Rettet das Bargeld (Freie Themen)

Frank Zintl @, Lund, Freitag, 12.03.2021, 08:47 vor 1134 Tagen (1678 Aufrufe)

Hallo

In diesem Beitrag will ich nicht zu Schauungen oder Prophezeiungen Stellung nehmen.

Ich will auch nicht meine alte Deutung von Offb. 13, 15-18 wieder aufwärmen, die hier
stark angezzweifelt wird.

Ich will einfach nur einen Aufruf formulieren:

Wir sollten ALLES tun und nichts unversucht lassen, um das Bargeld ald legales und
funktionstaugliches Zahlungs- und Wertaufbewahrungsmittel zu RETTEN.

JETZT.

Wir sollten überall, wo die Gelegenheit da ist, in die Debatte um die Zukunft des
Bargeldes eingreifen und seine Erhaltung FORDERN. Im Namen der Demokrati und von
bürgerlichen Freigheitsrechten.

Nicht wegen einer alten biblischen Prophezzeiung, sondern weil der Wegfall des
Bargeldes einen erheblichen Demokratieverlust bedeutet.

Wir müssen uns dem entstehen eine Gesellschaft entgegenstemmen, in der man ohne
digitale Bankdienstleistungen kein funktionales Alltagsleben mehr führen kann/darf.

Wir müssen chinesische Verhältnisse verhindern.

Dazu sollten wir auch im Alltag möglichst Bargeld benützen, um glaubhaft zu sein.

Von vorderster Front

Frank

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Für die Demokratie

Taurec ⌂, München, Freitag, 12.03.2021, 09:52 vor 1134 Tagen @ Frank Zintl (1588 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Freitag, 12.03.2021, 10:06

Hallo!

Wir sollten überall, wo die Gelegenheit da ist, in die Debatte um die Zukunft des
Bargeldes eingreifen und seine Erhaltung FORDERN. Im Namen der Demokrati und von
bürgerlichen Freigheitsrechten.

Nicht wegen einer alten biblischen Prophezzeiung, sondern weil der Wegfall des
Bargeldes einen erheblichen Demokratieverlust bedeutet.

An Deiner Stelle würde ich das Bargeld besser gegen die Demokratie verteidigen wollen, denn es sind die Demokraten, die das Bargeld abzuschaffen gedenken.
Bargeld, insbesondere gold- und silberhaltiges, hat während der gesamten Geschichte stets unter nichtdemokratischen Herrschaftsformen existiert. Zwischen Bargeld und Demokratie gibt es keinerlei Verbindung und keine Berechtigung, eine solche anzunehmen.

Die Demokraten mögen sich zwar die bürgerlichen Freiheitsrechte auf die Fahnen geschrieben haben. De facto ist demokratische Herrschaft aber immer mit der sukzessiven Befreiung der Bürger von den Freiheitsrechten verbunden. Mit der Abgabe der Stimme an den Staat, der fortan die Verantwortung für die Bürger übernimmt, widmet sich dieser der Aufgabe, den Bürger auch von anderen Elementen zu befreien, die den Bürger noch vom Staate unabhängig machen, denn diese Elemente müssen ja, wenn der Staat die Demokratie vertritt (was er immer tut, weil es keine Demokratie ohne Staat gibt), per Definition undemokratisch sein und müssen zur Bewahrung der Demokratie abgeschafft werden.
Daraus folgt, daß das Wesen des Bargeldes undemokratisch ist. Das Wesen der Demokratie wiederum ist die Unfreiheit. Bargeld bedeutet Freiheit, insbesondere Freiheit von der Demokratie und Freiheitsbefreiern. Wer das Bargeld zur Rettung der Demokratie retten will, spielt den Bargeldabschaffern in die Hände, weil er nach deren Regeln spielt, und merkt es nicht.

Aber auch hier sollte man noch einen Schritt weitergehen, denn auch Bargeld ist, wenn es von einer Zentralbank in Form minderwertiger Münzen und Banknoten herausgegeben wird, Staatsgeld, das den Bürger an die Institutionen bindet und unfrei macht. Es ist wohl kein Zufall, daß nicht goldgedecktes Geld in unserer Epoche von Demokraten erfunden wurde. Mit der Rettung dieses Bargeldes wäre rein gar nichts gewonnen.
Am besten solltest Du also nicht gegen die Abschaffung des Bargeldes, sondern für die Einführung nicht nur einer goldgedeckten, sondern materiell edelmetallhaltigen Währung eintreten, die ihren Wert auch nach dem Untergang des Staates behält. So, wie ich die Situation einschätze, scheint mir der Untergang dieses Staates für die Einführung einer Edelmetallwährung aber unbedingt Voraussetzung zu sein.

Setze Dich also am besten für den Untergang des Staates und die möglichst endgültige Abschaffung der Demokratie ein. Dann bekommst Du Dein edelmetallhaltiges Bargeld quasi im Vorbeigehen. Das wäre der höchste Preis. Für weniger sollte man gar nicht spielen.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Wie immer

Frank Zintl @, Lund, Freitag, 12.03.2021, 10:35 vor 1134 Tagen @ Taurec (1324 Aufrufe)

Hallo

Genau wie immer:

Ein berechtigtes und dringliches Anreden zerredet und zerr-analysiert, statt den Hilferuf zu hören.

Wenn ich am Absaufen bin und nahc Hilfe schreie, brauche ich einen Rettungsring, nicht jemand, der mir
voranalysiert, ob ein Rettungsring uberhaupt Leben retten kann.

Taurec, ich habe viele Ihrer Beiträge gelesen, Die meisten davon mit grosser Achtung. Aber Sie müssen
Hochschullehrer sein - bei dem Grad an intellektueller Weltabgewandtheit.

Frank

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Widerstand gegen das System

Taurec ⌂, München, Freitag, 12.03.2021, 14:55 vor 1134 Tagen @ Frank Zintl (1519 Aufrufe)

Hallo!

Ein berechtigtes und dringliches Anreden zerredet und zerr-analysiert, statt den Hilferuf zu hören.

Ich sag' Dir was: Wenn das, was Du da fabriziert hast, Hand und Fuß gehabt hätte, wäre Zerreden gar nicht möglich gewesen.

Wenn ich am Absaufen bin und nahc Hilfe schreie, brauche ich einen Rettungsring, nicht jemand, der mir voranalysiert, ob ein Rettungsring uberhaupt Leben retten kann.

Wenn es kein Leben retten kann, ist es kein Rettungsring. So einfach ist das.
Besser ausgedrückt: "Wenn ich am Absaufen bin und nach Hilfe schreie, brauche ich einen Rettungsring, nicht jemanden, der mir voranalysiert, daß mein erwarteter Rettungsring in Wirklichkeit gar keiner ist."
Gibt aber jemand einen Hinweis, wie die Dinge wirklich liegen, ist es nicht genehm, weil man auf seinen Wunschrettungsring wartet, der vielmehr nur eine morsche Planke des Schiffes ist, mit dem man untergegangen ist.

Viele dieser "Widerstände", die heutzutage organisiert werden, bringen nichts, weil es eigentlich gar keine Widerstände sind. Die Leute hängen den selben geistigen Axiomen an, die den Niedergang vorantreiben. Statt den modernen Staat und die Demokratie als Vehikel der Auflösung der Kultur und Unterdrückung zu begreifen, glauben sie, daß die Demokratie nur nicht ordentlich umgesetzt worden wäre und der Staat nur reformiert werden müsse. Auf dem Weg in den Untergang wollen sie ein paar Stufen zurückgehen, um die letzten Schritte nach unten nochmal ordentlich durchzuführen. Da werden dann z. B. Parteien gegründet, die konservative Positionen der Achtziger und Neunziger Jahre vertreten, oder Initiativen, welche die "liberale Marktwirtschaft" wiederherstellen wollen, weil das die Umstände sind, die den Leuten aus ihrer romantisch verklärten Jugend erinnerlich sind, in der die Zivilisation eine Phase relativer Stabilität durchlief. Ziel ist dann ein liberal-konservativer Staat mit Marktwirtschaft, der dann gefälligst auf dieser Stufe für ewig eingefroren werden soll, was völlig ahistorisch und utopisch ist. Daneben gibt es oft die Forderung nach Beendigung der (linken) Gesellschaftsexperimente, und zwar in völliger Verkennung der Tatsache, daß bereits die Einführung der Demokratie und Umwandlung der Monarchien in Republiken ein gewaltiges Gesellschaftsexperiment war, das inzwischen so tief in die Geister der in seinem Banne Lebenden gesunken ist, daß sie gar nicht mehr begreifen können, wie stark sie selbst das Produkt dessen sind, was die Ursache der Mißstände ist. In ihrem geistigen Gefängnis laufen sie im Kreise und können ihre Fesseln nicht erkennen.

Die Bargeldabschaffung ist auch nicht unser primäres Problem, sondern allenfalls Begleiterscheinung. Wichtig erscheint sie jenen, welche das Leben von seiner Wirtschaftsseite her denken, die jedoch nur einer, aber nicht der zentrale Aspekt ist.

Ist Dir außerdem klar, daß heutiges Bargeld bloß eine mehrerer möglicher Erscheinungsformen eines Geldes darstellt, das schon lange kein "richtiges" Geld mehr ist? Wir leben in einem System, in dem Geld eine durch Kreditvergabe ins Leben gerufene Schuld ist, die von den Wirtschaftssubjekten untereinander gehandelt wird. Bargeld ist darin nur eine Möglichkeit, Schuldversprechen von Angesicht zu Angesicht weiterzureichen. Die Einlösung dieser Schuldversprechen wird von höheren Stellen garantiert. Ihre Substanz beruht aber lediglich aus dem gemeinsamen Vertrauen der Wirtschaftssubjekte in diese Institutionen und der Möglichkeit der Schuldner, fällige Schuldversprechen durch die irgendwie zu erfolgende Akquirierung anderer Schuldversprechen zu bedienen. Bargeld ist in diesem System tatsächlich eine Möglichkeit, noch halbwegs anonym zu agieren. Deswegen wurden die Grenzen der anonymen Bargeldzahlung längst so weit gesenkt, daß quasi alle Aktionen, die systemrelevant oder potentiell systemgefährdend sind, nur noch elektronisch getätigt werden können. Bargeld ist längst nur noch alltäglichen Transaktionen vorbehalten, deren völlige elektronische Abwicklung (derzeit noch) keinen systemischen Nutzen birgt, weil der Aufwand, selbst die geringsten Summen elektronisch zu erfassen, sich nicht rechnet. Die Bevölkerung soll außerdem, so meine Vermutung, in der Illusion eines "freien Zahlungsverkehrs" gehalten werden, indem >90% der Transaktionen, die tatsächlich nur geringfügiger Natur sind (alle täglichen Einkäufe, Trinkgelder, Feierabendbiere usw.) noch mit Bargeld getätigt werden können. Daher wird es womöglich zu keiner endgültigen Abschaffung des Bargeldes kommen. Hingegen bleibt alles Relevante, inklusive der Lohnzahlungen (!!!), auf elektronischer Ebene.
Das sollte man nicht übersehen: Solange man als Angestellter seinen Arbeitslohn oder als Unternehmer seinen Erlös (und zwar auch für Millionenaufträge!) nicht ausschließlich bar empfangen kann und hierfür auf ein elektronische Bankkonto angewiesen ist, lebt man doch schon in einem bargeldlosen System, in dem elektronisches Geld nur noch aus Bequemlichkeitsgründen kurzfristig in Bargeld umgetauscht werden kann.

Dein Aufruf kommt mit Sicherheit um Jahrzehnte zu spät. Das Kind ist doch schon längst in den Brunnen gefallen! Die Möglichkeit, es wieder aus dem Brunnen zu holen (über Rettungsringe, aber solche, die wirklich welche sind) besteht nicht darin, die letzten Reste baren Spielgelds zu retten, sondern das System an sich zu stürzen.

Gruß
Taurec

--
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Ich kenne die Geldtheorie

Frank Zintl @, Lund, Freitag, 12.03.2021, 15:15 vor 1134 Tagen @ Taurec (1297 Aufrufe)

Hallo

Selbstverständlich weiss ich, dass das heutige "Geld" nur Zettel mit Schuldverschreibungen und klimpernde Stücke aus minderwertigem Metall sind.

Trotzdem hat dieses "Geld" gegenüber dem digitalen Giralgeld einen Vorteil:

"Was man als Münze und Schein besitzt, mag man getrost nach Hause tragen" (frei nach Goethe)

Keiner registriert meinen Namen, wenn ich in einem konventionellen Laden Artikel kaufe und sie mit Papiergeld oder Klimpergeld bezahle.

Will mir meine Bank Negativzinsen aufdrucken, drohe ich damit mein Konto abzuräumen und in die Matratzenbank umzulagern.

Gut dann kann imemr noch eine Geldreform kommen, aber die trifft alle.

Mein Recht nicht bei jedem Kauf von Kinkerlitzchen namentlich erfasst zu werden ist für mich sehr wichtig.

Vor allem will ich nicht in die Situation kommen, wo man von mir verlangt meine Kreditkarte als Chip unter die Haut zzu verlagern.

Oberflächlich ? JA. Aber wichtig fur mich. Und ich bin bestimmt auch nicht allein mit dieser Meinung.

Mir wäre eine konstitutionellle Monarchie auch lieber. Ich lebe sogar in einer. Und das ist bei mir keine Nostalgie und auch nicht die
Lust in Schmierblättern Anekdoten aus dem Hofleben zu lesen.

Ein Rettungsring ist das, was man als Rettungsring empfindet.

Frank

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Die Situation, wo der Chip ist

BBouvier @, Freitag, 12.03.2021, 17:11 vor 1134 Tagen @ Frank Zintl (1446 Aufrufe)

<"... die Situation ... wo ... meine Kreditkarte
als Chip unter die Haut ... verlagert (ist).
">

Hallo, Frank!

Die Situation, wo der Chip ist.
Aha.

Jetzt kommst Du uns klamheimlich denn doch wieder
mit der falsch interpretierten Bibelklamotte
und holst die aus der Forumstonne. :lehrer:

Grüße,
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

Bitcoin als Alternative zum Zentralbankgeld?

Giraffe, Freitag, 12.03.2021, 20:18 vor 1134 Tagen @ Taurec (1264 Aufrufe)

Hallo Taurec,

du hast geschrieben:
"Aber auch hier sollte man noch einen Schritt weitergehen, denn auch Bargeld ist, wenn es von einer Zentralbank in Form minderwertiger Münzen und Banknoten herausgegeben wird, Staatsgeld, das den Bürger an die Institutionen bindet und unfrei macht. "

Als Alternative dazu gibt es Bitcoin, die unabhängig von staatlichen Institutionen sind. Denn selbst Gold und Silber sind schlussendlich doch zum großen Teil (zumindest Gold) in den Händen von Zentralbanken, oder? Und somit preislich von staatlichen Institutionen kontrolliert.
Also ist doch die wirkliche Alternative dazu Bitcoin, welches nicht in Händen von staatlichen Institutionen sind.
Bzw. Regionalgeld, das in Gemeinden von Kleinunternehmen ausgegeben werden.

Lg G

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Bitcoin

Taurec ⌂, München, Samstag, 13.03.2021, 08:46 vor 1133 Tagen @ Giraffe (1389 Aufrufe)

Hallo!

Als Alternative dazu gibt es Bitcoin, die unabhängig von staatlichen Institutionen sind.

Indirekt sind sie aber doch davon abhängig. Du brauchst nämlich für den Besitz von Bitcoin:

  • einen Computer
  • Internet
  • eine Wohnung
  • Strom
  • zur Bezahlung dessen "herkömmliches" Geld
  • ein Bankkonto
  • ein "sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis"

All diese Dinge sind davon abhängig, daß staatliche oder vom Staat abhängige oder ihm nahestehende Institutionen im Hintergrund die nötigen Infrastrukturen bereitstellen. Wenn sich Leute zu allzu unbequemen Quertreibern entwickelt haben, ist es schon vorgekommen, daß ihnen diese Dinge einfach abgestellt wurden.
Selbst wenn sich Kryptowährungen unter den Bürgern privat als gängiges Zahlungsmittel durchsetzen würden (rechtlich wäre das wohl eher ein Tausch), wäre die Grenze immer dann erreicht, wenn man mit den Institutionen zu tun hat, was aber Arbeitgeber mit einschließt, denn das gesetzliche Zahlungsmittel ist nach wie vor der Euro. Um Bitcoins zu besitzen, mußt Du also zunächst Euros besitzen, was Dich voll und ganz systemabhängig macht. Es ist nicht davon auszugehen, daß Bitcoins gesetzliches Zahlungsmittel werden. Eher führt die EU eine eigene Kryptowährung ein, wofür es bereits Pläne gibt (Stichwort "Kryptoeuro").

Denn selbst Gold und Silber sind schlussendlich doch zum großen Teil (zumindest Gold) in den Händen von Zentralbanken, oder?

Gold und Silber, das man selbst besitzt, ist nicht in den Händen von Zentralbanken und überdauert alle staatlichen Institutionen substantiell. Wenn Computer, Internet, Wohnung, Strom, Zentralbankgeld, Bankkonto und Arbeitsstelle weg sind, hat man immer noch Edelmetalle, die man notfalls irgendwo verstecken kann, um ein neues Leben zu beginnen, wenn die "Stürme der Zeit" über einen hinweggezogen sind.
Wenn es hart wird, kann es sein, daß es zu großflächigen und längerfristigen Stromausfällen kommt. Möglicherweise ist der Strom für immer weg, damit natürlich auch alle Kryptowährungen, die auf nicht genutzten und langsam degenerierenden Festplatten lagern. Du würdest Deine Mühe haben, Deine Bitcoinfestplatten während der Zivilisationskrise zu pflegen wie einen Garten aus Bonsaibäumchen, immer schön auf Erschütterungsfreiheit, Temperatur und Luftfeuchte achtend. Es kann außerdem niemand garantieren, daß (selbst bei ungebrochenem Zivilisationsverlauf) heutige Daten/Kryptowährungen und die sie speichernde Hardware in 50 Jahren noch mit den dann vorhandenen Systemen kompatibel sind. Als dauerhafter Wertspeicher kommen sie also nicht in Frage, was bei Gold und Silber anders aussieht. Die hätten selbst nach einen tausendjährigen dunklen Zeitalter noch einen Wert.

