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Regnum (Freie Themen)

Fenrizwolf, Sonntag, 14.08.2022, 11:28 vor 593 Tagen (703 Aufrufe)

Die Flaggen sind bunt – sie wehen auf Halbmast
die Götter sterben jung und groß ist das Weh
Doch das Rad rollt und überholt sich fast
wenn ich einmal nur um Nachsicht fleh‘

Tausend Schritte und ein Meter - Welche Kraft hält mich zurück?
Harre weiter, handle später – geh‘ langsam und gebückt…
sattsam ist die Welt verrückt - kein Weg mehr führt zum Glück!

Wie Du gibst, so nehm‘ ich‘s mir – so ist es nun gegeben
Kein reißend Fluß trägt Leben hier
drum beuge Dich und horche mir,
es gibt hier kein Vergeben

Aus den Augen regnet Wille
aus der Faust entspringt Verstand
aus den Adern sprudelt stille
was uns einander mal verband

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Kairos!

Fenrizwolf, Sonntag, 21.08.2022, 05:00 vor 586 Tagen @ Fenrizwolf (441 Aufrufe)

Es bricht der Brandung letzte Welle
wie ein Spiegel ruht das Meer
Flüsse zieht’s bis an die Quelle
die Luft wiegt schwer

Der Planet verharrt in der Ellipse
im Stillstand ohne Lot
Das Licht erstarrt – finale Eklipse
Es ist der Weltentod

Was habe ich der Welt gegeben
in meinem Treiben, meinem Streben?
Was habe ich aus mir gemacht
meinem Dasein, meiner Wacht?

Es ist so weit, die Zeit erstirbt
nichts kann mehr verweilen
die Gelegenheit verdirbt
da nützt auch kein Beeilen

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Rothaarknoten

Fenrizwolf, Sonntag, 28.08.2022, 09:06 vor 579 Tagen @ Fenrizwolf (246 Aufrufe)

Es ist ein Aderlaß der Vernunft
in dem das ganze Land versumpft

Der Horizont ist rot

Zungen lecken an der Klingenspitze,
schlabbern Blut und reißen Witze

Nackte Kinder laufen auf den Händen
baden in den Pfützen
Gürtel schnüren Hälse
Geschrei bleibt in den Wänden

Die Sprache ist gebrochen
Gesetze ebenso
Da brennt lichterloh
die Leistung von Epochen

Die Krähen ziehen fort
und hinterlassen ihr Gefieder
Dies ist kein guter Ort
für ihre blassen Lieder

Das Aas ist es nicht wert zu fressen
und die Saat nun viel zu karg
Es ist kein leichtes Leben unterdessen
Der Hunger treibt uns arg

Immer treibt es euch zu Berge
In den Himmel und das Feuer
Auch tausend kleine Zwerge
sind ein großes Ungeheuer

Auf die Finger, auf den Kopf!
So regiert des Hirten Stab
So banden wir das Haar zum Zopf
und Waffen an das Grab

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Für Ulrike

Fenrizwolf, Samstag, 31.12.2022, 10:32 vor 454 Tagen @ Fenrizwolf (363 Aufrufe)

Aus dem Lot des Turmes
ergoss sich stets ein Meer der Würde
im Auge des Sturmes
unter schwerer Bürde

Morgenstern, wir müssen es verschmerzen
dieses Leben ist vollbracht
d‘rum schein‘ in unsere Herzen
in dieser pechschwarzen Nacht

Aufrecht trotzen wir der Pein
und lassen niemanden zurück
unter uns ist niemand mehr allein
Das Mosaik ist das Meisterstück

Wohlan!

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