Zwangsbewirtschaftung (Freie Themen)

Ranma, Donnerstag, 01.11.2018, 03:59 vor 1965 Tagen (3871 Aufrufe)

Hallo!

Wir stehen vor einem wirtschaftlichem Zusammenbruch und in diesem Zusammenhang fällt manchmal das Schlagwort Zwangsbewirtschaftung. Man scheint sich ziemlich einig zu sein, daß wichtige Wirtschaftszweige davon betroffen sein werden.

Ich weiß, daß es das im Dritten Reich schonmal gab. Aber mein Großvater erzählte niemals etwas aus jener Zeit. Von meinem Vater erfuhr ich nur wirre Fetzen. Ich weiß, daß den Bauern vorgeschrieben wurde, was sie anzubauen hatten. Damit hört mein Wissen auch schon auf und Zwangsbewirtschaftung ist nur ein Schlagwort, unter dem ich mir so gut wie nichts vorstellen kann.

Weiß jemand mehr darüber wie es damals abgelaufen ist? Das wird nämlich ziemlich gleich dem sein, was wir erwarten müssen…

Gruß,
Ranma

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Notstandsgesetze

Taurec ⌂, München, Donnerstag, 01.11.2018, 11:20 vor 1965 Tagen @ Ranma (3826 Aufrufe)

Hallo!

In diesem Zusammenhang hat es wohl Sinn, sich mit den Notstandsgesetzen und anhängigen Verordnungen zu befassen, die etwa im Falle eines inneren Notstandes zur Anwendung kommen.

Übersicht: die wichtigsten Notstandsgesetze in Deutschland

Die Wirtschaftssicherstellungsverordnung (WiSiV) von 2004 ermöglicht z. B.:

"Das Wirtschaftssicherstellungsgesetz, das Verkehrssicherstellungsgesetz, das Ernährungssicherstellungsgesetz und das Wassersicherstellungsgesetz kennen wohl nur die Wenigsten, stammen diese Uraltgesetze doch noch aus den 60er und 70er Jahren und waren einst für die staatliche Lenkung der Wirtschaft im Kriegsfalle bestimmt. Da wundert es schon, daß 15 Jahre nach dem Ende des kalten Krieges gestern aufgrund des Wirtschaftssicherstellungsgesetz die Wirtschaftssicherstellungsverordnung (WiSiV) im Bundesgesetzblatt veröffentlicht wurde. Noch viel verwunderlicher aber ist der Inhalt des Verordnungswerkes.

So müssen Unternehmer der gewerblichen Wirtschaft (§1 Abs. 1 WiSiV) Verträge vorrangig erfüllen (§2 WiSiV), für die Ihnen eine 'Vorrangerklärung' vorgelegt wird. Diese Vorrangerklärung kann nur vom Bund, den Ländern, Gemeinden und sonstigen juristischen Personen des öffentlichen Rechtes beantragt werden (§3 Abs. 1 und 2 WiSiV). Faktisch haben diese Körperschaften damit ein Vorrecht bei der Wirtschaft.

Aber es kommt noch besser: Auch ohne 'Vorrangerklärung' kann einem Unternehmer eine bestimmte Erfüllungszeit befohlen werden – und die Erfüllung anderer Verträge durch den Unternehmer darf verboten werden (§6 WiSiV). Schließlich ordnet §7 WiSiV Möglichkeiten zur umfassenden Warenbewirtschaftung an. Hierzu dürfen auch 'Bezugsscheine' und 'Zuteilungsnachweise' erteilt werden (§9 WiSiV) – die Wiedereinführung der Lebensmittelkarten!"

Für Bauern interessant dürfte das Gesetz zur Neuregelung des Rechts zur Sicherstellung der Ernährung in einer Versorgungskrise (ESVG) sein. Dieses ersetzte 2017 das Ernährungssicherstellungsgesetz (ESG), welches nur im Verteidigungsfall zur Anwendung kam. Es scheint, daß der Staat sich bis in jüngste Zeit auf den Ernstfall rechtlich vorbereitet. Das neue Gesetz kommt zur Anwendung, wenn die Bundesregierung eine Versorgungskrise feststellt. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft wird dadurch ermächtigt, Ernährungsunternehmen unter "Zwangswirtschaft" zu stellen. Die Maßnahmen beinhalten nicht nur Vorschriften zur Produktion, der Verwendung der Maschinen, Erfassung, Vertrieb, Preise u. a., sondern ausdrücklich auch Enteignung bei Entschädigung unter Marktwert (vgl. § 16). Außerdem mußt du Behördenvertretern in der Krise jederzeit Zutritt zu Grundstücken und Unternehmen ermöglichen. Nicht eigentlich erwähnenswert ist wohl, daß eine Entschädigung in Geld während einer vertiablen Wirtschafts- und Staatskrise selbiges wohl kaum Wert sein dürfte. ;-)

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Notstandsgesetze, Requirierungen und Entschädigungen

Wodans Sohn, Donnerstag, 01.11.2018, 15:07 vor 1965 Tagen @ Taurec (3405 Aufrufe)

Hallo und ein freundliches „Hallo“

Taurec hat schon auf die Notstandsgesetze verwiesen.
Falls ich mich nicht täusche, wird der Staat die Entschädigungen bei Requirierungen nicht ganz so großzügig vergeben, wie Taurec erhofft. ;-)
Wenn ich §4 Vorratshaltung richtig verstehe, werden die beschlagnahmten Güter mit 30 Teilen von 100 erstattet, also zu 30% des Wertes, in der dann landesüblicher Klopapierwährung.

