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Freiheit - Eine Invention durch Intervention (Freie Themen)

Fenrizwolf, Sonntag, 21.04.2019, 08:07 vor 1826 Tagen (1451 Aufrufe)
bearbeitet von Fenrizwolf, Sonntag, 21.04.2019, 08:15

Frohe Ostern, Euch allen!

Imperialistische Dominanz durch Söldnerheere und innere Zwistigkeiten zwischen den Stämmen, ließen den Menschen rechts des Rheins keinen Frieden.

Unter einer Glocke des Terrors gebar die Hölle der Verzweiflung Niedertracht und Verrat – durch die eigenen Reihen, entzweite Vater und Sohn.

Die Ausweglosigkeit der ehemals Freien in den Fesseln aus Tributpflicht, fremder Willkür und schierer Bedrohung der leiblichen Existenz, lies die Menschen feige, opportunistisch und treulos werden.

Ich heiße diesen doppelten Gewinn des Terroristen oder Usurpatoren heute „Rigor Rattus Rex“; sorgt doch die Initialattacke in niederen Systemen schon für Dysfunktion, die sich ähnlich einer Virusinfektion, wie giftiger Müll in jeden Freiraum legt, wie Sand im Getriebe.

Einmal angeschlagen, tanzt der Boxer wie ein Huhn (Chicken Dance), verliert die Gunst der Opportunisten, und ist weitaus empfindlicher für Folgeattacken.
Die Schmach, der Kummer und eine marodierende Psyche beschädigen die Fähigkeit zu konstruktivem Sozialverhalten, welches mindestens Argwohn, wenn nicht Ablehnung produziert.

In der Natur, währe es ein normales Verhalten, zunächst Zuflucht zu suchen, bis die Wunden heilen, und neue Perspektiven erdacht werden können.

In einer Kaskade der Attacken aber, fehlt die Möglichkeit der Regeneration – steter Tropfen, Münze, Schein.

Widerholte Angriffe zermürben, haben langfristig aber ebenso verheerende Wirkung wie ein überwältigender Totalangriff.
Der Angreifer spart dabei eigene Opfer, und opfert im ökonomischen Sinne, lediglich Zeit – etwas das scheinbar beliebig prolongierbar ist – ein endloses Gut, je nach Perspektive.

Wie Mobbing in der Schule nicht nur schlechte Laune produziert, so stößt ein Stein den anderen um, und das Finale entzieht sich oft der Nachvollziehbarkeit.

Wie konnte das bloß geschehen? Wie kann jemand so etwas tun?

Zusammenhänge von Aggression und Friedensbemühungen, rutschen auf dem blutgetränkten Boden aus.
Die in Gang gesetzte Kaskade, gleich eines Domino-Spiels, führt aber – einmal in Gang gesetzt – schlicht zur Vollendung, wie ein logischer Schachzug.
Einmal in die Welt gesetzt, wohnt dem allen eine Schwungkraft inne, die durch jeden staunenden Beobachter noch weiter forciert wird.

Aber am Ende klingt es nicht mehr so gut, wenn zertrümmerte Hände Beifall klatschen wollen.

Mit Glück ist die Deformation ausreichend, um in amorpher Gestalt den Fesseln, fast fleischlos zu entrinnen.
Unter der Blutsäule des Imperiums ist aber eine Menge Druck übrig. Das Kräfteverhältnis ist total vs. null.
Jede Zelle ist vom Virus befallen, und rühmt sich seiner selbst beim Raubbau des großen Ganzen.

Jeder Mann ist schwanger, und jedes Weib ganz hohl.

Die Kühe wachsen schief, und die See läuft allmählich aus.
Die Not wird die Gewalt des Erlasses mit Donnergrollen in die Seelen fluchen, und der Lauf nach Marathon wird verordnete Pflicht für alle Vasallen.
Unfrei zu sein, wird bald zur Kür – zum Wettbewerb: Horch, horch…
Unerhört… Gehorsam, wir sind schon da.

Ein Impuls, ein satanischer Gedanke, langfristig über das Fliegengehirn hinaus geplant, macht aus einer Kultur eine leere Schale im Namen Petrus.

Zuerst veröden die Strukturen, dann das Substrat. Das Eisenroß hat Moderhinke.
Die Muttermilch ist dann toxisch, und bleicht das Kind mit jedem Schluck. Die Schule senst dann nur noch einmal durch die leere Flur.

Der Zuchtmensch darf nicht mehr pupsen – er soll platzen. Ganz zerbersten!
Platzen soll er, wie seine Träume am Firmament, vergehen wie eine vom Atmosphärendruck verhinderte Seifenblase.
Nicht 'sein' soll er; dienen soll er!

Ausgebildet von Rom, aufgrund seiner Gelehrsamkeit in den Stand gehoben, wurde er fortgeschickt, um heimzukommen.
Er einte die Hoffnungslosen, schob die Glut zusammen, und band alles Feuer in ein Schwert.
Furor Teutonicus verbrannte den Tyrannen, riß ihm das Herz heraus und heiligte die neue Saat.

Diese Saat sind wir.

Danke fürs Lesen,

Fenrizwolf

Und der Sinn ?

Frank Zintl @, Sonntag, 21.04.2019, 08:17 vor 1826 Tagen @ Fenrizwolf (1152 Aufrufe)

Hallo

Frohe Ostern.

Die Anspielung auf Armin den Cherusker und seinen Aufstand im Jahre 9 verstehe ich. Aber was bedeutet alles andere ?

Frank

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Be- ent- für- und Umdeutung

Fenrizwolf, Sonntag, 21.04.2019, 08:31 vor 1826 Tagen @ Frank Zintl (1157 Aufrufe)
bearbeitet von Fenrizwolf, Sonntag, 21.04.2019, 08:39

Lieber Frank,

ich weiß nicht, ob ich Deine Frage ernst nehmen darf, oder als Provokation auffassen soll.

Beides ist sinnvoll. Aber Deine ungezwungene Art der Bilderstürmung geht mir
so verquer in die Scheide wie ein stumpfes Schwert.

Dir fallen keine Gemeinsamkeiten dieser antiken Geschichte zur Gegenwart auf?

Das wäre ein bedauerliches Zeugnis von Bildung und Abstaktionsvermögen Deinerseits.

Mit Deinen allseits spontanen "Easter-Eggs" aus dem umgedrehten Zylinder, bist Du hier vielleicht außerhalb Deiner Garderobe nicht am "rechten Platz".

Der Brand im Dachstuhl von Notre-Dame hat mich auch entsetzt. Aber es war recht bald klar, daß sich der Schaden in Grenzen hält.


Die Bauzeit des Kölner Doms ist hingegen unendlich ausgelegt, wie beim BER, um Gottes Willen und Wirken über das Wesen der Zeit zu exponieren.

Alles wird gut, nur wir nicht.


Reserviert,
Fenrizwolf

Was ist los ?

Frank Zintl @, Sonntag, 21.04.2019, 20:42 vor 1825 Tagen @ Fenrizwolf (1210 Aufrufe)

Hallo

Die Anspielung auf den Cherusker Arminius habe ich verstanden. Ich habe genug Geschichtsbücher gelesen, gerade auch uber Römerzeit und Mittelalter, um das sofort zu sehen.

Mir geht aber die Idealisierung der Germanenwelt vorher bzw. parallell zum römischen Reich ab. Ich halte mich mehr an Tacitus. Er hat die Lebensverhältnisse unserer Vorfahren beschrieben, so gut das einem Nichtgermanen möglich war. Was haben unsere Vorfahren selber über ihr Dasein und über ihr Denken geschrieben ? NICHTS. Obwohl die Runen bekannt waren, hat man keine eigenen Texte verfasst, um sich selbst in die Geschichtsbücher einzuschreiben und das nicht fremden Nachbarn zu überlassen. Links des Rheins Theater, Schriftkultur, Kanalisation, Thermen und Wasserleitungen, rechts auf der "schäl Sick" Baden im kalten Fluss auch mitten im Winter.

