Das Volk steht auf mit den Soldaten... (Schauungen & Prophezeiungen)

ITOma, Sonntag, 21.11.2021, 15:51 vor 879 Tagen (1849 Aufrufe)

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Hallo liebe Foris,

Lange Zeit habe ich nichts geschrieben. Aber nun breche ich mein Schweigen, denn durch Zufall habe ich etwas gefunden, das eine Verbindung von den Feldpostbriefen zur aktuellen Situation schlagen könnte.
Es handelt sich um die Quarantäne in Sewastopol 1828, die in erschreckender Weise der Covid-Plandemie gleicht. Meine Quelle ist der Telegram-Kanal better(k)now:

«Ein Auszug aus dem Buch "Sewastopol Harvest" [...] von S.N. Sergeev-Tsensky (1875 - 1958)

... 1828 gab es in Sewastopol keine Pest, aber es gab eine Quarantäne. Zur Vorbeugung.

Im Jahr 1829 gab es immer noch keine Pest, aber die Quarantäne wurde verschärft.

Jeder, der die Stadt verlassen oder betreten wollte, musste 14 bis 19 Tage lang in völliger Isolation ausharren. Die Menschen reisten nicht mehr. Es kam zu Versorgungsunterbrechungen. Um die Epidemie zu bekämpfen, wurde Geld aus der königlichen Schatzkammer bereitgestellt.

Infolgedessen kauften die Beamten von ihren Lieferanten gegen Schmiergelder Lebensmittel zu überhöhten Preisen, und die Stadtbewohner bekamen das Schlechteste ab.

Natürlich waren alle, die von der Epidemie profitierten, vor allem Beamte und Ärzte, an der Fortsetzung dieses Zwangsurlaubs interessiert. Alle Krankheitsfälle, egal welcher Art, wurden zur Seuche erklärt.
"Das Quarantäneamt versucht, alle gewöhnlichen Krankheiten als Pest darzustellen", schrieb Konteradmiral Salti, der zu dieser Zeit in Sewastopol diente. Admiral Greig sagte aus: "Fünf Monate lang erfuhren die Menschen nicht, dass sie auf natürliche Weise erkrankt und gestorben waren, wer in den Mannschaften oder zu Hause erkrankte, wurde für pestkrank erklärt."

Alle Kranken wurden in die Kaserne in Pawlowskij Mysok gebracht, wo sie unter solchen Bedingungen gehalten wurden, dass sie schnell starben.

In den ärmsten Gegenden der Stadt wurde eine Desinfektion mit Chlor durchgeführt. Das heißt, die Bürger wurden vergiftet. Gleichzeitig erhielten die "Desinfektoren" 2,5 Rubel pro Tag - 75 Rubel pro Monat, bei täglicher Arbeit. Die Quarantänekommissare erhielten jeweils 5 Rubel, der Chefarzt und der Quarantäne-Inspektor 10 Rubel pro Tag. Das Anfangsgehalt eines einfachen Militärarztes betrug damals 171 Rubel im Jahr. [Zu dieser Zeit waren Goldmünzen im Umlauf - Bogdan Georgievich Lisitsa].

Um die Häufigkeit von Krankheiten zu erhöhen, richteten die Ärzte für die Bewohner Seebäder in kaltem Wasser ein.

Im Juni 1830 hielten es die Bewohner der ärmsten Viertel der Stadt nicht mehr aus und rebellierten, und die Garnison stellte sich auf die Seite der Aufständischen. Die Menge zerriss den Gouverneur, seine Beamten und Ärzte in Stücke.

Der Aufstand wurde schnell niedergeschlagen, die Epidemie" in Sewastopol hörte zufälligerweise sofort auf.»

https://www.veteranstoday.com/2021/11/19/where-do-epidemics-come-from/?mc_cid=ed7e0d68bb (Das obige Zitat wurde offenbar daraus ins Deutsche übersetzt).

Die Parallelen sind erschreckend groß. Ich bin mir sicher, daß die Aussage der Feldpostbriefe "das Volk steht auf mit den Soldaten" auf dieser Quarantäne in Sewastopol basiert. Zeitlich würde es auch möglich sein.

Die Schlußfolgerung wäre, daß die Feldpostbriefe die Covid-Plandemie und ihre Folgen voraussagen.

