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Vermeintliche Telekinese (Freie Themen)

Fenrizwolf, Sonntag, 30.01.2022, 05:36 vor 816 Tagen (838 Aufrufe)

Liebe Spiritisten!

Soeben wurde ich Zeuge eines ganz ungewöhnlichen Phänomens:

Ich saß am Schreibtisch vor dem Bildschirm und schaute Videos handwerklichen Bezuges, als unvermittelt und völlig geräuschlos, in meiner peripheren Sicht sich eine Getränkedose zu meiner Rechten anschickte, sich auf mich zuzubewegen.
Aufgrund der Nähe konnte ich meinen Blick schnell genug fokussieren, um genau zu beobachten, daß sich die Dose tatsächlich in Bewegung befand, und dabei eine Strecke von ca. 3 - 4 Zentimetern zurücklegte.

Auch wenn ich es zunächst für keinen natürlichen Vorgang hielt, standen mir nicht die Haare zu Berge; stattdessen empfand ich eine Mischung aus neugieriger Freude und Amüsement.

Als ich den vermeintlichen Spukfall mit logischem Verstand im Detail betrachtete, stellte ich fest, daß diese 330-ml-Dose gekühlt und nur noch etwa zur Hälfte gefüllt war. Darüber hinaus befand sich in unmittelbarer Entfernung das Spiralkabel meines Festnetztelefones.
Höchstwahrscheinlich habe ich die Dose wohl so platziert, daß das Telefonkabel in seiner Schlaufe gestaucht wurde. Kondensiertes Wasser der gekühlten Dose hat auf der Glasfläche des Schreibtisches dann einen kleinen Wasserfilm hinterlassen, der die Oberflächenreibung so stark herabgesetzt hat, daß die recht leichte Dose schließlich durch die gespeicherte kinetische Energie im Kabel bewegt werden konnte. Die Bewegungsrichtung ist auch schlüssig.

Spötter könnten nun darüber spekulieren, ob der Inhalt der Dose womöglich geistreicher war als der Kopf des Beobachters. Doch dies ist logischerweise unmöglich, da die Dose nur noch halbvoll war. Konsequenterweise wäre auch der Beobachter somit nur halbvoll gewesen.

Ein ähnlich gelagertes Phänomen wie o. g. kann auch durch optische Täuschung entstehen:
Gesetzt den Fall, man schaut fern, und im sonst dunklen Raum ist der Fernseher die einzige Lichtquelle, kann es bei dem Spiel von abrupten Wechseln zwischen Licht und Dunkelheit durch den Schattenwurf so erscheinen, als würden sich Gegenstände bewegen.
Taucht zufällig währenddessen ein Hintergrundgeräusch auf, daß sich mit dieser Art der Bewegung in sinnvollen Zusammenhang bringen läßt, bringt das Gehirn beides spontan in ursächlichen Zusammenhang, und man ist ggf. irritiert.

Herzlichst,

spòóky wolf

Re: Tele-Chinese

Eyspfeil, Vorort Stuttgart, Freitag, 04.02.2022, 21:18 vor 810 Tagen @ Fenrizwolf (607 Aufrufe)

Hallo Fenrizwolff!

Ein Bild an der Wand, das sich hin- und herbewegt, eine Kaffeekanne auf dem Ofen, einzelne Beeren, sogar ein
Paar meiner Schuhe habe ich schon in Bewegung gesehen. Der Grund dafür ist nicht irgendwelches
Elektro-Firlefanz, sondern die Energie geht von uns selbst aus bzw. auf die Gegenstände über.
Einmal starrte ich auf meine Armbanduhr, und die blieb prompt stehen! Ohne Witz!

LG,

Eyspfeil

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Tele-Gym-Spòók macht bumsfidel

Fenrizwolf, Samstag, 12.02.2022, 12:37 vor 803 Tagen @ Eyspfeil (440 Aufrufe)

Lieber Eysfeil,

deine Beispiele übertreffen meine Beobachtungen bei weitem an Imposanz, solange ich Irritationen durch Thermodynamik ausnehme – denn tanzende Zierpflanzen über dem Heizkörper hat vermutlich jeder schon mal gesehen.

Zu Deiner These, daß wir selbst als leibliche Menschen es letztlich sind, die diese Phänomene bewirkten, passen meine unlustigen kindlichen Erlebnisse mit Glühlampen, die wahrgenommen (also gefühlt) immer dann ihr letztes Licht gaben, bzw. dann für plötzlich schreckliche Dunkelheit über und um mein Bett sorgten, wenn sich meine kindlichen Ängste, selbst getrieben, in ihren sinistren Coitus steigerten.

Im Gegensatz zu meiner etwas jüngeren Schwester habe ich jede Zuckung der Lebenssorge meiner Eltern damals aufgesogen.
Im Vergleich zu unseren heutigen Sorgen nehmen sich diese Sorgen, die damals zeitgemäß nicht wirklich selten durch Alkohol bekämpft wurden, als Kleinigkeiten heraus.

Wie Du sicher weißt, hat der von mir sehr geschätzte Dr. Dr. Walter von Lucadou (Schüler des legendären aber nicht unbestrittenen Hans Bender) in empirischer Arbeit herausgearbeitet, daß es Spuk, so wie wir ihn als Poltergeistphänomen etc. kennen, zu allermeist von lebendigen Bezugspersonen ausgeht.

Er selbst beschreibt es süffisant so: Rufen Leute bei ihm an, mit der Mitteilung, daß es spuke, antwortet er, sofern das Bild mit seinem Erfahrungsschatz übereinstimmend ist, überraschend so:

„Seien sie froh – dann bleiben sie gesund!“

In langer forschender Arbeit hat er erkannt, daß es sich in dieser Art von Spukfällen fast ausnahmslos darum handelt, daß eine lebendige Zielperson innerseelische Konflikte externalisiert, anstatt sie auf psychosomatischem Wege zu einer Krankheit gedeihen zu lassen.

Demnach sind es übrigens insbesondere seelisch gesunde Menschen, und nicht etwa Psychotiker, die derlei bewirken.

Seiner physikalischen Erklärung durch Verschränkung konnte ich mangels Erfahrungswissen und noch weniger aus mangelnden physikalischen Kenntnissen nicht folgen, doch halte ich diese Person für wirklich glaubwürdig, und nebenbei für außerordentlich sympathisch.

Als Doktor der Physik und ebenso der Psychologie ist er mit seiner nüchternen aber liebevoll-neugierigen Grundausrichtung ein echter Glücksfall für die stiefmütterliche Parapsychologie gewesen.

Leider sind ihm kürzlich politischerseits die Fördergelder für sein Institut in Freiburg zusammengestrichen worden.

Im Sozialismus wird halt nicht gespukt!

Dr Wdrgngr

(der Wi(€)dergänger)

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