Traunsteiner Nachrichten10.12.49 Lindenlied,Irlmaier (Schauungen & Prophezeiungen)

Fred Feuerstein, Dienstag, 22.09.2009, 14:39 vor 5302 Tagen (5752 Aufrufe)
bearbeitet von Forumsleitung, Dienstag, 22.09.2009, 16:54

Hallo,

Es ist mir gelungen den Erstdruck des Lindenliedes aus den Traunsteiner Nachrichten vom 10.12.1949 zu finden und eine Faksimile anzufertigen.
Derzeit sende ich das Faksimile als Word Datei an Taurec (Taurec@schauungen.de)

In diesem Artikel tätigt Adlmaier seine Aussage, daß die Passauer Familie dieses Lindenlied schon seit 100 Jahren im Besitz hat, was auf ca. 1849 hindeutet. Dies ist die Zeit in der auch Dr. Johannes den Rocco Text zum ersten mal abdruckt (hoffentlich ohne eigene Dazudichtungen/Fälschungen, was wir derzeit leider nicht gänzlich ausschließen können, da KLL der Ansicht ist, daß es ihm scheint, daß er aufgrund seiner antiklerikale Einstellung die Texte durch Zugaben veränderte).
KLL schrieb dazu noch folgendes: Eine Untersuchung des Papiers ergab ein Entstehungsjahr um 1850.

Desweiteren ist um das Lindenlied herumgruppiert einiges über Irlmaier zu finden.

Es wäre schön, wenn Taurec dieses Dokument hier reinsetzt und auch seiner Quellensammlung hinzufügt.

mit freundlichen Grüßen
Fred

--
Prognosen sind schwierig, besonders, wenn sie die Zukunft betreffen. (Karl Valentin)

Original vom Lied der Linde!!

Simun, Dienstag, 22.09.2009, 14:42 vor 5302 Tagen @ Fred Feuerstein (5648 Aufrufe)

Hallo,

Es ist mir gelungen den Erstdruck des Lindenliedes aus den Traunsteiner
Nachrichten vom 10.12.1949 zu finden und eine Faksimile anzufertigen.
Derzeit sende ich das Faksimile als Word Datei an Taurec
(Taurec@schauungen.de)

In diesem Artikel tätigt Adlmaier seine Aussage, daß die Passauer Familie
dieses Lindenlied schon seit 100 Jahren im Besitz hat, was auf ca. 1849
hindeutet. Dies ist die Zeit in der auch Dr. Johannes den Rocco Text zum
ersten mal abdruckt (hoffentlich ohne eigene Dazudichtungen/Fälschungen,
was wir derzeit leider nicht gänzlich ausschließen können, da KLL der
Ansicht ist, daß es ihm scheint, daß er aufgrund seiner antiklerikale
Einstellung die Texte durch Zugaben veränderte).
KLL schrieb dazu noch folgendes: Eine Untersuchung des Papiers ergab ein
Entstehungsjahr um 1850.

Desweiteren ist um das Lindenlied herumgruppiert einiges über Irlmeier zu
finden.

Es wäre schön, wenn Taurec dieses Dokument hier reinsetzt und auch seiner
Quellensammlung hinzufügt.

mit freundlichen Grüßen
Fred


hallo das is supi, thnx

LG Simun

--
Austria est imperare orbi universo

Randomizers Aufsatz über das Lindenlied

Fred Feuerstein, Donnerstag, 24.09.2009, 13:04 vor 5300 Tagen @ Simun (5209 Aufrufe)

Hallo,

Es ist mir gelungen den Erstdruck des Lindenliedes aus den Traunsteiner
Nachrichten vom 10.12.1949 zu finden und eine Faksimile anzufertigen.
Derzeit sende ich das Faksimile als Word Datei an Taurec
(Taurec@schauungen.de)

In diesem Artikel tätigt Adlmaier seine Aussage, daß die Passauer

Familie

dieses Lindenlied schon seit 100 Jahren im Besitz hat, was auf ca. 1849
hindeutet. Dies ist die Zeit in der auch Dr. Johannes den Rocco Text

zum

ersten mal abdruckt (hoffentlich ohne eigene

Dazudichtungen/Fälschungen,

was wir derzeit leider nicht gänzlich ausschließen können, da KLL der
Ansicht ist, daß es ihm scheint, daß er aufgrund seiner antiklerikale
Einstellung die Texte durch Zugaben veränderte).
KLL schrieb dazu noch folgendes: Eine Untersuchung des Papiers ergab

ein

Entstehungsjahr um 1850.

Desweiteren ist um das Lindenlied herumgruppiert einiges über Irlmeier

zu

finden.

Es wäre schön, wenn Taurec dieses Dokument hier reinsetzt und auch

seiner

Quellensammlung hinzufügt.

mit freundlichen Grüßen
Fred

hallo das is supi, thnx

LG Simun

Hallo Simun,
Daß da keine Mißverständnisse aufkommen: Es ging mir mehr um die erstmalige Zeitungs-Veröffentlichung + Irlmaier. Randomizer vertröstet uns schon lange mit seinem Aufsatz über das Lindenlied, welches lt. ihm erstmalig 1920 in den Staffelberg-Sagen gedruckt worden ist. Diesen Erstdruck wollte er sich besorgen. Ich hoffe er stellt dann den Scan des Buches hier zur Verfügung.

mit freundlichen Grüßen
Fred

--
Prognosen sind schwierig, besonders, wenn sie die Zukunft betreffen. (Karl Valentin)

@Taurec: Bitte falsche Schreibweise bei Irlmaier löschen

Fred Feuerstein, Dienstag, 22.09.2009, 16:51 vor 5302 Tagen @ Fred Feuerstein (5082 Aufrufe)

Hallo,

Wenn noch möglich Irlmeier in Irlmaier ändern.
Hab mich von Adlmaier anstecken lassen, sorry
Will ja nicht noch mehr zur Namens-Verwirrung beitragen, außerdem ist es nicht vorteilhaft wenn man später hier nach Irlmaier sucht.

mit freundlichen Grüßen
Fred

--
Prognosen sind schwierig, besonders, wenn sie die Zukunft betreffen. (Karl Valentin)

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Schon passiert. Faksimile folgt später. (o.T.)

Taurec ⌂, München, Dienstag, 22.09.2009, 16:55 vor 5302 Tagen @ Fred Feuerstein (4938 Aufrufe)

– kein Text –

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

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Traunsteiner Nachrichten vom 10. Dezember 1949

Taurec ⌂, München, Dienstag, 22.09.2009, 19:00 vor 5302 Tagen @ Fred Feuerstein (5331 Aufrufe)
bearbeitet von Forumsleitung, Dienstag, 22.09.2009, 19:25

Hallo, Fred!

Gerade diesen Artikel habe ich mir kürzlich in der Bayerischen Staatsbibliothek bestellt. Allerdings ist er nie an der bestellten Stelle angekommen. Dennoch schreibt mir die Bibliothek, daß bald die Leihfrist ablaufe. => Irgendwie verschollen.
Just zu der Zeit schickst Du mir den Artikel. Vielen Dank!

Gruß
Taurec

Zum Vergrößern auf's Bild klicken!

[image]

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Gedankensprung...

Elfe, Mittwoch, 23.09.2009, 00:14 vor 5302 Tagen @ Fred Feuerstein (4991 Aufrufe)

Hallo!

Was bedeutet eigentlich die "Nr. 44" zwischen "Jahrgang 1949" und "Seite 9" ganz oben in der Kopfzeile der Zeitung?

Musste an den gesuchten "Kurier" mit der eigenartigen Datumsangabe denken...

Die Kalenderwoche kann es ja beim 10. Dezember nicht sein.

Viele Grüsse, Elfe

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weisst was, Fred?

BBouvier @, Mittwoch, 23.09.2009, 21:09 vor 5301 Tagen @ Fred Feuerstein (4963 Aufrufe)

...so langsam traue ich diesem Adlmaier
nicht mehr über den Weg.
=>
<"In diesem Artikel tätigt Adlmaier seine Aussage,
daß die Passauer Familie dieses Lindenlied
schon seit 100 Jahren im Besitz hat."?

Die Angabe:
"Karl der Grosse...160, sieben Jahre..."
=> 800 plus 160x7 = 1920 (Versailles)
kann (!) erst dann entstanden sein.
Und genau 1920 erst ist das "Lied" sinnfälligerweise
auch erstmalig dokumentiert.

Was Anlass genug zum Grübeln geben sollte.

Gruss,
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

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Re: Untersuchung des Originalpapieres und Anleihen bei Konzionator

Taurec ⌂, München, Donnerstag, 24.09.2009, 11:05 vor 5300 Tagen @ BBouvier (5457 Aufrufe)
bearbeitet von Forumsleitung, Donnerstag, 24.09.2009, 11:26

Hallo!

