Franchezzo - Ein Wanderer im Lande der Geister (Übersinnliches & Paranormales allgemein)

Jacob, Sonntag, 16.05.2021, 01:26 vor 1049 Tagen (2186 Aufrufe)

Liebe Leute, werte Mitstreiter,

für den Fall, dass das im Betreff genannte Buch hier dem ein oder anderen noch unbekannt sein sollte, möchte ich mit diesem Beitrag das Angebot machen, dies zu ändern.

Es gibt einige deutschsprachige Angebote zum allgemeinen Herunterladen des urheberrechtlich nicht mehr geschützten Werkes,
wie beispielsweise dieses:
http://galactic.no/rune/spesBoker/Ein%20Wanderer%20im%20Lande%20der%20Geister.pdf

Wer wie viele hier Interesse an der geistigen Welt hat, wird womöglich wie auch ich wertvolle Einblicke durch die Lektüre gewinnen können.
Über eine angeregte, auch kontroverse Diskussion über den Inhalt würde ich mich freuen.

Viel Spaß und Erkenntnis bei der Lektüre wünscht,
jacob.

Gebrauchsanweisung dazu

detlef, Sonntag, 16.05.2021, 02:08 vor 1049 Tagen @ Jacob (1716 Aufrufe)

moin,

leute, ich bin zwar erst bis zum ende des ersten kapitels gekommen, aber ich moechte euch dringend raten:

spart euch die vorworte fuer spaeter auf!
fangt auf seite 13 mit dem ersten kapitel an.

waehrend das erste kapitel in einem sachlichen, realistischen stil verfasst ist, (soweit man die eigenschaften bei diesem thema benutzen kann) sind die vorworte im salbadernden missionarstil verfasst.

gruss,d

Franchezzo von diesseits, jenseits oder abseits?

detlef, Mittwoch, 19.05.2021, 23:07 vor 1045 Tagen @ detlef (1399 Aufrufe)

moin,

so, fertich...
(vieles auch zweimal gelesen)

waehrend das erste kapitel in einem sachlichen, realistischen stil verfasst ist, (soweit man die eigenschaften bei diesem thema benutzen kann) sind die vorworte im salbadernden missionarstil verfasst.

ja, gemessen am thema bleibt der stil durchs ganze buch recht sachlich und unaufgeregt. (ausser bei dem abstecher in die wissenschaft, der ein paar seiten vor 300 beginnt.)

ist dieser Franchezzo nun ein diesseitiger, jenseitiger oder sonstiger?
schwer zu sagen. ich reih einfach mal auf, was mir so aufgefallen ist.

der text ist mir fuer einen italienischen adligen aus der fraglichen zeit zu süsslich. da ist nix vom mediterranen stolz.
der schreibstil passt eher zu einer Franchezza , einem effeminato Franchezzo, oder zu einem fratello Franchezzo.

...aus der fraglichen zeit?
tja, ich wuerde sagen irgendwann zwischen 1830 und 1900. auf den seiten 267 und 311 werden bewegte bilder und photos mit metallplatten erklaert. (die gibts fuer photos seit 1825 - fuer filme wurde aber zeluloid benutzt. rum 1900 (aber definitiv vor der atomforschung))

die deutsche uebersetzung duerfte wohl nach 1945 und vor 1968 entstanden sein. (ausdrucksweise, rechtschreibung und redewendungen)


wenn von diesseits:
ich musste bei der lektuere staendig an die zeugen jehovas und die mormonen denken.
das sind auch abspaltungen/alternativen zum christlichen/katholischen glauben.
als versuch, religion mit (damaliger) wissenschaft auf einen nenner zu bringen, wuerde auch in den angenommenen zeitrahmen passen.

wenn von jenseits:
dann sollte das ganze ja fuer solche Ketzer wie mich recht beruhigend sein.
(weitermachen wie bisher - danach ist ja noch reichlich zeit fuer reue, gute werke und seeligkeit.
das buch hoert mit dem wort "ewig" auf. das ist recht lange. und von vergnuegungsangeboten war da kaum die rede)

bemerkenswert: das wort "Christus" ist mir ausser im vorwort keinmal aufgefallen.

da ich grad an ketzerei denke...
was da geschildert wird, ist fuer uns sterbliche erschreckend. nicht nur die boesen geister sind staendig auf menschenjagd, sondern auch die guten fallen den lebenden staendig auf den geist. (egal, ob nun als incubus oder nur als platonische verehrer)
wenn ich das glauben wuerde, wuerde ich ab sofort meine kleidung in salzwasser spuelen.

aus dem buch:
"...Und auch, warum sie nicht einmal jene Geister wahrzunehmen vermöchten, die sich angeblich bei ihnen im Zimmer befanden?"

"Ich könnte dir ein Dutzend solcher Erklärungen geben, aber jene Sterblichen, die nicht imstande sind Geister zu sehen, würden dadurch nicht viel klüger werden..."

gruss,d

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Hier, "drüben unten" und "drüben oben"

Luzifer, Österreich, Sonntag, 16.05.2021, 08:57 vor 1048 Tagen @ Jacob (1624 Aufrufe)

Guten Morgen,

Mir wurde dieses Buch auch einmal empfohlen (allerbesten Dank dafür).

Hab es recht zügig gelesen und würde sagen, die Lektüre ist hochinteressant und mehr als hilfreich. Es hat mich ein wenig an "Himmel und Hölle. Geschrieben nach Gehörtem und Gesehenen" von Emanuel Swedenborg erinnert, der aber viel mehr moralisert.

Dieses Buch, darin kann man auch wunderbar zwischen den Zeilen lesen.

Ein paar Gedanken dazu:

Es hat Bedeutung, was man denkt und tut, weil das determiniert, welchen Weg man geht. Aus meiner Sicht ist man nicht (nur), weil man ist, sondern viel mehr, weil man interagiert. Im Thomas Evangelium steht irgendwo so ungefähr: "Wer hat, dem wird gegeben und wer nicht hat, dem wird das wenige, das er hat genommen." Wir sind immer hier und auch "dort" drüben in ein Umfeld eingebunden, das unsere Charaktereigenschaften verstärkt. Man bleibt "freiwillig" in der Hölle und je länger umso schwerer kommt man aus genau dieser Ursache wieder raus.

Man kann seinen Weg ändern und das ist tröstlich. Dem Wanderer ist was widerfahren, was schon viele "gerettet" hat. Und er hat mehrere getroffen die in ziemlich aussichtsloser Situation waren.

Dann und das ist für mich auch gesichertes Wissen, sind die Welten "durchlässig". Die Ursache warum die Welt ist wie sie ist liegt (auch) darin begründet. Wer im Diesseits Affinität zu bestimmten Wesen hat, über den haben diese Macht.

Dann diese "jenseitige Hilfe". Das ist wichtig, die würde man, wenn man sie nur erkennen kann und sich halt ein wenig konform dem Gefüge des Lebens verhalten würde, auch hier schon bekommen. Der freie Wille ist so entscheidend, deswegen ist diese Hilfe unaufgeregt und sehr subtil, sie schränkt die "Freiheit" praktisch nicht ein und kann deswegen kaum bemerkt werden.

Das wichtigste ist jedoch, es gibt etwas "danach" und offensichtlich bleibt die Persönlichkeit soweit intakt.


Schöne Grüße
Luzifer

Schöne Grüße
Luzifer

--
Der Feuerengel fliegt

Wie umgehen mit Konfliktsituation?

Giraffe, Sonntag, 16.05.2021, 11:59 vor 1048 Tagen @ Luzifer (1553 Aufrufe)
bearbeitet von Giraffe, Sonntag, 16.05.2021, 12:09

Guten Tag allerseits,

Ich habe das Buch auch gelesen und gerade die Erklärungen wie Geister aus den niederen Sphären hier auf der Erde eingreifen, um ihre niederen Gelüste auszuagieren indem sie sich mit Menschen verbünden, denen es um Macht und dergleichen geht, als sehr nachvollziehbar und gute Erklärung der momentanen Situation empfunden.

Dazu habe ich eine Frage: es wird zB im Buch Seite 251 davon abgeraten sich mit Zorn gegen andere zu verteidigen, da Zorn zu den niederen Leidenschaften gehört.
Wie kann man sich nun verteidigen ohne Zorn?
Wenn nun einige Leute vor mir stehen um durch Rechtswege oder ausserhalb mir mein Eigentum bzw mir eine Spritze geben wollen, wie kann ich so eine Situation klären ohne Zorn, ohne Gewalt?

Tatsächlich habe ich darauf keine Antwort!

Ich weiss dass manche in dem Moment in den Angriff übergehen, wohl bewusst dass es weitere Konsequenzen bzw tödlich endet.
Die Option mit sich machen zu lassen, wie es ihnen gefällt, erscheint mir nicht angebracht und sogar als fehlender Einsatz des Willens.
Die Flucht zu ergreifen, die Situation zu vermeiden in Form von Auswandern, klingt auf den ersten Blick als schlau und auf den zweiten Blick weiss ich nicht was dann passiert.

Habt ihr dazu Ideen?

Edit:
Im Buch auf der gleichen Seite 251 wird schon die Antwort geliefert:
"Ich beschloss, künftig ruhig und kalt zu bleiben [...] Ich blickte sie ruhig an, indem ich mit meiner ganzen Willenskraft innerlich gebot, dass sie nicht näher kommen dürften. Als ich dies tat, stutzten sie und hielten inne."

Nun ich weiss nicht, ob die reine Willenskraft ausreicht, um hier auf Erden gewaltvolle Konflikte zu lösen, jedoch bin ich offen dafür!

Lg G.

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Gewalt ist nicht zornig

Taurec ⌂, München, Sonntag, 16.05.2021, 14:27 vor 1048 Tagen @ Giraffe (1598 Aufrufe)

Hallo!

Wenn dort von Zorn die Rede ist, meint dies wohl niedere, aus dem Affekt geborene Handlungen im Gegensatz zu kontrollierten und gerechtfertigten. Es liegt dem derselbe Unterschied zugrunde, den die Römer mit den Wörtern "furor" (Raserei, leidenschaftlicher Wutausbruch) und "ira" (u. a. mit milderen Bedeutungen "Grund zum Zorn", "Heftigkeit", "Kampfeswut") bezeichnet haben. So gibt es die Begriffsbildungen "ira dei" (unscharf "Zorn Gottes") oder "dies irae" ("Tag des Zorns", also des Strafgerichts). Von einem "furor dei" ist mir allerdings nichts bekannt. Gemeint ist jeweils eine höhere Art des Zorns, die gerechtfertigt ist und keinen Unschuldigen trifft. Auf den Menschen heruntergebrochen ist es der Unterschied zwischen blinder Raserei aus niederen, emotionsgeladenen Beweggründen heraus, die keinen Unterschied zwischen den Opfern des Zornes macht, und einer Haltung, die dem "Heiligen Krieg" entspricht, bei dem sich der Streit für etwas Höheres durch die eigene Person verwirklicht, die dadurch gleichsam erhöht und transzendiert wird.

In der Tat sind Gewalt und Töten religiös nicht verboten. Das fünfte Gebot "Du sollst nicht töten!" wäre richtiger eigentlich als "Du sollst nicht morden!" zu übersetzen, wobei Mord das Töten aus Notwehr oder im Kriege (aber auch von Tieren) dem Sprachgebrauch des Urtextes gemäß ausdrücklich ausschließt (vgl. hier).
Ähnliches gilt für das Bibelwort in Matthäus 5,5: "Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen." Auch dieses wird auf einen irrigen Pazifismus hin stets falsch übersetzt bzw. verstanden. Das im griechischen Original für "sanftmütig" gebrauchte πραεῖς ("praeis" bzw. praus) bedeutet eigentlich vielmehr "gemäßigt" und meint jemanden, der zur Gewalt fähig ist, sich aber zurückhalten kann, wo diese nicht angebracht ist. Das steht im scharfen Gegensatz zu gutmenschlichen Pazifisten, die zur Gewalt grundsätzlich unfähig sind und diese Schwäche zu einer Tugend hochstilisieren.

Als gewalttätiger Mann, der seine Affekte unter Kontrolle hat, ist man zu unterscheiden fähig, wann Gewalt in welchem Ausmaße zur Ordnung der Lage nötig ist, und kann diese dann ohne falsche Hemmungen bis zur äußersten Konsequenz anwenden, was die Verantwortung der Folgen einschließt. Zugleich ist man nur Gott gegenüber verantwortlich, nicht etwa menschlichen Gerichten in einem Staate, dessen Grundlagen auf der nihilistischen "Umwertung aller Werte" basieren. Das Urteil Gottes trifft dich über das Karma, das aber im Falle einer maßvollen und gerechtfertigten Gewalttat gewiß nicht negativ ausfallen wird.

Wer damit ein Problem hat, weil er zur Gewalt (insbesondere innerlich) nicht fähig ist, sollte zunächst durch körperliche Ertüchtigung und Arbeit an sich selbst sein Gewaltpotential entwickeln. In der heutigen Zeit hat es wahrlich keinen Sinn, nicht gefährlich zu sein. Im konkreten Fall wird es zum Äußersten mit geringerer Wahrscheinlichkeit kommen, wenn man "die Instrumente zeigen" und kommunizieren kann, daß für den anderen die möglichen Kosten der Auseinandersetzung deren Nutzen übersteigen. Das sind sanfte Formen der Gewalt, zu deren Dosierung man aber das vollständige Potential in der Hinterhand haben sollte.
In diesem Sinne abstrahierend ließe sich das Zitat auf Seite 251 ("ruhig", "kalt" und mit bloßer Willenskraft) auch deuten.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Gerechtfertigte Wut

Giraffe, Sonntag, 16.05.2021, 16:05 vor 1048 Tagen @ Taurec (1439 Aufrufe)

Danke Taurec!

Theoretisch habe ich den Unterschied zwischen Raserei und Kampfeswut nun verstanden.
Das Problem ist dass im Buch eine gerechtfertigte Kampfeswut von Franchezzo an den Tag gelegt wird, immerhin wird er von zwei niederen Gestalten überfallen und "mit einer guten Dosis Zorn schüttelte ich sie ab und trat zurück". Sein Zorn trifft im Beispiel ja keinen Unschuldigen.
Also ich kann nicht verstehen was er falsch gemacht hat. Kannst du?

Er sagt dass er zukünftig statt Zorn ausagieren, ruhig und kalt bleibt. Dies erinnert mich doch sehr an Pazifismus, Jainismus und Stoizismus. Leider wird dies nicht explizit gesagt.

Innerlich gesehen sind ruhige und kalte Zustände dem des Zorn zu bevorzugen, können jedoch auch als unlebendige und disassozierte Zustände interpretiert werden im Falle.

Andererseits waren es nicht die Stoiker, wie Seneca, die ihren eigenen Mord ohne Wut annahmen?

Was sagst du dazu?

Lg G.

Hallo!

Wenn dort von Zorn die Rede ist, meint dies wohl niedere, aus dem Affekt geborene Handlungen im Gegensatz zu kontrollierten und gerechtfertigten. Es liegt dem derselbe Unterschied zugrunde, den die Römer mit den Wörtern "furor" (Raserei, leidenschaftlicher Wutausbruch) und "ira" (u. a. mit milderen Bedeutungen "Grund zum Zorn", "Heftigkeit", "Kampfeswut") bezeichnet haben. So gibt es die Begriffsbildungen "ira dei" (unscharf "Zorn Gottes") oder "dies irae" ("Tag des Zorns", also des Strafgerichts). Von einem "furor dei" ist mir allerdings nichts bekannt. Gemeint ist jeweils eine höhere Art des Zorns, die gerechtfertigt ist und keinen Unschuldigen trifft. Auf den Menschen heruntergebrochen ist es der Unterschied zwischen blinder Raserei aus niederen, emotionsgeladenen Beweggründen heraus, die keinen Unterschied zwischen den Opfern des Zornes macht, und einer Haltung, die dem "Heiligen Krieg" entspricht, bei dem sich der Streit für etwas Höheres durch die eigene Person verwirklicht, die dadurch gleichsam erhöht und transzendiert wird.

In der Tat sind Gewalt und Töten religiös nicht verboten. Das fünfte Gebot "Du sollst nicht töten!" wäre richtiger eigentlich als "Du sollst nicht morden!" zu übersetzen, wobei Mord das Töten aus Notwehr oder im Kriege (aber auch von Tieren) dem Sprachgebrauch des Urtextes gemäß ausdrücklich ausschließt (vgl. hier).
Ähnliches gilt für das Bibelwort in Matthäus 5,5: "Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen." Auch dieses wird auf einen irrigen Pazifismus hin stets falsch übersetzt bzw. verstanden. Das im griechischen Original für "sanftmütig" gebrauchte πραεῖς ("praeis" bzw. praus) bedeutet eigentlich vielmehr "gemäßigt" und meint jemanden, der zur Gewalt fähig ist, sich aber zurückhalten kann, wo diese nicht angebracht ist. Das steht im scharfen Gegensatz zu gutmenschlichen Pazifisten, die zur Gewalt grundsätzlich unfähig sind und diese Schwäche zu einer Tugend hochstilisieren.

Als gewalttätiger Mann, der seine Affekte unter Kontrolle hat, ist man zu unterscheiden fähig, wann Gewalt in welchem Ausmaße zur Ordnung der Lage nötig ist, und kann diese dann ohne falsche Hemmungen bis zur äußersten Konsequenz anwenden, was die Verantwortung der Folgen einschließt. Zugleich ist man nur Gott gegenüber verantwortlich, nicht etwa menschlichen Gerichten in einem Staate, dessen Grundlagen auf der nihilistischen "Umwertung aller Werte" basieren. Das Urteil Gottes trifft dich über das Karma, das aber im Falle einer maßvollen und gerechtfertigten Gewalttat gewiß nicht negativ ausfallen wird.

Wer damit ein Problem hat, weil er zur Gewalt (insbesondere innerlich) nicht fähig ist, sollte zunächst durch körperliche Ertüchtigung und Arbeit an sich selbst sein Gewaltpotential entwickeln. In der heutigen Zeit hat es wahrlich keinen Sinn, nicht gefährlich zu sein. Im konkreten Fall wird es zum Äußersten mit geringerer Wahrscheinlichkeit kommen, wenn man "die Instrumente zeigen" und kommunizieren kann, daß für den anderen die möglichen Kosten der Auseinandersetzung deren Nutzen übersteigen. Das sind sanfte Formen der Gewalt, zu deren Dosierung man aber das vollständige Potential in der Hinterhand haben sollte.
In diesem Sinne abstrahierend ließe sich das Zitat auf Seite 251 ("ruhig", "kalt" und mit bloßer Willenskraft) auch deuten.

Gruß
Taurec

ueberzeugung versus verhalten

detlef, Sonntag, 16.05.2021, 16:44 vor 1048 Tagen @ Giraffe (1416 Aufrufe)

Danke Taurec!

... "mit einer guten Dosis Zorn schüttelte ich sie ab und trat zurück". Sein Zorn trifft im Beispiel ja keinen Unschuldigen.
Also ich kann nicht verstehen was er falsch gemacht hat. Kannst du?

zorn ist ein "unbeherrschter" zustand, der die handlungsmoeglichkeiten begrenzt.


Er sagt dass er zukünftig statt Zorn ausagieren, ruhig und kalt bleibt. Dies erinnert mich doch sehr an Pazifismus, Jainismus und Stoizismus. Leider wird dies nicht explizit gesagt.

pazifismus schliesst zorn nicht aus. denk an all die zornigen demos gegen krieg usw.
kalte ruhe ist ein verhalten, eine taktik. pazifismus ist eine ueberzeugung, die man zornig oder ruhig und kalt vertreten kann.


Innerlich gesehen sind ruhige und kalte Zustände dem des Zorn zu bevorzugen, können jedoch auch als unlebendige und disassozierte Zustände interpretiert werden im Falle.

eher als kontrollierte zustaende.

nimm stierkaempfe.
der stier ist gereizt und zornig.
der (faehige) torero ist ruhig und kalt. also kontrolliert. jede bewegung ist kuehl geplant.
deshalb gewinnt meistens der torero. - weil sein verhalten dem zornigen wueten ueberlegen ist.

gruss,d

Buddhismus Ahimsa

Leseratte, Sonntag, 16.05.2021, 17:15 vor 1048 Tagen @ detlef (1451 Aufrufe)
bearbeitet von Leseratte, Sonntag, 16.05.2021, 17:43

Hallo,

im Buddhismus ist das Konzept der Gewaltfreiheit die Freiheit von Egoismus. Konkret, wenn du dir in Wut und einem emotionalen Aufruhr überlegst, was du tun könntest, um dich zu rächen, ruinierst du dein Karma. Umgekehrt, wenn aber der Böse "reif" für die Bestrafung ist, also sich eine Gelegenheit ergibt, darfst du nicht zögern, das Nötige zu tun. Wenn du dich der Gelegenheit verweigerst, würdest du gewaltsam handeln. In Gewaltsituationen selbst wird man überrascht sein, wie emotionslos man handelt. Die Emotionen kommen, wenn der Schlamassel vorbei ist.

Zorn kann auch aus Liebe und Mitgefühl resultieren. Wenn jemand über Unrecht zornig ist oder wegen der Behandlung anderer in Zorn gerät, ist die Quell des Handelns Liebe.

Grüße Leseratte

Demos und Torero

Giraffe, Montag, 17.05.2021, 20:53 vor 1047 Tagen @ detlef (1357 Aufrufe)

Danke Detlef,

Ja, Pazifismus beinhaltet Zorn.
ähnlich den Klima Demos, welche auch voller Zorn sind.
Auch die Demos gegen C. gehören dazu, nicht wahr?

nimm stierkaempfe.
der stier ist gereizt und zornig.
der (faehige) torero ist ruhig und kalt. also kontrolliert. jede bewegung ist kuehl geplant.
deshalb gewinnt meistens der torero. - weil sein verhalten dem zornigen wueten ueberlegen ist.

gruss,d

Tolles Beispiel!
Danke.

Lg
G.

keine ahnung

detlef, Dienstag, 18.05.2021, 02:11 vor 1047 Tagen @ Giraffe (1354 Aufrufe)

moin,

Auch die Demos gegen C. gehören dazu, nicht wahr?

keine ahnung. wer oder was ist "C." ?

gruss,d

C.

Giraffe, Dienstag, 18.05.2021, 10:17 vor 1046 Tagen @ detlef (1342 Aufrufe)

Hallo,

Damit meinte ich dass "grasierende" Phänomen das seit März 2020 die Weltseele in Atem hält. Du weisst jetzt was ich meine?
Ich nenne es C. Da man weder dessen Ursprung kennt noch ob es eine Atem oder Gefässkrankheit ist noch ob es im Labor gezüchtet worden ist. Das einzige was man darüber weiss ist dass es ganz ganz viele Spritzen gibt, die wirklich ganz doll dagegen wirken und die jetzt auch wirklich jeder ohne zu fragen nehmen soll Und die meisten machen es auch!

Lg
G.

Aküfi

detlef, Dienstag, 18.05.2021, 11:49 vor 1046 Tagen @ Giraffe (1393 Aufrufe)

ach so. du schreibst grippe mit C.
ich glaub nicht, dass viele wegen der grippe wuetend sind. eher aengstlich.
deshalb hats ja so viele, die freiwillig beim MMV mitmachen. (massenmutationsversuch)
bin mal gespannt, ob der zur MMW fuehrt. (madmaxworld)
warum bloss muss ich staendig an die steine in georgia denken?

gruss,d

totale Willkür (und @Leseratte und @Giraffe)

Isana Yashiro, Donnerstag, 20.05.2021, 07:05 vor 1044 Tagen @ Taurec (1351 Aufrufe)

Hallo!

In der Tat sind Gewalt und Töten religiös nicht verboten. Das fünfte Gebot "Du sollst nicht töten!" wäre richtiger eigentlich als "Du sollst nicht morden!" zu übersetzen, wobei Mord das Töten aus Notwehr oder im Kriege (aber auch von Tieren) dem Sprachgebrauch des Urtextes gemäß ausdrücklich ausschließt (vgl. hier).

Man spricht einfach dem Feind jegliche Rechte ab, schon darf man ihn töten. Will man ein Tier töten, dann spricht man ihm auch einfach kein Recht auf Leben zu. Will man seinen Nachbarn töten, dann hat der halt auch kein Recht auf Leben. Will man den eigenen Ehemann/ die eigene Ehefrau töten, dann braucht man dieser Person auch nur das Recht auf Leben abzusprechen. Umgekehrt kann man den eigenen Verwandten, Freunden und Nachbarn das Recht auf Leben zusprechen, dann dürfen auch andere diese Leute nicht töten und wer es dennoch tut, der ist wiederum ein Feind und man hat einen Vorwand um sich zu rächen. So funktionieren sämtliche seit Jahrhunderten schwelenden Konflikte. Durch die völlig willkürlichen Ausnahmen für den Krieg oder für Tiere oder aus Notwehr (bei letzterer leider manchmal notwendig) hat man kein objektives Kriterium mehr und kann sich die Regel auch gleich völlig sparen.

Als gewalttätiger Mann, der seine Affekte unter Kontrolle hat, ist man zu unterscheiden fähig, wann Gewalt in welchem Ausmaße zur Ordnung der Lage nötig ist, und kann diese dann ohne falsche Hemmungen bis zur äußersten Konsequenz anwenden, was die Verantwortung der Folgen einschließt.

Ein Mann, der seine Affekte unter Kontrolle hat, ist kein gewalttätiger Mann.

Zugleich ist man nur Gott gegenüber verantwortlich, nicht etwa menschlichen Gerichten in einem Staate, dessen Grundlagen auf der nihilistischen "Umwertung aller Werte" basieren.

Obwohl das aus philosophischer Sicht richtig ist, kommt es aus pragmatischer Sicht hier darauf an, ob das eigentliche Ziel sein soll bis zum Lebensende in irgendeinem Loch weggesperrt zu werden.

Das Urteil Gottes trifft dich über das Karma, das aber im Falle einer maßvollen und gerechtfertigten Gewalttat gewiß nicht negativ ausfallen wird.

Wo der Karma-Begriff beinhaltet, daß das Karma den Umweg über Gott nimmt, da kann man sich den Karma-Begriff auch gleich sparen. Karma bedeutet ja gerade, daß keinerlei Urteil gefällt wird, sondern alles vollautomatisch wie ein Bumerang zu einem zurückkommt.

Wer damit ein Problem hat, weil er zur Gewalt (insbesondere innerlich) nicht fähig ist, sollte zunächst durch körperliche Ertüchtigung und Arbeit an sich selbst sein Gewaltpotential entwickeln.

Ein sehr satanischer Rat. Außerdem die wahrscheinlich blödeste Idee, die mir je untergekommen ist. Allein schon der Teil, daß körperliche Ertüchtigung gewalttätig machen würde....

In der heutigen Zeit hat es wahrlich keinen Sinn, nicht gefährlich zu sein. Im konkreten Fall wird es zum Äußersten mit geringerer Wahrscheinlichkeit kommen, wenn man "die Instrumente zeigen" und kommunizieren kann, daß für den anderen die möglichen Kosten der Auseinandersetzung deren Nutzen übersteigen. Das sind sanfte Formen der Gewalt, zu deren Dosierung man aber das vollständige Potential in der Hinterhand haben sollte.
In diesem Sinne abstrahierend ließe sich das Zitat auf Seite 251 ("ruhig", "kalt" und mit bloßer Willenskraft) auch deuten.

Das ist leider alles wahr. Trotzdem hat das nichts mit Gewalt zu tun. So wie Gewalt nicht zornig zu sein braucht, so braucht auch Wehrfähigkeit nicht auf Gewalttätigkeit zu beruhen. Wobei es natürlich die seltsamsten Definitionen von Gewalt gibt, so daß ich nicht ausschließen kann, daß Du etwas ganz anderes meinst als ich, wenn Du das Wort Gewalt verwendest.

@Leseratte:

Umgekehrt, wenn aber der Böse "reif" für die Bestrafung ist, also sich eine Gelegenheit ergibt, darfst du nicht zögern, das Nötige zu tun.

Wer ist denn der Böse? Auch Du schmeißt objektive Regeln einfach über den Haufen und entscheidest selbstgerecht, daß Gewalt anzuwenden ist. Ahimsa bedeutet eigentlich nicht, sich als Sittenwächter aufzuspielen. So frönt man nur dem eigenen Ego. Um frei von Egoismus zu sein und, wie Buddhisten das üblicherweise wollen, eigenes Karma abzubauen, muß man in der Gewaltlosigkeit schon konsequent sein.

@Giraffe:

Du hast einige Antworten bekommen, jedoch nicht auf das, was ich für deine wichtigsten Fragen und Aussagen halte.

Wenn nun einige Leute vor mir stehen um durch Rechtswege oder ausserhalb mir mein Eigentum bzw mir eine Spritze geben wollen, wie kann ich so eine Situation klären ohne Zorn, ohne Gewalt?
Tatsächlich habe ich darauf keine Antwort!

Ich kann Dir zumindest sagen, wo das mit Gewalt hinführen wird. Du würdest ganz einfach verlieren. Wenn der Rechtsweg gegen Gewalt steht, dann gewinnt der Rechtsweg. Hinter dem steht auch Gewalt, aber eine Gewalt, die mit der auf persönlicher Ebene nicht vergleichbar ist. Wie würdest Du die Situation gegen einige Leute, hinter denen auch noch das Recht steht, mit Gewalt klären? Schlägst Du einem Polizisten mit Deiner Faust ins Gesicht? So verstehe ich nämlich den Rat, den Taurec gegeben hat. Aber so gemeint kann er das eigentlich nicht haben, denn der ist klug genug, um zu wissen, daß das in jeder Situation kontraproduktiv wäre.

Nun ich weiss nicht, ob die reine Willenskraft ausreicht, um hier auf Erden gewaltvolle Konflikte zu lösen, jedoch bin ich offen dafür!

Vermutlich reicht die reine Willenskraft dafür nicht aus. Diese auszubauen dürfte aber mit Sicherheit klüger sein als an sich zu arbeiten, um die eigene Gewaltbereitschaft zu erhöhen. Bei den Problemen, die Du beschrieben hast, sollte man sogar zeigen, daß man auf keinen Fall auf Gewalt setzen will.

Gruß,
Shiro

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Gewalt

Taurec ⌂, München, Donnerstag, 20.05.2021, 08:11 vor 1044 Tagen @ Isana Yashiro (1365 Aufrufe)

Hallo!

Man spricht einfach dem Feind jegliche Rechte ab, schon darf man ihn töten. Will man ein Tier töten, dann spricht man ihm auch einfach kein Recht auf Leben zu. Will man seinen Nachbarn töten, dann hat der halt auch kein Recht auf Leben. Will man den eigenen Ehemann/ die eigene Ehefrau töten, dann braucht man dieser Person auch nur das Recht auf Leben abzusprechen. Umgekehrt kann man den eigenen Verwandten, Freunden und Nachbarn das Recht auf Leben zusprechen, dann dürfen auch andere diese Leute nicht töten und wer es dennoch tut, der ist wiederum ein Feind und man hat einen Vorwand um sich zu rächen. So funktionieren sämtliche seit Jahrhunderten schwelenden Konflikte. Durch die völlig willkürlichen Ausnahmen für den Krieg oder für Tiere oder aus Notwehr (bei letzterer leider manchmal notwendig) hat man kein objektives Kriterium mehr und kann sich die Regel auch gleich völlig sparen.

Dein fiktives "Recht auf Leben" ist wie alle "Rechte" etwas, das man sich selbst immer wieder erstreiten muß, bis man irgendwann gegen die Natur unterliegt, die einem als Gebrechen, äußere Katastrophe oder andere Menschen entgegentritt. In der Tat ist jeder natürliche oder unnatürliche Todesfall eine Widerlegung des "Rechts auf Leben". Es gibt keine allgemeingültigen, "ewigen" Menschenrechte, die einem ohne eigenes Zutun zustehen. Das ist eine rationale Erfindung des Humanismus und der Aufklärung, die historisch aber immer wieder widerlegt wird, und zwar jedesmal dann, wenn einer der tollen demokratischen Republiken in ihre Verfallsform entartet (wie derzeit die BRD) oder irgend jemand, der das nötige Gewaltpotential kontrolliert, einfach darauf pfeift, daß du dir dieses Recht einbildest, an das sich gefälligst jeder zu halten habe.
Versuche mal, mit der Natur, die dir zwar einen biologischen Körper zugeteilt hat, diesen dir aber hundertprozentig irgendwann wieder entziehen wird, mit Hinweis auf dein "Recht auf Leben" zu diskutieren, um dem natürlichen Lauf aller Dinge zu entgehen. Dieses Bestreben, möglichst nicht verletzt zu werden und auch den Tod nicht schmecken zu müssen, weswegen man ein System schafft, das alle Leiden möglichst aus der Welt schafft und schließlich die Leidensnotwendigkeit des Lebens durch Negation wegdiskutiert, ist spät, zivilisiert und wie alle Überreste untergegangener Kulturen schwächlich.
Anders als die Menschenrechtsreligion, die ein weltfremdes, von der Lebenserfahrung abgezogenes Niedergangssymptom ist, stellt das Gebot "Du sollst nicht morden!" meines Erachtens aber eine religiös untermauerte Kodifizierung einer "richtigen Verhaltensweise" dar, ohne die dauerhaftes, menschliches Zusammenleben nicht möglich ist. Diese Kodifizierung ist aber nachträglich, nach leidvoller Lebenserfahrung schriftlich-abstrakt niedergelegt und durch einen Mythos mit dem göttlichen Ursprung verbunden worden. Das Gebot ist das Ergebnis vorangegangener karmischer Reifung, durch welche Gott (oder die Schöpfung) dem Menschen seinen (ihren) Willen mitteilte. Erfahrungsgemäß sind Gemeinschaften nur stabil, wenn in ihnen nicht ungestraft gemordet werden kann, weswegen man das Gebot in das religiöse System aufnahm, um es auch jenen als Wegweisung dienen lassen zu können, die in sich die Notwendigkeit des Nichtmordens noch nicht begriffen haben. Mit dem Recht, innerhalb der über einen richtenden (religiösen) Gemeinschaft nicht ermodet zu werden, verbindet sich aber kein pauschales, abstraktes Recht auf Leben.

