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Phallus Satanas (in 3D und 5G) - der dunkle Turm (Schauungen & Prophezeiungen)

Fenrizwolf, Sonntag, 06.11.2022, 06:26 vor 535 Tagen (979 Aufrufe)

Liebe Okkultisten,

es ist ein paar Jahre her, da hatte ich über einen seltsamen Traum berichtet, in dem ich auf der Terrasse meiner Verwandtschaft talabwärts, nächtlich einen mit Flak-Geschützen bestückten Zug in den Nachthimmel feuern sah.

Panzerzüge bzw. Züge mit Artillerie sind meines Wissens nach, ein Kapitel der Wehrtechnik, das sich auf die Zeit der beiden Weltkriege beschränkt.

Heutzutage basieren die meisten Flugabwehrsysteme eher auf Raketen (FlaRak) und sind zudem noch weitaus mobiler als ein Zug. Überhaupt wurden solche Wagons mutmaßlich wohl eher zum Eigenschutz integriert, als auch nur gelegentlich lauernd in Stellung zu gehen.

Nimmt man aber die Topografie in Augenschein, und setzt eine gut koordinierte Zielerfassung und Luftraumüberwachung voraus, wäre ein solcher Zug mit konzentrierten Maschinenkanonen, für jeden Tiefflieger – je nach Anflugrichtung - ein tödlicher Hinterhalt.

So sehr ich mich auch winde, vermag ich mir keinen sinnvollen Einsatz einer solchen Waffe in dieser Umgebung vorzustellen – vom Eigenschutz abgesehen; doch wäre nur hundert Meter weiter ein rettender Tunnel.

Im Alltag schaue ich von zuhause in Hanglage talabwärts, wobei sich das Haus meiner Verwandten etwa in 200 Metern Entfernung befindet, und die Bahnlinie mit paralleler Hauptstraße in 280 m.

Fast jeder Blick nach draußen beinhaltet fast alle Elemente, so daß es nicht verwundert, daß sich so etwas in Träumen wiederfindet.
Bemerkenswert war für die Bewertung meines damaligen Traumgeschehens in erster Linie die Imposanz der kleinkalibrigen Artillerie bei Nacht.

Da ich einem solchen Spektakel bisher nie beigewohnt habe, sollten meine Vorstellungen davon mutmaßlich weniger realistisch anmuten.
Zeitsprung: In den Sommermonaten dieses Jahres ärgerte mich auf dem Weg zur Arbeit eine neue Baustelle. Eine Verbreiterung der Fahrbahn in dieser Kurve schien mir sinnvoll, doch war das nur das Präludium. Wochen später ragte dort urplötzlich ein Pimmel aus Beton aus dem Erdboden, und bedrohte jede Kreatur durch seine bloße Häßlichkeit – und Penetranz.

Ich war regelrecht angeekelt über diese Verschandelung der Landschaft, aber tröstete mich damit, daß man es in dieser Tallage bei gewöhnlicher Perspektive eventuell nicht permanent so im Fokus haben würde, wie es die ersten Blicke vermuten ließen.

War ich als kleiner Bub durch die Gaststätte meiner Großeltern immer am Nabel der Zeit, und wußte von Bauprojekten, die heute immer noch in der Ideenphase stecken, so darf ich heute nachschauen, was der Zeitungsverlag verkündet.

Über diesen erfuhr ich in einer Randnotiz dann auch davon, daß an dieser Gemarkung nun urplötzlich ein Antennenmast aus dem Boden geschissen ist, der den Zugreisenden auf jedem Mikrometer ihrer Reise allerbeste Mobilfunkausstrahlung bescheren soll.

Als nach Monaten mal wieder Züge fuhren, könnte man den Leuten doch auch mal etwas Gutes tun, lachte ich sardonisch in mich hinein.
Es stand im selben Artikel aber auch, daß noch weitere Funktürme nötig seien, um den passierenden Herrschaften auf Reisen auch flächendeckend uneingeschränkten Pornovideokonsum in Ultra-HD per Funk zur Verfügung zu stellen – oder so ähnlich.

Die neue, störende Baustelle unterhalb der Ortschaft, die mich ein paar Wochen lang auf dem Heimweg nervte, hielt ich für Tiefenbohrungen für Erdwärme oder solche Dinge, über die kein Mensch mehr informiert wird. Doch es kam anders.