Was mich interessiert:
Welches Original wurde da untersucht?
Wer hat diese Untersuchung wann wo vorgenommen?
Und wo ist dieses Original jetzt? Es müsste sich wohl irgendwie in Adlmaiers Hinterlassenschaften gefunden haben, falls es jemals existierte.

Über diese Untersuchung scheint allein Bekh geschrieben zu haben.

In den vier Veröffentlichungen Adlmaiers, die ich habe (3 Auflagen "Blick in die Zukunft" + Traunsteiner Nachrichten vom 10. 12. 1949), steht darüber kein Wort. Woher weiß Bekh das?

Die Sache stinkt irgendwie.

"160, 7 Jahre Frist" weißt schon auf 1920 hin, als das Lied erstmals von Martin Hingerl veröffentlicht wurde.

[image]

(Die Kopien des Originals habe ich mittlerweile hier vorliegen.)

Darüber hinaus gibt es einige markante Ähnlichkeiten mit dem Buch "Der kommende große Monarch" von Konzionator, das ebenfalls 1920 erschien. Der schreibt z. B.:

1. "Der große Monarch wird wahrscheinlich die Feinde Gottes zu Paaren treiben, was kaum ohne Blutvergießen abgehen wird."

= Alle Störer er zu Paaren treibt.
Diese Formulierung ist derart selten und ungewöhnlich, daß es wohl kein Zufall ist, daß sie im Lindelied und bei Konzionator (beides von 1920) auftaucht.

2. "Der Papst wird während der Kirchenverfolgung aus Rom fliehen und vom großen Monarchen wieder nach Rom zurückgeführt werden."

= Rom zerhaut wie Vieh die Priesterschar ... über Leichen muß der höchste fliehen.
= Den Verbannten führest Du nach Rom.

3. "Der Große Monarch soll in Köln am Rhein durch den Papst gekrönt werden."

= Große Kaiserweihe schaut ein Dom.

4. "Unter dem Großen Monarchen soll eine Einigung der Völker im katholischen Glauben eintreten und namentlich Deutschland zur katholischen Kirche zurückkehren."
"Unter dem starken Monarchen soll das Evangelium allen Völkern gepredigt werden."

= Preis dem 21. Konzil, das den Völkern weist ihr höchstes Ziel.

Es ist meine Erachtens offensichtlich, daß der Autor des Lindeliedes zumindest einzelne Aussagen aus dem Buch von Alfons Konzionator (bzw. Franz Spirago) verwandt hat. Damit kann das Lied aber nicht in der überlieferten Form aus der Zeit vor 1900 stammen, wie Conrad Adlmaier behauptet.

Damit kann es auch kein untersuchbares Original von 1850 geben.
Wer hat hier gefälscht? Adlmaier, Bekh oder ein Dritter?

Gruß
Taurec

--
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Staffelbergsagen + Große Monarch: Wann erstmalig gedruckt?

Fred Feuerstein, Donnerstag, 24.09.2009, 12:55 vor 5300 Tagen @ Taurec (5533 Aufrufe)
bearbeitet von Fred Feuerstein, Donnerstag, 24.09.2009, 13:05

Hallo!

Was mich interessiert:
Welches Original wurde da untersucht?
Wer hat diese Untersuchung wann wo vorgenommen?
Und wo ist dieses Original jetzt? Es müsste sich wohl irgendwie in
Adlmaiers Hinterlassenschaften gefunden haben, falls es jemals
existierte.

Über diese Untersuchung scheint allein Bekh geschrieben zu haben.

In den vier Veröffentlichungen Adlmaiers, die ich habe (3 Auflagen "Blick
in die Zukunft" + Traunsteiner Nachrichten vom 10. 12. 1949), steht
darüber kein Wort. Woher weiß Bekh das?

Hallo,
Hab das auch noch mal überprüft. Einzig Bekh schreibt folgendes in seinem Buch "Bayrische Hellseher" von 1976 darüber:
"Das Lied der Linde von der kommenden Zeit

Der ehemalige Redakteur der Traunsteiner Nachrichten, Conrad
Adlmaier, bekam im Frühjahr 1947 von einer Passauer Familie die
Handschrift einer alten Prophezeiung überreicht. Es handelte sich
um ein merkwürdiges Lied mit 23 Vierzeilern. Die Niederschrift
war in dieser Familie sorgsam seit Generationen gehütet worden,
nachweisbar seit der Zeit vor 1900. Untersuchungen des Papierzu-
stands und der Schriftzüge ergaben, daß die vorliegende Fassung
um das Jahr 1850 entstanden sein mußte.

Dieses Lied soll im Stamm einer uralten Linde, die an einem Hohl-
weg zum Friedhof der Stadt Staffelstein heute noch steht, gefun-
den worden sein. Der unbekannte Verfasser gehört zweifellos zu
den beachtlichsten bayerischen Hellsehern.
Als Adlmaier den Text 1950 erstmals veröffentlichte, stellte sich
bald heraus, daß er verstümmelt war. Die Zuschrift einer Leserin
aus Franken versetzte ihn jedoch in die Lage, das Lied um zehn
weitere Vierzeiler zu ergänzen. Die fränkische Leserin hatte in ih-
rem Begleitbrief geschrieben:

»Ich besitze diese Prophezeiung ebenfalls, und zwar seit dem Jahre
1926, wo sie mir von heute unbekannter Hand zuging, doch hat die
meinige eine wesentlich vollkommenere Fassung, das heißt, in der
Hauptsache hat sie den wortgetreuen Text, wie bei Ihnen auch, hat
aber noch dazu einen sogenannten Vorgesang und geht am Schluß
noch fünf Vierzeiler weiter und hat auch einen rechten Schluß.
Der Titel meiner Prophetia lautet: >Der alten Linde Sang von der
kommenden Zeit<. Dabei ist die Linde gemeint, die am Hohlweg
steht, der zum Staffelberg führt, genauer gesagt, am Friedhof der
Stadt Staffelstein. Ich habe diese Linde aufgesucht und alles ge-
nauest bestätigt gerunden, nur die Staffelsteiner Bevölkerung
wußte wenig oder nichts darüber, wie das ja häufig der Fall.«
Die Ergänzungen der fränkischen Leserin (die ihr, wie sie mitteilt,
1926 von unbekannter Hand zugingen) betreffen wie gesagt nur
den Vorgesang und den Ausklang. Das Kernstück der Prophezei-
ung mit seinen frappierenden Weissagungen ist zweifellos aus der
Zeit vor 1900 überliefert. Eine Fälschung oder spätere Korrektur
des Textes ist ausgeschlossen, da die Verse sorgfältig aufbewahrt
worden sind. Mit großer Wahrscheinlichkeit geht die Voraussage
wie sie in dem sagenhaften Lied von der Staffelsteiner Linde ent
halten ist, aber auf eine viel frühere Zeit zurück. Es folgt der voll
ständige Wortlaut:"...

Und dies hat KLL übernommen.
Adlmaier schreibt nirgends von dieser Untersuchung.
Bekh hat das meiste von Adlmaier übernommen, bis eben auf diese Untersuchung. Bleibt die Frage woher das Bekh 1976 hat. Da er mehr Schriftsteller statt Quellenanalyst war wird er wohl keine teure Schrift/ und/oder Papieruntersuchung durchgeführt haben, außerdem schreibt er nirgends davon, daß er selbst die Originale mal zu Gesicht bekam.
Somit reklamiert alleine Adlmaier diese Originale für sich. Er verstarb 1966:
Dr. Conrad Adlmaier, geboren am 13. August 1882 in Zaisering (Gemeinde Vogtareuth,
Landkreis Rosenheim), verstorben am 30. September 1966 in Traunstein, Journalist, Druckereibesitzer
und Zeitungsverleger, Träger des Bayerischen Verdienstordens und des Bundesverdienstkreuzes.
Die Verleihung erfolgte mit Beschluss vom 22. Dezember 1965.


Daß Bekh da lügt um dem Text noch mehr Authentizität zu verleihen, ist nat. die naheliegendste Vermutung, aber wissen tun wirs leider nicht.
Raum für Spekulation...

Was für mich interessant wäre:
Wann wurden die beiden Bücher 1920 erstmalig gedruckt?

mit freundlichen Grüßen
Fred

--
Prognosen sind schwierig, besonders, wenn sie die Zukunft betreffen. (Karl Valentin)

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Erstdruck des Lindeliedes (mit Nachtrag)

Taurec ⌂, München, Donnerstag, 24.09.2009, 13:08 vor 5300 Tagen @ Fred Feuerstein (5025 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Donnerstag, 24.09.2009, 13:24

Hallo!

Der Erstdruck von Konzionators Buch liegt für mich gerade in der bayerischen Staatsbilbiothek aus. Da müsste ich erstmal in die Stadt fahren.

Martin Hingerl unterzeichnet in den Bemerkungen zum Sang der alten Linde in der ersten Auflage mit "Weihenstephan, Oktober 1920".

