Pater Paisios (Schauungen & Prophezeiungen)

Thomas P. @, Samstag, 29.08.2020, 20:34 vor 1333 Tagen (1460 Aufrufe)

Ich bin hier in der Regel ein stiller Mitleser. Ausnahmsweise melde ich mich zu Wort weil ich die Prophezeiung von Pater Paisios die hier sicher bekannt ist und die ein Vorläufer zum 3. Weltkrieg wäre in den Bereich des möglichen rücken sehe.
Unter anderem steht in dieser Prophezeiung wenn Griechenland die 6 Meilenzone auf 12 Meilen ausdehnen möchte steht der Krieg (Türkei gegen Griechenland) kurz bevor.
Heute ist auf auf NTV App zu lesen das Griechenland genau das vor hat. Das wäre ein Volltreffer von Pater Paisios.

Im weiteren Verlauf dieses Krieges würde sich Russland einmischen und die Turkei zerstören. Die Westmächte würden zunächst die Füße stillhalten und erst eingreifen wenn Russland Israel bedroht.
Dann würde sich das Mittelmeer mit Kriegsschiffen aller möglichen Nationen füllen. Das würde dann in die traditionelle europäische Prophetie überleiten...und ich weiß wie kontrovers hier der Name Irlmair diskutiert wird aber denn wären wir im Szenario der gespannten Lage im Nahen Osten und den sich feindlich gegenüber stehenden Kriegsschiffen sowie dem dann letzten Vorzeichen der Ermordung des dritten Hochgestellten.
Wie gesagt es geht mir nur drum die Aufmerksamkeit derjenigen die es hören wollen auf diesen möglichen Konflikt zu lenken. Keinesfalls möchte ich hier eine neue Diskussion über Irlmair lostreten.
Eventuell stellt sich der eine oder andere noch die Frage warum Russland in diesen möglichen Konflikt eingreifen sollte. Meine Idee dazu ist das Russland und Griechenland schon immer gut miteinander konnten. Da sowohl die Türkei als auch Griechenland Nato Mitglieder sind glaube ich das die die Füße still halten wird bzw. neutral bleibt. Wenn sich dann abzeichnet das Griechenland den kürzeren gegen die Türkei ziehen könnte ruft Griechenland Russland um Hilfe. Ich weiß klingt alles weit her geholt aber es wäre meine ich denkbar.

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Paisios

Taurec ⌂, München, Samstag, 29.08.2020, 23:01 vor 1333 Tagen @ Thomas P. (1352 Aufrufe)
bearbeitet von Forumsleitung, Samstag, 29.08.2020, 23:21

Hallo!

Heute ist auf auf NTV App zu lesen das Griechenland genau das vor hat. Das wäre ein Volltreffer von Pater Paisios.

Das kann nicht sein, weil Paisios doch überhaupt nichts prophezeit hat.

Siehe diesen gar nicht so alten Faden und die darin verlinkten Beiträge:
https://schauungen.de/forum/index.php?id=54363

Paisios hat bereits 1987 wegen seiner nicht auszuhaltenden Schwadronaden von seinem kirchlichen Vorgesetzten einen Maulkorb bekommen und äußerte sich fortan nicht mehr über endzeitliches Geschehen. Weil die von Dir angeführte Prophezeiung, die u. a. die ominöse Erweiterung der 6-Meilen-Zone enthält, aber erst später (posthum!) irgendwann auftauchte, handelt es sich offenbar um eine nachträgliche Fälschung, die Paisios zugeschrieben wurde. Solchen ohne Quelle kursierenden Ereignisbehauptungen ist sicher nicht zu trauen.

Davon abgesehen ist meines Erachtens leicht erkennbar, daß die angebliche Paisiosprophezeiung nicht viel mehr ist als mit religiösen Erwartungen vermischter griechischer Revanchismus, der sich als Retourkutsche seit 1453 erfolgter Unterjochung eine "Zerstörung der Türkei" wünscht.

[...] und ich weiß wie kontrovers hier der Name Irlmair diskutiert wird [...] Keinesfalls möchte ich hier eine neue Diskussion über Irlmair lostreten. [...] Ich weiß klingt alles weit her geholt aber es wäre meine ich denkbar.