Wo darin die grosse kulturelle Leistung liegen soll erschliesst sich mir nicht, Das Gleiche gilt für die germanische Gesellschaft, der ein übergreifender Reichs- oder Einheitsgedanke so fremd war wie vorher dem Griechentum. Jeder Stamm für sich, Sippe gegen Sippe, Fehden und Blutrache und der Krieg aller gegen alle als Selbstzweck. Nur Arminius hat das kurz überwunden. Das war der Kern der Lebensart unserer fernen Vorfahren. Nicht mal eine einheitliche Religion - so wie bei den Griechen - lässt sich aus den Quellen erschliessen. Die ausführlichsten Dokumente über den altgermanischen Glauben Asatru sind uns in mittelalterlichen Handschriften auf Altisländisch und Altnorwegisch überliefert. Einer Religion, die Menschen geopfert hat - wie im Opferhain von Alt-Uppsala - kann ich nix abgewinnen.

Ich verachte unsere - auch meine - Vorfahren nicht und habe mich besonders mit den Wikingern intensiv befasst, denn ich lebe auf ihrem Boden und bin von ihren Hinterlassenschaften umgeben. Aber einen idealisierten Blick auf Völuspá und Hávamál habe ich nicht.

Was Deutschland angeht wurden uns die Reste des Germanentums schon im frühen Mittelalter durch das Aufkommen eines straffen Feudalismus mit Leibeigenschaft aberzogen. Das war schon bei Karl dem Grossen verloren.

Mal schauen ob das wieder als Querschläger aufgefasst wird.

Wenn schon Vergleich mit der Römerzeit, dann wären die Amerikaner die heutigen Römer und ihre immer noch vorhandenen Militärstützpunkten in Deutschland und anderen "souveränen" Staaten die Entsprechung der Legionslager Rhein und der Hilfstruppenlager am Limes.

Frank

Noch was zu Arminius

Frank Zintl @, Sonntag, 21.04.2019, 20:52 vor 1825 Tagen @ Frank Zintl (1192 Aufrufe)

Hallo

Arminius war mit seinem Überfall auf drei Legionen gar nicht so originell, wie uns das heute erscheint. Ein paar Jahrzehnte früher im gallischen Krieg hat der kleine Volksstamm der belgischen Eburonen ebenfalls Römer in einen ganz ähnlichen Hinterhalt gelockt und vernichtend geschlagen. Das war die Schlacht bei Aduatuca im Oktober im Jahr 54. Caesar verlor dabei eineinhalb Legionen, also halb so viele wie Varus in der Varusschlacht. Das kann man im sechsten Buch von Caesars Kommentaren nachlesen. Arminius hatte eine römische Militärausbildung. Wir können davon ausgehen, dass in den Lehrgängen für Kommandeure die Kriegsberichte von Caesar Pflichtlektüre waren. Also konnte Arminius nachlesen, wie die Eburonen ihren Überfall organisiert hatten. Das ist jetzt vermutlich noch ein unwillkommener Beitrag.

Frank

Und die antigermanische Propaganda läuft...

urda @, Sonntag, 21.04.2019, 23:56 vor 1825 Tagen @ Frank Zintl (1251 Aufrufe)

Guten Abend

Zum einen heisst der Mann Hermann. Und zum anderen wundere ich mich schon gar nicht mehr, wie viele Lügen und sonstige Erfindungen in neuerer Zeit über die Hintergründe zur Varusschlacht nun auf einmal daherkommen.
Aber höre auf Du Rom. Du warst geschlagen, Deine Legionen wurden vernichtet. Unsere Freiheit war für Jahrhunderte rechts des Rheins gesichert. Und magst Du Rom noch so viele Lügen erfinden. Du weisst, wie es war.
Wodan unser alter Ahne und Tyr unser Herz und unser Geist schlugen Deinen Kleingeist.
Wir waren echt. https://youtu.be/JSu77na7HlQ


Lügen spinnen kein Schicksal
urda

Wagnerianer

Frank Zintl @, Montag, 22.04.2019, 11:03 vor 1825 Tagen @ urda (1076 Aufrufe)
bearbeitet von Frank Zintl, Montag, 22.04.2019, 11:12

Hallo

Und hier läuft offenbar eine Propaganda für ein wagnerianisch verklärtes Germanentum, das es historisch nie gegeben hat. Mit Wagnerianer meine ich nicht, dass die Leute hier unbedingt die Germanenopern von Wagner aus musikalischer Sicht schätzen. Wohl aber dass die Verklärung, die man hier dem Germanentum antut, sehr an Wagners Einstellung erinnert. Diese Verklärung hat ihre Wurzeln erst in den Befreiungskriegen, als eine Reaktion auf Napoleons Expansionspolitik. Den Anfang hat Kleist gemacht, der Arminius im Gedicht Hermannsschlacht zum Nationalhelden hochstilisierte, um zum Widerstand gegen die französischen Besatzer anzustacheln, die für ihn die neuen Römer unter einem neuen Varus waren.

Frank
Der seine fränkischen Vorfahren sogar im Namen trägt

Fehlschuss

urda @, Montag, 22.04.2019, 19:22 vor 1824 Tagen @ Frank Zintl (1066 Aufrufe)

Guten Abend

Ein erfahrener Mann oder auch Mensch wird nie ein Urteil über einen anderen abgeben, den er weder kennt noch verstehen kann.
Ein belesener Mann hätte die lateinischen Berichte gelesen.
Ein weiser Mann würde den Kern meiner Aussage erkennen.

Nun ja - ein Mann halt.

ᛏᚾᛉ
urda

Frage zu den Runen

Frank Zintl @, Montag, 22.04.2019, 23:06 vor 1824 Tagen @ urda (1038 Aufrufe)

Hallo

Die Runen unter dem urda stehen nach meiner Lesart für T-N-M.
Hat das was zu bedeuten ? Ich gehe vom neueren Futhark aus.

Frank

Recherche und Erkenntnis

urda @, Dienstag, 23.04.2019, 08:00 vor 1824 Tagen @ Frank Zintl (1061 Aufrufe)

Guten Morgen

Da Sie so viel über die Germanen wissen und deren Nichtexistenz, gibt es jene Zeichen auch nicht.
Ich überlasse es Ihrem profundem Wissen, diesem Aberglauben zu interpretieren.

Der Fenriswolf ist nicht das Schicksal
urda

Nichtexistenz ?

Frank Zintl @, Dienstag, 23.04.2019, 08:32 vor 1824 Tagen @ urda (1030 Aufrufe)

Hallo

Also jetzt mal die Übertreibungen beiseite.

Ich habe nie geschrieben, dass die Germanen nicht existiert haben oder existieren.

Ich habe geschrieben, dass die Germanen als einheitliches Volk nicht existiert haben. Das waren konkurrierende Stämme, genau wie bei den Kelten. Und das Germanendasein war nicht so idyllisch, wie das im Nachhinein reininterpretiert wurde.

Die Germanen existieren auch heute - in uns als ein bedeutender Anteil in unserem Erbgut. Auch in unserer Sprache. Wir sind alle mehr oder weniger Germanen, mit keltischen, römischen und slawischen Beimengungen. Sie existieren aber nicht als intakte Germanenkultur, denn viele Einflüsse haben uns die letzten 2000 Jahre dem entfremdet.

Ich würde nicht in einer Gesellschaft leben wollen, in der der Einzelne nichts und seine Sippe alles ist. Ich würde auch nicht in einer Gesellschaft leben wollen, in der die Blutrache und die Fehde eine Pflicht für jedes Sippenmitglied ist. Wir haben in den Parallellgesellschaften unserer Einwanderer schon viel zu viele, die noch in diesem Denken gefangen sind. Der einzelne Gemeinfreie war nur frei im Rahmen seiner Loyalität gegenüber der Sippe.

Ausserdem hatten die alten Germanenstämme Sklavenhaltung, genau wie alle antiken Völkerschaften. Die Freiheit galt also auch dort nicht für alle.

Was den altgermanischen Götterglauben angeht sind wir nur über die späte Entwicklungsform zur Wikingerzeit gut informiert, und auch da nur durch die christliche Brille gesehen. Alles ist eben viel zu spät aufgeschrieben worden.

Ich bezweifle also nicht, dass germanisch geprägte Stammeskulturen existiert haben. Eine Einheitlichkeit und einen Einheitsgedanken hat es aber nicht gegeben. Arminius ist gescheitert, als er König aller Westgermanen werden wollte. Ebenso erging es seinem Konkurrenten, dem Markomannen Maroboduus. Grössere Zusammenschlüsse mehrerer Stämme gab es erst 200 Jahre später, als die Stammesbünde der Franken, Sachssen und Alemannen aus kleineren Stämmen entstanden. Aber auch da bildete sich nie der grosse Stammesbund, der wirklich alle umfasste.