Und somit preislich von staatlichen Institutionen kontrolliert.

Es besteht ein gewisses Interesse seitens der Institutionen, Edelmetalle möglichst unattraktiv zu machen und propagandistisch durch allerlei Scheinargumente abzuwerten, eben weil klar ist, daß sich die Menschen damit von der derzeitigen Gesellschaftssimulation ein Stück weit frei machen könnten.

Bzw. Regionalgeld, das in Gemeinden von Kleinunternehmen ausgegeben werden.

Sowas ist mehr eine Wirtschaftssimulation, die ebenfalls in größere Zusammenhänge eingebettet ist. Die Grenze wäre erreicht, wenn man mit Leuten außerhalb der Region handeln müßte, die kein Interesse an lokalen "Wertgutscheinen" haben.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

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Zukunft mit oder ohne Strom/Bitcoin?

Giraffe, Samstag, 13.03.2021, 12:17 vor 1133 Tagen @ Taurec (1255 Aufrufe)

Hallo Taurec,

Ich denke schlussendlich ist die Diskussion mit Bitcoin eine Frage der Ideologie. Hinter Bitcoin steckt die Ideologie des Futurismus. Futurismus in Form von E-Autos, Weltraum, Neue Transportwege, erneuerbare Energien, Nomadenleben und eben auch dezentralisierte Währungen wie Bitcoin.
Die Frage dahinter ist dass unsere Zukunft?
Oder treten wir in eine Zeit ein wo wir keinen Strom mehr haben?
Und ist es überhaupt möglich dass wir keinen Strom haben in Anbetracht dessen dass es überall auf der Welt Wasserkraftwerke gibt?
Rein theoretisch in Bezug auf die Schauungen betrachtet ist es schwierig zu festzustellen ob wir schon bald ohne Strom leben? Denn einerseits gibt es die Schauung mit Frankfurt wo das Handy nicht mehr funktioniert, und es gibt die Schauung von Itoma dass wir in einer Besatzung leben jedoch mit Strom.
Ich persönlich kann mir gut vorstellen dass dieses Jahr noch das Jahr des Bitcoins werden kann gleichzeitig kann ich mir aber darüber hinaus mir nicht vorstellen dass Bitcoin eine große Rolle spielt weil es doch zu komplex ist um in einer Krisenzeit beziehungsweise Kriegszeit von praktischen Nutzen ist.

Giraffe

Datenschwund

IFan, Montag, 15.03.2021, 00:01 vor 1131 Tagen @ Giraffe (1202 Aufrufe)

Hallo Giraffe,

Dein Beitrag verdient eigentlich eine ausführlichere Antwort - vielleicht mache ich das auch noch - aber im Moment habe ich so gut wie keine Zeit, daher nur ein kleines Schlaglicht: Brand eines Rechenzentrums

Gruß, IFan

Vertrauen oder infrage stellen?

Giraffe, Montag, 15.03.2021, 22:09 vor 1130 Tagen @ IFan (1118 Aufrufe)

Hallo Ifan,

Der Artikel ist interessant und gleichzeitig bin ich mir nicht sicher ob es für Bitcoin passend ist, da Bitcoin durch die Blockchain unabhängig von einzelnen Rechenzentren ist.
Andrerseits zeigt es die Anfälligkeit unseres digitalen Zeitalter.
Am Ende wissen wir nicht was die Zukunft bringt, auch wenn wir uns noch so sehr darüber informieren.
Ich denke dass am Ende unsere Grundeinstellung die führende Rolle spielt: es gibt jene die eher vertrauen und die, welche eher skeptisch sind. Die einen vertrauen darauf dass das digitale Zeitalter erst begonnen hat und Bitcoin integraler Bestandteil sein wird und die anderen sind skeptisch und sehen Stromausfall etc als wahrscheinlicher.

Stimmst du dem zu?

Lg

eher nicht

IFan, Dienstag, 16.03.2021, 22:21 vor 1129 Tagen @ Giraffe (1137 Aufrufe)

Hallo Giraffe,

wenn ich als zentrale Frage "Ich denke, dass am Ende unsere Grundeinstellung die führende Rolle spielt: (...)" verstehen soll, dann: eher nicht.

Wenn die Schauungen, über die wir hier sprechen (schreiben), einen realen Hintergrund haben, dann hat unsere Grundeinstellung darauf überhaupt keinen Einfluss. Die Schauungen als Beschreibung einer Katastrophe globalen Ausmaßes zeigen auf einen massiven Asteroiden- oder Kometeneinschlag hin, wahrscheinlich mehrerer Trümmer. (einseitig zerborstene Fenster, Erdbebenschäden, Flutwellen, ...). Wenn die deutsche Realität danach so aussieht, kann man wohl davon ausgehen, dass der BitCoin keine Rolle mehr spielt.

Ob es überhaupt eintrifft, ist nicht sicher, wann, ebensowenig. Ich lebe in einem Gebiet, das nach der Flutwelle von Bandhu nur noch als Watt existieren würde und bin nicht besonders beunruhigt. Insofern meine ich, dass es noch eine ganze Weile dauern wird - wenn es denn überhaupt eintrifft, wie gerade beschrieben.

Daher kann es auch gut sein, dass es mit dem BitCoin noch eine Weile weitergeht. Der BitCoin hat jedoch zwei Probleme: Den massiven CO2-Ausstoß durch die Berechnung - ca. 22 Megatonnen pro Jahr - und die Unregulierung durch materiellen Gegenwert. Ersteres wird möglicherweise durch Klimaschützer nicht mehr toleriert werden, Zweites ist ein Problem an sich. Die enormen Schwankungen in der letzten Zeit - irgendwo zwischen 20 000 und 50 000 $ / Stück, so weit ich mich erinnere - haben etwas damit zu tun, dass es keinen Anker dafür gibt, der den Wert auf einem bestimmten Level halten könnte. Bei (Zentralbank-)Geld ist das anders; da liegt Gold zugrunde, zumindest bei der Bundesbank und wohl auch in der Schweiz.

"Denn selbst Gold und Silber sind schlussendlich doch zum großen Teil (zumindest Gold) in den Händen von Zentralbanken, oder? Und somit preislich von staatlichen Institutionen kontrolliert." (Link) Es ist eher andersherum, der Geldwert wird vom Gold garantiert. Auf jeder Geldnote findest Du eine Unterschrift, z.B. von Draghi, der damals Zentralbankchef war. Das ist eine Remineszenz an die Zeit, wo der Zusammenhang noch viel direkter war; das bedeutet nämlich, dass der Aussteller garantiert, dass der Einzahler des Geldscheins auf Wunsch den entsprechenden Wert in Gold ausgehändigt bekommt.

Weil dieser direkte Zusammenhang aber von den Geldpolitikern eher als hinderlich angesehen wird, weil er den Wert zementiert, aber eigentlich keine Wechselkursschwankungen und Auf- und Abwertungen zulassen würde, wird das gern unter den Teppich gekehrt.

Es kann sein, dass die Zentralbanken dem Treiben noch eine Weile zusehen, aber wenn es zu kritisch wird, dem BitCoin den Garaus machen. Das kann z.B. dadurch geschehen, dass er offiziell als Zahlungsmittel verboten wird.

Was die Zukunft in diesem Bereich bringen mag - kann ich nicht sagen. Wie beschrieben, denke ich, dass es mit der Katastrophe noch eine ganze Weile dauern wird, und bis dahin kann alles Mögliche in dem Bereich passieren. Mit den Schauungen stimmt es aber nicht überein, dass es eine sichere Anlage wäre: Alte Dame.

Gruß, IFan

Zukunft ohne Geld?

Giraffe, Donnerstag, 18.03.2021, 18:12 vor 1128 Tagen @ IFan (1109 Aufrufe)

Hallo Ifan,

ja, z.b. eine CO2 Steuer auf Bitcoin könnte ohne Widerstand und ideologisch untermauert, siehe Klimaschutz, sofort eingeführt werden.

Ja, die Schauungen, die du aufführst, sind sehr anschaulich. Um jedoch gerecht zu bleiben, muss man sagen dass Edelmetalle in solch einer Welt mit ganz wenigen Überlebenden, leeren Häuser, mit Clans, und der ständigen Suche nach Nahrungsmittel genauso wenig eine Rolle spielen, wie eine digitale Krypto"münze". Vielleicht haben Edelmetalle einen gewissen, geringen Vorteil, aber doch keinen grossen. Siehst du das ähnlich?

Lg

www ist weg

IFan, Freitag, 19.03.2021, 22:31 vor 1126 Tagen @ Giraffe (1218 Aufrufe)
bearbeitet von IFan, Freitag, 19.03.2021, 22:43

Hallo Giraffe,

die Beschreibung Wodans Sohns ist ein Schlaglicht und mag nicht die vollständige Situation darstellen.

Sicherlich werden die Menschen aber auch in einer solchen Situation Tauschhandel betreiben, denn der eine hat etwas übrig, was der andere haben möchte, und der andere hat etwas übrig, was der eine haben möchte. Da aber nicht immer direkt das eine gegen das andere begehrte Gut ausgetauscht werden kann und manchmal Zwischenstationen dabei sind, wird es wohl etwas geben, was die Leute als Tauschmittel nutzen. Die Maoris haben damals Muscheln genommen; die Leute Europas werden wohl etwas anderes nehmen. Da es ja nicht ein Anfang bei Null ist, sondern die Leute vorher in einer Zivilsation gelebt haben und sich eben an diese Zivilisation erinnern können, können sie sich sicher an etwas erinnern, was es vorher schon gab und als Tauschmittel anerkannt war. Falls es (noch) kein neues Geld gibt, wofür zumindest schon eine Art Staat existieren muss, gibt es sicherlich etwas, woran sich jeder erinnern kann, dass es etwas wert war, und das ist u.a. Gold und Silber.

Ob die Leute in Wodans Sohns Dorf schon Kontakt mit anderen Dörfern / Siedlungen haben, ist nicht klar, aber es ist für die Übriggebliebenen durchaus anzunehmen. (Wobei Wodans Sohns Schau / Traum durchaus als allegorisch verstanden werden kann, wenn auch nicht muss.)

Es ist nicht unbedingt anzunehmen, dass Clans auf Dauer eine beherrschende Stellung behalten würden. Wenn dem so wäre, hätte sich bisher auch nicht auf deutschem / germanischem Boden eine Zivilsation entwickelt. Die Überlebenden haben sicher eine moralische Wertvorstellung aus der alten Welt übernommen und werden wohl etwas gegen Clans unternehmen, wahrscheinlich durchaus erfolgreich. 9 nach Christus haben sich die Dörfer zusammengetan und die damalige Weltmacht herausgeschmissen, und zwar derart, dass sie nie wiedergekommen ist.

Der BitCoin ist nur eine Vereinbarung, die möglicherweise auf einem Trugschluss beruht, dass er etwas wert sei. Handeln kannst Du damit nur, sobald Du jemanden hast, der auch meint, er sei etwas wert. (Was bei Gold sicherlich genauso ist.) Der BitCoin kann wohl nur in einer Welt existieren, die über ein www - world wide web - verfügt und im Moment als einigermaßen künstlich angesehen werden kann, als virtuelle Welt, so weit es die Computerwelt betrifft, mit Daten, die nur dort existieren und eben nur Daten sind. Computerspiele und die darin erzeugten Welten sind nur Illusion; das trifft in gewisser Weise sicherlich auch auf andere dort vorhandene Welten zu, wie künstliche Währungen. In einer einigermaßen zusammengebrochenen Zivilisation wird es wohl kaum Rechenzentren geben, online-Börsen und Kontakte in andere Länder, höchsten rudimentär. Da es wahrscheinlich eine weltweite Katastrophe sein wird, wird Amerika etc. (einschließlich New York mit der Wall Street) nicht mehr in der Form existieren, wie wir es kannten, sondern vermutlich genau so, wie es dann in Deutschland aussieht. Eine vernetzte Welt mit Usern, die sich um kaum etwas anderes kümmern als um Computer und deren Daten, mit BitCoins handeln, ihren Gehaltsscheck online bekommen und kontaktlos im nächsten Supermarkt bezahlen, wo sie auf einfachste Weise ihre Nahrung erhalten, wird es dann wohl nicht mehr geben. Und sie wird wohl auch nicht so schnell wiederaufgebaut werden können, dass die Leute, die auf Computer angewiesen sind, bis dahin überleben.

Computer sind nachher sicher noch brauchbar - wenn sie nicht durch einen elektromagnetischen Puls vernichtet worden sind - aber wohl eher so wie in der Anfangszeit, als rein lokales Gerät für Textverarbeitung, Drucken, Spielen und vielleicht in der einen oder anderen Art als Maschinensteuerung (Krankenhäuser). Eher wohl nicht als Station im WWW. Mit wem will man denn kommunizieren oder sogar künstliche Währungen handeln, wenn die Knotenpunkte zerstört sind und - falls man jemanden erreicht - auf der anderen Seite auch nur Leute sind, die ums Überleben kämpfen? Das Internet ist zwar als Kommunikationsplattform entwickelt worden, das noch funktioniert, wenn Telefon und Radio etc. ausgefallen sind, aber ob es diese Funktion heute noch erfüllen könnte, ist durchaus fraglich. Vielleicht für militärische Installationen.

BitCoin halte ich für eine Blase, möglicherweise für eine einigermaßen stabile, die eine Weile hält, aber mein Leben würde ich nicht darauf verwetten.

Auch andere Tauschmittel werden nach einer (derartigen) Katastrophe sicher nicht das Ein und Alles sein, was Dir das Leben retten wird, aber sie werden sicherlich wesentlich besser verwertbar sein als ein BitCoin oder dessen Anteil daran.

Gruß, IFan

Die rausgeworfene Supermacht

Frank Zintl @, Lund, Samstag, 20.03.2021, 09:28 vor 1126 Tagen @ IFan (1153 Aufrufe)

Dieser Beitrag ist leider zuerst an falscher Stelle gelandet.


Hallo

Was das Jahr 9 angeht, das unseren germanischen Vorfahren angeblich die Freiheit
gerettet hat:

Ganz so einfach war es nicht. Arminius war dank seiner römischen Militärausbildung
in der Schlacht am Kalkrieser Berg erfolgreich. Er hatte offenbar gelesen, wie die
Eburonen unter Ambiorix bei Aduatuca eineinhalb römische Legionen in einem Hinterhalt
vernichtet hatten.

Nach dem Tod von Augustus wurde aber soforrt eine Strafexpedition durchgeführt, die zu
den Schlachten bei Idistaviso und am Angrivarierwall führten.

Später stand die Eroberung von Britannien im Vordergrund.

Erst nach den Erfahrungen des Bataverkrieges fand man es für notwendig in Germanien
wieder aktiv zu werden. Unter Domitian eroberte man das Limesvorland als eine Puffer-
zone zur besseren Sicherung der Grenzze an Rhein ud Donau.

Marcus Aurelius erstritt gegen die Markomannen einen Abwehrsieg.

Noch kurz nach 235 drang ein römisches Heer tief nach Germanien ein, und beim Harz kam
es zu einer Schlacht. Was war vermutlich unter dem Kaiser Maximinus Thrax.

Auch noch in der Zeit nach Konstantin gelangen begrenzte Siege über Gemanenstämme. Erst
ab 400, als die Westgoten ihre Invasion nach italien angefangen hatten, gingen an Rhein
und Donau die Lichter aus.

Frank

Römer blieben weitgehend weg

IFan, Sonntag, 21.03.2021, 20:04 vor 1125 Tagen @ Frank Zintl (1135 Aufrufe)

Hallo Frank,

"Ganz so einfach war es nicht."

Da hast Du natürlich prinzipiell Recht. Germanicus hat nachher noch ein bisschen herummarodiert (14-16 n. Chr.) und auch das Harzhornereignis 235 / 236 n. Chr. hat es gegeben. Auch Deine anderen Angaben werden richtig sein; allerdings kenne ich mich mit der Geschichte nicht so gut aus, dass ich sie im Einzelnen nachvollziehen könnte.

Allerdings haben die Römer nach dem Varus-Massaker nicht mehr versucht, Germanien insgesamt zu usurpieren.

In Wikipedia steht, "Letztlich gaben die Römer nach einigen Jahren aber den Versuch auf, die Folgen der Varusschlacht zu revidieren. Die Feldzüge wurden durch den neuen Kaiser Tiberius im Jahre 16 beendet, weil der Aufwand an Menschen und Material für die Römer zu hoch wurde und eine indirekte Kontrolle Germaniens zu genügen schien." (unter "Abberufung des Germanicus ...")

Erst fünf Jahre nach dem Varus-Massaker sind einige Römer vorsichtig in das Gebiet vorgedrungen, um zu sehen, was mit ihren Vermissten passiert war und um die Toten ggf. zu bestatten. Es war ein gruseliges Bild.

Weil die Römer aber an sich etwas großmäulig waren und - auch vor ihrem Volk - nicht zugeben wollten, dass sie klein beigegeben haben, fand "Das seit Augustus ungelöste ,Germanenproblem' (...) mit der offiziellen Einrichtung der zwei ,germanischen' Provinzen Germania inferior und Germania superior unter Kaiser Domitian sein Ende." (ebda) Bei den Karten vom Limes kann man feststellen, dass "Germania Inferior" vorwiegend Gebiete umfasste, die heute zu Belgien und den Niederlanden gehören und "Germania Superior" auch nur einen Teil des heutigen Deutschlands.