Daß Du Dir etwas zur Paisiosfälschung denken und daran unfruchtbare Spekulationen über vermeintlich nahendes Weltgeschehen knüpfen kannst, macht Adlmaiers Irlmaierfälschung jedoch nicht rückwirkend wahr, nur weil sich sich als die Spekulationen stützend interpretieren lassen.

Dann würde sich das Mittelmeer mit Kriegsschiffen aller möglichen Nationen füllen. Das würde dann in die traditionelle europäische Prophetie überleiten...und ich weiß wie kontrovers hier der Name Irlmair [...]

Die Aussage über die Kriegsschiffe stammt nicht von Irlmaier oder Adlmaier, sondern von Benedikt Günthner, der in einem Text namens "Blutvergiftung der Völker" verschiedene Prophezeiungen mit eigenen Ideen vermischte. Dies ist der erste Text, in dem die "Flotten im Mittelmeer" vorkommen, die in keinem Zusammenhang mit der Irlmaierprophezeiung nachgewiesen sind. Erst spätere, unsauber arbeitende Autoren brachten es mit Irlmaier in Verbindung, was sich leider offenbar im Kopf vieler Leser dauerhaft festgesetzt hat. Es ist nicht belegt, daß irgendein präkognitiv Begabter etwas über "Flotten im Mittelmeer" gesagt hätte, weswegen die Weiternutzung auch dieses Motivs (bis das Gegenteil bewiesen wurde) abzulehnen ist.

Eine Irlmaierdiskussion läßt sich gar nicht vermeiden, wenn man auf Irlmaier oder mit ihm in Zusammenhang gebrachte Aussagen anspielt. Da nützt es auch nichts, eine Brandmauer ("will keine Diskussion lostreten") gegen Kritik zu errichten zu versuchen, die darauf basierende Einfälle sogleich wieder zerweht. ;-)

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Flotten im Mittelmeer

Frank Zintl @, Lund, Samstag, 29.08.2020, 23:18 vor 1333 Tagen @ Taurec (1212 Aufrufe)

Hallo

Flotten im Mittelmeer hat es aber nachweislich gegeben. Handelsflotten, Kriegsflotten, Fischereiflotten, Piratenflotten ....

Sogar Kriegsflotten im Kampf gegeneinander.

Z.B. bei Salamis, bei Aktium, bei Mylae, am Kap Eknomos, bei den Ägatischen Inseln, bei Lepanto, bei Abukir .....

Frank

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Flottierende Flotten

Taurec ⌂, München, Samstag, 29.08.2020, 23:25 vor 1333 Tagen @ Frank Zintl (1152 Aufrufe)

Hallo!

Flotten im Mittelmeer hat es aber nachweislich gegeben. Handelsflotten, Kriegsflotten, Fischereiflotten, Piratenflotten ....

Sogar Kriegsflotten im Kampf gegeneinander.

Z.B. bei Salamis, bei Aktium, bei Mylae, am Kap Eknomos, bei den Ägatischen Inseln, bei Lepanto, bei Abukir .....

Ja, natürlich.
Das bedeutet jedoch nichts weiter, als daß es sich um ein banales Motiv handelt, das bereits unzählige Male eingetroffen ist und noch unzählbare weitere Male eintreffen wird, so daß es als ernstzunehmende Aussage über die Zukunft per se völlig unbrauchbar ist.

Kreischer werden jedoch wie gewohnt bei jedem Schiffpups gleich den Endkrieg einläuten.

Gruß
Taurec

--
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Ursprung der Aussage

Taurec ⌂, München, Sonntag, 30.08.2020, 19:32 vor 1332 Tagen @ Thomas P. (1197 Aufrufe)

Hallo!

Aus einer aktuellen Nachricht:
"Bereits 1995 hatte das türkische Parlament eine Ausdehnung der griechischen Hoheitsgewässer in der Ägäis zum Kriegsgrund für die Türkei erklärt."

(Quelle: RT Deutsch)

Wann ist hingegen die vermeintliche Aussage Paisios über die Ausweitung der Hoheitszone erstmalig nachgewiesen?