Die Chance ist groß, daß Konzionators Buch älter ist, was die These untermauern würde.

(Nachtrag: Hier mal der Scan der Bemerkungen.)
[image]

Gruß
Taurec

--
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„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

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Bekh! : - (

BBouvier @, Donnerstag, 24.09.2009, 22:30 vor 5300 Tagen @ Taurec (5009 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Donnerstag, 24.09.2009, 22:38

<"In den vier Veröffentlichungen Adlmaiers...steht darüber kein Wort.
Woher weiß Bekh das?"?

Hier haben wir offenbar so langsam den Knopf!

1)
Bekh schreibt z.B. unter der Überschrift:
"Sybilla Weis - die Prophetin aus dem Fichtelgebirge"...

...er sei sich sicher, es habe einst einen Menschen gegeben,
von dem (irgendwelche) Aussagen (s.o.) stammten.
Und er habe einen Brief mal bekommen, wo Einer ihm schrieb,
der habe mal gehört, dass Einer behauptet habe,
eine alte Frau habe mal seit Kindesbeinen gewusst, dass...
gefolgt von:
"Gutjahr-Flutjahr-Blutjahr!"
Und das stmme eben von obiger
(doch gar nicht existenten!!) Sybille!
Behauptet Bekh!
In Wirklickeit ist das eine Art Kinderreim von 1913,
als es ein feuchtes und ein heisses Jahr mal gegeben hatte!

2)
Bekh behauptet, der WV habe ihm gesagt,
"vorher" fielen die USA ins Ölgebiet ein,
zögen jedoch den Kürzeren, - die Russen siegten!

Und der WV (auf meine Nachfrage diesbezüglich) war ziemlich sauer,
weil er dergleichen nie gesehen hatte.
Und auch nie jemals so etaws von sich gegeben.
Und Bekh gegenüber schon mal gar nicht!

3)
Bekh schildert über lange Seiten hinweg und
druckt den Schriftverkehr dazu auch ab, wie seine Recherchen,
"Erna Stieglitz" betreffend, völlig ergebnislos
im Sande verlaufen.
Um dann mitten im Text unvermittelt zu behaupten:
"Kein Zweifel - Mutter Erna hat Visionen gehabt."
Und einige Zeilen tiefer, über den Umweg
über mehrere Mittelspersonen seien ihm
jedoch Andeutungen (!) zu Ohren gekommen.
Worauf er behauptet, in der Stille ihrer Kammer (!)
habe Erna den Untergang der Welt gesehen.
Und dann schwadroniert Behk(!) munter drauflos.
Und nur, wer sehr sehr sorgfältig gelesen hat,
dem wird bewusst, dass all das eben nicht
von "Erna" stammt, sondern alles nur von Bekh!

4)
Und nun zu hier.
Da liegt die Vermutung nicht unfern, der Literat
Bekh sei in gewohnter Manier verfahren.

Und das dürfte sich dann in etwa
folgendermassen zugetragen haben:
=>
In den 70ern unterhält sich Bekh mit "Wem".
Und Der meint, er habe von Einem gehört,
der einen kannte, und Jener habe eine
Abschrift des Liedes.
Und diese Abschrift sei schon sehr alt.
Meinte Der.

Das "Lied" ist in Verse gebrachter
- Konizonator
- Kugelbeer
- Pfarrer aus Baden
- Rocco
- sowie wenigstens einer weiteren Quelle
("brauner Freund..."), die uns nicht bekannt ist.

Und zwar von 1920, wo wir den Druck kennen.
Weil dort (800 plus 160x7 = 1920 = "Versailles") drinsteht.
Und, weil erst 1910 die Linde einen Ring bekam -
definitiv sowieso nicht aus dem 19. Jahrhundert.

"Konzionator", der Schauungen gesammelt hat und
hier völlig unbekannt sein dürfte, druckt eine alte Quelle,
die aufsehenderregend ist, und die Taurec
in den nächsten Tagen uns hier noch einstellen wird.

Ihr dürft gespannt sein! :-)

Gruss,
BB

--
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Re: Kugelbeer, Badener Pfarrer

Taurec ⌂, München, Freitag, 25.09.2009, 00:32 vor 5300 Tagen @ BBouvier (5065 Aufrufe)

Hallo!

- Kugelbeer
- Pfarrer aus Baden

Die beiden möchte ich mal ausschließen, da sie erst nach dem Erstdruck des Liedes dokumentiert wurden, belegt sind.
Wenn, dann haben die bei Konzionator abgeschaut. Zumindest der Pfarrer aus Baden könnte Prophezeiungen gekannt haben. Bei ihm wirkt alles eher wie die Zusammenfassung von Fremdstoff.
Kugelbeer bringt indes auch Schauungsbeschreibungen. Ich schätze, er ist zumindest teilweise echt.

Das muß ich schon richtigstellen. Ich will ja nicht als Mistkäfer reinkarnieren. ;-)

Gruß
Taurec

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Gerüchte vom Hörensagen

BBouvier @, Freitag, 25.09.2009, 00:56 vor 5300 Tagen @ BBouvier (4979 Aufrufe)

P.S.

Was ich damit ausdrücken wollte:
=>
Bekh veröffentlicht durchaus auch mal Gerüchte vom Hörensagen so,
dass sie wie recherchierte Tatsachen wirken
und schreibt das dann Sonstwem zu.

BB

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Lindelied - verschiedene Textversionen

Taurec ⌂, München, Sonntag, 04.10.2009, 21:01 vor 5290 Tagen @ Fred Feuerstein (6677 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Mittwoch, 30.08.2017, 16:50

Schlagwörter:

Hallo!

Ich habe nun mal alle Lindeliedfassungen nebeneinandergelegt und auf Unterschiede überprüft.
Damit haben wir jetzt zumindest alle eine Überblick, wie das Lied in den einzelnen Ausgaben lautet.
Nicht miteinbezogen habe ich Veröffentlichungen, die nach Adlmaiers "Blick in die Zukunft" erschienen, weil ich davon ausgehe, daß diese alle auf Adlmaier zurückgehen.

Es folgt die Urfassung von 1920 mit originaler Rechtschreibung und Zeichensetzung (die Nummerierung stammt von mir). Farbig hervorgehoben unter einer Zeile sind von der Urfassung abweichende Fassungen aus anderen Drucken angegeben. Dabei habe ich, nachdem sich die Rechtschreibung immer wieder in einzelnen Buchstaben unterscheidet, lediglich auf abweichende, bzw. unter Umständen bedeutungsverändernde Formulierungen und Wortwahl geachtet, sowie auf Wortverdreher.

Die Unterschiede sind bisweilen so gravierend, daß ich mich stellenweise Frage, ob Adlmaiers Version tatsächlich auf Martin Hingerl (1920 oder 1925) zurückgeht. Mir scheint, da hat zumindest jemand im Laufe der Jahre einige Stellen nacheditiert, nämlich jene, die bei Adlmaier erstmalig so auftauchen und bei denen Abschreibefehler ausgeschlossen sind (Barren => Paaren; kaisert => keifert/heuert; ...).
Der Weg des Liedes von Hingerl zu Adlmaier ist nach wie vor ungeklärt; ebenso, ob es zwischen Hingerl und Adlmaier noch andere Veröffentlichungen des Liedes gab und ob Hingerl überhaupt der Autor des Liedes ist.

Zugrundeliegende Literatur:
Hingerl, Martin: Staffelberg-Sagen und Der alten Linde Sang von der kommenden Zeit. Freising 1920.
Hingerl, Martin: Staffelberg-Kranz. Gedichte von Martin Hingerl. Freising 1925.
Adlmaier, Conrad: Vor 100 Jahren ein prophetisches Gedicht. In: Traunsteiner Nachrichten. Nr. 44 vom 10. Dezember 1949, Seite 9. [Die Strophen 1 bis 5, 9 und 29 bis 33 fehlen in dieser Ausgabe.]
Adlmaier, Conrad: Blick in die Zukunft. Traunstein 1950. [Die Strophen 1 bis 5, 9 und 29 bis 33 fehlen in dieser Ausgabe.]
Adlmaier, Conrad: Blick in die Zukunft. Traunstein 1955.
Adlmaier, Conrad: Blick in die Zukunft. Traunstein 1960.

1.
Alte Linde bei der heil’gen Klamm,
Ehrfurchtsvoll betast’ ich deinen Stamm:
Karl den Großen hast du schon gesehen,
Wann der Größte kommt, wirst du noch stehen.

2.
Dreißig Ellen mißt dein grauer Saum,
Aller deutschen Lande ältster Baum!
Kriege, Hunger schautest, Seuchennot,
Neues Leben wieder, neuen Tod.