"Selbst der expansive Kaiser Trajan unternahm nichts zur Wiedereroberung Germaniens."

Das aber nicht nur zur Antwort an Dich, der das sicher auch so weiß, sondern auch an die anderen Leser dieses Beitrags.

Es kann sein, dass ich aus Zeitgründen auf ggf. weitere Replikationen auf diesen Beitrag jetzt erst einmal nicht mehr antworten kann.


Gruß, IFan

Nicht aus Angst

Frank Zintl @, Lund, Montag, 22.03.2021, 14:38 vor 1124 Tagen @ IFan (1081 Aufrufe)

Hallo

De Römer mussten bis zum Jahr 14 warten,, weil Augustus jede neue Aktion in
Germanien verbot. Später - und das stimmt sicher - kam man zu dem Ergebnis,
dass der Ertrag (Plunderung, Steuereinnahmen) die Aufopferungen fur eine
Rückeroberung nicht erstattet hätte. Es wäre ein Minusgeschäft gewesen, und
das stand klar. Also sicherten die Römer nur einen Streifen Vorgelände und
ersparten sich den Rest. Was sie nicht wussten war dass aus den uneinigen
Stämmen allmählich grosse Stammesbünde wie die Alemannen und die Frankeen
hervorgehen würden.

Frank

Edelmetallgeld

Isana Yashiro, Samstag, 13.03.2021, 10:15 vor 1133 Tagen @ Taurec (1281 Aufrufe)

Hallo!

An Deiner Stelle würde ich das Bargeld besser gegen die Demokratie verteidigen wollen, denn es sind die Demokraten, die das Bargeld abzuschaffen gedenken.
Bargeld, insbesondere gold- und silberhaltiges, hat während der gesamten Geschichte stets unter nichtdemokratischen Herrschaftsformen existiert.

An dieser Stelle ist die Frage angebracht, ob anderes Geld als Goldgeld überhaupt Geld ist. Schon Münzen aus Silber waren seit jeher dazu gedacht, Münzen aus Gold zu ersetzen, wenn es zu wenig Gold gab, um es als Geld verwenden zu können. Du sagtest an anderer Stelle, daß der Begriff Mittelalter kein sinnvoller wäre. Dabei darf man aber nicht vergessen, daß der Begriff nicht erfunden wurde, um Spenglerianern zu widersprechen, sondern eine wirtschaftsgeschichtliche Beschreibung ist. Deshalb fängt das Mittelalter mit der Währungsreform Karls des Großen an. Er stieg auf Silbermünzen als Währung um, weil nicht mehr genug Gold vorhanden war. Die Goldminen der Alten Welt waren erschöpft, die Goldminen der Neuen Welt noch nicht bekannt. Deshalb mußte man sich etwas einfallen lassen, um den Mangel zu kompensieren. Bald wurde auch Silber zur Mangelware. Deshalb ließen sich Händler Methoden einfallen, um ihre Versprechen abzusichern, was schließlich in die Fuggerei mündete.

Zwischen Bargeld und Demokratie gibt es keinerlei Verbindung und keine Berechtigung, eine solche anzunehmen.

Das kürze ich mal als Aussage A ab.

Die Demokraten mögen sich zwar die bürgerlichen Freiheitsrechte auf die Fahnen geschrieben haben. De facto ist demokratische Herrschaft aber immer mit der sukzessiven Befreiung der Bürger von den Freiheitsrechten verbunden. Mit der Abgabe der Stimme an den Staat, der fortan die Verantwortung für die Bürger übernimmt, widmet sich dieser der Aufgabe, den Bürger auch von anderen Elementen zu befreien, die den Bürger noch vom Staate unabhängig machen, denn diese Elemente müssen ja, wenn der Staat die Demokratie vertritt (was er immer tut, weil es keine Demokratie ohne Staat gibt), per Definition undemokratisch sein und müssen zur Bewahrung der Demokratie abgeschafft werden.
Daraus folgt, daß das Wesen des Bargeldes undemokratisch ist. Das Wesen der Demokratie wiederum ist die Unfreiheit. Bargeld bedeutet Freiheit, insbesondere Freiheit von der Demokratie und Freiheitsbefreiern. Wer das Bargeld zur Rettung der Demokratie retten will, spielt den Bargeldabschaffern in die Hände, weil er nach deren Regeln spielt, und merkt es nicht.

Aber auch hier sollte man noch einen Schritt weitergehen, denn auch Bargeld ist, wenn es von einer Zentralbank in Form minderwertiger Münzen und Banknoten herausgegeben wird, Staatsgeld, das den Bürger an die Institutionen bindet und unfrei macht.

Das Mittelalter endete als man mit amerikanischem Gold zur Goldwährung zurückkehrte. Aber auch die Goldminen der neuen Welt erwiesen sich als endlich. Daher erfand man teilgedecktes Papiergeld für dessen Wert, der Staat garantierte. Das machte den Staat zu einem notwendigem Übel. Eigentlich war er immer ein Übel und wurde als solches empfunden, aber nun war er auch eine Notwendigkeit geworden und wurde als Notwendigkeit empfunden.

Das heißt, wir leben heute in einem neuem Mittelalter. Enden kann es nur, indem wieder eine Edelmetallwährung oder etwas noch besseres eingeführt wird. Aber das Problem mit dem Goldgeld ist ja gerade, daß nicht genügend Gold vorhanden ist! Wo soll das Edelmetall also herkommen?

Es ist wohl kein Zufall, daß nicht goldgedecktes Geld in unserer Epoche von Demokraten erfunden wurde.

Das kürze ich mal als Aussage B ab. Sie widerspricht Aussage A. Es gibt doch irgendeine Bezeichnung dafür, wenn man neben der eigenen Aussage gleich noch das Gegenteil behauptet, damit man am Ende Recht behalten muß?

Mit der Rettung dieses Bargeldes wäre rein gar nichts gewonnen.
Am besten solltest Du also nicht gegen die Abschaffung des Bargeldes, sondern für die Einführung nicht nur einer goldgedeckten, sondern materiell edelmetallhaltigen Währung eintreten, die ihren Wert auch nach dem Untergang des Staates behält.

Noch besser wäre es stattdessen zu noch früheren Formen des Wirtschaftens zurückzukehren. Wo sehr alt gut ist, da muß noch älter noch besser sein.

So, wie ich die Situation einschätze, scheint mir der Untergang dieses Staates für die Einführung einer Edelmetallwährung aber unbedingt Voraussetzung zu sein.

Es könnte sich auch so verhalten, daß dieser Staat erst dann untergehen kann, wenn er nicht mehr benötigt wird. Er wird jedoch benötigt, wenn er für solche Verhältnisse wie die Wertstabilität einer Währung oder Rechtssicherheit bei Verträgen garantieren muß.

Setze Dich also am besten für den Untergang des Staates und die möglichst endgültige Abschaffung der Demokratie ein.

Wäre unter den Monarchien alles perfekt gewesen, dann hätte man sie nie gestürzt.

Dann bekommst Du Dein edelmetallhaltiges Bargeld quasi im Vorbeigehen. Das wäre der höchste Preis. Für weniger sollte man gar nicht spielen.

In einem späterem Beitrag lieferst Du eine kurze Erklärung des debitistischen Wirtschaftssystems (in dem wir leben). Da ist es seltsam, edelmetallhaltiges Bargeld zugleich als den höchsten Preis zu bezeichnen. Goldgeld wurde schließlich eingeführt, um debitistisch wirtschaften zu können.

Gruß,
Shiro

Edelmetallgeld

Frank Zintl @, Lund, Samstag, 13.03.2021, 10:48 vor 1133 Tagen @ Isana Yashiro (1184 Aufrufe)

Hallo

Schon zur Römerzeit gab es Goldgeld, Silbergeld und Kupfergeld. Das Kupffergeld fur Kleingeld, das Silbergeld fur den Alltag, das Goldgeld für grosse Geschäftsabläufe und als Wertaufbewahrung. Es gab den Ausdruck, wenn ein Römer auf Reisen war und unterwegs im Hotel (gab es) übernachtete: Mit Silber zahle ich meine Hotelrechnung, mig Gold zahle ich, wenn ich das Hotel kaufen will. Vermutlich war das Kupfergeld ddas Trinkgeld fürs Personal. Warum erfährt man in der Geschichte z.B. gar nichts über eine Münzreform unter Karl dem Gossen ? Der Mann war sehr innovativ und vielseitig für seine Zeit. Eben ein Franke. Er wollte den ersten Kanal zwischen Nebenflüssen von Rhein und Donau graben lassen. Er wollte die Volkssprachen dokumentieren und fördern und führte sie in die Heilige Messe als Predigtsprachen ein. Dem verdanken wir die ältesten althochdeutschen Textfragmente. Er wollte sein grosses neues weströmisches Reich nach aussen durch Pufferstaaten (Marken) absichern. Er unterhielt weit reichende diplomatische Verbindungen zum Kaiser in Byzanz, zum Kalifen in Bagdad und auch zum dänischen König in Jelling. Was das heutige Edelmetallgeld angeht - inzwischen können wird das Gold durch die sehr begehrten und werthaltigen Edelmetalle der Platinfamilie ergänzen. Allerdings haben sie als Katalysatoren auch wichtige industrielle Anwendungsgebiette, nicht nur im Auto.

Pecunia non olet

Frank

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Mittelalter, Gold, Zivilisation

Taurec ⌂, München, Samstag, 13.03.2021, 13:05 vor 1133 Tagen @ Isana Yashiro (1363 Aufrufe)

Hallo!

An dieser Stelle ist die Frage angebracht, ob anderes Geld als Goldgeld überhaupt Geld ist. Schon Münzen aus Silber waren seit jeher dazu gedacht, Münzen aus Gold zu ersetzen, wenn es zu wenig Gold gab, um es als Geld verwenden zu können.

Abgesehen davon, daß Goldstückelung für alltägliche Geschäfte viel zu grob ist, weswegen sich das weniger wertvolle Silber anbietet (das im historischen Durchschnitt ca. 1/15 des Goldwertes hatte).

Du sagtest an anderer Stelle, daß der Begriff Mittelalter kein sinnvoller wäre. Dabei darf man aber nicht vergessen, daß der Begriff nicht erfunden wurde, um Spenglerianern zu widersprechen, sondern eine wirtschaftsgeschichtliche Beschreibung ist.

Der Begriff wurde eher von Humanisten erfunden, die merkten, daß mit ihrer Zeit eine irgendwie neue geistige Epoche angebrochen war, die sich von den vorangegangenen Jahrhunderten abhebt. Darüber hinaus war klar, daß die Antike, an der man sich verstärkt orientierte, sich durch einen Bruch dunkler Jahrhunderte von der eigenen Geschichte abhebt. Deswegen nannte man die Zeit zwischen Antike und humanistischer Neuzeit das Mittelalter. Das ist ein Begriff, der nur in Europa und nur für unsere Kultur anwendbar ist. Die ganze restliche Weltgeschichte fügt sich nicht darin ein, weswegen er als Kategorie eines umfassenden Geschichtsbildes abzulehnen ist.

Deshalb fängt das Mittelalter mit der Währungsreform Karls des Großen an.

Das wäre mir neu. Scheint eine willkürliche Setzung zu sein, weil der ordnende Geist irgendwo einen Pflock einschlagen muß, wo sich die Geschichte im Nebel verliert.

Das Mittelalter endete als man mit amerikanischem Gold zur Goldwährung zurückkehrte.

Angeblich kehrte man schon mit den Kreuzzügen wieder zu Goldmünzen zurück (Quelle). Folglich endet das Mittelalter im Jahre 1252, als Florenz mit dem Fiorino d’oro die erste Goldmünze prägte. ;-)

Das heißt, wir leben heute in einem neuem Mittelalter.

Das alte Mittelalter wäre da sicher beleidigt, wenn es sähe, wie die Menschen heute im Gegensatz zu ihm drauf sind. :ok:

Enden kann es nur, indem wieder eine Edelmetallwährung oder etwas noch besseres eingeführt wird.

Enden würde es zum Beispiel, wenn man die Demokratie abschaffte und durch ein hierarchisches Stände- bzw. Kastensystem ersetzte, das von adligen Fürsten geführt wird. Die Währung wäre als ein Aspekt des Wirtschaftslebens, das wiederum nur ein Aspekt des Lebens ist, nur eine Komponente. Also irgendwas kann an Deinem von der Wirtschaftsseite her gedachten Geschichtseinteilung nicht stimmen...

Aber das Problem mit dem Goldgeld ist ja gerade, daß nicht genügend Gold vorhanden ist! Wo soll das Edelmetall also herkommen?

Markus Krall führte das in seinen Vorträgen gelegentlich aus: Obwohl die Goldmenge im Deutschen Kaiserreich relativ stabil blieb, wurde die Geldmenge ausgeweitet und ein unvergleichlicher Wirtschaftsboom eingeleitet. Maßgeblich ist wohl nur, daß das Geld nominal goldgedeckt ist (in der Annahme, daß nicht alle gleichzeitig das Versprechen einzulösen gedenken). Aber auch das war eigentlich Staatsgeld.

Die Römer, die aufgrund ihre antiken, körperbezogenen Seelenverfassung kein mit Abstrakta hantierendes dynamisches Währungssystem hatten wie wir im Abendland, standen da vor wirklichen Problemen, da sie Gold tatsächlich materiell in konkreter Münzform handelten, was mit der Ausweitung des Imperiums zu einer Ausdünnung des Goldbestandes und der Notwendigkeit einer weiteren Ausdehnung des Imperiums führte, um fremde Völker zu berauben und sich deren Edelmetallbestände anzueignen (insofern waren die Römer die Amerikaner der Antike, wobei es letzteren nicht darum geht, sich die fremde Währung anzueignen, sondern anderen die eigene als Zahlungsmittel aufzudrängen, um ihren "Wert" zu erhalten). Imperiale Überdehnung und Zusammenbruch waren die Folge, weil man an vielen Fronten dem Druck von außen nicht mehr standhalten konnte. Das trug neben anderen Faktoren zu der im Vergleich zu anderen Zivilisationen relativ kurzen Dauer der antiken Zivilisation bei.

Voraussetzung einer stabilen Goldwährung scheint ein Wirtschaftsraum zu sein, aus dem nicht mehr Gold abfließt als hereinkommt oder abgebaut wird, und der über eine lange Zeit stabile Bevölkerungszahl verfügt.

Das kürze ich mal als Aussage B ab. Sie widerspricht Aussage A. Es gibt doch irgendeine Bezeichnung dafür, wenn man neben der eigenen Aussage gleich noch das Gegenteil behauptet, damit man am Ende Recht behalten muß?

Nö, wieso? Bargeld ist nicht gleich nichtgoldgedecktem Geld. Geprägte Goldmünzen sind ebenso Bargeld wie Eurogeldscheine. Die Abschaffung der Golddeckung (1971 durch Nixon) war eine Aktion demokratischer Politiker (nicht der demokratischen Partei sondern Politiker in einem demokratischen System).

Wäre unter den Monarchien alles perfekt gewesen, dann hätte man sie nie gestürzt.

Mitnichten, denn die Etablierung einer Staatsform richtet sich nicht danach, ob sie nützt oder nicht, sondern nach der Phase im Zyklus der Kulturen. Das Ende der Monarchien war gekommen, weil der rationalisierende und organisierende Intellekt der Großstädte mit seinen abstrakten und ideologischen Gesellschaftsentwürfen die Oberhand über Blut und Boden gewann, während zeitgleich die herrschenden Familien Europas nach 1000 Jahren blutmäßig ausgelaugt waren und den Kampf gegen jene, die sie in Frage stellten, nicht mehr führen konnten.
Wie sich seitdem regelmäßig herausstellt, sind alle abstrakten Gesellschaftsentwürfe grundsätzlich unperfekt und nur temporär stabil, was sie der organisch gewachsenen Kultur unterlegen macht. Nachdem letztere aber vernichtet wurde, läßt sie sich nicht mehr wiederherstellen. Der Intellekt kann nicht planhaft ins Leben rufen, was sich grundsätzlich der Planbarkeit entzieht. Es verhält sich wie mit einem Gärtner, der zwar anpflanzen, düngen und die Voraussetzungen für Wachstum schaffen kann, während das Wachstum selbst, die Lebendigkeit einer Pflanze sich aus immateriellen Quellen speist, die sich dem Intellekt entziehen. Das ähnelt dem Böckenförde-Diktum, mit dem konservative Staatsrechtler schon lange erkannt haben, daß die modernen säkularisierten Staaten auf Grundlagen fußen, die sie selbst nicht garantieren können. Die demokratischen, liberalen und sozialistischen Gesellschaftsexperimente der letzten beiden Jahrhunderte haben die Kultur getötet und damit die Voraussetzungen des organischen Wachstums. Alle Versuche, es anders oder besser zu machen als die Vorväter und ein utopisches "perfektes" Staatswesen einzurichten, haben nur noch tiefer in den Untergang geführt. Jetzt befinden wir uns in einer Münchhausensituation, in der wir uns selbst am Schopfe aus dem Sumpfe ziehen müßten.

In einem späterem Beitrag lieferst Du eine kurze Erklärung des debitistischen Wirtschaftssystems (in dem wir leben). Da ist es seltsam, edelmetallhaltiges Bargeld zugleich als den höchsten Preis zu bezeichnen. Goldgeld wurde schließlich eingeführt, um debitistisch wirtschaften zu können.

Gemeint war nicht das Goldgeld als höchster Preis, sondern der unschätzbare Gewinn, der uns winkte, wenn es uns gelänge, den selbstzerstörerischen Modus zu beenden, in dem sich unsere auf liberalen-demokratischen und (zunehmend) sozialistischen Grundlagen organisierte Zivilisation befindet. Andernfalls dräut uns womöglich ein ähnlich schnelles Ende wie dem alten Rom.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Anlagemünzen

Isana Yashiro, Montag, 15.03.2021, 10:20 vor 1131 Tagen @ Taurec (1183 Aufrufe)

Hallo!