So, und jetzt zerreißt mich! ;-)

Liebe Grüße
ITOma

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Ist die Quelle authentisch?

Taurec ⌂, München, Sonntag, 21.11.2021, 16:02 vor 879 Tagen @ ITOma (1110 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Sonntag, 21.11.2021, 16:21

Hallo!

So, und jetzt zerreißt mich! ;-)

Nein, Dich nicht, aber den Artikel. ;-)

Frage: Ist die Quelle "Sewastopol Harvest" von Sergeev-Tsensky valide?

Ich finde dazu online und im bayerischen Bibliotheksverbund auf die Schnelle rein gar nichts, nur einen Artikel auf einem Telegrammkanal:

https://t.me/betterknownow/4550

Dieser verweist ebenfalls auf den von Dir verlinkten Artikel.

Den skeptischen, schon mit allerlei Fälschungen traktierten Verstand erinnert das an das vermeintlich reale Entwicklungen vorwegnehmende Kapitel in Carl-Friedrich von Weizsäckers Buch "Der bedrohte Friede", das tatsächlich nicht nachweisbar ist und eine Erfindung ex eventu darstellt.

Solange mir niemand das besagte Buch mit dem nachweislich darin enthaltenen Bericht vorlegt, glaube ich das erst mal nicht. Vielleicht findet ja noch jemand was. Habe gerade Zeitmangel.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Weitere (ebenfalls dubiose) Quellen ...

ITOma, Sonntag, 21.11.2021, 16:30 vor 879 Tagen @ Taurec (1088 Aufrufe)
bearbeitet von ITOma, Sonntag, 21.11.2021, 16:42

Hallo Taurec,

Die erste Quelle habe ich noch nicht gefunden (kann leider auch kein Russisch, das macht die Suche nicht einfacher).

Aber dafür eine andere, nicht minder zweifelhafte ;-): Russia Beyond, wo diese und andere mit Aufständen endende Epidemien im zaristischen Rußland in heute politisch korrekter Sichtweise geschildert werden.

Zitat daraus:

Der Aufstand von Sewastopol

Zwei Jahre zuvor, 1828, war Sewastopol bereits wegen einer lokalen Epidemie unter Quarantäne gestellt worden - was es genau war, ob Pest oder Cholera, ist unbekannt, aber es wurden strenge Maßnahmen angewendet. Im Jahr 1829 musste jeder, der durch die Stadt ging, zwei Wochen in einer Quarantänezone verbringen, und aufgrund der Straßensperren, die die Stadt umgaben, kam es zur Nahrungsmittelknappheit. Die Menschen beklagten sich bei offiziellen Stellen, doch nichts passierte.

Im Jahr 1830, mit dem Ausbruch der Cholera, wurden die Quarantänemaßnahmen noch verschärft und es wurde den Menschen verboten, ihre Häuser zu verlassen. Einer der Stadtbezirke wandte sich gegen die Maßnahmen, und zwei Infanteriebataillone wurden geschickt, um die Einhaltung der Anordnungen zu überwachen. Innerhalb weniger Stunden wurde die Stadt jedoch von den Aufständischen eingenommen, Gouverneur Nikolai Stolypin (1781-1830) wurde von der Menge ermordet und die Soldaten schlossen sich dem Aufstand an. Die Menschen waren wütend, weil sie dachten, die Pest sei überwunden. Über den Cholera-Ausbruch waren sie nicht ausreichend informiert worden.

Was sie besonders verärgerte, war die Schließung von Kirchen - die Mehrheit der Menschen verstand nicht, wie sich die Krankheit ausbreitete, und sie hielten alles für das Werk teuflischer Mächte. Vier Tage später marschierte das Militär in Sewastopol ein und schlug die Unruhen nieder. Ungefähr 6.000 Menschen wurden festgenommen. Sieben Anführer wurden hingerichtet, etwa 1.000 Menschen zu Zwangsarbeit verurteilt und mehr als 4.000 Zivilisten in andere Städte deportiert.

Die getroffenen Maßnahmen erwiesen sich jedoch im Nachhinein als wirksam, da es in Sewastopol in den folgenden Jahren keinen Massenausbruch von Cholera mehr gegeben hat.