3.
Schon seit langer Zeit dein Stamm ist hohl,
Roß und Reiter bargest einst du wohl,

1925: „Roß und Reiter barg er einstens wohl“
Bis die Kluft dir deckte milde Hand,
1925: „Bis die Kluft ihm deckte milde Hand“
1960: „Bis die Kluft dir sacht mit milder Hand“
Breiten Reif um deine Stirne wand.
1925: „Breiten Reif um seine Stirne wand.“

4.
Bild und Buch nicht schildern deine Kron’
Alle Aeste hast verloren schon
Bis zum letzten Paar, das mächtig zweigt,
Blätterfreudig in die Lüfte steigt.

5.
Alte Linde, die du alles weißt,
Teil uns gütig mit von deinem Geist,
Send ins Werden deinen Seherblick,
Künde Deutschlands und der Welt Geschick!

6.
„Großer Kaiser Karl, in Rom geweiht,
Eckstein sollst du bleiben deutscher Zeit:
Hundertsechzig Siebenjahre Frist –

1949: „Hundertsechzig sieben Jahre Frist“
1950: „Hundertsechzig sieben Jahre Frist“
1955: „Hundertsechzig, sieben Jahre Frist“
1960: „Hundertsechzig, sieben Jahre Frist“
Deutschland bis ins Mark getroffen ist.

7.
Fremden Völkern frohnt dein Sohn als Knecht,
Tut und läßt, was ihren Sklaven recht.
Grausam hat zerrissen Feindeshand
Eines Blutes, einer Sprache Band.

8.
Zehr o Magen, zehr von Deutschlands Saft,

1925: „Schröpft, Vampyre, schröpft von Deutschlands Saft“
1949: „Zehr vom Magen, zehr von Deutschlands Saft“
1950: „Zehr vom Magen, zehr von Deutschlands Saft“
1955: „Zehre Magen, zehr vom deutschen Saft“
1960: „Zehre, Magen, zehr vom deutschen Saft“
Bis mit seiner endet deine Kraft:
1925: „Bis mit deutscher endet eure Kraft“
1955: „Bis mit einmal endet deine Kraft“
1960: „Bis mit einmal endet deine Kraft“
Krankt das Herz, siecht ganzer Körper hin, –
Deutschlands Elend ist der Welt Ruin.

9.
Ernten schwinden, doch die Kriege nicht,
Und der Bruder gegen Bruder ficht;
Mit der Sens’ und Schaufel sich bewehrt,
Wenn verloren gingen Flint’ und Schwert.

10.
Arme werden reich des Geldes rasch,
Doch der rasche Reichtum wird zu Asch:
Aermer alle mit dem größern Schatz,

1925: „Ärmer alle mit dem großen Schatz“
1949: „Ärmer alle mit dem größten Schatz“
1950: „Ärmer alle mit dem größten Schatz“
Minder Menschen, enger noch der Platz.

11.
Da die Herrscherthrone abgeschafft,
Wird das Herrschen Spiel und Leidenschaft,
Bis der Tag kommt, wo sich glaubt verdammt,
Wer berufen wird zu einem Amt.

1925: „Wer berufen wird zu hohem Amt.“

12.
Bauer kaisert bis zum Wendetag,

1949: „Bauer keifert bis zum Wendetag“
1960: „Bauer heuert (keifert?) bis zum Wendetag“
All sein Mühn – ins Wasser nur ein Schlag:
1949: „All sein Mühen ins Wasser nur ein Schlag“
1950: „All sein Mühen ins Wasser nur ein Schlag“
1955: „All sein Mühn ins Wasser mit ein’m Schlag“
Mahnerrede fällt auf Wüstensand,
1955: „Mahnwort fällt auf Wüstensand“
1960: „Mahnwort fällt auf Wüstensand“
Hörer findet nur der Unverstand.

13.
Wer die allermeisten Sünden hat,

1949: „Wer die meisten Sünden hat“
1950: „Wer die meisten Sünden hat“
1955: „Wer die meisten Sünden hat“
1960: „Wer die meisten Sünden hat“
Fühlt als Richter sich und höchster Rat. –
Raucht das Blut, wird wilder noch das Tier,
Raub zur Arbeit wird und Mord zur Gier.

14.
Rom zerhaut wie Vieh die Priesterschar,
Schonend nicht den Greis im Silberhaar
Ueber Leichen muß der Höchste fliehn
Und verfolgt von Ort zu Orte ziehn.

15.
Gottverlassen scheint er, ist es nicht;

1949: „Gottverlassen scheint er, ist er nicht“
1950: „Gottverlassen scheint er, ist er nicht“
Felsenfest im Glauben, treu der Pflicht,
Leistet auch in Not er nicht Verzicht,
Femt den Gottesstreit vors nah’ Gericht.

1949: „Bringt den Gottesstreit vor’s nah Gericht“
1950: „Bringt den Gottesstreit vor’s nah Gericht“
1955: „Bringt den Gottesstreit vors nah Gericht“
1960: „Bringt den Gottesstreit vors nah Gericht“

16.
Winter kommt, drei Tage Finsternis,
Blitz und Donner und der Erde Riß.
Bet daheim, verlasse nicht das Haus,
Auch am Fenster schaue nicht den Graus!

17.
Eine Kerz, die ganze Zeit, allein

1949: „Eine Kerz die ganze Zeit alleine gibt“
1950: „Eine Kerz die ganze Zeit alleine gibt“
1955: „Eine Kerze gibt die ganze Zeit allein“
1960: „Eine Kerze gibt die ganze Zeit allein“
Gibt, wofern sie brennen will, dir Schein.
1949: „Wofern sie brennen will dir Licht“
1955: „(Wofern sie brennen will) dir Schein“
1960: „Sofern sie brennen will, dir Schein“
Gift’ger Odem dringt aus Staubesnacht:
1949: „Geist’ger Odem dringt aus Staubesnacht“
Schwarze Seuche, schlimmste Menschenschlacht!

18.
Gleiches allen Erdgebornen droht,
Doch die Guten sterben sel’gen Tod;
Viel Getreue bleiben wunderbar
Frei von Atemkrampf
[1955: Fußnote: „Andere Lesart: Menschenkampf“] und Pestgefahr.

19.
Eine große Stadt der Schlamm verschlingt,
Eine andere mit dem Feuer ringt.
Alle Städte werden totenstill,
Auf dem Wiener Stephansplatz wächst Dill.

20.
Zählst du alle Menschen in der Welt,
Wirst du finden, daß ein Drittel fehlt, –
Was noch übrig, – schau in jedes Land –
Hat zur Hälft verloren den Verstand.

21.
Wie im Sturm ein steuerloses Schiff
Preisgegeben einem jeden Riff,
Schwankt herum der Eintagsherrscherschwarm,

1949: „Schwankt herum der Eintag-Herrscher Schwarm“
1950: „Schwankt herum der Eintag-Herrscher-Schwarm“
1955: „Schwankt herum der Eintags-Herrscher-Schwarm“
Macht die Bürger ärmer noch als arm.

22.
Denn des Elends einz’ger Hoffnungsstern –
Eines bessern Tages – ist endlos fern.
„Heiland sende, den du senden mußt“,
Tönt es angstvoll aus der Menschenbrust.

23.
Nimmt die Erde plötzlich andern Lauf?
Steigt ein neuer Sonnenstern herauf?

1949: „Steigt ein neuer Hoffnungsstern herauf?“
1950: „Steigt ein neuer Hoffnungsstern herauf?“
1955: „Steigt ein neuer Hoffnungsstern herauf?“
1960: „Steigt ein neuer Hoffnungsstern herauf?“
„Alles ist verloren!“ – hier noch klingt,
„Alles ist gerettet!“ – Wien schon singt.

24.
Ja von Osten kommt der starke Held,
Ordnung bringend der verwirrten Welt,
– Weiße Blumen um das Herz des Herrn –
Seinem Rufe folgt der Wackre gern.

25.
Alle Störer er zum Barren treibt,

1949: „Alle Störer er zu Paaren treibt“
1950: „Alle Störer er zu Paaren treibt“
1955: „Alle Störer er zu Paaren treibt“
1960: „Alle Störer er zu Paaren treibt“
Deutschem Reiche deutsche Rechte schreibt.
1955: „Deutschem Reiche deutsches Recht er schreibt“
1960: „Deutschem Reiche deutsches Recht er schreibt“
Bunter Fremdling, unwillkomm’ner Gast,
Flieh die Flur, die nicht gepflügt du hast.

1955: „Flieh die Flur, die du gepflügt nicht hast“
1960: „Flieh die Flur, die du gepflügt nicht hast“

26.
Gottesheld, ein unzerbrechlich Band
Schmiedest du um alles deutsche Land!
Den Verbannten führest du nach Rom,

1925: „Den Verbannten führst du heim nach Rom“
Große Kaiserweihe schaut ein Dom.
1925: „Große Königsweihe schaut ein Dom.“
1949: „Große Kaiser schaut der Dom“
1950: „Große Kaiser schaut der Dom“

27.
Preis dem einundzwanzigsten Konzil,
Das den Völkern weist ihr höchstes Ziel
Und durch strengen Lebenssatz verbürgt,
Daß nun Reich und Arm sich nicht mehr würgt.