Abgesehen davon, daß Goldstückelung für alltägliche Geschäfte viel zu grob ist, weswegen sich das weniger wertvolle Silber anbietet (das im historischen Durchschnitt ca. 1/15 des Goldwertes hatte).

Schon hier muß man unterscheiden: Einen Wechselkurs gab es nur im sogenannten Bimetallstandard. Der Name ist etwas irreführend, weil wir heute unter Bimetall etwas anderes verstehen. Früher bedeutete Bimetall, daß sowohl Gold als auch Silber Geld waren. In einem Goldstandard hat das Silber jedoch nicht deshalb einen Wert, weil es Silber ist, sondern weil die Silbermünzen eine Stückelung der Goldmünzen sind. So wie der Eurocent heute seinen Wert nicht aus seiner rötlichen Farbe bezieht, sondern daher, daß er ein Hundertstel eines Euros ist. Im Silberstandard hatte man dagegen schon versucht, Gold als Geld aufzugeben, so daß Gold dann nur noch Fremdwährung oder Handelsware war.

Geld wurde von König Priamus von Troja erfunden, bestand aus Gold und die griechische Mythologie weist bereits darauf hin, daß das System Geld von Anfang an Betrug beinhaltete. Auch Gold funktioniert als Geld nur unter Aufrechterhaltung einer Illusion.

Später hat dann Krösus (der griechische König Kroios) auch Silber zum Geld erklärt und das war das Geld, das sich in andere Kulturen ausbreitete. Eigentlich hatte es auf den Rat seiner Astrologen hin einen Wechselkurs von 1:19, dem Verhältnis des Jahres zum Meton-Zyklus entsprechend, zwischen Gold und Silber haben sollen. Das stand auch im Blog von Martin Armstrong, aber ich finde das nicht mehr. Auf jeden Fall kommt man an Martin Armstrong nicht vorbei, wenn es um historische Münzen geht.

Der Begriff wurde eher von Humanisten erfunden, die merkten, daß mit ihrer Zeit eine irgendwie neue geistige Epoche angebrochen war, die sich von den vorangegangenen Jahrhunderten abhebt. Darüber hinaus war klar, daß die Antike, an der man sich verstärkt orientierte, sich durch einen Bruch dunkler Jahrhunderte von der eigenen Geschichte abhebt. Deswegen nannte man die Zeit zwischen Antike und humanistischer Neuzeit das Mittelalter. Das ist ein Begriff, der nur in Europa und nur für unsere Kultur anwendbar ist. Die ganze restliche Weltgeschichte fügt sich nicht darin ein, weswegen er als Kategorie eines umfassenden Geschichtsbildes abzulehnen ist.

Ja, die Weltgeschichte fügt sich nicht darin ein. Die Zeit ausreichendes Gold gilt auch als die Zeit des Feudalismus, was den Feudalismus zu einem Synonym für das Mittelalter machen würde. In dem Fall hätte das Mittelalter in Japan erst zusammen mit dem neunzehnten Jahrhundert geendet und in Tibet erst durch die chinesische Kulturrevolution. Insofern stimmt es schon, daß der Begriff nicht für ein umfassendes Geschichtsbild taugt. Aber für die europäische Geschichte schon. Da gilt der Begriff des Mittelalters durchaus als die Beschreibung einer Zeit, in der Europäer weniger konnten und weniger wußten als in der Antike zuvor oder der Neuzeit danach. Man gebraucht den Begriff Mittelalter daher vor allem, um die Frage zu stellen, ob zwischen der Unwissenheit und dem wirtschaftlichen Rückgang ein Zusammenhang besteht. Manchmal auch, um diesen Zusammenhang zu suggerieren.

Das wäre mir neu. Scheint eine willkürliche Setzung zu sein, weil der ordnende Geist irgendwo einen Pflock einschlagen muß, wo sich die Geschichte im Nebel verliert.

Natürlich ist das eine willkürliche Setzung. Wenn man das Mittelalter als die Zeit ohne ausreichend Gold ansieht, dann müßte man ohne eine willkürliche Setzung behaupten, daß es mal mehr und mal weniger mittelalterte.

Angeblich kehrte man schon mit den Kreuzzügen wieder zu Goldmünzen zurück (Quelle). Folglich endet das Mittelalter im Jahre 1252, als Florenz mit dem Fiorino d’oro die erste Goldmünze prägte. ;-)

Es mittelalterte halt mal mehr und mal weniger. Auch heute gibt es den Krüger-Rand, den Maple Leaf oder allgemein Anlagemünzen. Sogar Frank Zintls Wunsch nach Platinmünzen ist damit bereits erfüllt. Nur weil es heute wie damals Randerscheinungen gibt und gab, heißt das noch lange nicht, daß Dollar und Euro bereits abgeschafft und wir zum Goldstandard zurückgekehrt wären.

Das alte Mittelalter wäre da sicher beleidigt, wenn es sähe, wie die Menschen heute im Gegensatz zu ihm drauf sind. :ok:

Das kann sein.

Markus Krall führte das in seinen Vorträgen gelegentlich aus: Obwohl die Goldmenge im Deutschen Kaiserreich relativ stabil blieb, wurde die Geldmenge ausgeweitet und ein unvergleichlicher Wirtschaftsboom eingeleitet. Maßgeblich ist wohl nur, daß das Geld nominal goldgedeckt ist (in der Annahme, daß nicht alle gleichzeitig das Versprechen einzulösen gedenken). Aber auch das war eigentlich Staatsgeld.

Die Römer, die aufgrund ihre antiken, körperbezogenen Seelenverfassung kein mit Abstrakta hantierendes dynamisches Währungssystem hatten wie wir im Abendland, standen da vor wirklichen Problemen, da sie Gold tatsächlich materiell in konkreter Münzform handelten, was mit der Ausweitung des Imperiums zu einer Ausdünnung des Goldbestandes und der Notwendigkeit einer weiteren Ausdehnung des Imperiums führte, um fremde Völker zu berauben und sich deren Edelmetallbestände anzueignen (insofern waren die Römer die Amerikaner der Antike, wobei es letzteren nicht darum geht, sich die fremde Währung anzueignen, sondern anderen die eigene als Zahlungsmittel aufzudrängen, um ihren "Wert" zu erhalten). Imperiale Überdehnung und Zusammenbruch waren die Folge, weil man an vielen Fronten dem Druck von außen nicht mehr standhalten konnte. Das trug neben anderen Faktoren zu der im Vergleich zu anderen Zivilisationen relativ kurzen Dauer der antiken Zivilisation bei.

Voraussetzung einer stabilen Goldwährung scheint ein Wirtschaftsraum zu sein, aus dem nicht mehr Gold abfließt als hereinkommt oder abgebaut wird, und der über eine lange Zeit stabile Bevölkerungszahl verfügt.

Eigentlich hätte man doch nur den Wert der Goldmünze für verdoppelt erklären müssen. Aber dann hätten die einfachen Bürger durchschaut, daß das gesamte Geldsystem von Anfang an nichts anderes als Betrug und Illusion gewesen ist.

Wäre unter den Monarchien alles perfekt gewesen, dann hätte man sie nie gestürzt.


Mitnichten, denn die Etablierung einer Staatsform richtet sich nicht danach, ob sie nützt oder nicht, sondern nach der Phase im Zyklus der Kulturen.

Das bedeutet dann aber auch, daß man sich alle weiteren Ausführungen dazu, warum es jetzt so ist wie es ist oder wie man etwas daran ändern könnte oder wie man ein früheres System zurückbekäme, sich einfach sparen kann. Wir bekommen nichts zurück, sondern befinden uns nunmal auf der Zeitachse an dem Punkt, an dem wir uns befinden. Von hier/ jetzt aus kann es nur in die Richtung weitergehen, die der Zyklus der Kulturen gesetzmäßig vorsieht. Etwas anderes wird nicht passieren.

Gruß,
Shiro

Das Hoch-Mittelalter war mit zinsfreiem Geld die größte Blütezeit die es überhaupt jemals gab!

xsurvivor-1, Donnerstag, 18.03.2021, 14:19 vor 1128 Tagen @ Isana Yashiro (1193 Aufrufe)

Man gebraucht den Begriff Mittelalter daher vor allem, um die Frage zu stellen, ob zwischen der Unwissenheit und dem wirtschaftlichen Rückgang ein Zusammenhang besteht. Manchmal auch, um diesen Zusammenhang zu suggerieren.

hallo,

das Hoch-Mittelalter (1150 - 1350) war nicht rückständig etc. - ganz im Gegenteil: Damals gab es sog. "Brakteaten-Geld" (bedeute "dünnes Blech") - das waren zinsfrei umlaufende Münzen aus dünnem Blech.
Weil es zinsfrei und ohne Goldbindung war gab es damals den größten Wirtschaftsaufschwung der ganzen Menschheitsgeschichte!
Damals gab es die 30 Stunden-Woche in der Stadt, Montag war grundsätzlich arbeitsfrei, über 150 arbeitsfreie Tage im Jahr - es gab keine Kriege, einen Wohlstand der so breit verteilt war wie nie zuvor und danach wieder.

Damals wurden die meisten Städte in Europa gegründet, die ganzen Kathedralen und Dome gebaut - alles mit freiwilligen Spenden der Menschen die Geld im Überfluss hatten.

Das Elend das wir heute mit dem Mittelalter verbinden begann erst, als Ende des 14. Jhds. die Fugger die Goldwährung wieder einführten - die meisten Folterinstrumente wurden bspw. erst nach 1500 erfunden oder da begann auch erst die Hexenverbrennung, Bauerkriege etc.

die Goldwährung ist also alles andere als eine gute Sache - sie steht für Armut, Elend und dauerhafte Depression. Ganz einfach weil das Goldgeld nicht umläuft, da niemand gerne ein glänzendes Goldstück für Käufe ausgibt, es deshalb zurückgehalten wird und deshalb die Wirtschaft in einer Dauerdepression verharrt.

Siehe hier: MITTELALTERLICHE WIRTSCHAFTSBLÜTEDeshalb sagte schon Pythagoras: "Ehret Lykurg, denn er ächtete das Gold, die Ursache aller Verbrechen!"

Lykrug war der größte spartanische König der Goldgeld verbot und Geld aus Eisen machte das dann auch seine Funktion als Tauschmittel erfüllte.

Darum ist es völlig falsch Goldgeld, wie es heute gemacht wird, irgendwie mit stabiler Wirtschaft in Zusammenhang zu bringen - das Gegenteil ist der Fall!

Gruß

HAb ich da was missverstanden ?

Frank Zintl @, Lund, Donnerstag, 18.03.2021, 20:33 vor 1128 Tagen @ xsurvivor-1 (1096 Aufrufe)

Hallo

Für welches Land oder welche Länder soll das denn gelten ?

Das Hochmittelalter endete mit der grossen Pestepidemie von 1347-51.

Vorher soll es keine Kriege gegeben haben ?

Die Kreuzzüge ?

Die spanische Reconquista ?

Die deutsche Ostkolonisation ?

Die deutschen Italienzüge ?

Ich moralisiere jetzt nicht ob die Kriege des Hochmittelalters gerecht
waren oder nicht. Sicher waren sie vom Umfang und von der Anzahl der
beteiligten Kombattanten kleiner als später. Aber von einer friedlichen
Zeit zu schreiben ist grob falsch.

Dazu kommt das in ganz Europa verbreitete System der Leibeigenschaft
im Feudalismus. Die Stadtbürger, die relativ besser gestellt waren,
machten einen sehr kleinen Teil der Bevölkerung aus. Erst im späten
Mittelalter wuchsen die Städte schnell und wurden auch gegenüber dem
hohen und niedrigen Adel immer selbstbewusster. Das Hochmittelalter war
noch das Zeitalter der Burgen, das Spätmittelalter das der Städte.

Allein in Deutschland gab es mehrere Perioden mit Bügerkriegen, die
in der offiziellen Geschichtsdarstellung im Schulbuch Interregnum
heissen. Es waren aber keine Bürgerkriege, sondern Kriege rivalisierender
furstlicher Adelsgeschlechter z.B. Welfen gegen Staufer.

Der Geldumlauf war gering. Die Abgabenlast der Hörigen wurde in Natura
und in Dienstleistungen (Frondienste) gezahlt.

Ich vermisse das idyllische Bild, das hier vom hohen Mittelalter
gezeichnet wird.

Frank

minderheitsstandpunkt

detlef, Freitag, 19.03.2021, 10:34 vor 1127 Tagen @ Frank Zintl (1150 Aufrufe)

moin,

Ich vermisse das idyllische Bild, das hier vom hohen Mittelalter
gezeichnet wird.

vergiss nicht, was unser thema ist. spoekenkiekerei (wie es in norddeutschland hiess)

spoekenkieker waren vieles: verehrt, gefuerchtet, gehasst, verfolgt usw.
aber vor allem waren sie eines: eine sehr kleine minderheit.

(die "demokratische" vorstellung, dass jeder traum, der beim aufwachen noch nicht vergessen ist, irgendeine bedeutung haben muss, verdanken wir den Freudianischen irrenaerzten.)

das idyllische bild vom hohen mittelalter passt schon. fuer eine minderheit von fuenf bis zehn prozent.
die anderen 95% gab es einfach nicht. die hatten null bildung, lebten nur im drei-F verfahren (fressen, ficken, frohnen)
sie waren bessere haustiere. mehr nicht.

eigentlich... ist es heute nicht anders. versuch mal die welt aus dem blickwinkel eines milliardaers zu sehen.
da stehen wir auch nur knapp ueber milchkuehen aber noch unter jagdhunden.

und funktionieren tuts auch noch gleich.
5% gaense schnattern - und 95% voegel huepfen.
eine kraehe schreit - und 95% börnen, luhten und mördern...

kultur, genau wie musik wird nur von wenigen gemacht. das gilt selbst fuer zivilisation. die grosse menge/fuellmasse latscht bloss hinterher und (ge)horcht.

gruss,d

Du verwechselst das HochMittelalter mit der Zeit danach

xsurvivor-1, Samstag, 20.03.2021, 07:01 vor 1126 Tagen @ Frank Zintl (1092 Aufrufe)

Hallo,

was Du aufzählst und im Kopf hast ist erst NACH dem Hochmittelalter eingetreten - die meisten Folterinstrumente wurden bspw. erst nach 15000 überhaupt erfunden. Die Bauernkriege waren nicht umsonst im Jahr 1525.
Die meisten verwechseln das und werfen das alles in einen Topf, dass das Mittelalter aus verschiedenen, nicht vergleichbaren Zeitepochen bestand.

Es muss seinen Grund haben, dass die meisten deutschen Städte zwischen 1150 und 1450 gegründet wurden.
Das größte Wirtschaftswunder das es je gegeben hat mit zinsfreiem Brakteatengeld

Schau Dir nur einmal die Dome bspw. Kölner Dom an - wie wurde so ein Jahrhundertprojekt wohl finanziert und warum wurden die Bauten überall Ende des 15. Jhds plötzlich eingestellt?

Gruß

Kein Mistverständnis

Frank Zintl @, Lund, Samstag, 20.03.2021, 22:42 vor 1125 Tagen @ xsurvivor-1 (1082 Aufrufe)

Hallo

Nein ich verwechsle nichts.

Ja die Städte begannen im Hochmittelalter schnell zu wachsen. Ja, in den Gebieten
der deutschen Ostkolonisation wurden innerhalb von 200 Jahren viele Städte gegründet,
u.a. die Perlenkette der Hansestädte an der vorher slawischen Ostseeküste. Ja es
wurden grosse Dombauprojekte in Angriff genommen.

Ich wehre mich dagegen, dass diese Zeit als friedlich und idyllisch verherrlicht wird.

Ich zitiere einen Zeitzeugen, den Minnesänger Walther von der Vogelsch äääh weide.

Aus dem "Reichston":

Untriuwe ist in der saze.
Gewalt vert uf der strasse.
Vride und reht sint sere wunt.
Diu drei enhabent geleites nict,
diu zwei enwerdent eh gesunt.

Es war keine friedliche, sondern eine kriegerische Zeit. Eine Zeitlang konnte man die
ritterlichen Streithähne auf Kreuzzug schicken. Dann fand das Gemetzel woanders statt.

Allein schon das Vorgehen des Königs Johann ohne Land gegen die englischen Adligen nach
der Magna Charta. Der Krieg zwischen Schottland und England vom späten 133. bis zum
frühen 14. Jahrhundert mit den Schlachten von Stamford Bridge, Falkirk und Bannockburn.
Die deutschen italienzuge und die Kleinkrriege zwischen Staufern und Welfen. Die
Gefangennahme von König Richard Löwenherz durch die Babenberger Herzöge in Wien. Die
Kriege der französischen Krone gegen Aufständische in Flandern mit der Schlacht von
Kortrijk (Courtrai). Das alles fällt ins Hochmittelalter. Nicht jeder deutsche
Italienzug verlief friedlich. Die -notwendigen - Kriegszüge von Ruy Diaz Campeador,
von seinen arabischen Gegnern El Cid (der Herr) genannt. Nicht zu vergessen das Vorgehen
des Deutschen Ritterorden und des Schwertbrüderorden im slawischen und baltischen
Ostseeraum bis hin zur Schlacht am Peipussee gegen das russische Bauernaufgebot von
Alexander Nevski.

Die Bauern waren leibeigen und lebten wie ihr Vieh. Praktisch überall.

Mag das Geldwesen in Ordnung gewesen sein, aber viele andere Dinge waren es nicht.