Eine Kurzrecherche hat mich auf diese griechische Internetseite im Internet Archive geführt:
https://web.archive.org/web/20110203045121/http://www.pentapostagma.gr/2011/01/blog-post_9492.html
Die Spiegelung stammt vom 3. Februar 2011. Eine englische Übersetzung des Textes findet sich auf Scribd:
https://de.scribd.com/doc/88547871/Prophecy-End-Times-Paisios
Auf Seite 2 unten wird die Ausdehnung der Hoheitszone genannt.

Verwiesen wird auf das Buch von Nicholas Zournatzoglou "Elder Paisios the Holy Mountain, 1924 - 1994", oder zu Griechisch:
Νικολάου Ζουρνατζόγλου: "Γέροντας Παΐσιος ο Αγιορείτης, 1924 – 1994".

Das Buch scheint sich in der griechischen Welt größerer Beliebtheit zu erfreuen, da es anscheinend beinahe jährlich Neuauflagen erfährt. Das älteste Erscheinungsdatum, das ich ausfindig machen konnte, verweist auf 2007, z. B. hier.

Das ist immer noch 13 Jahre nach Paisios Tode 1994. Somit ist es ein Leichtes, die Ausdehnung der Hoheitszone als Kriegsgrund zu prophezeien, nachdem dieser bereits 1995 von der Türkei als solcher genannt wurde und seitdem als Möglichkeit im Raume steht.

Wir können wohl davon ausgehen, daß nicht lange nach Paisios Ableben seine Anhänger zu spinnen begonnen und ihm damaliges Gegenwartsgeschehen als Prophezeiung zugeschrieben haben. Damals konnte man freilich noch in bester Naherwartungsmanier der Endzeitgläubigen dem jüngst verstorbenen Mönche Prophezeiungen zuschreiben, die sich nicht lange nach dem vermeintlichen Tätigen der Aussage erfüllt hätten. Wie üblich geschah nichts, während der damalige Aufhänger fortbestand und nun jedesmal zum Anlasse dient, den Paisios zugeschriebenen Text hervorzukramen, wenn es mal wieder hochkocht. Das ist jedenfalls die wahrscheinliche Variante, solange nicht durch einen authentischen Beleg, daß die Aussage von Paisios stammt, das Gegenteil bewiesen ist. Davon ist allerdings nicht auszugehen, da Paisios bereits 1987 (wegen anderslautender Endzeitaussagen) ein Sprechverbot bekommen hatte.

Gruß
Taurec

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Kriegsgrund zwischen NATO-Verbündeten ?

Frank Zintl @, Lund, Mittwoch, 02.09.2020, 18:19 vor 1329 Tagen @ Taurec (1041 Aufrufe)

Hallo

Griechenland und die Türkei sind doch beide in der NATO.
Wie kann es zwischen zwei Verbündeten Kriegsgründe geben ?
Kann da nicht irgendein NATO-Rat einschreiten und beide
am Kragen nehmen und sie an ihre Bündnisverpflichtungen
erinnern ?

Frank

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Ausschluß des Aggressors

Taurec ⌂, München, Donnerstag, 03.09.2020, 09:52 vor 1329 Tagen @ Frank Zintl (1254 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Donnerstag, 03.09.2020, 09:59

Hallo!

Griechenland und die Türkei sind doch beide in der NATO.
Wie kann es zwischen zwei Verbündeten Kriegsgründe geben ?

Eine etwas blauäugige Frage. Verträge sind keine sakrosankten, quasi-religiösen Gebote im Status eines Naturgesetzes, das schon grundsätzlich nicht unterlaufen werden könnte. ;-)
Sie geben vielmehr den Verfahrensrahmen vor, innerhalb dessen die Parteien als "Fortsetzung des Krieges mit anderen Mitteln" (Spengler) nach der Durchsetzung ihrer Interessen trachten.

Kann da nicht irgendein NATO-Rat einschreiten und beide
am Kragen nehmen und sie an ihre Bündnisverpflichtungen
erinnern ?