Als ich heute Morgen aufgestanden bin, und die Fenster aufriß, um die Dämonen der Nacht endlich wieder in ihre Freiheit zu entlassen, blickte ich direkt auf Satans erigiertes Glied.

Inmitten der Talsohle eines beschaulichen 1.000-Seelen-Örtchens schickt sich bedrohlich ein Betonphallus an, den Himmel zu ficken.
Das ist wie ein ewiger Möwenschiß auf dem Gesicht einer bildhübschen Frau.

Obwohl ich mein Studium der Niedertracht und Degeneration meiner Mitmenschen mit Summa cum laude abgeschlossen habe, bin ich von so viel Unverfrorenheit und Dreistigkeit doch wieder einmal überrascht.

Die Planer und Entscheider dieser Obszönität sollen unabhängig ihres Geschlechtes schwanger werden mit Säugetieren die ihr Volumen bei weitem übertreffen.

Darüber hinaus sollen alle ihre Körperöffnungen reaktiven Anteil an Form und Größe dieser Monstrosität nehmen. Auf das sich die Flüsse rot färben.

Es würde die Abscheulichkeit dieser Mißbildung in der Landschaft nicht einmal mehr erhöhen, wenn man ihre Leiber zum Lufttrocknen daran aufhinge.

Der Funkturm steht genau dort, wo ich im Traume den Zug gesehen habe.

Ich hatte auch mal ein skurriles Traumbild, in dem ein damaliger Stammgast der Kneipe meiner Großeltern direkt vor unserem Wohnzimmerfenster auf einem Hochsitz thronte und ins Tal hinabschaute.

In der Nachbarstadt wurden jüngst fünf Schafe gerissen, eine Frau fast zu Tode vergewaltigt und ein Mann auf der Flucht mit einem Beil niedergeschlagen.

Wölfe gehen um

Fenriz


Nachmusiziert: Endstille - Depressive Abstract Banished Despised
Betörend, diese liebliche aber beharrliche Konsequenz

unbequeme Lage?

freund @, Sonntag, 06.11.2022, 20:47 vor 534 Tagen @ Fenrizwolf (841 Aufrufe)

Gott zum Gruße,

Welchen Reim machst Du dir daraus?

Verehrter Fenir.
Mit besten Grüßen

Achja: der Mensch ist des Menschen Wolf... usf. - das erwähnte Säugetier ist aber garnicht so unmenschlich, immerhin hat VdL auch ein Pony zu beklagen. Früher galt ja die Anwesenheit von Wölfen - auch humoristisch - als Indikator gescheiterter Ansiedelung und mitmenschlicher Gemeinschaften. Wer/wie/was-Wolf? Die Bauern schimpfen auch hier aus allen Rohren.

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Antwort: hohe Bauten, seichte Träume und Isegrim

Fenrizwolf, Sonntag, 13.11.2022, 08:09 vor 528 Tagen @ freund (600 Aufrufe)

Lieber freund,

zwar nehme ich verschiedene Präparate gegen Prokrastination, aber oft schiebe ich deren Einnahme dann doch vor mir her.
Ich weiß auch gar nicht so recht, auf was Du Dich beziehst, aber ich will einmal versuchen, der von mir leichtfüßig verursachten Konfusion strukturiert entgegenzutreten:

Daß solch ein Turm in exponierter Tallage gebaut wird, ist ein typisches Merkmal voranschreitender ‚Zuvielisation‘ – abgetrennte Kompetenzen verirren sich parallel um zur vollendeten Kakophonie anzustimmen. „Getrennt marschieren – gemeinsam schlagen“, kriegen diese verwahrlosten büroktratischen Tunnelblicker auf wundersame Weise dann doch hin.

Für jede Gartenlaube ist das Bauamt zuständig, und jede Steinreihe im Kataster wird per Hubschrauberüberflug erfaßt. Aber zeitgeistiges Verlangen nach spezieller Infrastruktur hat unbedingt Vorrang, während hier die Brücken quasi schon fast eingestürzt sind.
Solch ein Mast auf einem der vielen Berge bzw. Anhöhen hier, wie sie für LTE etc. aufgestellt wurden, wirkt in seiner Ästhetik eher wie ein häßliches Gipfelkreuz, aber ein Betonturm mitten in der Talsohle hat dann eher den dominierenden Charakter einer Kirchturmspitze. Er verschandelt die Landschaft, für einen minderen Zweck, der sich sicherlich auch technisch anders hätte realisieren lassen.
Vielleicht war die Kostenersparnis der Turmvariante zu einer Vielzahl dezent montierter Antennen nur marginal. Aber die Interessen von Konzernen und Staaten liegen nun mal nicht im Gemeinwohl.