Frank

Das Mittelalter war die größte Blütezeit unserer Geschichte

xsurvivor-1, Sonntag, 21.03.2021, 18:08 vor 1125 Tagen @ Frank Zintl (1101 Aufrufe)


Die Bauern waren leibeigen und lebten wie ihr Vieh. Praktisch überall.

Mag das Geldwesen in Ordnung gewesen sein, aber viele andere Dinge waren es nicht.

Frank

Hallo,

die furchtbaren Dinge die du fälschlich dem Hochmittelalter zuordnest kamen erst DANACH - wie schon beschrieben wurden die meisten Folterinstrumente überhaupt erst nach 16500 erfunden.
Leibeigenschaft war auch erst später üblich und dass 2Stadtluft frei macht2 hast Du sicher auch schon gehört.

In den Städten gab es die 30 Stundenwoche bei bis zu 150 arbeitsfreien Tagen!
Schau Dir nur die Kathedralen und Dome von damals an - was glaubst Du wie das wohl erschaffen werden konnte und warum ab 1500 überall in Europa für 300 Jahre Baustopp war?

Eine deutlich bessere Zeit als das was wir heute kennen und die Grundlage war zinsfreies Geld - so wie heute die Grundlage unseres verkommenen Zeitalters das Zinsgeld mit der Börsenspekulation ist.

Gruß

Einseitig

Frank Zintl @, Lund, Montag, 22.03.2021, 14:48 vor 1124 Tagen @ xsurvivor-1 (1100 Aufrufe)

Hallo

Wie kann man derart die umfangreichen kriegerischen Ereignisse
des Hochmittelalters nicht zur Kenntnis nehmen und einfach
ausblenden ?

Frank

Avatar

Fellachenideale

BBouvier @, Montag, 22.03.2021, 18:32 vor 1124 Tagen @ Frank Zintl (1217 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Montag, 22.03.2021, 18:47

<"Wie kann man derart die umfangreichen kriegerischen Ereignisse
des Hochmittelalters nicht zur Kenntnis nehmen und einfach
ausblenden ?
">

Hallo, Frank!

Kann es sein, daß Du Kriege der Zivilsationen
mit dem Streiten in Kulturepochen für das gleiche hältst?

Daß Dir mal Jemand gesagt hat, Kriege wären aber ganz, ganz Pfui-Baba,
und Du hast darüber nur noch nie nachgedacht?

Daß Du vielleicht sogar meinst, daß - wenn nur alle ganz lieb und brav
zuhause ihre Namen tanzen würden - daß man dabei nie gestört werde?

Daß Dir nicht bewußt ist, daß es Staaten und Völker gibt,
die ihre helle Freude an Kriegen haben, weil sich darauf ihr Wohlstand
und Gedeihen
gründet?

Exemplarisch sei diesbezüglich nur auf die Anweisungen
des Stammesgottes Jahwe an sein von ihm auserwähltes Volk hingewiesen,
auch auf die Erfolgsgeschichte der Römer, Mongolen, Briten und der USA:
=>
"Krieg ist eine ganz grandiose Sache!!"

(In einem Fachbuch dazu habe ich mal gelesen,
daß beispielsweise die Briten zwischen 1750 und 1922
nur in 2 Jahren mal keinen (!) Krieg irgendwo
auf dem Globus führten - und bei den USA
dürfte es nicht wesentlich anders sein.
*ohne Gewähr, aus dem Gedächtnis*)

Merke:
- für den "Frieden" braucht es immer Zwei.
- dauerhaften gibt es nur auf dem Friedhof

Spengler:
"Der Friede ist ein Wunsch, der Krieg eine Tatsache, und die Menschengeschichte
hat sich nie um menschliche Wünsche und Ideale gekümmert.
Das Leben ist Kampf unter Pflanzen, Tieren und Menschen,
ein Kampf zwischen einzelnen, Klassen der Gesellschaft, Völkern und Staaten,
ob er sich nun in wirtschaftlichen, sozialen, politischen oder militärischen Formen abspielt.
Es ist ein Kampf um die Macht, seinen Willen, Vorteil oder seine Meinung
vom Nützlichen oder Gerechten durchzusetzen, und wenn andre Mittel versagen,
wird man immer wieder zum letzten greifen, der Gewalt.
Man kann den einzelnen, der Gewalt anwendet, einen Verbrecher nennen,
eine Klasse revolutionär oder Landesverräter, ein Volk blutdürstig,
aber das ändert nichts an der Tatsache."

"Alle Weltverbesserer und Weltbürger vertreten Fellachenideale,
ob sie es wissen oder nicht.
Ihr Erfolg bedeutet die Abdankung der Nation innerhalb der Geschichte,
nicht zugunsten des ewigen Friedens, sondern zugunsten anderer ...
Als die Mongolen 1401 Mesopotamien eroberten,
haben sie aus 100000 Schädeln der Bevölkerung von Bagdad,
die sich nicht gewehrt hatte, ein Siegesdenkmal aufgeschichtet ...
Lever doodt als Sklaav: das ist ein altfriesischer Bauernspruch.
Die Umkehrung ist der Wahlspruch jeder späten Zivilisation
und jede hat erfahren müssen, wieviel es kostet ...
und endet in jeder Kultur bei den Aposteln des Weltfriedens.
Jedes Volk bringt solchen – geschichtlich betrachtet – Abfall hervor.
Schon die Köpfe bilden physiognomisch eine Gruppe für sich.
Sie nehmen in der »Geschichte des Geistes« einen hohen Rang ein
- eine lange Reihe berühmter Namen ist darunter –,
vom Standpunkt der wirklichen Geschichte aus betrachtet, sind sie minderwertig.
Das Schicksal einer Nation mitten in den Ereignissen ihrer Welt
hängt davon ab, wie weit es der Rasse glückt,
diese Erscheinung geschichtlich unwirksam zu machen."

Grüße,
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

Nur Fellachen wollen Frieden ?

Frank Zintl @, Lund, Dienstag, 23.03.2021, 09:00 vor 1123 Tagen @ BBouvier (1084 Aufrufe)

Hallp

Das muss ich mir merken:

Wer den Krieg verabscheut und den Frieden liebt, der hat also Fellachenideale.

Dann bin ich gern Fellache. Nit Fellachen hätten wir eine bessere - freundlichere -
Welt. Ohne dass sich Menschen gegenseitig niedermetzeln.

Als Katholik gehe ich nicht nach Spengler, sondern nach Christus. Und der hat gesagt
"Selig sind die Friedfertigen". Ich bin kein Spenglerianer wie so viele andere hier.

Als Jahrgang 1957 habe ich noch nie einen Krieg aus der Nähe 1:1 miterleben müssen.
Erst recht war mir das Schicksal erspart selbst daran teilzunehmen. Niemand hat je
auf mich geschossen, und ich musste noch nie auf jemanden schiessen. Auch hat nie
jemand Bomben auf mich geworfen. Allerdings sah ich als Kind noch die Reste der
Wunden, die der Luftkrieg in unseren Städten hinterlassen hat.

Das friedliche Leben, das mir vergönnt war, gönne ich auch gern anderen.

Krieg kenne ich - wie viele andere auch - nur aus Fernsehmeldungen von fernen
Kriegsschauplätzen. Aber auch den Menschen dort wünsche ich Besseres:

Frieden, Freiheit und Wohlstand

Pax vobiscum !

Frank

Krieg und Frieden

Josefus, Dienstag, 23.03.2021, 13:52 vor 1123 Tagen @ Frank Zintl (1124 Aufrufe)

Hallp

Das muss ich mir merken:

Wer den Krieg verabscheut und den Frieden liebt, der hat also Fellachenideale.

Dann bin ich gern Fellache. Nit Fellachen hätten wir eine bessere - freundlichere -
Welt. Ohne dass sich Menschen gegenseitig niedermetzeln.

Als Katholik gehe ich nicht nach Spengler, sondern nach Christus. Und der hat gesagt
"Selig sind die Friedfertigen". Ich bin kein Spenglerianer wie so viele andere hier.

> Als Jahrgang 1957 habe ich noch nie einen Krieg aus der Nähe 1:1 miterleben müssen.

Erst recht war mir das Schicksal erspart selbst daran teilzunehmen. Niemand hat je
auf mich geschossen, und ich musste noch nie auf jemanden schiessen. Auch hat nie
jemand Bomben auf mich geworfen. Allerdings sah ich als Kind noch die Reste der
Wunden, die der Luftkrieg in unseren Städten hinterlassen hat.

Das friedliche Leben, das mir vergönnt war, gönne ich auch gern anderen.

Krieg kenne ich - wie viele andere auch - nur aus Fernsehmeldungen von fernen
Kriegsschauplätzen. Aber auch den Menschen dort wünsche ich Besseres:

Frieden, Freiheit und Wohlstand

Pax vobiscum !

Frank

Hallo Frank

ich gehe nur auf die oben fett markierten Zeilen ein.
Kurz gesagt: du hast Recht, nur bist du nicht im Stande deinen Standpunkt klarzumachen, weil dir eben diese Kriegserfahrung fehlt.
Mir fehlt sie nicht, ich habe den Krieg erlebt und werde kurz einen Moment beschreiben den man so nie vergisst.
Als bei uns im Ort der Krieg begann habe ich im selben Moment nicht ein bisschen Angst verspürt sondern unglaubliche Aufregung, so ähnlich wie vor einem Ereignis dem man mit Freude entgegen strebt. Zu keinem Zeitpunkt habe ich Todesangst verspürt sondern fühlte mich wie ein Hund der, jahrelang im Zwinger eingeschlossen, endlich freigelassen wurde!
Das habe ich von niemanden bisher so gehört, jedoch sah ich vor kurzem auf netflix die Dokuserie über den Bombenbauer
Ted Kaczynski der irgendwann von zu Hause wegging um einsam
als Einsiedler in einer Waldhütte in Montana zu leben und von dort seine Paketbomben zu verschicken.
Als er seine Geschichte erzählte sagte er (sinngemäß): oben in den Wäldern verlierst du jegliche Angst an den Tod oder an
Krankheiten, du bist komplett frei!

Ein sehr merkwürdiges Gefühl für ein solche Situation, nicht wahr?
Wer aber den Krieg durchsteht will nie mehr wieder einen erleben müssen, aber man vergisst trotzdem viel zu schnell.

Wenn ich mir die jetzige Situation in Europa anschaue dann muss ich hoffen dass die Naturkatastrophen dem kommenden Bürgerkrieg zuvorkommen, denn sonst droht ein nie dagewesenes Gemetzel in der Menschheitsgeschichte.
Ich als Katastrophist glaube also doch noch an die hier thematisierte Weltenwende in Form von kosmischen Katastrophen.


lg Josefus

Lykrug

DvB, Samstag, 20.03.2021, 18:19 vor 1126 Tagen @ xsurvivor-1 (1126 Aufrufe)

Moin!

Deshalb sagte schon Pythagoras: "Ehret Lykurg, denn er ächtete das Gold, die Ursache aller Verbrechen!"

"Vielwisserei belehrt den Geist nicht!" (Heraklit zu Pythagoras)

Lykrug war der größte spartanische König der Goldgeld verbot und Geld aus Eisen machte das dann auch seine Funktion als Tauschmittel erfüllte.

Ob es ihn real überhaupt gegeben hat, ist sehr zweifelhaft. Wenn aber, so ist das Goldverbot sicher schwerlich von seiner sonstigen, höchst ungewöhnlichen Gesetzgebung zu trennen.

Darum ist es völlig falsch Goldgeld, wie es heute gemacht wird, irgendwie mit stabiler Wirtschaft in Zusammenhang zu bringen - das Gegenteil ist der Fall!

Der Verweis auf eine fiktive Sagengestalt ist wohl kaum eine annähernd geeignete Begründung für eine derart kontraintuitive, offenbar frei erfundene Behauptung.

Gruß, DvB

Goldgeld und zwangsläufige Krisen

xsurvivor-1, Sonntag, 21.03.2021, 07:04 vor 1125 Tagen @ DvB (1128 Aufrufe)

> Der Verweis auf eine fiktive Sagengestalt ist wohl kaum eine annähernd geeignete Begründung für eine derart kontraintuitive, offenbar frei erfundene Behauptung.
[quote]
Gruß, DvB[/quote]

Hallo,

"frei erfunden" ist die Behauptung, dass Goldgeld irgendeine gute Eigenschaft hätte - ausnahmslos jede Goldwährung ist in einer schweren deflationären Depression geendet.

Bspw. die Weltwirtschaftskrise: Nachdem 1926 weltweit der Goldstandard eingeführt wurde, endete dieser nur 4 Jahre später in der Weltwirtschaftskrise die 10 Jahre dauerte und direkt zum zweiten Weltkrieg führte.
Genauso führte der erste Goldstandard 1873 direkt zur Gründerkrise und einer 20 jährigen Deflation mit breiter Verarmung der Gesellschaft.
Hätte man 1971 den erneuten Goldstandard nicht aufgelöst, dann hätten wir damals schon eine neue Weltwirtschaftskrise samt Dritten Weltkrieg erlebt.

Es ist ganz logisch dass ein Goldstandard zwangsläufig zum Kollaps führt: Während die Wirtschaft sich dynamisch entwickelt ist die Goldmenge statisch fest - genauso wie ein Kind seine Blutmenge beim Wachstum vergrößert - so muss auch eine Wirtschaft die Geldmenge vergrößern wenn sie wäscht - ansonsten stirbt das Kind bzw. die Wirtschaft.
Deshalb ist es Schwachsinn eine dynamische Wirtschaft an ein Gut zu koppeln das mit der Wirtschaft rein gar nichts zu tun hat.

Es ist also sehr wohl eine segensreiche Entscheidung auf Gold bei der Währung komplett zu verzichten - und die gegenteilige Behauptung häute die breit gestreut wird und alle blind nachplappern macht es nicht besser.
Heute ist es ja üblich dass jeder meint er könne beim Thema Geld mitreden wenn nur einmal einen kurzen Artikel der "Österreicher Schule" bzw. der Neoliberalen (= Kryptokommunisten) gelesen hat.

Wer für Goldgeld und Goldstandard plädiert hat entweder von Wirtschaft keine Ahnung oder ist schlicht jemand der uns ins Verderben reiten will.

Der Börsen-Guru Andre Kostolany schrieb auch einiges zum Goldstandard:

"Ich halte den Goldstandard für einen solchen Unfug, dass ich mit der Frage „Was halten Sie vom Goldstandardsystem“ Volkswirte und Fachleute auf ihr wirtschaftliches Verständnis teste."

Gruß

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Gold ist alternativlos

Taurec ⌂, München, Sonntag, 21.03.2021, 09:11 vor 1125 Tagen @ xsurvivor-1 (1282 Aufrufe)

Hallo!

Mir scheint, daß bei Dir abermals ideologisches Tunneldenken den klaren Blick verstellt.

Bspw. die Weltwirtschaftskrise: Nachdem 1926 weltweit der Goldstandard eingeführt wurde, endete dieser nur 4 Jahre später in der Weltwirtschaftskrise die 10 Jahre dauerte und direkt zum zweiten Weltkrieg führte.

Diese Wirtschaftskrise hatte andere Ursachen, insbesondere das wirtschaftliche Übergewicht der USA und eine Aktienblase, die durch Kredit (!!!) angeheizt wurde. Der Goldstandard führte lediglich dazu, daß sie nicht mittels dessen "bekämpft" werden konnte, das man heute versucht: Der Inflationierung der Geldmenge.
Den Krach auf Gold zurückzuführen ist eine ziemliche Verengung und Verallgemeinerung der damaligen besonderen Situation.

Genauso führte der erste Goldstandard 1873 direkt zur Gründerkrise und einer 20 jährigen Deflation mit breiter Verarmung der Gesellschaft.

Daß es nach der "großen Depression" ab den 1890er Jahren auch mit Goldstandard wieder aufwärts ging, sollte Dir eigentlich zu verstehen geben, daß "Gold" als monokausale Erklärung der Entwicklung nicht in Frage kommt.

Deshalb ist es Schwachsinn eine dynamische Wirtschaft an ein Gut zu koppeln das mit der Wirtschaft rein gar nichts zu tun hat.

Das Ende des Liedes ist eine debitistische Schuldgeldwirtschaft, die durch immanenten Wachstumszwang den Planeten und seine Bewohner aussaugt, deren Leben in jeglicher Hinsicht in einer modernen Form der Sklaverei am Primat der Finanzwirtschaft ausgerichtet wird.
Eine (gesunde, vormoderne) Wirtschaft muß gar nicht wachsen. Sie muß stabil sein. Ihr einziger Zweck ist, die materiellen, natürlichen (nicht künstlich induzierten) Bedürfnisse der Bevölkerung im Zeitverlauf zu decken. Dafür ist während Phasen konstanter oder nur langsam wachsender Bevölkerung eine Goldwährung absolut tauglich.

Generell verhält es sich mit der Frage nach der "richtigen Währung" wie mit der Frage nach der besten Staatsform: Sie ist blödsinnig und ahistorisch. Beides unterliegt historischen Zyklen, hat "seine Zeit", in der es funktioniert, verfällt und durch Krisen von einem anderen System ersetzt wird. Es sollte wohl auffallen, daß einerseits zwischen echter Monarchie, Ständegesellschaft und Gold & Silber, andererseits zwischen Demokratie, Liberalismus und Kapitalismus eine Verbindung besteht. Die Staats- und Gesellschaftsformen haben das zu ihnen gehörende Wirtschafts- und Währungssystem, mit dem sie für die Dauer ihres Zyklus funktionieren, bis etwas anderes kommt.