Ein Mann, der seine Affekte unter Kontrolle hat, ist kein gewalttätiger Mann.

"Gewalt" verstehe ich in seiner Grundbedeutung abgeleitet von dem Verb "walten". Es heißt nicht, Blut fließen zu lassen und Menschen Schmerz zuzufügen, sondern schlicht "gebieten", "herrschen", "stark sein", also (völlig wertfrei!) die einem innewohnende männliche Enerige wirken zu lassen. Der Unterschied ist allein, ob man ein primitiver, zügelloser oder ein selbstbestimmter Mann ist, der über sich selbst Gewalt hat.
In unserer Zeit wird Gewalt extrem eingeschränkt begriffen, wodurch sich die in diesem Sinne begriffsgestutzten Männer schon auf sprachlich-mentaler Ebene auf die Seite des Pazifistisch-Weibischen begeben.

Wo der Karma-Begriff beinhaltet, daß das Karma den Umweg über Gott nimmt, da kann man sich den Karma-Begriff auch gleich sparen. Karma bedeutet ja gerade, daß keinerlei Urteil gefällt wird, sondern alles vollautomatisch wie ein Bumerang zu einem zurückkommt.

So, wie ich es formuliert habe, nimmt Gott den Weg über das Karma, nicht umgekehrt. Davon ist auch auszugehen, da ein Eingriff Gottes in die Schöpfung weder nachgewiesen, noch überhaupt nachweisbar ist. "Gott" erklärt überhaupt nichts. Vielmehr gehe ich davon aus, daß "es" über die in der Schöpfung liegenden Gesetze wirkt, die keiner weiteren Eingriffe bedürfen. Man wird durch höhere Gewalt mehr oder minder sanft auf den Weg gebracht, der einen dem Sinn der Schöpfung, der Art, wie die Welt sein soll, und nicht zuletzt der eigenen Bestimmung zuführt. Dabei ist man zu jedem Zeitpunkt völlig frei, wie man sich verhält, ob man die Folgen in Kauf zu nehmen bereit ist oder nicht.

Ein sehr satanischer Rat. Außerdem die wahrscheinlich blödeste Idee, die mir je untergekommen ist. Allein schon der Teil, daß körperliche Ertüchtigung gewalttätig machen würde....

Wenn man es auf Deine begriffsstutzige Art begreift (Gewalt = Schmerzzufügen = böse), muß man freilich zu dieser Ansicht kommen.

Das ist leider alles wahr. Trotzdem hat das nichts mit Gewalt zu tun. So wie Gewalt nicht zornig zu sein braucht, so braucht auch Wehrfähigkeit nicht auf Gewalttätigkeit zu beruhen. Wobei es natürlich die seltsamsten Definitionen von Gewalt gibt, so daß ich nicht ausschließen kann, daß Du etwas ganz anderes meinst als ich, wenn Du das Wort Gewalt verwendest.

Im Gegenteil! Wehrfähigkeit beruht nur auf Gewalttätigkeit (und zwar auf eingehegter, ertüchtigter, ausgebildeter und disziplinierter Gewalttätigkeit!), denn wer nicht gewaltsam tätig sein kann, ist auch des Wehrens nicht fähig.

Das ist meine einzige Antwort auf Dich zu diesem Thema. Ich habe nämlich keine Lust, in eine dieser ranmaesken Nonsensdiskussionen verstrickt zu werden, in denen ständig neue Fässer aufgemacht werden und man vom Hölzchen aufs Stöckchen kommt.
Du darfst also in der Gewißheit gehen, Recht behalten zu haben, allein indem Du das letzte Wort hast. :ok:

Gruß
Taurec

--
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„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

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Nachtrag zur Antwort @Giraffe

Taurec ⌂, München, Donnerstag, 20.05.2021, 08:29 vor 1044 Tagen @ Taurec (1318 Aufrufe)

Hallo!

@Giraffe: Du hast einige Antworten bekommen, jedoch nicht auf das, was ich für deine wichtigsten Fragen und Aussagen halte.

Deine darauf folgende Antwort ist allerdings ebenfalls keine Antwort auf Giraffes Problem. Statt negierend solltest Du vielleicht mal positiv weisend antworten. Das wäre dann allerdings ebenfalls nur in Deinem Sinne selbstgerechtes Aufspielen als Sittenwächter.

Schlägst Du einem Polizisten mit Deiner Faust ins Gesicht? So verstehe ich nämlich den Rat, den Taurec gegeben hat. Aber so gemeint kann er das eigentlich nicht haben, denn der ist klug genug, um zu wissen, daß das in jeder Situation kontraproduktiv wäre.

Darauf läuft es allerdings hinaus. Irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem man sich den Zugriffen eines entarteten Staates, der gegen meine Art herrscht, nur noch durch Nichtgehorsam oder Gegengewalt entziehen kann, notfalls zum Preise des eigenen Lebens. Das ist eine Frage der Haltung (sofern man Haltung hat), die eine Korrumpierbarkeit durch bösartige Regime ausschließt.
Ich verweise wieder mal auf das Ernst-Jünger-Zitat (ganz unten). In diesem Sinne kann es tatsächlich darauf hinauslaufen, einem Polizisten mit der Faust ins Gesicht zu schlagen oder Schlimmeres, und zwar dem konkreten Polizisten, der eine rote Line überschreitet und meine vorstaatlichen Lebensgrundlagen (z. B. Eigentum und körperliche Unversehrtheit/Integrität) angreift.

Gruß
Taurec

--
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Leidensbereitschaft, Gewalt und weibliche Energie

Pat @, Sonntag, 30.05.2021, 22:17 vor 1034 Tagen @ Taurec (1400 Aufrufe)

Hallo Taurec!
Grüsse an alle!

Es gibt keine allgemeingültigen, "ewigen" Menschenrechte, die einem ohne eigenes Zutun zustehen.

Das macht Sinn.

Dieses Bestreben, möglichst nicht verletzt zu werden und auch den Tod nicht schmecken zu müssen, weswegen man ein System schafft, das alle Leiden möglichst aus der Welt schafft und schließlich die Leidensnotwendigkeit des Lebens durch Negation wegdiskutiert, ist spät, zivilisiert und wie alle Überreste untergegangener Kulturen schwächlich.

Ich stimme zu, dass es in unserer Zivilisation solche schwächliche Tendenzen des Niedergangs gibt. Zugleich würde ich - im zivilisatorischen Gesamtkontext - betonen, wie sich das evolutionäre Bestreben im (früher oder später) unaufhaltsamen technologischen Fortschritt weiterhin zeigt. Dieser Fortschrittswille zeigt sich im männlichen Pioniergeist eines Elon Musk, mit der Bereitschaft, Menschen dem Risiko eines grausamen Strahlen- oder Verbrennungstodes auszusetzen, um auf dem Mars die Anfänge einer neuen Zivilisation zu errichten (weil er glaubt, dass unsere Erdzivilisation dem wahrscheinlichen Niedergang geweiht ist). Der postmoderne Mensch nimmt weiterhin Leiden in Kauf, um letztlich - anfänglich ur-primäre Leidensnotwendigkeiten zu minimieren (evtl. sogar einmal "teleologisch" zu transzendieren - Hallo Lucifer:waving: )und Schaffensfreude zu optimieren.

Vor allem zeigt sich das Bestreben, Leiden aus der Welt zu schaffen, nicht nur z. B. wahnhaft im späten Transhumanismus (der Mensch und Maschine vereinigen und den Tod überwinden will), oder in einem schwächenden Missbrauch der Schulmedizin, sondern auch stärkend in der frühen antiken griechischen Gymnastik, im indischen Ayurveda, Hatha Yoga, in der TCM etc. - bis heute.
In den traditionellen Kampfkünsten herrscht ein dialektisches Verhältnis zwischen Leidensfähigkeit und Aufhebung des Leidens: Man strengt sich - entspannt - an und kämpft, um so gesund und stark zu werden, damit die Notwendigkeit zu kämpfen letztlich aufgehoben wird (idealerweise). Jedenfalls ist es weniger wahrscheinlich, in einem Kampf auf Leben und Tod zu bestehen, wenn man krank und schwach ist.

Allgemein - bezüglich Vermeidung von schicksalsartigem Leid durch bewusstes Leiden - in den Worten des Okkultisten Franz Bardon (Der Schlüssel zur wahren Quabbalah, 1977, Rüggeberg): Was der Mensch nicht durch eigenen Fleiss, durch Übung - Entsagung usw. -, Schmerz und Leid erreicht, wird ihm vom Schicksal durch Schicksalsschläge und Enttäuschungen aufgetischt.

"Gewalt" verstehe ich in seiner Grundbedeutung abgeleitet von dem Verb "walten". Es heißt nicht, Blut fließen zu lassen und Menschen Schmerz zuzufügen, sondern schlicht "gebieten", "herrschen", "stark sein", also (völlig wertfrei!) die einem innewohnende männliche Enerige wirken zu lassen.

Die Frage ist, ob solch ein "walten" bei Frauen stets auf Ihren Anteil an männlicher Energie zurückgeht oder ob es eine weibliche Energie gibt, die gewaltsam oder (auch wertfrei) aggressiv bzw. (auch wertfrei) zerstörerisch wirken kann.

Griechische Götter und Göttinnen verkörpern menschliche Eigenschaften und evtl. unpersönliche Kräfte und Prinzipien. Athene, die Mentorin des Odysseus, verkörpert Weisheit und Kriegskunst: "helläugige Athene, die schreckliche, Kämpfe erregende Heerführerin und unbesiegliche Herrin, der Kampflärm gefällt und Kriege und Schlachten" (Hesiod, Theogonie, 924ff.)

Zur "Wehrhaftigkeit" sei noch erwähnt, dass ich Aikido allgemein nicht als Selbstverteidigung empfehlen würde. Dennoch gibt es konkrete Hinweise - auf die ich, falls erwünscht, näher eingehen kann - dass der Gründer und Pazifist, Morihei Ueshiba nicht nur eine Show abgezogen hat, sondern energetisch durch ein starkes magnetisches, webliches Energiefeld die einkommenden Angriffe ablenken konnte (folgende Demo von 1935 vermittelt einen Eindruck: https://www.youtube.com/watch?v=98yRuBkUBGQ). Weniger umstritten dürfte die Tatsache sein, dass es im Wing Chun - der Legende nach von einer Nonne entwickelt - auch feinfühlige Abwehrbewegungen gibt, die mit geringem Kraftaufwand erfolgen und zumindest energetisch "weibliche Anteile" enthalten (wobei es verschiedene Stilrichtungen gibt).

Viele Grüsse, Pat

Aikido, u.a. - Energie

Don Häberle, Montag, 31.05.2021, 16:53 vor 1033 Tagen @ Pat (1298 Aufrufe)

Hallo Pat,

Zur "Wehrhaftigkeit" sei noch erwähnt, dass ich Aikido allgemein nicht als Selbstverteidigung empfehlen würde. Dennoch gibt es konkrete Hinweise - auf die ich, falls erwünscht, näher eingehen kann...

das würde mich in der Tat interessieren. Ich habe immer das Gefühl, dass die Akidoka sehr gerne fallen :lol2: - genau wie die Systema-Jungs auch.....was nicht heißen soll, dass die Aikido-Techniken nicht funktionieren würden, nur eben nicht so wie in den Demonstrationen (bei Systema weiß ich das nicht, das kenne ich zu wenig)....Effizientes, sprich funktionierendes "weiches" Wing Chun funktioniert m.E. auch in den Demonstrationen. "Hartes" Wing Chun halte ich durchaus für brauchbar.
Die spirituellen Aspekte in den Kampfkünsten sind mehr stets verborgen geblieben; möglicherweise auch deswegen, weil ich mich für "Kata laufen" im (Shotokan-)Karate nie wirklich begeistern konnte...

Viele Grüße
Don Häberle

Hermetische Analogien und innere Kraft in den Kampfkünsten

Pat @, Dienstag, 01.06.2021, 10:24 vor 1032 Tagen @ Don Häberle (1279 Aufrufe)

Hallo Don! Hallo Rauhnacht!

an sich hatte ich vor, meine Neulings-Fragen zu Irlmaier und dem dritten Weltkrieg zu stellen. Aber da das Thema (innere) Kampfkünste auch sehr interessant ist, muss das andere halt noch warten :panzer2:
Ja, sehe ich ähnlich, dass - im Allgemeinen - die harten Stile brauchbarer für den Kampf sind! Als Kind habe ich mal kurzzeitig Aikido geübt; später Wutan, danach "inneres" südliches Shaolin mit Qi-Gong und interessiere mich für Wing Chun.

Bezüglich Ueshiba denke ich, dass er eine Qi-Kraft entwickelt hatte, die er weniger expansiv zurückschlagend (analog dem Feuer Prinzip), sondern eher magnetisch-umlenkend (analog dem Wasser Prinzip) umsetzte – was seiner Philosophie friedvoller und harmonischer Konfliktlösung entsprach. Sein Körper sieht zudem eher zierlich weiblich als männlich muskulös aus.
Vereinfacht gesagt nehme ich an, dass er sich mit einer weichen Kraftanwendung gegenüber muskulös stärkeren Gegnern tatsächlich durchsetzen konnte. Diese Annahme kann ich nicht beweisen, aber begründen:

- 1935 ist soweit ich weiss eine Zeit (noch vor Youtube), in der sich verschiedene neue Kampfkünste aus den alten Kampfkünsten Japans entwickelten, die noch stark in der Selbstverteidigung verankert waren. Ein bloss betrügerischer oder schwacher Sensei hätte sich in einem rauen Umfeld kaum durchsetzen können.

- Auch wenn sich Aikidoka tatsächlich darauf einstellen, zu fallen und es Show-Elemente gibt, macht es praktisch keinen Sinn, dass sich ein Übender absichtlich in ein Training begibt und permanent nur darauf abzielt, gegenüber den Lehrern vortäuschend nachzugeben und zu Boden zu fallen. Zudem gibt es ähnliche Elemente im Judo, Jiu-Jitsu, Aikido.

- Der Autor William Mistele, der jahrelang Aikido und Hermetik nach Franz Bardon praktiziert (ich hatte zu ihm E-Mail-Kontakt) benutzt begrifflich die hermetische Elemente-Analogien, indem er einmal erwähnte, dass Ueshiba ein starkes «magnetisches Kraftfeld» entwickelt habe. Damit meint er sicher nicht ein physikalisch messbares Kraftfeld (Zur Biografie von Mistele http://www.williammistele.com/bio.htm)

Auch wenn sich meine Erklärung hermetischer Analogien als nicht korrekt herausstellen sollte (ich bin selber kein Hermetiker), bleibe ich bei der Annahme, dass es – in wenigen Fällen – echte Qi-Meister gibt, die ihre Fähigkeiten auch im Kampf anwenden können.

Innere Qi-Kraft kann aber auch explosiv (analog dem Feuer Prinzip) angewendet werden. Im folgenden Video sieht man, wie ein Shaolin Meister einen dicken Stein mit blosser Hand zerschlägt. Ich kenne diesen Meister nicht persönlich (und das Video bzw. der Stein könnte gefälscht sein) – dennoch vermittelt es eine gute visuelle Vorstellung von explosiver Kraftanwendung. Ca ab 8:00 min: https://www.youtube.com/watch?v=krOnhKeYhd8&t=867s

Beste Grüsse, Pat

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welcher "Dritte Weltkrieg" denn wohl? :-)

BBouvier @, Dienstag, 01.06.2021, 15:19 vor 1032 Tagen @ Pat (1473 Aufrufe)

<"<"... meine Neulings-Fragen zu Irlmaier und dem dritten Weltkrieg.">

Hallo, Pat!

Bevor Du Deine Fragen dazu öffentlich stellst,
bitte ich Dich, diesbezüglich ein wenig die Suchfunkltion zu nutzen.

Dort und so findest Du reichlich Lesestoff.

Beispielsweise:
https://schauungen.de/forum/index.php?id=55449
https://schauungen.de/forum/index.php?id=54241
https://schauungen.de/forum/index.php?id=50951
https://schauungen.de/forum/index.php?id=51039
https://schauungen.de/forum/index.php?id=35115
https://schauungen.de/forum/index.php?id=51518
https://schauungen.de/forum/index.php?id=55047

"Irlmaier" und dessen "Dritter Weltkrieg" stehen rundweg und pauschal für
- Betrug
- Plagiat
- Phantastereien
- dümmliche Schwadronaden
- Widersprüche bei sich selbst
- freche Lügen
- dümmliche Narrenpossen

Damit wird es leider nichts.
Tut mir ja auch echt leid, Du ... :trost:

Grüße,
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

New York

Leseratte, Dienstag, 01.06.2021, 18:23 vor 1032 Tagen @ BBouvier (1361 Aufrufe)

Hallo BB,

und wenn Irlmaier ein elendiger Schwindler war, der seine kargen Gesichte mit was weiß ich aufgeblasene hätte, wofür ja einiges stehen könnte, hatten wir doch gerade die Sache mit New York, https://schauungen.de/forum/index.php?id=55759. Falls diese Vision valide wäre, was passiert dann? Wie sähe dann Die Welt danach aus? Wenn es dann doch weitere Militäreinsätze gäbe? Oder, falls es danach einen Weltkrieg gäbe, wäre er wirklich so, wie der Zweite? Oder nicht ganz anders? Würde nicht unsere Zivilisation mit einem Schlag verschwinden, wenn Internet und Strom ausfielen? Wäre dann ein Einmarsch noch vonnöten, wenn nach Monaten Millionen erbärmlich frierender, durstiger, kranker, hungernder, zerlumpter Menschen die teilweise geplünderten Städte bevölkern würden? Selbst das Telefon hängt am Internet und würde nicht wie im Mai 45 noch funktionieren. Gäbe es dann noch Heere, die zur Schlacht bereitstehen? Oder wären da nicht Bilder, die an Chaos und Katastrophe oder an Bürgerkrieg erinnern? Eben weil wir uns das überhaupt nicht vorstellen können, darf ich dich einfach nochmal zitieren: https://schauungen.de/forum/index.php?id=32634.

Und, würden intakte Truppenkontingente nicht dann als Befreier wahrgenommen? Sehr schwierig.

Viele Grüße Leseratte

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Napoleon vor Moskau

BBouvier @, Dienstag, 01.06.2021, 18:59 vor 1032 Tagen @ Leseratte (1332 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Dienstag, 01.06.2021, 19:05

<"wäre, wenn, hätte, falls, dürfte, sollte, könnte, würde =>"


Hallo, Leseratte!

Ja, natürlich.
Nun sind jedoch Vorhersagen schwierig, vor allem, falls sie die Zukunft betreffen. :ahnungslos:
Zu einer massiven Zäsur&Ungemach bedarf es allerdings gar nicht
der hypothetischen Wiederholung eines noch heftigeren Terroranschlages in den USA.
=>
"Kommt der Matrose einer US-Fregatte, die im Hafen Schanghais am Kai liegt,
leicht verstört zu einem hochberühmten, grauhaarigen, chinesischen Arzt,
der ihm von seinen Kameraden dringend empfohlen worden war.
Schildert dem mit roten Ohren sein Problem.
Der Doktor:
Waren Sie damit schon bei Ihrem Bordarzt?
Was hat der denn dazu gesagt?

Der Matrose:
Der hat mir in 14 Tagen einen OP-Termin gemacht,
Totalamputation.

Der Doktor:
"Ts-ts-ts.
Als ob ich´s geahnt hätte.
Ich kann Sie völlig beruhigen.
Typisch moderne, westliche Medizin!
Der Arzt dort hat ja keinen Schimmer.
Sie können Ihre Hose jetzt wieder hochziehen.
Das Teil fällt Ihnen doch in drei Wochen von ganz alleine ab!
"

Heißt =>
Grundsätzlich verweise ich hierauf:
https://schauungen.de/forum/index.php?id=55939

1.
Der/ein Kollaps ist unabwendbar.

2.
Katastrophen haben die dumme Angewohnheit, überraschend aufzutreten.

3.
Tolstoi - kein ganz Dummer:
=>
"Der Feind [Napoleon] kam immer näher
an Moskau heran; die Auffassung der Moskauer
über ihre Lage wurde aber keineswegs ernster,
sondern im Gegenteil nur noch leichtsinniger, so wie
das immer bei Menschen der Fall ist,
die eine große Gefahr heranziehen sehen.

Bei der Annäherung einer Gefahr sprechen in der Seele des
Menschen immer zwei Stimmen gleich stark:
Die eine mahnt verständig, der Mensch solle das eigentliche
Wesen der Gefahr erwägen und Mittel zur Rettung ersinnen;
die andere sagt noch verständiger,
es sei schwer und quälend, an die Gefahr zu denken,
da es ja doch nicht in der Macht
des Menschen stehe, alles vorauszusehen
und sich vor dem allgemeinen Lauf der Dinge zu retten,
und es sei deshalb besser,
sich von dem Schweren abzuwenden,
solange es noch nicht da sei, und lieber
an Angenehmes zu denken.

Ist der Mensch einsam, so hört er meist auf die erste Stimme,
in Gesellschaft hört er dagegen auf die zweite.

So war es auch jetzt mit den Einwohnern Moskaus.
Schon lange hatte man in Moskau
kein so lustiges Leben geführt, wie in diesem Jahr
."

In diesem Sinne,
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

Der wahrscheinlichste "Dritte Weltkrieg"

Pat @, Dienstag, 01.06.2021, 19:48 vor 1032 Tagen @ BBouvier (1435 Aufrufe)

Hallo BBouvier!

Danke :-) Meine Frage zielt - unter anderem - auch darauf, was von Irlmaier noch "übrig" bleibt. Dennoch durchforste ich gerne zuerst Deine Links; bin gespannt ...

Taurec, ich habe irgendwo im Forum gelesen (wenn ich mich richtig erinnere), dass du ebenfalls mal eine Art ausführliche Irlmaier Plagiat-Sammlung in einem früheren Forum hochgeladen hast? Hast du diese noch (oder eine Rohfassung) und könntest sie mal öffentlich hochladen oder mir per Mail senden?

Viele Grüsse, Pat

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Irlmaiers Plagiatekanon

Taurec ⌂, München, Dienstag, 01.06.2021, 20:49 vor 1032 Tagen @ Pat (1363 Aufrufe)

Hallo!

Taurec, ich habe irgendwo im Forum gelesen (wenn ich mich richtig erinnere), dass du ebenfalls mal eine Art ausführliche Irlmaier Plagiat-Sammlung in einem früheren Forum hochgeladen hast? Hast du diese noch (oder eine Rohfassung) und könntest sie mal öffentlich hochladen oder mir per Mail senden?

Ich hatte mal (begonnen), die Plagiate in den Adlmaiertexten ihren Vorlagen in den älteren Prophezeiungen gegenüberzustellen. Allerdings ist mir die entsprechende Wikiseite irgendwann bei einem Softwareupdate verlorengegangen.

Es blieb von Adlmaier aber nicht viel übrig. Insbesondere der Rahmen und die Eckpfeiler des Irlmaierszenarios beruhen vollständig auf Motiven der europäischen Prophetie, die über viele Jahrhunderte überliefert wurden und von Adlmaier nur zeitgemäß aufgegriffen werden mußten: Glaubenskrieg, Papstflucht, Überraschungsangriff aus dem Osten (Gog und Magog), Finsternis/Gottesstrafe, großer Monarch, goldenes Zeitalter. Es handelt sich um eine große Mythologie des Endgerichts, die sich aus kleinen urchristlichen Anfängen entwickelt hat und über zwei Jahrtausende der gläubigen Erwartungshaltung und beständigen, phantsievollen Anpassung an die jeweilige Gegenwart zu einer pompösen Mär ausstaffiert wurde, deren Handlungsverlauf aber völlig fiktiv ist. Es ist allein das zirkelschlußmäßig auf sich selbst zurückführende Dogma, Prophezeiungen wären als gottgesandte Offenbarungen über jeden grundsätzlichen Zweifel erhaben, welches dazu führte, daß über Jahrhunderte jede Generation den ihr überlieferten Prophezeiungskanon im Wesentlichen unhinterfragt glaubte und auf seiner Basis eine zeitgemäße Adaption schuf, die nach dem Nichteintreten künftigen Generationen Gläubiger als Verfügungsmasse für ihre eigene Version der prophetischen Naherwartung diente. Irlmaier stellt lediglich den Entwicklungsstand dieser Traditionslinie im Jahre 1950 dar, der aber durch kunstvolles Verbiegen auch heutigen Gläubigen noch zur Projektion der Naherwartung in die nicht allzu ferne Zukunft dient.
Einzelnes, das keinen Prophezeiungsvorlagen zuordenbar ist (z. B. der Gelbe Strich oder die Ermordung des Hochgestellten), hängt ohne die Rahmenhandlung frei in der Luft und ist angesichts dessen als frei erfunden einzustufen. Es wäre z. B. unsinnig, ohne Kontext einen gelben Strich zu erwarten, wenn man einen russischen Feldzug aus dem Osten ausschließt. Wir haben es wohl mit einer der typischen "Wunderwaffen" zu tun, die als deus ex machina die Wende gegen die Bösen bringen. Zudem scheint es zeitgenössische Planspiele gegeben zu haben, die Adlmaier als Vorlage gedient haben könnten. So berichtet Rochus Misch in seiner Biographie, die Westalliierten hätten im Zweiten Weltkrieg gedroht, sich im Fall des Einsatzes einer deutschen Atombombe mit 15.000 Flugzeugen in Nordafrika zu versammeln, um dann ganz Deutschland mit Gas zu verseuchen (Quelle). Das Aufgreifen solcher Gerüchte und Übertragen auf den neuen Gegner UdSSR ist nicht allzu abwegig. Bei der Ermordung des "dritten" Hochgestellten am Balkan dürfte es sich um eine ziemlich triviale Wiederholung der Ereignisse handeln, die den Ersten Weltkrieg auslösten. Adlmaier ging wohl davon aus, was schon einmal geschah, würde auch für die Zukunft glaubwürdig wirken. Durch solche Erfindungen wurden vermutlich im Laufe der Zeit immer wieder neue Elemente in den Prophezeiungskanon eingeführt, die sich dann als obligatorische Motive dauerhaft etablierten.

Die jüngeren Berichte über Irlmaier in Tageszeitungen sind in der Regel nur Abwandlungen der Adlmaiertexte, die leicht variiert und bisweilen mit zusätzlichen Details ausgestaltet werden. Quellenkundlich sind sie wohl weitgehend wertlos, zumal Irlmaier (falls die Journalisten ihn überhaupt persönlich sprachen) ja selbst nur das Adlmaierszenario weitererzählte. Diese Tatsache macht auch die noch jüngeren Zeitzeugenberichte quasi wertlos. Sie belegen nicht etwa Irlmaiers Sehergabe zu Fragen künftigen Weltgeschehens, sondern lediglich Irlmaiers freimütige Betätigung als Volksprophet auf Mühlhiasls Spuren.

Weiters finden sich hier einige Hinweise auf Plagiate bei Irlmaier:
Materialsammlung zu Irlmaier

Gruß
Taurec

--
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Bomberreichweite

Leseratte, Dienstag, 01.06.2021, 22:26 vor 1032 Tagen @ Taurec (1316 Aufrufe)
bearbeitet von Leseratte, Dienstag, 01.06.2021, 22:40

Hallo Taurec,

die 15000 Bomber in Nordafrika dürften eine Mär gewesen sein. Gegen Deutschland kamen vor allem die B-17 und die B-24 von England aus startend zum Einsatz. Erstere kam laut Wikipedia rund 2900 km weit, letztere rund 3300 km. Die Entfernung Tunis-Berlin beträgt rund 1700km, zu weit für diese Bomber, wenn man Ausweichmanöver und Reserve einberechnet. Adolfs Wolfsschanze lag ja auch deswegen in Ostpreußen, weil er dort vor alliierten Bombern sicher war.

Erst die B-29, die Sommer 44 eingeführt wurde und von der 4000 Stück gebaut wurden, flog erheblich weiter. Die hätte es von Nordafrika aus geschafft, war aber in Ostasien im Einsatz. Deswegen macht mich die Aussage von Rochus Misch etwas stutzig, auch deswegen, weil ja bis Mai 45 die Deutschen die Konzeption (und den Test?) der Atombombe und passender Stealthbomber, der Ho 229, forcierten. Die Ho 229 hatte ihren Testflug Februar 45, man hatte es eilig.

Was aber trotzdem deine Recherche nicht entwerten soll.

Grüße Leseratte

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Ideenkreis Flugzeugflotten-Gasangriff

Taurec ⌂, München, Dienstag, 01.06.2021, 23:10 vor 1032 Tagen @ Leseratte (1350 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Dienstag, 01.06.2021, 23:20

Hallo!

Schon die Zahl 15.000 wirkt ziemlich unglaubwürdig. Die Frage ist allerdings nicht, ob das Drohungsszenario realistisch ist, sondern ob gegen Ende des Zweiten Weltkrieges und danach derartige Gerüchte (wenn auch nur in der Boulevardpresse oder hinter vorgehaltener Hand) umhergingen, die Adlmaier inspiriert haben könnten.
Gänzlich aus den Fingern gesogen dürfte Rochus Misch es sich nicht haben. Er nennt allerdings keine Quelle für die alliierte Drohung. Es liest sich, als wäre sie auf diplomatischem Wege erfolgt, weil sie in einem Absatz über Mischs gelegentlichen Blick in "dienstliche Papiere" steht. Weil die darin genannten Zahl 15.000 auch der deutschen Regierung auf den ersten Blick unrealistisch und als offensichtliches Zeichen der Schwäche hätte erscheinen müssen, gehe ich aber nicht davon aus, daß sie jemals tatsächlich ausgesprochen wurde. Es wirkt vielmehr wie die reißerische Aufmachung einer Schlagzeile auf Bildzeitungsniveau, ähnlich dieser hier und von ähnlichem Wahrheitsgehalt. ;-)

[image]

Leider ist mir keine zeitgenössische Presseveröffentlichung bekannt, in der das 15.000-Bomberszenario ventiliert worden wäre. Sie müßte irgendwann zwischen 1950 und 1955 erschienen sein, weil der Gelbe Strich erst in der 2. Auflage Adlmaiers von 1955 vorkommt, also in der Zwischenzeit erfunden worden sein muß.

Daß die Idee "Flugzeugflotten-Gasangriff" schon zur damaligen Zeit nicht neu war, bezeugt zudem das Gedicht "Das letzte Kapitel" von Erich Kästner, das bereits 1930 erschien.

Beides sind zumindest Indizien, daß solche Ideen in den Köpfen damaliger Zeitgenossen herumspukten.

Was aber trotzdem deine Recherche nicht entwerten soll.

Die damalige Recherche stammt nicht von mir, sondern von Nullmark.

Gruß
Taurec

--
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15.000 sind nicht so sehr viel

Nullmark, Donnerstag, 03.06.2021, 01:21 vor 1031 Tagen @ Taurec (1315 Aufrufe)
bearbeitet von Nullmark, Donnerstag, 03.06.2021, 01:43

Hallo zusammen,

Ich weiß gerade nicht, was an der Zahl von 15.000 Flugzeugen so unwahrscheinlich oder ungewöhnlich sein soll.
Klar, im Verhältnis zu heutigem Gerät hatten die Kampfflugzeuge im WK2 nur einen Bruchteil des Kampfwertes. Das wurde dann durch Menge ausgeglichen.

Die Vereinigten Staaten produzierten für den 2. Weltkrieg nach eigenen Angaben etwa 294.000 Flugzeuge.
Davon etwa zwei Drittel Jagdflugzeuge und Bomber (192.000).
Laut Statistika hatte die USA im Jahre 1944 insgesamt 74.100 Einheiten produziert.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/252293/umfrage/produzierte-kampfflugzeuge-im-zweiten-weltkrieg-nach-laendern/#professional
Allein am 6. Juni 1944 (D-Day) waren rund 11.000 Flugzeuge im Einsatz.

Am Ende des Krieges fand sich das amerikanische Militär mit einem riesigen Überschuss an Flugzeugen wieder. Deren Anzahl wurde auf über 150.000 geschätzt.

Die Reconstruction Finance Corporation schuf nach dem Krieg fünf riesige Schrott-, Verkaufs- und Lagerzentren für Flugzeuge der Army Air Forces:
- Ontario AAF in Kalifornien,
- Albuquerque AAF in New Mexico,
- Walnut Ridge AAF in Arkansas,
- Altus AAF in Oklahoma
- Kingman AAF in Arizona.
Für die US Navy gab es eine weitere Einrichtung in Clinton, Oklahoma.
https://airplaneboneyards.com/post-wwii-military-airplane-boneyards.htm

Zwischen 1945 und Juni 1947 wurden von den über 150.000 Flugzeugen aus dem 2. Weltkrieg schätzungsweise 61.600 hauptsächlich Kampfflugzeuge, als noch flugfähig verkauft (34.700) oder als Schrott abgegeben (26.900).