28.
Deutscher Name, der du littest schwer,
Wieder glänzt um dich die alte Ehr,
Wächst um den verschlung’nen Doppelast,
Dessen Schatten sucht gar mancher Gast.

29.
Dantes und Cervantes’ weicher Laut

1955: „Dantes und Cervantes welsche Laut“
1960: „Dantes und Cervantes welscher Laut“
Schon dem deutschen Kinde ist vertraut,
1955: „Schon dem deutschen Kinde sind vertraut“
Und am Tiber- wie am Ebrostrand
1955: „Und am Tiber- und am Ebrostrand“
Singt der braune Freund von Herrmanns Land.
1955: „Liegt der braune Freund vom Herrmannsland“
1960: „Liegt der braune Freund von Herrmannsland“

30.
Wenn der engelsgleiche Völkerhirt
Wie Antonius zum Wandrer wird,
Den Verirrten barfuß Predigt hält,
Neuer Frühling lacht der ganzen Welt.

31.
Alle Kirchen einig und vereint,
Einer Herde einz’ger Hirt erscheint.
Halbmond mählich weicht dem Kreuze ganz,
Schwarzes Land erstrahlt im Glaubensglanz.

1925: „Heidenland erstrahlt im Glaubensglanz.“

32.
Reiche Ernten schau ich jedes Jahr,
Weiser Männer eine große Schar,
Seuch’ und Kriegen ist die Welt entrückt:

1955: „Seuchen, Kriege sind der Welt entrückt“
Wer die Zeit erlebt, ist hochbeglückt.

33.
Dieses kündet deutschem Mann und Kind,
Leidend mit dem Land die alte Lind’
Daß der Hochmut mach’ das Maß nicht voll,
Der Gerechte nicht verzweifeln soll.“

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

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Re: Lindelied - Nachtrag

Taurec ⌂, München, Sonntag, 04.10.2009, 21:19 vor 5290 Tagen @ Taurec (4788 Aufrufe)

Hallo!

Zu Strophe 18 steht in Adlmaiers 2. Auflage vom "Blick in die Zukunft" in einer Fußnote:

"Andere Lesart: Menschenkampf"

"Menschenkampf" kommt in keiner anderen Veröffentlichung vor. Das bedeutet wohl, daß Adlmaier noch eine Version des Liedes hatte, die wir bislang noch gar nicht kennen!

Ganz schön undurchsichtig.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Noch eine andere Version

Sphere, Sonntag, 04.10.2009, 23:29 vor 5290 Tagen @ Taurec (5107 Aufrufe)


23.
Nimmt die Erde plötzlich andern Lauf?
Steigt ein neuer Hoffnungsstern herauf?
„Alles ist verloren!“ – hier noch klingt,
„Alles ist gerettet!“ – Wien schon singt.


26.
Gottesheld, ein unzerbrechlich Band
Schmiedest du um alles deutsche Land!
Den Verbannten führest du nach Rom,
Große Kaiserweihe schaut ein Dom.

1925: „Große Königsweihe schaut ein Dom.“
1949: „Große Kaiser schaut der Dom“
1950: „Große Kaiser schaut der Dom“

Grüezi Taurec

Vielen Dank für Deine grosse Mühe. Deine Gegenüberstellung ist super.

Ich habe noch eine andere Version. Ich weiss nicht mehr, woher ich diese habe,
werde aber mal nachforschen. Eigentlich entspricht sie fast exakt Deiner Version von
Hingerl, Martin: Staffelberg-Kranz. Gedichte von Martin Hingerl. Freising 1925.
Unterschiede sind nur marginal ausser in der Strophe 23 und 26.

Hier meine Version:

1.
Alte Linde bei der heil´gen Klamm,
Ehrfuchtsvoll betast´ ich deinen Stamm:
Karl den Großen hast du schon gesehn,
Wann der Größte kommt, wirst du noch stehn.

2.
Dreißig Ellen mißt dein grauer Saum,
Aller deutscher Lande ältster Baum!
Kriege, Hunger schautest, Seuchennot,
Neues Leben wieder, neuen Tod.

3.
Schon seit langer Zeit dein Stamm ist hohl,
Roß und Reiter barg er einstens wohl,
Bis die Kluft ihm deckte milde Hand,
Breiten Reif um seine Stirne wand.

4.
Bild und Buch nicht schildern dein Kron´,
Alle Äste hast verloren schon
Bis zum letzten Paar, das mächtig zweigt,
Blätterfreudig in die Lüfte steigt.

5.
Alte Linde, die du alles weißt,
Teil uns gütig mit von deinem Geist,
Send ins Werden deinen Seherblick,
Künde Deutschlands und der Welt Geschick!

6.
„Großer Kaiser Karl, in Rom geweiht,
Eckstein sollst du bleiben deutscher Zeit:
Hundertsechzig Siebenjahre Frist –
Deutschland bis ins Mark getroffen ist.

7.
Fremden Völkern frohnt dein Sohn als Knecht,
Tut und läßt, was ihren Sklaven recht,
Grausam hat zerissen Feindeshand
Eines Blutes, einer Sprache Band.

8.
Schröpft, Vampyre, schröpft von Deutschlands Saft,
Bis mit deutscher endet eure Kraft:
Krankt das Herz, siecht ganzer Körper hin, -
Deutschlands Elend ist der Welt Ruin.

9.
Ernten schwinden, doch die Kriege nicht,
Und der Bruder gegen Bruden ficht;
Mit der Sens´ und Schaufel sich bewehrt,
Wenn verloren gingen Flint´ und Schwert.

10.
Arme werden reich des Geldes rasch,
Doch der rasche Reichtum wird zu Asch:
Ärmer alle mit dem großen Schatz,
Minder Menschen, enger noch der Platz.

11.
Da die Herrscherthrone abgeschafft,
Wird das Herrschen Spiel und Leidenschaft,
Bis der Tag kommt, wo sich glaubt verdammt,
Wer berufen wird zu hohem Amt.

12.
Bauer kaisert bis zum Wendetag,
All sein Mühn – ins Wasser nur ein Schlag:
Mahnerrede fällt auf Wüstensand,
Hörer findet nur der Unverstand.

13.
Wer die allermeisten Sünden hat,
Fühlt als Richter sich und höchster Rat. –
Raucht das Blut, wird wilder noch das Tier,
Raub zur Arbeit wird und Mord zur Gier.

14.
Rom zerhaut wie Vieh die Priesterschar,
Schonend nicht den Greis im Silberhaar.
Über Leichen muß der höchste fliehn
Und verfolgt von Ort zu Orte ziehn.

15.
Gottverlassen scheint er, ist es nicht;
Felsenfest im Glauben, treu der Pflicht,
Leistet auch in Not er nicht Verzicht,
Femt den Gottesstreit vors nah´ Gericht.

16.
Winter kommt, drei Tage Finsternis,
Blitz und Donner und der Erde Riß.
Bet daheim, verlasse nicht das Haus,
Auch am Fenster schaue nicht den Graus!

17.
Eine Kerze, die ganze Zeit, allein
Gibt, wofern sie brennen will, dir Schein.
Gift´ger Odem dringt aus Staubesnacht:
Schwarze Seuche, schlimmste Menschenschlacht!

18.
Gleiches allen Erdgebornen droht,
Doch die Guten sterben sel´gen Tod;
Viel Getreue bleiben wunderbar
Frei von Atemkrampf und Pestgefahr.

19.
Eine große Stadt der Schlamm verschlingt,
Eine andere mit dem Feuer ringt.
Alle Städte werden totenstill,
Auf dem Wiener Stephansplatz wächst Dill.

20.
Zählst du alle Menschen in der Welt,
Wirst du finden, daß ein Drittel fehlt, -
Was noch übrig, - schau in jedes Land –
Hat zur Hälf´ verloren den Verstand.

21.
Wie im Sturm ein steuerloses Schiff
Preisgegeben einem jedem Riff,
Schwankt herum der Eintagsherrscherschwarm,
Macht die Bürger ärmer noch als arm.

22.
Denn des Elends einz´ger Hoffnungsstern –
Eines bessern Tags – ist endlos fern.
„Heiland sende, den du senden mußt“,
Tönt es angstvoll aus der Menschenbrust.

23.
Nimmt die Erde plötzlich andern Lauf?
Steigt ein neuer Sonnenstern herauf?
„Alles ist verloren!“ – hier noch klingt,
„Alles ist geretten!“ – Wien schon singt.

24.
Ja von Osten kommt der starke Held,
Ordnung bringend der verwirrten Welt,
- Weiße Blumen um das Herz des Herrn –
Seinem Rufe folgt der Wackre gern.

