yorks.

Ihr Zitat von oben:
"Ich (BB: der WV von sich) wußte zwar nichts Genaues von einem Bürgerkrieg in Italien und Frankreich,
dafür aber von einer erdrückenden Bedrohung aus diesen Ländern gegenüber dem deutschen Sprachraum."
..."

Dort steht, er (der WV) wisse nichts so rechtes von wegen einem "Bürgerkrieg". :ahnungslos:
Jedoch/hingegen würden Fr. und It. den deutschen Sprachraum bedrohen.
Was und wie auch immer. (falls überhaupt stimmig, denn der WV kennt den Europäischen Prophezeiungskanon)
Von <"eine(r) große(n) Gefahr für die deutsche Gesellschaftsordnung"> steht dort nichts.

<"Es ist rätselhaft, wie die preußischen Elemente
wieder zu einem entscheidenden Faktor in Ostdeutschland werden.
"

Hinweis:
Ostdeutschland ist von Russen und Polen besetzt bzw. unter deren Verwaltung.
Sicherlich meinen Sie "Mitteldeutschland". :waving:

<"Wo kann ich die Diskussion über Antonius von Aachen nachlesen?"

Die Suchfunktion des Forums ist da sehr hilfreich.
https://schauungen.de/forum/index.php?id=35110
https://schauungen.de/forum/index.php?id=34915
https://schauungen.de/forum/index.php?id=58504
https://schauungen.de/forum/index.php?id=58109
https://schauungen.de/forum/index.php?id=54420
https://schauungen.de/forum/index.php?id=53539
https://schauungen.de/forum/index.php?id=36348
https://schauungen.de/forum/index.php?id=9959

Der Hauptindikator besteht m.E. darin, daß der Fälscher einem fiktiven "Antonius"
aus der ersten Hälfte des 19.Jahrhunderts zuschreibt, er hätte besonders/verwundert
gesehen, und daher betont, daß die Franzosen am Rhein bei Straßburg gegen die Preußen fechten
und dabei die Stadt im Rücken (!) hätten.
Dabei hat der Fälscher nicht bedacht, daß derlei den Hörer/Leser erst nach 1871 verwundern würde,
denn ab dann (bis zum Diktat von Versailles 1919) gehörten das Elsaß und Lothringen
doch zum Reich, und Straßburg war doch preußisch! *hehe*

Merke:
Es ist gar nicht so leicht, Prophezeiungen zu fälschen.

Beim Antonius versucht der Fälscher, seine Spur zu verwischen,
indem er den "Antonius" im Zickzack hinter mehreren Nebelfetzen verbirgt.
Dieser als reale Person nicht festzumachen ist.
=>
Antonius von Aachen sei 1820 irgendwo in der Diozöse Köln geboren worden.
Im Alter von 8 Jahren von sei er dann von einer Tante mütterlicherseits adoptiert worden,
und er hätte dann mal einem Bruder in Lüttich 1858 (im Alter von 38 Jahren) einen Brief geschrieben,
er hätte im Alter von 11 Jahren (1831 also, vor 27 Jahren) eine Vison seines
Lebens gehabt, das ihm von Jemandem aus der anderen Welt enthüllt wurde.
Und in dieser Vision wären schreckliche Katastrophen enthalten gewesen.
=>
Die aber auch nie eingetroffen sind.

Grüße,
BB

--
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Sehr hilfreich!

Spaßvogel ⌂, Samstag, 25.03.2023, 17:23 vor 396 Tagen @ BBouvier (475 Aufrufe)

Hallo BBouvier,

Danke für die Forenlinks und die Hintergrundinformationen zu diesem "Antonius", das hilft mir sehr!

Ich werde dir Bescheid geben, wenn ich endlich das Gästebuch durchgegangen bin, wenn ich die Zeit dazu finde. Es könnte mehrfaches Lesen erfordern.

Waldviertel: Fr. und It. den deutschen Sprachraum bedrohen.

Wenn nicht Bürgerkrieg und Anarchie, dann etwas anderes, wie etwa der Zustrom von Einwanderern oder die Ausbreitung von Seuchen?

Grüße, Spaßvogel

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nichts genaues weiß man (leider) nicht

BBouvier @, Samstag, 25.03.2023, 18:18 vor 396 Tagen @ Spaßvogel (491 Aufrufe)

Hallo, Spaßvogel!

Danke für die Forenlinks und die Hintergrundinformationen zu diesem "Antonius", das hilft mir sehr!

Fein! :ok:

Waldviertel: Fr. und It. den deutschen Sprachraum bedrohen.