WiSIG

Auch § 23 Einschränkung der Grundrechte lässt das Herz höher schlagen. Diese Formulierung findet sich auch in einigen der anderen Notstandsgesetze

Anzumerken ist auch noch die Option des Goldverbots, welche immer wieder in den Diskussionsforen auftaucht.

Viele Grüße

Wodans Sohn

--
Ja, eines Tages sterben wir.
Aber an allen anderen Tagen nicht!

Ist die rechtliche Seite damit schon geklärt?

Ranma, Samstag, 03.11.2018, 04:47 vor 1963 Tagen @ Wodans Sohn (2948 Aufrufe)

Hallo!

Was in den Notstandsgesetzen steht, das klingt nicht so schlimm. Das liegt vielleicht auch daran, daß nicht viel Wesentliches drinsteht. Es heißt dort nur, daß jede Menge Rechtsvorschriften erlassen werden dürfen. Der Unterschied zwischen einem Gesetz und einer Rechtsvorschrift ist nur der, daß ein Gesetz von der Legislative und eine Rechtsvorschrift von der Exekutive gemacht wird. Mit den Notstandsgesetzen ermächtigt also die Legislative die Exekutive.

Damit ist die Zuständigkeit verschoben, aber die Rechtsvorschriften sind noch nicht erlassen. Das halte ich nichtmal für dumm oder hinterhältig, sondern man will wahrscheinlich möglichst flexibel je nach Art des Notstandes reagieren können. Eine Rechtsvorschrift ist dann viel schneller erlassen als ein Gesetz. Daraus folgt, daß nicht bekannt ist, was der Inhalt der Rechtsvorschriften sein wird.

Vermutlich fällt für unser Parlament schon die Absicherung eines Gipfeltreffens unter Notstand und das nur deshalb, weil man dann die Bundeswehr dafür einsetzen darf. Das ist aber eher uninteressant für uns. Ich habe diesen Diskussionsfaden eröffnet und unter Vorsorge einsortiert, weil mich interessiert wie der Staat sich wahrscheinlich verhalten wird, wenn eine Notlage der Art eintritt, für die man vorsorgen sollte, zum Beispiel gemäß dem staatlichen Krisenratgeber:

https://www.bbk.bund.de/DE/Ratgeber/VorsorgefuerdenKat-fall/VorsorgefuerdenKat-fall_node.html

Ich gehe davon aus, daß kaum jemand Vorräte in empfehlenswerter Menge haben wird. Viele Menschen gehen täglich einkaufen und sogar ich, auf dem Land, muß wöchentlich einkaufen.

Sich so richtig gründlich auf alles Erdenkliche vorzubereiten, kann sich kaum jemand leisten!

Wahrscheinlich sind die Notlagen altbekannte. Deshalb wäre am aufschlußreichsten zu erfahren, wie Staaten früher auf Notlagen reagiert haben.

Interessant ist rauhnachts Idee, daß Zwangswirtschaft ohne Geld funktionieren könnte. In dem Fall benachteiligen sich (relativ gesehen) jene selbst, die viel Geld für Vorsorge ausgeben. Andererseits gibt es auch Geld in Planwirtschaften.

Vielleicht sollte ich mir Zwangswirtschaft ähnlich der Planwirtschaft der DDR vorstellen? Ist aber nicht so, daß ich davon eine genaue Vorstellung hätte…

Gruß,
Ranma

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Köterdämmerung

Fenrizwolf, Samstag, 03.11.2018, 06:04 vor 1963 Tagen @ Ranma (3126 Aufrufe)

Hallo Ranma,

im Falle des Falles seines Falles hat dieses hochmütige, blutbesoffene Natterngezücht nur die Wahl des Dolches Schneide.

Einerseits könnte es per Guillotine demokratisieren, und damit noch den letzten ‚Raute-68-Ventilator‘ zum Zombie à la Volkssturm machen,
oder aber es behauptet von sich das Gegenteil seiner selbst, und hält ein Bündel wahren Korn und Schrotes hoch.

Ich vermute eher, daß das Absterben der Republiken sich vollziehen wird, wie der Machtverlust der pervertieren Adelsgeschlechter in einstigen Epochen.