Frank

Runenzeichen

Frank Zintl @, Dienstag, 23.04.2019, 09:08 vor 1824 Tagen @ urda (1077 Aufrufe)

Hallo

Ich habe nie und nirgends die Existenz der Runenzeichen bezweifelt.

Im Gegenteil: Runensteine, die im neueren Futhark geschrieben sind, kann ich entziffern und oft in etwa den Textinhalt verstehen, wenn er nicht zu schwierig ist. Meistens sind es ja nur kurze Notizen zum ehrenden Angedenken Verstorbener.

Runensteine - echte ! - stehen hier in meinem Wohnort in der Innenstadt herum. Mein Wohnort Lund wurde von Harald Blauzahn im 10. Jahrhundert gegründet, einem dänischen Wikingerkönig. Die Vorläufersiedlung 5 km weiter südlich wird seit Jahrzehnten ausgegraben.

Früher war ich geradezu besessen von Runensteinen. Sobald ich einen sah, musste ich versuchen den Text zu lesen. Ich habe sogar selber einen kleinen Runenstein eigenhändig hergestellt, mit einem echten Runentext zum ehrenden Andenken einer lieben verstorbenen Person. Der Stein steht heute auf ihrem Grab. Ich habe ihn vor etwa 10 Jahren gemacht. Würde hier auch gern ein Bild meines Runensteins einfügen, weiss aber nicht wie man das macht.

Also wo genau bin ich germanenfeindlich oder ein Verleugner ? Ich würde gern mal zusammenhängende Argumente hören. Ich halte mich nur an das Bild, das historische Dokumente und archäologische Befunde hergeben.

Frank

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Das Problem der Germanen mit dem Christentum

Taurec ⌂, München, Montag, 22.04.2019, 00:37 vor 1825 Tagen @ Frank Zintl (1369 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Montag, 22.04.2019, 00:52

Hallo!

Mir geht aber die Idealisierung der Germanenwelt vorher bzw. parallell zum römischen Reich ab.

Es ist eigentlich recht einfach. Das Christentum war seit seinem Auftreten im indogermanischen Europa ein Fremdkörper, der hierzulande einer über Jahrtausende natürlich gewachsenen Urkultur übergestülpt und von unseren Vorvätern wohl mehr aus politischen Gründen, denn aus innerer Überzeugung angenommen wurde. Reste des Heidentums rinnen in anderer Gestalt aus allen Ritzen christlich-europäischen Brauchtums, sind also nicht eigentlich ausgestorben, sondern leben in verfälschter Form weiter, weil sie in den Sitten des Volkes unausrottbar waren.
Das (paulinische) Christentum ist im wesentlichen eine rationalistisch-abstrakte, aus politischen und theologischen Überlegungen auf dem Boden Spätroms konstruierte Religion später Weltstadtmenschen (angefangen bei Paulus), die ähnlich uns heute in entwurzelten und selbstentfremdeten Lebensverhältnissen lebten. Das waren sinnentleerte Denker, die mangels einer sinnstiftenden Weltanschauung sich eine neue Erlöserreligion fabrizierten, zu deren Herstellung Jesus, eine der zu dieser Zeit in Palästina zahlreich auftretenden Messiasfiguren, "mißbraucht" wurde. Die alte griechisch-römische Religion war bereits ähnlich tot wie das Christentum im heutigen Europa, nachdem das Alltagsleben der späten Römer weniger von den Sitten der Vorfahren als von einer materialistischen Konsumhaltung geprägt war.
Kerndogmen des Christentums, die mit Jesu eigentlichen Wirken und Intentionen gar nicht in Verbindung standen, sind (wenn man es weiß) leicht erkennbare rationalistische Konstruktionen, die einen Kult um eine Person etablieren sollten. Ein solcher war für die oberflächlichen und nach seelischer Entspannung suchenden Weltstadtmassenmenschen, die ohne eigentliche Anbindung an das Transzendente lebten, wohl am anschlußfähigsten. Zu diesen Dogmen gehört z. B. die irrsinnige Trinität, die den zum Gott verklärten Jesus zum Element einer weltfremden Dreiheit mit dem eigentlichen Gott (der allerdings seiner weiblichen Aspekte entbehrt) und einem ungreifbaren "heiligen Geist" erklärt; darüber hinaus die Grundaussage, daß Jesus (der schlicht von Menschen umgebracht wurde) "für unsere Sünden gestorben" sei und uns dadurch erlöst hätte. Dies soll als Grundlage seiner späteren Wiederkehr geschehen sein, die seitdem sehnlichst (aber vergeblich) erwartet wird und das gegebene Versprechen einlösen soll. Das sind erkenntnismäßige Nulnummern, an denen wohl nicht ein Hauch Wahrheit ist. Entsprechend weit hergeholt, hohl, konstruiert und intellektuell gezwungen wirkt die darauf gründende Theologie, die man eigentlich nur nach dem Motto "credo, quia absurdum est" glauben und herunterbeten kann. Es stellte aber eine valide Klammer für die auf dem Boden des römischen Reiches nach dem Tode der antiken Kultur trostlosen und seelisch desolaten Massenbevölkerung dar. Nur über diese Verbindung, durch einen historischen Zufall mehr, kam das Christentum zu den germanischen und keltischen Völkern, die zeitgleich in den Einflußbereich des bröckelnden römischen Reiches gerieten. Daß dahinter eine Heilsgeschichte stünde, entspringt lediglich der Nabelschau christlicher Menschen – unter Mißachtung aller Völker und Epochen vor Entstehung des Christentums und aller Völker, in deren Erdteilen es bis heute nicht Fuß fassen konnte und die ohne Christi Erlösungswerk völlig schadlos lebten und leben.

Wir haben hier also den Zustand, daß durch die Christianisierung eine Cäsur stattfand, die eine Art kulturellen Keil zwischen unsere Vorväter und uns blutmäßig nahtlos daraus hervorgegangene heutige Nord- und Mitteleuropäer trieb. Damit liegt ein (nicht geringfügiger) Teil unserer Wurzeln in einer Art Quarantänezone. Das Christentum ist mehr eine äußere Tünche, die vorhandene Sitten, Gebräuche und Anschauungen entweder völlig überdeckte/auslöschte oder nur als veränderte und entstellte, mit dem Christentum kompatible Aberration weiterleben ließ. Es berührte meines Erachtens nicht die Seelenverfassung der Germanen, ihre Wahrnehmung der Welt, ihr Ahnen und Sehnen. Dies lebt bis heute im faustischen Abendlande fort, wobei "faustisch" im von Spengler formulierten Sinne für den Drang ins Unendliche, für unstetes Hinausmüssen, Wagemut, Abenteuerlust und Eroberungswillen steht – ein Drang, der sowohl in räumliche und zeitliche Fernen, als auch seelische Tiefen will. Alle Größe unserer Kultur ist im wesentlichen eine Folge dieser urgermanischen Seelenverfassung, nicht etwa des Christentums, das mehr den umzugehenden Stoff, nicht aber das ihn belebende Sein bot.