Wenn nicht Bürgerkrieg und Anarchie, dann etwas anderes,
wie etwa der Zustrom von Einwanderern oder die Ausbreitung von Seuchen?

Ja, das kann glatt sein!
Oder eben nicht das.
Oder überhaupt nur eine "Idee" auf Basis angelesen Europäischen Prophezeiungskanons.

Beste Grüße!
BB

--
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nachgeblättert ...

BBouvier @, Samstag, 25.03.2023, 19:06 vor 396 Tagen @ BBouvier (515 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Samstag, 25.03.2023, 19:13

(Hallo!)

Beim Antonius von Aachen von Köln von Lüttich mal
eine Schale weiter abgeblättert.

1.
Bereits Bernhard von Bustis prophezeiht gegen 1480 (!)
auf der Idee des zuvor geschlagenen Antichristen:
"Der engelsgleiche Papst, der dann herrscht, wird nunmehr auf das Haupt
dieses Königs die kaiserliche Krone setzen
."

Und diese Idee/Behauptung zieht sich seitdem durch die gesamte Prophezeiungsliteratur,
schwerpunktmäßig in der französischen, jedoch als Echo
läßt sich derlei in Varianten auch in deutschen "Prophezeiungen" finden.

Hélène Wallraff (1755-1801) weiß bereits:
=>
"Ein "flüchtender" Papst, nur gefolgt von vier Kardinälen,
wird in Köln Zuflucht suchen
."

Beispielsweise in der Kugelbeerfälschung:
"Der Papst ... kommt ... nach Köln, wo er im Dom
einen neuen Kaiser weiht ... er schwört der Kirche Treue
..."

Oder in der Fälschung "Antonius von Aachen":
"Nun wurde der neue Kaiser in Deutschland gewählt...
Der neue Kaiser und der Papst hatten eine Zusammenkunft.
"

Und da läßt es sich auch Irlmaier nicht lumpen und prophezeiht:
"Nach dem Sieg wird ein Kaiser vom fliehenden Papst gekrönt."

Sowie auf Basis Wallraff:
"Der Papst, der nicht lang flüchten mußte übers Wasser, kehrt zurück."

Hier Irlmaiers Vorlage, selbst eine Fälschung zum Weltenende:
=>
https://schauungen.de/forum/index.php?id=26791

2.
Bereits der vom Schreiber erdichtete Schluss "Velten" lautet:
"...zahllose russische Heere stürmen gegen Konstantinopel...
...Ein russischer Prinz nimmt nun seinen Sitz als Statthalter
in Konstantinopel.
.."

Und der Schreiber des Antonius von Aachen behauptet gegen/nach 1871:
"Die Russen werden ... Konstantinopel in Besitz nehmen."

Der Grund dafür sind nicht nur christliche Allmachtvorstellungen,
sondern derlei lag im 19. Jahrhundert, als diese Prophezeiungen
sich ausgedacht wurden, auch in der Luft!
=>
Russisch-Türkischer Krieg (1568–1570)
Russisch-Türkischer Krieg (1676–1681)
Russisch-Türkischer Krieg (1686–1700)
Russisch-Türkischer Krieg (1710–1711)
Russisch-Türkischer Krieg (1735–1739)
Russisch-Türkischer Krieg (1768–1774)
Russisch-Türkischer Krieg (1787–1792)
Russisch-Türkischer Krieg (1806–1812)
Russisch-Türkischer Krieg (1828–1829)
Russisch-Türkischer Krieg (1853–1856)
Russisch-Türkischer Krieg (1877–1878)

Im Kriege 1828-29 konnten die Russen gar bis auf 60 Kilometer
an die osmanischen Hauptstadt vorstoßen!
In Istambul brach helle Panik aus,
und der Pascha bot Friedensverhandlungen an.

3.
Der fiktive "Antonius" hat angeblich im Alter von 11 Jahren, 1831, "gesehen":

"Papst Pius IX. (BB: war Papst von 1846 bis 1878) wird nach diesem letzten Kriege nicht mehr lange leben;
jedoch wird er alle diese Ereignisse überstehen
."

Genial, mit welcher Sebstverständlichkeit und wie ganz nebenbei der Bub Jahrzehnte vorab
vom kommenden Papst weiß ... nur leider eben, daß das erst nach 1871 veröffentlicht wurde. :lol2:
Die Dauer der Regierungszeit des Pius (<= Papst der Endzeit und des Endsieges)
rät der Fälscher mit 25 Jahren (bis 1871),
was bedeutet, diese Behauptung ist nach 1846 und vor 1871 entstanden.