Außerdem sollte überzählige Kampfflugzeuge eingelagert werden. Dazu habe ich aber keine Zahlen gefunden.
In den Jahren 1945 und 1946 gab es einige Berichte, die davon ausgingen, dass fast 10.000 Kriegsflugzeuge zur Kingman AAF zur Lagerung und zum Verkauf geflogen wurden. Die waren also noch funktionsfähig.

Aber nicht alles Fluggerät wurde nach Amerika zurückgeführt.
Es verbleiben deshalb erhebliche Differenzen bezüglich der verbliebenen Bestände. Ein großer Teil des Gerätes wurde einfach von Bulldozern verscharrt (in der Sahara?) oder im Meer versenkt. Offizielle Aufzeichnungen deuten jedenfalls darauf hin, dass die Zahl der zur Kingman-Base zurückgeführten Flieger tatsächlich näher bei 5.500 lag als bei 10.000. Damit ist bis dahin lediglich der Verbleib von etwa der Hälfte der Kampfflugzeuge erklärbar. Was davon Schrott oder einsatzfähig war ist nicht mehr aufzuklären.

Dass Irlmaier die "Vögel aus dem Sande" mit den Wüsten in Arizona oder New Mexiko verbindet und dabei an Afrika denkt, ist ebenso naheliegend. Denn der Begriff "Wüste" impliziert zuerst "Sand" und "Sahara" >>> Afrika.

Was die zu überwindende Entfernung für die Vögel aus dem Sande betrifft, sei daran erinnert, dass die Amerikaner bereits 1920 über die Lösung einer Luftbetankung der Flugzeuge sinnierten und diese wohl auch durchgeführt haben.
Beispielsweise war auch die deutsche Me-267 von Beginn an für Luftbetankung ausgelegt.

... In Mont de Marsan fanden ab Mai 1944 Luftbetankungungsversuche mit Ju 290 A2 (Werksnummern: 0157 und 0158) statt. Dort gelang es, Luftbetankungen von einer als Tankflugzeug dienenden viermotorigen … Ju 90 V7 in eine am Tankgeschirr angekopopelte Fw 58 durchzuführen. Weitere erfolgreiche Versuche fanden am 12.11.1943 mit einer … Ju 290 (Werksnummer 0169) als Tankflugzeug und einer (weiteren) angekoppelten Ju 290 (Werksnummer 0170) statt. Sogar mit der riesigen sechsmotorigen … Ju 390 V1 wurden Luftbetankungen in Prag-Rusin durchgeführt. Die Luftbetankungungsversuche wurden bis Juli 1944 weitergeführt und dann wegen Benzinmangel untersagt und abgebrochen.“
Quelle: Geheimprojekte der DFS, Horst Lommel

Allerdings sind insgesamt die diesbezüglichen Dokumentationen zu Test- und Erprobungsergebnissen auch bei den Amerikanern und den Engländern sehr dünn und es ist unklar, ob irgendetwas davon damals zur Einsatzreife gelangt ist.

So oder so wäre das von Misch benannte Potenzial durch die Alliierten jederzeit problemlos bereitzustellen gewesen.

Gruß
0,- M

Kriegszenarien

Leseratte, Donnerstag, 03.06.2021, 10:42 vor 1030 Tagen @ Nullmark (1372 Aufrufe)

Hallo,

ich muss mich etwas korrigieren. Alle geplanten neuartigen deutschen Waffen (V2 und Düsenbomber) hätten gerade England und etwaige Flugplätze in Frankreich oder Norditalien erreicht. Wenn es also ein Planspiel gegeben hätte, die dortigen Flugplätze auszuschalten (was wahrscheinlich sowieso irreal war), musste den Deutschen nach der Eroberung von Saipan im Juni 44 klar sein, dass die Amerikaner die hypothetische Möglichkeit hatten, von Nordafrika aus das Reich anzugreifen ohne dass die dortigen Flughäfen in der Reichweite der Deutschen gewesen wären. Trotzdem wurde an den Düsenbombern und der Atombombe von deutscher Seite offenbar weitergebaut. Es wurden übrigens circa 10000 P-38 (ein Begleitjäger für Langstrecken) und circa 4000 B-29 insgesamt gebaut, die Zahl 15000 ist also nicht aus der Luft gegriffen, sondern trifft relativ exakt das vorhandene Flugmaterial an für diesen Zweck geeigneten Flugzeugen.

Ob Irlmaier die Bilder von den riesigen Flugzeughalden und Depots in Nevada oder New Mexico vor Augen hatte, und diese Bilder auf die Wüste Nordafrikas übertrug, können wir nicht wissen.

Grüsse Leseratte

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schier hahnebüchene Schwadronaden

BBouvier @, Dienstag, 01.06.2021, 23:12 vor 1032 Tagen @ Leseratte (1298 Aufrufe)

Hallo, Leseratte!

Irlmaiers Gelber Strich - mal sachlich betrachtet:
=>
https://schauungen.de/forum/index.php?id=31298
https://schauungen.de/forum/index.php?id=53518
https://schauungen.de/forum/index.php?id=37386
https://schauungen.de/forum/index.php?id=37373

:tonne:

Grüße,
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

Gelber Strich

Leseratte, Mittwoch, 02.06.2021, 12:12 vor 1031 Tagen @ BBouvier (1346 Aufrufe)

Hallo BB,

habe ich irgendwo den Gelben Strich für plausibel gehalten? Etwa Bomberflotten aus Nordafrika, bei den politischen Verhältnissen heutzutage dort?

Nee, da hast du was hineingelesen, was nicht da stand.

Grüße, Leseratte

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Nullnummer

BBouvier @, Mittwoch, 02.06.2021, 12:57 vor 1031 Tagen @ Leseratte (1316 Aufrufe)

<"...habe ich irgendwo den Gelben Strich für plausibel gehalten?">

Hallo, Leseratte!

Nein, durchaus nicht. :waving:

Ich wollte nur darauf hinweisen, daß Irlmaiers Erfindung "Gelber Strich"
- mal sachlich betrachtet - von vornherein eine reine Nullnummer ist.
Und das war´s schon.


Grüße auch!
BB

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Er hat den Gelben Strich sicher gesehen

Luzifer, Österreich, Donnerstag, 03.06.2021, 09:21 vor 1030 Tagen @ Leseratte (1388 Aufrufe)

Guten Morgen,

Er wohnte in meiner "Gegend". Ich habe das auch ein paar Mal ganz real gesehen.

Bei sehr starker Südströmung bläst es Saharastaub (aus Nordafrika, deswegen ist es mir "eingeschossen") zu uns. Einmal war es dann so diesig, wie Nebel, aber gelborange. Der Staub legt sich auf die Landschaft, insbesonders Schneefelder und die Sonnenuntergänge sind sehr spektakulär.

Vielleicht war es dieses Naturphänomen, welches diesem Bild voranging.

Schöne Grüße
Luzifer

--
Der Feuerengel fliegt

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Irlmaier: Euch in Salzburg geschieht rein nichts. Dort werden alle an chemischen Waffen sterben. (echt!!)

BBouvier @, Donnerstag, 03.06.2021, 16:38 vor 1030 Tagen @ Luzifer (1577 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Donnerstag, 03.06.2021, 17:08

<"Bei sehr starker Südströmung bläst es Saharastaub ...
Der Staub legt sich auf die Landschaft ...
Die Sonnenuntergänge sind sehr spektakulär ...
">

Hallo!

Irlmaier (angeblich):
"Aber dann kommen die weißen Tauben und es regnet auf einmal
ganz gelb vom Himmel herunter.
Eine klare Nacht wird es sein, wenn sie zu werfen anfangen
."

und:
"westliche Flugzeuge werfen zwischen Salzburg und Ostsee in einem Streifen
soviel ‚gelben Staub‘ ab, daß es darunter finster wird.
"

Also:
Bei Nacht wird es dunkel wegen dieses Streifens, der in Salzburg beginnt. :lehrer:
Saharastaub kann ich da nicht erkennen.
Jedoch dümmlich geschwurbeltes Prophetengebaren: "Tauben" als Ursache.

Andererseits:
"Irlmaier sagte in den 50-er Jahren der damaligen Oberin
des salzburger Klosters St. Maria Loretto
:
=>
"Ihr braucht keine Angst zu haben,
das Kloster und die Stadt Salzburg
stehen unter himmlischen Schutz,
Ihr seid in der Zukunft in Sicherheit
."

Aber er behauptet andererseits (auf Basis der Fälschung "Liede von der Linde"),
in Wien würde Niemand überleben, weil er dort gelesen hatte
"... auf dem Wiener Stephansplatz wächst Dill".
=>
https://schauungen.de/forum/index.php?id=51016
https://schauungen.de/forum/index.php?id=37376

Das ganze ist derart übel, daß die Schweine pfeifen.
Denn nach einer kleinen Weile erinnert Irlmaier sich nicht mehr daran,
welche Lügen zu einem Thema er seinen gutgläubigen Hörern
und Lesern zuvor noch aufgetischt hatte.

Und von hier (Fälschung "Lied von der Linde") hat der Betrüger seinen giftigen Staub bei Nacht her:
"Eine Kerze gibt die ganze Zeit allein,
sofern sie brennen will, dir Schein.
Giftiger Odem dringt aus Staubesnacht, (Staub + Nacht!)
schwarze Seuche, schlimmste Menschenschlacht."

Und das war´s auch schon wieder mal.

=>
:tonne:

Grüße,
BB

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..... alle vom Gift schwarz geworden

BBouvier @, Donnerstag, 03.06.2021, 17:48 vor 1030 Tagen @ BBouvier (1337 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Donnerstag, 03.06.2021, 18:02

Hallo!

Und wo wir schon mal dabei sind,
am Boden des Topfes nach den letzten Resten zu kratzen:
(Vorlage für Irl/Adlmaier: Die Fälschung "Lied von der Linde")
=>
"Giftiger Odem dringt aus Staubesnacht,
schwarze Seuche, schlimmste Menschenschlacht
."
=> Gift&schwarz&Krieg.

Irlmaierecho:
=>
"Wie ein gelber Strich geht es (= das Gift-) hinauf bis zu der Stadt in der Bucht.
Die Panzer fahren noch, aber die darin sitzen, sind ganz schwarz geworden."

Gruß,
BB

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Irlmaier: Und dann kann ich mir da einen Dritten Weltkrieg echt gut denken, bei.

BBouvier @, Donnerstag, 03.06.2021, 19:59 vor 1030 Tagen @ BBouvier (1390 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Donnerstag, 03.06.2021, 20:10

Hallo!


Irlmaierecho:
=>
Finster wird es werden an einem Tag unter dem Krieg.
Dann bricht ein Hagelschlag aus mit Blitz und Donner,
und ein Erdbeben schüttelt die Erde.
."

Als Vorlage dient ihm auch hier wieder die Fälschung "Lied von der Linde".
=>
"Schwarze Seuche, schlimmste Menschenschlacht...
Winter kommt, drei Tage Finsternis.
Blitz und Donner und der Erde Riß:.
."

Grüße,
BB

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Irlmaier minus Plagiate = Null

BBouvier @, Dienstag, 01.06.2021, 23:28 vor 1032 Tagen @ Pat (1711 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Dienstag, 01.06.2021, 23:45

<" Meine Frage zielt ... auch darauf, was von Irlmaier noch "übrig" bleibt.">

Hallo!

Ganz einfach: Nichts. :lol2:

Es sollte doch nach einem dreiviertel Jahrhundert selbst schlichten Gemütern
langsam aufgehen, daß Irlmaier nur den Europäischen Prophezeiungskanon
dümmlich plagiiert und auch nicht eine Aussage dessen hinbekommt,
was sich seither an durchaus markantem Geschehen ereignet hat.

Ohne Prophezeiungsvorlage steht das Betrügerduo Irl/Adlmaier voll im Dunkel.
"Irlmaier" weiß rein nichts - nichts! - von:
- Volksaufstand in Ungarn
- Suezkrise ... und von allen weiteren israelischen Kriegen!
- russischer Satellit
- Kubakrise
- Mauerbau
- Ermordung Kennedys
- Vietnamkrieg
- Überfall der SU auf die Tschechoslowakei (!)
- bemannte Mondlandung
- Ölkrise
- die SU überfällt Afghanistan
- ein polnischer Papst (davor immer Italiener!)
- 1. Golfkrieg
- Mauerfall
- weitere Golfkriege der USA
- Anschluß der DDR an die BDR (!)
- das Ende der SU und das Aufleben des Christentums in Rußland (!)
- Abzug der russischen Besatzungstruppen (jedenfalls aus Mitteldeutschland)
und des Großteils derer der USA, die der Frankreichs vollständig,
und auch die der Briten
- Bürgerkrieg in Jugoslawien (BDR voll dabei!)
- diverse US-Kriege nach 9/11

Nur, um mal ein paar wenige Eckpunkte zu nennen.
Nichts!
Rein nichts von alledem!
Wie wohl auch, da er und sein betrügerischer Verleger Adlmaier
davon in den älteren Prophezeiungsfälschungen ja nichts hatten lesen können!

Irlmaierecho:
https://schauungen.de/forum/index.php?mode=search&search=Irlmaierecho

Irlmaierplagiat:
https://schauungen.de/forum/index.php?mode=search&search=Irlmaierplagiat&p_category=0&search_submit=Start&method=0


:tonne:

Grüße,
BB

--
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Nach Irlmaier das "Nichts"? ;-)

Pat @, Mittwoch, 02.06.2021, 23:20 vor 1031 Tagen @ BBouvier (1282 Aufrufe)
bearbeitet von Pat, Mittwoch, 02.06.2021, 23:32

Hallo BBouvier!

Ich bin noch am Lesen deiner Links - eine kurze Zwischenfrage: Wenn "nichts" mehr von Irlmaier übrig bleibt, sind dann folgende deiner Aussagen - betreffend "originärer Irlmaier" - auch nicht mehr aktuell gültig?

"Als originär "Irlmaier" fällt mir (nur) folgendes ein:
- die Vernichtung Landaus, wobei er den Impaktor
irrig für eine "Atomrakete" hält - gesehen hat er
offenbar eine "Feuerzunge" (<= Irlmaiers Wortwahl)
- auf den Ästen der Bäume lägen mal weiße Flocken (Aschen oder Schnee?)
- fraglich ist sein "gelber Strich", der hier immer wieder
mal kontrovers besprochen wird" (10.07.2017)

Beste Grüsse, Pat

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Betrüger und Betrogene

BBouvier @, Donnerstag, 03.06.2021, 01:08 vor 1031 Tagen @ Pat (1287 Aufrufe)

Hallo BBouvier!

Ich bin noch am Lesen deiner Links - eine kurze Zwischenfrage: Wenn "nichts" mehr von Irlmaier übrig bleibt, sind dann folgende deiner Aussagen - betreffend "originärer Irlmaier" - auch nicht mehr aktuell gültig?

"Als originär "Irlmaier" fällt mir (nur) folgendes ein:
- die Vernichtung Landaus, wobei er den Impaktor
irrig für eine "Atomrakete" hält - gesehen hat er
offenbar eine "Feuerzunge" (<= Irlmaiers Wortwahl)
- auf den Ästen der Bäume lägen mal weiße Flocken (Aschen oder Schnee?)
- fraglich ist sein "gelber Strich", der hier immer wieder
mal kontrovers besprochen wird" (10.07.2017)


Beste Grüsse, Pat

Hallo, Pat!

Danke sehr für Deine Nachfrage und das Vorschußvertrauen.

Mit "Prophezeiungen" beschäftige ich mich intensiv nunmehr seit einem halben Jahrhundert.
Sehr lange Zeit habe ich alles, was man dazu gedruckt findet,
für reine Wahrheit integrer Forscher bzw. tatsächliche Bilder hochbegabter Seher gehalten,
aus denen sich der künftige Gang der Geschichte per Analyse treffend destillieren und darstellen ließe.

Nie wäre es mir in den Sinn gekommen, daß pauschal "alles" was diesbezüglich
gesammelt und publiziert wurde/wird, etwa ein einziger minderwertiger Sumpf
aus Lügen und Betrug sein könnte.
Genasführt und betrogen - das sei diesbezüglich ergänzt - wurden allerdings wohl meist auch
die Masse der zu unkritischen Autoren. Hingewiesen sei hier insbesondere auf Berndt,
der bis heute nicht erkannt hat, daß er nur lauter Lügen (= Europäischer Prophezeiungskanon)
aufgesessen ist.
Und - ja - da war auch ich nicht nur ein wenig blauäugig. :tigger:

Es ist das Verdienst dieses Forums und dessen direkten Vorgängern (bzw. seiner Schreiber)
all die tradierten Texte quellenkritisch besprechend zu analysieren und bewerten.
Und am Ende steht man eben mit leeren Händen da und kratzt sich
verlegen am Hinterkopf.

Es bleibt tatsächlich von all den "Prophezeiungen" rein "nichts" valides übrig.
Und so soll bitte obiges "nichts" zu Irlmaier verstanden sein.
Wahrscheinlich hat er zum "Weltgeschehen" "nie" jemals eine treffende Schau gehabt.
Was nicht bedeutet, daß ich mich nicht irren kann, und daß er tatsächlich mal
ein paar Äste mit "Flöckchen" darauf gesehen haben könnte, oder auch
ein Impaktgeschehen, das Landau vertilgt.
Diese Flöckchen liegen nun armselig-verloren auf der einen Seite in der Waagschale -
und mitteldicke Bücher mit lauter Irl/Adlmaierlügen auf der anderen.

So etwa.

Grüße,
BB

--
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Ein paar Flöckchen

Taurec ⌂, München, Donnerstag, 03.06.2021, 07:32 vor 1030 Tagen @ BBouvier (1320 Aufrufe)

Hallo!

Was nicht bedeutet, daß ich mich nicht irren kann, und daß er tatsächlich mal
ein paar Äste mit "Flöckchen" darauf gesehen haben könnte, oder auch
ein Impaktgeschehen, das Landau vertilgt.

Wenn man sich ein paar Fitzelchen merkwürdiger Details herausklaubt, weil sie einem irgendwie physikalisch realistisch und möglicherweise "echt" anmuten, stellt sich vor allem die Frage, warum ausgerechnet diese belastbar sein sollten, wenn 99 % des Restes Adl-/Irlmaiers für die Tonne sind. Hinsichtlich der Textgenese in seiner Eigenschaft als Fälschung ist eigentlich nicht davon auszugehen, daß in einem gänzlichen Machwerk sich irgendwelche echten Fragmente verirrt haben. Warum sollte Irlmaier dazu etwas gesehen haben, wenn zu den Kernelementen und Eckpfeilern des Szenarios keine Schauung von ihm nachweisbar ist? Wahrscheinlicher und der Zusatzannahmen sparsamer ist bei einem kompletten Adlmaierfabrikat die Vermutung, daß bei den ungeklärten Elementen lediglich noch nicht nachvollzogen werden konnte, was Adlmaier sich dabei dachte.

Beispiel:
"Welche Jahreszeit es ist? Trüb, regnerisch und Schnee durcheinander. Vielleicht Tauwetter. Die Berge haben oben Schnee, aber herunten ist es aper (herbstliches Land?). Gelb schaut es her." (Adlmaier I)

"Welche Jahreszeit wird es sein? Das kann ich nur aus den Zeichen ablesen. Auf den Gipfeln der Berge liegt Schnee. Es ist trüb und regnerisch und Schnee durcheinander (Herbst oder Frühjahr. D. V.). Herunten ist es aper. Gelb schaut es her." (Adlmaier II)

"Auf die Frage, wann denn das ‚große Aufwaschen‘ käme: ‚Wenn die Blätter sich färben. Es kann im Herbst sein, es kann im Frühling sein. Ich sehe aber Weiß auf den Bäumen, aber das können Blüten sein und es kann der Schnee sein. Im Sommer ist es gewiß nicht." (Altbayerische Heimatpost von 1949, laut Datum geringfügig älter als Adlmaiers Broschüre, aber wohl schon unter Adlmaiers Einfluß entstanden)

Der Zusammenhang der drei Aussagen läßt eigentlich keinen anderen Schluß zu, als daß der Autor das Geschehen im Herbst zu einer Zeit ansiedelte, in der bereits Schnee fällt, aber nur in den höheren Lagen, nicht im Tale oder dem Alpenvorlande. Zudem scheint bereits in der ältesten Fassung die berüchtigte Pseudorätselsprache anzuklingen, mit der Adlmaier seinem Märchenonkel den Anhauch des Mystischen verleihen wollte. Zwar geht eindeutig hervor, daß Herbst gemeint ist, aber er flicht noch den Frühling mit ein, um dem Leser das gute Gefühl zu geben, selbst das Rätsel geknackt und auf den Herbst gekommen zu sein. Blätter färben sich im Frühling nicht. Punkt.

Adlmaier hatte freilich schon das Lindelied als eine der Vorlagen der Irlmaierprophezeiung im Kopfe, wo es heißt: "Winter kommt, drei Tage Finsternis"

Dem entsprechend ist auch völlig ausgeschlossen, daß mit dem Weiß auf den Bäumen etwas anderes als Schnee gemeint sein könnte. Es ist auch nicht zu unterstellen, daß dem ein reales Visionsbild Irlmaiers zugrundegelegen haben könnte. Die Beschreibung ist insgesamt eine Hervorbringung Adlmaiers, der sich eine Szenerie, wie sie Irlmaier beschreiben würde, zusammenphantasiert hat.

Die Überlegung, das könnten ja reale Vulkanaschen sein, die Irlmaier trotz der Komplettfälschung seiner Aussagen gesehen haben könnte, ist nichts weiter als ein Zirkelschluß und Notnagel zur Ehrenrettung Irlmaiers, der aber darauf beruht, daß Du Dich selbst irgendwann mal auf Vulkanaschen eingeschossen hast. :augenrollen:

Bei den "Feuerzungen" ist es wohl ähnlich:
"Von K. aus fliegen die Feuerzungen unermeßlich weit nach Nordwesten, nach Westen und nach Süden. Ich sehe sie wie Kometenschweife. Wir haben aber nichts zu fürchten. Nur einmal geht eine Zunge zu kurz und dann brennt eine kleine Stadt ab, die ist aber nördlich vom Saurüssel."

Wenn der ganze Irlmaier eine Fälschung ist, gibt es keine Argumentationsgrundlage, um die obige Stelle als Impaktgeschehen zu betrachten (nur weil man sich selbst mal auf Impaktgeschehen eingeschossen hat). Wahrscheinlicher ist, daß es sich lediglich um eine Extrapolation der aufkommenden Raketentechnik handelt, die seit der Verwertung der V2 durch die Propaganda des Reiches den Deutschen (also auch Adlmaier) bildlich bekannt war. Als Adlmaier die Aussage über die Feuerzungen veröffentlichte, standen die Sowjets kurz davor, ihr erstes, auf der V2 basierendes Raketensystem in Dienst zu stellen, das sie seit 1948 getestet hatten.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Originäre Irlmaier Schauungen im Youtube Video von Frau Nobel?

Pat @, Sonntag, 06.06.2021, 22:40 vor 1027 Tagen @ Taurec (1287 Aufrufe)

Hallo!

Mit dem In-dubio-pro-reo-Grundsatz ("Im Zweifel für den Angeklagten") im Hinterkopf, gehe ich der Frage nach, ob es originäre Irlmaier Schauungen zum Weltgeschehen gibt, die sich von Adlmaier (I bis III) unterscheiden.
Ist es zudem unwahrscheinlich oder ausgeschlossen, dass Irlmaier wenigstens teilweise Schauungen in Bezug auf das zukünftige Weltgeschehen hatte, in dem die Russen – irgendwann mal! – Deutschland besetzen? Kann bei unklarer Quellenlage nachweislich unterschieden werden, wann ein sonst begabter Seher schlicht betrügt, oder wann er Vorstellungen oder mögliche Gefahren des damaligen Zeitgeschehens in visionärer Weise sah? Ist die parapsychologische Variante ausgeschlossen, dass jenseitige christliche Wesen ihm Visionen oder Informationen "einimpften"?

Im (sonst eher zweifelhaften) Youtube-Kanal von Frau Nobel ist mir ein Video aufgefallen, in dem Frau Nobel – von Zeitzeugen weiter vermittelte – Irlmaier Voraussagen (bzw. Schauungen?) wiedergibt: https://www.youtube.com/watch?v=9b1_9iUWIEU&t=315s
Darunter steht: "Alle Infos in meinen Videos stammen von einem nahen Verwandten, der den Seher selbst noch gekannt hat. Alois war bei der Familie damals oft zu Besuch und hat dort auch mehrere Brunnen gebaut."
Trotz Unklarheiten gibt es einige interessante Stellen, wo sie sich explizit von schriftlichen Quellen (wie Adlmaier) abgrenzt. Einige bildliche Szenen könnten originäre Irlmaier Schauungen sein. Daher habe ich schwergewichtig diese transkribiert. Andere Stellen wirken eher wie Prophezeiungen.

Inhaltliche Übersicht

[0:41] Zeitzeugen, drei Vorzeichen

[2:33] Frühes Frühjahr, Blüten oder Schnee auf den Bäumen, russische Panzer fahren durch den Neuschnee

[4:24 ] Erdbeben, entsetzliches Ereignis (darf Irlmaier nicht sagen was es ist), Friedenskonferenz am Balkan, Ermordung des Hochgestellten, Einfall der Russen, Leute kommen aus dem Dom und sehen russische Panzer auf der anderen Seite der Donau, Flucht der Österreicher auf der Autobahn

[5:56] Frühes Frühjahr; Bauern sitzen im Wirtshaus beim Kartenspielen und Russen schauen beim Fenster rein

[7:17] Frieden und glückliche Zeit danach

[7:41] Papstflucht und Krönung stammen nicht von Irlmaier

[0:41]Ich kenne jemand, der hat Alois Irlmaier persönlich noch gekannt; der war jung und Alois war bei seiner Familie öfters zu Besuch. Und da hat er die Sachen ghört. Und ig möchte euch jetzt mal, ja kurz: So was man im Internet lesen kann, die Hälfte ist falsch, hat er nid gsagt. . […] Was hat er jetzt gsagt? Es gibt drei Vorzeichen: Bürgerkrieg in Frankreich, Krieg im mittleren Osten und ein sehr frühes Frühjahr. Und unmittelbar vorher wird die Stadt mit dem eisernen Turm das Opfer der eigenen Leute [1:53]

Wahrscheinlich liest Frau Nobel an dieser Stelle eine prophetische Aussage. Im nächsten Hörabschnitt wird es interessanter. Man vergleiche ihn mit Adlmaier(I und II):

Beispiel:
"Welche Jahreszeit es ist? Trüb, regnerisch und Schnee durcheinander. Vielleicht Tauwetter. Die Berge haben oben Schnee, aber herunten ist es aper (herbstliches Land?). Gelb schaut es her." (Adlmaier I)

"Welche Jahreszeit wird es sein? Das kann ich nur aus den Zeichen ablesen. Auf den Gipfeln der Berge liegt Schnee. Es ist trüb und regnerisch und Schnee durcheinander (Herbst oder Frühjahr. D. V.). Herunten ist es aper. Gelb schaut es her." (Adlmaier II)

Vergleich mit der Nobel-Youtube Quelle:

[2:33] Was dem Alois oft untergeschoben wird, was überall behauptet wird, dass es während der Getreideernte passieren würde. Und zwar im Hochsommer. Und das stimmt nicht; das hat Irli nie gesagt! Das hat Alois nie gesagt. Und was er aber gsagt hat, wann: Er hat ned gsagt das Jahr, die Zeit. Er hat nur gsagt: Es hat Schnee auf den Bergen. Unten ist es aper. Also aper bedeutet, der Schnee ist grad weg. Es schaut grau aus. Es ist kalt. Und er weiss nicht, er kann nicht sehen – ob das auf den Bäumen, ob das Blüten sind, oder Schnee. Das gibt’s hier öfters, nämlich dass schon Blüten sind und es schneit nomal; das haben wir schon öfters. Aber; das frühe Frühjahr, um das frühe Frühjahr geht’s. Normalerweise wird’s erst im Mai warm hier; hier wo Irlmaier gelebt hat. […] Und ah ja genau, fällt mer no ein, er hat gesagt, er sieht die russischen Panzer fahren durch en Schnee. Neuschnee. Es schneit, wenn die fahren. Das heisst das frühe Frühjahr und dann wird’s nochmal kalt; das haben wir auch ja mal hin und wieder. Na, dass es im April nomal schneit … [4:13]

Mögliche Irlmaier Schauung: Es hat Schnee auf den Bergen. Unten ist es aper. Unklare Sicht, ob auf den Bäumen Blüten sind oder schon Schnee.

Mögliche Irlmaier Schauung: Die russischen Panzer fahren durch den Neuschnee. Es schneit, wenn sie fahren.

[4:24 ]OK; vorher no ein weltweites Erdbeben. Das Zentrum ist in den USA, aber hier merkt man’s auch. Und das Erbeben ist kurz vorher – nämlich während des russischen Feldzuges gibt’s noch Nachbeben, die sind so stark, dass sie die Panzer beim Fahren stören. Ja wo fahren die Panzer hin, nach Deutschland. Und zwar es gibt ein Ereignis, wo die ganze Welt aufschreit, was es ist darf ich nicht sagen. Ich lese jetzt von Alois seiner Aussage. Er darf nicht sagen, was es ist. Nachdem entsetzlichen Ereignis wird eine Notfallsfriedenskonferenz einberufen, und zwar in Budapest, oder am Balkan, in der Nähe. Während dieser Konferenz wird ein hochgestellter Mensch ermordet und über Nacht ziehen die Russen, fahren die Russen nach Deutschland ein. Und zwar so; dass, in Passau kommen die Leute aus dem Dom und sehen gegenüber, auf der anderen Seite der Donau, Panzer stehen. Ah ja denken Sie, es ist ne Übung. Bis sie mitkriegen, das sind die Russen und dann gibt’s ne grosse Panik. Die Österreicher fliehen in Panik auf der Autobahn Richtung Salzburg; auf beiden Spuren der Autobahn und alles ist blockiert. Und Irli war ganz traurig, er hat immer gsat: Und wären sie doch daheim blieben! Leut, wärd’s doch daheim blieben! [5:54]

Könnte die Aussage - "Er darf nicht sagen, was es ist" - ein Hinweis sein, dass ihm Prophezeiungen und Visionen von jenseitigen Wesen eingeimpft wurden? Oder ist diese Aussage nur eine schamlose Lüge des Betrügers Irlmaier?

Mögliche Irlmaier Schauung: Die Leute kommen aus dem Dom und sehen gegenüber, auf der anderen Seite der Donau, Panzer stehen.

Mögliche Irlmaier Schauung: Die Österreicher fliehen in Panik auf der Autobahn und alles ist blockiert (mit einer emotionalen Reaktion auf die gesehene Szene).

[5:56]Dann diese, im Wirtshaus sitzen die Bauern beim Kartenspielen. Das war im Naabtal, da war er an einem Ort im Naabtal und dann hat er das gsehn, da schauen die Russen beim Fenster rein. Und dazu muss man bemerken, die Leute im Dom – das heisst es ist Sonntag oder ein Feiertag – sonst nid, sonst sind di dort nid. Und Bauern im Wirtshaus beim Kartenspielen findest du auch nur Samst, äh Sonntags. Aber im Sommer, im Hochsommer – Getreideernte – da sitzt kein Bauer beim Kartenspielen im Wirtshaus. Geht nid. Das machen die nur im Winter; im Frühjahr; wenns no nid, kei Arbeit gibt. [6:40]

Mögliche Irlmaier Schauung: Im Naabtal, im Wirtshaus sitzen die Bauern beim Kartenspielen. Da schauen die Russen beim Fenster rein.

Wiederum betont Frau Nobel, dass Irlmaier vom frühen Frühjahr gesprochen hat und die Aussage, der Einfall der Russen finde im Hochsommer statt, nicht originär von Irlmaier stammen könne.

Ich überspringe weitere katastrophale Ereignisse und komme zu der Stelle, wo Frau Nobel die glückliche Zeit danach preist:

[7:17] Und hinterher, wenn alles vorbei ist, wird Frieden sein und eine gute Zeit. Nach der Katastrophe wird eine lange glückliche Zeit kommen. Wer es erlebt, dem geht es gut, der kann sich glücklich preisen. Jeder kann siedeln wo er mag und Land haben, soviel er will. Das hört sich doch gut an, oder? Da wollen mir doch gerne übrig bleiben.