Statt der mythischen Herkunftsgeschichten unserer Ahnen, die über den Nebel der Zeit das eigene Geschlecht mit Göttern und gewaltigen Helden verbanden, verehrten wir den Mythos eines ganz anderen Volkes, das uns innerlich fremder kaum sein könnte. Man erzählte sich Geschichten von Adam und Eva, Kain und Abel, Abraham und seinen Söhnen bis hin zu Mose, David und danach, die sich gänzlich im Gesichtsbereich kleiner, ferner Wüstenstämme abspielten. Das mag für die Juden von Bedeutung sein, für uns ist es fremd und nichtig. Durch die Annahme des konstruierten Christentums mit AT im Gepäck sind wir mit Geschichten verbunden, die nichts über unsere Herkunft aussagen. Wir müssen uns selbst über die abstrakt konstruierte Brücke des vom Judentum abstammenden und auf uns von außen gekommenen Christentums zu Abkömmlingen eines "auserwählten Volkes" umdichten, die wir nach Lage aller Tatsachen de facto nicht sind. Unsere eigene hehre Abstammung von überlegenen Wesen und dem Göttlichen ist hingegen verschüttet. Wir erscheinen in diesem Rahmen wie Menschen einer niederen Art, die erst von Missionaren und mit dem Schwert zum wahren Glauben gebracht werden mußten.
Ich vermute, ohne daß ich diese gedankliche Schiene bereits bis an ihr Ende verfolgt hätte, daß dies eine Art abendländischen Urtraumas darstellt, das unsere germanischen Ahnen noch nicht hatten. Dieses treibt so merkwürdige Früchte wie die systematische Förderung der zionistischen Bewegung des 19. Jahrhunderts durch führende Kreise der angelsächsischen Welt, die es wohl neidisch reute, nur europäische Christen und keine Juden zu sein, wodurch sie wenigstens auf diese Art an Gottes Plan für das "auserwählte Volk" teilhaben wollten. Vor allem ist dieses Trauma womöglich Ursache dessen, was manche als "kulturellen Selbsthaß" bezeichnen. Dazu gehört der außerordentliche Erfolg postmodernistisch-linker Weltanschauungen in den skandinavischen Ländern, die in selbstzerstörendem Handeln der BRD wohl noch vorangehen, aber auch die Identitätsprobleme und Selbstverachtung der Deutschen könnten darin ihren Urgrund haben, aus dem sich alle späteren Auswüchse des nationalen Todestriebes erst entwickelten. Der Schuldkult, der in Deutschland am Dritten Reich, in anderen germanisch geprägten Ländern an der kolonialen und imperialistischen Vergangenheit ansetzt, konnte wahrscheinlich nur deswegen verankert werden, weil er durch die klaffende Wunde in der ihren Ursprüngen entfremdeten und unter latenten Minderwertigkeitsgefühlen leidenden germanischen Seele einen Nährboden fand.

Die Rückbesinnung auf die Germanenwelt ist ein Versuch, diese Wunde zu heilen und die Ganzheit unseres Wesens wiederherzustellen, uns mit den Menschen wiederzuverbinden, die Jahrtausende vor dem Christentum in diesem Teil der Welt bereits ansässig waren und die in unserem Blute fortleben. Es ist der Versuch, diese Menschen in uns wieder lebendig zu machen, deren Weltanschauung ein Ausdruck des Weltgefühls und der Seelenverfassung ist, die auch der unsrigen entspricht.
Die Probleme des Abendlandes sind nicht damit gelöst, das Christentum wieder in seiner alten Form herzustellen. Damit würde man die verhängnisvolle Konstellation, die augenblicklich zu unserem Untergange führt, lediglich erneuern und Grundlage für zukünftige seelische Katastrophen legen. Es wäre aber auch nicht mit einer Wiederbelebung der germanischen Religion getan, die für uns jenseits des Grabens liegt und deren Aufgreifen bzw. Ausüben gekünstelt und Schauspiel wäre, letzthin Selbstbetrug.
Ich weiß nicht, wie dieser Knoten lösbar ist. Es gibt kein Voran auf dem bisherigen Wege, aber auch kein Zurück. Persönlich kann ich und jeder andere sich wunderbar aus eigener Überlegung und Heranziehung verschiedener Autoren eine Weltanschauung bilden, die das eigene Wesen und sein "So-Sein" kleidet. Sie wäre die persönliche Schöpfung, aber wegen diverser Blockaden und Differenzen (intellektuell, seelisch, erziehungsmäßig) bei anderen nicht zwingend einleuchtend. Auf solchen "Privatreligionen" lassen sich ein Kulturkreis und seine Völker nicht neu gründen. Was hingegen allen in irgendeiner Form auf der Seele liegt und gemeinsame Grundlage bietet, das Christentum, ist abgelebt, tot und hat eigentlich nie zu uns gepaßt.
Die Lösung des inneren Konflikts müßte irgendwie die germanische Fassung der heidnisch-indogermanischen Religion und ihre zweifellos auch dort vorhandenen Wahrheiten mit dem verbinden, was in den letzten 1000–1500 Jahren auf west-/mittel-/nordeuropäischem Boden religiös vor sich ging, und zwar im seelischen Untergrunde. Es muß ein roter Faden von den Altvorderen bis in die abendländische Version des Christentums führen, die unter der Tünche falscher Dogmen dennoch, womöglich in Form der "deutschen Mystik", unserem Wesen gemäße Wahrheiten formuliert hat. Es gälte also, das gemeinsame herauszudestillieren und festzustellen, was unabhängig von Germanentum und Christentum und dem dazwischen liegenden Graben eine spezifisch europäische Religion wesensmäßig ausmacht.

⇒ Mal schauen, ob das als Querschläger aufgefaßt wird! ;-)

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Genau dagegen wende ich mich

Frank Zintl @, Montag, 22.04.2019, 07:52 vor 1825 Tagen @ Taurec (1198 Aufrufe)

Hallo Taurec

Genau gegen die mystifizierende Sichtweise auf ein "Germanentum", das es in der Antike gar nicht gegeben hat, wende ich mich. Der Begriff "Germanen" war den so bezeichneten Stämmen völlig fremd. Er war von den Römern als Sammelbezeichnung konstruiert. Dass Arminius Hermann geheissen haben soll ist eine späte Nachkonstruktion. Wir wissen nicht, wie der Cherusker in seiner urgermanischen Namensform wirklich geheissen hat. Die Bodenfunde - unsere Vorfahren haben ja nix aufgeschrieben - zeigen auch nicht das tolle Germanenbild, das wilhelminische und grossdeutsche Romantisierer hineingedeutet haben. Das gilt auch fur die nordgermanische "Spätblute" in der Wikingerzeit, über die wir aber mehr Aufzeichnungen haben als über den südgermanischen Raum. Die Religion des Asatru bot den Leuten keine Erlösung, keine Aussicht auf ein ewiges Leben bei Gott, sondern nur das trostlose Schattendasein in Hel, ähnlich wie der griechische Hades. Nur den Schlägertypen, die auf dem Schlachtfeld ihr Leben verloren, stellten die Götter ein zeitlich begrenztes Schlaraffenland in Valhall in Aussicht. Das erinnert mich an die Djihadisten, die als Märtyrer auf 72 Jungfrauen hoffen. Das Luxusleben in Valhall dauert denn auch nicht für ewig, sondern nur bis Ragnarök. Das Christentum hingegen weist ALLEN, auch den Sklaven, einen Weg zu Gott und in ein ewiges seliges Leben. DAS war der Konkurrenzvorteil gegenüber einer Verkündigung, die im darwinistischen Sinn nur den Starken etwas zu bieten hatte. Das hat dem Christentum gegenüber den alten Vielgötterreligionen den entscheidenden Vorteil gegeben, und zwar überall. Im weltlichen Bereich war das "Germanentum" der ständige Krieg alle gegen all, wie man bei Tacitus nachlesen kann. Eine Kultur für Raufbolde. Etwas davon lebt noch in den Fussballhooligans.

Behaupte hier niemand, ich habe mich nict befasst. Aber mit Romantik ist dem kulturellen Erbe alter Zeiten nicht wahrheitsgetreu beizukommen.

Frank

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Erlösung für die Schwachen?

Luzifer, Österreich, Montag, 22.04.2019, 09:32 vor 1825 Tagen @ Frank Zintl (1125 Aufrufe)

Hallo Frank,

Kann es die wirklich geben?

Ich schätze die Lehren des Mannes aus der Wüste mehr als alle anderen, und ich habe mich intensiv mit allem Möglichen beschäftigt, was Menschen so glauben. Nur ist das seine Botschaft?

6) Ihr aber seid wachsam gegenüber der Welt! (7) Gürtet eure Lenden mit großer Kraft, damit die Räuber keinen Weg finden, um zu euch zu kommen.“

Nein weder in der Natur noch in der Gesellschaftsentwicklung gibt es da ein Analogon und das macht mich stutzig in dem Punkt.

Stark werden kann nur das Ziel sein, so stark zu sein, dass man nicht mehr angegriffen und in weiterer Folge versklavt werden kann.

Das kann man auf unterschiedlichem Wege erreichen, einer dazu wäre die Gemeinschaft mit anderen oder eigene Erkenntnis.

Und das kreide ich allen Religionen hier an. Ihr seid nichts, Leben ist Leiden (östliche Spielart). Es ist wie es ist, verdammt noch mal. Man muss sich den Dingen stellen und wachsen und stark werden. Wenn man das geworden ist, hindert einen nichts mehr den Seinen zu helfen es auch zu werden. Nur Zwerg zu bleiben führt in ewige Knechtschaft. Die Hölle und das ist es hier ist kein Kindergeburtstag.