Träume und präkognitive Inhalte

Manchmal ist mir es selbst etwas unangenehm, von solchen Belanglosigkeiten zu berichten, aber wenn alle Filter aktiv sind, und Hemmnisse dominieren, wird man auch keine peripheren Verknüpfungen mehr zu ähnlichen Fällen herstellen können.
Ich bin kein Seher und will auch keiner werden. Meine Sorgen sind im Hier und Jetzt, bzw. in rein intellektuell absehbarer Zukunft zu verorten, so daß ich mich mit dem Rest meiner Kraft, die mir der Alltag läßt, nun vornehmlich Dingen widme, die absolut praxisbezogen sind.
Es ist ein Zustand auffälligen Mangels, den ich gern überwinden möchte. Ohne eine gewisse Zuversicht müßte ich feststellen, daß alle Gipfelpunkte parallel überschritten sind, und nun eine lange Schlittenfahrt ohne Après Ski stattfinden wird.
Falls es Zeit und Kraft zuließen, wäre eine planmäßige Ausbildung der Intuition ins Auge zu fassen, der Rest fällt hinten aus dem Rucksack, während man müde ein Bein vor das andere setzt.

Selbst der Schlaf ist mir mittlerweile zu sehr diktiert. Schlafphasen spielen sich im Diktat der Zeitvorgaben derart ein, daß sie soeben ausreichen, ohne Varianz zuzulassen.
Über die Phasen wissen wir genug Bescheid, allerdings nicht so sehr über Herkunft und Zusammensetzung der Träume.
Folgendes Sinnbild stellt es vermutlich am besten dar:

Verschiedene (teilautonome?) Bewußtseinsschichten bringen ihre Anliegen auf einer klaren Folie mit. Alle wollen sich ausagieren und wollen dargestellt werden. So legt man dann zehn Folien auf einen Tageslichtprojektor (gibt es das noch?), und haucht den Bildern spielerisch Bewegung ein.
Das ängstliche Kind, der romantische Schwärmer, der gütige Beschützer, der bequeme Opportunist, der geschlagene Verlierer, wie der unbeirrbare Sturrkopf sitzen zusammen an einem Tisch und trinken in geselliger Runde lila Absinth und tauschen die besten Rezepte für Käsekuchen ohne alkalischen Mörtel aus.

Manchmal kommt noch eine weitere Komponente die mehr von Zukunft weiß, als sich berechnen läßt, und perfekt ist die unheilige Melange menschlicher (Beweg)gründe.
Man wacht mit einer Erektion auf, doch die ersten einschießenden Gedanken an die Notwendigkeiten und Regeln dieser Welt, lassen nur den Kopf noch schütteln.

Kopfüber stürzt man sich in seine Hose, der Hemdkragen zwickt im Schritt – aber man hat schon alle Zahlen parat. Kluger Kopf, oder?

Präkognitives Element:

Ich weiß gar nicht, ob ich das je erwähnt habe, aber ich träumte davon Beifahrer in einem Geländewagen zu sein, es ging über schmalste Waldwirtschaftswege nur bergab, mit viel Gestrüpp. Der Fahrer war ein örtlicher Bauer im Nebenerwerb, der mit seit Kindheitstagen grob bekannt war.
Noch während meines Jagdkurses kreuzten sich unsere Wege hier im Hause, nach absolvierter Prüfung war er es, der mich dann kontaktierte, und mir eine Jagdgelegenheit anbot.
So ergab es sich, daß ich später des Öfteren als Beifahrer neben diesem Herrn über Waldwirtschaftswege fuhr. Das Auto war ein anderes, die Topographie auch, aber insgesamt war die ganze Beziehung zwar interessant, dafür aber zeit- und kostenintensiv, letztlich bei viel Einsatz wenig Gewinn für beide Seiten.
Vor etwa zwei Jahren las ich in der Zeitung, daß jemand seinen Geländewagen bei einem Fahrfehler auf die Seite gelegt hat. Bei der Beschreibung hatte ich keinen Zweifel, um welchen Senior es sich da handelte.

Wölfe:

Für mich sind sie gleichsam Symbole einer geschlossenen Gemeinschaft wie sie Konkurrenten der bestehenden oberflächlichen, eingehegten Ordnung sind.
Da ich selbst ein Kind einer bestehenden Ordnung bin, und kein autonomes Raubtier, sind meine schwärmerischen Metaphern naturgemäß halbgar, wie so ziemlich alles in allem menschlichem Leben.