Leider gibt der Verfasser keinerlei Quellen an. Ich suche weiter...

Update: eine weitere Quelle mit mehr Verständnis und mehr Details, und sehr lustiger :schief: Übersetzung: http://de.nextews.com/c78d0c29/. Zu lang, um sie zu zitieren.

Und ein Wikipedia-Artikel, ebenfalls ganz ohne Quellen.

Ich suche weiter...

Liebe Grüße
ITOma

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Manipulation einer historischen Vorlage

Taurec ⌂, München, Sonntag, 21.11.2021, 16:47 vor 879 Tagen @ ITOma (923 Aufrufe)

Hallo!

Das klingt schon etwas anders. Wenn etwas dran ist, war es womöglich ein historischer Bericht, der für den modernen Artikel an die augenblickliche Situation durch Hinzufügungen angepaßt wurde.

Hinzugefügt worden sein könnten (durch Herausfiltern der Unterschiede zwischen beiden Versionen) z. B:

  • Daß die Krankheit in Wirklichkeit gar nicht gegeben hätte.
  • Daß sich die Beamten bereichert hätten.
  • Daß andere Krankheiten der Seuche zugerechnet worden wären.
  • Daß Erkrankte so behandelt worden wären, daß sie starben.
  • Daß die Bevölkerung vergiftet worden wäre.
  • Daß die Regierung die Entstehung von Krankheiten gefördert hätte.
  • Daß die (erfundene) Epidemie mit dem Beseitigen der Maßnahmen schlagartig aufgehört hätte.

Alles Dinge, die in der derzeitigen "Pandemie" stattfinden oder über die theoretisiert wird.

Und schon hat man aus einer entfernt ähnlichen historischen Vorlage eine Geschichte gemacht, die auf die heutige Situation bzw. auf die Zuschreibungen und Theorien zur heutigen Situation paßt. Mit Hinblick auf den geschilderten Aufstand handelt es sich vermutlich um eine Durchhalteparole zum Zwecke der Mobilisierung des Widerstands.

Gruß
Taurec

--
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Hier ist die ursprüngliche Quelle!

ITOma, Sonntag, 21.11.2021, 17:41 vor 879 Tagen @ ITOma (1112 Aufrufe)

Ich hab's gefunden!

Das Buch “Sevastopol Harvest” (“Севастопольская страда”) von S.N. Sergeev-Tsensky (1875 – 1958) gibt es auf russisch online hier. In Kapitel 7 wird der sog. Babka-Aufstand gegen die Quarantäne in Sewastopol in allen Einzelheiten geschildert. Einen Teil davon habe ich mit DeepL übersetzt, dann endete die Gratis-Übersetzung.

Hier das erste Stück (Markierungen und Absätze von mir):

Ich höre von allen, dass die russischen Generäle sehr schlecht sind, aber die Soldaten sind gut. Besonders eifrig kämpfen die Matrosen als Artilleristen auf den Bastionen; aber sie sind die Brüder jener Matrosen und Arbeiter der Schiffsbesatzungen, die im Mai-Juni 1830 aufbegehrten. Aber selbst wenn dieser Aufstand im übrigen Russland bekannt war, dann nur unter dem stereotypen Namen "Choleraaufstand". Das ist genau das, was ich darüber gehört habe, und ich habe es in eine Reihe von "Cholera-Aufständen" eingeordnet, die in den Jahren 1830 bis 1831 durch Russland fegten. Aber erst als ich nach Sewastopol zum Arbeiterbataillon kam und nur dank meines Soldatenrangs erfuhr ich von den Älteren, was es mit diesem "Babka-Aufstand" auf sich hatte.

Damit ein Aufstand ausbricht, muss eine ausreichende Menge an brennbarem Material an einem Ort zu einem grell leuchtenden Haufen versammelt sein, der alle Blicke auf sich zieht; daneben braucht man aber auch Waffen und Anführer. Äxte, Gabeln und einfache Pflöcke genügen für einen Aufruhr; für einen Aufstand braucht man, zumindest in begrenzter Zahl, genau die Waffen, die die Mittel zur physischen Unterdrückung des Volkes sind. Dies scheint mir das unabdingbare Gesetz der Aufstände zu sein. Und die Anführer müssen Leute sein, die sich mit dem Gebrauch von Waffen auskennen, was beim Aufstand in Sebastopol der Fall war.