In diesem Hörausschnitt wird deutlich, dass Frau Nobel von dem sonst realistisch wirkenden Bezug alltäglicher Abläufe in Bayern abweicht und davon ausgeht, eine zuvor – durch Plünderungen, chemische Angriffe etc. – weitgehend zerstörte Welt würde sich im Handumdrehen in eine idyllische, märchenhafte Utopie verwandeln (wobei selbst Irlmaier-Befürworter darauf hingewiesen haben, dass er schlecht darin war, Zeitpunkte vorauszusagen). Wer möchte – ausser Gläubigen, die auf das Paradies auf Erden warten – zeitlich unmittelbar nach den Katastrophen, in einer solch zerstörten und entstellten, nach-dystopischen Welt gerne leben? :mauer:

(Ästhetische Nebenbemerkung: Die europäische Irl-Utopie wirkt wie ein seltsam farbloses Endzeitparadies – trotz Zitronen und Orangen; wohingegen doch nachfolgender Klassiker eine viel schönere Utopie zeigt: https://vimeo.com/87959014)

Zuletzt noch eine weitere Unterscheidung zur Aldmaier-Quelle. Frau Nobel behauptet darin, Irlmaier habe nie von einer Papstflucht und Krönung gesprochen:

[7:41] Jetzt lesen mer aber in den Büchern und in den Berichten, dass Alois gsagt hätte, dass der in Rom, der kommt den Mördern aus und später dann kehrt er zurück und krönt in irgendeinem Dom, Achen oder Köln, was weiss ich wo – gibt’s dann drei Kronen – und er krönt dann Kaiser und Könige. Also Leute das ist Schwachsinn, das stimmt nicht. Das hat Irli nie gesagt! Im Gegenteil er hat gesagt, der in Rom kommt ihnen nicht aus. Er hat genau gsagt, was mit dem passiert, aber das wär jetzt zu viel das kann i ned wiedergeben. [ 8:19]

Es fällt auf, dass Frau Nobel ländliche Szenerien beschreibt und Geschehnisse erzählt, wie sie in einem Kinofilm ablaufen könnten. Einige Bilder, wie der Schnee und die Blüten, wirken fast zeitlos realistisch. Ausserdem erwähnt sie emotionale Reaktionen: Irlmaier wirkte ganz traurig, wenn er von den fliehenden Österreichern, in den Autos auf der Autobahn, sprach. Falls das von Frau Nobel Gesagte wirklich originär von Irlmaier stammt, gibt es gewisse Unterschiede zur Adlmaier-Quelle.

Wenn Irlmaier dennoch ein Betrüger war – was eine absichtliche Irreführung voraussetzt – was war dann sein Motiv? Falls er ein Spinner war, gibt es Berichte über seine Geisteskrankheit? Ist es historisch erwiesen, ob Adlmaier allgemein ein Betrüger war und wie der Austausch zwischen Adlmaier und Irlmaier stattfand? Gibt es historische Hinweise, nach denen Irlmaier die früheren europäischen Prophezeiungen kannte?
Bringt es etwas, die Spur nach einer mündlichen, originären Irlmaier-Weitergabe weiterzuverfolgen oder sollte Irlmaier und Co. ganz ad acta gelegt werden?

Viele Grüsse, Pat

Quellen

Savannah Nobel. Youtube-Video: 10 - Alois Irlmaier (1) (Stand 5. 06. 2021): https://www.youtube.com/watch?v=9b1_9iUWIEU&t=315s

Irlmaier PDF / Seher 1 pdf (von Savannah Nobel ins Internet gestellt)
http://www.mediafire.com/file/k626v4gps44desk/Seher.pdf/file


Post Scriptum: Nach meinem Wissen ist mir eine evtl. echte, (damals eher zeitnahe) Irlmaier-Schauung bekannt, die in Bezug auf eine persönliche Beratung und kollektiv eingetroffen ist: Den Rat an eine Person, sich während eines Bombenangriffs (Zweiter Weltkrieg) am Rand des Bunkers aufzuhalten. Offen ist, was es mit der Zubanschachtel auf sich hat. :ahnungslos:

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Frau Nobel ....

BBouvier @, Montag, 07.06.2021, 00:14 vor 1027 Tagen @ Pat (1350 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Montag, 07.06.2021, 00:26

Danke sehr, Pat, für Deine Mühe!

Aber das ist alles so grausam, daß die Schweine pfeifen.
Das alles hatten wir hier bereits - meist sogar mehrfach.

Exemplarisch möchte ich nur das hier beleuchten:
"Die landlosen Leute (= die Überlebenden) ziehen jetzt dahin,
wo die Wüste entstanden ist.
Jeder kann siedeln wo er mag und Land haben, soviel er will
."

Da echot Irlmaier wieder wie sattsam gewohnt,
hat beim Plagiat allerdings nicht sauber nachgedacht.
Das Original Kugelbeer (gegen 1922):
"Die Güter werden unter die Überlebenden verteilt.
Man begibt sich in die am stärksten entvölkerten Gebiete.
Die Leute kommen von den Bergen herunter,
um in den Ebenen zu leben, wo die Arbeit nicht so schwer ist
."

Bei "Wüste" hat Irlmaier im Bestreben, Kugelbeers "entvölkerten Gebiete"
nicht wörtlich zu repetieren, nicht nachgedacht.
In Irlmaiers "Wüste" - im Gegensatz zu Kugelbeers "entvölkerten Gebieten",
wo "die Arbeit nicht so schwer ist" -
da läßt sich nämlich überhaupt nichts "anbauen"! :-D

Irlmaier hat auch da eben rein NICHTS gesehen!
Und nur wie üblich, eine Prophezeiungslüge plagiiert.

Und so könnte man den gesamten "Irlmaier" im Nobelfilm Zeile für Zeile
analysieren und dann verwerfend widerlegen.
Allerdings dürfte das jeweils abschnittsweise hier im Forum bereits mehrfach geschehen sein.

Taurec vor nur wenigen Tagen zu "Frau Nobel":
=>
https://schauungen.de/forum/index.php?id=55817

Tut mir ja auch echt leid, Du! :trost:

Grüße,
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

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russische Panzer bei Passau ?

BBouvier @, Montag, 07.06.2021, 09:52 vor 1026 Tagen @ BBouvier (1286 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Montag, 07.06.2021, 10:20

<"Einfall der Russen, Leute kommen aus dem (St. Stephans)dom in Passau
und sehen russische Panzer auf der anderen Seite der Donau
stehen.">

Hallo!

Wie üblich, hat Irlmaier auch zu "Panzern" (ganz gleich, wo) nie jemals
eine Schau gehabt, und so sieht er sich genötigt, trübe im Europäischen
Prophezeiungskanon des 19. Jahrhunderts zu angeln. Und er wird dort auch fündig!

1.
Nämlich:
"Wenn die Büdericher (BB: bei Werl) auf Krautweih (Mariä Himmelfahrt am 15. 8.)
aus dem Hochamte kommen, steht rund um die Kirche alles voll Soldaten.
"

Na bitte!
Es geht doch!

2.
Es können, wie Irlmaier behauptet,
- Kirchenbesucher, wenn sie aus dem Passauer Dom kommen -
das nördliche Donauufer allerdings überhaupt nicht sehen:
Und daher dort auch nicht Irlmaiers phantasierte "Panzer". :trost:

3.
Irlmaier behauptet (a.a.O.), daß
- wenn die Passauer aus dem Dom kommen -
sie am nördlichen Donauufer
überraschend russische Panzer rollen sehen
und die irrig für "eigene im Manöver" halten.

Ei! - Da kann er also innerhalb der behaupteten Schau
auch noch gleich die Gedanken der Kirchgänger lesen? :-D
... ein in der gesamten Literatur völlig singuläres Vorkommnis!

Und außerdem:
Eine Panzereinheit, die am nördlichen Donauufer erscheint,
kommt aus dem Raum um Pisek und benötigt dafür rund 5-6 Stunden Gefechtsmarsch
(Richtung Süden! - Wieso dieser Unsinn denn?)
um in Passau (!) zu erscheinen, davon gut 2 Stunden auf dem Gebiet der BRD.
Nur hat das den Kirchgängern währenddessen Niemand gesteckt? :ahnungslos:
(ganz zu schweigen von den Büderichern bei Werl!)

=>
:tonne:

Grüße,
BB

--
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tote Gerippe fahren munter Panzer :-)

BBouvier @, Montag, 07.06.2021, 18:03 vor 1026 Tagen @ BBouvier (1215 Aufrufe)

Irlmaier behauptet (a.a.O.), daß
- wenn die Passauer aus dem Dom kommen -
sie am nördlichen Donauufer
überraschend russische Panzer sehen können
und die irrig für "eigene im Manöver" halten
.

Hallo!

Aber nicht genug damit, daß Irlmaier behauptet, die Passauer (!)
könnten vom Dom aus durch ganze Stadtviertel hindurch die Donau sehen,
und er selber (viele, viele Jahrzehnte mittlerweile in der Zukunft)
deren Gedanken lesen - nein!
=>
Er selbst ist auch imstande, durch mehrere zentimeterdicke Stahlplatten
in das Innere russischer Panzer zu sehen!
<"Die Panzer fahren noch, aber die darin sitzen, sind ganz schwarz geworden.">
<"Die Menschen werden ganz schwarz und das Fleisch fällt ihnen von den Knochen, so scharf ist das Gift.">

... und ganz offensichtlich haben diese Panzer kein Gaspedal, denn sie fahren ja
einfach weiter und ganz von allein, auch wenn die Besatzung längst nur mehr Gerippe. :yes:

Merke:
Es ist gar nicht so leicht, glaubhafte Prophezeiungen zusammenzulügen.

Grüße,
BB

--
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... und woher stammen die Panzer von Josef Stockert?

Pat @, Montag, 07.06.2021, 20:00 vor 1026 Tagen @ BBouvier (1255 Aufrufe)

Hallo BBouvier!

Besten Dank für deine quellenkritischen Beispiele! :yes:

Er selbst ist auch imstande, durch mehrere zentimeterdicke Stahlplatten
in das Innere russischer Panzer zu sehen!
<"Die Panzer fahren noch, aber die darin sitzen, sind ganz schwarz geworden.">
<"Die Menschen werden ganz schwarz und das Fleisch fällt ihnen von den Knochen, so scharf ist das Gift.">

Na ja, ob Hellsicht, wenn es sie gibt (unabhängig von Irlmaier), von irgendeiner Materie "aufgehalten" wird, bezweifle ich,
aber sonst stimme ich zu: schwarze Gerippe fahren keine :panzer:

Noch eine abschliessende Frage zur ähnlichen "Panzer-Prophezeiung" von Josef Stockert: Abgesehen davon, dass sie von katholischen Endzeitmythen trieft, weisst du zufällig, ob das Irl-Szenario und das von Stockert quellenkritisch auf den gleichen Plagiaten fussen? Oder sind das nur reine christliche Wahn-Szenarien; mit politischen Spannungen seiner Zeit vermischt?

Panzer überrollen unser deutsches Vaterland: Diese Panzer werden von Osten kommen und mit großer Schnelligkeit gegen Westen fahren. Wo sich ihnen Hindernisse in den Weg stellen, machen sie mit großer Übermacht alles dem Erdboden gleich. In drei Zügen ziehen sie nach Westen, an der Nordsee, nach Mitteldeutschland und im Süden entlang den Alpen, soweit ich mich noch erinnern kann. Vor Angst fliehen die Menschen nach Westen. In Frankreich werden die Straßen von Flüchtenden und von Autos verstopft sein und es wird kein Vor und kein zurück geben. Männer und Frauen werden gewaltsam ins feindliche Heer einbezogen; wer sich weigert, wird erschossen. O, wie viel Leid kommt nach Deutschland. Viel Blut wird in den Straßen fließen. Lebensmittel und alles, was das feindliche Heer braucht, wird der Bevölkerung enteignet. Die Panzerzüge der Russen werden bis zum Rhein kommen. Das ganze Land wird wimmeln von fremden Soldaten und jeder wird morden und die Frauen vergewaltigen, wie er will. Das Volk wird weder Eigentum noch sonst etwas besitzen, viele werden keine Wohnungen mehr haben und in Verstecken hausen.(https://www.kommherrjesus.de/visionen-zur-endzeit-josef-stockert)

Viele Grüsse, Pat

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Irlmaier - Stockert

BBouvier @, Dienstag, 08.06.2021, 02:53 vor 1025 Tagen @ Pat (1274 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Dienstag, 08.06.2021, 03:14

<"... ob das Irl-Szenario und das von Stockert quellenkritisch auf den gleichen Plagiaten fussen?">

Hallo, Pat!

Grundsätzlich ist die Vorstellung eines Endzeitkrieges ja uralt (Antichrist und dessen Horden)
und wurde in neuerer Zeit nur wieder mal von bigotten frz. Hausfrauen
und hysterischen Nonnen des 19. Jahrhunderts exessiv durchdekliniert. :alt:

Siehe exemplarisch hier:
https://schauungen.de/forum/index.php?id=50951
https://schauungen.de/forum/index.php?id=35885

Irlmaier bzw. sein sauberer Verleger Adlmaier haben in diesen reichen Fundus
https://schauungen.de/forum/index.php?id=55449
gegriffen, sich dort bedient, und nur zeitgemäße Kriegstechnik dazufabuliert,
als da wären
- Panzer
- Flugzeuge
- Atombomben
- chemische Kampfstoffe
.... und sich damit eine goldene Nase verdient. :flower:

Hingegen scheint Stockert
https://schauungen.de/wiki/Josef_Stockert
nur so bigott und hysterisch zu sein, wie die oben erwähnten
frz. Hausfrauen und Nonnen, was dann derlei zeitigt:
=>
Von Osten her kommend floß Blut in Strömen bis an die Grenzen
unseres lieben Bayernlandes. Viele Menschen wurden von diesem Blutstrom erfaßt,
mitgerissen und sie ertranken jämmerlich darin.
Ein Teil der Ertrinkenden konnte sich festhalten und hoffte,
sich auf diese Art zu retten.
Andere Menschen, die nicht von diesem Strom erfaßt waren,
trampelten in ihrer Bosheit in diesem Blut herum,
welches das kostbare Blut Jesu war, und traten es mit Füßen.
Dann hörte ich die Stimme des Heilandes, die sprach:
‚Mit ihren Zungen geißeln sie mich, mit ihren Werken flechten sie
mir die Dornenkrone und mit ihren Flüchen zimmern sie mir das Kreuz.‘
"

Exemplarische frz. Vorlage dessen:
(die fiktive Nonne Clementine gegen 1777 aus Epinal)
=>
- eine neue, blutige Revolution bricht (in Fr.) aus
- die Revolutionäre verüben Massaker unter den Christen, morden die Klöster aus
- das Blut der Märtyrer fließt auf den Straßen wie Bäche

- Bürgerkrieg!
- die Königstreuen sind eine dritte, ganz kleine Partei
- der pariser Erzbischof wird ermordet
- der spätere König lebt bereits unerkannt und verborgen in Paris
- Pest und Hungersnot wüten

Mit nicht geringer Wahrscheinlichkeit wohl ein Fall für den Seelenklempner.

Merke:
Penible Quellenkritik ist nicht immer erforderlich,
wenn die Annahme einer Geistesgestörtkeit als Erklärung völlig hinreichend ist.

Grüße auch!
BB

--
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- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

Nur Zufall, oder hat Irl/Adlmaier auch direkt von Stockert abgeschrieben?

Pat @, Dienstag, 08.06.2021, 21:01 vor 1025 Tagen @ BBouvier (1234 Aufrufe)
bearbeitet von Pat, Dienstag, 08.06.2021, 21:22

Hallo!

Nachfolgend nur verkürzt in Stichworten zusammengefasst, teilweise nahe am Originalzitat formuliert; als vergleichender Überblick der beiden "Dritten Weltkrieg" Szenarien:

Stockert-Szenario (Brief vom März 1948 und Erläuterungen)

Ermordung von Priestern und Schändung von Kirchen → Einfall russischer Panzer, Hindernisse werden dem Erdboden gleich gemachtFlucht der Menschen nach Westen; Stau in Frankreich → Gewaltsamer Einbezug von Deutschen ins russische Heer → Russische Panzerzüge fahren bis zum Rhein → wimmelnde Russen vergewaltigen Frauen → Seuchen, Hungersnöte und Todeskämpfe → Wasser der Nordsee treten über ihre Ufer und überfluten weit die Länder → Todesengel leeren Giftschalen über die gesamte Menschheit aus → ganze Völker sterbenFlugzeug gegen Westen, wirft etwas ins Meer als es sich England nähert, furchtbare Detonation, Wasser wird hoch in die Luft geschleudert, schäumend, glaubt vom Land keine Spur mehr zu sehen. → Raketen sausen dahin um am Zielpunkt alles zu pulverisieren → 72h FinsternisFriedenszeit

Quelle: https://www.kommherrjesus.de/visionen-zur-endzeit-josef-stockert


Irlmaier-Szenario (Nobel PDF; wahrscheinlich Adlmaier 1950/1955/1961)

Bürgerkrieg in Frankreich → Krieg im Mittleren Osten → Schnee und Blüten auf den Bäumen → Paris brennt → Halbmond am Rhein → Feindliche Kriegsschiffe im Mittelmeer → weltweites Erdbeben → entsetzliches Ereignis → Mord am Hochgestellten → Einfall der russischen PanzerAutobahnflucht der Österreicher → Panzer fahren schnell bis zum Rhein, Hindernisse werden niedergewalzt → Überraschte Bundeswehr flieht in Panik → Truppen-Einmarsch und drei Stosskeile → Russen rennen Tag und Nacht dahin; Ziel ist das Ruhrgebiet → Amerikanische Flugzeuge werfen Streifen mit gelbem Staub ab, alles stirbtFlugzeug nähert sich und wirft was ins Wasser, turmhohes Wasser, Erdbeben, Teil Englands versinkt im Meer → in Wien überlebt niemand → im Vatikan werden alle bestialisch hingemordet72h FinsternisFriedenszeit

Quelle: http://www.mediafire.com/file/k626v4gps44desk/Seher.pdf/file

Nachfolgend zwei direkte Zitate im Vergleich:

Stockert (1948)

Diese Panzer werden von Osten kommen und mit großer Schnelligkeit gegen Westen fahren. Wo sich ihnen Hindernisse in den Weg stellen, machen sie mit großer Übermacht alles dem Erdboden gleich.[…]Die Panzerzüge der Russen werden bis zum Rhein kommen.

Irl-/Adlmaier (1959/1955/1961) /Nobel PDF

Auf den Autobahnen und Schnellstraßen schieben die Russen mit ihren Panzern die Fahrzeuge aus dem Weg, oder was ein Hindernis ist für die rasch vorrückenden Panzerspitzen, wird niedergewalzt. Sie fahren mit großer Geschwindigkeit Richtung Rhein.

Man müsste wohl noch die Original Adlmaier-Quelle hinzuziehen, um sicher zu sein.

Viele Grüsse, Pat

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Eher hat Stockert von Adlmaier abgeschrieben

Taurec ⌂, München, Mittwoch, 09.06.2021, 19:19 vor 1024 Tagen @ Pat (1180 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Mittwoch, 09.06.2021, 19:25

Hallo!

Im Folgenden zitiere ich in Gänze das kurze Kapitel (S. 263–267) aus "Zukunft des Abendlandes?" von Alexander Gann, veröffentlicht 1986, in dem dieser seine Nachforschungen zu Stockert und seine Bewertung zusammenfaßt (Formatierung und Hervorhebungen durch mich). Es ist dem eigentlich nicht viel hinzuzufügen.

Er ist der einzige von mir untersuchte Prophet, bei dem die Nachforschungen ergaben, daß wir es hier sehr wahrscheinlich mit einem Scharlatan zu tun haben. Da seine Prophezeiung von ihm selbst und von unkritischen Prophezeiungsbuchautoren, die sie eifrig nachgedruckt haben, weit verbreitet worden ist, sehe ich mich aus aufklärerischen Gründen veranlaßt, hier auch seinen Fall kurz abzuhandeln, obwohl er paraprognostisch völlig wertlos ist.

Josef Stockert (1897–1975) lebte in München und war gelernter Möbelschreiner, arbeitete aber später als Werber für eine Versicherungsgesellschaft. Seine Prophezeiung wurde von ihm in Form einer im Selbstverlag erschienen Kleinbroschüre, betitelt »Der mahnende Finger Gottes im Zeichen von Rauch und Feuerflammen«, in Umlauf gebracht. Die Schrift erlebte insgesamt fünf, teilweise veränderte Auflagen, deren erste seinen eigenen Angaben zufolge um 1950 publiziert worden ist. Die letzte stammt aus dem Jahr 1971. Mir liegen nur die letzten drei Auflagen vor (wobei die dritte nach 1966 herausgekommen sein muß, die vierte datiert aus dem Jahr 1969).
Er behauptet, zu Ostern 1947 eine Vision teils symbolischen, teils realistischen Inhalts gehabt zu haben, die er in einem Brief vom 23. August 1947 an seine Kinder und vom 7. März 1948 an »einen Freund« aufgezeichnet habe. Auszüge aus diesen Briefen druckt er, nebst verschiedenen »Erläuterungen« dazu, in seiner Broschüre ab. Hier eine Kostprobe aus dem ersten Brief:

»Ich sah ein großes Tier. Sein Körper war mit vielen großen und kleinen Geschwüren und Eiterbeulen bedeckt. Als ich näher hinsah, stiegen aus diesen Rauch und Feuerflammen empor. Die Füße des Tieres waren wie gewaltige Tatzen eines Löwen. Mit den Vorderfüßen stand es in Bayern nördlich der Donau und auf der unteren Hälfte Englands. Die rechte Vordertatze hatte ein großes Geschwür. Rauch und Feuer stiegen daraus hervor. Die Hinterfüße standen in Rußland, und der Schwanz reichte weit nach Asien hinein. Am ganzen Körper war es blutig. Die Geschwüre leuchteten in rotgelblicher Farbe; ein furchtbarer Gestank kam daraus hervor, und sie brannten wie Feuer.«

Sodann sieht er den Tod in Gestalt eines Knochengerippes zunächst über Bayern und danach weiter im Norden schweben und »mähen«. Die Muttergottes erscheint über Bayern, am Arm das Jesuskind, das segenspendend seine Hand erhebt. In der Donau, deren Wasser sich staut und rot von Blut wird, liegen »blutige Köpfe«. In der Gegend von Rom gewahrt er »eine garstige und mit Eiterbeulen bedeckte Kröte«, die in Richtung des über Europa ausgebreiteten Tiers blickt. Dieses wird von einem westlich des Rheins stehenden »Monarchen«, auf dessen Haupt eine Krone leuchtet und der von Zeit zu Zeit von einer »bis in den Himmel « reichenden »Lichtsäule« gestärkt wird, mit einem Schwert bekämpft. Anschließend hören wir: »Aus dem Rumpfende des Tieres ragten zwei Köpfe, die von Südosten her große Gefahr witterten. Sie sahen sehr grimmig aus. Der Schwanz, der sich bis nach Asien erstreckte, war eingekrümmt und voll Blut. Nach allen Seiten schlug dieser Schwanz und vernichtete alles, was er erreichte. Ich sah hier ein großes Gräberfeld.«

Im zweiten Brief- an den Freund- sieht der Prophet dann »in vielen Kirchen« die Altarstufen vom Blut ermordeter Priester befleckt, »tausende von Panzern unser Heimatland überrollen«, das Wasser der Nordsee über die Ufer treten, »Todesengel ausziehen und ihre Giftschalen über die gesamte Menschheit ausleeren«, die Erde aus ihrer Bahn geworfen werden und die Sonne sich verfinstern. In seinen »Erläuterungen« fügt er dem noch verschiedene Angaben hinzu.

Mit dem Ziel, Aufschlüsse über die Authentizität dieser Aussagen zu bekommen, befragte ich insgesamt dreizehn Personen aus der Umgebung des »Sehers«, seine Witwe, neun seiner zehn Kinder, einen Freund sowie zwei Bekannte. Außerdem konnte ich noch drei weitere von ihm herausgebrachte Broschüren (seine Autobiographie und zwei Schriften über Marienerscheinungen) einsehen. Die sich daraus ergebenden Einwände gegen die Echtheit seiner Vision lassen sich wie folgt zusammenfassen.
(1) Während Stockert in seiner Prophezeiungsbroschüre die Vision von Ostern 1947 als das Ereignis seines Lebens hinstellt (»Als ich das furchtbare Strafgericht Gottes geschaut hatte, war ich innerlich gebrochen. Es vergingen Tage, Wochen und Jahre, und so oft ich an jene furchtbare Nacht dachte, war ich aufs neue gebrochen« (Stockert 1971, S. 41)), verliert er in seiner Autobiographie darüber nicht ein einziges Wort (Stokkert 1970). Dies, obwohl er dort über andere ihm als paranormal erscheinende Vorkommnisse aus seinem Leben sehr wohl detailliert berichtet. So führt er insgesamt vier Träume, eine Wachvision und drei Erscheinungen (zweimal die Muttergottes, einmal eine »arme Seele«) an, welche ihn offenbar als Sensitiven ausweisen sollen, die aber teils ohnehin nicht glaubwürdig sind und, soweit sie es sind, bei einer kritischen Beurteilung nicht als paranormal klassifiziert werden können. Meines Erachtens ist dieses völlig unverständliche Schweigen über seine Kriegsvision ein klares indirektes Eingeständnis Stockerts, daß dieselbe nie existiert hat.
(2) Wie erwähnt, behauptet er, den ersten Teil seiner Visionsbeschreibung einem Brief an seine Kinder entnommen zu haben. Noch in der dritten und vierten Auflage seiner Prophezeiungsschrift leitet er den Visionstext mit folgenden Worten ein: »An meine lieben Kinder! Die Gnade des Herrn sei allezeit mit uns! In jener Nacht vom Ostermontag auf Osterdienstag 1947 hörtet ihr mich weinen und weheklagen. Ja, Euer Vater weinte und schluchzte.« Und am Schluß seiner Visionsschilderung unterschreibt er: »München, den 23. August 1947, Euer Vater.« Kein einziges seiner Kinder kann sich erinnern, vom Vater jemals einen Brief solchen Inhalts erhalten zu haben. Darüber hinaus ist seinen Angehörigen auch nicht erklärlich, wo er das Schreiben hinschicken hätte können, da damals die Familie noch in einer Wohnung zusammenlebte. Überflüssig zu erwähnen, daß ihn keiner seiner Angehörigen jemals in einer Nacht »weinen und weheklagen« gehört hat. Nicht einmal seine Gattin, die immerhin mit ihm im selben Raum geschlafen hat. Wer der Freund sein soll, dem er den zweiten Brief geschickt haben will, war nicht zu eruieren.
(3) Seine Voraussagen weisen starke Parallelen zu anderen Prophetien, vor allem zur Johannes-Apokalypse (im ersten Brief) und zu Irlmaier (im zweiten Brief) auf. Parallelen, die angesichts der übrigen negativen Authentizitätsindizien gegen ihn ausschlagen müssen. Um so mehr, als er, der diese Prophezeiungen sicher gekannt hat, es unterläßt, seine Leser selbst auf jene Übereinstimmungen, die er ja als Bestätigung seiner Vision hätte ins Treffen führen können, aufmerksam zu machen. Offenbar war es sein schlechtes Gewissen, das ihn daran gehindert hat.
(4) Mit der allgemeinen Glaubwürdigkeit Stockerts ist es schlecht bestellt. Schon seine Schriften weisen ihn als einen wundersüchtigen religiösen Schwärmer aus, der mit Bibelzitaten nur so um sich wirft und sich päpstlicher als der Papst gebärdet. Man mag sich noch mit der schwülstigen Sprache abfinden, in der er seine Prophetie präsentiert. Was aber soll man von einem Menschen halten, der unter der Überschrift »Worte des lieben Heilandes« (wann, wo, in welcher Form geäußert?) diesen über ihn, Stockert, sagen läßt, er sei eine »begnadete Seele«, als Person »einwandfrei«, in den Augen Christi »sehr wohlgefällig « und »sehr glaubwürdig« (Stockert 1971, S. 34)? Eben das war offenkundig der Zweck auch seiner Kriegsvision: sich sich und anderen als »begnadete Seele«, die über einen direkten Draht zum Himmel verfügt, darzustellen. Verschiedene mündliche Mitteilungen über ihn sind nur dazu angetan, diesen Verdacht zu verstärken und seine Glaubwürdigkeit weiter zu erschüttern. Was hält seine Umgebung von seiner Prophetie? Überzeugt von deren Echtheit gaben sich lediglich ein Freund und ein Bekannter von ihm. Seine Angehörigen dagegen neigen, soweit sie zu der Frage Stellung nehmen wollten, fast durchwegs zu der Ansicht, es handle sich hierbei um eine Erfindung. Lediglich eine Tochter glaubt an ein reales Erlebnis, und zwar an einen Traum.

Ein einziges schwaches Indiz scheint allerdings zu seinen Gunsten zu sprechen. In dem oben zitierten Prophezeiungstext behauptet er, der Schwanz des über Europa liegenden Tieres habe bis nach Asien gereicht, dort nach allen Seiten geschlagen und alles ihm Erreichbare vernichtet. Das könnte als Krieg zwischen Rußland und China gedeutet werden, welche Vorhersage zu einer Zeit veröffentlicht worden sein soll (um 1950), als die beiden kommunistischen Großmächte noch befreundet waren. Als implizite Präkognition ist diese Ankündigung jedoch nicht deutbar, weil sie, selbst wenn um 1950 publiziert, nicht bloß eine Verschlechterung der russisch-chinesischen Beziehungen zum Gegenstand hat, die Ende der sechziger Jahre eingetreten ist, sondern einen kriegerischen Konflikt zwischen beiden Staaten, der noch aussteht. Wer sie dagegen als schwaches Realitätsähnlichkeitsindiz gelten lassen will, der sollte bedenken, daß sich ein politischer Beobachter schon damals ausrechnen hätte können, daß die unterschiedlichen machtpolitischen Interessen Rußland und China früher oder später entzweien würden. Hellseherische Fähigkeiten wären dazu keine notwendig gewesen. Wie man sich dazu auch stellen mag: Die ganze Aussage ist ohnehin so vage, daß sie, selbst wenn als Realitätsähnlichkeitsindiz interpretiert, die obigen, Stockerts Glaubwürdigkeit massiv erschütternden Faktoren bei weitem nicht aufzuwiegen imstande wäre.
Als Fazit ergibt sich somit, daß wir seine Kriegsvision ohne Bedenken der großen Kisten überantworten dürfen, die schon so viele Schwindeleien auf dem Gebiet behaupteter paranormaler Phänomene hat aufnehmen müssen. Und zwar auf Nimmerwiedersehen. Denn selbst wenn sich die eine oder andere seiner Voraussagen einmal erfüllen sollte, wird man das nicht ihm zugute halten können, sondern jenen Sehern, aus deren Aussagen er seine Prophetie offenbar zusammengebastelt hat. Es bleibt nur zu hoffen, daß die kritiklose Verbreitung dieses Machwerks (das in mindestens drei Prophezeiungsbüchern vollinhaltlich nachgedruckt worden ist) hiermit ein Ende findet.

Der in der Forumsbibliothek zitierte Text, wie auch die Veröffentlichung bei Bekh, entstammen der fünften Auflage der Stockert'schen Broschüre, die 1971 erschien. Gann lagen lediglich die Ausgaben ab 1966 vor. Die erste Auflage erschien 1950 (eine Ausgabe liegt angeblich in Regensburg, obwohl der Vermerk "Neue Aufl." Zweifel daran aufkommen läßt, daß es wirklich die erste Auflage ist). Leider wissen wir nicht, ob sie vor oder nach Adlmaiers Erstveröffentlichung Irlmaiers stattfand. Da Adlmaier das Nachwort der 1. Auflage von "Blick in die Zukunft" aber auf den 20. Januar datiert ("Sebastiani 1950"), ist die Wahrscheinlichkeit groß, daß Stockert danach erschien und ihm Irlmaier bereits bekannt war. Ohne Änderungen seit der ersten Auflage nachvollziehen zu können, müssen wir ohnehin unterstellen, daß dem vorliegenden Stockertext die Kenntnis sämtlicher Irlmaierprophezeiungen, die bis 1961 (3. Auflage Adlmaiers) erschienen, zugrundelag. Entsprechend ist die Vermutung naheliegend, daß nicht Irlmaier auf Stockert fußt, sondern Stockert den Irlmaier verarbeitet.

Interessant am Rande ist die Ähnlichkeit der angeblichen Prophezeiung einer gewissen Frau Landinger oder Langinger (Schönhammer ist sich da nicht sicher). Die Symbolsprache des Textes und die Grundstruktur ähneln sehr stark Stockert, sind aber so unterschiedlich, daß Landinger beinahe eigenständig wirkt. Eine irgendwie geartete Verbindung ist aber anzunehmen, da desgleichen kaum Zufall sein kann. Weil Stockert höchstwahrscheinlich erfunden ist, Landinger erst seit 1997 nachweisbar (Schauung angeblich von 1957) und der Text außerdem erheblich kürzer ist, liegt die Annahme nahe, daß es sich um ein stark abgewandeltes Plagiat des Stockerttextes handelt.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Und Kugelbeer ist kein Oberscharlatan?

Baldur, Mittwoch, 09.06.2021, 20:47 vor 1024 Tagen @ Taurec (1210 Aufrufe)

Hallo, Taurec,

Vielen Dank für Deine Mühe.

Aus dem Gesagten müsste man ableiten, dass Gann die schleimig-vollgestörte Kröte Kugelbeer als authentisch geschluckt hat?

Kugelbeer, den in Lochau niemand kennt....

Beste Grüsse vom Baldur

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Gann zu Kugelbeer

Taurec ⌂, München, Mittwoch, 09.06.2021, 21:16 vor 1024 Tagen @ Baldur (1261 Aufrufe)

Hallo!

Aus dem Gesagten müsste man ableiten, dass Gann die schleimig-vollgestörte Kröte Kugelbeer als authentisch geschluckt hat?