25.
Alle Störer er zum Barren treibt,
Deutschem Reiche deutsche Rechte schreibt.
Bunter Fremdling, unwillkomm´ner Gast,
Flieh die Flur, die nicht gepfügt du hast!

26.
Gottesheld, ein unzerbrechlich Band
Schmiedest du um alles deutsche Land!
Den Verbannten führst du heim nach Rom,
Große Königsweihe schaut ein Dom.

27.
Preis dem einundzwanzigsten Konzil,
Das den Völkern weist ihr höchstes Ziel
Und durch strengen Lebenssatz verbürgt,
Daß nun Reich und Arm sich nicht mehr würgt.

28.
Deutscher Name, der du littest schwer,
Wieder glänz um dich die alte Ehr,
Wächst um den verschlung´nen Doppelast,
Dessen Schatten sucht gar mancher Gast.

29.
Dantes und Cervantes´ weicher Laut
Schon dem deutschen Kinde ist vertraut,
Und am Tiber- wie am Ebrostrand
Singt der braune Freund von Hermanns Land.

30.
Wenn der engelsgleiche Völkerhirt
Wie Antonius zum Wandrer wird,
Den verirrten barfuß Predigt hält,
Neuer Frühling lacht der ganzen Welt.

31.
Alle Kirchen einig und vereint,
Einer Herde einz´ger Hirt erscheint.
Halbmond mählich weicht dem Kreuze ganz,
Heidenland erstraht im Glaubensglanz.

32.
Reiche Ernten schau ich jedes Jahr,
Weiser Männer eine große Schar,
Seuch´und Kriegen ist die Welt entrückt:
Wer die Zeit erlebt, ist hochbeglückt.

33.
Dieses kündet deutschem Mann und Kind,
Leidend mit dem Land die alte Lind´, -
Daß der Hochmut mach´ das Maß nicht voll,
Der Gerechte nicht verzweifeln soll.“


Freue mich auf die nächste gesammelt Version

Gruss vom Zürichsee
Sphere

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Re: Oh, Mist.

Taurec ⌂, München, Montag, 05.10.2009, 09:57 vor 5289 Tagen @ Sphere (4820 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Montag, 05.10.2009, 10:11

Hallo!

Ich habe mich tatsächlich verschrieben (wohl aus Macht der Gewohnheit, weil sich "Hoffnungsstern" mir eingeprägt hat).

In den Versionen von 1920 und 1925 steht tatsächlich auch "Sonnenstern".
Daher rührt auch die interne Spekulation von BB und mir, ob das nicht der die Wende bringende Himmelskörper ist.

"Führest du heim nach Rom", kommt auch in der 1925er Version vor.

Ich passe meinen Beitrag mal an...

Bin also doch nicht unfehlbar. ;-)
Falls noch jemandem Fehler auffallen: Her damit!

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Version: Traunsteiner Nachrichten vom 10. Dezember 1949

Sphere, Montag, 05.10.2009, 01:00 vor 5290 Tagen @ Taurec (4877 Aufrufe)

1.

Alte Linde bei der heil’gen Klamm,
Ehrfurchtsvoll betast’ ich deinen Stamm:
Karl den Großen hast du schon gesehen,
Wann der Größte kommt, wirst du noch stehen.

2.
Dreißig Ellen mißt dein grauer Saum,
Aller deutschen Lande ältster Baum!
Kriege, Hunger schautest, Seuchennot,
Neues Leben wieder, neuen Tod.

3.
Schon seit langer Zeit dein Stamm ist hohl,
Roß und Reiter bargest einst du wohl,[/size]
1925: „Roß und Reiter barg er einstens wohl“
Bis die Kluft dir deckte milde Hand,
1925: „Bis die Kluft ihm deckte milde Hand“
1960: „Bis die Kluft dir sacht mit milder Hand“
Breiten Reif um deine Stirne wand.
1925: „Breiten Reif um seine Stirne wand.“

4.
Bild und Buch nicht schildern deine Kron’
Alle Aeste hast verloren schon
Bis zum letzten Paar, das mächtig zweigt,
Blätterfreudig in die Lüfte steigt.

5.
Alte Linde, die du alles weißt,
Teil uns gütig mit von deinem Geist,
Send ins Werden deinen Seherblick,
Künde Deutschlands und der Welt Geschick!

9.
Ernten schwinden, doch die Kriege nicht,
Und der Bruder gegen Bruder ficht;
Mit der Sens’ und Schaufel sich bewehrt,
Wenn verloren gingen Flint’ und Schwert.

29.
Dantes und Cervantes’ weicher Laut[/size]
1955: „Dantes und Cervantes welsche Laut“
1960: „Dantes und Cervantes welscher Laut“
Schon dem deutschen Kinde ist vertraut,
1955: „Schon dem deutschen Kinde sind vertraut“
Und am Tiber- wie am Ebrostrand
1955: „Und am Tiber- und am Ebrostrand“
Singt der braune Freund von Herrmanns Land.
1955: „Liegt der braune Freund vom Herrmannsland“
1960: „Liegt der braune Freund von Herrmannsland“

30.
Wenn der engelsgleiche Völkerhirt
Wie Antonius zum Wandrer wird,
Den Verirrten barfuß Predigt hält,
Neuer Frühling lacht der ganzen Welt.

31.
Alle Kirchen einig und vereint,
Einer Herde einz’ger Hirt erscheint.
Halbmond mählich weicht dem Kreuze ganz,
Schwarzes Land erstrahlt im Glaubensglanz.[/size]
1925: „Heidenland erstrahlt im Glaubensglanz.“

32.
Reiche Ernten schau ich jedes Jahr,
Weiser Männer eine große Schar,
Seuch’ und Kriegen ist die Welt entrückt:[/size]
1955: „Seuchen, Kriege sind der Welt entrückt“
Wer die Zeit erlebt, ist hochbeglückt.

33.
Dieses kündet deutschem Mann und Kind,
Leidend mit dem Land die alte Lind’
Daß der Hochmut mach’ das Maß nicht voll,
Der Gerechte nicht verzweifeln soll.“


Grüezi Taurec

Ich finde es sehr wichtig zu erwähnen, dass bei der Version
Traunsteiner Nachrichten vom 10. Dezember 1949
die Strophen 1-5, 9 und 29-33 fehlen. Da diese Version den Anspruch für sich erhebt, auf das Jahr 1850 zurück zu gehen (Fussnote: Im Besitz einer Passauer Familie seit über 100 Jahr), so wäre dies die mit Abstand älteste bekannte Version.:-)

Da bietet sich der Umkehrschluss wohl an, dass die oben genannten 11 Strophen im Jahr 1920 zusätzlich dazugereimt wurden.:-|

Gute Nacht
Sphere

Wirklich sehr schön, danke!

Selly, Montag, 05.10.2009, 01:08 vor 5290 Tagen @ Taurec (4752 Aufrufe)

Hallo Taurec,

Deine Darstellung ist wirklich sehr gelungen.

6.
„Großer Kaiser Karl, in Rom geweiht,
Eckstein sollst du bleiben deutscher Zeit:
Hundertsechzig Siebenjahre Frist – [/size]
1949: „Hundertsechzig sieben Jahre Frist“
1950: „Hundertsechzig sieben Jahre Frist“
1955: „Hundertsechzig, sieben Jahre Frist“
1960: „Hundertsechzig, sieben Jahre Frist“
Deutschland bis ins Mark getroffen ist.

Link
Danach war am 25.12.800 in Rom die Kaiserkrönung.
160 x 7 Jahre = 1.120 Jahre
800 + 1.120 = das Jahr 1920
1920 Erstveröffentlichung

Dazu:
Link
Beitrag von BB (unter Gereon) "Das Lied von der Linde" - fast in der Mitte der Beiträge zu finden.

Ganz neutral betrachtet gehe ich bei meinem Beitrag nicht im geringsten auf die Gegenüberstellung der Versionen des Textes ein. Seht es mir nach. Vielleicht ist das Lindelied als eine Darstellung des Ablaufes der Geschehnisse zu sehen, wollte ich nur so erwähnen. Ich hab´ halt sofort angefangen zu rechnen und da war mir sofort aufgefallen, dass 1920 die Erstveröffentlichung war. Aber, Wahnsinn, Dein Beitrag. Echt gelungen.

Liebe Grüße,
Selly

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bis mit seiner endet deine Kraft

BBouvier @, Montag, 05.10.2009, 12:30 vor 5289 Tagen @ Taurec (4811 Aufrufe)

Taurec und ich haben mittlerweile viele Stunden
damit zugebracht (tel.) die uns wesentlich
erscheinenden Aussagen zu analysieren.