Das Böse kann genausowenig besiegt werden wie das Gute, diese Vorstellung ist so sinnlos als wenn man "blau "oder "hell" besiegen möchte, es handelt sich um Qualia der Polarität. Nur seinen Platz in dieser Welt kann man finden oder aber das Licht erkennen, nur dann ist man nicht mehr hier in der Hölle. Nur dann gibt es das Problem der Verbindung, wir alle sind auch eins und können das Ziel nur gemeinsam erreichen, daher ist es für die "Starken" unter uns fast notwendig alle Brüder und Schwestern mit auf die Reise zu nehmen, und einer der bereits losgegangen ist ist Christus.

Beste Grüße
Franz

--
Der Feuerengel fliegt

Die Seligpreisungen

Frank Zintl @, Montag, 22.04.2019, 11:02 vor 1825 Tagen @ Luzifer (1073 Aufrufe)

Hallo

Was du verkündest ist das Gesetz der Welt. Aber Gottes Gesetz, das Gesetz des Himmels, überwindet das Gesetz der Welt. Es stellt der Stärke die Demut und das Mitgefühl entgegen, die Aufrichtung der Schwachen und Sanftmütigen. Dieses Gesetz Gottes ist eben NICHT das darwinsche Gesetz, das in der Natur gilt, sondern eher dessen Gegenteil. Wer sich erdniedrigt, wird erhöht werden. Wer der Grösste sein will, sei der Diener aller. Einfach mal die Seligpreisungen lesen, mit denen Jesus Seine Predigt vom göttlichen Gesetz begonnen hat - die Bergpredigt. Sie ist der Gegenentwurf gegen das weltliche Recht des Stärkeren, das aus dem Bösen kommt. Matth. 5-7. Wir sind aufgerufen uns unter dieses Gesetz des Himmels zu stellen und nach ihm zu leben.

Frank

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Scheuklappen

Bubo, Montag, 22.04.2019, 11:41 vor 1824 Tagen @ Frank Zintl (1055 Aufrufe)

Hallo Frank!

In Deinem Beitrag verwendest Du einige Begriffe, die sehr viel differenzierter zu verstehen sind.

Grüße Bubo

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Christlicher Blick auf das "Germanentum"

Taurec ⌂, München, Montag, 22.04.2019, 12:07 vor 1824 Tagen @ Frank Zintl (1214 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Montag, 22.04.2019, 12:17

Hallo!

Genau gegen die mystifizierende Sichtweise auf ein "Germanentum", das es in der Antike gar nicht gegeben hat, wende ich mich. Der Begriff "Germanen" war den so bezeichneten Stämmen völlig fremd. Er war von den Römern als Sammelbezeichnung konstruiert.

Es ging mir in meinem Beitrag nicht um das, was zeitgenössisch und rückblickend konstruiert wurde, sondern was vor der Christianisierung tatsächlich vorhanden war, verloren ging und uns nun fehlt. Wenn es leicht erkennbar wäre, bestünde das Identitätsproblem womöglich nicht in dieser Schwere.

Diese Identität besteht nicht darin, daß man sich oberflächlich einen Begriff zur Selbstbezeichnung geben kann, sondern in der Verwurzelung in der Tradition der Vorfahren und einer Herkunft "von oben".

Davon abgesehen bezeichneten sich die Germanen neben ihren jeweiligen Stammesbezeichnungen wohl selbst schlicht mit ihrem Worte für Volk. Die erschlossene germanische Wurzel "þeudō" ist mit Entsprechungen in anderen indogermanischen Sprachzweigen verwandt, z. B. "tautà" auf dem Baltikum, "túath" in Irland, "touto" bei den vorlatinischen Italikern. In anderen germanischen Sprachen hat es sich z. B. als "thede" (Mittelenglisch), "þjóð" (Isländisch), "tjod" (Norwegisch) erhalten, durchgängig mit der Bedeutung "Volk". Diese wohl schon seit indogermanischer Zeit gebräuchliche Begrifflichkeit wurde im Frankrenreich als Bezeichnung der gegenüber den Romanen durchaus als Einheit empfundenen Gesamtheit der germanischen Stämme rechtlich verankert: "diutisc" als althochdeutsche Form des Wortes "deutsch". Das war keine Wortneuschöpfung, um etwas zu bezeichnen, das zuvor nicht existierte, sondern die Weiterverwendung des traditionell gebräuchlichen.

Abgesehen davon ist trotz diverser Unterschiede im Detail in der Überlieferung und archäologisch eine gewisse kulturelle Einheitlichkeit der germanischen Stämme in Mittel- und Nordeuropa erkennbar, die nicht negiert werden kann. Sie ist nicht nur bis heute sprachlich nachweisbar. Religiös ist sie spätestens seit der Völkerwanderungszeit vorhanden. Nicht zuletzt hätten die Römer keine eigene Sammelbezeichnung für etwas prägen können, das sich wegen allzu großer Unterschiede nicht zusammenfassen läßt.
Tacitus weist selbst auf die mythische Genalogie hin, die verschiedene germanische Stammesgruppen miteinander verband und "auf ein irgendwie geartetes Gefühl der Zusammengehörigkeit schließen" läßt. Daß die römische Bezeichnung "Germanen" mehr war als eine Sammelbezeichnung für innerlich nicht zusammenfaßbare Stämme, zeigt sich auch darin, daß antike Autoren für die slawischen Stämme östlich der Germanen die Begriffe "Veneter" und "Sarmaten" prägten. Tacitus versuchte auf seiner dünnen Informationsgrundlage durchaus, eine Unterscheidung zu treffen und die Stämme entlang sprachlich-kultureller Ähnlichkeiten zu gruppieren, wobei er die Veneter eher aufgrund oberflächlicher Merkmale (z. B. Hausbau) irrig den Germanen zuordnete.

Nochmal: Ich will nicht im Sinne der Romantik des 19. Jahrhunderts eine nationale Identität als Klammer konstruieren, um diese dann als oberflächliches Emblem auf der Brust tragen zu können. Es geht um den seelischen Urgrund, der unterschwellig ist und aus dem sowohl germanische Mythologie als auch das Abendland hervortrieben, das unter der Tünche nicht christlich (also nahöstlich), sondern europäisch ist.

Die Religion des Asatru bot den Leuten keine Erlösung, keine Aussicht auf ein ewiges Leben bei Gott, sondern nur das trostlose Schattendasein in Hel, ähnlich wie der griechische Hades. Nur den Schlägertypen, die auf dem Schlachtfeld ihr Leben verloren, stellten die Götter ein zeitlich begrenztes Schlaraffenland in Valhall in Aussicht. [...] Das Christentum hingegen weist ALLEN, auch den Sklaven, einen Weg zu Gott und in ein ewiges seliges Leben. DAS war der Konkurrenzvorteil gegenüber einer Verkündigung, die im darwinistischen Sinn nur den Starken etwas zu bieten hatte.

"Asatru" ist keine ursprüngliche Bezeichnung für die germanische Religion, sondern eine moderne, romantisierende Wortneuschöpfung. Wenn schon die antike Bezeichung "Germanen" keine Berechtigung haben soll, trifft das auf "Asatru" erst recht zu.