Der Börsen-Guru Andre Kostolany schrieb auch einiges zum Goldstandard

Das Eintreten solcher modernen Finanzapostel gegen Gold ist nicht grundsätzlich verschieden vom Wettern irgendeines Demokratietheoretikers gegen Monarchie und "Unterdrückung". Es besteht ein ideologisches Interesse, das Frühere absout abzuwerten, um das eigene System als alternativloses "Ende der Geschichte" und Heilmittel aller Menscheitsprobleme aufzuwerten. Wie bei allen Ideologien wird die Welt dabei nicht betrachtet, wie sie ist, sondern in der Wahrnehmung eingeengt und in der Interpretation verbogen, so daß es scheint, die Wirklichkeit würde die eigene Utopie stützen.

Wer für Goldgeld und Goldstandard plädiert hat entweder von Wirtschaft keine Ahnung oder ist schlicht jemand der uns ins Verderben reiten will.

Die hypothetische, aber nicht auf die Zusammenhänge achtende sofortige Einführung eines Goldgeldes (als könnte man aus dem Bauwerk der Zivilisation willkürlich einzelne Bestandteile herausziehen und ersetzen) würde uns natürlich ins "Verderben" reiten, weil dem Krebs damit sofort das "Wachstumshormon" entzogen wäre. Von einem höheren Standpunkt aus ist das aber alternativlos, denn ein wachstumszwangsbasiertes System muß irgendwann an Dystrophie (Wucherung) und Atrophie (Nährstoffmangel) zugrundegehen, was ohne Verderben der heutigen Lebensweise und dem Tode aller, die ohne sie nich sein können, nicht vonstatten gehen wird. Im Anschluß wird es eine Goldwährung bei (im Vergleich zu heute) niedrigerem Wohlstand und völlig neuer Ausrichtung der Lebenswirklichkeit an metaphysischen und spirituellen Grundkonstanten geben, gleichgültig welche Argumente Ideologen dagegen oder dafür anführen. Gold und Verderben sind im Fortgang der Geschichte von unser gegenwärtigen Situation aus beide alternativlos.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Von was hast Du überhaupt Ahnung?

xsurvivor-1, Sonntag, 21.03.2021, 12:03 vor 1125 Tagen @ Taurec (1192 Aufrufe)

Hallo,

von Geld jedenfalls nicht. plapperst auch nur das nach was Du irgendwo gedankenlos aufgeschnappt hast ohne einmal die Wirtschaftsgeschichte zu studieren.

Dann erkläre doch einmal logisch wie eine Goldwährung funktionieren soll?
Die Wirtschaft wächst, also braucht sie logischerweise für den vermehrten Handel auch mehr Zahlungsmittel - da der Goldbestand jedoch fix ist würgt sich damit die Wirtschaft von selber ab - und genau das sieht man wenn man die Geschichte dazu ansieht.

Ohne den Goldstandard 1930 wäre bspw. Deutschland nie in die Weltwirtschaftskrise hineingezogen worden und hätte es den zweiten Weltkrieg nicht gegeben.

Wie ich diese Nachplapperer doch was gefressen habe - einfach den Mist der Kryptokommunisten der "Österreicher Schule" nachplappern ohne jemals darüber selber nachgedacht zu haben.

Gruß

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Kryptokommunisten

Taurec ⌂, München, Sonntag, 21.03.2021, 13:42 vor 1125 Tagen @ xsurvivor-1 (1205 Aufrufe)

Hallo!

Die Wirtschaft wächst, also braucht sie logischerweise für den vermehrten Handel auch mehr Zahlungsmittel - da der Goldbestand jedoch fix ist würgt sich damit die Wirtschaft von selber ab - und genau das sieht man wenn man die Geschichte dazu ansieht.

Mitnichten ist der Goldstandard "fix". Eine hypothetische goldgedeckte Banknote wäre je nach Definition durch die Zentralbank gegen 10 Gramm oder 1 Gramm oder jede beliebige andere Goldmenge eintauschbar. Auch der Gehalt der Münzen ließe sich strecken. Die Goldbindung würde dabei nie ganz aufgegeben werden. Die Geldmenge wäre aber den Gegebenheiten anpaßbar.

Die Wirtschaft mußte in früheren Zeiten nicht wachsen. Das kam erst mit der Industrialisierung und dem Kapitalismus als Selbstläufer in Gang. Wann und wo ist denn in den 1000 Jahren des Heiligen Römischen Reiches die Wirtschaft gewachsen? Sie tat es ebensowenig oder ebenso schwach wie die Bevölkerung, die über Jahrhunderte schwankte und kaum wuchs! Sank die Bevölkerung, schrumpfte auch die Wirtschaft. Nahm sie wieder zu, wuchs auch die Wirtschaft, weil die Bevölkerung größtenteils subsistent und in regionalen Wirtschaftskreisläufen lebte, deren Ausmaß direkt von der Bevölkerungszahl abhing.
Mit Industrialisierung und Welthandel änderte sich die Wirtschaftsweise grundlegend und die Wirtschaft wurde, statt das Leben und die geistig-kulturelle Entwicklung zu unterstützen, zum alleinigen Lebenszweck, der alle anderen Funktionen des Kulturorganismus zugunsten eines vollen und übervollen Bauches abwürgt. Das ewige Wachstum bzw. der Zwang dazu ist krankhaft und wird irgendwann zum Kollaps führen. Eine beliebig inflationierbare Währung bzw. ein beliebig auftürmbarer Schuldenberg, die mit der Wirtschaft wachsen, gehören als zweite Seite der Medaille zu diesem Prozeß und sind ihrer Natur nach ebenso krankhaft. Im selben Maße und nicht weniger als Krankheitssymptom der Kultur zu gelten habend "explodierte" in der ersten Phase der Zivilisationsentwicklung die Bevölkerungszahl, deren Wachstum sich mit zunehmender Globalisierung von der Wirtschaftsentwicklung der Industriestaaten abkoppelte und in die Rohstoffländer verlagert wurde. Die gesamte Menschheit und ihre Wirtschaft verhalten sich wie eine Bakterienkultur in einer Nährstofflösung, deren materielle Grenzen des Wachstums allein die Nährstoffquantität und die Ränder der Petrischale sind. In einem solchen System mußte die Goldbindung (wegen der Begrenztheit des Goldes) als retardierendes Moment freilich irgendwann aufgegeben werden. Umgekehrt würde eine Rückkehr zum Goldstandard wohl die "Krise" für eine krankhaft wachstumsgezwungene Wirtschaft bedeuten. Aber das ist auch gut so, denn: "Was stürzt, das soll man treten."

Wie ich diese Nachplapperer doch was gefressen habe - einfach den Mist der Kryptokommunisten der "Österreicher Schule" nachplappern ohne jemals darüber selber nachgedacht zu haben.

Mit der "Österreichischen Schule" habe ich mich nicht beschäftigt, kann also auch nichts nachplappern. Alles, was Du hier liest, ist gänzlich auf meinen eigenen Mist gewachsen. Also unterstelle mir bitte nicht, nicht nachzudenken!
Du hingegen hast nur Deine langzeitstrategieverseuchte Kommunistenschublade, die wir hier schon sattsam durchgekaut und widerlegt haben. Davon ausgehend gibt es bei Dir entweder (Krypto-)Kommunisten oder die Guten. Weil der Kommunismus böse ist, muß in Deiner dichotomen Welt der Kapitalismus mit seinen Auswüchsen gut sein, denn er fördert ja den "Wohlstand" und die Freiheit des Individuums, welche die Kommunisten abschaffen wollen.
Bitte verschone uns mit derlei Eindimensionalitäten!

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Bevölkerungswachstum

Josefus, Sonntag, 21.03.2021, 15:29 vor 1125 Tagen @ Taurec (1103 Aufrufe)

Hallo Taurec

die Aussage wonach die Bevölkerung Europas nicht wuchs, stimmt so nicht.
Von 1400-1900 hat sie sich verfünffacht, die Wirtschaft wuchs immer mit, was aber im Vergleich mit dem 20. Jhd. sehr langsam erscheint aber auch so nicht verglichen werden kann.
Im Industriezeitalter nahmen schließlich Maschinen dem Menschen die Arbeit ab, was so noch nie vorkam in der Menschheitsgeschichte.
Tatsächlich wuchs Europas Wirtschaft sehr schnell, alleine die technologische Entwicklung war unglaublich und verhalf letztlich zur Welteroberung.
Das Problem war aber dass die Entwicklungen nur von sehr Wenigen gemacht wurden, der Rest aber einfache Bauern waren und somit
zwingend von großen Landflächen abhängig waren. Das ganze resultierte letzlich im Aufbruch und Kolonisation, schließlich
eroberten die berühmten "secondos" mit Schusswaffen die ganze Welt.

josefus

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1400 bis 1900

Taurec ⌂, München, Sonntag, 21.03.2021, 16:05 vor 1125 Tagen @ Josefus (1170 Aufrufe)

Hallo!

die Aussage wonach die Bevölkerung Europas nicht wuchs, stimmt so nicht.
Von 1400-1900 hat sie sich verfünffacht...

Davon fanden allein 80% im 19. Jahrhundert statt.
Am Beispiel Deutschlands:
Bevölkerung des Heiligen Römischen Reiches 1500: 12.500.000
Bevölkerung des Heiligen Römischen Reiches 1806: 25.500.000
Bevölkerung des Deutschen Reiches 1899: 55.250.000
Bevölkerung der Teile Österreich-Ungarns, die bis 1806 im Heiligen Römischen Reich waren: ca. 16.500.000 (auf Basis der Volkszählung 1900 berechnet)

So wuchs die Bevölkerung in 300 Jahren um rund 100% (Verdoppelung).
In den 93/94 Jahren zwischen 1806 und 1899/1900 verdreifachte (!) sich die Bevölkerung nahezu (auf ca. 71.750.000).
Im Laufe eines Lebens konnte man im 19. Jahrhundert also eine merkliche Erhöhung der Bevölkerung erleben, während die Bevölkerungszahl für jeden, der in den drei Jahrhunderten bis 1800 lebte, während des eigenen Lebens gefühlt nahezu identisch blieb (mit Einschränkung, weil man den massiven Einbruch und das Wachstum im Anschluß an den Dreißigjährigen Krieg nicht vergessen darf).

Das wußte ich natürlich, weswegen ich in meinem Beitrage auch nicht schrieb, daß die Bevölkerung nicht, sondern kaum gewachsen sei.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Wer den g#oldstandard fordert hat von Wirtschaft keine Ahnung

xsurvivor-1, Sonntag, 21.03.2021, 18:14 vor 1125 Tagen @ Taurec (1068 Aufrufe)

Hallo,

Du kennst angeblich nicht die "Österreicher Schule" plapperst aber deren Ideen 1:1 nach und zeigst damit, dass Du Dich noch nie selber damit beschäftigt hast.

Fakt ist, dass noch kein einziger Goldstandard in der Geschichte jemals funktioniert hätte und wenn dann das Verhältnis Gold zur Währung beliebig manipuliert werden kann - dann kann man es auch gleich sein lassen. Ausnahmslos jeder Goldstandard ist in einer Katastrophe geendet.

Ein Schwachsinn so etwas nach den schlimmen Erfahrungen aus der Geschichte heute noch zu fordern - es würde keine 2 Jahre dauern und wir hätten bei der heutigen weitaus dynamischeren Wirtschaft die größte Wirtschaftskrise der Geschichte!

Auch für Dich gilt:

"Ich halte den Goldstandard für einen solchen Unfug, dass ich mit der Frage „Was halten Sie vom Goldstandardsystem“ Volkswirte und Fachleute auf ihr wirtschaftliches Verständnis teste."
Börsen-Guru Andre Kostolany

Gruß

Zivilisation

Lost Centuries, Sonntag, 21.03.2021, 21:00 vor 1124 Tagen @ Taurec (1149 Aufrufe)

Hallo Taurec,

Im selben Maße und nicht weniger als Krankheitssymptom der Kultur zu gelten habend "explodierte" in der ersten Phase der Zivilisationsentwicklung die Bevölkerungszahl, deren Wachstum sich mit zunehmender Globalisierung von der Wirtschaftsentwicklung der Industriestaaten abkoppelte und in die Rohstoffländer verlagert wurde.

Wäre es vielleicht möglich, dass die Explosion der Bevölkerungszahl, die Sie erwähnen, nicht eine Begleiterscheinung ("Krankheitssymptom") der fortschreitenden Zivilisationsentwicklung ist, sondern ihr eigentliches Ziel?

Ein Gedankenexperiment, passend zum bevorstehenden Osterfest: Wenn ich zwei schnuckelige Häschen (Männchen und Weibchen) auf einer riesigen Wiese mit ausreichender Menge an saftigem Gras und leckeren Karotten aussetze, dann würden die Tierchen sich innerhalb kurzer Zeit exponentiell vermehren. Zumindest so lange, bis eine gewisse kritische Populationsdichte erreicht ist, natürliche Fressfeinde oder Krankheiten auftauchen oder die Ressourcen zuende gehen. Aber solange das nicht der Fall ist, vermehren sich die Tiere explosionsartig. Würden Sie das als "krank" bezeichnen? Natürlich nicht. Die Tiere folgen einfach ihren natürlichen Instinkten. Und die sind in ihren Genen verankert. Der Reproduktionstrieb dient der Sicherstellung der Arterhaltung in einer feindlichen Welt. Jede Spezies vermehrt sich, wenn sie es kann und die Lebensbedingungen es zulassen.
Warum sollte das für uns nicht gelten? Diese ganze Veranstaltung, die wir "Zivilisation" nennen, würde dann einfach deshalb stattfinden, damit wir uns immer weiter vermehren können, gewissermaßen zur Arterhaltung.

"Seid fruchtbar und vermehret euch" - dieser Satz könnte auch von einem Schimmelpilz stammen.

Rein biologisch gesehen, verhalten wir uns doch nicht anders: wie ein Schimmelpilz sich langsam auf der Oberfläche eines reifen Apfels immer weiter ausbreitet, so breiten auch wir uns auf der Oberfläche unseres Planeten immer weiter aus, besiedeln immer mehr Fläche.

Würde die Bevölkerung, die auf der Fläche Deutschlands lebt, nur noch von dem leben müssen, was Boden, Wasser und Luft hergeben, würde die Zahl der Menschen binnen kurzer Zeit auf wenige Millionen oder sogar nur Hunderttausende zusammenbrechen. Dass hier so viele Menschen überhaupt leben können, haben wir solchen zivilisatorischen Errungenschaften wie weltweiter Handel, moderne Naturwissenschaften, Technik, hochspezialisierte Arbeitsteilung, Globalisierung, medizinischer Fortschritt etc. zu verdanken. Und selbst wenn die Bevölkerungszahlen hier stagnieren, so sorgen die genannten zivilisatorischen Errungenschaften doch dafür, dass sie eben nicht zusammenbrechen sondern auf ihrem hohen Niveau verharren.

Das ist der "Zivilisations-Deal": Wir liefern in die Länder, die sich in der "zivilisatorischen Peripherie" befinden, Know-How, Technik, medizinischen Fortschritt etc., so dass dort die Bevölkerungszahlen explodieren können. Andererseits liefern diese uns im Gegenzug die nötigen Ressourcen (Rohstoffe, Nahrungsmittel, billige Arbeitskräfte), damit hier die Bevölkerungszahlen nicht zurückgehen. Unterm Strich, global gesehen, steigt die Anzahl der Spezies "Mensch" exponentiell an - Ziel erreicht.

Das hat sich die Natur fein ausgedacht.

Was für Deutschland gilt, gilt natürlich auch für die meisten anderen westlichen Industrienationen.

Und dennoch: Andererseits habe ich noch nie einen Schimmelpilz auf einem Apfel bei der Arbeit singen hören. Noch nie hat ein Schimmelpilz Opern oder Symphonien komponiert, Gedichte verfasst, Romane geschrieben oder über sein Kommen und Gehen nachgedacht und darüber tiefschürfende Abhandlungen geschrieben.

Solche Tätigkeiten findet man nur beim Menschen. Doch warum machen wir das nur, wenn es doch für den biologischen Zweck unseres Daseins, nämlich die Arterhaltung sicherzustellen, völlig überflüssige Handlungen sind,

grübelt: Lost Centuries

Kriegsgrund

DvB, Sonntag, 21.03.2021, 14:24 vor 1125 Tagen @ xsurvivor-1 (1144 Aufrufe)

Moin!

Ohne den Goldstandard 1930 wäre bspw. Deutschland nie in die Weltwirtschaftskrise hineingezogen worden und hätte es den zweiten Weltkrieg nicht gegeben.

Dummes Zeug! England hat Deutschland den Krieg erklärt, gerade weil Deutschlands Wirtschaft die englische überflügelt hat.

Gruß, DvB

anderer kriegsgrund

detlef, Sonntag, 21.03.2021, 15:11 vor 1125 Tagen @ DvB (1139 Aufrufe)

moin,

es gibt noch einen anderen, grundlegenderen kriegsgrund.

schau in die geschichte.
mit wenigen ausnahmen hatten fast alle nationen/regionen einen krieg pro generation.
da starben genug 15 bis 25 jaehrige maenner, um den verlust an frauen im wochenbett auszugleichen.

der "grosse krieg" begann noch durch ueberschuessiges testosteron. der zweite dann wohl eher durch eskalation.

gruss,d

Testosteron

DvB, Sonntag, 21.03.2021, 15:34 vor 1125 Tagen @ detlef (1121 Aufrufe)

Moin!

Ich halte von solchen modernistisch-psychologistischen Erklärungen nichts.