Es gab ein sehr kleines Waffendepot, aber abgesehen von diesem Depot hatten die Rebellen Waffen in ihren Händen. Die Anführer des Aufstandes waren die Matrosen im Unteroffiziersrang (Quartiermeister). Was das brennbare Material anbelangt, so war es natürlich überall in Rußland in Hülle und Fülle vorhanden; aber hier, in Sewastopol, wurden von den Behörden zum Zwecke der persönlichen Bereicherung solche furchtbaren Ausschreitungen geschaffen, wie man sie in den fernen, noch nicht lange dem Staate angeschlossenen Vororten erwartete.

Zunächst stellt sich die Frage: Gab es in den Jahren 1829-1830 in Sewastopol wirklich eine Pest? Alte Leute behaupten einhellig, dass es keine Pest gab, und bezeichnen diese "Epidemie" recht treffend als "Taschenpest", mit der sich die Beamten einfach die Taschen mit Quarantäneschutzmaßnahmen gegen die Seuche füllen.

Aber für den russischen Beamten, einen unverbesserlichen Bestechungsempfänger und Veruntreuer, ist jede Gelegenheit eine Gelegenheit, Profit zu machen, und keine davon ist schlecht. Es wird erzählt, dass ein Beamter unter Kaiser Paul darauf bestand, einen Platz im Palast zu bekommen: "Wenn ich doch nur nach dem kleinen Kanarienvogel Seiner Majestät sehen könnte! "Weil es mir, meiner Frau und meinen Kindern mit diesem gelben Vogel sehr gut gehen wird! "

Und die Pest - sie ist kein Kanarienvogel; die Regierung stellte anständige Summen für den Kampf gegen die Pest bereit, die wie in den Armeen im Krieg mit der Türkei auftauchte und dann in die südrussischen Häfen wanderte, und hier waren die Beamten, nur um diese Summen in ihre Taschen zu bekommen, bereit, jeden Pickel am Körper eines Matrosen oder Seemanns, eines Arbeiters oder einer Tagelöhnerin als Pest anzuerkennen und die Bevölkerung von Sewastopol für ihr ganzes Leben in Quarantäne zu stecken: Damit die Ehefrauen genug für Krinolinen und die Kinder genug für Menschen haben und für die fortgeschrittenen Jahre einige Kapitalien angespart werden...

Es war diese endlose Quarantäne - der "Kanarienvogel" der Beamten -, die die arme arbeitende Bevölkerung der Sloboda abhärtete: Korabelnaja, Artillerie und ein gewisser "Lawless Ridge" (ein treffender Name!), der nicht mehr existiert. Es war ein Vorort, der sich auf dem Kamm des südlichsten der drei Hügel von Sewastopol befand; er wurde gesetzlos bewohnt, "gesetzlos", ohne die Behörden zu fragen; dort lebten in Einbäumen und Hütten (der erbärmlichsten Art) Marktverkäufer, Gastarbeiter (Lader, Schuhmacher, Bademädchen)... Graf Woronzow befahl, dieses "gesetzlose Rückgrat" zu zerstören, indem er die Rebellion "befriedete" - und sie wurde zerstört, und der Ort wurde leer.

Es ging darum, dass die Hauptbevölkerung dieser Ländereien - Familien von Seeleuten im aktiven Dienst und im Ruhestand - für die Sommerarbeit in Gehöften in der Umgebung von Sewastopol lebte, aber die Quarantäne schnitt ihnen den Zugang zu diesen Arbeiten ab und verdammte sie so im Winter zum Verhungern. Außerdem wurde festgestellt, dass die Einwohner von Sewastopol, vor allem Offiziere, die Quarantänelinie sehr gut überwinden konnten: Für sie galten daher besondere Vorschriften, so dass sie die Seuche nicht weiter nach Norden tragen konnten.