Ich erinnere mich gut an die Zeit meiner Jagdausbildung bei einem altgedienten Förster eines ausgedehnten Mittelgebirges.
In Polen waren die Wölfe seinerzeit schon wieder aktiv, und diesseits der Oder wurden sie vereinzelt gesichtet.
Seine Meinung war eindeutig: „Das ist völlig verrückt – das haut nie hin.“

Zwar besteht unsere winzige Landfläche in Relation zur Bevölkerung zu etwa drei Vierteln immer noch aus Wald und landwirtschaftlich genutzten Flächen, aber seit einigen hundert Jahren befinden sich diese im Stadium einer künstlichen Kulturlandschaft.
Ohne menschliche Eingriffe ginge es auch nur noch ohne den Menschen.

Allein die Aktionsradien der Wolfsrudel sind beträchtlich, die Schäden währen immens.
In einer Zeit, in der der Jagdpächter dem Bauern den Wildschaden ersetzen muß, den freilebendes Wild (Sauen) beispielsweise im Maisfeld anrichtet, könnte doch kein moderner Mensch mehr Schäden durch Wolfsangriffe berechnen oder bezahlen.
Allerdings leben wir auch in Zeiten in der Kühe und Rehböcke Fußgänger attackieren.

Francis Tobolsky (süßer Name, oder?) singt den Pentagram-Klassiker „Sign of the wolf“: https://www.youtube.com/watch?v=GjLxUSUtFXc

Zugegeben: sie sieht etwas besser aus, als der originale Interpret: https://www.youtube.com/watch?v=a4Y54PTz_hQ

Mit waidmännischen und traumwandlerischen Grüßen

Fenrir

Beobachtung komplexer Vorgänge auf Grund peripherer Strukturen

freund @, Donnerstag, 17.11.2022, 18:41 vor 523 Tagen @ Fenrizwolf (407 Aufrufe)

Lieber Herr Fenriz Wolf,

haben Sie Dank für die erschöpfende Antwort.
Obwohl ich großer Freund Ihrer arabesken Wortschöpfung und sprachlicher Expertise bin, möchte ich Sie liebevoll auf das eigene, neutrale Zeugesein Ihrer Gedanken hinweisen. Auf das urteilslose Erkennen vom Entstehen und Vergehen dieser.

Zum einstweiligen Abschied fällt mir eine alte isländische Anekdote ein: Der, dessen Leichnahm von einem Raben zerhackt wird, kehrt nicht mehr wieder. Ich finde, das ist etwas woran man sich durchaus festhalten kann, auch wenn die (falschen) Wölfe überhand nehmen. ;)

Danke auch Taurec und BB für den unermüdlichen Kampf gegen den Wahnsinn.

Herzlichst und in Liebe
ewig Maitreya

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Amboßador

Fenrizwolf, Samstag, 19.11.2022, 08:54 vor 522 Tagen @ freund (325 Aufrufe)

Lieber Freund,

auch wenn ich in meinen oft nebensächlichen Beiträgen wütende Pirouetten drehe, und damit auch noch widerspruchslos davonkomme, bemitleide ich mich am allermeisten für die fehlende Schärfe meines Verstandes.

Vermutlich ist dieser Malus im Verbund mit einer gewissen Eigensinnigkeit bei ansonsten manierlichem Betragen mein Sargnagel in dieser besonderen Zeit.

Eine unbeholfene Mischung aus pathologischer Ehrlichkeit, romantischer Schwärmerei und innerer Aufbruchsstimmung ist kein gutes Rüstzeug im Ringen um noch hängende Früchte.

Abwarten, innehalten, stillhalten, aushalten, abwarten gelingt mit zunehmender Abnahme der Restlebenszeit durch Übung immer besser.
Es kommt der Tag, an dem ich nicht mehr laufen kann, dafür aber meinen eigenen Leichnam den Fluß hinuntertreiben sehe.

Entschuldigen Sie bitte meine Polemik; aber triebe man meine Ehrfahrungswelt des letzten Jahrzehnts vollends auf die Spitze, wäre man bei dem jungen Soldaten im Schützengraben, der von hinten durch Pflicht, Ideal und Auftrag getrieben ist, aber kaum noch agieren kann, während er im Stahlhagel verharren muß, und der nächste Sturmangriff nahezu sicher das Ende verheißt.