Gruß, DvB

Kriegsgrund

Josefus, Sonntag, 21.03.2021, 15:35 vor 1125 Tagen @ detlef (1140 Aufrufe)

moin,

es gibt noch einen anderen, grundlegenderen kriegsgrund.

schau in die geschichte.
mit wenigen ausnahmen hatten fast alle nationen/regionen einen krieg pro generation.
da starben genug 15 bis 25 jaehrige maenner, um den verlust an frauen im wochenbett auszugleichen.

der "grosse krieg" begann noch durch ueberschuessiges testosteron. der zweite dann wohl eher durch eskalation.

gruss,d

Hallo detlef

ein Krieg kann angefangen werden durch was auch immer, aber geführt wird er immer von genügend Todesmutigen!
Fehlen dir aber die Todesmutigen, die ihr Heil im Heldentod suchen, dann wirst du kaum Soldaten gegen Soldaten kämpfen sehen.
Siehe letzten Jugolsawien Krieg, die Schlachten wo es zum längeren Kampf Soldaten versus Soldaten kam, kannst du an einer Hand abzählen. Ganz anders dagegen im 2. Weltkrieg.

gruss Josefus

Standrecht

Frank Zintl @, Lund, Sonntag, 21.03.2021, 16:01 vor 1125 Tagen @ Josefus (1088 Aufrufe)

Hallo

Die Militärs aller Zeiten haben gewusst, wie man den erwünschten Todesmut
bei den einfachen Soldaten erzeugt. Wenn die Propaganda fur die "gute" eigene
Sache nicht ausreichte, musste das Militärstrafrecht herhalten. Nach dem alten
Motte: der Soldat muss mehr Angst vor den eigenen Vorgesetzten und vor dem
Kriegsgericht haben als vor dem Feind. Dazu noch eine Stimmung der Schande,
wenn jemand als Feigling befunden wurde. Im alten Sparta z.B., wo das Militär
über allem stand, wurden Feiglinge nicht einmal hingerichtet. Sie mussten zu
Hause lächerliche Kleider tragen, an denen jeder sah dass der Rräger ein
Feigling war, und mussten so weiterleben. In Japan hätte kein Krieger mit der
Schande leben wollen in der Schlacht seinem Dienstherrn untreu geworden zu sein.
Und diese Soldatenethik, kombiniert mit drakonischen Strafen für Abweichler
(meist die Todesstrafe: Gasselaufen, Dezimierung, standrechtliche Erschiessung)
reichten aus um bei genügend Soldaten den gewünschten Fatalismus zu erzeugen.
Dazu oft noch die Hoffnung auf Beute, Beförderung oder Auszeichnungen.

Frank

Todesmut

Josefus, Sonntag, 21.03.2021, 16:33 vor 1125 Tagen @ Frank Zintl (1113 Aufrufe)

Hallo

Die Militärs aller Zeiten haben gewusst, wie man den erwünschten Todesmut
bei den einfachen Soldaten erzeugt. Wenn die Propaganda fur die "gute" eigene
Sache nicht ausreichte, musste das Militärstrafrecht herhalten. Nach dem alten
Motte: der Soldat muss mehr Angst vor den eigenen Vorgesetzten und vor dem
Kriegsgericht haben als vor dem Feind. Dazu noch eine Stimmung der Schande,
wenn jemand als Feigling befunden wurde. Im alten Sparta z.B., wo das Militär
über allem stand, wurden Feiglinge nicht einmal hingerichtet. Sie mussten zu
Hause lächerliche Kleider tragen, an denen jeder sah dass der Rräger ein
Feigling war, und mussten so weiterleben. In Japan hätte kein Krieger mit der
Schande leben wollen in der Schlacht seinem Dienstherrn untreu geworden zu sein.
Und diese Soldatenethik, kombiniert mit drakonischen Strafen für Abweichler
(meist die Todesstrafe: Gasselaufen, Dezimierung, standrechtliche Erschiessung)
reichten aus um bei genügend Soldaten den gewünschten Fatalismus zu erzeugen.
Dazu oft noch die Hoffnung auf Beute, Beförderung oder Auszeichnungen.

Frank

Hallo

den Todesmut kannst du (pauschal gesagt) nicht erzeugen, sondern er ist immer ein Begleitsymptom der Bevölkerungsentwicklung.
Ich schließe mich in diesem Punkt der neueren Theorie Heinsohns an, auch wenn er nicht der erste war der diesen Effekt bemerkte.


Josefus

moderat

detlef, Sonntag, 21.03.2021, 15:22 vor 1125 Tagen @ xsurvivor-1 (1070 Aufrufe)

moin,

ich bin zwar hier kein moderator mehr, aber trotzdem...

ich finde, dass du auch, wenn du anderer meinung bist als Taurec, etwas weniger persoenliche aggressivitaet zeigen solltest.

gruss,detlef

Wert versus Versprechen

detlef, Sonntag, 21.03.2021, 14:46 vor 1125 Tagen @ xsurvivor-1 (1076 Aufrufe)

moin,

ueber "Geld" laesst sich herrlich streiten.

den meisten "strassenspezialisten" ist nicht richtig bewusst, welche aufgaben/eigenschaften geld hat/haben sollte.

da ist einmal die aufgabe, wert zu bewahren.
zum anderen die aufgabe, als auxiliare tauschmittel zu dienen.

die erste aufgabe ist klar. dafuer sollte "Geld" einen eigenen sachwert haben, nicht verrotten, und ein moeglichst kleines volumen haben.
gold (und im kleineren maße edelsteine und perlen) hat diese aufgabe seit "ewigen" zeiten perfekt erfuellt.

die andere aufgabe als hilfs- oder zwischenmittel bei tauschgeschaeften hat gold wegen seines grossen wertes im verhaeltnis zu seinem kleinen volumen niemals perfekt ausfuellen koennen. (ausser im grosshandel)
deshalb gibt/gab es kleinere stueckelungen aus minderwertigem material. (mit goldmark kaufte man haeuser, nicht broetchen)
silber-, zinn-, kupfermuenzen und braktaten dienten als kleinere stueckelungen. - nicht statt gold, sondern mit/unter gold.
wenn bei einer dieser "unterwaehrungen" der materialwert den nennwert ueberschritt, verschwanden sie.
(mitte der 1950er haben wir als kinder ein-pfennig muenzen plattgeklopft, der lumpenhaendler gab uns fuer 7 solche kupferplaettchen einen groschen(10 pfennig) )
wenn bei einer dieser "unterwaehrungen" der nennwert den materialwert ueberschritt, verschwanden sie auch.
als beispiel seien die ganzen allu-muenzen im europa des 20 jahrhunderts genannt. oder die alten braktaten, die durch inflationaere ausgabe an akzeptanz verloren.
womit diese bereits vorlaeufer des modernen fiat-money waren.

alles andere ist kein geld.
ob banknote, scheck, bankscheck, wechsel, schuldschein, kontoauszug, pfandbriefe, goldzertifikate, was auch immer, sie sind alle nur eines: zahlungsversprechen.
(nein, aktien/anteilscheine nicht. das sind eigentumsnachweise, wie grundbucheintragungen)

diese zahlungsversprechen haben keinen eigenen wert. "wertvoll" macht sie nur eines, das vertrauen in den, der diese versprechen ausfertigt.
und vertrauen ist eine zarte pflanze, die gut gepflegt sein will.

wenn ich jedem von denen, die hier schreiben, einen scheck von 5eu ausschreiben wuerde, wuerdet ihr diesen schecks wahrscheinlich vertrauen. wenn ich aber fuer jeden hunderttausend eu ausschreiben wuerde, wuerdet ihr zu recht annehmen, dass ich diese zahlungsversprechen nicht einhalten koennte.

aber, wenn die regierung zehn mal soviel "Geld" ausgibt, wie sie einnimmt, dann glaubt ihr, dass banknoten und der andere dreck ihren wert behalten?


modernes geld ist der perfekte betrug.
wir arbeiten, und andere koennen im nachhinein den gegenwert, den wir fuer die arbeit erhielten, entwerten = inflationieren.

gruss,d

Materialwert und Werthaltigkeit

Frank Zintl @, Lund, Sonntag, 21.03.2021, 16:30 vor 1125 Tagen @ detlef (1055 Aufrufe)

Hallo

In vielem stimmen diese Ausführungen.


Gold ist seit Jahrtausenden einn perfektes Beispiel:

- Es ist selten
- Als Edelmetall und chemischer Grundstoff ist es unzerstörbar
- Man kann es nicht künstlich herstellen
- Es ist zudem noch schön
- Weil es begehrt ist, kann man grosse Werte in kleine Beutel stecken

Bei Silber ist es ähnlich, aber es ist nicht so selten, als Metall
weniger edel und daher auch nicht genau so unangreifbar.

Edelsteine hingegen sind fraglich. Sie sind rein materiell gesehen
oft nur durch Verunreinigungen mit Übergangsmetallen gefärbte Silikate,
Aluminate oder Aluminosilikate. Also im Grunde besonders schöne Kiesel.

Bei Perlen ist es ähnlich. Der Wert der Perle entsteht nur durch das
schöne Erscheinungsbild. Das Material selbst ist Kalk (CaCO3)in Form
von Kalcit und Aragonit, also im Grunde ein billiges Baumaterial.

Diamanten sind bekanntlich Kohle in eine speziellen Form. Die alte
Werbung "Diamanten sind unvergänglich" ist eine blanke Lüge. Als Kohle
sind Diamanten brennbar, die Entzündungstemperatur liegt bei 700 C.
Ausserdem kann man sie künstlich herstellen.

Bleiben also die Edelmetalle, die man nicht beliebig vermehren kann,
sondern nur mit viel Glück aus der Erde graben, falls man eine gute
Fundstelle entdeckt.

Frank

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Gold- und Silbermenge

Taurec ⌂, München, Sonntag, 21.03.2021, 16:51 vor 1125 Tagen @ Frank Zintl (1237 Aufrufe)

Hallo!

Zu bedenken ist, daß die Edelmetallmengen durch den erheblich ausgeweiteten Abbau in den letzten 200 Jahren massiv zugennommen haben.
Bis 1800 wurden in der gesamten Menschheitsgeschichte geschätzt 17.000 Tonnen Goldes geschürft. In den mehr als 200 Jahren seitdem kamen nochmal 152.000 Tonnen dazu (bei Silber: 430.000 Tonnen bis 1800 und 1,258 Millionen seit 1800, Quelle). Aus den 17.000 Tonnen Goldes und 430.000 Tonnen Silbers wurden früher aber die meisten Währungen generiert, während ein Teil noch in Form von Schmuck und Kunstwerken vorlag.
Unterstellen wir einen Rückgang der Weltbevölkerung auf das Niveau von 1500 (= 500 Millionen), in welcher Größenordnung er mit dem Untergang unserer Zivilisation irgendwann erfolgen dürfte, können wir davon ausgehen, daß künftige Kulturen in Gold und Silber nahezu schwimmen werden. Von einer die wirtschaftliche Entwicklung irgendwie begrenzenden Knappheit der Edelmetalle ist für künftige Kulturen und Zivilisationen eigentlich nicht auszugehen. Je nachdem, wie sich die Edelmetallvorräte verteilen, wenn der große Schnitt kommt, wäre sogar denkbar, daß zukünftige Staaten die Edelmetalle horten und verstecken müssen, um einer Währungsentwertung entgegenzuwirken.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Bevölkerungsrückgang

Frank Zintl @, Lund, Montag, 22.03.2021, 14:43 vor 1124 Tagen @ Taurec (1219 Aufrufe)

Hallo

Unterstellen kann man viel. Aber wie soll det Bevölkerungsrückgang friedlich
vonstatten gehen. Wie bekommt man mehr als 90 % der Menschen dazu freiwillig
abzuleben ? Die Pandemie gibt sich Mühe, aber sie schafft es nicht. Im dem von
mir empfohlenen Boche "Station Eleven" ist eine Pandemie beschrieben, die es
schaffen würde, aber von dem Kaliber ist ist die Kuhweide19 nicht. Sonst wären
wir nicht mehr am Leben.

Frank

unter 10mio deutsche

detlef, Dienstag, 23.03.2021, 00:49 vor 1123 Tagen @ Frank Zintl (1344 Aufrufe)

moin,

Unterstellen kann man viel. Aber wie soll det Bevölkerungsrückgang friedlich
vonstatten gehen. Wie bekommt man mehr als 90 % der Menschen dazu freiwillig
abzuleben ? ...


die kurze antwort: durch die erfindung des fernsehers.

die lange antwort:
wie das geht kann man herrlich genau an den deutschen statistiken erkennen.

da findet man, dass seit vierzig oder fuenfzig jahren die volkserhaltungsquote von 2.1% geburten pro frau permanent und immer staerker unterschritten wird.
dafuer gibt es viele gruende.
wer vorm fernseher einschlaeft steigt nicht mehr auf die mutti.
wer jedes jahr auf'm ballermann urlaub machen will kann keine goeren im haus brauchen.
wer sich als karrierefrau verwirklichen will, hat keine zeit fuer KKK.
(um nur drei naheliegende gruende zu nennen)

vor einem halben jahrhundert waren wir 80Mio deutsche. (Deutsche Deutsche)
heute sind es wohl so um die 60 Mio die entweder ne deutsche oma, oder wenigstens nen deutschen schaeferhund in der familie haben.
selbst unseren politikern ist schon relativ frueh aufgefallen, dass leute fehlen wuerden, um die renten der geburtenstarken jahrgaenge zu erarbeiten.
also hat man einige Fremdarbeiter reingelassen. hauptsaechlich italiener, spanier und jugoslawen. die hatten zwar weniger bildung, aber waren arbeitswillig.
als das nicht reichte, hat man Gastarbeiter geholt. vorwiegend tuerken und nordafrikaner. die hatten noch weniger bildung, nicht alle den vollen arbeitswillen, dafuer grosse familien, die die sozialkassen stark belasteten.
danach "durfte" deutschland jede menge ziegenhirten aus den von den amerikanern zerstoerten laendern aufnehmen.
deren bildung bestand zum guten teil aus gefaelschten abschluessen und diplomen, ihr leistungswille richtete sich vorwiegend auf sozialleistungen.
und dann kam: "Wir schaffen das!" seitdem weiss man nicht einmal mehr, wieviel Beutegermanen sich in deutschland aufhalten.

wir haben viele millionen "neue arbeitskraefte" importiert. trotzdem fehlen der deutschen wirtschaft jede menge fachkraefte.

fuer die, bei denen 2+2 noch 4 gibt:
mit jedem deutschen Deutschen, der in rente geht waechst der anspruch an die sozialkassen um 1, waehrend die einzahlung in diese kassen um 1 oder 2 weniger wird.
arbeitswille oder arbeitsfaehigkeit der enkel der ersten fremdarbeiter ist nicht halb so gross, wie der ihrer grossvaeter war.

um meine tirade abzukuerzen, der futtertrog ist heute so gut wie leer.
die genetischen deutschen kriegen kaum noch kinder. (die dreiviertel deutsche kriegen ungefaehr die haelfte der kinder. das eine viertel neudeutsche bekommt die andere haelfte kinder.)
die infrastruktur bricht zusammen. sie ist heute schlechter, als zehn jahre nach dem letzten weltkrieg.
die sozialkassen werden in der kommenden dekade von der hyperinflation zerstoert werden.
die deutschen rentner verhungern oder versiechen an unbehandelten krankheiten.
die heuschrecken ziehen weiter, wenn erst alles kahl ist.

in zehn bis fuenfzehn jahren sind rund 30 millionen alte und kranke tot.
rund 20 bis 25 mio heuschrecken sind weiter gezogen.
2 bis 5 mio deutsche spezialisten sind ausgewandert/gefluechtet.

uebrig sind dann 20 bis 25Mio deutsche und neudeutsche. vorwiegend von der generation "Schneeflocke", die dann verzweifelt herauszufinden suchen, wie man sich ohne wifi darueber beschweren kann, dass das telefon nicht mehr tut.

gut, ich raeume ein, dass bis 2030 oder 2035 nur ungefaehr 75 bis 80% "weg" sein werden.
aber ich hab volles vertrauen, dass die schneeflocken mit realitaetssinn und tatendrang bis 2050 die einwohnerschaft deutschlands auf unter 10 mio druecken werden.

gruss,d

Ich frage nicht nur nach Deutschland

Frank Zintl @, Lund, Dienstag, 23.03.2021, 08:52 vor 1123 Tagen @ detlef (1187 Aufrufe)

Hallo

Meine Frage ist nicht warun im reichen Deutschland die Bevölkerung schrumpft.
Ich frage wie der Bevölkerungsrückgang global ohne Kriege und ohne eine viel
schlimmere Pandemie als die jetzige zustande kommen soll.

Frank

kausalketten

detlef, Dienstag, 23.03.2021, 16:43 vor 1123 Tagen @ Frank Zintl (1175 Aufrufe)

moin,

Meine Frage ist nicht warun im reichen Deutschland die Bevölkerung schrumpft.
Ich frage wie der Bevölkerungsrückgang global ohne Kriege und ohne eine viel
schlimmere Pandemie als die jetzige zustande kommen soll.

Frank

was ich fuer deutschland schrieb, wird ganz aehnlich auch in den anderen "westlichen", wohlhabenden staaten passieren.

die folge:
weder werden noch "hilfen" in die dritte welt geschickt, noch werden von da rohstoffe gekauft.
was wiederum dazu fuehren wird, dass die dritte welt an seuchen und hungersnoeten eingehen wird.
und wenn wir, mangels ingeneuren, nicht mal mehr waffen exportieren koennen, haben loewen und tiger auch wieder eine chance.

das einzige fragezeichen wird china sein. die werden nicht mit der westlichen dekadenz zerfallen.
werden die dann die afrikaner & co ausrotten, oder versklaven?

gruss,d

mit Meteoriten

IFan, Dienstag, 23.03.2021, 21:22 vor 1122 Tagen @ Frank Zintl (1229 Aufrufe)
bearbeitet von IFan, Dienstag, 23.03.2021, 21:35

Hallo Frank et. al.,

mit Meteoriten / Asteroiden / Kometen ist das leicht möglich. Beim Tunguska-Ereignis (noch gar nicht so lange her, 1908) wurde wohl durch einen Kometen / Steinasteroiden eine Fläche von 2000 km2 verwüstet. 2000 km2 entsprechen einem Kreis mit 50 km Durchmesser (Kreisfläche: 502 x pi/4; 2500 x 0,785 = 2000 (ca.)), siehe Bild. (Quelle: Google Earth)

[image]

Der Asteroid / Komet war nur ca. 50 m groß, also so klein, dass man ihn auf dem Bild gar nicht sehen würde.

