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Eremitage in Tristesse – und eine Widerholung (Freie Themen)

Fenrizwolf, Sonntag, 07.02.2021, 12:35 vor 1145 Tagen (824 Aufrufe)

Liebe Spießbürger und Flagellanten,
liebe Ultrarechte und wahrlich Liebenden,

Verhausschweint, umnachtet und verletzt steht man in der Mitte des Lebens blutend im Regen.
Die Taschen sind leer, der Blick ist trüb, und ein Tag ist wie der andere.

Die Sirenen heulen von den Dächern als ob ein Fliegerangriff drohte, doch hat die Obrigkeit allein den Alarmismusquotienten erhöht - der Lüge des zivilisatorischen Nebenhervegetierens die Krone der Hysterie aufgesetzt.

Das Baustellenradio krächzt kunstlose Musik vergangener Dekaden (*1) und Kraft gibt man für Geld.
Im Dunkeln fährt man los, im Dunkeln kehrt man heim.

12 Stunden teils harte Arbeit, in Hierarchie mit Menschen, die bis auf Fachliches, keine neuen Impulse geben.
Die restlichen zwölf Stunden teilen sich in 1 Stunde Bericht über Sorgen, die nicht sein sollten, 1,5 Stunden horizontaler Regeneration (ggf. Schlaf), müdem und oberflächlichem Umgang mit dem Wesentlichen wie Familie und dem, das maßgeblich sein sollte, sowie fünf ½ Stunden Schlaf.
So freut man sich zwar endlich heimzukommen, doch findet dort selten den Frieden und die Freiheit vor, die man braucht.

Der Nachwuchs hat keine Spielkameraden, hat seit einem Jahr Stubenarrest, und in der Klasse und in dörflicher Nachbarschaft haben sie Namen, die man nicht artikulieren will, ohne dabei zu ersticken.
Post kommt nur noch von Ungeheuern, mit Forderungen Drohungen und Beleherungen.

Es gibt keine Briefpost mehr, nur noch Briefbomben; ausgetragen von bunten Menschen aus grellen Zimmern grauer Behörden, die unser Leben bestimmen wollen.
Waren für weiße Niederschläge vor einem Jahrzehnt noch die ukrainischen Offizierssöhne mit ihren lustigen Kampfnamen verantwortlich, zeigt auch hier der Staat volle Kontrolle:
Der totale Winter wurde ausgerufen. Es wurde eindringlich gewarnt.
Beim letzten seichten Schneefall sind hier im nächsten Umkreis gleich drei Räumfahrzeuge havariert, bzw. gar im Bachbett gelandet.
Es wäre ja halb so schlimm, wenn man uns wenigstens das Geld noch zum Leben ließe.
Vae Victis!

Ich hasse dieses Leben voller Scheiße, in einem Umfeld voll degenerierter Geschöpfe.
Es wird einem wahlweise Zeit, Kraft, Geld oder Freiheit entzogen.
Abgerichtet wird man eh wie ein Hund, sobald man eingeschult wird.

Tragischerweise fällt uns die Frucht des infernalischen Hasses auf alles staatsautoritäre, welcher über Jahre im Feuer des Terrors erst so heiß geschmiedet wurde, nun etwas vor die Füße:
Der Nachwuchs findet den Unrat weibischer Dienlichkeit im Amt vor den Füßen, hat seit einem Jahr Hausarrest, und findet bei gleichzeitig verordneter Erschöpfung der Eltern nur wenig Sinn in sinnlosem Abarbeiten von beschissenen Arbeitsblättern, die man heutzutage auch noch selbst auszudrucken hat.

Die haßerfüllte Einsiedelei im wütenden Rausch der Gier nach Wiedergutmachung hat uns bei aller Mühe nicht weitergebracht.
In diesem Wettlauf um die Zeit kommt kein ehrlicher Mann mehr einen Meter weit.
Was man sich auch ersinnt, erspart oder erringt; die Segnungen der Dämonkraten sind irrer, wirrer, komplexer und willkommener, und vor allem haben sie immer Recht – und Du nicht.

Passiv, in „hearts fear“ wäre es vermutlich das Beste, seinen Tag im Bett zu verbringen.
Hierzu ein tolles populärmusikalisches Lied eines mittlerweile wegen seiner Meinung Ausgestoßenen:
Morrissey (*2) – Spent The Day In Bed
Wie man theoretisch auf Marschgeschwindigkeit kommt, ist hinlänglich bekannt, wobei uns die Unterscheidung zwischen Strategie und Taktik auch meist abgenommen wird.

Einzig relevant ist das neue Kind müder Eltern:
Willem zum Feuer!
Ob Haß oder Zorn, innere Raserei, oder das Kotzen am Morgen
Vergeltung ist Wohltat,
und nur die Tat kann das besorgen

Ich bin Kies im Getriebe,
im zerberstenden Stahl
die Luft in der Nadel,
die zurückgebrachte Qual
endlich Hammer auf des Amboß Spiegel
Ich bin der Arm
und bin das Siegel

Ohne dabei noch strafbar in die Illegalität abzudriften, bitte ich um kreative Vorschläge darum, nadelstickartig dem „System“ etwas von seiner eigenen Medizin zurückzugeben.
Wir können so keine Kinder rauben, keine Mörder freisprechen oder sinnlose „Gutachten“ für jeden Scheiß verlangen (alles teils mehrfach erlebt), wie sie es tun, aber etwas sollte doch möglich sein, und das sollte dann exzessiv in stoischer Wiederholung mit diabolischer Besessenheit getan werden, bis das Werk seine Vollendung findet, so lang bis das Ergebnis paßt.
Doch wenn alle Ricken steißen, hilft es nach ihrer eigenen Manier vielleicht auch, sich solange lügenhaft, bis um 359,999° zu verbiegen, und zu empören bis das Ergebnis paßt - wir müssen dann nur wenig genug sein.

Binden um die Schnute, Stiefel vor den Kopf
Erblinden für das Gute, und ab mit dem Zopf
Bald schon steckt der Stiefel ganz und zeitgemäß
In jedem seßhaften Gesäß

Jeden Morgen erwacht ein Mann
erblickt die Welt und geht voran
und wenn er lange und geschickt nur ficht
erschafft er Ruhe, erschafft er Sicht

Unter einer Herrschaft in der Raub, Lüge, Willkür und Unrecht der Maßstab der Dinge sind, wird Widerstand zur Pflicht.
Rädelsführer werden heute schon pränatal abgesondert, indoktriniert, infiltriert und filetiert.

Der einzige Widerstand bis Du!
Wachse und unterscheide
Wachse und lerne
Wachse und leide
Wachse und werde
Erkenne dich und selbst handle
auf das es die Welt verwandle

I am at the destination - there is nothing here (3)

(1) Joana Zimmer machte im Jahre 2005 eine Coverversion eines 80er-Jahre-Liedes „I Believe“, welches im Original nicht überzeugte, zu einer ergreifenden Angelegenheit
(2) „Thomas Winkler nannte die Platte im Musikexpress „Alter-weißer-Mann-Musik“, und urteilte über die Texte, bisher habe man sich über Morrissey immerhin noch aufregen können. „Nun tut er einem nur noch leid.“
(3) Lake Of Tears (heute allein Daniel Brennare, Bulgare in Schweden)

Es lebe das ganze Deutschland

Gänzlichst,

Fenrizwolf

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