Auch damals waren die Machtgebiete nicht gleich den Kulturgebieten. Ohne Dekadenz und Versagen des Adels und des Klerus gäbe es weder die Niederlande noch die Schweiz.

Gesetzt den Fall, ein Wirtschaftskrach käme einem Rückfall auf eine annähernd natürliche Ordnung gleich, von dem sich das Reich der Lüge nicht wieder erholte, erstirbt die Kosmopolitik und Globalisierung an Multiorganversagen.

Nach dem Todeskampf des bösen Babys mit dem grotesken Wasserkopf werden sich in einer Zeit der Konsolidierung der Regionen, erneut die Schlechtesten der Schlechtesten auf den direkten, brutalen Weg zur Macht machen, und finden in virulent behindert gemachten Menschenaffen bestes Substrat.

Niemanden werden Orden, Gemälde, Notenblätter oder Notenscheine mehr interessieren, wenn Ahriman dem Odin mit dem Krummdolch droht.
Dann wird sich die Spreu von Weizen trennen.

Mit getreuen Grüßen

Fenrizwolf

Hallo Ranma

dziamdzia, Donnerstag, 01.11.2018, 19:27 vor 1964 Tagen @ Ranma (3218 Aufrufe)

was verstehst Du unter "wirtschaftlichem Zusammenbruch"?

-einen Crash an den Aktienmärkten?
-eine Staatspleite?
-eine Hyperinflation?
-eine Rezession?

und wie kommst Du darauf, dass das passieren wird?

Aufgrund der Zyklen!

Ranma, Freitag, 02.11.2018, 03:18 vor 1964 Tagen @ dziamdzia (3239 Aufrufe)

Hallo!

was verstehst Du unter "wirtschaftlichem Zusammenbruch"?

-einen Crash an den Aktienmärkten?
-eine Staatspleite?
-eine Hyperinflation?
-eine Rezession?

Eines dürfte zum anderen führen. Eine Hyperinflation ist eine mögliche Verzweiflungsmaßnahme gegen eine Staatspleite, die wiederum durch die Aktienmärkte ausgelöst werden kann, je nachdem wie der Staat darin verwickelt ist. Kurs und Zinsen der Staatsanleihen dürften dafür ausschlaggebend sein. Zur Zeit sind die Zinsen (auf dem privatem Sektor jedoch nur die Habenzinsen, während die Sollzinsen munter weiter steigen) sehr niedrig, weil wir uns bereits in einer Rezession befinden.

und wie kommst Du darauf, dass das passieren wird?

Weil sowohl die Börsenexperten aus dem Gelben Forum der Meinung sind, daß wir vor etwas Großem stehen:

http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=473162

Als auch der Computer von Martin Armstrong das voraussagt:

[image]

Demnach geht es bald steil abwärts, obwohl das noch nicht der völlige Zusammenbruch sein muß, weil nämlich Socrates, das Computerprogramm von Martin Armstrong, noch heftigere Bewegungen für 2024 und 2032 vorhersagt, die Martin Armstrong in Zusammenhang mit den Präsidentschaftswahlen der USA bringt. Jedenfalls stellt Martin Armstrong fest, daß Kapital zur Zeit weltweit Richtung USA flieht und das nicht unbedingt deshalb, weil Donald Trump eine so tolle Wirtschaftspolitik macht.

Gruß,
Ranma

Crash

dziamdzia, Freitag, 02.11.2018, 12:32 vor 1964 Tagen @ Ranma (3374 Aufrufe)
bearbeitet von dziamdzia, Freitag, 02.11.2018, 12:53

Ich bezweifle dass ein Computer die Entscheidungen von zig Millionen Kapitalanlegern sowie die wirtschaftliche Entwicklung des gesamten Globus vorhersagen kann. Die Weltwirtschaft ist ein chaotisches System und keine aufgezogene Spieluhr.
Natürlich gibt es Zyklen und Herr Armstrong hat mit seinen 1000*PI Tagen = 8.6 Jahren einen Zyklus gefunden der - zufällig oder nicht - ganz gut auf vergangene Krisen passt.