Dabei hat sich (u.a.) folgendes herauskristallisiert:
Die Sachaussagen beruhen zum überwiegenden Teil aus uns mittlerweile
bekannten älteren Quellen sowie einige auch aus uns unbekannten.
(=> Der "braune Freund aus Hermannsland"...verbringt seinen Jahresurlaub
in Rimini und an der Costa Brava...)

Früher hielt ich viele Verse für (klagende) Gegenwartsbeschreibung
Mitte der Zwanziger und für keine Zukunftsbeschreibung.

Das lässt sich nicht mehr aufrecht halten,
da der Erstdruck aus 1920 stammt.

Leider gleicht pauschal die Situation Deutschlands
in den Zwanzigern derart der Jetztigen,
so dass es ganz ausserordentlich schwierig ist,
schlüssig zu sagen, auf welche der beiden Zeiten
sich prophetisch die Verse beziehen, von denen ich früher
meinte, sie seien "gewusste" Gegenwartsbeschreibung
Mitte der Zwanziger.

Vers 8 lautet:
=>
"Zehr o Magen, zehr von Deutschlands Saft,
Bis mit seiner endet deine Kraft:
Krankt das Herz, siecht ganzer Körper hin, –
Deutschlands Elend ist der Welt Ruin."

Zeile eins passt sowohl auf die Ausplünderung
Deutschlands nach dem Ersten- als auch die
nach dem Zweiten Weltkrieg, - die ja bis jetzt andauert.
Nicht jedoch Zeile vier!

Dieses Geschehen hat sich bisher nicht bewahrheitet
und liegt noch in der Zukunft.

So dass davon auszugehen wäre, dass bereits
mit Vers sieben - von 1920 aus - der Text einen weiten Sprung
in die (damalige) Zukunft macht und
den Vorlauf des Hauptgeschehens nach 1945 beschreibt:
- Fremden Völkern frohnt dein Sohn als Knecht
- Grausam hat zerrissen Feindeshand...
- Minder Menschen, enger noch der Platz
- Wird das Herrschen Spiel und Leidenschaft
- Doch der rasche Reichtum wird zu Asch
- Hörer findet nur der Unverstand
- Raub zur Arbeit wird und Mord zur Gier

Und eben auch:
"Bis mit seiner endet deine Kraft...
Deutschlands Elend ist der Welt Ruin."
=>
Demnächst in diesem Theater...

Gruss,
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

Saft und kraftlos

Malbork, Montag, 05.10.2009, 14:36 vor 5289 Tagen @ BBouvier (4723 Aufrufe)

Und eben auch:
"Bis mit seiner endet deine Kraft...
Deutschlands Elend ist der Welt Ruin."
=>
Demnächst in diesem Theater...

Gruss,
BB

Hallo Bouvier,

inwieweit koennte man eine solche Aussage verstehen, wonach das Ende Deutschlands der Welt Ruin ist?
Wenn man schon ein einziges Land fuer das "Game Over" brandmarken koennte, dann wohl den groessten Freiluft-Zoo der Welt, die USA, oder?
Es sei denn, der (wirtschaftliche) Untergang der BRDDR entfache eine Kettenreaktion (Untergang als Absatzmarkt, Untergang des EUROS, Untergang der EU), die die gesamte Weltwirtschaft hinunter zieht.

Gruss
Malbork

--
Deus Vult

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Re: EU vs. USA

Taurec ⌂, München, Montag, 05.10.2009, 14:59 vor 5289 Tagen @ Malbork (4855 Aufrufe)

Hallo!

Mit den deutschen Überschüssen wird praktisch die ganze EU finanziert.
Und diese Überschüsse werden in der nächsten Zeit massiv einbrechen, wenn man nach dem geht, was in diesem Faden im gelben Forum alles geschrieben wurde.

Das Land wurde von den Siegern in den letzten Jahrzehnten beständig derart ausgezehrt, daß die anderen Staaten ohne die deutschen Beiträge sich vermutlich gar nicht halten können, weil sie darauf angewiesen sind.
Und nicht zuletzt durch den Euro wurde das Schicksal aller europäischen Staaten miteinander verschweißt. Fällt Deutschland, fällt Europa und wenn Europa fällt, fallen die USA, denen dann praktisch der wichtigste Partner wegbricht, und mit ihnen die Welt, wie wir sie kennen.

Umgekehrt zieht wohl der Zusammenbruch der USA die EU nach unten, weil der Euro angeblich großteils durch den Dollar gedeckt ist.

Es wäre interessant, zu wissen, wo letztendlich der Auslöser für den endgültigen Zusammenbruch liegen wird: in Europa oder den USA.
Dem Lindelied zufolge wird es wohl Deutschland sein.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

EU-Beitragszahler

emmet, Dienstag, 06.10.2009, 02:44 vor 5289 Tagen @ Taurec (4858 Aufrufe)

Mit den deutschen Überschüssen wird praktisch die ganze EU finanziert.

Hallo Taurec,

na ja. So möchte ich das nicht im Raum stehen lassen. Es stimmt das Deutschland der größte Beitragszahler der EU ist (ca 20%). Deutschland zahlt mehr ein, als es aus den EU-Umverteilungstöpfen erhält. Besonders die "alten" EU-Mitgliedsländer Deutschland, Frankreich, Italien und England zahlen kräftig ein und bekommen seit einigen Jahren immer weniger.

Statistik

Frankreich ist nach m.E. kurz vor einem Staatsbankrott, und es ist auch in Deutschland fraglich wie die Schuldenlast noch bezahlt werden kann.

Mein "Tipp" für die EU-Katastrophenlotterie: Griechenland, gefolgt von Frankreich und Italien werden als erste Staaten in ungefähr 1 bis 2 Jahren finanziell "einknicken".

Analogie bei Wilkerson, Warnung für den 25.Oktober

Fred Feuerstein, Dienstag, 06.10.2009, 12:47 vor 5288 Tagen @ Taurec (4858 Aufrufe)

Hallo!

Mit den deutschen Überschüssen wird praktisch die ganze EU finanziert.
Und diese Überschüsse werden in der nächsten Zeit massiv einbrechen, wenn
man nach dem geht, was
in diesem
Faden im gelben Forum
alles geschrieben wurde.

Das Land wurde von den Siegern in den letzten Jahrzehnten beständig derart
ausgezehrt, daß die anderen Staaten ohne die deutschen Beiträge sich
vermutlich gar nicht halten können, weil sie darauf angewiesen sind.
Und nicht zuletzt durch den Euro wurde das Schicksal aller europäischen
Staaten miteinander verschweißt. Fällt Deutschland, fällt Europa und wenn
Europa fällt, fallen die USA, denen dann praktisch der wichtigste Partner
wegbricht, und mit ihnen die Welt, wie wir sie kennen.

Umgekehrt zieht wohl der Zusammenbruch der USA die EU nach unten, weil der
Euro angeblich großteils durch den Dollar gedeckt ist.

Es wäre interessant, zu wissen, wo letztendlich der Auslöser für den
endgültigen Zusammenbruch liegen wird: in Europa oder den USA.
Dem Lindelied zufolge wird es wohl Deutschland sein.

Gruß
Taurec

Hallo,
Genau das hat Wilkerson 1974 vorausgesehen, obwohl das noch nicht eingetreten ist:
"Die USA wird beschuldigt:
„Obwohl wirtschaftliche Aktionen in Europa die kommende Rezession auslösen werden, wird von den meisten Nationen die USA für das verantwortlich gemacht, was geschieht. Frankreich wird eine der am meisten antiamerikanisch eingestellten Nationen der Welt werden. Politiker und Wirtschaftsführer in Europa und Japan werden die Schuld auf Washington und die amerikanischen Banken schieben.
Drastischer USA-Truppenrückzug von Europa wird die Verwirrung noch vergrößern. Leitende Männer der Europäischen Gemeinschaft werden versuchen, aus den antiamerikanischen Gefühlen Kapital zu schlagen und den Welthandel noch mehr in Griff zu bekommen. Das weltwirtschaftliche Schwergewicht wird sich nach Europa verlagern.“

Die richtige Rezession kommt erst noch! Nach amerikanischen Sehern und auch Mick_2 wird die trügerische bisherige Erholung der letzten 6 Monate (->siehe Wilkerson) in diesem Monat zusammenbrechen. Der webbot (George Ure) , welche Garfield auf prophecies.us immer wieder postet (sehr interessant!), bringt eine deutliche Warnung für/um den 25. Oktober in Bezug zu dramatischen Veränderungen, und nachfolgend Bankenschließungen, etc. pp...