Dieser rechtlich nicht geregelte Fall Krieges zwischen NATO-Mitgliedern würde vermutlich zum Ausschluß des Aggressors führen oder zumindest zur Suspendierung der Mitgliedschaft. Der Bündnisfall träfe dann nur auf den angegriffenen Staat zu und zöge eine NATO-Aktion gegen den Aggressor nach sich.

https://www.bundestag.de/resource/blob/547176/95b81529dc766753ce16719e9b404495/wd-2-011-18-pdf-data.pdf

Ich interpretiere da so:
Sofern es sich aber nicht um eine eindeutig feindselige Aggression handelt, die den Ausschluß zweifelsfrei rechtfertigen würde, sondern um einen Konflikt, der sich in einer Grauzone bewegt, und Dissenz über das Vorliegen einer "erheblichen Vertragsverletzung" vorliegt, findet sich die NATO in einem Verfahren vor den UN wieder, das zur Frage des Vertragsausschlusses bzw. zur Streitbeilegung Vorschläge macht. Bis zu dessen Beginn vergehen mindestens 15 Monate ab Eintreten des möglichen Vertragsbruchs. Bis dahin geschähe innerhalb der NATO höchstwahrscheinlich überhaupt nichts. Aber selbst durch die Vorschläge der UN-Juristen wäre der Konflikt nicht beigelegt und könnte sich prinzipiell ad infinitum in der Schwebe befinden. Die NATO wäre gelähmt.

Die Türkei wäre also sehr dämlich, begänne sie einen frontalen Angriffskrieg gegen Griechenland, weil sie damit den Ausschluß provozieren würde und den Rest der NATO gegen sich aufbrächte. Wahrscheinlicher ist, daß sich der Konflikt in unterschiedlichen Auffassungen über die rechtliche Möglichkeit Griechenlands, die Hoheitszone auszuweiten, und gegenseitige Bezichtigungen festfährt. Seitens der Türkei ist wohl allenfalls mit einer "milden Aggression" zu rechnen, die versucht, unter der Deckung der rechtlichen Grauzone, Tatsachen zu schaffen, beispielsweise mit Beginn des Erdgasabbaus im Bereiche des türkischen Festlandsockels oder Abdrängung griechischer Schiffe/Flugzeuge in der Region oder kleine Scharmützel, die an sich noch keine Kriegserklärung darstellen oder rechtfertigen, sondern noch wie "Versehen" erscheinen.
Die Kriegsdrohungen und Aufstockungen der Militäretats sind im Sinne dessen nur Säbelgerassel.

Auf das Paisiosszenario kann man also ebenso lange warten wie auf den russischen Überraschungsangriff auf Mitteleuropa. ;-)

Gruß
Taurec

--
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Pacta sunt servanda

Frank Zintl @, Lund, Sonntag, 06.09.2020, 10:19 vor 1326 Tagen @ Taurec (844 Aufrufe)

Hallo

Es kann doch unmöglich der Sinn eines Bündnissystemss sein, dass die Bündnispartner aufeinander losgehen ?

Frank

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die normative Macht des Faktischen

BBouvier @, Sonntag, 06.09.2020, 20:30 vor 1325 Tagen @ Frank Zintl (921 Aufrufe)

Hallo

Es kann doch unmöglich der Sinn eines Bündnissystemss sein, dass die Bündnispartner aufeinander losgehen ?

Frank

Hallo!

In welcher theoretischen Märchenwelt bist Du wohl behaust?
Daß Du postulierst, trockenes Geschreibsel auf dürrem Papier habe bitte mächtiger zu sein
als die normative Macht des Faktischen. :-P

Anders gefragt:
Du glaubst doch auch nicht an den Klapperstorch,
Schulgeschichtsbücher, die Wahrheiten der Systemmedien, an Heilige Schriften,
Verlautbarungen der Pressesprecher, die jeweiligen Regierungen,
an selbstlose Volkswohltäter, etc. - oder? :-D

Gruß,
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

Wirklich nicht?

traumtaenzerin, Donnerstag, 24.09.2020, 10:38 vor 1308 Tagen @ Taurec (716 Aufrufe)