Wie Du darauf kommst, erschließt sich mir nicht. Ganns Urteil über Kugelbeer:

Eine Bekannte der Ziehtochter Kugelbeers, Frau Brunhilde D. aus Lochau, schrieb mir, sie wisse von derselben, daß ihr Vater »einige Visionen« gehabt habe: »Z. B. hat er den Tod seines Sohnes im Krieg vorausgesehen, er hat einmal einen kleinen Hausbrand vorhergesagt und fast auf den Tag seinen eigenen Tod gesagt und mehr. Man hat aber seine Voraussagen nie glauben wollen« (Brief 21. 1. 1986). Auf meine Frage, ob der Seher Aufzeichnungen seiner Gesichte hinterlassen habe, sagte Frau D., davon habe sie nie etwas gehört (Telefonat 10. 1. 1986).
Über die Erlebnisform der Ku gelbeersehen Gesichte teilen die erwähnten Autoren lediglich mit, diese seien nach den Aussagen des Sehers zuerst 1922 im Traum und »später im Wachzustand wiederholt wie die Farbbilder eines Kinofilms« aufgetreten. Dabei habe er eine klare Stimme vernommen, die ihn zur schriftlichen Niederlegung des Geschauten ermahnt habe.
Die Aufzeichnung der Gesichte durch Pater Ellerhorst läßt viel zu wünschen übrig, offenbar ist sie weder vollständig noch wurde der Differenzierung zwischen Visionsinhalten und deren Interpretation durch den Seher genügend Aufmerksamkeit geschenkt. Verschiedene Aussagen haben sich bereits als falsch erwiesen. Eine Präkognitionswahrscheinlichkeit läßt sich praktisch bei keiner der Vorhersagen begründen, wenn auch manchmal durchschimmert, daß der Fall paraprognostisch nicht uninteressant gewesen wäre.

Im weiteren begnügt er sich damit, einzele Aspekte und Unstimmigkeiten anzusprechen, die sich unter der Arbeitshypothese ergeben, es würde sich um eine echte Vision von 1922 handeln, z. B. die Zerstörung der Rheinlande durch Bombenangriffe und Pius XII., den Kugelbeer an seinen Gesichtszügen erkannt haben will, der aber 1922 noch gar nicht an der Macht war. Gann: "Wobei man sich allerdings, abgesehen von der Unrichtigkeit der Behauptung, fragen muß, wie der Seher 1922 einen Papst an seinen Gesichtszügen erkannt haben kann, der erst 17 Jahre später an die Regierung gekommen ist und ihm folglich damals noch völlig fremd gewesen ist."
Offenbar steht Gann auf dem Schlauch und kommt nicht auf den naheliegenden Gedanken, daß der Text bei Ellerhorst insgesamt erst nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden sein könnte, wodurch sich die Nennung der Bombengeschwader und Pius XII. erklären ließe. Darauf, Kugelbeer pauschal wegen christlicher Inhalte zu verdammen, verzichtet Gann indes. Das Religiöse ist bei Kugelbeer auch nicht so aufdringlich wie bei Stockert, den Gann als "wundersüchtigen religiösen Schwärmer" bezeichnet.

Gruß
Taurec

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„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Kugelbeer

Baldur, Freitag, 11.06.2021, 11:38 vor 1022 Tagen @ Taurec (1220 Aufrufe)

Hallo, Taurec,

vielen Dank für Deine Richtigstellung und Deine Mühe.

Ich hatte (fälschlicherweise) in Erinnerung, dass Gann die Figur des Kugelbeers eher positiv gewertet hätte (leider konnte ich Ganns Buch nirgends auftreiben).

Vermutlich deswegen, weil Gann Kugelbeers schiere Existenz bestätigt fand, was ich vor Ort nicht schaffte. Aber allzu tief nachgegraben hatte ich damals nicht.

Hinsichtlich des Geschwafels müssten Stockert und Kugelbeer aber zumindest Brüder im Ungeiste sein....

Ein symbolisches Bild: Ein schönes Knäblein im weißen Kleide zieht sich vor gewaltigen Überschwemmungsfluten zurück. Christus flieht vor der Schlechtigkeit der Menschheit, und überläßt sie sich selbst und dem Fürsten der Finsternis.

7. Finsternis von drei Tagen und Nächten. Beginn mit einem furchtbaren Donnerschlag mit Erdbeben. Kein Feuer brennt. Man kann weder essen noch schlafen, sondern nur beten. Nur geweihte Kerzen brennen. Blitze dringen in die Häuser, gräßliche Flüche von Teufeln sind zu hören. Erdbeben, Donner, Meeresrauschen. Wer neugierig zum Fenster hinausschaut, wird vom Tode getroffen. Man verehre das kostbare Blut Jesu und rufe Maria an. Die Teufel holen die Gottlosen bei lebendigem Leibe. Vergebens flehen diese um Verlängerung ihres Lebens. Es herrscht die Pest, große schwarze Flecken am Arm sieht man. Schwefeldämpfe erfüllen alles, als wenn die ganze Hölle los wäre.

8. Ein Kreuz erscheint am Himmel. Das ist das Ende der Finsternis.....

9. Die übrig gebliebenen Menschen sind wie Heilige. Gott beruft neue Priester wie Christus seine Apostel, die in schnellerer Weise auf ihr Amt vorbereitet werden. Nur Gotteslob und Heiligenlieder sind zu hören. Die Erde ist ein Paradies. Die Liturgie wird einfach gefeiert wie zu Zeiten der Apostel, das Volk antwortet ähnlich wie in der Gemeinschaftsmesse. Gemeinschaftskommunion. Der Seher hört manche Teile von Priestern laut in Deutsch gebetet, auch die Konsekrationsworte. Abends findet ein Dankgottesdienst statt.

10. Die Engel werden den Menschen in Rat und Tat in ihrer Not beistehen. Es wird in 8 Tagen mehr gebetet als früher in einem Jahr. Beim Hören der Glocke läßt man die Arbeit liegen und eilt in die Kirche.

Ja, wers glaubt.....das übliche, groteske, wirklichkeitsfremde, hysterische Frömmlergesülze...wobei sich die Frage stellt, was da vom Lochauer Bauern selbst stammt, und was eher Wunschdenken von Pater Ellerhorst gewesen sein wird.

Beste Grüsse vom Baldur

Gann zu Sepp Wudy

Baldur, Samstag, 12.06.2021, 14:38 vor 1021 Tagen @ Taurec (1187 Aufrufe)

Hallo, Taurec,

Wäre es Dir bei Gelegenheit möglich, Ganns Fazit zu Sepp Wudy einzustellen?

Aktuell ist auf zvab ein Buch von Gann zu einem beachtlichen Preis im Angebot, lt. Inhaltsverzeichnis muss Gann ein gewissenhafter und analytischer, systematischer Typ sein.

Vielen Dank im Voraus.

Weiss jemand, welchen Weg Gann beruflich beschritt?
Er soll ja ein Institut für angewandte Parapsychologie in Salzburg gegründet haben, im Netz habe ich dazu aber nichts gefunden.

Benders Nachfolgeeinrichting unter Walter von Lucadou in Freiburg wurde kürzlich ja auch der finanzielle Stecker gezogen.
Kein Wunder, wenn es nirgends greifbare Ergebnisse gibt.

Beste Grüsse vom Baldur

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Zu Gann und Wudy

Taurec ⌂, München, Samstag, 12.06.2021, 17:24 vor 1021 Tagen @ Baldur (1217 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Samstag, 12.06.2021, 17:42

Hallo!

Gann hat sich bezüglich Wudys einigermaßen hineingekniet, konnte aber nichts finden außer einer Person, die als Kind/Jugendlicher Wudy noch persönlich kennen gelernt haben will. Die entsprechende Passage aus Ganns Buch (S. 255–258):

Seine Voraussagen wurden erstmals veröffentlicht von dem Heimatschriftsteller Paul Friedl aus Zwiesel in Niederbayern, der nur spärliche Informationen über die Herkunft der Prophetie mitliefert (Friedl 1974, S. 77 ff). Bei einem Gespräch mit ihm am 8. 5. 1982 in Zwiesel und in einem ergänzenden Telefonat konnte ich dazu folgendes erheben.
Friedl behauptet, den Prophezeiungstext von dem Böhmerwalddichter Hans Watzlik (1879–1948; Lyriker und Romanautor; neben anderen Auszeichnungen tschechoslowakischer Staatspreis 1931) erhalten zu haben. Im September oder Oktober 1944 sei es gewesen, als er den Dichter, mit dem er gut bekannt gewesen sei, in dessen Heimatort Neuern im Böhmerwald aufgesucht habe. Im Verlauf ihrer Unterhaltung, unter anderem über den seinem Ende zugehenden Weltkrieg, sei dieser plötzlich auf die Weissagung zu sprechen gekommen. Er habe ein Exemplar der im Böhmerwald recht beliebten, in Buchform gebundenen Kalender der Winterherger Druckerei Steinbrener (»Volkskalender«, »Feuerwehrkalender« und ähnliche Bezeichnungen) hervorgeholt, worin entweder direkt auf Notizseiten des Kalenders oder auf lose eingelegten Blättern die Prophetie handschriftlich aufgezeichnet gewesen sei. In einer alten deutschen Handschrift, die aber nicht die Handschrift Watzliks gewesen sei. Hier habe er die Prophezeiung eines Bauernknechts namens Sepp Wudy aus dem Frischwinkel, habe Watzlik erklärt. Der Seher lebe nicht mehr, er sei im Ersten Weltkrieg bei der Marmolata (3342 m hoher Berg in den italienischen Dolomiten) gefallen. Weitere Einzelheiten über die Herkunft des Textes sind Friedl nicht mehr erinnerlich. Als Verfasser desselben kommt am ehesten der Bauer in Frage, bei dem Wudy beschäftigt war. Das wird jedenfalls durch eine Passage am Schluß der Weissagung nahe gelegt, in welcher der Seher seinen Arbeitgeber direkt anspricht (»Bauer sag es deinen Kindern…« ). Watzlik habe dazu noch bemerkt, er habe die Absicht, den Fall Wudy dereinst einmal dichterisch zu verarbeiten. »Das ist eine Figur, die ich noch lebendig mache«, habe er gesagt. Friedl notierte sich daraufhin an Ort und Stelle den Text und tippte ihn später mit der Schreibmaschine ab. Seine ursprüngliche, handschriftliche Abschrift ist inzwischen verloren gegangen. Interessant ist eine Beobachtung von ihm, die er Jahre später in einem Wirtshaus in Zwiesel gemacht hat, wo er angeblich einige Leute über die Prophezeiung des Sepp Wudy hat reden hören – und zwar noch bevor er sie in seinem Buch publiziert hat. Daraus habe er geschlossen, die Weissagung sei unter den Böhmerwäldlern so bekannt wie der blinde Jüngling von Böhmen. Seine damalige Begegnung mit Watzlik war übrigens ihr letztes Zusammentreffen. Bei ihren früheren Kontakten, zuletzt etwa ein halbes Jahr vorher, hatte der Dichter die Prophezeiung noch nicht erwähnt.
Ich habe in diesen Fall umfangreiche Nachforschungen investiert, die mit einer Ausnahme völlig ergebnislos geblieben sind. Es seien nur die wichtigsten Aktionen kurz mitgeteilt.
Hans Watzlik wurde im Zuge der antideutschen Ausschreitungen in der Tschechoslowakei 1945 von den Tschechen zunächst dreizehn Monate inhaftiert und lebte danach bis zu seinem Tod im Gut Tremmelhausen bei Regensburg. Seine schriftliche Hinterlassenschaft befindet sich heute im Besitz seiner Schwiegertochter Trude Watzlik. Sie versicherte mir, bei der Durchsicht dieses Schriftmaterials keinerlei Hinweise auf die Prophezeiung des Sepp Wudy entdeckt zu haben. Auch habe sie bei Freunden des Dichters herumgefragt, doch wisse niemand etwas über die Sache (Brief 30. 9. 1982).
Ein enges Verhältnis zu Hans Watzlik hatte in dessen letzten beiden Lebensjahren nach eigenem Bekunden der damalige Verwalter des Gutes Tremmelhausen, Friedrich Z. Ihm, der viele Stunden des Gesprächs mit Watzlik und dessen Frau Lina, die nach des Dichters Tod noch weitere zehn Jahre in Tremmelhausen lebte, verbracht hat, ist keine die Weissagung betreffende Äußerung der beiden in Erinnerung. Er hatte auch Einblick in das damalige dichterische Schaffen Watzliks und in seine schriftstellerischen Zukunftspläne. Doch ist ihm nicht erinnerlich, daß darin einmal die Gestalt des Sehers vorgekommen wäre (Brief 14. 7. 1982).
Da unser Visionär im Ersten Weltkrieg gefallen sein soll, wandte ich mich an das Österreichische Kriegsarchiv in Wien, wo noch die ganzen Unterlagen über Gefallene, Vermißte usw. der österreichisch-ungarischen Streitkräfte des Ersten Weltkriegs aufbewahrt werden. Ein gefallener oder vermißter Josef Wudy, mit dem der Seher identisch sein könnte, ist darin nicht verzeichnet (Briefe 16. 1. 1981, 17. 8. 1981). Für den Fall, daß der Prophet aus dem niederbayerischen Raum stammte und im böhmischen Frischwinkel lediglich als Gastarbeiter tätig war, richtete ich eine entsprechende Anfrage auch an das bayerische Kriegsarchiv in München, wo gleichfalls kein in den Dolomiten gefallener Josef Wudy aufscheint (Brief 22. 12. 1981).
Der Frischwinkel ist ein Talkessel in der Gemeinde Eisenstrass, Bezirk Neuern (tschechisch: Nyrsko) im Böhmerwald, CSSR, zirka 160 km nordöstlich von München gelegen. Dort lebten bis 1945 etwa ein knappes Dutzend Familien, darunter vier große und einige kleinere Bauern. Nachkommen dieser vier Großbauern (bei denen der Seher noch am ehesten beschäftigt gewesen sein könnte), die heute in Bayern verstreut leben, gelang es mir nach und nach aufzufinden. Niemand jedoch weiß etwas über den Visionär.
Die einzige Paul Friedl bestätigende Aussage erhielt ich von einem Herrn Leopold D. (geb. 1908) aus Flanitz bei Zwiesel, auf den ich von dem Zwieseler Heimatpfleger Dr. R. Haller aufmerksam gemacht wurde. Herr D. stammt aus der Gemeinde Eisenstrass und hatte im Frischwinkel einen Onkel. Seinen Angaben zufolge verdingte er sich zur Zeit des Ersten Weltkriegs in den Sommerferien beim Frischbauern, einem der vier Großbauern des Frischwinkel, als Hüterbub und lernte dabei den Seher persönlich kennen. Dieser sei zum Frischhof in irgendeiner Weise verwandt gewesen und habe bei einer Familie Wudy im Frischwinkel gewohnt. Er habe nicht wirklich Wudy geheißen, vielmehr sei dies nur sein Hausname gewesen. Seinen richtigen Namen wußte Herr D. nicht zu sagen. Er sei damals etwa 40–50 Jahre alt gewesen, ein großer, schwerer Mann, der von seiner Umgebung als Außenseiter behandelt worden sei. Auf meine Frage, warum er glaube, daß es sich bei dem Mann um den Propheten gehandelt hat, meinte Herr D.: »Weil er sich, wie man früher gesagt hat, nur mit Phantasie beschäftigt hat.« Man hat ihn also für einen Spinner gehalten, was natürlich kein ausreichendes Kennzeichen für eine seherischen Begabung ist (Gespräch 9. 7. 1982). Verschiedene Angaben Herrn D.s über verwandtschaftliche Beziehungen um den Frischhof, denen ich anschließend noch nachging, stellten sich als falsch heraus. Auch konnte ich noch eine Nachfahre der Frischwinkler Familie Wudy ausfindig machen, welche aber weder über den Seher noch über den von Herrn D. beschriebenen Mann etwas weiß (Brief 7. 10. 1982).
Zusammenfassend bleibt festzustellen, daß nach wie vor im wesentlichen lediglich die Behauptungen Paul Friedls im Raum stehen. Behauptungen, die durch meine Recherchen weder bestätigt noch widerlegt werden konnten. Widerlegt deswegen nicht, weil bei der Verzwicktheit des Falles noch so intensive Nachforschungen selbst im Echtheitsfall nicht unbedingt Erfolg hätten zeitigen müssen. Man denke nur an den Umstand der Vertreibung der gesamten ortsansässigen Bevölkerung, an die chaotischen Verhältnisse bei der Aussiedlung Hans Watzliks, bei der Unterlagen verloren gegangen sein dürften, an die Möglichkeit, daß der überlieferte Name des Sehers tatsächlich nur sein Hausname gewesen ist und er daher unter diesem in keinem Kriegsarchiv aufscheinen kann, usw. Subjektiv halte ich die Mitteilungen Friedls für glaubwürdig, d. h. es besteht kaum ein Zweifel daran, daß er wirklich überzeugt ist, unter den von ihm beschriebenen Umständen zu der Prophezeiung gekommen zu sein. Objektiv läßt sich gegenwärtig nichts mehr beweisen.

Friedls Mitteilungen hält er insofern für glaubwürdig, als Friedl von deren Authentizität wohl selbst überzeugt war. Über die tatsächliche Echtheit läßt sich indes allein dadurch nichts aussagen. Friedl mag als Heimatschriftsteller, der Sagen und Legenden erzählen wollte, unkritisch gewesen sein.

Watzliks Anekdote in den Böhmerwald-Sagen von 1921 scheint darauf hinzudeuten, daß die Figur Wudys bereits damals eine Sagengestalt war, der man allerlei "Magisches" andichtete, eine Figur ähnlich dem Mühlhiasl, Stormberger, Gilge oder diversen Spoekenkiekern aus dem norddeutschen Raum. Das würde aber bedeuten, daß dem im Kern eine Sage zugrundeliegt, die bereits 1921 älter war, also kaum einen Lebenden oder jüngst Verstorbenen beschreibt.
Ich erinnere, daß es auch zu Mühlhiasl Einheimische gab, die behaupteten, daß ihre Großeltern als Kind den Seher noch persönlich gekannt hätten, obwohl es sich nachweislich um eine erfundene Figur handelt. Ähnlich könnte es sich bei dem Hüterbuben D. verhalten, der als Junge Wudy noch persönlich gekannt haben will – oder einen seltsamen Typen, den man mit einem legendären "Wudy" irgendwie gleichsetzte oder der flottierende Wudyprophezeiungen weitererzählte? Ein "Hausname" Wudy. Wäre es möglich, daß die Prophezeiungen sich eigentlich an eine ältere Figur hefteten, die den selben Hausnamen "Wudy" trug?

Weiss jemand, welchen Weg Gann beruflich beschritt?
Er soll ja ein Institut für angewandte Parapsychologie in Salzburg gegründet haben, im Netz habe ich dazu aber nichts gefunden.

Über Ganns beruflichen Werdegang ist mir leider kaum etwas bekannt. Auf der Impressumsseite seine Buches steht:

Der Verfasser, geb. 1954 in Salzburg, studierte – ohne formellen Abschluß – in Innsbruck Philosophie, Psychologie und Geschichte und ist Leiter des von ihm gegründeten Instituts für angewandte Parapsychologie in Salzburg.

Gerhard hat 2010 durch Kontakt mit Ganns Bruder und Mutter herausgefunden, daß Gann bereits 2003 (mit nicht mal 50 Jahren) verstarb.
In seinem eigenen Buch führte er in der Einleitung sein Rückenleiden aus, das ihn offenbar bei der Arbeit massiv behinderte (S. 11–13):

Vor dem Hintergrund solcher Aussagen gibt mir nun der Umstand zu denken, daß ich selbst, seit dem Beginn meiner Beschäftigung mit Prophezeiungen, von einer gesundheitlichen Krise in die andere stürze. Erstmals Ende 1979 mit Weissagungsliteratur in Kontakt gekommen – die mich in der Folge zu der vorliegenden Untersuchung veranlaßte – war ich bis dahin, in den 25 Jahren meines Lebens zuvor, niemals länger als zwei bis drei Wochen an den üblichen Krankheiten wie Grippe usw. erkrankt. Seitdem bin ich dagegen bis heute (April 1986) summa summarum rund zwei Jahre lang durch gesundheitliche Gebrechen ausgeschaltet gewesen. Das begann Mitte Dezember 1979 mit einer chronischen, durch kein medizinisches Mittel zu bekämpfenden Bronchitis und Halsentzündung, die mich geistig enige Monate soweit außer Gefecht setzte, daß ich kaum einen klaren Gedanken zu fassen imstande war. Nur ganz allmählich vermochte ich mich daraus wieder hochzurappeln. Im Oktober 1981 zog ich mir beim Tragen eines Zementsackes eine Bandscheibenquetschung zu, die ich in der Folge leider nicht auskurierte (was nur durch längere Schonung der Wirbelsäule möglich gewesen wäre), sondern die aufgrund von Unvorsichtigkeiten beim Heben usw. in Abständen von Wochen bis Monaten ständig erneuert wurde (verschieden starke, nach einigen Tagen abklingende Schmerzen in der Wirbelsäule). Das ging einigermaßen gut bis zum November 1983 – ein halbes Jahr zuvor hatte ich an diesem Buch zu schreiben begonnen –, als nach einer ganzen Serie derartiger, in immer kürzeren Abständen auftretender Rückschläge die Schmerzen nicht mehr auf eine bestimmte Stelle der Brustwirbelsäule beschränkt blieben, sondern sich auf die äußere Beinhaut der gesamten Brustwirbelsäule sowie der rückwärtigen Rippen und zum Teil sogar der Schulterblätter ausdehnten: Ich hatte mir eine ungemein chronische Beinhautentzündung praktisch des gesamten Rückens zugezogen. Es war mir von da an nicht mehr möglich, auch nur eine halbe Stunde aufrecht zu sitzen oder einen Gegenstand vom Gewicht einer leeren Tasse risikolos aufzuheben. An eine Fortführung meiner Arbeit war vorderhand nicht mehr zu denken. Acht Monate, vom November 1983 bis zum August 1984, davon monatelange Bettruhe, sollte es nun dauern, bis ich wieder imstande war, regelmäßig eine Schreibmaschine zu bedienen. Im August 1984 nahm ich meine Tätigkeit langsam wieder auf, wobei ich zunächst pro Tag nicht mehr als nur wenige Zeilen zu tippen imstande war. Das steigerte sich dann zwar allmählich, doch mußten – infolge zu starker physischer Belastung der an der entzündeten Beinhaut des Rückens ansetzenden Rücken- und Schultermuskulatur – immer wieder tage-, wochen-, ja monatelange Arbeitsunterbrechungen hingenommen werden. Alles in allem bin ich somit auch nach der Wiederaufnahme meiner Schreibtätigkeit im August 1984 bis heute im Durchschnitt kaum zu 50 Prozent arbeitsfähig gewesen. Für eine endgültige Auskurierung dieses Leidens wird jetzt wohl schon – wegen der enormen Chronizität – mindestens ein Jahr weitgehender Arbeitsruhe notwendig sein. Dieses Buch ist also wahrhaft unter Schmerzen geboren worden, und ich möchte wissen, wie oft in der neueren Geschichte eine einigermaßen bedeutende wissenschaftliche Arbeit unter solchen Bedingungen zustande gekommen ist: unter dem Druck eines permanenten Kampfes um gesundheitlichen Spielraum.
Wie wahrscheinlich ist es, daß diese Gesundheitseinbrüche, obwohl auf den ersten Blick stets natürlichen Ursprungs, in letzter Instanz doch keine natürlichen Ursachen haben? Oder anders gefragt: Wie wahrscheinlich ist es, daß ein Mann in den besten Jahren seines Lebens sozusagen zufällig von solchem jahrelangen Siechtum getroffen wird? Wie wahrscheinlich ist es, daß der bisher einzige Mensch, der die Frage der paranormalen Prognostizierbarkeit von Katastrophen systematisch – und, wie ich glaube, erfolgreich – untersucht hat, rein zufällig von solchen Imponderabilien heimgesucht wird, die zufällig ziemlich genau mit dem Beginn seiner Prophezeiungs-Beschäftigung anheben und zufällig stets auf seine Arbeitsfähigkeit zielen (warum habe ich mir nicht eine Beinverletzung zugezogen, die mich bei meiner Schreibtischarbeit kaum behindert hätte?), von welcher Arbeitsfähigkeit letzten Endes möglicherweise das Leben von Millionen Menschen abhängt? Ich kann das Thema hier nicht in allen seinen Aspekten ausdiskutieren, möchte aber feststellen, daß mir eine Erklärung, wie sie in dem obigen Korkowskischen Zitat anklingt, überzeugender erscheint als die Zufallshypothese. D. h. ich neige der Auffassung zu, ein Opfer jenseitiger bösartiger Wesen geworden zu sein, welche die Menschheit schädigen wollen, aus welchen Motiven auch immer. Und die daher die Entwicklung der Paraprognostik gerade in ihrer schwierigen Anfangsphase, wo sie nur konnten, zu behindern suchten. Nachdem sie mich offenbar nicht umzubringen vermochten (nach Korkowski gibt es auch jenseitige Schutzkräfte), machten sie mich wenigstens zu einem – zumindest temporären – Krüppel. Das ist eine Interpretation, die sicher von vielen »aufgeklärten « Zeitgenossen als purer Aberglaube abgetan werden wird, doch halte ich es für meine Pflicht, auf diese Problematik hinzuweisen, damit bei der künftigen Organisation der Paraprognostik von vornherein auf die Gesundheit der Paraprognostiker wie auch der Seher entsprechendes Augenmerk gelegt werden kann.

Ob seine damaligen Gesundheitsprobleme langfristig zu seinem Tode beigetragen haben, ist mir nicht bekannt. Zumindest damals dürfte er gesundheitsbedingt keinem Beruf nachgegangen sein, da ihm sowohl körperliche als auch geistige Arbeit kaum möglich war. Das von ihm gegründete Institut dürfte eine private Einmannsache gewesen zu sein. Mir ist nicht bekannt, daß er neben seinem im Privatverlag herausgegebenen Buche in irgendeiner Weise hervorgetreten wäre (womöglich bedingt durch seine angeschlagene Gesundheit?).
Seine Haltung zu seinem Leiden zeigt, daß wie so oft Genie und Wahnsinn eng beieinander liegen. Er transzendiert es, um ihm und sich selbst über die scheinbare Zufälligkeit des Schicksals hinaus höhere, allgemeine Bedeutung zu verleihen. Höhere Mächte würden ihn behindern wollen, weil von seiner Arbeit das Schicksal von Millionen abhinge. Offenbar überschätzte er die Relevanz und Ergiebigkeit des Themas Prophezeiungen und Paragnostik fundamental und war zumindest Ansatzweise von leicht größenwahnsinnigem Sendungsbewußtsein umfächelt.
Nichtsdestoweniger scheint das auf sein wissenschaftliches Modell und seine Arbeit keinen Einfluß gehabt zu haben. Seine Recherchen und Urteile wirken methodisch einwandfrei und in sich schlüßig. So kam er beispielsweise schon damals zu einer Einschätzung Irlmaiers, die erst rund 30 Jahre später in diesem Forum wieder erreicht wurde, während alle anderen noch blind an einen Mann glauben, "der sagt, was er sieht".

Der Fall Irlmaier ist vom paraprognostischen Standpunkt aus durch zwei widerstreitende Momente gekennzeichnet. Erstens durch eine nicht zu übersehende Datenunsicherheit und -unvollständigkeit und zweitens durch das Vorhandensein von Indizien, welche darauf hindeuten, daß paraprognostisch doch vieles aus ihm herauszuholen gewesen wäre.
Die Datenmängel betreffen sowohl die Kriegsprophezeiung selbst als auch, in noch stärkerem Ausmaß, die Hintergrundinformationen, welche einer Beurteilung ihrer prognostischen Tragfähigkeit zugrundezulegen wären. Was die Prophetie anlangt, so mußten wir feststellen, daß sie selbst in der am zuverlässigsten scheinenden Fassung, der Adlmaierschen, unvollständig und zum Teil unkritisch überliefert worden ist. Ihre unkritische Protokollierung hat zur Folge, daß in Irlmaiers Visionsbeschreibungen sehr wahrscheinlich auch seine Interpretationen sowie Aussagen anderer Seher hineinverwoben sind. Diese Schwäche allein dürfte eine hundertprozentige Erfüllung der Prophetie auch dann verhindern, wenn ihr ansonsten ausschließlich präkognitive Gesichte zugrundeliegen.
Inwieweit letzteres der Fall ist, läßt sich anband der spärlichen Anhaltspunkte nur schwer abschätzen. Faßt man alle Faktoren zusammen, so kann man daraus immerhin eine gewisse, wenn auch nicht allzu hohe Präkognitionswahrscheinlichkeit ableiten. Wobei als stärkstes Präkognitionsindiz seine offenbar vorhandene ASW-Sensitivität zu Buche schlägt. Wie wahrscheinlich ist es, so muß man sich fragen, daß die Kriegs- und Katastrophenvisionen eines dermaßen begabten Sensitiven lediglich von seiner unbewußten Phantasie produziert worden sind? Hinzu kommen Indizien der Übereinstimmung von Irlmaier-Aussagen mit solchen sowohl älterer als auch nach ihm aufgetretener Seher, auf welche hier nicht eingegangen werden konnte, die aber verschiedenen Passagen der Irlmaier-Prophetie zusätzliches Gewicht verleihen. Eine quantitative Schätzung der Präkognitionswahrscheinlichkeit wollen wir angesichts der unsicheren Datenlage nicht versuchen. Wann jene Geschehnisse eintreten sollen, ist dem überlieferten Irlmaier-Material ebensowenig entnehmbar wie Anhaltspunkte über die Interventionsaussichten.
Wie gesagt, vermittelt der Fall Irlmaier ungeachtet dieser dürftigen konkreten Ergebnisse den Eindruck, daß er vom eigentlichen Phänomen her sehr wohl für die Gewinnung überzeugender Kriegs- und Katastrophenprognosen gut gewesen wäre. Eine seltene paraprognostische Gelegenheit war hier allem Anschein nach gegeben, welche jedoch vom Seher selbst und vor allem von der mitteleuropäischen wissenschaftlichen Gemeinschaft auf überaus leichtsinnige und verantwortungslose Weise verschleudert worden ist.
(S. 235f.)

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Tragisch

Baldur, Samstag, 12.06.2021, 19:15 vor 1021 Tagen @ Taurec (1198 Aufrufe)

Hallo, Taurec,

ganz herzlichen Dank für Deine Mühe und die interessanten Informationen.

Leute, die medial arbeiten, berichteten mir öfters davon, dass sie sich sozusagen ausgenutzt und vor einen Karren gespannt fühlen.

Hat jemand die Fähigkeit, und obendrein die Bereitschaft, sie zu entwickeln und einzusetzen, ist das ein seltener und wertvoller Kanal, den man offenbar beizubehalten sucht.

Hat das Medium den Wunsch, aufzuhören, weil es einfach keine Lust mehr hat, geschehen oftmals Dinge, die eine Weiterarbeit geradezu erzwingen. Alternativen zerschlagen sich. Es entstehen finanzielle Löcher, die sich nur durch Weiterarbeit füllen lassen.
Man lässt das Medium nicht mehr aus.

Insofern ist eine mögliche Einwirkung nicht ganz auszuschliessen.

Nur, von wem?

Gann hat offenbar aufklärerisch gewirkt und versucht, die Angst vor erlogenen Szenarien zu nehmen.

Es scheint eine jenseitige Gruppe von Einflüsterern und Möchtegernjesussen zu geben, die Schreckensszenarien senden und warmhalten. Die bewussten Betrüger mal aussen vorgelassen.

Gann wäre ihnen mit seiner Arbeit dazwischengekommen.

Interessant kommt mir nicht nur das Zeitfenster von 1950-1958 vor, welches viele Werke hervorbrachte, sondern auch 1980-1986.

So, wie es aussieht, fussen aber alle neuen Werke grösstenteils auf den alten
Vorgängern. Ausser dem Waldviertler kam literarisch kaum etwas dazu.

Wie BBouvier schon betonte, gibt es hingegen keinerlei Vorabwissen zu tatsächlich stattgefundenen Ereignissen, die unser Leben tagtäglich stark tangieren.

Für Gann war sein Interesse in jedem Fall ein Griff ins Klo, weil er sein kurzes Leben damit verschwendete, möglichen Unsinn als tatsächlichen Unsinn aufzudecken, wobei die Dauergläubigen davon bis heute gar nichts hören wollen.

Tragisch.....

Beste Grüsse vom Baldur

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Wudy?

BBouvier @, Samstag, 12.06.2021, 22:40 vor 1021 Tagen @ Taurec (1296 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Samstag, 12.06.2021, 22:57

Danke sehr, Taurec!

Den Text "Wudy" halte ich für eine Mischung aus einem fiktiven "Wudy"
(wie Mühlhiasl&Sybille von Prag) nur zugeschriebenen böhmischen Volkssagen
und deren "Ergänzung" nach 1945.

Indikatoren:
(Friedls Wudytext = blau)

1.
Das ist nicht der letzte Krieg hat er gesagt,
denn dann wird bald wieder einer sein, und dann erst kommt der letzte.
Einer wird schrecklicher als der andere
.