Nachdem die Kunde der germanischen Religion überwiegend durch den christlichen Filter ging (wohl auch bei Snorri Sturluson schon), ist anzuzweifeln, ob die Bewertung deren Motive authentisch ist oder nicht breits die christliche Miesmacherei enthält, die den Gegner zugunsten der Darstellung eigener Überlegenheit zu erniedrigen strebte. Ich unterstelle, daß es aus christlicher Zeit keine unvoreingenommene Darstellung der germanischen Religion gibt, was ja gerade den Bruch markiert, auf den ich hinweisen wollte. Daß die Germanen selbst eine Religion in die Welt brachten, unter der sie letztlich litten und die ihnen keinen Ausblick auf Annäherung an das Göttliche bot, ist sehr stark zu bezweifeln. Wenn sie nicht ursprünglich eine Perspektive für alle, Krieger, Alte, Schwache, Frauen, Kinder gleichermaßen geboten hätte, wäre sie gar nicht erst entstanden. ;-)

Wie es wirklich war, läßt sich wohl nur ansatzweise rekonstruieren. Es scheint so zu sein, daß bis zur Völkerwanderungszeit nicht Odin, sondern Tyr im Zentrum des germanischen Pantheons stand, wo er Gott des Kampfes/Sieges und Bewahrer der Rechtsordnung war, also als Ankerpunkt gesellschaftlicher Stabilität galt. Die Wurzel "Teiwaz" weist ihn über die Sprachverbindung "deiwos" (indogermanisch) ⇒ "divus" (lateinisch "göttlich") als mit "dies piter" und "Zeus patér" ("Gottvater", die Urform Jupiters und Zeus') verwandt aus. Damit haben wir auch hier äquivalent zu allen Religionen die Vorstellung eines himmlischen Vaters, aus dem sich letztlich alle untergeordneten Göttergestalten (ähnlich den christlichen Engeln) ableiten. Erst in der Völkerwanderungszeit rückte Odin ins Zentrum, von dem man sich in dieser Chaoszeit auf magische Weise wohl ein konkreteres Eingreifen ins Weltgeschehen erhoffte als von dem über allem thronenden Vater des Himmels.
Daraus folgt aber logisch, daß Walhall als in Odins Burg gelegene Statt der Krieger ebenfalls eine späte Schöpfung nur ist, die der Christianisierung nicht lange voraus ging. Wikipedia schreibt hierzu: "Der Glaube, daß Odin die toten Krieger des Schlachtfeldes in seine (Burg-, bzw. Hof-)Walhall rufe, dürfte erst im Ausklang der Völkerwanderung und mehr oder weniger auf die nun entstehende Kriegerkaste beschränkt entstanden sein, die allerdings am königlichen Hofe die Überlieferung beherrschte."

Du beschränkst Dich in Deiner Darstellung also auf die Vorstellung einer bestimmten Gesellschaftsschicht, die aber nichts über die Vorstellung des Nachlebens beim Rest der Bevölkerung aussagt.

Deine Darstellung Helheims trägt wohl bereits Züge christlicher Entstellung: "Dabei erfuhr Helheim eine Umwertung. Zunächst war es als ein Ort für alle Toten gedacht. Vermutlich unter dem Einfluss des Christentums entstand die Vorstellung von einem Ort der Strafe und des Leidens und entspricht später der christlichen Höllenvorstellung."
Zu Hel selbst heißt es: "Die Beschreibung Helheims ist widersprüchlich: Einerseits ist es ein trostloser und düsterer Ort, andererseits auch ein lebendiger und wärmender. Verbrecher wie Mörder und Diebe, aber auch Lügner werden dort ewiglich Kälte, Schmerz und Hunger leiden. Diese Menschen erfahren zuweilen noch eine größere Qual beim Drachen Nidhöggr, der sich vom Fleisch der Toten ernährt. Möglicherweise spielen dabei bereits Angleichungen an oder Einflüsse aus der christlichen Höllenanschauung eine Rolle.
Hel ist nicht nur eine 'verborgene' Göttin, sondern auch eine gerechte. Den einen tritt sie nett und liebenswert gegenüber, den anderen unerbittlich und grausam. Sie vereint scheinbare Gegensätze, dies spiegelt sich auch in ihrem äußeren Erscheinungsbild wider."

Wir haben heute offenbar nur die letzte Form des germanischen Glaubens vor uns, die während einer schon von christlichen Einflüssen geprägten Zeit entstand und in der Darstellung die für Erlösungsreligionen mit Alleinvertretungsanspruch typischen Abwertungen und Entstellungen erfuhr. Gerade das kennzeichnet ja den von mir beschriebenen Bruch! Interessant, daß die vermeintlich negativen Elemente letztlich ein Spiegelbild christlicher Vorstellungen zu sein scheinen. Man macht der Gegenseite die eigenen blinden Flecken zum Vorwurf?

Das Luxusleben in Valhall dauert denn auch nicht für ewig, sondern nur bis Ragnarök.

Und worin unterscheidet sich diese zeitliche Beschränkung bis Ragnarök von der christlichen Endzeitvorstellung, daß die Toten aus ihren Gräbern steigen und ein Endgericht über die Seelen gehalten werde?
Mich deucht, diese Ragnarökvorstellung geht bereits auf eine christliche Verzerrung zurück, die dann (eher als eine Art des Strohmannarguments) den Heiden von den Christen zum Vorwurf gemacht wurde.

Die von Dir beschriebene Ewigkeit tritt wohl erst in Kraft, nachdem das Endgericht überstanden ist, das nur die wenigsten als Gute in den Himmel aufsteigen läßt, die Mehrzahl hingegen in die ewige Verdammnis wirft. Das entspricht der nahöstlichen Vorstellung eines "höhlenhaft" geschlossenen Weltkreislaufs, innerhalb dessen es gilt, sich endgültig für die richtige Seite zu entscheiden. Dagegen ist die Vorstellung einer unbedingten Ewigkeit eher faustisch-germanisch. Dem entsprechend trägt Ragnarök das Merkmal nicht eines einmaligen Ereignisses, sondern einer Erneuerung der Welt.

Wenn Du die christliche Verdammnis zugunsten der Ewigkeitsaussicht für alle (vernünftigerweise) vernachläßigst, so halte ich das für eine Angleichung des christlichen Materials an das faustische Seelentum, das die ihm ungemäßen Elemente zugunsten derjenigen verringert, die ihm quasi aus der Seele sprechen.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Ein schweres Feldd

Frank Zintl @, Montag, 22.04.2019, 12:28 vor 1824 Tagen @ Taurec (1100 Aufrufe)

Hallo

Hätten unsere fernen Vorfahren mal die Ruunenschrift für was Nützliches verwendet und uns ihre eigenen Gedanken über Himmel und Erde aufgeschrieben, dann müssten wir jetzt nicht im Finsteren herumstochern. Klar sind die Texte der beiden Eddas, so wie sie uns überliefert sind, bereits christlich verzerrt. Es wurde ja bewusst aufgeschrieben, an was die Vorväter geglaubt hatten, der Verfasser - ob nun Snorri oder ein anderer - selber hingegen nicht mehr.

Die Ethymologie des Wortes deutsch war mir wohl bekannt. So war etwa der Ostgotenkönig Theoderich "reich an Volk". Auf dem Röksten in Östergötland, einem Runenstein aus heidnischer Zeit, steht er als "Thiaudrik", König des "Reidhav" (Adria) und reitet in den Krieg gegen die "Maringa", also die merowinigischen Franken.

Woran unsere fernen Vorfahren wirklich glaubten und welche Hoffnungen sie mit einem Dasein im Jenseits verbanden können wir nicht mehr rekonstruieren. Dass Tyr (Ziu) ursprünglich wohl der Allvater war, dafür gibt es Hinweise. Das grosse Totengericht, das nach christlichem Glauben Jesus selbst abhalten wird, kommt auch schon im altägyptischen Glauben vor, wo die Seele des Toten auf einer grossen Waage gewogen wird. Die keltischen Nachbarn der Germanen sollen laut Caesar an das Rad der Wiedergeburt geglaubt haben wie heute noch die Hindus.

Dass der germanische Glaube von starkem Aberglauben durchsetzt war sieht man daran, dass z.B. im Kampf erbeutete Schwerter nicht wiederverwendet, sondern durch Verbiegen unschädlich gemacht und danach den Göttern geopfert wurden. Man hat viele solche verbogenen Schwerter gefunden. Die Sieger fürchteten die Kraft der Besiegten, die in den Schwertern weiterlebte.

Leider wissen wir wenig, und wir werden auch ncht mehr erfahren, weil uns schlicht die Aufzeichnungen fehlen und weil Bodenfunde immer mehrdeutig sind.

Ein grosses Wikingermonument (Ales stenar) habe ich übrigens hier in der Nähe.

Frank

https://sv.wikipedia.org/wiki/Ales_stenar

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Aberglaube?

dersoeflinger, Hauptstadt des Nebelreiches, Montag, 22.04.2019, 13:24 vor 1824 Tagen @ Frank Zintl (1050 Aufrufe)

Hallo,

ehrlich gesagt, ist mir nicht so richtig klar um was
es in diesem Faden geht.

Wie die Mehrheit sage ich mir aber auch – Egal!:-D

Aberglaube ist ein zumeist negativ besetzter Begriff, der gerne, seit
dem 16. Jahrhundert, von Gottes Bodenpersonal verwendet wird.

Deshalb finde ich es merkwürdig, eine Handlung von Menschen, deren
Glaubenshintergrund wir offensichtlich nicht kennen, als Aberglaube zu bezeichnen.