Hallo,

Die Türkei wäre also sehr dämlich, begänne sie einen frontalen Angriffskrieg gegen Griechenland, weil sie damit den Ausschluß provozieren würde und den Rest der NATO gegen sich aufbrächte. Wahrscheinlicher ist, daß sich der Konflikt in unterschiedlichen Auffassungen über die rechtliche Möglichkeit Griechenlands, die Hoheitszone auszuweiten, und gegenseitige Bezichtigungen festfährt. Seitens der Türkei ist wohl allenfalls mit einer "milden Aggression" zu rechnen, die versucht, unter der Deckung der rechtlichen Grauzone, Tatsachen zu schaffen, beispielsweise mit Beginn des Erdgasabbaus im Bereiche des türkischen Festlandsockels oder Abdrängung griechischer Schiffe/Flugzeuge in der Region oder kleine Scharmützel, die an sich noch keine Kriegserklärung darstellen oder rechtfertigen, sondern noch wie "Versehen" erscheinen.
Die Kriegsdrohungen und Aufstockungen der Militäretats sind im Sinne dessen nur Säbelgerassel.

Auf das Paisiosszenario kann man also ebenso lange warten wie auf den russischen Überraschungsangriff auf Mitteleuropa. ;-)

Gruß
Taurec

als Griechin kann ich hierzu nur sagen: sehr naiv!
Erstens schielt "der Sultan" schon lange auf die griechischen Inseln, ihre touristische Bedeutung und deren Erdöl- und Gasvorkommen und zweitens ist ihm das NATO- Bündnis, sagen wir mal Schnuppe. Er glaubt nämlich auf Russlands Hilfe bauen zu können in dem Fall, in der Hoffnung, bereits früher schon geplante Pipelines und die Erschließung dieser Rohstoffe mit Russland gemeinsam durchzuziehen. Russland würde von so einem Bündnis ebenfalls profitieren, wenn ihm dafür freier Zugang zum Mittelmeer gewährt wäre.
Wer in Griechenland gelebt hat, weiß, dass es hier nicht nur um Säbelrasseln geht, sondern die Bedrohung real ist. Die Türkei könnte Griechenland jederzeit militärisch überrollen, und ich wage zu behaupten, dass Erdogan in seinem Größenwahn auch einen Ausschluss aus der NATO riskieren würde, wenn er glaubte, dafür noch mehr Macht und Land zu gewinnen!
Man muss kein Prophet sein, um die reale Gefahr, die von narzisstischen, machtgeilen Tyrannen ausgeht, zu erkennen!

Liebe Grüße
Katja

--
Ein schwacher Verstand ist wie ein Mikroskop, das Kleinigkeiten vergrößert und große Dinge nicht erfasst.

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Hallo, Traumtaenzerin!

BBouvier @, Donnerstag, 24.09.2020, 13:33 vor 1308 Tagen @ traumtaenzerin (742 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Donnerstag, 24.09.2020, 13:42

Taurec beurteilt letztlich die dem Herrn Paisios (!)
zugeschrieben "Prophezeiungen" mit der Situation der Türkei.

Paisios nämlich:
=>
"Die Türkei wird beim Angriff auf Griechenland
fast die gesamte Flotte verlieren...
Die Türkei wird Krieg gegen Israel führen.
Die Türkei wird Krieg gegen Russland führen.
Russland wird die Türkei völlig vernichten.
Ein Drittel des Landes geht an die Armenier,
das zweite Drittel geht an die Kurden,
und das letzte Drittel werden die Russen an die Griechen geben.
Istanbul wird wieder in griechische Hände kommen
und wird wieder zu (BB: zum christlichen) Konstantinopel.
...
Die Russen vernichten die Türkei und halten ihren Vormasch
vor den Toren Jerusalems ...
200 Millionen chinesische Soldaten queren den Euphrat
und erreichen Jerusalem."

( <= Hoffentlich haben sie dort rechtzeitig Hotels gebucht,
sonst wird es dort ein wenig eng werden!)

Beste Grüße!
BB

--
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Wirklich nicht

Taurec ⌂, München, Freitag, 25.09.2020, 07:25 vor 1307 Tagen @ traumtaenzerin (730 Aufrufe)

Hallo!

Erstens schielt "der Sultan"
[...]
in seinem Größenwahn
[...]
Man muss kein Prophet sein, um die reale Gefahr, die von narzisstischen, machtgeilen Tyrannen ausgeht, zu erkennen!