Ach, würde die Zeit nicht gegen mich laufen, fände ich diese Konstellation eigentlich ganz komfortabel.

Es gibt viel zu lernen, aber ich bin es satt, mich seitens immer fehlerhafterer Charaktere, innerhalb konventioneller Machtstrukturen, immer mehr Provokationen ausgesetzt zu sehen.

In Zeiten wie diesen bin ich geneigt zu glauben, daß es kein Gutes Rezept ist, sich in stoischer Urteilslosigkeit zu üben.
Wie sollte man das tun, wenn der Lauf der Dinge, die zivilisatorische Penetranz und alle Zwänge einen nur noch selten einmal zur Ruhe kommen lassen?

Ich bin für alle guten Ratschläge dankbar und offen, aber wenn ich auf dem Deich die Sturmflut erwarte, nützt es weder, aus voller Lunge gegen den Wind zu pusten, noch gleichmütig die Ruhe vor dem Sturm zu genießen, indem ich sanftmütig in die sich kräuselnden Wellen schaue, und dabei eine Verzerrung meines ungeliebten Antlitzes im Mondlicht erblicke.

Mich deucht viel mehr, daß ich dem Grundsatz ihres Ratschlages intuitiv schon selbst längst gefolgt bin, denn mir ist eine gewisse Introspektion charakterlicher Automatismus; und meine Theatralik ist zweifellos ein verzweifelter Versuch, Unverständnis in begreifbarere Formen zu bringen.

Fast neige ich dazu, in meinen Konfliktvermeidungsstrategien bei immer noch ausgeprägter Resilienz, ein strategisch sinnvolles Schonverhalten zu entdecken.

Ich flehe mich selbst an, bei all diesen Provokationen bitte nicht zum „Mörder“ zu werden.
Es gibt halt Individuen, die sammeln und kultivieren Schläge wie ein Amboß, und es gibt Bekloppte, die krüppeln sich so durch die Kanalisation des Daseins, und haben nichts Besseres zu tun, als Pferde mit Lanzen abzustechen, oder auf Ämtern sitzend, einem kranken Staat zu penetrantem Vorschub zu verhelfen.

Einer Botschaft der Nächstenliebe kann ich nicht widersprechen, ist mir doch immerzu auch die hinter lauten und bunten Fassaden versteckte Verletzlichkeit des Gegenübers ehrfahrbar.

Vielen Menschen in dieser Welt, fällt bei allem unzweifelhaften innerem Unbill, wohl wirklich das Maßhalten schwer, wenn es um Interaktion mit anderen fühlenden Wesen geht.

Ich kann mich nicht da herausnehmen, wenn ich abhängig mittendrin stecke.
Und sollte ich mal das Experiment beabsichtigen, selbst besonders forsch zu werden, wenn das Zünglein der Waage eindeutig für lustige Willkür spricht, bin ich sicher, daß es niemals dazu kommt, weil subtile Kommunikation im Vorfeld bereits alles erledigt haben wird.
Aber ich bin mir sicher, daß viele geistig behinderte Menschen, die gemeinhin aber als ganz besonders wertvoll und erfolgreich erscheinen, das ganz besonders sportlich nehmen.

Wenn man beim Fußball mit 25:937 hinten liegt, war es vermutlich kein sportliches Ereignis.
Abschließend bitte ich höflich ein fremdes Zitat verwenden zu dürfen:

„Der Gott, der Eisen wachsen ließ,
der wollte keine Knechte,
drum gab er Säbel, Schwert und Spieß
dem Mann in seine Rechte;
drum gab er ihm den kühnen Mut,
den Zorn der freien Rede,
dass er bestände bis aufs Blut,
bis in den Tod die Fehde.

So wollen wir, was Gott gewollt,
mit rechter Treue halten
und nimmer im Tyrannensold
die Menschenschädel spalten.
Doch wer für Tand und Schande ficht,
den hauen wir zu Scherben,
der soll im deutschen Lande nicht
mit deutschen Männern erben.“

(Ernst Moritz Arndt)

Als Zeuge meiner Gedanken wähle ich und trenne im Urteil.
Manchmal ist es scharf, und manchmal sogar tödlich (siehe: Blattschuß Maus).
Müßte ich mich nicht fürchten oder jemals erwehren, bestünde doch gar keine Notwendigkeit für einen bösen Gedanken.
In entwaffneter Zugneigung gestatte ich mir, Ihre Liebe zu erwidern, ohne davon schon erhoben worden zu sein.