Jeder weiß, dass sich der Bremsweg eines Autos bei doppelter Geschwindigkeit nicht verdoppelt, sondern vervierfacht. Die kinetische Energie, also sozusagen die Wucht, errechnet sich mit 1/2 m x v2, halbe Masse mal Geschwindigkeit zum Quadrat. So eine 50 m Steinkugel wiegt ca. 163 000 t. (Formel: d3 x pi/6; 50 x 50 x 50 x 0,536 = 125 000 x 0,536 (Kugelvolumen); spezifisches Gewicht Stein = ca. 2,5 t/m3; 125 000 m3 x 0,536 x 2,5 = 163 624,6 t)

Die Geschwindigkeiten im Weltall sind sehr hoch; man rechnet für Asteroiden mit ca. 60 000 km/h = 16 666 m/s, je nachdem.

Schon ein so kleiner Asteroid kann eine verheerende Wirkung haben.

Die Erde braucht also nur durch ein Gebiet zu fliegen, in dem eine gehäufte Anzahl Asteroiden ist.


Gruß, IFan

Schneefall als Folge von Einschlägen

IFan, Freitag, 02.04.2021, 17:06 vor 1113 Tagen @ IFan (1280 Aufrufe)

Hallo Foristen,

in den Schauungen wird ja teilweise von starkem Schneefall berichtet. (Bandhu, unter "Verschiedene kurze Szenen, die sie im Laufe der Zeit sah", junge Angestellte aus der Schweiz). Auch der Kältesommer wird thematisiert. (Fimbulwinter, Link 2, Link 3, Linkliste 1)

Geologe Prof. Dr. Tollmann, Leiter des Instituts für Geologie an der Universität Wien (1972 - 1984) schreibt, dass das die Folge eines Einschlags sein kann.

Im Buch "Und die Sintflut gab es doch" führt er eine ganze Reihe Berichte an, die möglicherweise aus der Zeit des Einschlags stammen. Dort heißt es u.a.,

"Laut den Chipewyan ragten nur mehr die Wipfel der höchsten Tannen aus dem Schnee. Nach den Eskimoberichten war das Land danach von einem Eisgletscher bedeckt. In Persien berichtete man von einer wiederholten zehnmonatigen Winterszeit, während der »Fimbulwinter« im hohen Norden Europas, in Skandinavien, drei Jahre lang anhielt und auch anschließend die »Sommer« vermutlich noch sehr kurz waren."


Gruß, IFan

Bevölkerungswachstumsprognose

Josefus, Mittwoch, 24.03.2021, 10:41 vor 1122 Tagen @ Leseratte (1254 Aufrufe)

Hallo Frank,
es werden im Moment immer mehr Menschen. Doch in den allermeisten Ländern nimmt die Geburtenrate ab. Ab 2065 schrumpft die Weltbevölkerung nach den neuesten Prognosen.
Siehe: https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2020-07/weltbevoelkerung-geburtenrate-bevoelkerungsprognose-demografie-peak-wachstum
Grüße Leseratte

Hallo

die Bevölkerung wird nochmals kräftig zulegen wenns so weiter geht und wohl erst ab dem Jahre 2100 wieder runtergehen.
Am meisten wird nochmals Afrika zulegen, alleine Nigeria wird bis zum Ende des Jahrhunderts auf 800 Mio. hochgehen!
Man wird in Afrika die größten Unruhen, Kriege und Gemetzel sehen, aber auch die größten Fluchtbewegungen in Richtung Europa.

Falls die Natur hier nicht drastisch eingreift werden wohl spät. ab 2050 mind. 200 Mio. Afrikaner auf die Überfahrt nach Europa warten. In diesem Fall wird Europa, bei gleichbleibender Agonie, durch nichts mehr zu retten sein.
Das Zeitfenster ist also sehr sehr klein.

Wir müssen also hoffen dass Diese feine Seele tatsächlich die Zukunft und nicht die Vergangenheit geschaut hat.
Für mich die klarste Schauung der zukünftigen Katastrophe.


lg Josefus

Das ist nicht OK

Frank Zintl @, Lund, Mittwoch, 24.03.2021, 10:44 vor 1122 Tagen @ Josefus (1204 Aufrufe)

Hallo

Was berechtigt die Afrikaner dazu ihren selbst gemachten
Bevöllkerungsüberschuss bei uns Unbeteiligten abzuladen ?
Wer die Kinder macht, soll auch selber für sie sorgen.
Geht das nicht, hat man zu viele gemacht und muss damit
klarkommen.

Frank

Kirche als Youth Bulge Förderin

SiriusB, Donnerstag, 25.03.2021, 09:36 vor 1121 Tagen @ Frank Zintl (1159 Aufrufe)
bearbeitet von SiriusB, Donnerstag, 25.03.2021, 09:56

Hallo Herr Zintl,

ich möchte sie gerne darauf hinweisen, dass es
doch aktuell die katholische Kirche ist, die den
Youth Bulge in Afrika massiv fördert,
in dem sie jegliche Geburtenkontrolle verteufelt und als schwere Sünde darstellt.
Gleichzeitig hat diese Organisation ihren Sitz in Italien und finanziert sich hauptsächlich
über Kirchensteuer Einnahmen aus dem geographischen Bereich der durch dieses extreme afrikanische
Bevölkerungswachstum massiv gefährdet ist.

Viele Grüße

Kirchenkritik

Frank Zintl @, Lund, Freitag, 26.03.2021, 09:27 vor 1120 Tagen @ SiriusB (1054 Aufrufe)

Hallo

Diese Kirchenkritik ist so berechtigt, dass auch ich -
obwohl Katholik - dem voll zustimme.

Frank

Reproduktionsfreudige Europäer

Leseratte, Donnerstag, 25.03.2021, 12:03 vor 1121 Tagen @ Frank Zintl (1173 Aufrufe)

Hallo Frank,

würdest du die Europäer, die vor Jahrhunderten nach Übersee ausgewandert sind und sich fleissig vermehrt haben (mindestens 250 Millionen) auch in das europäische Saldo einrechnen wollen? Da wäre der alte Kontinent etwa extrem voll.

Vlies Grüße Leseratte

Re@detlef: Können wir uns auf DVD/YT/VoD einigen? Denn deutsches FreeTV ist inzwischen pure Folter (owT)

Eyspfeil, Vorort Stuttgart, Dienstag, 23.03.2021, 19:48 vor 1123 Tagen @ detlef (1069 Aufrufe)

– kein Text –

aber klar doch...

detlef, Dienstag, 23.03.2021, 23:13 vor 1122 Tagen @ Eyspfeil (1151 Aufrufe)

ob fernsehen, oder seine moderneren nachfolger, der effekt ist der gleiche.

passiver konsum von eingedosten inhalten, statt eigene aktivitaet.

gruss,d

Geld kann nicht Tauschmittel und Wertaufbewahrungsmittel zusammen sein!

xsurvivor-1, Sonntag, 21.03.2021, 18:20 vor 1125 Tagen @ detlef (1107 Aufrufe)

da ist einmal die aufgabe, wert zu bewahren.
zum anderen die aufgabe, als auxiliare tauschmittel zu dienen.

Hallo,

und hier begehst Du schon den Hauptfehler, anzunehmen Geld könne diese beiden Aufgaben gleichzeitig erfüllen - es kann nur entweder Tauschmittel Oder Wertaufbewahrungsmittel sein, weshalb Gold immer als Tauschmittel versagte und Krisen verursachte.

Wenn Geld/Gold im Tresor liegt, dann erfüllt es seine Aufgabe als Tauschmittel nicht und es gibt Deflationskrisen - so wie wir das eben in der Geschichte sehen.

Deshalb eignen sich Edelmetalle überhaupt nicht als Währung - ganz anders Geld das durch die Arbeit und Ware die ihm gegenüberstehen gedeckt ist.

Das und nur das ist die Ursache für die ganzen Probleme und die Entstehung von Zinsgeld.

Gruß

erklaerungsbedarf

detlef, Montag, 22.03.2021, 03:22 vor 1124 Tagen @ xsurvivor-1 (1120 Aufrufe)

da ist einmal die aufgabe, wert zu bewahren.
zum anderen die aufgabe, als auxiliare tauschmittel zu dienen.

und hier begehst Du schon den Hauptfehler, anzunehmen Geld könne diese beiden Aufgaben gleichzeitig erfüllen - es kann nur entweder Tauschmittel Oder Wertaufbewahrungsmittel sein, weshalb Gold immer als Tauschmittel versagte und Krisen verursachte.

und deshalb schrieb ich:
die andere aufgabe als hilfs- oder zwischenmittel bei tauschgeschaeften hat gold wegen seines grossen wertes im verhaeltnis zu seinem kleinen volumen niemals perfekt ausfuellen koennen. (ausser im grosshandel)
deshalb gibt/gab es kleinere stueckelungen aus minderwertigem material. (mit goldmark kaufte man haeuser, nicht broetchen)
silber-, zinn-, kupfermuenzen und braktaten dienten als kleinere stueckelungen. - nicht statt gold, sondern mit/unter gold.

Wenn Geld/Gold im Tresor liegt, dann erfüllt es seine Aufgabe als Tauschmittel nicht und es gibt Deflationskrisen - so wie wir das eben in der Geschichte sehen.

wenn du recht haettest, muesstest du mir erklaeren koennen, warum man in den 1920ern fuer zwei oder drei goldmark ein haus kaufen konnte, aber fuer eine billion papiergeld kein ganzes brot.

Deshalb eignen sich Edelmetalle überhaupt nicht als Währung - ganz anders Geld das durch die Arbeit und Ware die ihm gegenüberstehen gedeckt ist.

wenn das so waere, woher kommt dann inflation? (darunter verstehe ich, wenn man immer mehr geld fuer die selbe menge ware oder arbeit geben muss)

gruss,d

Eigenschaften

DvB, Sonntag, 21.03.2021, 15:29 vor 1125 Tagen @ xsurvivor-1 (1077 Aufrufe)

Moin!

"frei erfunden" ist die Behauptung, dass Goldgeld irgendeine gute Eigenschaft hätte -

Es ist nicht beliebig vermehrbar und die Mehrheit der Menschen schätzt es seit Jahrtausenden als werthaltig ein. Ob man das als gute Eigenschaften einstuft, hängt natürlich davon ab, was man vorhat. Für eine stabile Währung sind es aber unzweifelhaft gute Eigenschaften. Du strebst eine instabile Währung an, damit diese mit einer expandierenden Wirtschaft mitwachsen kann. Das sind eben inkompatible Paradigmen.

ausnahmslos jede Goldwährung ist in einer schweren deflationären Depression geendet.

Blah, blah - ausnahmslos jedes Kreditgeldsystem ist hyperinflationär bei seinem Brennwert geendet und jedes Leben endet eben mit dem Tod.

Bspw. die Weltwirtschaftskrise: Nachdem 1926 weltweit der Goldstandard eingeführt wurde, endete dieser nur 4 Jahre später in der Weltwirtschaftskrise die 10 Jahre dauerte und direkt zum zweiten Weltkrieg führte.

Es ist lächerlich, das dem Goldstandard anzulasten.

Es ist ganz logisch dass ein Goldstandard zwangsläufig zum Kollaps führt:

Es ist ganz logisch, daß alles Menschenwerk endlich ist.

Während die Wirtschaft sich dynamisch entwickelt ist die Goldmenge statisch fest - genauso wie ein Kind seine Blutmenge beim Wachstum vergrößert - so muss auch eine Wirtschaft die Geldmenge vergrößern wenn sie wäscht - ansonsten stirbt das Kind bzw. die Wirtschaft.

Nein, Goldstandard bedeutet nicht, daß Gold einziges Zahlungsmittel ist, sondern daß das Zahlungsmittel mit Gold gedeckt ist, wobei eine 2%-Deckung i.d.R. völlig ausreicht.

Und Wirtschaftswachstum muß auch nicht bedeuten, daß dafür mehr Geld gebraucht wird. Im Gegenteil: technische Produkte werden laufend kleiner, effizienter hergestellt und billiger verkauft. Bei Mangel an Erfindung und Produktion neuer Produkte ist das die Hauptursache für Deflation, denn niemand gibt Geld aus, wenn sein Bedarf gedeckt ist.

Deshalb ist es Schwachsinn eine dynamische Wirtschaft an ein Gut zu koppeln das mit der Wirtschaft rein gar nichts zu tun hat.

Wertstabilität mag nicht in Dein Paradigma passen - deswegen ist es noch lange kein Schwachsinn. Gold hat seit Jahrtausenden mit Wirtschaft zu tun und hat sich dabei sehr gut bewährt.

Gruß, DvB

keinerlei plädieren

Isana Yashiro, Montag, 22.03.2021, 07:41 vor 1124 Tagen @ xsurvivor-1 (1070 Aufrufe)

Hallo!

Wer für Goldgeld und Goldstandard plädiert hat entweder von Wirtschaft keine Ahnung oder ist schlicht jemand der uns ins Verderben reiten will.

Ich hoffe, daß Du meinen Beitrag nicht so verstanden hast, daß ich für Goldgeld oder einen Goldstandard plädieren wolle. So habe ich übrigens auch Taurec nicht verstanden. Es ging uns beiden nur darum, daß Goldgeld immer wieder kommt, weil es einfach nicht totzukriegen ist. Zusätzlich meine ich, daß man danach historische Epochen einteilen kann. Das scheinst Du auch zu glauben, schließlich zählst Du viele Ereignisse auf, die direkt auf den Goldstandard zurückzuführen sein sollen. Also taugt der doch dazu, die Geschichte zu unterteilen. Eine wirtschaftliche Betrachtung hat das nie sein sollen.

Ich finde alle hiesigen Unterteilungen des Mittelalters seltsam. Ich habe mal eine Fernsehsendung gesehen, in der ein Reporter auf der Straße herumging und Allgemeinwissen prüfte. „Wann endete das Mittelalter?“ war eine der Fragen. Anscheinend sollte man dazu in der Schule eine bestimmte Jahreszahl lernen, denn der Reporter fand schnell jemanden, der mit „1492 mit der Entdeckung Amerikas“ die richtige Antwort geben konnte. Ich habe diese Zahl nicht gelernt und mich gerade darum dann gefragt welchen Einfluß eine Entdeckung am anderen Ende der Welt wohl haben könnte, obwohl man mangels Kommunikationsmitteln davon noch garnicht erfahren haben konnte. Mit dieser Festlegung waren die Historiker wohl nicht präzise, denn eigentlich müßte das Mittelalter mit der Fahrt der ersten spanischen Schatzflotte enden. Weil diese die Ressourcen der Neuen Welt erstmals zugänglich machte.

Gold hat tatsächlich die Eigenschaft ein Spekulationsobjekt zu sein. Um damit Werte zu speichern, müssen der Wert des Goldes gleichbleiben und das passiert nicht von alleine. Das passiert stattdessen dadurch, daß Gold als Tauschmittel verwendet wird und so bei jedem Kauf/ Verkauf der Wert des Goldes aufs Neue bestätigt wird. Der Handel verhindert, daß man einfach mal so den Wert verändern kann. Ein Schatzmittel kann nur dann funktionieren, wenn es zugleich auch Tauschmittel ist. Umgekehrt gilt jedoch das Gegenteil. Ein Tauschmittel wird unbrauchbar und führt zu wirtschaftlichen Verwerfungen, wenn es zugleich Schatzmittel ist. Dadurch wird das Gold dann zum bloßen Spekulationsobjekt und verschwindet in Horten und Schätzen. Gold hat keineswegs die Eigenschaft, daß alles jemals geförderte Gold für eine neue Währung zur Verfügung stünde. Jedesmal wenn ein Schatzsucher eine alte Goldmünze findet, beweist er das.

Sobald man akzeptiert hat, daß Goldgeld sowieso wiederkommt, ob es einem gefällt oder nicht, und dann auch akzeptiert hat, daß man immer wieder neue Quellen für das Gold braucht, dann kann man zu der Frage voranschreiten, wo das Gold in Zukunft herkommen wird. Dafür kommen mehrere Quellen in Frage:

* Supertiefe Minen wie bisher nur in Südafrika. Dann nähme Südafrika eine Vorreiterrolle ein, die jedoch wieder verlorengehen würde, weil Südafrikas supertiefe Mine als erste ausgebeutet sein wird.

* Unter dem Permafrost. Das gibt Russland, China und Kanada die bedeutendsten Rollen.

* Der Meeresgrund. Da wären einige Staaten konkurrenzfähig. Daher dürfte der Meeresgrund mindestens eine zusätzliche Quelle werden.

* Der Mond. Damit wäre China eine Führungsrolle schon so gut wie sicher.

Je nachdem, wo das Gold herkommen wird und welche Methoden man zum Abbau verwenden wird, danach lassen sich Vorhersagen treffen. Die Ähnlichkeit des Fiat-Geldes mit den Brakteaten läßt möglicherweise auch einige Vorhersagen zu. Aber ich kann von einer Blütezeit durch das Fiat-Geld nichts entdecken. Ich sehe in der heutigen Zeit nur einen Schrecken ohne Ende.

Gruß,
Shiro

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Im Namen von den Rechten :-)

BBouvier @, Freitag, 12.03.2021, 16:58 vor 1134 Tagen @ Frank Zintl (1439 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Freitag, 12.03.2021, 17:24

<"Im Namen der Demokratie und von bürgerlichen Freiheitsrechten.">

Hallo, Frank!

Im Namen der Demokratie und von den Rechten? ;-)

Gar köstlich.
Danke sehr!
Der war gut!! :prost:

Grüße,
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

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