Ist einfach die Abwertung eines fremden Glaubens und die Erhöhung des eigenen Glaubens.

Nimmt man es nicht ganz so genau, ist Aberglaube, folgt man der Bibel,
durchaus Sünde.

Es geht noch weiter:

Die Heilige Schrift verflucht alle, die Astrologie (5.Mose 4,19), Magie, Wahrsagerei und Zauberei (2.Könige 21,6; Jesaja 2,6) ausüben.

Aber sind wir nicht alle Sünder?

Gruß und Toi, Toi, Toi

Peter

--
Nicht ein Hängen an dem, was gestern war, sondern ein Leben aus dem, was immer gilt.

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Schwein&Kleeblatt bringen Glück.

BBouvier @, Montag, 22.04.2019, 13:34 vor 1824 Tagen @ Frank Zintl (1127 Aufrufe)

<"Dass der germanische Glaube von starkem Aberglauben durchsetzt war ...">

Hallo, Frank!

Ja, so ticken Menschen eben nun mal:
Schwein&Kleeblatt bringen noch bis heute Glück! :ok:

Aber was ist derlei schon gegen den schrägen Aberglauben des Paulus,
man käme in den Himmel, weil die Sadduzäer (Jerusalem-Tempeldienst)
Jesus als eine Art Osterlamm verwendet hätten?
Und bei der Kommunion könne man per Wandlung ganz real
Teile Jesu aufessen?

Grüße!
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

Hostie

Frank Zintl @, Montag, 22.04.2019, 13:38 vor 1824 Tagen @ BBouvier (1106 Aufrufe)

Hallo BB

Also mir hat die Hostie selbst - nach meiner Deutung - durch den Lichteffekt mitgeteilt, dass sie wirklich und wahrhaftig der wahre Leib meines Herrn Jesus Christus ist. Gesehen habe ich, was ich in meinem Beitrag dazu beschrieben habe. Das andere ist mein Erleben und meine Deutung, aber das Erlebnis hat meinen Glauben gestärkt.

Frank

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Ein schönes Zeichen

Luzifer, Österreich, Montag, 22.04.2019, 14:36 vor 1824 Tagen @ Frank Zintl (1140 Aufrufe)

Hallo Frank,

Ich hab kein darwinistisches Weltbild sondern ein teleologisches. Alles entwickelt sich auf ein gemeinsames Ziel hin. Nichts mit einer Ausnahme, Gott, steht still alles ist in immerwährender Bewegung.

Die Wege dazu sind aber unterschiedlich. Wie es sich für mich anhört führt Deiner über den Glauben, warum auch nicht. Das Gute, man kann es nicht wirkungsvoll verstecken, zwischen den Zeilen, überall in der Welt schimmert es durch, auch in den Religionen. Man muss nur sehr sehr vorsichtig sein mit allem was einem so als Wahrheit präsentiert wird, deswegen, weil viele hier mal was aufgeben mussten, was uns als "Wahrheit" erschien, sind die Antworten.

Auch kenne ich keinen anderen Weg zum Licht als, ähmn ja "seinem". Und einen Bogen um die Schatten zu machen hat schon was finde ich, es spart Nerven und Energie.

Wichtig ist immer der Respekt vor dem anderen und seinen Gedanken und Erlebnissen. Es ist auch die Chance zu lernen.

Und Deines ist ein sehr Besonderes, das für Dich bestimmt war und das Du nur deuten kannst. Danke aber für die Schilderung.


Beste Grüße
Franz

--
Der Feuerengel fliegt

Selbsterkenntnis

urda @, Montag, 22.04.2019, 19:28 vor 1824 Tagen @ Frank Zintl (1050 Aufrufe)

Hallo Taurec

Genau gegen die mystifizierende Sichtweise auf ein "Germanentum", das es in der Antike gar nicht gegeben hat, wende ich mich. Der Begriff "Germanen" war den so bezeichneten Stämmen völlig fremd. Er war von den Römern als Sammelbezeichnung konstruiert. Dass Arminius Hermann geheissen haben soll ist eine späte Nachkonstruktion. Wir wissen nicht, wie der Cherusker in seiner urgermanischen Namensform wirklich geheissen hat. Die Bodenfunde - unsere Vorfahren haben ja nix aufgeschrieben - zeigen auch nicht das tolle Germanenbild, das wilhelminische und grossdeutsche Romantisierer hineingedeutet haben. Das gilt auch fur die nordgermanische "Spätblute" in der Wikingerzeit, über die wir aber mehr Aufzeichnungen haben als über den südgermanischen Raum. Die Religion des Asatru bot den Leuten keine Erlösung, keine Aussicht auf ein ewiges Leben bei Gott, sondern nur das trostlose Schattendasein in Hel, ähnlich wie der griechische Hades. Nur den Schlägertypen, die auf dem Schlachtfeld ihr Leben verloren, stellten die Götter ein zeitlich begrenztes Schlaraffenland in Valhall in Aussicht. Das erinnert mich an die Djihadisten, die als Märtyrer auf 72 Jungfrauen hoffen. Das Luxusleben in Valhall dauert denn auch nicht für ewig, sondern nur bis Ragnarök. Das Christentum hingegen weist ALLEN, auch den Sklaven, einen Weg zu Gott und in ein ewiges seliges Leben. DAS war der Konkurrenzvorteil gegenüber einer Verkündigung, die im darwinistischen Sinn nur den Starken etwas zu bieten hatte. Das hat dem Christentum gegenüber den alten Vielgötterreligionen den entscheidenden Vorteil gegeben, und zwar überall. Im weltlichen Bereich war das "Germanentum" der ständige Krieg alle gegen all, wie man bei Tacitus nachlesen kann. Eine Kultur für Raufbolde. Etwas davon lebt noch in den Fussballhooligans.

Behaupte hier niemand, ich habe mich nict befasst. Aber mit Romantik ist dem kulturellen Erbe alter Zeiten nicht wahrheitsgetreu beizukommen.

Frank

Guten Abend abermals.

Richtig. Sie wissen nichts und behaupten viel, wie so viele plappern Sie Propaganda nach und wehren sich gegen die Wahrheit.
Weiter machen... Am Schluss gibts ein Fleissbildchen.

Anwesend würden Sie das Germanentum jetzt gerade kennenlernen und Angst erfahren. Sowenig gab es uns schon damals.

https://www.youtube.com/watch?v=pA5ofYQY-ls

Richtig. Ich gehöre zu denen, die es nicht gab, nicht gibt und nicht geben darf.

Wodan herrscht nicht nur am Mittwoch
urda

Da habe ich auch was beizutragen

Frank Zintl @, Montag, 22.04.2019, 23:16 vor 1824 Tagen @ urda (1012 Aufrufe)

Hallo

Statt neu geschriebenem Wikingrock habe ich hier was echtes anzubieten, das vermutlich wirklich bis in graue Vorzeit zurückreichen könnte. Sicher wissen tut man es nicht.

Auf den von Wikingern besiedelten Färöer hat sich eine alte mittelalterliche Tanz- und Musizierweise erhalte, der Kvad-Dans, echte mittelalterliche Balladen. Es gibt eine ganze reihe solcher Balladen. Mehrere davon handeln vom norwegischen Wikingerkönig Olav Tryggvason, meinem Alter Ego.

Eine dder Balladen schildert eine Begebenheit aus der Siegfriedsage oder auf altnordisch die Sage von Sigurd Favnesbani. Es wird beschrieben, wie er den Drachen Favner tötet und das Gold stielt.
Diese Ballade ist nach dem Schmied Regin benannt, der das Schwert geschmieddet haben soll.

Nur mal um zu zeigen, dass ich ´mich mit der alten Germanenkultur - besonders der nordgermanischen - durchaus befasst habe. Schlliesslich bin ich oft auf Wikingerfestivalen zugange. Ich kann auch Runensteine entziffern.

Frank

https://www.youtube.com/watch?v=lL3e8doV9kI

Nachtrag

urda @, Montag, 22.04.2019, 19:30 vor 1824 Tagen @ Frank Zintl (1049 Aufrufe)

Der Nachtrag:
Ein Franke ist sowieso ähnlich dem Normannen von besonderem Schlag und nicht gerade von Germanenfreundlichkeit bestimmt.
Wer kann einem Franken schon glauben, wenn er über Sachsen spricht?