Die Quarantäne- und Polizeibeamten erhielten für den Kampf gegen die Seuche ein spezielles Tagegeld, das einen angemessenen Zuschlag zu ihrem Gehalt darstellte. Außerdem war es ihre Aufgabe, die Bewohner der "Pestgebiete" mit Lebensmitteln zu versorgen, und wenn es um die "Versorgung" ging, hatten die Beamten keine Skrupel. Irgendwoher bekamen sie zu diesem Zweck so ranziges, abgestandenes Mehl, dass nicht einmal Schweine es fressen würden.

Neben den Quarantäne- und Polizeibeamten wurden auch die medizinischen Beamten von der Pest gefüttert", die ihren Vorgesetzten natürlich schriftlich mitteilen mussten, dass die Pest nicht nur nicht aufhörte, sondern sich trotz der von ihnen getroffenen Maßnahmen immer weiter ausbreitete.

Welche Maßnahmen wurden von diesen Heilern ergriffen? Zwar ist seither fast ein Vierteljahrhundert vergangen, aber selbst für diese grausame Zeit erscheinen diese Maßnahmen unglaublich: Pestverdächtige (denn es gab keine Pestkranken) wurden zum Pawlowski-Kap geschickt, und dieser Ort wurde nach den Erzählungen aller, die ihn sahen, als fertiges Grab betrachtet. Die Pest ist eine sehr flüchtige Krankheit, aber es gelang ihnen, die "Verdächtigen" sogar zwei Monate lang dort zu behalten, und es gab einen Fall, in dem sie sie fünf Monate lang behielten! Die meisten Menschen starben dort, weil nicht alle so gesund waren, um das Kap-Regime monatelang zu ertragen. Und da nicht nur die Pestverdächtigen dorthin geschickt wurden, sondern ihre Familien als Ganzes, bis hin zu Kleinkindern und älteren Menschen, starben dort oft ganze Familien.

1829 schließlich erfand jemand von den Oberärzten im Spätherbst als vorbeugende Maßnahme gegen die Pestinfektion das Baden der Bewohner der Siedlungen Korabelnaja und Artillerija im Meer und "das Rückgrat der Gesetzlosigkeit"! Diese Badepflicht dauerte den ganzen Winter über an, da das Wasser in der Bucht nicht gefror. Wie ist es möglich, nicht an allen Erkältungen zu erkranken! Wenn ich das von einer einzelnen Person gehört hätte, würde ich es wahrscheinlich für ein Hirngespinst halten, aber viele Leute haben mir das Gleiche gesagt.

Aber sie waren sehr geübt in Geduld. In der Tat wurden damals unter dem Oberbefehlshaber der Schwarzmeerflotte, den manche Leute noch "human" nennen - Admiral Grejga, Matrosen für unbedeutende Vergehen im Dienst im Winter bei Frost nackt ausgezogen, an eisige Geräte gebunden und mit Molten geschlagen, so dass sie manchmal den gefrorenen Leichnam aus der Kanone nahmen.

Am Pawlowskij-Kap wurden die Kranken in einem kalten und feuchten Schuppen aufbewahrt, als ob es nur darum ginge, die höheren Behörden von der Seuche in Sewastopol zu überzeugen: Die Sterblichkeitsrate aufgrund des wahllosen Badens im Meer und in der Scheune auf der Landzunge war enorm, die Zahl der an der Quarantäne Interessierten wuchs, da die Kordon-Teams, die entweder aus Militäreinheiten oder aus lokalen Tataren aus der Umgebung bestanden, aber unter dem Kommando von Offizieren standen, die für ihr Nichtstun ein Tagegeld erhielten, immer mehr zunahmen.

Neben den Beamten gab es auch "Leichenbestatter" - Menschen in geteerten Kleidern, die für die Bekämpfung der Pest als notwendig erachtet wurden. Sie raubten den Menschen nicht nur alles Mögliche, sondern beschleunigten sogar den Tod der Kranken mit Medikamenten, die sie als Medizin ausgaben, und in einer Familie erwürgten sie angeblich eine alte Frau, die auf keinen Fall zum Pawlowski-Kap gehen wollte.

Auch die Namen krimineller Ärzte haben sich im Gedächtnis der alten Menschen erhalten: Lang, Schramkow, Verbolozow und andere. Das Baden im Meer wurde von Lang, einem Oberarzt, eingeführt. Verbolozov hatte ein Auge auf einen schönen Seemann mit drei Kindern geworfen, aber als sie seine Avancen zurückwies, erklärte er sie sofort für die Pest und schickte sie mit den Kindern in einen berühmten Schuppen am Kap. Ich schreibe natürlich nur den zwanzigsten Teil dessen auf, was ich aus verschiedenen Mündern gehört habe...