Aber die Crashs 2000 oder 2008 haben ja auch nicht zu einem Zusammenbruch geführt.
Sie wurden nur medial so hochgekocht. Während uns 2008, 2009 und 2010 permanent von der bevorstehenden Finanz-Apokalypse erzählt wurde, haben die Bauern weiter ihre Ernte eingefahren, die Industrie weiter ihre Autos und Maschinen gebaut. Krisen sind schlicht und einfach normal, und trotz Weltkriegen, Wirtschaftskrisen und Staatspleiten geht es unter'm Strich kontinuierlich bergauf was den Wohlstand der Menschheit angeht.
Es scheint nur so zu sein, dass dem Westen seine selbst-geschaffene Wohlstands-Maschinerie unheimlich wird. Paradoxerweise macht die Technologie das Leben immer sicherer, vorhersagbarer und angenehmer, bedingt aber durch eine ständig wachsende Komplexität, dass die gefühlte Sicherheit permanent abnimmt. Der Westeuropäer gruselt sich vor Kapitalmärkten, chemischer Industrie, Autoabgasen und Kraftwerken, Gentechnik und industrieller Landwirtschaft und sehnt sich zurück in die gute alte Zeit, als man mit dem Pferd den Acker gepflügt hat und jeder noch so dumme Bauer wenigstens das Gefühl haben konnte, das System begreifen, verstehen und damit kontrollieren zu können. Damals war aber nichts besser, es war nichts sicherer oder vorhersagbarer, allenfalls war vorhersagbar dass man wesentlich früher an irgendeiner Krankheit verrecken würde als heute und dass man regelmäßig aufgrund zufälliger Einflüsse hungern musste.

Das ist ein rein mentales Problem, was den Westen in eine Dauer-Depression und negative Erwartungshaltung führt. Die Bevölkerungen der Schwellen- und Entwicklungsländer haben diese Neurose nicht, denn ihnen fehlt die jahrzehntelange Wohlstands-Dekadenz, aus der heraus wir wir im Westen unsere vor-industrielle Vergangenheit verklären und permanent die Basis unseres Wohlstands verdächtigen und angreifen.

Diese neurotische Grundhaltung sollte man immer mit bedenken, wenn man eine der unzähligen Untergangs- und Crash-Phantasien westlicher "Experten" liest. Hier schwingt einfach eine apokalyptische Grundhaltung des "das kann doch nicht mehr gut gehen!" mit, die sich dann die passenden Grafiken von Verschuldung, Wirtschaftszyklen oder Kapitalmarktbewertungen sucht, um dann eine rationale Begründung für das *gefühlt drohende* Unheil zu finden.

Ich sage nicht dass es nicht in 1-2 Jahren eine schwere Krise geben könnte. Viel spricht dafür. Aber während man sich im Westen dann wieder in Panik ein-scheißen wird ob des nun endgültigen Total-Zusammenbruchs und links-populistische Schwätzer wieder begeistert feststellen werden, dass nun aber wirklich Schluss sein müsse mit dem ungerechten Kapitalismus, den Banken und bösen Konzernen, werden Menschen anders wo dankbar sein für jede in ihrem Land gehandelte Aktie, jede Bank, jede rauchende Fabrik, jedes verlegte Wasserrohr, jede Tonne verstreuten Dünger und jedes stinkende Auto das fährt. Während der Westen in depressiver Selbstverachtung und äußerster Undankbarkeit (mit der er sich auch noch in eitlem moralischen Dünkel schmückt - was sind alle die Klima- Umwelt- und Kapitalismus- Besorgten nicht für überaus anständige und verantwortungsbewusste Menschen!) die Basis seines Wohlstands mit Füßen tritt, wird man anderswo begeistert die Segnungen von Technik und Kapitalismus annehmen und froh sein, in Hülle und Fülle essen und trinken zu können. In deutschen Großstädten werden derweil magere 60-jährige hoch-moralische Fahrradfahrer in aus Plastikabfällen selbstgestrickten Pullovern ob dieses primitiven Materialismus angeekelt die Nase rümpfen und dabei ihre veganen Körner kauend das Klima retten.

Grußformeln

Moderator, Freitag, 02.11.2018, 13:33 vor 1964 Tagen @ dziamdzia (3145 Aufrufe)

Hallo, Dziamdzia!

Bitte darauf achten, die von den Forumsregeln verlangten Höflichkeitsformen nicht zu vergessen!

Gruß
Taurec

Nicht zufällig

Ranma, Samstag, 03.11.2018, 05:15 vor 1963 Tagen @ dziamdzia (2942 Aufrufe)

Hallo!

Natürlich gibt es Zyklen und Herr Armstrong hat mit seinen 1000*PI Tagen = 8.6 Jahren einen Zyklus gefunden der - zufällig oder nicht - ganz gut auf vergangene Krisen passt.

Das wäre schon ein äußerst merkwürdiger Zufall. 8,6 Jahre sind ein Lilith-Umlauf. Den habe ich zwar noch von keinem Börsenastrologen berücksichtigt gesehen, aber gerade in dieser Unvoreingenommenheit liegt der Vorteil des Socrates-Computerprogramms.

Aber die Crashs 2000 oder 2008 haben ja auch nicht zu einem Zusammenbruch geführt.

Obwohl ich den damals erwartet hatte. Wiederhole ich also nur einen alten Fehler? War 2008 bis 2010 nicht schon schlimmer als 2000? Unser Finanzsystem ist so aufgebaut, daß es sich selbst vernichten muß. Bisher wird herumgetrickst, aber das kann nicht ewig so weitergehen.