Ich danke von Herzen für die feine Botschaft; gestehe aber, daß ich vermutlich noch etwas Nachhilfe benötige, Ihrer Intention folgen zu können.

Noch kann ich nicht liebevoll und gönnerhaft aus der Distanz beobachten, wie kriminelles Geschmeiß mit Absolutheitsanspruch mein Leben umpflügen will.

Ich werde deren lebende Leiber in die Maschine werfen.
Der Lärm soll aufhören. Endlich!

Wer sich darin als Zahnrad im Stolz versteht, soll sich ewig darin drehen.

Gestatten Sie mir ein Idiot zu sein?
Ich bin ratlos.

Wenn Wut die Einzige Energie ist, die mir bleibt, werde ich sie schöpferisch nutzen wollen.

Das nächste Mal werde ich einfach antworten:
Ich verstehe Sie nicht, drücken Sie sich bitte deutlicher aus.

Mit lieben Grüßen

Fenris

Löwengebrüll

freund @, Samstag, 19.11.2022, 22:35 vor 521 Tagen @ Fenrizwolf (302 Aufrufe)

Abermals Gott zum Gruße - Sie sind der Freund!
Moin.

auch wenn ich in meinen oft nebensächlichen Beiträgen wütende Pirouetten drehe, und damit auch noch widerspruchslos davonkomme, bemitleide ich mich am allermeisten für die fehlende Schärfe meines Verstandes.

Welches Urteil erlaubt Ihnen das? Ist doch der Verstand, das einzige was Gott gerecht verteilte - ein Jeder glaubt genug davon zu haben.

Vermutlich ist dieser Malus im Verbund mit einer gewissen Eigensinnigkeit bei ansonsten manierlichem Betragen mein Sargnagel in dieser besonderen Zeit.

Mein Verstand lässt in diesem Punkt - höflichst und in Demut - an Ihren Verstand ausrichten: Halt' die Fresse!
Was ist eigensinnig? Was manierliches Betragen, was ist Zeit?

Eine unbeholfene Mischung aus pathologischer Ehrlichkeit, romantischer Schwärmerei und innerer Aufbruchsstimmung ist kein gutes Rüstzeug im Ringen um noch hängende Früchte.

Das ist ein sehr schönes Bild und Sie, lieber Fenir, wissen genau, dass diese Früchte aus Kunststoff sind.
Eine unbeholfene Mischung aus pathologischer Ehrlichkeit, romantischer Schwärmerei und innerer Aufbruchsstimmung ist aber der beste Humus den wir hier haben.

Abwarten, innehalten, stillhalten, aushalten, abwarten gelingt mit zunehmender Abnahme der Restlebenszeit durch Übung immer besser.

Was ist Zeit? Zählen Sie Zeit wie Geld, oder andersherum? Alter, Krankheit, Tod, des Körpers. So ist die Welt, immer gewesen. Es gab Zeiten, da wurde man mit dieser Erkenntnis nicht wahnsinnig, sondern lebendig. Ganz ohne Lebensversicherung und Grabstein. Es gibt keinen größeren Klotz am Bein, als die Angst vor dem Tod. Das kann man mit dem unheimlichen Gefühl begründen, dass wir unsere diesseitige Geburt nicht individuell gestaltet haben und Sie dennoch gegen anderes Unbill verteidigen wollen. Dennoch gestalten wir die nächste Geburt unmittelbar, wie unseren Alltag. Milliardenfach. Seit Äonen.
Es ist total geil, Grashalm zu sein, Termite, Reptil, Giraffe, Maus, Wolf... Homo sapiens sapiens hat Probleme. Das ist gut auch gut so.

Es kommt der Tag, an dem ich nicht mehr laufen kann, dafür aber meinen eigenen Leichnam den Fluß hinuntertreiben sehe.

Ich wäre gerne Birke

Entschuldigen Sie bitte meine Polemik; aber triebe man meine Ehrfahrungswelt des letzten Jahrzehnts vollends auf die Spitze, wäre man bei dem jungen Soldaten im Schützengraben, der von hinten durch Pflicht, Ideal und Auftrag getrieben ist, aber kaum noch agieren kann, während er im Stahlhagel verharren muß, und der nächste Sturmangriff nahezu sicher das Ende verheißt.