Die Leute ertrugen den ganzen Spott über ein Jahr lang; schließlich war ihre Geduld am Ende. Das Volk rebellierte. Die alten Männer sprechen von einer "guten Partei", die den Aufstand angeführt haben soll, aber die Informationen darüber sind etwas vage. Auf jeden Fall ist mir nicht klar, um was für eine "gute Partei" es sich handelte, denn der Aufstand brach Anfang Juni 1830 aus. Wichtig ist, dass er vorbereitet wurde und nicht spontan entstanden ist.

Erwähnenswert ist auch, dass die Bosse von der Vorbereitung des Aufstandes erfuhren, weil einer der Anführer des Aufstandes, Kusmin, die Matrosen in den engen Gassen von Korabelnaja Slobodka in Fußformation trainierte. Er tat dies jedoch mit einer bestimmten Absicht. Dadurch wurde die Kette der Militärwachen zur Werft Slobodka gelockt, und der Aufstand begann in der Stadt, die dank dieses Manövers ohne Truppen blieb.

Kurz vor dem Aufstand hatte ein Matrose aus Artilleriiskii Slobodka nicht gewollt, dass seine Frau und seine Tochter unter Quarantäne gestellt wurden, woraufhin der Quarantäneoffizier und der Arzt Verbolozov feststellten, dass sie an der Pest litten, obwohl sie nach ihren Beschreibungen zu urteilen an einem gewöhnlichen Karminfieber erkrankt waren, das sie bald wieder gesund machte. Sie zögerten nicht, Gewalt gegen den Seemann anzuwenden. Er begann zurückzuschießen. Als er seine gesamte Munition verschossen hatte, wurde er ergriffen, und wegen bewaffneten Widerstands befahl der Generalgouverneur von Sewastopol Stolypin, ihn ohne Untersuchung und Gerichtsverfahren am Tor seines Hauses zu erschießen. Dieser Fall grausamer Willkür trieb den Aufstand stark voran.

Übrigens wurde gerade zu diesem Zeitpunkt das Gerücht verbreitet, dass sich die ganze Krim gegen den Zaren erheben würde, wenn nur ein Aufstand stattfände. Die Arbeiter von zwei Schiffsbesatzungen schlossen sich den rebellischen Bewohnern der Slobodas und des "Lawless Ridge" an.

Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)

Zweiter Teil folgt.

Liebe Grüße
ITOma

Ursprüngliche Quelle Teil 2 (Übersetzung)

ITOma, Sonntag, 21.11.2021, 18:09 vor 879 Tagen @ ITOma (933 Aufrufe)

Teil 2 der DeepL Übersetzung des russischen Textes:

Als jedoch Oberst Worobjew, der sie mitgebracht hatte, ihnen befahl, auf die Rebellen zu schießen, schossen einige Männer in die Höhe - und das war alles. Dann stürmten die Matrosen vor die Soldaten, rissen ihnen die Gewehre aus der Hand und riefen: "Zeigt uns, wo eure bestialischen Offiziere sind: Wir werden sie töten! Oberst Worobjew wurde von den Soldaten verraten und getötet, und einer der Offiziere, Stabskapitän Perekrestow, wurde sogar von den Soldaten gelobt, als sei er sehr gut für sie.

Die Anführer des Aufstands griffen nach diesem Stabskapitän, ob er den Oberbefehl über sie übernehmen würde, aber Perekrestow lehnte ab. Dies zeigt sehr deutlich, dass weder Kusmin noch Iwanow noch Piskarew noch Schkuropelow eine Ahnung hatten, was sie nach der Machtergreifung in Sewastopol tun sollten. Sie verwüsteten die Wohnungen ihrer Feinde, durchsuchten die Häuser und suchten überall nach ihnen, aber ihr Aufstand wuchs nicht so schnell wie gewünscht.