Sobald das Oberhaupt eines Landes mit den üblichen Floskeln und Vokabeln bezeichnet wird, mit denen seit jeher der Böse von den Guten in die richtige Ecke gestellt wird, habe ich den Eindruck, daß nicht wache Analyse, sondern die verfälschende Komplexitätsreduktion der Propaganda den Aussagenden antreiben. Die Schwarzweißmalerei wird ins Äußerste übertrieben, so daß die Aussage sachlich falsch wird. Denn einem größenwahnsinnigen, narzisstischen, machtgeilen Tyrannen kann man schlicht alles Zutrauen. Leider steht und fällt Deine Behauptung damit, daß Erdogan auch der hitlereske Teufel ist, den (manche) Griechen in ihm sehen wollen. Grundlage ist aber nicht Erdogans im Wortsinne zweifelhafter Charakter, sondern das grundsätzliche Problem, das die Griechen mit den Türken haben. Eben dieses Problem hat auch die Paisios zugeschriebene Prophezeiung hervorgebracht. Hier reichen sich also propagandistisch Prophezeiungsfälschung und Zuschreibungen der Gegenwart die Hände und erzeugen die Erwartung eines großen Krieges.

Paisios liegt richtig, weil Erdogan der Böse ist, und Erdogan wird Griechenland angreifen, weil es ja bereits Paisios prophezeit hat.
Über das wackelige Kartenhaus einander zirkelschlußmäßig stützender Glaubenssätze habe ich wohl schon allzu oft geschrieben, so daß es langsam zur Gebetsmühle wird. ;-)

Gruß
Taurec

--
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Kein Ausschluss

traumtaenzerin, Sonntag, 04.10.2020, 11:54 vor 1298 Tagen @ Taurec (581 Aufrufe)

Hallo Taurec,

das Eine schließt das Andere nicht aus! Dass die Griechen ein allgemeines Problem mit den Türken haben, stelle ich nicht in Abrede. Ich habe den größten Teil meiner Kindheit und Jugend in Griechenland gelebt.
Das Osmanische Reich hat Griechenland 400 Jahre lang besetzt gehalten und in der Zeit versucht, die griechische Kultur und christliche Religion zu zerstören, etwas, was radikale Islamisten auch heute noch mit dem Abendland vorhaben. Von den Gräueltaten gegen die Bevölkerung ganz zu schweigen. Zum größten Teil hat das griechische Volk es der Kirche zu verdanken, dass es Sprache, Kultur und Religion dennoch bewahren konnte, und darum hat die Orthodoxe Kirche immer noch einen hohen Stellenwert in Griechenland. Die Türkei ist ein unmittelbarer Nachbar (man kann von einigen Inseln quasi hinüberwinken) und die ganze Westküste der Türkei ist, historisch betrachtet, griechisch gewesen, nicht nur Konstantinopel. Die Türken geben aber auch Touristen gegenüber archäologische Stätten wie Ephesus als IHRE Kultur aus... Es ist aber nicht ihre Kultur! Sie haben mit der abendländischen Kultur rein gar nichts zu tun, höchstens mit dem heutigen globalen Einheitsbrei, wenn überhaupt.

Unabhängig davon sind Erdogans Charakter, Auftreten und seine Politik die eines Diktators. Und jeder Grieche ist sich der Tatsache bewusst, dass er sehr wohl wieder ein Groß- Osmanisches Reich errichten würde, wenn er könnte oder eine Chance dazu sehen würde!

Zum Abschluss: ich glaube, dass die "Prophezeiungen" des Pater Paisios reines Wunschdenken sind, aber ich bin überzeugt, dass die Griechen und ganz Europa ein wachsames Auge auf Herrn Erdogan mit seiner "Jede Frau muss 5 Kinder machen"- Politik und seiner ziemlich radikal islamischen Einstellung haben sollte.