Das ist Erinnerung auch an vergangenes Karma. Ich kenne einige Frauen mittleren (Stand: 2022;) Alters, die beschwören in früheren Leben männliche Soldaten im Schlamm des ersten WK gewesen zu sein. Ich glaube Ihnen, ohne weitere Nachforschung. ;)
Verstand schachmatt: Erleuchtung steht bevor. Es gibt gar keinen Ausweg, möge man sich auch noch so krümmen, zum Glück. :P

Ach, würde die Zeit nicht gegen mich laufen, fände ich diese Konstellation eigentlich ganz komfortabel.

Was ist Zeit? Langsam dämmert es, oder? Nichts läuft gegen Sie, mit oder ohne Zeit.

Es gibt viel zu lernen, aber ich bin es satt, mich seitens immer fehlerhafterer Charaktere, innerhalb konventioneller Machtstrukturen, immer mehr Provokationen ausgesetzt zu sehen.

'Viel zu lernen' ist extrem unterkomplexübertrieben ;) weil der Verstand immer "lernen" und wachsen will. Dabei ist das nur ein primitives Werkzeug mit Pufferspeicher und putzigem Selbsterhaltungstrieb. Wir sind gerade vielleicht an einem Punkt der Geschichte, in der sich (echte) künstliche Intelligenz selbst erhalten und versorgen möchte und das scheitert gerade fundamental auf allen Ebenen. - deswegen Weltenwende.

In Zeiten wie diesen bin ich geneigt zu glauben, daß es kein Gutes Rezept ist, sich in stoischer Urteilslosigkeit zu üben.

Lesen Sie diesen Satz bitte zehnmal am Tag, eine Woche lang. Sie werden danach der glücklichste Mensch auf der Welt sein.

Wie sollte man das tun, wenn der Lauf der Dinge, die zivilisatorische Penetranz und alle Zwänge einen nur noch selten einmal zur Ruhe kommen lassen?

Siehe eben.

Ich bin für alle guten Ratschläge dankbar und offen, aber wenn ich auf dem Deich die Sturmflut erwarte, nützt es weder, aus voller Lunge gegen den Wind zu pusten, noch gleichmütig die Ruhe vor dem Sturm zu genießen, indem ich sanftmütig in die sich kräuselnden Wellen schaue, und dabei eine Verzerrung meines ungeliebten Antlitzes im Mondlicht erblicke.

Schön, was Sie so erwarten und in welcher Muße Sie urteilen. :P

Mich deucht viel mehr, daß ich dem Grundsatz ihres Ratschlages intuitiv schon selbst längst gefolgt bin, denn mir ist eine gewisse Introspektion charakterlicher Automatismus; und meine Theatralik ist zweifellos ein verzweifelter Versuch, Unverständnis in begreifbarere Formen zu bringen.

Diesen 'Ratschlag' konnte ich nur bringen, weil Sie ihn 'verstehen' würden.

Fast neige ich dazu, in meinen Konfliktvermeidungsstrategien bei immer noch ausgeprägter Resilienz, ein strategisch sinnvolles Schonverhalten zu entdecken.

Sie können es 'fühlen', nicht denken.

Ich flehe mich selbst an, bei all diesen Provokationen bitte nicht zum „Mörder“ zu werden. >

Demut ist wichtig! Glauben ist Mord, dennoch kann man sich mit dem Glauben an Kamma für's Erste behelfen, so paradox das auch ist.

Es gibt halt Individuen, die sammeln und kultivieren Schläge wie ein Amboß, und es gibt Bekloppte, die krüppeln sich so durch die Kanalisation des Daseins, und haben nichts Besseres zu tun, als Pferde mit Lanzen abzustechen, oder auf Ämtern sitzend, einem kranken Staat zu penetrantem Vorschub zu verhelfen.

So ist die moderne Menschenwelt in Balance. Empfehlung, Wilhelm von Humboldt: Bhagavadgita.
Selbst im hinterletzten Winkel von Island im 17.Jh. war es möglich ohne Strom und Schreibmaschinen, dass die Bürokratie Dänemarks einen Landstreicher wegen dem mutmaßlichen Diebstahl einer Angelschnur hinrichten ließ. No need to argue anymore.

Einer Botschaft der Nächstenliebe kann ich nicht widersprechen, ist mir doch immerzu auch die hinter lauten und bunten Fassaden versteckte Verletzlichkeit des Gegenübers ehrfahrbar.

Wat?