Sie wurden nur medial so hochgekocht. Während uns 2008, 2009 und 2010 permanent von der bevorstehenden Finanz-Apokalypse erzählt wurde, haben die Bauern weiter ihre Ernte eingefahren, die Industrie weiter ihre Autos und Maschinen gebaut. Krisen sind schlicht und einfach normal, und trotz Weltkriegen, Wirtschaftskrisen und Staatspleiten geht es unter'm Strich kontinuierlich bergauf was den Wohlstand der Menschheit angeht.

Krisen werden von jenen, die sie durchschauen (weil sie die mitverursachen), gerne mal zur Umverteilung mitgenommen. Kriege gehören in der Aufzählung nicht auf die gleiche Seite. Kriege sind der Grund dafür, warum es insgesamt aufwärts geht. Deshalb geht es bei uns schon lange nicht mehr aufwärts. Bereits die Notwendigkeit der Kriege ist ein so perverser Zustand, daß man sich nur ein Ende unseres Systems wünschen kann.

Es scheint nur so zu sein, dass dem Westen seine selbst-geschaffene Wohlstands-Maschinerie unheimlich wird. Paradoxerweise macht die Technologie das Leben immer sicherer, vorhersagbarer und angenehmer, bedingt aber durch eine ständig wachsende Komplexität, dass die gefühlte Sicherheit permanent abnimmt. Der Westeuropäer gruselt sich vor Kapitalmärkten, chemischer Industrie, Autoabgasen und Kraftwerken, Gentechnik und industrieller Landwirtschaft und sehnt sich zurück in die gute alte Zeit, als man mit dem Pferd den Acker gepflügt hat und jeder noch so dumme Bauer wenigstens das Gefühl haben konnte, das System begreifen, verstehen und damit kontrollieren zu können. Damals war aber nichts besser, es war nichts sicherer oder vorhersagbarer, allenfalls war vorhersagbar dass man wesentlich früher an irgendeiner Krankheit verrecken würde als heute und dass man regelmäßig aufgrund zufälliger Einflüsse hungern musste.

Das ist ein rein mentales Problem, was den Westen in eine Dauer-Depression und negative Erwartungshaltung führt. Die Bevölkerungen der Schwellen- und Entwicklungsländer haben diese Neurose nicht, denn ihnen fehlt die jahrzehntelange Wohlstands-Dekadenz, aus der heraus wir wir im Westen unsere vor-industrielle Vergangenheit verklären und permanent die Basis unseres Wohlstands verdächtigen und angreifen.

Diese neurotische Grundhaltung sollte man immer mit bedenken, wenn man eine der unzähligen Untergangs- und Crash-Phantasien westlicher "Experten" liest. Hier schwingt einfach eine apokalyptische Grundhaltung des "das kann doch nicht mehr gut gehen!" mit, die sich dann die passenden Grafiken von Verschuldung, Wirtschaftszyklen oder Kapitalmarktbewertungen sucht, um dann eine rationale Begründung für das *gefühlt drohende* Unheil zu finden.

Nun gut, das ist wahrscheinlich so. Aber ohne die Erwartungshaltung, daß sich bald und gründlich etwas ändert, wären wohl nur sehr wenige Leute hier auf diesem Forum.

Ich sage nicht dass es nicht in 1-2 Jahren eine schwere Krise geben könnte. Viel spricht dafür. Aber während man sich im Westen dann wieder in Panik ein-scheißen wird ob des nun endgültigen Total-Zusammenbruchs und links-populistische Schwätzer wieder begeistert feststellen werden, dass nun aber wirklich Schluss sein müsse mit dem ungerechten Kapitalismus, den Banken und bösen Konzernen, werden Menschen anders wo dankbar sein für jede in ihrem Land gehandelte Aktie, jede Bank, jede rauchende Fabrik, jedes verlegte Wasserrohr, jede Tonne verstreuten Dünger und jedes stinkende Auto das fährt. Während der Westen in depressiver Selbstverachtung und äußerster Undankbarkeit (mit der er sich auch noch in eitlem moralischen Dünkel schmückt - was sind alle die Klima- Umwelt- und Kapitalismus- Besorgten nicht für überaus anständige und verantwortungsbewusste Menschen!) die Basis seines Wohlstands mit Füßen tritt, wird man anderswo begeistert die Segnungen von Technik und Kapitalismus annehmen und froh sein, in Hülle und Fülle essen und trinken zu können. In deutschen Großstädten werden derweil magere 60-jährige hoch-moralische Fahrradfahrer in aus Plastikabfällen selbstgestrickten Pullovern ob dieses primitiven Materialismus angeekelt die Nase rümpfen und dabei ihre veganen Körner kauend das Klima retten.

Was anderswo passiert, das ist immer interessant. Nur betrifft uns das nicht direkt. Auch die meisten der Leute (mich eingeschlossen), die sich ab und zu mal für die Börse interessieren, werden dort nie auch nur einen Cent investieren. Dafür haben wir schlicht nicht genügend übrig. Wir interessieren uns deshalb für die Börse, weil sie ein Indikator dafür ist, was in der Welt vor sich geht. Eigentlich ist auch das eine Perversion, die nahelegt, daß sich das System dringend ändern sollte.