Und so wurde angeblich dem Elfjährigen 1831 mitgeteilt:
- grosse Kriege finden statt, und die Kirche wird betrübt/bestraft (paßt auf alles)
- der Krieg bricht in Italien aus, und die Frz. vertreiben
die Österreicher zusammen mit den Italienern von der Halbinsel
(BB: richtig: Schlacht von Solferino, Juni 1859!)
- ein schrecklicher Krieg zwischen Frankreich und Preußen,
der erstmal kein Ende zu nehmen scheint (1870, nach dem Sieg bei Sedan, noch bis 71)
- Preußen verändert das politische Gesicht Deutschlands (richtig, Reichsgründung 1871)
- Rom werde durch die Italiener eingenommen, und der Papst verlöre seine Armee
(richtig!...Geschichte... => Als Frankreich seine Schutztruppen
aufgrund des Deutsch-Französischen Krieges aus Rom abzog,
wurde der Restkirchenstaat (Latium mit Rom)
durch Truppen unter König Viktor Emanuel II. im Jahre 1870 besetzt
.)

Das alles prophezeit sich 1871 ganz wunderbar, und es ist sehr bedauerlich,
daß sich das leider, leider überhaupt nicht belegen läßt. :trost:

Grüße,
BB

--
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- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

Wo tauchen die Preußen auf?

Spaßvogel ⌂, Samstag, 25.03.2023, 10:25 vor 397 Tagen @ gecko (503 Aufrufe)

Continued:

1. Einen Kalten Krieg wird es wahrscheinlich nicht mehr geben, dieser Scheinfrieden, an den wir uns gewöhnt haben, ist das einzige verbleibende Zwischenspiel vor dem Dritten Weltkrieg. Technisch gesehen hat er in anderer Form überlebt, wenn die Stellvertreterkriege in Syrien und der Ukraine ein Hinweis darauf sind.

Ich möchte diesen Punkt noch erweitern: Es ist rätselhaft, wie die preußischen Elemente wieder zu einem entscheidenden Faktor in Ostdeutschland werden sollen. Ich habe erwartet, dass sie aus Sachsen und Thüringen kommen, aber ich habe auch versucht, über den Tellerrand zu schauen.

In meinen eigenen Berechnungen habe ich die folgenden Städte als möglichen Nährboden für eine preußische Revolution ausgeschlossen, und zwar aufgrund der Schwere des dort angesammelten historischen Leids:

Freiburg (Baden-Württemberg), Stuttgart (Württemberg), Trier (Rheinland-Pfalz), Würzburg (Bayern), Dresden (Sachsen), Wiesbaden, Büdingen und Frankfurt (Hessen), Bremen, Hamburg, Magdeburg (Sachsen-Anhalt), usw.

Ich habe folgende Punkte berücksichtigt: das Mittelalter als auch den Dreißigjährigen Krieg und die beiden Weltkriege berücksichtigt, obwohl ich natürlich nicht viel Zeit darauf verwendet habe. Ich gelesen, dass Berlin, Hamburg und München während des Dreißigjährigen Krieges weitgehend vom Leid verschont geblieben sind. Meine (englischen) Quellen umfassen:
http://motherearthtravel.com/history/germany/history-6.htm - https://www.norkarussia.info/origins-of-the-colonists.html

Mein Studium hinterließ bei mir den starken Eindruck, dass man die meisten Regionen in Deutschland im allgemeinen Elend sich suhlen ließ.

Welche Städte, Orte, Landkreise sind in der deutschen Vergangenheit von Leid weitgehend verschont geblieben oder haben sich trotzdem jung gehalten? Andererseits vermute ich, dass die Regionen, die am meisten gelitten haben, die höchste Wahrscheinlichkeit haben könnten, Revolutionäre hervorzubringen.

Natürlich kann meine laienhafte Theorie, dass solche leidgeprüften Orte (oder Orte ohne Leid) mit zukünftigen Revolutionen in Verbindung gebracht werden, willkürlich erdacht worden sein.

Mit freundlichen Grüßen, Joker

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Nichts genaues weiß man nicht.

BBouvier @, Mittwoch, 22.03.2023, 15:43 vor 400 Tagen @ Leseratte (555 Aufrufe)

<"Gesehen von BB und von ihm höchstpersönlich als valide Schau qualifiziert.">

Hallo, Leseratte!

Danke sehr für Dein Fleißsternchen, jedoch nicht ...

Zwar bin ich der subjektiven Auffassung, es handele sich dabei um eine Schau,
jedoch, ob eine valide, das muß sich doch erstmal noch herausstellen.

Trotz diverser auch anderer diffus-pauschaler "Hinweise" in diese Richtung
trifft auch hier zu:
Nichts genaues weiß man nicht. :augenrollen:

Beste Grüße!
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
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- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

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