Mit Prophezeiungen und Seherschauungen beschäftige ich mich nunmehr
bald seit einem halben Jahrhundert und kenne mich da ein wenig aus.
Da hätte "Wudy" also beim Einrücken im Sommer 1914 den Ersten (!)
(Man täusche sich da nicht: Bis nach Weihnachten 1914 hatte davon
Niemand auch nur den Hauch eines Schimmers!)
den Zweiten und den Dritten Weltkrieg vorhergesagt?
Weltweit dürfte das einmalig sein!! :-|
Übrigens: Was einen "Dritten Weltkrieg" betrifft, so kenne ich dazu eh nur
Irl/Adlmaiersche Betrugslügereien.
Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit hätte dieser "Wudy"
da also einen Krieg prophezeit, den es gar nicht gibt und nie geben wird.

2.
Wenn du es erleben tätest, könntest deinen Vetter in Wien von deiner Stube aus sehen ...
"Technik" wird eigentlich nicht gesehen ... das wirkt wie "nach 45" dazugepappt.

3.
Rennt nicht davon, wenn die grauen Vögel fliegen...
Dümmliches Prophezeiungsfälschergeschwurbel (à la Irlmaier) ganz so, als ob Wudy 1914
nicht wisse, was denn ein Flugzeug sei. :trost:

4.
Die Luft frißt sich in die Haut wie Gift.
Schwierig ... das könnte (!) evtl. ein valides (?) Einsprengsel aus den Volkssagen sein?

5.
Wenn dir die Haare ausfallen, hat es dich erwischt.
Kein Bild einer Seherschau, sondern aus "nach 45" : "Und da könnte ich
mir beim Atomtod auch noch vorstellen, daß => ..
. "

6.
... und sauf keine Milch, acht Wochen lang!
Und jetzt wird es absurd.
Ja, es ist eben gar nicht so leicht, Seherschauungen zu fälschen. *hehe*
Das gesehene Bild müßte also beinhalten, daß Jemand 8 Wochen lang (!)
keine (!) ((radioaktiv verstrahlte)) Milch trinkt, weswegen er nachher sich nicht von zuvor unterscheidet.
DAS hat was!! - dieser verhinderte "Atomtod!" :hammer:

7.
Wenn ... die Hasen zum Hause kommen und (tot) umfallen ...
Jedoch die Hasis, die derbreselts ...
Ja ... da kommen die also aus dem Walde und nähern sich traulich
der heimatlichen Haustürschwelle, wo sie allerdings - "patz" - tot umfallen.
Damit man sie auch schön sehen kann.
Ja, so ist er eben, der sich vorgestellte Atomtod aus 1945.
Das haben die Hasis nun davon, daß sie keine 8 Wochen lang
keine Milch getrunken haben. :lol2:
Oder anders herum.

8.
... aber draußen wird ein Himmelszeichen stehen, das den Anfang vom großen Unheil ankündigt.
Ja, derlei Himmelsgedräu darf auch nicht fehlen, denn:
In der Kirche spielen sie Tanzmusik, und der Pfarrer singt mit.
Ja, singen, das darf er natürlich nicht.
Und dann soll er sich nicht wundern, wenn Gott deswegen echt stinkig wird.
Und alle die kommunistischen Russenpanzers mit Atombomben kommen läßt.
Oder so.

9.
Bauer sag es deinen Kindern, sie sollen dem Berg zu rennen, wenn es kracht.
Das darf in keiner selbstausgedachter Prophezeiung fehlen.
Fälschung Katharina Ötztal:
"Kinder, ihr müßt auf den Berg fliehen."
Fälschung Mühlhiasl:
"Wenn man beim Laufen einen (Laib Brot) verliert,
darf man sich nicht bücken, so schnell muß es gehen
."
Kugelbeerfälschung (1922):
"Alles flieht in die Berge,
der Pfänder (BB: Berg bei Bregenz) ist ganz voll von Menschen.
"
Und auch der Betrüger Irlmaier läßt sich da nicht lumpen und phantasiert
von Watzmann und Wendelstein:
=>
Seine Idee, "dann" - wegen sich ausgedachter "Russen" - auf den Watzmann
oder/und den Wendelstein zu klettern,
entspricht Jemandem, der mal ein Buch über einen Schiffbruch gelesen hat
und der dann Einem, der eine Saharadurchquerung plant, empfiehlt,
unbedingt ein Schlauchboot mitzunehmen! :lehrer:

Basis all dieser Dummtiraden:
=>
Markus 13:14
"Wenn ihr aber sehen werdet den Greuel der Verwüstung,
- von dem der Prophet Daniel gesagt hat - daß er steht,
wo er nicht soll - wer es liest, der merke darauf! -
alsdann, wer in Judäa ist, der fliehe auf die Berge
..."

Daher landet "Wudy" bei mir - auf Selbstfahrlaffete
mit Eichenlaub und Schwertern - in der
:tonne:

Grüße auch!
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

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... des weiteren

BBouvier @, Sonntag, 13.06.2021, 01:37 vor 1021 Tagen @ BBouvier (1303 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Sonntag, 13.06.2021, 01:55

... hierzu noch:
"Bauer sag es deinen Kindern, sie sollen dem Berg zu rennen, wenn es kracht."

Wie mag denn wohl eine Schau aussehen, auf deren Grundlage dem Bauern geraten wird,
Jener wiederum möge seinen Kindern raten, diese möchten schnell auf den/einen
Berg laufen, falls es (unten??) mal krachen würde.

Häää?? :confused:

Da explodieren "unten" nun wohl die Haareausfallatombomben,
und denen kommt man aus, falls man rechtzeitig oben auf dem nächsten Berge hockt?

Häää?? :confused:

Dazu:
Von mir aus mag so schnell er kann, auf den nächsten Berg laufen,
wer mag und sich dabei auf Markus 13:14
(der selbst wiederum doch nur eine rein fiktive Überschriftsromanfigur ist)
berufen - nur eben, daß er sich in Niederbrombach befindet und nicht vor 2.000 Jahren in Judäa:
Spätestens ab 22:00 Uhr wird es auch in Niederbrombach nicht nur finster
sondern ihm auch kalt und feucht, der Magen knurrt,
am folgenden Morgen sitzt man nach einer heißen Dusche
doch lieber wieder wieder bei einer heißen Tasse Kakao am heimatlichen Frühstückstisch
und schaut mal, was noch so alles im Kühlschrank ist. :-)

Und - ja - ich weiß schon:
Ganz hartgesottene Einzelkämpfer (!)
halten auf einem Berg glatt zwei Wochen durch,
bevor sie unterkühlt, ungewaschen und hungrig
von ganz allein wieder runter kommen.
Koliken und Durchfall sind allerdings sehr wahrscheinlich,
falls (!) man denn auf dem Berge einen kleinen Teich
oder einen Bach gefunden haben sollte.

Diese bescheuerte Bergrennerei, das ist doch alles nur reine Theoriephantasterei
vom geheizten Sofa aus.
Erinnert mich an all die Theoretiker, diese Gras- und Kräuteresser.
(Man habe doch vor 3 Wochen bei You-Tube einen Film gesehen,
in dem sich Einer eine Tütensuppe im Stadtpark selber aufwärmt.)
An einen, der vor einer Weile schrieb,
man könne sich (wohl auf dem Berge) doch was Hasen fangen. * (Echt!!)
Und an einen anderen, der meinte, er pflanze
dann ganz einfach Kartoffeln im (Münchener) Englischen Garten.

Ja, schon gut! :trost:

Grüße,
BB

* Wobei allerdings:
Die Hasis waren ja (glaubt man denn dem Text "Wudy") alle zu den Häusern gelaufen
und dort, medienwirksam den Atomtod sterbend, spontan tot umgefallen.
So, daß es keine auf den Bergeshöhen zum Fangen geben wird.

Leute, das ist alles derart bescheuert, daß die Schweine pfeifen!

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

Hasen und Atomtod

Isana Yashiro, Sonntag, 13.06.2021, 06:58 vor 1020 Tagen @ BBouvier (1202 Aufrufe)

Hallo!

Da explodieren "unten" nun wohl die Haareausfallatombomben,
und denen kommt man aus, falls man rechtzeitig oben auf dem nächsten Berge hockt?

Die Prophezeiung soll aus den 1920ern stammen? Damals mischte man überall radioaktive Materialien rein, weil man sie für Wunderheilmittel hielt. Radioaktivität sollte, so glaubte man damals, Haarausfall heilen, nicht verursachen!

Erinnert mich an all die Theoretiker, diese Gras- und Kräuteresser.
(Man habe doch vor 3 Wochen bei You-Tube einen Film gesehen,
in dem sich Einer eine Tütensuppe im Stadtpark selber aufwärmt.)
An einen, der vor einer Weile schrieb,
man könne sich (wohl auf dem Berge) doch was Hasen fangen.

Die Jäger in meinem Dorf sagen, daß sie keine Hasen mehr schießen, sondern sich nur noch freuen, falls sie mal einen zu Gesicht bekommen. Hasen sind nämlich selten geworden. Aber wenn ein Hase reicht, um damit zwei Wochen über die Runden zu kommen… Wenn ich mir allerdings vorstelle, was ein Angehöriger der Generation Z wohl mit einem Hasen machen würde, falls er einen fände oder sogar erwischte….

Gruß,
Shiro

Die Entblössung des Herbeiphantasierten

Baldur, Sonntag, 13.06.2021, 12:01 vor 1020 Tagen @ BBouvier (1243 Aufrufe)

Hallo, BB,

Jetzt nehmen wir mal auf Grundlage der Feststellungen von Dr. Hermann Detering die selbstverständlich umstritten sind (Jesus Christus gabs gar nicht, sondern ist lediglich eine zweckdienlich erfundene Sagengestalt), an, Jesus existierte überhaupt nicht.

Was ist dann von den ganzen Channelings und Durchsagen und Visionen und Co. zu halten, deren Ursprung ihm zugeschrieben wird?

Und was ist von den Leuten zu halten, die das empfangen haben wollen?

Sind sie schamlose Täter, mitlaufende Möchtegernmissionare, schlicht Geistesgestörte, oder Opfer ihrer Eingebungen?

Von Nahtodberichten hört man öfters, die vorübergehend Verstorbenen seien Jesus Christus im Jenseits begegnet. Jetzt wirds heikel.

Existieren Wesenheiten evtl. nur dadurch, dass unzählige Menschen an deren Existenz glauben ubd darüberhinaus auch noch eine eingeimpfte Vorstellung deren Aussehens und deren Verhaltens haben?

Denken Sie jetzt nicht an einen blauen Elefanten?

Wenn man Ereignisse angeblich herbeidenken kann, warum nicht auch Wesenheiten, wenigstens deren Hologramm?

Angeblich sagte Niels Bohr, alles, was wir als wahr empfinden, ist aus Dingen gemacht, die man nicht als real bezeichnen kann..

Und wieder wissen wir ein weiteres Mal, dass wir nichts wissen.

Schönen Sonntag!

Beste Grüsse vom Baldur

Graduelle Differenziertheit im Zweifel?

Pat @, Mittwoch, 16.06.2021, 22:55 vor 1017 Tagen @ Taurec (1140 Aufrufe)

Hallo Taurec!

Vielen Dank für die schlüssigen Hintergrundinformationen zu Irlmaier und Stockert! Bei Irlmaier ergibt sich ein vollständigeres Bild, worin verschiedene Informationen und Puzzleteilchen überzeugend zusammenpassen.

Dein Grundsatz unterscheidet nicht zwischen "Fälschung" oder "Komplettfälschung" (dafür dient wohl die Dokumentation, die du ebenfalls erwähnt hast):

"Wenn Zweifel an der Echtheit bestehen, ist stets und ohne Ausnahme davon auszugehen, daß sie zutreffend sind und es sich um eine Fälschung handelt"


Zu Stockert (nach Gann):

Er ist der einzige von mir untersuchte Prophet, bei dem die Nachforschungen ergaben, daß wir es hier sehr wahrscheinlich mit einem Scharlatan zu tun haben.


Ich nehme an, dass Irlmaier in der qualitativen Kategorie III der Quellensammlung ist, da er trotzdem echte Schauungen (in persönlichen Beratungen) hatte !? Welche echte Schauungen hatte Stockert, ausser dem dünnen Hinweis, dass seine Tochter von einem realen Erlebnis berichtet? Ist dieses Erlebnis irgendwie genauer dokumentiert?


Viele Grüsse, Pat

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Irlmaier und Stockert im Bewertungsraster

Taurec ⌂, München, Freitag, 18.06.2021, 09:08 vor 1015 Tagen @ Pat (1067 Aufrufe)

Hallo!

Ich nehme an, dass Irlmaier in der qualitativen Kategorie III der Quellensammlung ist, da er trotzdem echte Schauungen (in persönlichen Beratungen) hatte !? Welche echte Schauungen hatte Stockert, ausser dem dünnen Hinweis, dass seine Tochter von einem realen Erlebnis berichtet? Ist dieses Erlebnis irgendwie genauer dokumentiert?

Die Einstufungen in der Quellensammlung sind teils veraltet, da ich sie vor Jahren durchgeführt, seitdem aber nur selten angepaßt habe. So gehört Stockert wohl eher in Kategorie IV oder V, wo ich inzwischen aber auch Irlmaier einordnen würde. Die mittlere Kategorie "III" gilt eigentlich für verdächtige Quellen, für die der Fälschungsnachweis noch nicht erbracht wurde. Die Fülle der Plagiate bei Irlmaier sollte eigentlich genügen, ihn wenigstens als IV einzustufen, was noch immer die Möglichkeit echter Elemente nicht ausschließt.
In IV würde ich zunächst auch Stockert einordnen, da die Quelle (siehe Gann) zwar höchst verdächtig ist, aber schon so eigenständig wirkt, daß ein bloßes Kopieren älterer Vorlagen nicht wahrscheinlich ist. (Im Anschluß an diesen Beitrag werde ich die Einstufung beider ändern.)

Möglichkeiten bei Stockert:
1. Er hat ältere Prophezeiungen und deren Motive adaptiert, allerdings in einer phantasievollen Eigenschöpfung verarbeitet. In diesem Falle müßte man den Text mal durchgehen und die einzelnen Elemente stringent dem Motivschatz der Endzeitprophetie zuordnen, um die Fälschung auch inhaltlich plausibel zu machen.

2. Er hatte tatsächlich irgendeine Art Vision. Die Umstände dieser Vision entsprechen aber nicht den von ihm geschilderten. Das weinerliche Wehklagen ausgerechnet an Ostermontag wirkt wie ein religiöses "Framing", um bei gläubigen Adressaten besser anzukommen. Zudem hatte Gann nicht auf dem Schirm, daß es sich bei dem vermeintlichen Brief an seine Kinder um ein literarisches Format handeln könnte, also um einen fiktiven Brief. Desgleichen hat z. B. auch Nostradamus in einem Brief an Sohn Cäsar gemacht, der natürlich keinen echten Brief an seinen kindlichen Sohn zur Vorlage hatte, sondern speziell für die Centurien verfaßt und nur dort abgedruckt wurde. Insofern wäre nachvollziehbar, daß Ganns Nachforschungen, die nach konkretem Zeugentum des Visionserlebnisses und einem Brief an die Kinder suchten, im Sande verlaufen.
Es ist nicht gänzlich auszuschließen, daß Stockert irgendwann eine Vision des geschilderten Inhaltes hatte. Diese Vision wäre aber eindeutig religiös geprägt gewesen und ihrerseits wohl nur eine Verarbeitung des christlichen Prophezeiungskanons, die ihm aber aus dem Jenseits übermittelt worden wäre.

Insgesamt fehlt in dem Bewertungsraster der Quellensammlung noch die Möglichkeit, daß eine Vision zwar keine Fälschung ist, aber dennoch schon in der Quelle durch religiöse Einflüsse und Kenntnisse der christlich-endzeitlichen Prophezeiungstradition verfälscht sein könnte.
Offenbar können Visionstexte ihrer Entstehung nach zwar authentisch, inhaltlich aber falsch sein, nämlich wenn jenseitige Wesenheiten ihre Glaubensvorstellungen in Visionsform an inkarnierte Medien übermitteln.
In einem so erweiterten System würde es neben "gefälscht mit möglicherweise echten Elementen" noch "möglicherweise echt, aber mit unglaubwürdigen Elementen" geben, die beide in der Kategorie IV rangieren.
In der Kategorie III wären dann Quellen, deren authentische Visionseigenschaft besser belegt ist und die einen höheren Anteil belastbarer/glaubwürdiger Information haben, aber dennoch einen gewissen Grad weltanschaulicher/religiöser Verfälschung oder Anlehnung an den glaubensmäßigen Prophezeiungskanon aufweisen. Beispielsweise wären womöglich der Waldviertler und Johansson eigentlich als III einzustufen.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Watzmann

Leseratte, Freitag, 18.06.2021, 10:23 vor 1015 Tagen @ Taurec (1100 Aufrufe)
bearbeitet von Leseratte, Freitag, 18.06.2021, 10:33

Hallo,

Stephan Berndt (ich weiß!) erwähnt auf seiner Seite über Irlmaier bezeichnenderweise zwei Phänomene, die Irlmaier benannt haben soll, einmal die Zubanschachterl, mit denen man telefoniere und spiele und andererseits den schneefreien Watzmann (http://www.alois-irlmaier.de/Neue%20Recherchen.htm#Watzmannschnee).
Bei beiden kann es sich um eine nachträgliche Ausschmückung handeln, aber wer weiß nach der Jahrtausendwende was eine Zubanschachterl war? Oder die zwei mündlich überlieferten Fragmente wären echt und dann würde sich das ganze Szenario aufdröseln:
Vermutlich sah Irlmaier einzelne Bruchstücke einer kommenden Katastrophe. Nachträglich wurde das Ganze umfrisiert und in den bekannten Kanon gebracht. Bezeichnenderweise waren diejenigen, die die Plagiate bei Irlmaier eingefügt haben, dann zu dumm, die zwei wirklich erstaunlichen Hinweise auf den Klimawandel und das Smartphone nicht mit aufzunehmen, einfach deswegen, weil sie nicht in den katholischen Prophezeiungskanon passten oder so futuristisch klangen, dass sie unmöglich erschienen.

Grüsse Leseratte

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Vorzeichen und große Katastrophe bei Irlmaier

Taurec ⌂, München, Freitag, 18.06.2021, 12:41 vor 1015 Tagen @ Leseratte (1169 Aufrufe)

Hallo!

Grundsätzliches Problem:
Sowohl die Aussage über die Zubanschachtel als auch über den schneefreien Watzmann sind erst veröffentlicht worden, nachdem das bezeichnete Vorzeichen bereits eingetreten war.
Nach den Grundsätzen der kritischen Analyse muß man zumindest in Betracht ziehen, daß beide Aussagen Erfindungen ex eventu sein könnten, die von Zeitzeugen entweder absichtlich erdichtet oder aus der Erinnerung falsch rezipiert wurden. Ein Präkognitionsnachweis ist nicht erbracht, wenn die Voraussage nach dem Ereignis bekannt wird und nicht früher nachweisbar ist.

Andererseits:
Sowohl die Zubanschachtel als auch der schneefreie Watzmann ließen sich als isolierte Bilder problemlos durch Schauungen erklären, die Irlmaier zu Privatpersonen gehabt haben kann, die ihn in den Fünfziger Jahren wegen ihres persönlichen Schicksals aufsuchten. Nicht wenige derer dürften so lange gelebt haben, daß Irlmaier (womöglich aus deren Perspektive) Smartphones und den schneefreien Watzmann gesehen haben kann.

Wie dem auch sei:
Daraus läßt sich nicht folgern, daß Irlmaier eine große Katastrophe gesehen hätte. Die mit dem Watzmann verbundene Behauptung liest sich wie das typische, ex eventu zusammenphantasierte "Mühlhiaslvorzeichen" nach Wenn-dann-Muster, die stets vom Volksmund begleitend zu neuen Entwicklungen auftauchen und zurückdatiert werden.
Irlmaier laut Zeitzeuge: "Dieser Mann sagte mir, Irlmaier habe gesagt, wenn am Watzmann (Berg bei Berchtesgaden) ein bestimmter Schneefleck nicht mehr zu sehen sei, dann stünde die große Finsternis bevor."
Der Schneefleck ist sicher nicht erst seit 2011 verwschunden, als Berndt das Gespräch führte, sondern bereits ein paar Jahre zuvor. Auf die Finsternis warten wir aber immer noch. Die Aussage ist also de facto bereits wertlos, weil kein zeitlicher Zusammenhang zu Vorzeichen und Ereignis mehr besteht. Es ist lediglich ein weiteres vermeintliches Vorzeichen, das sich in die jahrhundertelange Reihe bereits eingetretener Vorzeichen reiht.

Entweder ist die Aussage komplett erfunden und Jahrzehnte nach Irlmaiers Tode ihm zugeschrieben worden, oder Irlmaier sah den schneefreien Watzmann und die Finsternis wurde nachträglich von ihm oder einem Interpreten damit in Verbindung gebracht.

Ein Nachweis, daß Irlmaier eine große Katastrophe gesehen habe, würde erfordern, daß Elemente dieser Katastrophe selbst von Irlmaier auf eine Weise beschrieben wurden, die man mit dem Stande des Wissens zu Lebzeiten Irlmaiers erreichen konnte. Gann nennt dies das Präkognitionsindiz der Realitätsähnlichkeit. Es muß sich nach der Erstveröffentlichung der Aussage z. B. durch wissenschaftliche Forschungen ergeben, daß bestimmte Elemente einer beschriebenen Katastrophe realistisch sind. Diese realistischen Details erhärten dann den Verdacht, daß das Ereignis insgesamt realistisch ist.
Eine andere Möglichkeit des Nachweises (die auch von Gann formuliert wurde) wäre die Ähnlichkeit bzw. Deckung der Aussagen zu einer großen Katastrophe mit nachgewiesenen (also umfassend und authentisch dokumentierten) Schauungen von Sehern, die weder Irlmaier kannten noch Irlmaier kannte (Deutsch ist wunderbar [image]). Diese Deckung bei gegenseitiger Unbekanntheit wäre ein Argument für die präkognitiver Natur beider Quellen.
Bei beiden Formen des Nachweises sieht es bei Irlmaier eher düster aus, was nicht zuletzt an der schlechten Dokumentation, vor allem am geringen Detailgrad und der starken Anlehnung an endzeitprophetischen Motiven liegt.

Gruß
Taurec

--
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bitte Butter bei die Fische! :-)

BBouvier @, Freitag, 18.06.2021, 13:02 vor 1015 Tagen @ Leseratte (1088 Aufrufe)

<"Vermutlich sah Irlmaier einzelne Bruchstücke einer kommenden Katastrophe.">

Hallo!

(Herzlichen Dank vorab - jedoch) :)

Da bin ich allerdings sehr interessiert daran zu erfahren,
was I. angeblich an
a. "einzelnen Bruchstücken" zu
was für einer einstmals vielleicht eintretenden
b. "Katastrophe"
... nach eigenen Behauptungen denn angeblich "sah"?

Um diesbezügliche Zitate wird herzlich gebeten. :lehrer:

Wobei die aberdutzenden und dämlichen Irl/Adelmaierplagiate
bezw. -echos des sattsam berüchtigten Europäischen Prophezeiungskanons
auf Bibel&Co.Basis - ägyptische Dunkelheit, Finsternis bei Jesu Tod,
und deren dümmlich-gezeterte Billigkopien bigotter frz. Hausfrauen
und hysterischer Nonnen des 19. Jahrhunderts allerdings
nicht anerkannt werden können.

Grüße auch!
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

Kleine Bruchstücke

Leseratte, Freitag, 18.06.2021, 16:42 vor 1015 Tagen @ BBouvier (1102 Aufrufe)
bearbeitet von Leseratte, Freitag, 18.06.2021, 16:55

Hallo,

nur kleine Bruchstücke:

„Zum Schluß erzählte uns der Mann aus Freilassing noch, daß ‚in der glücklichen Zeit‘ in Bayern, namentlich im südlichen Teil ‚eine Temperatur herrschen werde, die so ist, wie in Italien. Wir werden Wein ernten können und sogar Feigen auch im Oberland, und die fleißigen Bauern werden es auf zwei Ernten bringen. Die Leute werden sich alle gut verstehen und man wird kaum mehr ein böses Wort hören.‘“ Altbayrische Heimatpost vom November 1949 – passt zu den jetzigen Klimaprognosen. Die Winter der Nachkriegszeit galten als sehr hart.

"Ich sehe ein großes Wasser, das kommt vom Meer her, das ist höher wie eine Haus, das überschwemmt die Ufer, und wen es erwischt, der kommt nicht mehr lebend davon. Es geht ganz geschwind, es dauert nicht lang." Ebenfalls Altbayrische Heimatpost vom November 1949. Passt zu den Flutschauungen im Forum, ich bin jetzt zu faul diese herauszusuchen :lol2: . Ich darf Taurec zitieren: "Diese Deckung bei gegenseitiger Unbekanntheit wäre ein Argument für die präkognitiver Natur beider Quellen."

"Durch Deutschland wird ein eiserner Zaun gehen, mitten durch, wer ankommt stirbt … Straßen werden gebaut und jeder Lehrling hat sein Auto. Das Benzin, halt das Öl wird aus der Erde gesaugt, so wird sie innen trocken und rissig. Ich sehe viele Erdbeben. … Ich sehe die Wolkenhäuser in sich zusammenstürzen. Amerika wird im Osten dauernd Kriege führen und nie mehr siegen … Beelzebub zieht nach China". Alles im Kurier, angeblich von 1945. Selbst 1960 waren die Kriege der USA in Vietnam, Afghanistan und im Irak nicht abzusehen. Niemand hätte selbst 1970 gesagt, dass China zu der weltweit führenden Industrienation würde, die es heute ist.

"1. Zuerst kommt ein Wohlstand wie noch nie!
2. Dann folgt ein Glaubensabfall wie noch nie zuvor.
3. Darauf eine Sittenverderbnis wie noch nie.
4. Alsdann kommt eine große Zahl fremder Leute ins Land.
5. Es herrscht eine große Inflation. Das Geld verliert mehr und mehr an Wert.
6. Bald darauf folgt die Revolution.
7. Dann überfallen die Russen über Nacht den Westen.
" Irlmaier zur Caritasschwester Maria Luise Bender. Ab 1955 kamen die "Gastarbeiter". Ist der Text authentisch? Und der kursive Rest? Inflation, Unruhe, Bürgerkrieg und zuletzt die Russen?

Die drei Heeressäulen erscheinen mir abenteuerlich. Sie entsprechen der kollektiven Angst in der BRD im kalten Krieg "In 48 Stunden am Rhein". Ob sich die drei Tatzelwürmer als damals aktuelles Bild in eine Vision eingeschlichen haben könnten, vermag ich nicht zu sagen. Die Bomber aus Nordafrika liegen als Bild wohl auch in den historischen Gegebenheiten, wie im Forum besprochen wurde, des 2.Weltkrieges ( https://schauungen.de/forum/index.php?id=55951 ). Irlmaiers Schlacht am Rhein erscheint mir als Doublette zu der Schlacht am Berge Merggido (Armaggedon). Ich darf dazu Taurec zitieren: "Ein Nachweis, daß Irlmaier eine große Katastrophe gesehen habe, würde erfordern, daß Elemente dieser Katastrophe selbst von Irlmaier auf eine Weise beschrieben wurden, die man mit dem Stande des Wissens zu Lebzeiten Irlmaiers erreichen konnte. Gann nennt dies das Präkognitionsindiz der Realitätsähnlichkeit."

In den Jahreszahlen (1952?) hat sich Irlmaier gnadenlos verhaut. Genau das lässt darauf schließen, dass Irlmaier Elemente einer Katastrophe in den Bildern von 1947-55 gesehen haben könnte. Was mich stutzig macht, sind die "Tauben", die sonst in Irlmaiers klaren Sprache auftauchen. Falls er Drohnen gesehen haben sollte, hätte er etwas beschrieben, was es damals nicht gab, weswegen diese "Tauben" eben nicht als Flugzeuge beschrieben werden.

viele Grüße Leseratte

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fleißige Bauern sind hochbeglückt

BBouvier @, Freitag, 18.06.2021, 18:57 vor 1015 Tagen @ Leseratte (1143 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Freitag, 18.06.2021, 19:18

<"Bruchstücke">

Danke sehr, Leseratte! ... nicht schlecht!:ok:

Dazu fallen mir folgende Anmerkungen/Überlegungen ein:

<"Wir werden Wein ernten können und sogar Feigen auch im Oberland,
und die fleißigen Bauern werden es auf zwei Ernten bringen
.">

Vorlage, die Fälschung "Lied von der Linde":
"Reiche Ernten schau' ich jedes Jahr,
weiser Männer eine große Schar.
Seuch' und Kriegen ist die Welt entrückt,
wer die Zeit erlebt, ist hochbeglückt."

<"Ich sehe ein großes Wasser, das kommt vom Meer her,
das ist höher wie ein Haus
.">

Variante:
"Da hebt sich das Wasser wie ein Stück turmhoch
und fällt wieder runter
."

Allerdings:
=>
https://schauungen.de/forum/index.php?id=37086
Und Ulrich:
"Wegen der Beteiligung der "USS Prinz Eugen" wäre es wohl schwierig für Irlmaier/Adlmaier gewesen,
von der durch die Presse schwappenden Wassersäule des Atombombentests "Baker" vom 25. Juli 1946
nichts zu erfahren. Die Bombe des ersten Tests vom 1. Juli wurde von einem Flugzeug
über der Flotte abgeworfen, während die vom 25. Juli unterseeisch die Wassersäule erzeugte."
=>
:tonne:

<"Durch Deutschland wird ein eiserner Zaun gehen, mitten durch, wer ankommt stirbt.">
Skeptisch, denn:
"Die DDR riegelte die Demarkationslinie zur Bundesrepublik aufgrund der Verordnung vom 26. Mai 1952
... verstärkt ab. Über die gesamte Grenzlänge wurde eine 5 km breite Sperrzone eingerichtet...
Von den 345.000 betroffenen Personen wurden 11.000 enteignet und zwangsweise umgesiedelt ...
... Der Grenzstreifen wurde gerodet und streng überwacht."
https://de.wikipedia.org/wiki/Innerdeutsche_Grenze
Auch hätte ich gern den Nachweis dafür, daß der Text vor 1961 nachgewiesen werden kann.

<"1. Zuerst kommt ein Wohlstand wie noch nie!
2. Dann folgt ein Glaubensabfall wie noch nie zuvor.
3. Darauf eine Sittenverderbnis wie noch nie.
4. Alsdann kommt eine große Zahl fremder Leute ins Land.
5. Es herrscht eine große Inflation. Das Geld verliert mehr und mehr an Wert.
6. Bald darauf folgt die Revolution.
7. Dann überfallen die Russen über Nacht den Westen.
">

Leider auch nicht besser.
Ein veritabler Tonnenflüchtling:
https://schauungen.de/forum/index.php?id=31277
Ein literarischer Prosatext:
https://schauungen.de/forum/index.php?id=52928

<"Die drei Heeressäulen erscheinen mir abenteuerlich.
Sie entsprechen der kollektiven Angst in der BRD im kalten Krieg
.">

Ja, durchaus.
Allerdings entspricht die Behauptung noch deutlich mehr den aberdutzenden
frz. "Prophezeiungen" des 19. Jahrhunderts, nach denen die Russen,
die Preußen, die Russen und die Peußen, die Preußen und die Russen,
der russische Zar höchstselbst, etc. etc. sich auf den Weg begeben,
Frankreich erneut (wie 1814 und 1815) von der Terrorherrschaft
der frz. Revolution und deren Nachfolgern zu befreien.
Jedoch würden sie am Rhein scheitern, weil Gottes Hand höchstselbst
sie dort aufhielte.
(Offenbar hat es Gott nicht so mit der Befreiung der Franzosen,
und er favorisiert die Nachfolger Dantons, Fouchés, Saint-Justs und Robespierres,
die reichlich Mönchen und Nonnen den Kopf abgehackt haben.
Kannste mal sehen! ;-) )


<"Was mich stutzig macht, sind die "Tauben",
die sonst in Irlmaiers klaren Sprache auftauchen.
Falls er Drohnen gesehen haben sollte, hätte er etwas beschrieben,
was es damals nicht gab, weswegen diese "Tauben" eben nicht als Flugzeuge beschrieben werden.
">

Dieser Klamotte mal auf den Zahn gefühlt.
Zu Irlmaiers "Gelber Strich":
https://schauungen.de/forum/index.php?id=55963
Zu fiktiven Mikrodrohnen:
https://schauungen.de/forum/index.php?id=53518

So.
Bitte, mir nachsehen zu wollen, daß ich all diesen Unsinn
mal sachlich betrachtet habe.
Du bist da ja völlig unschuldig!
Ich selbst habe diese abgekupferten Dünnbrettschwadronaden,
all die Lügen und Betrügereien, ja früher auch für das Resultat valider Schauungen gehalten.

Was Deine Vorlagen betrifft, so bin ich nicht mal erstaunt oder gar ungehalten.

Aber ich möchte darauf hinweisen, daß ich in meinem Schreiben doch bat:
=>
"Da bin ich allerdings sehr interessiert daran zu erfahren,
was I. angeblich an
a. "einzelnen Bruchstücken" zu
was für einer einstmals vielleicht eintretenden
b. "Katastrophe"
... nach eigenen Behauptungen denn angeblich "sah"?
Um diesbezügliche Zitate wird herzlich gebeten.
"

Und gute Ernten, es käme ein unglaublicher Wohlstand, die "Russen" scheitern am Rhein, etc.,
da kann ich keine "Katastrophe" erkennen.
Auch mit viel Phantasie nicht.