Übrigens war der Crash 2000 doch eher 2001 und danach überzogen die USA Afghanistan und den Irak mit Krieg und veröffentlichten eine Liste sogenannter Schurkenstaaten, die sie sich auch noch vorknöpfen wollten. Schon 2008 provozierte Georgien, als Schoßhund der USA, Russland mit dem Artilleriebeschuß Südossetiens. Nach dem Crash begannen dann die Kriege in der Ukraine, Libyen und Syrien. Nach einem weiterem Crash sind weitere Kriege zu erwarten. Wo werden die stattfinden?

Gruß,
Ranma

Heute war der 21.

Windlicht @, Mittwoch, 21.11.2018, 22:14 vor 1944 Tagen @ Ranma (2474 Aufrufe)

Hallo Ihr!

Heute war der 21. , laut diesem Modell hätte dann ja heute der Absturz beginnen müssen. Ist aber nichts passiert.

LG
Windlicht
PS: Die Spamschutzmaßnahme ist die Hölle. Ich brauche ca 15 Versuche, weil ich das einfach nicht lesen kann.

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Zum Spamschutz

Taurec ⌂, München, Mittwoch, 21.11.2018, 23:44 vor 1944 Tagen @ Windlicht (2415 Aufrufe)

Hallo!

PS: Die Spamschutzmaßnahme ist die Hölle. Ich brauche ca 15 Versuche, weil ich das einfach nicht lesen kann.

Die einzige bzw. einfachste Möglichkeit, den integrierten Spamschutz zu verbessern, scheint (!) darin bestanden zu haben, die Buchstaben als Spiegelschrift darzustellen. Diese auszulesen, hat der durchschnittliche Spambot offenbar (noch) nicht drauf. Bis dahin landeten eine Zeit lang beinahe täglich (!) unzählige Scheinanmeldungen und Werbemails im Forum und meinem Postfach, nun nahezu gar nichts mehr, weswegen ich mir selbst ob dieser simplen Lösung nicht wenig auf die Schultern klopfe. :schüchtern:

Der Nutzen wiegt die zusätzliche Hürde definitiv auf. Mit ein wenig Konzentration ist es machbar. Andernfalls sollte man sich fragen, ob man nicht in Wirklichkeit ein Roboter ist. :-D

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Spamschutz

Windlicht @, Donnerstag, 22.11.2018, 07:41 vor 1944 Tagen @ Taurec (2352 Aufrufe)

Hallo Taurec!

Ah, okay, das soll wirklich Spiegelschrift sein. Ich war mir da nicht sicher. Danke und Gruß.

Windlicht.

Ich bin in Wirklichkeit kein Roboter

Ranma, Donnerstag, 29.11.2018, 00:05 vor 1937 Tagen @ Taurec (2324 Aufrufe)

Hallo!

Der Nutzen wiegt die zusätzliche Hürde definitiv auf. Mit ein wenig Konzentration ist es machbar. Andernfalls sollte man sich fragen, ob man nicht in Wirklichkeit ein Roboter ist. :-D

Bis Gutenberg die Druckerpresse erfand (oder vielmehr von den Chinesen raubkopierte), kannte man nur Großbuchstaben. Die erwiesen sich für den Buchdruck jedoch als unwirtschaftlich. Man mußte von jedem einzelnem Buchstaben einen Vorrat haben. Deshalb wurden andere Buchstaben (unsere heutigen Kleinbuchstaben) erfunden, die man durch Drehungen ineinander überführen konnte. u → n zum Beispiel. Besonders effiziënt war ein großer Vorrat an b → q → p → d, weil man diesen Buchstaben nicht nur durch Drehen, sondern auch durch spiegelverkehrtes Einsetzen in andere Buchstaben verwandeln konnte. Manche unserer Buchstaben sind also Spiegelungen anderer Buchstaben. Ausgerechnet b, d, p und q (das dazu noch der 9 ähnelt) werden von der Spamschutzmaßnahme besonders gerne verwendet! Deshalb kann man schon gut und gerne mal fünfzehn Versuche brauchen, auch wenn man kein Roboter ist.

@Windlicht:

Martin Armstrong befindet, daß an dem Tag sehr wohl etwas passiert ist.

Gruß,
Ranma

Apologeten des Zusammenbruchs haben keine Ahnung von Buchhaltung

Deutscher im Exil, Außerhalb des BRD Khalifats, Freitag, 02.11.2018, 13:26 vor 1964 Tagen @ Ranma (3305 Aufrufe)

Hallo Forum,

wirtschaftliche Stimmung wird entscheidend und "nachhaltig" nur durch zwei Faktoren beeinflußt bzw. sogar erzeugt:

  • Die Medien
  • Die Buchhaltung - insbesondere der Zentralbanken, der Hochfinanz und der Volkswirtschaften

In beiden Bereichen wird mehr gelogen als sonst irgendwo, mehr als nach der Jagd oder vor dem "Liebemachen", um an das beliebte Sprichwort anzuknüpfen.