Lieber Gruß vom sonnigen Bodensee

--
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Mutterkreuz

Frank Zintl @, Lund, Samstag, 10.10.2020, 16:58 vor 1291 Tagen @ traumtaenzerin (611 Aufrufe)

Hallo

Deutschland hatte auch mal einen importierten Despoten,
der Frauen mit vieln Kindern mit dem Mutterkreuz belohnte.
Erdogan ist der typische orientalische Despot, genau wie
früher die Sultane und Kalifen oder die Gottkönige im alten
vorislamischen Orient (Akkad, Assyrien, Babylon).

Frank

Vielleicht mal die griechische Geschichte bedenken ?

Frank Zintl @, Lund, Samstag, 10.10.2020, 14:58 vor 1292 Tagen @ Taurec (604 Aufrufe)

Hallo

Aggressive Angreifer aus dem Osten hat Griechenland in
seiner Geschichte mehrmals erleiden müssen.

In den Perserkriegen gelang das mit Mühe und Not.

In neuen byzantinischen Reich wurde man dann wieder von
Angreifern aus dem Osten angefallen und zurückgedrängt:

Ab 636 von den Arabern. Ab 1071 von den Seldschuken, den
Vorfahren der heutigen Türken. 1453 wurde Byzanz kassiert,
und schon vorher war das eigentliche Griechenland unter
die osmanische (= türkische) Fremdherrschaft gefallen.

(West)Europa hat im 19. Jahrhundert grosse Fehler gemacht:

Man hat zwar den griechischen Freiheitskampf gegen die Türken
unterstützt (hauptsächlich aus Nostalgie wegen der Antike).

Aber im Krimkrieg 1853-56 und später im Krieg 1878 hat man
sich auf die falsche Seite gestellt. Hätte man damals statt
dessen im Bund mit Russland das osmanische Reich filettiert
und aufgeteilt, dass wäre die Hagia Sophia heute wieder eine
Kirche und keine Moschee. Und ein Erdogan hätte sich nie mehr
etablieren können.

Frank

Geschichte

traumtaenzerin, Donnerstag, 15.10.2020, 09:55 vor 1287 Tagen @ Frank Zintl (516 Aufrufe)

Hallo,

das ist sehr wohl wahr. Die Geschichte wäre ganz anders verlaufen und das nicht nur für Griechenland, sondern für ganz Europa.
Wirtschaftlich mag Griechenland ein kleiner Pups (mit Verlaub) sein, aber landschaftlich, strategisch, klimatisch und menschlich bis heute ein Traum jedes Eroberers.

Liebe Grüße
Katja

--
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Perfides Albion ... immer auf der richtigen Seite!

BBouvier @, Donnerstag, 15.10.2020, 18:31 vor 1286 Tagen @ Frank Zintl (550 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Donnerstag, 15.10.2020, 19:01

<"Aber im Krimkrieg 1853-56 und später im Krieg 1878 hat man (England)
sich auf die falsche Seite (die Türkei) gestellt
.">

Hallo, Frank!

Man muß - um das zu verstehen - einen gehörigen Schritt zurücktreten
und das Gesamttheater der letzten 500 Jahre sehen:
Der "Knopf" all der Ereignisse ist nämlich "England".
(auch "das perfide Albion" gennnt)
Der Krimkrieg ist da nur eine Episode dieser Reise,
und die Focussierung, ob in irgendeiner Kirche/Moschee
beim Beten gekniet oder mit der Stirn den Boden berührt wird,
bringt keine Erkenntnis.
=> "Mein Gott ist aber viel gößer als wie Deiner!" :-)

Die Politik Englands war seit 1588 (Große Armada)
darauf ausgerichtet, jeweils den Hauptkonkurrenten
mit Hilfe der Mächte zweiter Ordnung platt zu machen.
Und nach Spanien waren die Niederlande an der Reihe.
(ab 1665 gute 100 Jahre, ein sehr potenter Gegner!)
Dazwischen jedoch unbekümmert (z.B. Ramillies 1706)
mit den Niederländern auch wieder mal gegen die Franzosen.
(da kichert der lachende Dritte!)

Im Siebenjährigen Kriege (1756-1763) unterstützen die Engländer
(das eigentlich schwache) Preußen gegen die Franzosen.
Frankreich verlor seine vorherrschende Stellung in Kontinentaleuropa
und große Teile seiner Kolonialgebiete in Nordamerika
und Indien an Großbritannien,
das damit (!) endgültig zum dominierenden Weltreich wurde.