Es muß doch auffallen, daß Irlmaier offensichtlich eh keinen blassen Schimmer
hinsichtlich relevanter Geschehnisse hatte, als da wären:
- Volksaufstand in Ungarn
- Suezkrise ... und aller weiterer israelischer Kriege!
- russischer Satellit
- Kubakrise
- Mauerbau
- Ermordung Kennedys
- Vietnamkrieg
- Überfall der SU auf die Tschechoslowakei (!)
- bemannte Mondlandung
- Ölkrise
- die SU überfällt Afghanistan
- ein polnischer Papst (davor immer Italiener!)
- 1. Golfkrieg
- Mauerfall
- weitere Golfkriege der USA
- Anschluß der DDR an die BDR (!)
- das Ende der SU und das Aufleben des Christentums in Rußland (!)
- Abzug der russischen Besatzungstruppen (jedenfalls aus Mitteldeutschland)
und des Großteils derer der USA, die der Frankreichs vollständig,
und auch die der Briten
- Bürgerkrieg in Jugoslawien (BDR voll dabei!)
- diverse US-Kriege nach 9/11

Nur, um mal ein paar wenige Eckpunkte exemplarisch zu nennen.
Nichts!
Rein nichts von alledem!
Wie wohl auch, da er und sein betrügerischer Verleger Adlmaier
davon in den älteren "Prophezeiungen" ja nichts hatten lesen können!

Grüße auch!
BB

--
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- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

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Nicht viel Fleisch an diesen Brocken

Taurec ⌂, München, Freitag, 18.06.2021, 20:06 vor 1015 Tagen @ Leseratte (1084 Aufrufe)

Hallo!

"Zum Schluß erzählte uns der Mann aus Freilassing noch, daß ‚in der glücklichen Zeit‘ in Bayern, namentlich im südlichen Teil ‚eine Temperatur herrschen werde, die so ist, wie in Italien. Wir werden Wein ernten können und sogar Feigen auch im Oberland, und die fleißigen Bauern werden es auf zwei Ernten bringen. Die Leute werden sich alle gut verstehen und man wird kaum mehr ein böses Wort hören.‘" Altbayrische Heimatpost vom November 1949 – passt zu den jetzigen Klimaprognosen. Die Winter der Nachkriegszeit galten als sehr hart.

Möglich bis zu den Worten "die Leute werden sich alle gut verstehen". Spätestens ab da ist es wieder Goldenes-Zeitalter-Gebrabbel. Preisfrage: Handelt es sich wirklich um Schauungen wärmeren Klimas oder ist dies auch dem Ideenkomplex "Goldenes Zeitalter, wenn die Löwen bei den Lämmern liegen und ewiger Sommer herrscht" zuzuordnen?

"Ich sehe ein großes Wasser, das kommt vom Meer her, das ist höher wie eine Haus, das überschwemmt die Ufer, und wen es erwischt, der kommt nicht mehr lebend davon. Es geht ganz geschwind, es dauert nicht lang."

Dafür gibt es in älteren Prophezeiungen wohl keine direkte Vorlage. Daß Norddeutschland von einer künftigen Flut verzehrt werde, ist aber als Motiv in der dortigen Volkssage wohl vorhanden, z. B. bei Hertje.

"Durch Deutschland wird ein eiserner Zaun gehen, mitten durch, wer ankommt stirbt [...]"

Sämtliche derartigen Aussagen im sogenannten "Unbekannten Kurier", der nicht 1945, sondern eher Ende der Sechziger entstanden sein dürfte, erbringen keinen Präkognitionsnachweis, weil sie erst seit 2002 bekannt sind. Aus den vermeintlich eingetroffenen Voraussagen schließe ich, daß der Stand des Wissens etwa 1969 (Mondlandung: "man wird alle Planeten besuchen") sein dürfte, weswegen ich das als Jahr der Entstehung dieses Textes ansetze, der dann auf Irlmaier zurückdatiert wurde.

"Zuerst kommt ein Wohlstand wie noch nie! [...]"

Auch dieser Text der sogenannten Caritasschwester ist erst seit Anfang der Neunziger bekannt. Ein Präkognitionsnachweis liegt daher nicht vor. Ich gehe davon aus, daß diese Aussagen nicht viel älter als 1992 sind und bis "alsdann kommt eine große Zahl fremder Leute ins Land" Vergangenheit und Gegenwart beschreiben (Einwanderungswelle Anfang der Neunziger). Im Anschluß geht er nahtlos in Endzeitschwadronaden über. Teurung z. B. kommt bereits in der Offenbarung vor. "Veränderungen im Gelde" bei Sibylle Michalda 18xx, ebenso diverse Revolutionen in Quellen des 19. Jahrhunderts und nicht zuletzt Gog und Magog im Gewande der Russen. *gähn*

Irlmaiers Schlacht am Rhein erscheint mir als Doublette zu der Schlacht am Berge Merggido (Armaggedon).

Ja, richtig. Damals, als diese Vorstellung entstand, kamen "Gog und Magog" zwar schon aus dem Inneren Asiens, wo Alexander der Große sie einst hinter großen Toren eingeschlossen hatte, jedoch (wie bei Pseudo-Methodius in der syrischen Urfassung von 690 n. Chr.) aus dem Norden. Erst mit Verpflanzung des christlichen Glaubens nach Europa wurde aus dem Norden der Westen und Gog und Magog irgendwann mit den Russen gleichgesetzt. Alle späteren Aussagen, die irgendwelche Details zu einem Überraschungsangriff enthalten, von Heerwürmen und rasenden Panzerkolonnen, Horden mordender Russen, der sagenhaften Endschlacht am Rhein am Birkenbaume usw. faseln, halte ich für bloße Erfindungen, die das Urmotiv möglichst schreckenerregend ausmalen. Tatsächlich wird es wohl niemals einen russischen Feldzug in Europa geben, jedenfalls nicht in der von Irlmaier & Co. beschriebenen Form.

Was mich stutzig macht, sind die "Tauben", die sonst in Irlmaiers klaren Sprache auftauchen. Falls er Drohnen gesehen haben sollte, hätte er etwas beschrieben, was es damals nicht gab, weswegen diese "Tauben" eben nicht als Flugzeuge beschrieben werden.

Die Tauben (Adlmaiers Irlmaier verliehene "Orakelsprache") bzw. der gelbe Strich fällt in die Kategorie "Wunderwaffe", wobei "Wunder" wohl in Hinblick auf die Errettung der Christenheit durch Gott (oder seine weltlichen Handlanger) wörtlich zu verstehen ist. Wenn niemand mit der Rettung rechnet, dann kommt aus ungeahnter Richtung die Wende, die den sicher scheinenden Untergang gerade noch durch ein Wunder abwendet. Auch diese Idee ist alt und als darauf fußend ist die Tauben-/Gelber-Strich-Geschichte zu betrachten, denn ohne den obsolteten Gog-und-Magog-Feldzug hängen diese freilich ohne Grundlage in der Luft und sind ebenfalls obsolet. Daß gerade von "Tauben" (vgl. die christliche Symbolik dieses Vogels) die Rede ist, muß vor dem Hintergrund dieser endzeitlichen Erlösungsvorstellungen betrachtet werden. Das Bild ist massiv positiv besetzt und bringt entsprechend die Wende im Kampf gegen das Böse.
Ich sehe eigentlich keinen Grund, Überlegungen über Drohnen anzustellen, insbesondere weil der Drohnencharakter aus dem schwammigen Aussagen eigentlich gar nicht klar hervorgeht. Die Aussagen (z. B. "ein großes schwarzes Kastl, da sitzt niemand drinnen") scheinen sich vielmehr auf die Bomben zu beziehen.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

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Hack diversester Manier

Leseratte, Samstag, 19.06.2021, 00:42 vor 1015 Tagen @ Taurec (1085 Aufrufe)
bearbeitet von Leseratte, Samstag, 19.06.2021, 00:54

Hallo

Ihr habt recht und seid doch gnadenlos: Und schon sind schöne Schauungsmythen rückhaltlos ruiniert.

Bei Irlmaiers Flutschauung zeigt sich nach der versenkten Prinz Eugen das ganze Gebräu. Vielleicht sucht Irlmaier mit dem Kasterl nach einer Erklärung, die eine möglicherweise gesehene Flutwelle für ihn erklären soll. Das Bild der anrauschenden Welle als Tsunami war nach 1945 wohl fast niemanden bekannt, also kommt das Kasterl, was wie bei der Prinz Eugen ins Wasser fällt (danke!) und die Flutwelle erklären soll: Wenn dem so wäre sieht man in der billigen Verquickung die bescheidene intelligenzmäßige und ethische (die Wahrheit als moralische Verpflichtung) Ausstattung, die Irlmaier hatte. Und so mischt sich herbeiphantasierter Unsinn mit Bildern, die möglicherweise authentisch sein könnten, denn hätte Irlmaier sie nicht gehabt, hätte er sich nicht jahrzehntelang so weit aus dem Fenster gelehnt, wie er es hatte.

Grüsse Leseratte.

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"Fenster"? Irlmaier hängt mittlerweile voll im luftleeren Raum! :-)

BBouvier @, Samstag, 19.06.2021, 01:51 vor 1015 Tagen @ Leseratte (1129 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Samstag, 19.06.2021, 02:07

Respekt, Leseratte!

<"... hätte Irlmaier sie nicht gehabt, hätte er sich nicht jahrzehntelang
so weit aus dem Fenster gelehnt, wie er es hatte
.">

Leider auch eine Fahrkarte:
Oh, doch! :trost:

1.
Denn hätte vor 20 Jahren Jemand am Nachbartisch mein Gespräch
mit Herrn Dorsberg, Prophezeiungen betreffend, mitbekommen,
dann wäre er fest der irrigen Meinung gewesen, es handele sich bei meinen Zitaten
um originär meine (!) Vorhersagen und um mich (!), dem all das zugefallen wäre.


und dann 2.
Ad exemplum.
=>
"Und dann fuhr er (BB: Irlmaier) fort:
Die große Stadt mit dem hohen eisernen Turm steht im Feuer.
Aber das haben die eigenen Leut anzündt, net die, die vom Osten hermarschiert sind.
Und die Stadt wird dem Erdboden gleichgemacht, das siech i ganz genau.
Und in Italien gehts bös her. Da bringen’s viel Leut um und der Papst kommt ihnen aus,
aber viel Geistliche wern umbracht, viele Kirchen stürzen ein
."

Das sind wieder mal nur rein angelesene/zitierte frz. "Prophezeiungen" des 19. Jahrhunderts,
und als gewohnheitsmäßiger Betrüger hat Irlmaier keine Hemmungen, seine Lügen zu unterfüttern, mit:
"das siech i ganz genau"

Das geht sogar soweit, daß er gar Übersetzerfehler (!) betrügerischer "Prophezeiungen"
aus dem Französischen den Lesern als eigene Schau andreht:
=>
https://schauungen.de/forum/index.php?id=34833 :lol2:

Alles Tonne.
Und - ja - ich weiß schon:
Die reale Welt, die ist oft wirklich schlecht. :-|

Grüße,
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

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blutrünstige Sowjetbolschewisten

BBouvier @, Samstag, 19.06.2021, 13:18 vor 1014 Tagen @ Leseratte (1157 Aufrufe)

<"Und schon sind schöne Schauungsmythen rückhaltlos ruiniert.">

Hallo!

Nööö.
Und auch das nicht:
Alle!

Weil doch der gesamte (!) europäische Prophezeiungskanon
mittlerweile Tonneninsasse ist, und weil "Propheten" wie Adl/Irlmaier
ohne ihn als Plagiastbasis mit leeren Händen und ohne Einkommen dagestanden wären.

Tut mir ja auch echt leid, Du.
Ich verstehe ja, daß die Bilder blutrünstiger Sowjetbolschewisten im Jahre 1952
mit der Moabibel im Kölner Dom oder tot umgefallene Kleinkinder
(z.B. der Familie Mullah Lözimirs) weil die Mutter keine katholisch geweihte Kerzen
bevorratet hatte, oder nachts grünlich leuchtende, radioaktive Einweckgläser -
daß all derlei so wunderbar schön gegruselt hatte.
Und man sich von allen diesen netten Vorstellungen verabschieden muß.

Und - ja, ich weiß:
Das ist sehr, sehr bitter, das alles. :-|

Grüße,
BB

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- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

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Bruchstück oder Risse

Luzifer, Österreich, Freitag, 18.06.2021, 20:54 vor 1015 Tagen @ Leseratte (1093 Aufrufe)

Hallo!

Beim Fracking wird ein Gemisch von Wasser, Sand und Chemikalien in den Untergrund gepresst, um im Gestein Risse zu erzeugen, die den Weg frei machen für Öl und Gas. Dass dabei kleine Erdbeben auftreten, ist normal. ... So hat Fracking in Kanada 2016 ein Erdbeben der Stärke 4,8 ausgelöst.

Das hat er wohl genauso beschrieben.

Schöne Grüße
Luzifer

--
Der Feuerengel fliegt

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China und die Kabale

Luzifer, Österreich, Freitag, 18.06.2021, 21:12 vor 1015 Tagen @ Leseratte (1152 Aufrufe)

Hallo,

noch etwas:

Beelzebub (Anmerkung: windiger Typ dritter Hierarchie des Bösen) zieht nach China.

Tja da war doch was im Mai 2021, der Drache hat kürzlich seinen Wertpapiermarkt liberalisert und als erster zog der Träger des roten Schildes aus der Wandstraße in Neu York gen Osten. Die Fliegen folgen ihrem Herrn.

Schöne Grüße
Luzifer

--
Der Feuerengel fliegt

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Tonnengeflatter

BBouvier @, Samstag, 19.06.2021, 16:46 vor 1014 Tagen @ Leseratte (1176 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Samstag, 19.06.2021, 17:03

<"Was mich stutzig macht, sind die "Tauben",
die sonst in Irlmaiers klaren Sprache auftauchen
.">

Hallo!

Irlmaiers "klare Sprache"? ;-)
Wo das denn?

I. schwadroniert schwülstig, und oft ziert er sich affektiert-geheimnisvoll,
ganz so, als hätte er in einer Vision "Tauben" gesehen, hätte eine "goldene Stadt" (Prag)
gesehen, er hätte eine Stadt mit "eisernem Turm" (Paris) gesehen, er hätte eine "Stadt an der Bucht" (Stettin) gesehen
und wisse selbst nicht so recht, was denn der Sinn seines eigenen manierierten Prophetengeschwurbels wäre.
Für wie bescheuert muß er seine eigenen Hörer/Leser wohl halten?
Lauter ganz dreiste Beleidigungen.

Im übrigen sind Irlmaiers fliegende Vögel (Flugzeuge = Tauben) noch nicht mal
originell, denn wir kennen diese Dummklamotte bereits aus der Fälschung "Wudy":
"Rennt nicht davon, wenn die grauen Vögel fliegen,
woanders wird es (dann) noch schlechter sein
."

Oder auch - dem fiktiven "Mühlhiasl" (angeblich gegen 1800) betrügerisch (1923-Landsdorfer) angedichtet:
"Wenn die silbernen Fisch (auch: der große weiße Vogel) über den (Bayerischen)Wald kommt,
(dann) stehts nimmer lang an
."
Variante:
"Ein großer Fisch wird über den (Bayerischen)Wald fliegen."
= Luftschiffrundflüge 1912
https://www.nw.de/lokal/kreis_herford/herford/5515722_Die-Hansa-1912-ueber-Herford.html

Da läßt sich auch Irlmaier nicht lumpen, wenn die "weißen Tauben" kämen,
dann "kreisch!!!" - dann ginge es aber ganz wirklich loooos! :lehrer:

=>
:tonne:

Des weiteren.
Irlmaier:
In Salzburg geschieht den Leuten rein nichts.
Dort würden alle an chemischen Waffen sterben. (echt!!)
Sowie: Bei Nacht werde es in Salzburg dunkel!
=>
https://schauungen.de/forum/index.php?id=55963

Grüße,
BB

--
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- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

bitte ganz dick anstreichen und oben anheften

Baldur, Mittwoch, 09.06.2021, 11:14 vor 1024 Tagen @ BBouvier (1257 Aufrufe)

Hallo, zusammen,


Mit nicht geringer Wahrscheinlichkeit wohl ein Fall für den Seelenklempner.

Merke:
Penible Quellenkritik ist nicht immer erforderlich,
wenn die Annahme einer Geistesgestörtkeit als Erklärung völlig hinreichend ist.

die ganzen hysterischen Wahngebilde voller süsslich-schwülstiger Frömmeleien und maximalgestörter, bluttriefender Perversitäten sollte man als Quelle grundsätzlich ausschliessen.

Psychohygiene und gesunder Menschenverstand......damit ist jede Minute wertvoller Lebenszeit sinnlos verschwendet.

meint Baldur und grüsst.....

Zombie Apokalypse

Josefus, Dienstag, 08.06.2021, 10:22 vor 1025 Tagen @ Pat (1324 Aufrufe)

Hallo Pat

eine Apokalypse der Untoten würde ich nicht komplett abschreiben!!
Meine Lada Taiga mit frischpoliertem Trittbrett steht bereit, nur meine Kalaš muss ich noch vom Dachboden holen.
Wir werden sie mit deren eigenen Waffen besiegen und die Panzer der Untoten eignen sich nachher hervorragend für
einen schwedischen Ofen.

aber sonst stimme ich zu: schwarze Gerippe fahren keine :panzer:

Merke es sind Rote die da fahren, vielleicht Indianer, vielleicht Kommunisten.


Josefus mit Vodka-roter Stier
Prost

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Stockertsches Russengewimmel

BBouvier @, Dienstag, 08.06.2021, 16:27 vor 1025 Tagen @ Pat (1248 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Dienstag, 08.06.2021, 16:39

<"Die Panzerzüge der Russen werden bis zum Rhein kommen.
Das ganze Land wird wimmeln von fremden Soldaten,
und jeder wird morden und die Frauen vergewaltigen .
..">

Hallo!

Zu diesem hysterischen Schmarrn:
=>
In ihren westlichen Militärbezirken (Kommandobehörde St. Petersburg)
verfügt Rußland über zwei Armeekorps, mit (höchstwahrscheinlich)
jeweils 3 Panzer- bzw. Mot.Schtz. Divisionen.
Ergo in etwa 5.000 Panzerbesatzung, 15.000 Schützenpanzerbesatzung
=> ca. 20.000
Die Bundesrepublik hat 2.000 Städte, also enfallen
z.B. auf Köln, Augsburg, Kiel, Göttingen, Stuttgart, Dresden,
Regensburg, Karlsruhe, Berlin, München, etc.
jeweils zehn Stockertrussen, um dort frauenschändend herumzuwimmeln.

Und - ja: Ich weiß schon! :-)

Grüße auch
BB

--
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In dubio contra reum

Taurec ⌂, München, Montag, 07.06.2021, 21:13 vor 1026 Tagen @ Pat (1297 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Montag, 07.06.2021, 21:25

Hallo!

Mit dem In-dubio-pro-reo-Grundsatz ("Im Zweifel für den Angeklagten") im Hinterkopf

Bei Prophezeiungen gehe ich eigentlich seit geraumer Zeit vom Grundsatz in dubio contra reum aus. Wenn Zweifel an der Echtheit bestehen, ist stets und ohne Ausnahme davon auszugehen, daß sie zutreffend sind und es sich um eine Fälschung handelt. Es hat freilich keinen Sinn, die Unschuldsvermutung auf tote oder niemals gelebt habende Personen anzuwenden, weil sie ausschließlich dazu dient, die Freiheit eines lebenden Menschen nicht durch unrechtmäßige und unverhältnismäßige Strafen und Maßnahmen zu beschneiden. Weil es bei der Prophezeiungsanalyse aber darum geht, daß wir als lebende Menschen nicht durch Falschinformationen in die Irre geführt werden, ist die Schuldvermutung, also die Unterstellung eines Betrugsversuchs das verhältnismäßige Mittel. Der Verdacht kann nur ausgeräumt werden, in dem valide und plausible Anhaltspunkte dargebracht werden, die bestätigen, daß der des Betrugs Verdächtigte tatsächlich etwas gesehen hat. Dazu bedarf es eigentlich einer nachvollziehbaren Dokumentation, wer was wann wie gesehen hat, am besten mit Datum und einer peinlich genauen Beschreibung aller in der Schau vorkommenden Eindrücke und zugehörigen Gedanken. Eine solche Dokumentation ist aber in den meisten Fällen, bei Prophezeiungen praktisch nie vorhanden. Das heißt aber nicht, daß man von der Schuldvermutung abweichen sollte, jedenfalls nicht, wenn man es nicht darauf anlegt, sich selbst zu betrügen. Sobald man davon abweicht, beginnt man unsinnige Informationen zu sammeln, die als Bewertungsgrundlage nachfolgender Betrügereien dazu führen, daß man weitere Falschinformationen in sein Bild einfügt.

Ist es zudem unwahrscheinlich oder ausgeschlossen, dass Irlmaier wenigstens teilweise Schauungen in Bezug auf das zukünftige Weltgeschehen hatte, in dem die Russen – irgendwann mal! – Deutschland besetzen?

Es ist nicht ausgeschlossen. Es ist aber auch nicht nachweisbar. Folglich ist es sinnlos, davon auszugehen.

Kann bei unklarer Quellenlage nachweislich unterschieden werden, wann ein sonst begabter Seher schlicht betrügt, oder wann er Vorstellungen oder mögliche Gefahren des damaligen Zeitgeschehens in visionärer Weise sah?

Nein, ist es nicht. Deswegen nennt man es ja "unklare Quellenlage". Bei unklarer Quellenlage ist im Sinne der Schuldvermutung von einem Verschleierungsversuch auszugehen.

Ist die parapsychologische Variante ausgeschlossen, dass jenseitige christliche Wesen ihm Visionen oder Informationen "einimpften"?

Es wäre allerdings nichts damit gewonnen, wenn nicht Adlmaier, sondern jenseitige Gläubige ihren über 2000 Jahre herangezogenen Endzeitkanon herüberschickten.

Darunter steht: "Alle Infos in meinen Videos stammen von einem nahen Verwandten, der den Seher selbst noch gekannt hat. Alois war bei der Familie damals oft zu Besuch und hat dort auch mehrere Brunnen gebaut."

In einem anderen Video sagte sie, daß Irlmaier im Familienkreis nichts von seinen angeblichen Schauungen erzählt habe. Was aus dieser Richtung kommen kann, ist also in irgendeiner Form von den Adlmaiertexten abgeleitet.

[2:33] Was dem Alois oft untergeschoben wird, was überall behauptet wird, dass es während der Getreideernte passieren würde. Und zwar im Hochsommer. Und das stimmt nicht; das hat Irli nie gesagt! Das hat Alois nie gesagt. Und was er aber gsagt hat, wann: Er hat ned gsagt das Jahr, die Zeit. Er hat nur gsagt: Es hat Schnee auf den Bergen. Unten ist es aper. Also aper bedeutet, der Schnee ist grad weg. Es schaut grau aus. Es ist kalt. Und er weiss nicht, er kann nicht sehen – ob das auf den Bäumen, ob das Blüten sind, oder Schnee. Das gibt’s hier öfters, nämlich dass schon Blüten sind und es schneit nomal; das haben wir schon öfters. Aber; das frühe Frühjahr, um das frühe Frühjahr geht’s. Normalerweise wird’s erst im Mai warm hier; hier wo Irlmaier gelebt hat. […] Und ah ja genau, fällt mer no ein, er hat gesagt, er sieht die russischen Panzer fahren durch en Schnee. Neuschnee. Es schneit, wenn die fahren. Das heisst das frühe Frühjahr und dann wird’s nochmal kalt; das haben wir auch ja mal hin und wieder. Na, dass es im April nomal schneit … [4:13]

Das ist leider völlig wertlos, wenn wir nur die angebliche Aussage eines namenlosen "Jemands" haben, der Irlmaier angeblich kannte. Kein Name, kein Datum der Unterredung, keine Beschreibung wann Irlmaier es gesehen haben soll. Tonne!

Mögliche Irlmaier Schauung: Es hat Schnee auf den Bergen. Unten ist es aper. Unklare Sicht, ob auf den Bäumen Blüten sind oder schon Schnee.

Das ist die Version Adlmaier. Die angebliche Irlmaierbekanntschaft kann dem nichts Klärendes hinzufügen.

Mögliche Irlmaier Schauung: Die russischen Panzer fahren durch den Neuschnee. Es schneit, wenn sie fahren.

Das halte ich ohne die nötige Dokumentation für die Erfindung eines anonymen Irlmaierfans, der an den Aussagen herumdeutelt, um sein Wunschszenario zu untermauern.

Könnte die Aussage - "Er darf nicht sagen, was es ist" - ein Hinweis sein, dass ihm Prophezeiungen und Visionen von jenseitigen Wesen eingeimpft wurden? Oder ist diese Aussage nur eine schamlose Lüge des Betrügers Irlmaier?

Natürlich ist es der Versuch, sich durch mythische Verschwurbelung um eine genaue Angabe, bzw. sich um die genaue Quelle herumzudrücken. "Ein Ereignis, wo die ganze Welt aufschreit" ist schlicht aus den Feldpostbriefen geklaut. Weil auch dort nicht genannt wird, was es ist, kann auch Irlmaier dazu keine Angabe machen. Statt dessen lügt er dem Zuhörer frontal und gewissenlos ins Gesicht.

Mögliche Irlmaier Schauung: Die Leute kommen aus dem Dom und sehen gegenüber, auf der anderen Seite der Donau, Panzer stehen.

Das ist eigentlich längst widerlegt, siehe hier. Schamlos geklaut bei einem "Sehr aus Westfalen": "Wenn die Brüdericher auf Krautweih (Mariä Himmelfahrt am 15. 8.) aus dem Hochamte kommen, steht rund um die Kirche alles voll Soldaten."

Mögliche Irlmaier Schauung: Die Österreicher fliehen in Panik auf der Autobahn und alles ist blockiert (mit einer emotionalen Reaktion auf die gesehene Szene).

Eine schlichte Erfindung, um die Grausamkeit des Gog-und-Magog-Feldzuges zu unterstreichen. Die Vorstellung ist natürlich alt. Die Notwendigkeit des Fliehens beim heimtückischen Überraschungsangriff, der aber nicht lange dauern soll, findet sich schon in der alten Klamotte, daß man den zweiten Laib Brotes liegen lassen soll, wenn er einem auf der Flucht herunterfalle, weil alles so schnell gehe. Gleichwohl muß die normale Bevölkerung in heilloser Panik die Flucht ergreifen. Nur die Gläubigen der Prophezeiung sind natürlich schlauer.

[5:56]Dann diese, im Wirtshaus sitzen die Bauern beim Kartenspielen. Das war im Naabtal, da war er an einem Ort im Naabtal und dann hat er das gsehn, da schauen die Russen beim Fenster rein. Und dazu muss man bemerken, die Leute im Dom – das heisst es ist Sonntag oder ein Feiertag – sonst nid, sonst sind di dort nid. Und Bauern im Wirtshaus beim Kartenspielen findest du auch nur Samst, äh Sonntags. Aber im Sommer, im Hochsommer – Getreideernte – da sitzt kein Bauer beim Kartenspielen im Wirtshaus. Geht nid. Das machen die nur im Winter; im Frühjahr; wenns no nid, kei Arbeit gibt. [6:40]

Es war nicht im Naabtal, sondern in Hunderdorf (bei dem Kloster, wo der fiktive Mühlhiasl angesiedelt wurde), wo und worüber Irlmaier diese Aussage gemacht haben soll. Es dürfte sich um eine bloße Erfindung (diesmals von Backmund) handeln, die auf die Mühlhiaslprophezeiung zurückgeht. Nicht weit entfernt soll nämlich die Straße sein, über welche die Rotjankerl dereinst kämen, vgl. hier.
Zudem gibt es eine recht ähnliche "Wirtshausaussage", die 1930 von Friedl dem Mühlhiaslcousin Stormberger zugeschrieben wurde: "Über Nacht wirds geschehen. In einem Wirtshaus in Zwiesel werden viele Leut beisammen sein, und draußen werden die Soldaten über die Brücke reiten. Die Berge werden ganz schwarz werden von Leuten. Die Leut werden aus dem Wald rennen." (Quelle) Da haben wir quasi die Vorlage für die Autobahnflüchtlinge und die Bevölkerung im Wirtshause in einem. Adlmaier und Backmund haben das lediglich auf den Stand von 1950 gebracht, so daß es wieder plausibler geglaubt werden konnte.

Die Verlagerung ins Naabtal halte ich für eine Finte zum Zwecke der Verschleierung und Irreführung. Es werden eben abweichende Versionen generiert, so daß am Ende der Laie nicht mehr feststellen kann, wo das Motiv seinen Ursprung nahm.

Wiederum betont Frau Nobel, dass Irlmaier vom frühen Frühjahr gesprochen hat und die Aussage, der Einfall der Russen finde im Hochsommer statt, nicht originär von Irlmaier stammen könne.

Ja klar! Der Einfall Gogs und Magogs (nicht immer namentlich genannt, aber stets gedanklich im Hintergrunde stehend) im Hochsommer ist ein altes Prophezeiungsmotiv, vgl. eine Volkssage von angeblich 1622 (wohl aber erst 1849):
"Der Monat Juni wird auch zum Krieg einladen, aber es ist auch noch nicht die Zeit.
Der Monat Juli wird erst grausam handeln, daß viele vom Weib und Kind Abschied nehmen müssen.
Im August wird man an allen Enden der Welt vom Krieg hören.
Der September und Oktober wird ein großes Blutvergießen mit sich bringen.
Im November wird man Wunderdinge sehen."

Daß desgleichen nicht von Irlmaier stammt, liegt auf der Hand. So kommt man dann auch, im Einklang mit dem europäischen Prophezeiungskanon, auf den Herbst als Zeit der Gottesstrafe und muß nicht wie Frau Nobel unkundig herumdeuteln und es sich irgendwie in den Frühling biegen, als würde es sich nicht um Plagiate, sondern um interpretationsbedürftige Seherschauungen handeln, deren wahre Bedeutung man nur entschlüsseln müßte.
Nobel, die sich wohl zum Ziele gesetzt hat, Irlmaier gegen alle Gegenindikatoren als echten Seher zu retten, deutet und biegt sich einen Russenfeldzug im Frühjahr zurecht, um eine vermeintliche Abweichung vom Kanon zu haben, die sie dann als echte Schauung glauben darf. Das belegt sie dann aber mit an den Haaren herbeigezogenen Aussagen aus unklarer Quelle und dürftigen Uminterpretationen.

In diesem Hörausschnitt wird deutlich, dass Frau Nobel von dem sonst realistisch wirkenden Bezug alltäglicher Abläufe in Bayern abweicht und davon ausgeht, eine zuvor – durch Plünderungen, chemische Angriffe etc. – weitgehend zerstörte Welt würde sich im Handumdrehen in eine idyllische, märchenhafte Utopie verwandeln (wobei selbst Irlmaier-Befürworter darauf hingewiesen haben, dass er schlecht darin war, Zeitpunkte vorauszusagen). Wer möchte – ausser Gläubigen, die auf das Paradies auf Erden warten – zeitlich unmittelbar nach den Katastrophen, in einer solch zerstörten und entstellten, nach-dystopischen Welt gerne leben? :mauer:

Solche irrealen Glaubenssätze sind im christlich-endzeitprophetischen Glaubensmilieu eigentlich obligatorisch. Zur Kenntlichmachung überspitzt ausgedrückt: Nach der Finsternis sollen unmittelbar die Blümlein wieder blühen, von den Bienchen natürlich unter der gelbsten Sommersonne, die seit der Vertreibung aus dem Paradiese jemals gesehen ward, bestäubt werden. Es sollen Milch und Honig für die überlebenden Rechtgläubigen fließen, während der Herrgott selbst mittels seiner beiden rechten Hände, dem Engelspapste und dem Großen Monarchen für alle Zeiten über die Eine-Welt-Christenheit herrscht. Dies, etwas weniger blumig, aber auf denselben Grundgehalt heruntergebrochen liegt als Vorstellung den Prophezeiungskanon in der Regel zugrunde.

[7:41] Jetzt lesen mer aber in den Büchern und in den Berichten, dass Alois gsagt hätte, dass der in Rom, der kommt den Mördern aus und später dann kehrt er zurück und krönt in irgendeinem Dom, Achen oder Köln, was weiss ich wo – gibt’s dann drei Kronen – und er krönt dann Kaiser und Könige. Also Leute das ist Schwachsinn, das stimmt nicht. Das hat Irli nie gesagt! Im Gegenteil er hat gesagt, der in Rom kommt ihnen nicht aus. Er hat genau gsagt, was mit dem passiert, aber das wär jetzt zu viel das kann i ned wiedergeben. [8:19]

Diese Aussage schmeißt sich quasi im Handumdrehen selbst in die Tonne. Sie behauptet, Irlmaier habe das Gegenteil gesagt, mag es aber nicht ausführen. Das ist ähnlich schamlos wie Irlmaier oben erwähnte Lüge, er dürfe nicht sagen, was das Ereignis sei, das er aus den Feldpostbriefen geklaut hat. :lol:
Ohne genaue Angaben verbietet es sich grundsätzlich, das überhaupt als wahr in Betracht zu ziehen.

Es fällt auf, dass Frau Nobel ländliche Szenerien beschreibt und Geschehnisse erzählt, wie sie in einem Kinofilm ablaufen könnten.

Und wie ein Kinofilm sind die Geschehnisse erfunden. Daß etwas realistisch wirkt, ist kein Kennzeichen der Echtheit. Vielmehr könnte es realistisch gefälscht worden sein.