Franken sind Germanen

Frank Zintl @, Montag, 22.04.2019, 23:19 vor 1824 Tagen @ urda (1097 Aufrufe)

Hallo

Der fränkische Stammesbund ist bzw war ein Zusammenschluss kleinerer westgermanischer Stämme u.a. der Cherusker und Sugambrer. Also keinen Deut weniger germanisch als Sachsen, Sueben, Alemannen, Hermunduren oder Langobarden. Noch heute erkennt man fränkische Mannesgräbner aus der Völkerwanderungszeit am Wurfbeil als Grabbeigabe, der berühmten Tomahawk der fränkischen Krieger.

Frank

Unwissen

urda @, Dienstag, 23.04.2019, 08:03 vor 1824 Tagen @ Frank Zintl (1079 Aufrufe)

Guten Morgen

Und wieder glänzen Sie mit profundem Wissen über die vorgegebene Geschichte.
Alleine, dass Sie wissen, was Franke bedeutet, zeigt den Wahrheitsgehalt Ihrer Aussage.

Auch Baldur wurde von einem Blinden getötet
urda

Was für eine Antwort

Frank Zintl @, Dienstag, 23.04.2019, 08:40 vor 1824 Tagen @ urda (1060 Aufrufe)

Hallo

Und was sollen meine fränkischen Vorfahren (!) sonst gewesen sein ? Mongolen ? Nach gotisch und altenglisch ist der alte fränkische Dialekt die älteste germanische Sprachform, in der uns zusammenhängende Texte überliefert sind. Das haben wir der "karolingischen Renaissance" zu verdanken, die Karl der Grosse initiiert hat. Er ermutigte Schreibkundige, alte Texte in den Volkssprachen aufzuschreiben. Er war der Erste, der Reste des alten germanischen Volksgutes retten wollte. Daher kennen wir ein paar fränkische Texte aus spätkarolingischer Zeit, und die sind eindeutig germanischen Ursprungs, nämlich die fränkische Variante von Althochdeutsch. Beispiel:

"Hluduuig kuning min, hilp minan liutin,
heigun sa northman harto piduuungan."

Ludwig, mein König, hilf meinen Leuten.
Sie sind von den Nordmännern hart bedrängt.

Bitte den vierfachen Stabreim auf H beachten ! Das soll kein Text germanischen Ursprungs sein ?

Frank
Der Franke

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Ob Trolle wohl Germanen sind?

dersoeflinger, Hauptstadt des Nebelreiches, Dienstag, 23.04.2019, 16:27 vor 1823 Tagen @ urda (1127 Aufrufe)

Hallo,

also, wenn ich mir einschlägige Geschichtsbücher
anschaue, bin ich mir mit Franken - Germanen auch nicht
mehr so sicher!

[image]

Ave

Petrix

--
Nicht ein Hängen an dem, was gestern war, sondern ein Leben aus dem, was immer gilt.

Wer ist hier der Troll bzw. wer sind hier die Trolle?

As @, Dienstag, 23.04.2019, 21:38 vor 1823 Tagen @ dersoeflinger (1207 Aufrufe)

Hallo dersoeflinger,

bis jetzt bist Du mir hier vor allem mit wenig substanzvollen Beiträgen aufgefallen :mauer:. Mir stellt sich wirklich die Frage, wer in diesem Forum wohl eher zu den Trollen zu zählen ist. Doch eher Du aufgrund Deiner vielen, wenig substanzvollen Beiträge und dann noch insbesondere dieser urda:kotz: aufgrund seines unerträglichen, chauvinistischen Gehabes, das sich sehr häufig in seinen Beiträgen bemerkbar macht. Frank Zintl ist da eher nicht als Troll einzustufen, da er in seinen Beiträgen sehr sachlich und konziliant bleibt.

Ein Blick z.B. unter https://de.wikipedia.org/wiki/Franken_(Volk) läßt jeden Leser dieses Forums erfahren, das die Franken in der Tat einer der germanischen Großstämme waren.


Einen schönen Abend noch

As

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Troll im Anmarsch

Taurec ⌂, München, Dienstag, 23.04.2019, 21:41 vor 1823 Tagen @ As (1386 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Dienstag, 23.04.2019, 21:51

Hallo, Adler!

Wie wäre es, wenn Du Dich erst mal regelmäßig und konstruktiv beteiligen würdest, ehe Du Anklagen formulierst und gegenüber regelmäige(re)n Schreibern als Spaltpilz fungierst?

Das qualifiziert eher Dich als Troll. :angry:

Dieses ziellose Thema ist geschlossen.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

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Meine Interpretation

Taurec ⌂, München, Sonntag, 21.04.2019, 08:39 vor 1826 Tagen @ Frank Zintl (1316 Aufrufe)

Hallo!

Fenrizwolfs Wort zum einstmals heidnischen Ostern.

Es geht um die Eroberung Germaniens durch Rom, die durch gebündelte Kraft der Stämme abgewendet werden konnte. Sie blieb allein rechtsrheinsch. Durch die Christianisierung dehnte sich indes die Herrschaft Roms im geistigen Sinne über ganz Deutschland aus, mit allen negativen Folgen einer mentalen Okkupation, die von den Eroberten als Erlösung, Befreiung und Fortschritt empfunden wird. Offenbar ein Zug, der auch in unserer Zeit den deutschen Zustand prägt und womöglich – lese ich Fenrizwolf richtig – auf eine lang erfolgt Grundkorrumpierung zurückgeht. Wer daraus ausbrechen will, bekommt die ganze Macht der Niedertracht der Sklavenmentalitäten zu spüren, die nicht nur in sich selbst germanischen Freiheitswillen unterdrücken, sondern dies auch in anderen tun müssen, der Ungestörtheit ihrer Kreise wegen.

Gruß
Taurec

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Benotung Deiner Textinterpretation

Fenrizwolf, Sonntag, 21.04.2019, 08:52 vor 1826 Tagen @ Taurec (1172 Aufrufe)

Liber Taurex,

Deine Erfassung und freie sinnhafte Darlegung des von mir im Wahn von Tollkirschen erbrachten Textes, trifft in Vollendung.

Dennoch gebe ich Dir und auch mir Schulnote 6. Ungenügend.

Es fehlt einfach an Feuer.

Es fehlt an Mündungsfeuer, an Totalirität und Frausamkeit.

"Welt grün, macht die Weld bessa!"

Hui, hui

Fenrizwelp

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Provokationen

Fenrizwolf, Sonntag, 21.04.2019, 09:12 vor 1826 Tagen @ Fenrizwolf (1222 Aufrufe)
bearbeitet von Fenrizwolf, Sonntag, 21.04.2019, 09:20

Hallo!

Ich möchte hier gerne noch vorbringen, daß auch meine Extravaganzen ihre Grenzen haben, und auf einer Vertrauensbasis fußen: auf Euerer Toleranz, speziel Taurecs.

Wenn ich necke, ist das eher selten despektierlich gemeint, sondern geschieht in freundschaftlicher Intention.

Mißverständnissen hoffe ich erst gar keinen Keim geben zu wollen.
(Eine Kunst, bei meinem ausschweifenden Mißbrauch der Sprache)

Man kann auch seine Hochachtung mit einem Augenzwinkern bekunden.

Es schreiben hier so viele vortreffliche Personen, die ich sehr schätze.


Ich kann nicht allen gleichermaßen gerecht werden, und Dialog erfordert auch

die Fähigkeit zum Einstecken/Nichtagieren.

Auch sind die wenigsten Persönlichkeiten so dermaßen einseitig unterwegs,
daß sie zwischenzeitlich die Erfindung des Telefons verträumt hätten.


Mit Dank und Gruß


Fan-Riß-Wolf


@ Frank Zintl: Frei zündeln geht immer, aber nicht immer ungeniert.

Zündeln ?

Frank Zintl @, Dienstag, 23.04.2019, 18:37 vor 1823 Tagen @ Fenrizwolf (1096 Aufrufe)

Hallo Fenrizwolf

Mir ist nicht klar auf welche Art ich eigentlich gezündelt habe. Ich habe lediglich versucht mich auf das zu konzentrieren, was wir de facto über unsere gemeinsame germanische Vergangenheit wissen und was nicht. Aber wenn schon: wer sollte denn sonst zündeln, wenn nicht jemand mit meinem Nachnamen ?

Frank Zündel äääh Zintl

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