Kurzum, der Aufstand wurde bald niedergeschlagen und das zaristische Massaker begann. Die Untersuchung wurde von zwei Kommissionen geleitet: Admiral Greig, der eher mit den Rebellen sympathisierte, wollte den Ursachen des Aufstandes auf den Grund gehen, aber nur die Schuld von den Marinebeamten auf die Quarantänebeamten abwälzen; und Graf Woronzow, der Generalgouverneur von ganz Südrussland, wollte das Gegenteil: die Quarantänebeamten unter seinem Kommando schützen und die Marineverwaltung beschuldigen. Natürlich setzte sich Woronzow, der Favorit des Zaren, durch, zumal dem Zaren die Gründe für den Aufstand egal waren und er die Aufständischen nur so schnell wie möglich bestrafen wollte.

Und sie wurden hart bestraft. Sieben Männer wurden zum Tode verurteilt, darunter Iwanow, Piskarew und Schkuropelow. Kusmins Todesurteil wurde in dreitausend Spitzkröten umgewandelt! Die sieben wurden in Korabelnaja und Artillerijskaja Slobodka sowie auf dem "Kamm" erschossen und zu diesem Zweck in drei Gruppen aufgeteilt. Da die Hinrichtung den Überlebenden einen gehörigen Schrecken einjagen sollte, mussten sie sie tagsüber durchführen und die Leute sogar mit Stöcken vertreiben, wenn sie nicht freiwillig gehen wollten.

Etwa eintausendsechshundert Personen wurden vom Gericht zu verschiedenen harten Strafen verurteilt: eine sehr große Anzahl von Stöcken, zwanzigjährige Zwangsarbeit, Gefängniszellen usw. Das Eigentum aller wurde beschlagnahmt.

Kurioserweise wurde auch General Turtschaninow bestraft, der eine Quittung dafür ausgestellt hatte, dass es keine Pest gab und nie gegeben hatte. Auch er wurde vor Gericht gestellt und zum Ausschluss aus dem Dienst verurteilt, aber der Zar fand, dass diese Strafe nicht der Schwere seines "Verbrechens" entsprach, und degradierte ihn zum Soldaten!

Aber abgesehen von den Teilnehmern des Aufstandes gab es noch einige Hausfrauen, Soldaten und Matrosen aus Sewastopol, die sich nicht daran beteiligten, aus dem einfachen Grund, dass sie zu dieser Zeit nicht in Sewastopol waren. Er wies Admiral Greig an, alle Untergebenen nach Sewastopol zu schicken, die dort ein Haus hatten, und sogar diejenigen, die zwar kein Haus hatten, aber verheiratet waren, was bedeutete, dass sie hofften, eines zu bekommen. Ihre männlichen Kinder, die älter als fünf Jahre waren, wurden sofort weggebracht und in Kantonsbataillone geschickt. Und so wurden mehrere Tausend Menschen, die nichts mit dem Aufstand zu tun hatten, nach Cherson oder Kertsch geschickt, die meisten aber dreitausend Werst weit weg - ins ferne, kalte Archangelsk, wo sie mit allem, was sie besaßen, überwintern mussten, manche ganz barfuß und nur mit einem Hemd bekleidet. Ihre Häuser wurden beschlagnahmt und dann versteigert... So rottete der Zar den Geist des Ungehorsams und der Rebellion aus! Ein würdiger Schüler der Despoten des alten Assyrien! Insgesamt sechstausend wurden damals aus Sewastopol vertrieben. Familien wurden auseinandergerissen, Kinder wurden ihren Eltern entrissen...

Es soll jedoch Fälle gegeben haben, in denen einige Frauen, verängstigt durch die Deportation nach Archangelsk, ihre Kinder nahmen und mit ihnen in die Krimwälder in den Bergen flohen. Woronzow ordnete an, dass niemand es wagen dürfe, solche Flüchtlinge zur Arbeit auf den Gütern und Bauernhöfen mitzunehmen; ein Teil von ihnen wurde gefangen und den Behörden übergeben, ein anderer Teil kam um, weil er durch den Hunger so geschwächt war, dass er nicht mehr aus den Wäldern herauskam, und so wurde der Aufstand brutal niedergeschlagen. Das Volk träumte von der Befreiung vom Joch des autokratischen Zaren. Doch als englische, französische und türkische Geschwader mit Landungstrupps nach Sewastopol kamen, verteidigten dieselben Matrosen und Soldaten nun verbissen ihr Land und darauf denselben Zaren, der sich keineswegs zum Besseren gewandelt hat... "


Da kann man nur hoffen, daß es diesmal nicht so endet!!