Über die Medien müssen wir hier nicht diskutieren, wohl aber über Buchhaltung, an die auch die wenigen nicht denken, die sich von den Medien nicht mehr völlig belügen lassen.

In Sachen Buchhaltung bin ich Experte, will aber nicht ins Detail gehen, sondern nur kurz auf die vergessenen Punkte eingehen, an denen unser System krankt und die - im Prinzip - alle mit Buchhaltung zu tun haben:

1) Gelderschaffung

Das wird landläufig m.E. falsch als "Geldschöpfung" bezeichnet, ist aber in Wahrheit kein Umfüllen mittels irgendeiner Kelle von einem Topf in einen anderen, sondern es ist im wahren Sinne ein "Erschaffen aus dem Nichts" durch, in und dank der Buchhaltung.

Solange dieses System weltweit die Regel ist, von kaum jemandem verstanden und von noch wenigeren kritisiert wird, kann ein sonst nötiger Konkurs nahezu beliebig lange verschleppt werden.

Für Max Mustermann steht darauf Knast, für Greespan, Bernake, Yellen und Mischpoke gibt es Ehren und den Orden des B'nai B'rith, den sogar die HJ-Stasi-Noch-Kanzlerette (HJ Honnecker-Jugend) inne hat, obwohl sie offiziell ja dafür die falsche Volkszugehörigkeit haben soll?!

Faktisch dient die Gelderschaffung aus dem Nichts durch Zentral- und Geschäftsbanken der extremsten Ausbeutung der arbeitenden Bevölkerung durch Zinsen, die in jeder Ware, Leistung und vor allem Miete enthalten sind.

Ein paar Skrupellose machen sich auf diese Weise nicht nur "einen bequemen Lenz", schlimmer noch, sie beherrschen das System ganz nach dem Spruch eines Ex-Frankfurters mit dem roten Schild, der - völlig richtig - sagte, daß NUR die Macht über die Währung die wirkliche Macht über allem ist und NUR damit und dadurch Politik und Gesetze gemacht werden (ich habe die wörtliche Aussage in eine Funktionsbeschreibung umgetextet).

Buchhaltung allein erlaubt es, dieses satanische Spiel beliebig lange durchzuführen.

Deshalb ist bisher noch nie ein Zusammenbruch "einfach so" erfolgt. Auch 1929 war der Kollaps von der Hochfinanz gezielt herbeigeführt und ausgelöst worden als gigantische Enteignung der Arbeitenden, die zuvor geldgeil gemacht wurden - durch die Medien, die Kumpane der Hochfinanz.

Wenn also ein Zusammenbruch erfolgt, dann wurde er von diesen Hintertanen gewollt und gezielt exekutiert, weil es dadurch fette Beute zu rauben gibt.

P.S. Falls jemand an der Gelderschaffung aus dem Nichts zweifeln sollte, dem sei gesagt: Ich besitze irgendwo in meinem großen Archiv ein PDF der Buba, in dem genau und exakt dieser Sachverhalt in ungewohnter Offenheit und Klarheit beschrieben wird. Wen wundert es, daß solche Ehrlichkeit auf deren Website schon lange nicht mehr zu finden ist. Angesichts dieser Fakten- und Beweislage werde ich darüber nicht diskutieren. Es ist exakt so! Man höre dazu u.a. den Wianer Buchhaltungs-Professor Franz Hörmann.

2) Kameralistik

Als solche bezeichnet man eine spezielle Art der simplen Einnahmen-Überschußrechnung öffentlich-rechtlicher Entitäten, wobei im ersten Halbsatz, der der allgemeinen Verbalität entspricht, bereits zwei Lügen enthalten sind:

a) In aller Regel ist es eine Ausgaben-Underdeckungsrechnung, denn fast immer geben die, die dieses System anwenden dürfen, mehr aus als sie einnehmen.

b) Es sind überwiegend öffentlich-UNrechtliche Entitäten, die sich zwar meist an die Gesetze halten, aber Gesetze sind nicht selten krasses Unrecht, um Macht zu legalisieren.

Fakt ist, daß in der Kameralistischen Buchhaltung eine Bewertung von Aktiva und Passiva überhaupt nicht erfolgt, wie sie in der "normalen" Buchhaltung jedes Unternehmens erfolgen muß (ob realistisch ist immer noch eine andere Frage).

Konkrete Konsequenz ist, daß fast alle öffentlich-(un)rechtlichen und vor allem Staaten, Kantone, Gemeinden etc. längst banca rotta wären, wenn sie ihre Passiva bilanzieren müßten. Konsequenz daraus wäre, daß alle Verantwortlichen längst im Knast wären (mei wär' des schee).