Bei "Napoleon" (= Frankreich) unterstützen die Engländer
erneut Preußen (Preußen guuut!) - und auch Rußland - gegen Frankreich,
das damit dauerhaft in die zweite Reihe der Mächte
verwiesen wurde.

Dann drohte, daß sich Rußland als ernsthafter Konkurrent
etablieren könnte, und so kam man im Krimkriege
im Bündnis mit Frankreich den armen Türken
(mir kommen die Tränen, wie auch allen anderen Lesern
der damaligen Systemmedien)
zu Hilfe:
Rußland wurde der Zugang zum Mittelmeer blockiert!

Als Frankreich 1870 Preußen den Krieg erklärte,
fand England es aber ganz gelegen,
daß den aufmüpfigen Franzosen (Napoleon III.)
ein ordentlicher Denkzettel verpaßt wurde,
und so blieb man wohlwollend neutral.

Dann der Schock!
=>
Plötzlich gab es ein Vereinigtes Deutschland!
Und noch dazu ein wirtschaftlich blühendes!
Das geht ja nun gar nicht, vor allem auch,
weil die Freundschaft Deutschlands mit dem Osmanischen Reiche
ersterem den Zugang zum Öl in Nahost ermäglichte.
Also verbündete man sich mit Frankreich und Rußland,
Deutschland platt zu machen.
Und schon sind wir bei 1914.
Als die Deutschen sich wider Erwarten dennoch
nach 15 Jahren hoch rappelten, erklärten die Briten
im Verbunde mit Frankreich Deutschland den selben Krieg erneut.
Als Verbündeter war da auch Rußland unter Stalin sehr willkommen.
Deutschland (<= das hat schuld!) wird zu Hackfleich verarbeitet.
(Preußen böööse!)

Und seit den späten vierziger Jahren ging es im Verbunde
mit den Vereinigten Staaten nun jedoch gegen das plötzlich gefährliche Stalin-Rußland.
(Preußen halbgut)
Bis zum heutigen Tage.
Und - ja, ich weiß:
Putin hat Stalin ersetzt, denn der vergiftet kleine Kinder und ißt sie dann ohne Senf.
=>
Mal wieder höchste Zeit für einen neuen Krieg.
Man muß das nur dem Idioten Trump mal klar machen.
Denn der hat zwecks Befreiung noch keinem Land den Krieg erklärt!
Aber vielleicht gewinnen ja die "Demokraten",
und Hillary kommt doch noch zum Zuge.

Was ich sagen will - man sehe mir freundlicherweise
den Umfang meiner Ausführungen nach:
Es geht nie darum, welches Gesangbuch in welcher Kirche
verwendet wird.
Sondern ganz einfach um Interessen.
Ein Vorwand, diese durchzusetzen, wird sich schon finden.
An die armen Babys, die in der Neugeborenenstationen
Kuwais von den blutrünstigen Schergen Husseins vom Irak
bestialisch abgestochen wurden, wird in diesem Zusammenhang
hingewiesen ... auch an die drei eingestürzten Häuser in Neu-York.
Oder an das arme US-Kriegsschiff "Maine",1898 im Hafen Havannas,
oder an den mit Kriegsmaterial beladenen Dampfer "Lusitania" 1915,
oder das US-Kriegsschiff "Liberty" 1967 -
(mit Atombomben bestückte US-Bomber der 6. Flotte waren bereits
in der Luft, Richtung Kairo, aber das blöde Schiff wollte und
wollte einfach nicht sinken :ohoh: )
... oder an den Tonkinzwischenfall 1964.

Insofern haben die Vereinigten Staaten von Amerika
die Briten, die sich in ihrem Kriege gegen Deutschand
(1914 bis 1945) an ihrem Gegner verhoben haben, abgelöst.
Weswegen es sehr nachvollziehbar ist, daß die BRD
von der US-Regierung nachdrücklich dazu aufgefordert wird,
doch ihren Verteidigungshaushalt ganz erheblich hochzufahren,
sich zu rüsten ...


Grüße,
BB

--
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