Schauen mer mal, gelle...

mit freundlichen Grüßen
Fred

--
Prognosen sind schwierig, besonders, wenn sie die Zukunft betreffen. (Karl Valentin)

Einiges zukunftsrelevante im Lindenlied

Fred Feuerstein, Dienstag, 06.10.2009, 13:19 vor 5288 Tagen @ Taurec (4924 Aufrufe)

29.
Dantes und Cervantes’ weicher Laut[/size]
1955: „Dantes und Cervantes welsche Laut“
1960: „Dantes und Cervantes welscher Laut“
Schon dem deutschen Kinde ist vertraut,
1955: „Schon dem deutschen Kinde sind vertraut“
Und am Tiber- wie am Ebrostrand
1955: „Und am Tiber- und am Ebrostrand“
Singt der braune Freund von Herrmanns Land.
1955: „Liegt der braune Freund vom Herrmannsland“
1960: „Liegt der braune Freund von Herrmannsland“

Hallo Taurec,
Herzlichen Dank für diese tolle Zusammenstellung!
Im Gegensatz zu Randomizer bin ich der Ansicht, daß mind. zum Teil zukunftsrelevantes in dem Gedicht aufgeschrieben wurde. Ein Beispiel unter vielen, der obige Vers 29.

1920 (!) wird folgendes ausgesagt:
1. Der weiche spanische (-> Cervantes) und italienische (->Dante) Laut ist schon dem deutschen Kinde vertraut.
Dies wurde m.E. erst mit den Gastarbeitern in Deutschland zur täglichen Realität.
Vom Mühlhiasl stammt ja auch die Aussage: "Wenn man die Leute die einem begegnen, nicht mehr versteht (!), ist es nimmer weit zum schrecklichen Ende"

2. "Und am Tiber- wie am Ebrostrand Singt der braune Freund von Herrmanns Land": Deutscher Strand(!)- Urlaub wurde erst mit Abschaffung der Visapflicht 1954 zu einem Massenphänomen. Das deutsche Wirtschaftswunder spülte das nötige Geld in die Taschen, um in Italien, oder Spanien Zelturlaub zu machen.
Außerdem sind wir die (ehemaligen) Freunde der Franco und Mussolini Diktaturen.
Der Name "Herrmann" setzte sich ursprünglich aus "Heer" und "Mann" zusammen = ein Krieger.

Ob das Lindenlied nun 1920 erstmalig aufgeschrieben wurde, oder ob es doch ältere Fassungen gibt wissen wir derzeit nicht. Es gibt für beide Varianten Indizien. Vllt. kann Randomizer da etwas dazu beitragen (wenn der Aufsatz noch vor Ausbruch des 3.Wk fertig wird ;-)

mit freundlichen Grüßen
Fred

--
Prognosen sind schwierig, besonders, wenn sie die Zukunft betreffen. (Karl Valentin)

Lied der Linde: eiserner Reif, Linde wurde 1998 gefällt

Fred Feuerstein, Mittwoch, 07.10.2009, 14:05 vor 5287 Tagen @ Taurec (4880 Aufrufe)

3.
Schon seit langer Zeit dein Stamm ist hohl,
Roß und Reiter bargest einst du wohl,[/size]
1925: „Roß und Reiter barg er einstens wohl“
Bis die Kluft dir deckte milde Hand,
1925: „Bis die Kluft ihm deckte milde Hand“
1960: „Bis die Kluft dir sacht mit milder Hand“
Breiten Reif um deine Stirne wand.
1925: „Breiten Reif um seine Stirne wand.“


Hallo,
Ein Fori hat mich auf folgendes aufmerksam gemacht: " Die Zeit der Niederschrift lässt sich eingrenzen, da im Lied erwähnt wird, ein eiserner Reif sei um die Linde geschlungen, und das geschah (laut Nachwort der Auflage von 1925) in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts. Zumindest diese Strophe ist also nach 1900 entstanden,"

Habe nun ein Bild gefunden, das dies zu bestätigen scheint:
[image]
Im Begleittext steht als Bilddatum: um 1900 http://mediendatenbank.bayern.de/servlet/objecthandling?script=t&amp;oid=15165

Auch Vers 1 scheint dazugedichtet zu sein:
1.
Alte Linde bei der heil’gen Klamm,
Ehrfurchtsvoll betast’ ich deinen Stamm:
Karl den Großen hast du schon gesehen,
Wann der Größte kommt, wirst du noch stehen.

1998 mußte die Linde gefällt werden. Überreste sind noch im Museum zu besichtigen: http://www.tourismusverein-badstaffelstein.de/index.php?page=5&amp;menu=7

Die Anzeichen verdichten sich, daß zumindest die Verse 1 bis 5, 9 und 29 bis 33 dazugedichtet sind, und zwar schon im derzeitigen Erstdruck von 1920. Bleibt die Frage woher Hingerl dieses Lied hat. Ich habe schon dem Poster geschrieben, daß für mich die Anmerkungen von Hingerl von 1920 eher den Charakter eines Kommentars, statt Dichtens haben, aber das ist alles sehr dünnes Eis.

mit freundlichen Grüßen
Fred

--
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Dazugedichtete Verse

Sphere, Mittwoch, 07.10.2009, 16:22 vor 5287 Tagen @ Fred Feuerstein (4697 Aufrufe)

Die Anzeichen verdichten sich, daß zumindest die Verse 1 bis 5, 9 und 29
bis 33 dazugedichtet sind, und zwar schon im derzeitigen Erstdruck
von 1920. Bleibt die Frage woher Hingerl dieses Lied hat. Ich habe schon
dem Poster geschrieben, daß für mich die Anmerkungen von Hingerl von 1920
eher den Charakter eines Kommentars, statt Dichtens haben, aber das ist
alles sehr dünnes Eis.

Hallo Fred

Ich glaube es nicht. Hat es so lange gebraucht, bis der Groschen gefallen ist?
Ich habe am 5.10.2009 in meiner Antwort schon geschrieben, dass

-------------------------------------------------------
Zitat:
Ich finde es sehr wichtig zu erwähnen, dass bei der Version Traunsteiner
Nachrichten vom 10. Dezember 1949 die Strophen 1-5, 9 und 29-33 fehlen.
Da diese Version den Anspruch für sich erhebt, auf das Jahr 1850 zurück zu
gehen (Fussnote: Im Besitz einer Passauer Familie seit über 100 Jahr), so
wäre dies die mit Abstand älteste bekannte Version.
-------------------------------------------------------

Da bietet sich der Umkehrschluss wohl an, dass die oben genannten
11 Strophen im Jahr 1920 zusätzlich dazugereimt wurden
.

Jetzt kommst du wie die alte Fasnacht mit dieser Theorie. Das befremdet mich
doch sehr.

Schönen Abend
Sphere

Ich glaubs auch nicht

Fred Feuerstein, Mittwoch, 07.10.2009, 17:26 vor 5287 Tagen @ Sphere (4760 Aufrufe)

Hallo Fred

Ich glaube es nicht. Hat es so lange gebraucht, bis der Groschen gefallen
ist?
Ich habe am 5.10.2009 in meiner Antwort schon geschrieben, dass

-------------------------------------------------------
Zitat:
Ich finde es sehr wichtig zu erwähnen, dass bei der Version Traunsteiner
Nachrichten vom 10. Dezember 1949 die Strophen 1-5, 9 und 29-33
fehlen
.
Da diese Version den Anspruch für sich erhebt, auf das Jahr 1850 zurück zu

gehen (Fussnote: Im Besitz einer Passauer Familie seit über 100 Jahr), so

wäre dies die mit Abstand älteste bekannte Version.
-------------------------------------------------------

Da bietet sich der Umkehrschluss wohl an, dass die oben genannten
11 Strophen im Jahr 1920 zusätzlich dazugereimt wurden
.

Jetzt kommst du wie die alte Fasnacht mit dieser Theorie. Das befremdet
mich
doch sehr.

Schönen Abend
Sphere

Hallo Sphere,
Was du gemacht hast war nur eine Theorie aufgestellt aufgrund von Angaben Adlmaiers. Ob Adlmaier da die Wahrheit sagt, oder ob er selbst damit angelogen wurde wissen wir nicht. Was ich gemacht habe, sind Indizien zusammenzutragen, die diese Theorie unterstützen.

Alles klar?

mit einheimischen Grüßen
Fred

--
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Urtext in Bad Staffelstein?

Fred Feuerstein, Mittwoch, 07.10.2009, 15:45 vor 5287 Tagen @ Taurec (4798 Aufrufe)

Hallo,
Wer kann dazu was beitragen > :

"Das prophetische Gedicht ist mittlerweile in Händen der Gemeinde Bad Staffelstein und konnte durch zwei Zuschriften aus dem Frankenland vervollständigt werden. Eine Fälschung glaubt man, ist ausgeschlossen"
Quelle: Fränkische Prophezeihung http://www.prophezeihung.eu/fraenkische-prophezeihung/

Da es vervollständigt wurde kann es sich nicht um die beiden Hingerl Ausgaben von 1920 bzw. 1925 handeln. Bekh schrieb, daß es eine Handschrift gab, welche untersucht wurde.

Wer wohnt in der Nähe von Bad Staffelstein, und kann da mal nachforschen?

mit freundlichen Grüßen
Fred

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