Einige Bilder, wie der Schnee und die Blüten, wirken fast zeitlos realistisch.

Weil Schnee und Blüten zeitlos realistisch sind. Das macht sie aber noch nicht zu Seherschauungen.

Ausserdem erwähnt sie emotionale Reaktionen: Irlmaier wirkte ganz traurig, wenn er von den fliehenden Österreichern, in den Autos auf der Autobahn, sprach.

Ob er das wirklich tat oder ob der Irlmaierfan ihm lediglich den sympathieheischenden Anschein des Mitgefühls geben wollte, sei dahingestellt.

Wenn Irlmaier dennoch ein Betrüger war – was eine absichtliche Irreführung voraussetzt – was war dann sein Motiv?

Adlmaier (Irlmaier war eher dessen Vehikel) war Geschäftsmann und u. a. als Trachtler um die Förderung der Volkskultur bemüht. Wie andere Prophezeiungsautoren vor ihm (z. B. Landstorfer und Friedl) und nach ihm (Backmund, Bekh, Stocker) erkannte er in zeitgenössischen Propheten die Möglichkeit, Sagengestalten zu begründen, die als Ausfluß der lebendigen Volkskultur das traditionelle Milieu zu fördern geeignet waren, in dem man selbst als Autor und Volkskundler brillieren wollte. Daneben mögen abhängig vom Autor christliche Motive eine Rolle spielen.
In Irlmaier, der im privaten Bereich seherisch durchaus begabt war, aber in mehr als einem einzigen Falle wegen Betrügereien juristisch belangt wurde (was auf eine grundsätzliche Persönlichkeitsschwäche hindeutet – jedenfalls hatte er keine Hemmungen, Leute hinters Licht zu führen), fand Adlmaier einen bereitwilligen Kolaborateur. Aus deren Sicht war es wohl ein minderschweres Delikt, den Leuten ein Märchen zu erzählen, insbesondere wenn man an die Wahrheit der Prophezeiungen glaubte und man sich einreden konnte, die Warnung vor dem jüngsten Gericht würde die Menschen sich zu einer christlichen Wende bewegen lassen. Wir dürfen zudem nicht vergessen, daß Prophezeiungen zu fälschen kein Verbrechen ist und der Schaden tatsächlich vergleichsweise gering ist. Man muß also nicht Geisteskrankheit oder gewieftes Verbrechertum in Betracht ziehen. Es reicht der Wille, den Leuten eine Geschichte zu erzählen, in Verbindung mit der Annahme, daß kein Schaden entstehe, wenn sich die Adressagen gut unterhalten fühlen und etwas mehr Gottesfurcht erhalten.

Bringt es etwas, die Spur nach einer mündlichen, originären Irlmaier-Weitergabe weiterzuverfolgen oder sollte Irlmaier und Co. ganz ad acta gelegt werden?

Weitere Irlmaierzeitzeugen würden meines Erachtens nicht die vermißten authentischen Irlmaierschauungen zutage fördern, sondern nur noch weitere Varianten des fabrizierten Prophezeiungsszenarios. Die Leute begehen einen Fehler, wenn sie meinen, weitere Quellen, die scheinbar unabhängig neben Adlmaier stehen, würden das Irlmaierszenario als echt erhärten. Vielmehr findet man nur Varianten der Geschichte, die nicht nur Adlmaier schriftlich veröffentlicht, sondern auch von Irlmaier selbst seinen Mitmenschen erzählt wurde.

Post Scriptum: Nach meinem Wissen ist mir eine evtl. echte, (damals eher zeitnahe) Irlmaier-Schauung bekannt, die in Bezug auf eine persönliche Beratung und kollektiv eingetroffen ist: Den Rat an eine Person, sich während eines Bombenangriffs (Zweiter Weltkrieg) am Rand des Bunkers aufzuhalten. Offen ist, was es mit der Zubanschachtel auf sich hat. :ahnungslos:

Der Bombenangriff in Rosenheim und die Zubanschachtel beruhen vermutlich beide auf Schauungen zu Lebensläufen der Menschen in Irlmaiers Umfelde und seiner Besucher. Zubanschachteln/Mobiltelefone dürfte er am Ende der Lebensfilme sehr junger Menschen noch gesehen haben. Das hat aber nichts mit den behaupteten Schauungen zum Weltgeschehen zu tun. Vielmehr spricht letzteres gegen solche, da Irlmaier offenbar schon damals bis in unsere Zeit reichende Schauungen hatte, die nicht den eigentlich für die Fünfziger Jahre prophezeiten Weltkrieg mit anschließender Gottesstrafe enthielten. Aber dennoch, trotz des augenfälligen Widerspruchs, den auch Irlmaier erkannt haben müßte, erzählte er Zeitzeugen dieselbe auf Adlmaiers Prophezeiung basierende Klamotte.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

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Sabotage am Gefechtsauftrag

BBouvier @, Dienstag, 08.06.2021, 03:38 vor 1025 Tagen @ Taurec (1487 Aufrufe)

<"Es war nicht im Naabtal, sondern in Hunderdorf
(bei dem Kloster, wo der fiktive Mühlhiasl angesiedelt wurde),
wo und worüber Irlmaier diese Aussage gemacht haben soll.
">

Hallo!

Genau! :ok:

Nun war ich einst in Bogen - in Sichtweite zu Hunderdorf - stationiert.

Diese Zumwirtshausfensterhineinkucklüge habe ich vor vier Jahren
hier bereits zerlegt:
=>
https://schauungen.de/forum/index.php?id=34677

Übrigens
:
Das Wirtshaus in Hunderdorf liegt nicht auf der Durchgangsstraße,
so daß man beim Passieren nicht mal das Wirtshaus überhaupt zu sehen bekommt! :lol2:

Aber so weit können gewohnheitmäßige Betrüger offensichtlich nicht denken.

Grüße,
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

Sein selbst verteidigen oder erstmal spüren

rauhnacht, Montag, 31.05.2021, 21:35 vor 1033 Tagen @ Pat (1301 Aufrufe)

Hallo Pat,

"Gewalt" verstehe ich in seiner Grundbedeutung abgeleitet von dem Verb "walten". Es heißt nicht, Blut fließen zu lassen und Menschen Schmerz zuzufügen, sondern schlicht "gebieten", "herrschen", "stark sein", also (völlig wertfrei!) die einem innewohnende männliche Enerige wirken zu lassen.


Die Frage ist, ob solch ein "walten" bei Frauen stets auf Ihren Anteil an männlicher Energie zurückgeht oder ob es eine weibliche Energie gibt, die gewaltsam oder (auch wertfrei) aggressiv bzw. (auch wertfrei) zerstörerisch wirken kann.

Ich meine, dass Diese Form von "Stärke", wie auch in den Beispielen von Dir unten weniger mit "weiblich" oder männlich" zu tun hat, sondern mit Schwerpunkt ( nicht nur körperlich, sondern ebenso sehr psychisch )

Wer nicht aus dem Gleichgewicht kommt, hat einen "guten Stand". Das eben gibt es imho weiblich wie männlich. Und tatsächlich psychisch bis hin zu körperlich.

Griechische Götter und Göttinnen verkörpern menschliche Eigenschaften und evtl. unpersönliche Kräfte und Prinzipien. Athene, die Mentorin des Odysseus, verkörpert Weisheit und Kriegskunst: "helläugige Athene, die schreckliche, Kämpfe erregende Heerführerin und unbesiegliche Herrin, der Kampflärm gefällt und Kriege und Schlachten" (Hesiod, Theogonie, 924ff.)

Zur "Wehrhaftigkeit" sei noch erwähnt, dass ich Aikido allgemein nicht als Selbstverteidigung empfehlen würde. Dennoch gibt es konkrete Hinweise - auf die ich, falls erwünscht, näher eingehen kann - dass der Gründer und Pazifist, Morihei Ueshiba nicht nur eine Show abgezogen hat, sondern energetisch durch ein starkes magnetisches, webliches Energiefeld die einkommenden Angriffe ablenken konnte (folgende Demo von 1935 vermittelt einen Eindruck: https://www.youtube.com/watch?v=98yRuBkUBGQ). Weniger umstritten dürfte die Tatsache sein, dass es im Wing Chun - der Legende nach von einer Nonne entwickelt - auch feinfühlige Abwehrbewegungen gibt, die mit geringem Kraftaufwand erfolgen und zumindest energetisch "weibliche Anteile" enthalten (wobei es verschiedene Stilrichtungen gibt).

Das da: "sondern energetisch durch ein starkes magnetisches, webliches Energiefeld die einkommenden Angriffe ablenken konnte" kann ich überhaupt nicht in Zusammenhang bringen.


Was bitte für ein Energiefeld?


Klar ist für mich, im Körperschwerpunkt bleibend, ist es möglich auch in Bewegung Kräfte "auf zu nehmen" UND um zu leiten, die in jeglich starrer Haltung überhaupt nicht zu halten wären.


Um man dies "Umleiten" nun weiblich nennen könnte, hatte ich eben Diskussion mit Mann, der kann ziemlich gut Wtas. Entwicklung aus Wing tsun, andere Schrittarbeit, kein Reinrennen von körperlich Unterlegenen, Hauptangriffsdruck schmälern mit halben Schritt zurück,Möglichkeit des Gegenangriffs nutzen und dann flitzen.


Natürlich in echt nicht einfach, da mensch eben den Gleichgewichtspunkt zu allem da finden und halten können muss- Training.


Körperlich UND! mental.

Viele Grüße
Rauhnacht

Urweibliche GeWALT

rauhnacht, Montag, 31.05.2021, 22:06 vor 1033 Tagen @ rauhnacht (1313 Aufrufe)

Hallo nochmal,

eben ist mir dann noch was eingefallen.

Keine Frau auf der Welt brächte jemals ohne medizinischen Zinnober ein Kind auf die Welt ohne wirkliche Kraftanwendung.

Mit "Umleitung" oder "verhecheln" sind Übergänge sinnvoll, aber dann:......Kraft aufnehmen und nutzen

Und das ist ja mal eine urweibliche GEWALT!

Ziemlich witzig in diesen Zusammenhängen.

Gruß

Rauhnacht

Fremde Kultur

Leseratte, Donnerstag, 20.05.2021, 11:10 vor 1044 Tagen @ Isana Yashiro (1343 Aufrufe)

Hallo Shiro,

Wer ist denn der Böse? Auch Du schmeißt objektive Regeln einfach über den Haufen und entscheidest selbstgerecht, daß Gewalt anzuwenden ist. Ahimsa bedeutet eigentlich nicht, sich als Sittenwächter aufzuspielen. So frönt man nur dem eigenen Ego. Um frei von Egoismus zu sein und, wie Buddhisten das üblicherweise wollen, eigenes Karma abzubauen, muß man in der Gewaltlosigkeit schon konsequent sein.

Die ostasiatische Kultur hat im Zen Kampfkunst und Spiritualität vereint. Es gibt Entscheidungen, die aus dem Ego entspringen, und andere, die sich aus der Situation ergeben. Diese zu unterscheiden, ist eine Frage des Geistigen, weswegen Zen praktiziert wird. Das ist allerdings die hohe Schule der Spiritualität. Weiter will ich nicht antworten, denn sonst müsste ich auf deinem Niveau antworten, wenn du mir etwa Selbstgerechtigkeit unterstellst.

Grüße Leseratte

Sich ausklinken und warten bis der Sturm vorüber ist

Jacob, Sonntag, 16.05.2021, 23:52 vor 1048 Tagen @ Giraffe (1849 Aufrufe)

Hallo Giraffe,

Die C1984-Sache spitzt sich zwar noch immer weiter in D zu, in anderen wichtigen Teilen der Welt, zB RU und einigen US-Bundesstaaten ist der Angriff allerdings schon abgewehrt.
Hier bei uns wird es zu keinen Zwangsimpfungen auf breiter Basis kommen, Enteignung nur durch Inflation und Währungsreform, nicht etwa Zwangshypotheken, etc..

Das Eleganteste ist derzeit in der Tat sich aus der Schusslinie rauszuhalten und dies für die Angehörigen, die dies nicht selbst tun können, ebenfalls zu erreichen (Kinder, Alte).
Man muss bereit sein, ggf. sein Arbeitsverhältnis kündigen, falls man den Arbeitsplatz nicht ohne Impfung behalten kann. Denn die Impfung wirkt lebensverkürzend (immunsuppressiv) und sterilisierend!

Zorn ist eine spezifische, durchaus kraftvolle Energieform, die zumeist auf ein Ziel gerichtet ist, womit auch eine Verbindung zu diesem Ziel geschaffen werden kann. Will man das?
Wallender Zorn....Zorn ist wie ein Feuer, das in einem aufflammt.
Zorn limitiert die eigenen intellektuellen Fähigkeiten, schwächt also mehr, als dass er nützt, so dass unter dem Einfluss von Zorn zumeist nicht die vorteilhafteste, intelligenteste Verhaltensweise gewählt werden kann. Leicht schießt man vom Zorne besessen über das eigentliche Ziel hinaus und tut Dinge, die man hinterher sogar bereuen kann. Benutzt man die Zornesenergie, lässt man also zu, sich davon zu erfüllen, übt man wiederum diese Form des Verhaltens ein.

Verständnis löst den Zorn auf.
Wieso handelt die Person so, wie sie handelt, und macht mich damit zornig?
Welche Programme, Muster, Vorstellungen bestimmen deren Verhalten? Welche großen Mächte wirken auf die Menschen im Moment, welche ihre Schwäche nur allzudeutlich offenbaren und sie so agieren lassen?
Wie muss ich mich andererseits verhalten, um der Pflicht gegenüber meiner Familie, und auch meiner Person nachkommen zu können?
Man muss stets alles tun, um einer ungerechten Behandlung nicht teilhaftig zu werden. Ist sie nicht zu vermeiden, hat man immerhin seiner Pflicht entsprochen, alles zur Vermeidung unternommen zu haben. Jeglicher Groll gegen den Ausführenden dieses Unrechts kann eine Verbindung zu diesem schaffen. So waren bei Franchezzo die Sklaven der bösen Herren ebenfalls ihre Sklaven in den niederen geistigen Regionen. So waren die Opfer geistig an ihre Täter gekettet.
Verständnis vermeidet eine Verbindung.
Gebete an gute Mächte sind immer hilfreich, allein, dass man damit schon den eigenen Fokus auf das Hilfreiche, Gute lenkt.
Gute Gedanken und gute Einfälle stellen sich ein, insbesondere bei Einübung.

Gruß jacob


p.s.:
Die Gnade eines guten hellseherischen Rates ist in diesen Zeiten besonders wertvoll.

Zwangshypothek

Giraffe, Montag, 17.05.2021, 20:45 vor 1047 Tagen @ Jacob (1634 Aufrufe)

"Jeglicher Groll gegen den Ausführenden dieses Unrechts kann eine Verbindung zu diesem schaffen. So waren bei >Franchezzo die Sklaven der bösen Herren ebenfalls ihre Sklaven in den niederen geistigen Regionen. So waren die Opfer >geistig an ihre Täter gekettet.
Verständnis vermeidet eine Verbindung.
Gebete an gute Mächte sind immer hilfreich, allein, dass man damit schon den eigenen Fokus auf das Hilfreiche, Gute lenkt.
Gute Gedanken und gute Einfälle stellen sich ein, insbesondere bei Einübung.

Gruß jacob"

Guten Abend Jacob,

Vielen Dank für deinen Beitrag. Gerade dein Hinweis dass die ehemals Sklaven auch nach dem Ableben an den bösen Herrn gekettet sind und dass die Rache und der Zorn durch Verständnis aufgelöst werden, fand ich sehr überzeugend.

Kannst du bitte noch ein, zwei Sätze schreiben, warum es zu keiner Zwangshypothek kommen wird?

Vielen Dank,
G.

Gute Hellseherin

Jacob, Montag, 17.05.2021, 22:06 vor 1047 Tagen @ Giraffe (2164 Aufrufe)

Hallo Giraffe,

das Geschehen, was wir hier mitmachen dürfen, läuft natürlich planmäßig auf Zwangshypothek und gesetzliche Enteignungen hinaus. Die hätten uns alle restlos verarmt. Aber es wird nicht soweit kommen.

Die Trefferquote der Hellseherin ist so gut, dass ich mich darauf ganz und gar verlassen kann.
In einem Beitrag aus dem Frühjahr des letzten Jahres habe ich davon hier einiges mitgeteilt, was vielleicht ein Fehler war, denn wenn das für uns Gesagte auch durchaus zutreffend war, konnte man rückwirkend betrachtet als außenstehender Leser des Beitrages nicht nur keinen Nutzen daraus ziehen, sondern womöglich war es sogar irreführend.
Zugegeben, dass es so lange geht, hätte ich angesichts der uns vorhergesagten Dinge nicht vermutet,
die Wende kommt jedoch.

Gruß jacob

Zwangsimpfungen und Zwangshypotheken

Isana Yashiro, Dienstag, 25.05.2021, 06:34 vor 1039 Tagen @ Giraffe (1587 Aufrufe)

Hallo!

Ich habe das Buch auch gelesen und gerade die Erklärungen wie Geister aus den niederen Sphären hier auf der Erde eingreifen, um ihre niederen Gelüste auszuagieren indem sie sich mit Menschen verbünden, denen es um Macht und dergleichen geht, als sehr nachvollziehbar und gute Erklärung der momentanen Situation empfunden.

Ich habe es mir heruntergeladen und auf die irgendwann-mal-lesen-Liste gesetzt.

Dazu habe ich eine Frage: es wird zB im Buch Seite 251 davon abgeraten sich mit Zorn gegen andere zu verteidigen, da Zorn zu den niederen Leidenschaften gehört.
Wie kann man sich nun verteidigen ohne Zorn?
Wenn nun einige Leute vor mir stehen um durch Rechtswege oder ausserhalb mir mein Eigentum bzw mir eine Spritze geben wollen, wie kann ich so eine Situation klären ohne Zorn, ohne Gewalt?

Ist Zorn auch dann eine niedere Leidenschaft, wenn sie durch Ungerechtigkeit hervorgerufen wird? Auch wenn ich mir Ungerechtigkeiten nur ansehen muß, dann werde ich zornig. Ich glaube nicht, daß ich davon einfach so Abstand nehmen könnte. Etwas ganz anderes ist es, wenn ich nur einen tätlichen Angriff abwehren muß. Durch viel Erfahrung und viel Training kann ich das ganz unaufgeregt machen. Würde ich das nun übertragen, dann müßte ich mich freiwillig mehr Ungerechtigkeiten aussetzen, nur um irgendwann nicht mehr zornig zu werden, sondern noch mehr ertragen zu können. Das klingt für mich nicht weise.

Tatsächlich habe ich darauf keine Antwort!

Darauf habe ich auch keine, außer der, daß das daran liegt, daß das zu viel verlangt ist. Wenn jemandem zwangsweise etwas verabreicht werden soll, dann ist doch völlig irrelevant, ob Zorn eine niedere Leidenschaft ist. Natürlich wäre es besser rechtzeitig Gegenmaßnahmen zu ergreifen, damit man nicht erst in so eine Situation kommt.

Ich weiss dass manche in dem Moment in den Angriff übergehen, wohl bewusst dass es weitere Konsequenzen bzw tödlich endet.

Das ist allerdings genau das, wozu Taurec schließlich geraten hat. Ich würde eher dazu raten, es nicht erst so weit kommen zu lassen.

Die Option mit sich machen zu lassen, wie es ihnen gefällt, erscheint mir nicht angebracht und sogar als fehlender Einsatz des Willens.

Das erscheint auch mir unangebracht. Genau darum mache ich kein Training darin, mir noch mehr gefallen zu lassen. Stattdessen interessiert mich in entsprechenden Momenten nicht mehr, ob Zorn eine niedere Leidenschaft ist.

Die Flucht zu ergreifen, die Situation zu vermeiden in Form von Auswandern, klingt auf den ersten Blick als schlau und auf den zweiten Blick weiss ich nicht was dann passiert.

Habt ihr dazu Ideen?

Rechtzeitig Gegenmaßnahmen zu ergreifen ist schlau. Aber auswandern habe ich auch nicht geschafft. Man kann dabei leicht vom Regen in die Traufe geraten.

Edit:
Im Buch auf der gleichen Seite 251 wird schon die Antwort geliefert:
"Ich beschloss, künftig ruhig und kalt zu bleiben [...] Ich blickte sie ruhig an, indem ich mit meiner ganzen Willenskraft innerlich gebot, dass sie nicht näher kommen dürften. Als ich dies tat, stutzten sie und hielten inne."

Nun ich weiss nicht, ob die reine Willenskraft ausreicht, um hier auf Erden gewaltvolle Konflikte zu lösen, jedoch bin ich offen dafür!

Bloße Willenskraft gegen Gewalt? Da hast Du Dir sehr viel vorgenommen!

Weil Taurec wollte, daß ich positiv weise, darum mal ein Blick zurück auf die letzte Impfhysterie: Ende der ersten Dekade dieses Jahrhunderts war eine Vogelgrippe unterwegs. Die sollte total gefährlich sein, weil sie von Wildvögeln überall hingetragen würde. Epidemiologen stellten jedoch fest, daß sie exakt den Routen des Geflügelhandels folgte und einen großen Bogen um die Zugrouten der Wildvögel machte. Dann gab es noch kurz eine Schweinegrippe, die jedoch schon bei den Schweinen nicht richtig grassieren wollte. Beide Grippewellen hatten den Sprung auf den Menschen verweigert. Trotzdem trötete 2009 ein gewisser Markus Söder los, daß man die Menschen doch zwangsimpfen könnte. Grippeimpfstoffe hatten immerhin den Vorteil, daß es sie schon gab. Damals hatte dann die Regierung auch große Mengen eines billigen Medikaments für das Volk und geringe Mengen eines teueren Medikaments für die Oberschicht eingekauft. Die Zwangsimpfung wurde abgeblasen.

Was war geschehen? Ganz einfach: 2009 war ein Bundestagswahljahr. Da war plötzlich die Meinung der Wähler wichtig. Also hatte man den Söder loströten lassen und die Reaktionen darauf beobachtet. Die meisten Leute waren nicht amüsiert. Darum machte die Regierung einen Rückzieher und überlegte sich bei der nächsten Gelegenheit dann doch lieber für eine eingebildete Impfstoffknappheit und für Impfdrängler zu sorgen, die es garnicht abwarten können, andere Maßnahmen durch Impfungen zu beenden. Den Leuten, die sich jetzt nach Impfstoffen sehnen, mußte man übereilt etwas geben, denn 2009 + 4 + 4 + 4 = 2021 ist wieder ein Bundestagswahljahr! Die Meinung der Wähler ist wieder wichtig! Falls wir weder Zwangsimpfungen noch Zwangshypotheken wollen, dann wird es diese nicht geben. So einfach kann das sein. Wir können uns aber auch selbst sabotieren, indem wir uns weigern dieses Spielchen mitzuspielen.

Gruß,
Shiro

Kulturell bedingte Sicht der Dinge?

Baldur, Montag, 17.05.2021, 11:20 vor 1047 Tagen @ Jacob (1504 Aufrufe)

Hallo, Jacob,

vielen Dank für den Link.

Ich habe erst den Anfang des Textes gelesen.

Der Kommunikator hat sich offenbar eines schäbigen Verhaltens schuldig gemacht, es wird aber nicht gesagt, was das war (ich vermute, Selbstsucht und Egoismus/Ausnutzung zu Lasten anderer, kein Verantwortungsbewusstsein).

Im Kapitel über die Besserungsanstalt geht es um Geister, die von ihren Süchten nicht lassen können und sich an Menschen anhängen, die diese irdisch ausleben. Eine hellsichtige Bekannte sah beispielsweise während eines Casinobesuches mehrere solcher Wesen, die sich an dort anwesende Spieler "angeheftet" hatten.

Mir kommt es vor, als sei dabei eine Verurteilung von "Genuss" und lockerer Freizeitgestaltung herauszulesen.

Soll etwa die düstere Stimmung im Film "Im Namen der Rose", die Freude, Ablenkung und Lachen als verwerflich darstellt, tonangebend für demütiges Wohlverhalten sein?

Bekanntlich ist die christliche Tradition in Europa dieser Thematik sehr ablehnend eingestellt. Menschlichkeit ist kein Massstab, alles muss sich um die Übereinstimmung mit dem angeblichen göttlichen Willen drehen.

Eitelkeit muss dabei nichts schlechtes sein. Übermut geht Hand in Hand mit Unbeschwertheit und Glücklichsein.

Wollust erhält letztlich die Menschheit am Leben. Ausschweifung und Genusssucht klingt wie Urlaub vom harten Alltag (Ballermann), ohne Begehren und Unkeuschheit gibt es halt auch keine Fortpflanzung.

Faulheit (Feigheit, Ignoranz, Überdruss, Trägheit des Herzens) kann auch das Ergebnis der Gesellschaftsordnung sein, das Andersdenkende mundtot macht, nachdem sie zuvor bis zum Burnout und in die Depression ausgelaugt wurden.

Würde nun ein Geist, der in einer freizügigeren Gegend der Welt geboren wurde, etwa in Asien, den gleichen restriktiven Massstäben seines Jenseits unterliegen?

Er tut ja nichts, was mit einem kulturellen Makel behaftet ist.
Woher sollte er ein schlechtes Gewissen haben?

Wie detlef schon geschrieben hat, kommt das alles doch sehr sehr moralinsauer daher.

Beste Grüsse vom Baldur

Die Guten in's Töpfchen, die schlechten in's Kröpfchen...

Jacob, Montag, 17.05.2021, 23:48 vor 1047 Tagen @ Baldur (1498 Aufrufe)

Hallo Baldur,

für mich bleibt insgesamt noch eine Menge Fleisch am Knochen, wenn ich die Elemente des Buches einmal abziehe, die mir nicht einleuchten.

Man mag darüber rätseln, ob die Darstellung durch die Vorstellungswelt des Geistes Franchezzo limitiert ist, oder ob das Werk eher eine gut ausgedachte Geschichte zur Vermittlung der Sicht des Autors/der Autoren ist.
Franchezzo, der aus dem Jenseits heraus angeblich einem Medium das Buch "in die Hand diktiert", hat wie im Buch gesagt, dieses teils moralisierend wirkende und aufklärerische Sendungsbewußtsein. Der Grund für seine Zuwortmeldung ist es eben die Lebenden zu warnen.

Das kann stimmen oder aber die wahren Autoren sind vielmehr diejenigen mit dem Sendungsbewußtsein.
In keinem Buch steht ja letztlich nichts als die Wahrheit, dennoch sind einige schöne Erbsen für's Töpfchen für mich dabei gewesen, wo ich mir denke, dass es so oder so ähnlich schon sein könnte.

Die Schilderung Deiner Casino-Episode passt da für mich schon in's Bild, wenngleich die harmlose Zerstreuung und Unterhaltung eines Casino-Abends natürlich etwas gänzlich anderes als das Leiden einer Spielsucht ist.

Das Buch stammt zudem aus einer Zeit, in der die europäischen Völker mit diesen esoterischen, okkulten Inhalten geradezu, und aus gewissen Gründen sicherlich, überschüttet wurden. Da muss man schon auch skeptisch sein.

Besten Gruß

sich selbst die eigene Meinung bilden

Baldur, Dienstag, 18.05.2021, 09:48 vor 1046 Tagen @ Jacob (1377 Aufrufe)

Hallo, Jacob,

Der Text ist zweifellos lesenswert. Nochmals Danke dafür. Ich habe etliche solcher Beschreibungen, und bilde mir daraus ebenfalls meine eigene Meinung, übernehme, was mir sinnvoll und glaubwürdig erscheint, und verwerfe den Rest.

Oft ist grotesker Unsinn dabei.

Die Übersetzung über mehrere Sprachen hinweg, zumal von einem der Materie offenbar Unkundigen, muss halt berücksichtigt werden.

Wiederkehrend ist von Astralplan und Erdenplan die Rede, eine unbeholfene Nichtübersetzung des englischen earthplane und spirit world. Kein Spiritualist würde derart grottig übersetzen. Das betrifft aber viele einschlägige Texte.

Und hinzu kommt, dass dem zuvor eine mediale Übersetzung von geisig-jenseitiger Telepathie nach Menschdenk und Normalsprech stattfinden musste.

Vor allem angeblich mystisch inspirierte Texte kommen fast immer schwülstig und in nachäffend biblischer Ausdrucksweise daher. Das halte ich für komplett zusammenphantasiert.

Alle meine bisherigen, eigenen hellhörenden Wahrnehmungen waren in Alltagsdeutsch oder je nach Kommunikator Englisch, normal, vernünftig, zeitgemäss.

Die schwärmerische, blumige Ausdrucksweise des Mediums ist vermutlich der damaligen Zeit und der Thematik geschuldet.

Oft habe ich gelesen, man würde nicht von Gott oder einem Gericht abgeurteilt, sondern man richte beim Anblick und Nachempfinden der Lebensrückschau über sich selbst.
Dann wäre auch die Warnung vor Lebenslust verständlich, weil es der Kommunikator damit vermutlich etwas übertrieben hat und das bereute.
Er überträgt also sein eigenes, individuelles Empfinden auf alle.

Da es nicht allzu viele vergleichbare Berichte gibt, muss man das halt entsprechend werten.

Dass er im Prinzip am Kern der Sache ist und manche interessante Feststellung überbringt, meine ich durchaus.

Beste Grüsse vom Baldur

Einfluss Jenseitiger auf (träumende) Menschen

Baldur, Dienstag, 18.05.2021, 10:44 vor 1046 Tagen @ Baldur (1489 Aufrufe)

Hallo, zusammen,

Im zitierten Buch auf Seite 58 wirds interessant:

Selbst erdgebunden, konnte ich mit den Sterblichen in innige￾ren Kontakt gelangen als ein fortgeschrittener Geist. Es war
meine Aufgabe, dem Menschen, den ich beaufsichtigte, durch
Traumvorstellungen im Schlafe, oder durch beständig wie￾derholte Gedanken während des Wachens, meine eigenen
Erfahrungen einzuprägen; ihm all die schrecklichen Leiden
der Reue und Furcht, all den Ekel fühlen zu lassen, den ich
vor mir selbst empfunden hatte und nun in bitterer Seelenpein
nochmals im Geiste durchlebte. Diese Gefühle wurden von
mir so lange auf sein Bewußtsein und in sein Gemüt übertra￾gen, bis er offensichtlich durch diese Vorstellungen von den
möglichen schrecklichen Folgen seiner Gedankensünden
beunruhigt war. –

Zitat Ende

Das erklärt so Manches.

Geister, die missionieren, für etwas, das sie betrifft und das sie selbst glauben und empfinden. Oder das sie ggf. vor ewigen Zeiten mal betraf, als man eine völlig verschiedene Lebensweise pflegte.

Unabhängig davon, ob es wirklich richtig oder wirklich falsch war oder ist.

Wie soll eine inkarnierte Seele etwas lernen und wachsen, wenn sie keine eigenen, unbeeinflussten Erfahrungen machen darf?

Da scheinen viele geistige Missionierer unterwegs zu sein, die nach ihrer eigenen, höchst individuellen Ansicht Menschen beeinflussen, nur weil sie meinen, selbst mal über ihr Ziel hinausgeschossen zu sein.

Deswegen immer selber denken und alles hinterfragen!

Einen guten Rat nimmt man sicher gerne an, aber das Obige grenzt schon an Fremdkontrolle....

Beste Grüsse vom Baldur

Franchezzo + William Toel

Giraffe, Donnerstag, 10.06.2021, 17:25 vor 1023 Tagen @ Jacob (1353 Aufrufe)

Guten Tag allerseits,

Eventuell von Interesse zu Franchezzo: William Toel geht in dieselbe Richtung dass wir unsere Ahnen befreien.

Später im Sommer ruft er zum Rheinwiesen Lauf auf wo eine magische Zeremonie für die verstorbenen Rheinwiesen Ahnen stattfinden soll, um die dortigen Ahnen, es waren meistens Jugendliche die den Hunger und Kältetod starben da sie von den Alliierten in Lagern eingesperrt worden sind.
Toel erwähnt die unglaubliche Zahl von 800,000 Toten in den Rheinwiesenlagern. Sie sind sinnbildlich für Deutschland gestorben und sie zu erwecken, zu erhöhen ist sinnbildlich für das neue Deutschland sagt er (ganz im Sinne von Franchezzo, mein Gedanke).

Diese Ahnen sollen den Prozess eröffnen für das neue Deutschland und bis jetzt lagen sie ungekümmert dort. Er lädt vor allem Frauen ein die sinnbildlich Äpfel und Brot den verstorbenen dareichen.

Interessant?

Liebe Grüße

Wahnhaft

Jacob, Samstag, 19.06.2021, 00:13 vor 1015 Tagen @ Giraffe (1167 Aufrufe)

Liebe Giraffe,

das Ansinnen der Erlösung dieser Seelen mag ehrenwert erscheinen.
Dennoch ist die Unterstellung der Tatsache, dass diese Seelen dort immer noch festhingen, wohl nur eine fixe Idee.

Dieses Verbrechen sollte gewiss nicht vergessen werden. Die Historie muss verstanden werden, um nicht das Leben in falschen Gedankenmustern wahrnehmen zu müssen. Das deutsche Volk muss Entschuldigung erfahren. Allerdings muss verstanden werden, dass der Revanchismus uns viel mehr schadet, als dass er nutzte.

Gruß jacob

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