Liebe Grüße
ITOma

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Beachtlich

Taurec ⌂, München, Sonntag, 21.11.2021, 19:49 vor 879 Tagen @ ITOma (1197 Aufrufe)

Danke!

Es scheint wohl doch weitgehend zu stimmen, wurde im Artikel aber auf die heutige Situation zugespitzt dargestellt. Insbesondere wurde das grausame Ende für die Aufständischen nur kurz angeschnitten, wohl weil sich das als Vorlage für einen künftigen Coronaaufstand eher schlecht macht. ;-)

Als Fragen bleibt z. B., wie authentisch die historische Darstellung Sergei Sergeyev-Tsenskys an sich ist. Der Autor war wohl bemüht, im stalinistischen Rußland als systemtreu zu erscheinen und war sich deswegen womöglich nicht zu verlegen, dem zaristischen Rußland allerlei Greuel anzudichten. Zumindest muß man bei dem Werk literarische Ausschmückung einer historischen Vorlage annehmen. Den verachteten Vorgängern die Heimtücke und die Grausamkeiten anzuhängen, zu denen allenfalls das eigene Wesen und die eigene Phantasie ausreichen, liegt in der Natur altsozialistischer Regime ebenso wie historischer und moderner Demokraten.

Grundsätzlich kommt hinzu, daß die Feldpostbriefe wahrscheinlich keine authentische Zukunftsinformationen enthalten, sondern eine komplexe Fälschung sind, die während des Zweiten Weltkrieges fabriziert wurde und einen Soldatenaufstand als dessen Ende voraussagte, der letztendlich nicht eintrat. Näheres findet sich in dieser Diskussion, die kürzlich ihren ersten Jahrestag feierte.

Gruß
Taurec

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„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

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Hallo, ITOma!

Fenrizwolf, Sonntag, 21.11.2021, 16:32 vor 879 Tagen @ ITOma (1044 Aufrufe)

Hallo, Liebe!

Schön, daß Du Dich nach etwa zehn Jahren mal wieder lesen läßt!

Ach außerhalb der Szene wird dieser Ausspruch der Feldpostbriefe gerne kolportiert, und geistert unter dem
Namen Irlmeier etc. umher.

Wie man vernehmen konnte, ist sich das österreichische Bundesheer noch etwas uneins über die Lage, während
erst der Schuljungenkanzler die Hufe in die Hand nehmen mußte.

Die Lüge ist derart offenbar, daß niemand Denkendes mehr umhinkommt, die Spreu vom Weizen zu trennen.

Wir sollten das ernst nehmen, und das Recht zur Notwehr ausüben. Das hieße den Arzt mit der Spritze ggf. zu erschlagen.

Liebe Grüße, Dir

Fenrizwolf

Drei Jahre sind's

ITOma, Sonntag, 21.11.2021, 18:35 vor 879 Tagen @ Fenrizwolf (1236 Aufrufe)

... nicht zehn, lieber Fenrizwolf!
Im November 2018 war der letzte Beitrag von mir vor diesem. Aber es ehrt mich natürlich, daß Du mich offenbar so sehr vermißt hast :waving:

Liebe Grüße
ITOma

re ITOma

rauhnacht, Sonntag, 21.11.2021, 20:21 vor 879 Tagen @ ITOma (1093 Aufrufe)

Hallo ITOma,

warum schlägst Du eine mögliche historische Quelle zu ähnlichem Geschehen als ähm? Verstärker zu einer möglichen Zukunftsschauung- Prophezeiung vor?

Was wäre denn damit erreicht?

Nicht etwa, dass ich nicht nach wie vor die Feldpostbriefe als mögliches Zukunftsgeschehen halten würde - was ich tue.


Ich verstehe Deine Folgerungen so hopp nicht.

_ meinst Du, in Zukunft könnte nur geschehen, was immer schon angelegt war/ist und somit wieder und wieder passiert? Die ewige Wiederkehr?

Rätselnde Grüße aus der Matrix

Rauhnacht

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