Vielen Menschen in dieser Welt, fällt bei allem unzweifelhaften innerem Unbill, wohl wirklich das Maßhalten schwer, wenn es um Interaktion mit anderen fühlenden Wesen geht.

Man schaue immer auf sich selbst.

Ich kann mich nicht da herausnehmen, wenn ich abhängig mittendrin stecke.
Und sollte ich mal das Experiment beabsichtigen, selbst besonders forsch zu werden, wenn das Zünglein der Waage eindeutig für lustige Willkür spricht, bin ich sicher, daß es niemals dazu kommt, weil subtile Kommunikation im Vorfeld bereits alles erledigt haben wird.>

Sie haben es schon verstanden.

Aber ich bin mir sicher, daß viele geistig behinderte Menschen, die gemeinhin aber als ganz besonders wertvoll und erfolgreich erscheinen, das ganz besonders sportlich nehmen.

'Sie' haben es nicht verstanden.

Wenn man beim Fußball mit 25:937 hinten liegt, war es vermutlich kein sportliches Ereignis.

Wohin wollen Sie?

Abschließend bitte ich höflich ein fremdes Zitat verwenden zu dürfen:

„Der Gott, der Eisen wachsen ließ,
der wollte keine Knechte,
drum gab er Säbel, Schwert und Spieß
dem Mann in seine Rechte;
drum gab er ihm den kühnen Mut,
den Zorn der freien Rede,
dass er bestände bis aufs Blut,
bis in den Tod die Fehde.

So wollen wir, was Gott gewollt,
mit rechter Treue halten
und nimmer im Tyrannensold
die Menschenschädel spalten.
Doch wer für Tand und Schande ficht,
den hauen wir zu Scherben,
der soll im deutschen Lande nicht
mit deutschen Männern erben.“

(Ernst Moritz Arndt)

Ich schreibe mir das ab, auf Papier. (Begründung später)

Als Zeuge meiner Gedanken wähle ich und trenne im Urteil.
Manchmal ist es scharf, und manchmal sogar tödlich (siehe: Blattschuß Maus).
Müßte ich mich nicht fürchten oder jemals erwehren, bestünde doch gar keine Notwendigkeit für einen bösen Gedanken.
In entwaffneter Zugneigung gestatte ich mir, Ihre Liebe zu erwidern, ohne davon schon erhoben worden zu sein.

Vor was haben Sie Angst? :)

Ich danke von Herzen für die feine Botschaft; gestehe aber, daß ich vermutlich noch etwas Nachhilfe benötige, Ihrer Intention folgen zu können.

Sie mögen mir Feinsinnigkeit vorwerfen, dabei ist es Ihre, worum ich mir die Fingernägel auf Glas Poliere.
Ich bin gelernter und studierter Thoreut, mitten in Deutschland und mein Amboss beschäftigt mich seit einigen Tagen privat wie beruflich. Es ist bemerkenswert, wie feinsinnig Sie dieses Thema in ihrer Antwort unterbringen - bewusst oder unbewusst spielt keine Rolle. Wir könnten das jetzt noch endlos auswürfeln, aber eigentlich wollte ich den Buchstaben entsagen und Dasein, wie Sie.

Noch kann ich nicht liebevoll und gönnerhaft aus der Distanz beobachten, wie kriminelles Geschmeiß mit Absolutheitsanspruch mein Leben umpflügen will.

Ich lebe seit 5 Jahren 'offgrit', mit Kindern. Und Müttern.

Ich werde deren lebende Leiber in die Maschine werfen.
Der Lärm soll aufhören. Endlich!

Beobachten Sie ihren Verstand, die Quelle und den Friedhof ihrer Gedanken.

Wer sich darin als Zahnrad im Stolz versteht, soll sich ewig darin drehen.

Das werden sie.

Gestatten Sie mir ein Idiot zu sein?

Idiot = (im Wortsinne) selbstdenkend. Sehr gerne, nur unbedingt maßhalten - zu viel des Bösen kann ins Gegenteil umschlagen. ;)

Es gibt nur eine Energie und die ist immer schöpferisch.
Nichts was geschieht ist gut oder schlecht, nur das Denken macht es so. (Shakespeare, oder so)

Das nächste Mal werde ich einfach antworten:
Ich verstehe Sie nicht, drücken Sie sich bitte deutlicher aus.

Sie haben alles verstanden, ich bin tatsächlich schwerhörig.

Mit lieben Grüßen

Fenris

Ebenso - Ihr freundlicher Amboß (der eigentlich gerne glücklich schweigen möchte)

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