3) Buchhaltung und Bilanzierung

Und hier meine ich die "ordentliche" Fibu, GuV und Bilanzen von Unternehmen, die dank des Systems der Doppik, dank der Kreativität der Akteure und der eher laschen Regeln massenweise (vor allem in den USA) Lug und Betrug zum buchhalterischen Alltag macht. Ein gewisser "Elon" und seine Mischpoke scheint mir darin Meister zu sein.

Es gäbe noch mehr Aspekte, aber die drei sind die wichtigsten, sind Werkzeug und Tastatur für alle, die damit bzw. darauf spielen können und dürfen.

Nochmals: WENN - sowohl kausal als auch zeitlich gemeint - das System zusammen bricht, dann war das von diesen "Kreisen" gewollt und herbeigeführt. Politiker sind nur deren Nutten.
(siehe Horstl Drehhofer bei Pelzig: "Diejenigen, die entscheiden, sind nicht gewählt, und diejenigen, die gewählt werden, haben nichts zu entscheiden.")

Alles andere ist Geschwätz von Leuten, die diese eigentlich simplen Hintergründe nicht kennen, nicht verstehen oder aber sich entschieden haben, diese einfach auszublenden.

Mit herzlichen Grüßen aus dem Exil

"Geldschöpfung"

rauhnacht, Freitag, 02.11.2018, 14:35 vor 1964 Tagen @ Deutscher im Exil (3072 Aufrufe)

Hallo

Geldschöpfung ist eine Erschaffung auf Versprechen/ Pfand und nur wegen des Zwangs zu wirtschaften erfolgreich.

Ohne Zwang zur Wirtschaft und Abgabe könnte die „Geldschöpfung aus dem Nix“ob mit oder ohne Buchhaltung aus dem imaginären Füllhorn sprudeln und damit in der eigenen Ohnmacht ersaufen.

Geld ist vorrangig ein Machtmittel, wird aber für ein immer währendes Zukunftsversprechen, um aus der „Not“ zu krabbeln, gehalten.

Gruß
Rauhnacht

Beziehungsvarianten

rauhnacht, Freitag, 02.11.2018, 17:45 vor 1963 Tagen @ rauhnacht (3001 Aufrufe)

Hallo,
sofern sich das gesetzt hat, weiter gedacht:

In den Zeiträumen in denen dies mit dem Wirtschaften und der Abgabe, samt Nachschuldnersuche nicht mehr in steter Steigerung!!! statt finden kann , bricht der Kapital erwirtschaftende Kettenbrief zusammen. ( Da kann z.B. Geld gedruckt werden ohne Ende – bringt nur nix.) Den Zwang ( zum Überleben der Beziehungsgefüge) gibt es aber immer noch!
Folge: Notwirtschaft mit Zwangsbewirtschaftung und Notstandsgesetzen. Und das geht auch ohne Geld. Da geht’s dann wieder darum, was die „Kommune“ so braucht.

Gruß
Rauhnacht

Sie haben nichts verstanden

Deutscher im Exil @, Freitag, 02.11.2018, 19:25 vor 1963 Tagen @ rauhnacht (3134 Aufrufe)

Hallo Rauhnacht,

pardon, aber Sie haben ganz offensichtlich nichts von dem verstanden, was ich zum Thema "Zusammenbruch" schrieb, Sie haben sicher auch keine profunde Kenntnis von den Themen Gelderschaffung und Buchhaltung und Sie sind - das ist am schlimmsten - ganz offensichtlich von den m.E. wirren Theorien des Debitismus (u.a. lt. dem im Gelben Forum verehrten Debitisten-Papstes Paul Martin) völlig beeinflußt.

Darum mag ich mit Ihnen dazu nicht diskutieren.

Den Lesern dennoch diese Hinweise:

Begriffe wie "Geldschöpfung (nur) durch Pfand", "Kettenbrief", "Nachschuldnersuche" etc sind in den Parametern des derzeitigen und im Ansatz kranken Geldsystems durchaus gerechtfertigt, jedoch zeugt die Annahme, daß dies immer und grundsätzlich so und niemals anders sein könne von einem sehr eingeschränkten Denkvermögen und sehr begrenzter Sachkenntnis dieser Thematik - und vor allem von einer selbst induzierten Denksperre.

Leider sind die meisten Menschen von den seit Jahrhunderten gegebenen Denkmustern so beeinflußt, daß sie sich ein anderes, davon freien Geld-System gar nicht mehr vorstellen können, und ich gebe zu, daß das manchmal auch mir wegen dieser geprägten Denkstrukturen schwer fällt.

Das zeugt aber nur von unserer menschlichen Begrenztheit und ist kein Argument für die alleinige Richtigkeit der auf Debitismus basierenden Theorien.

"Debit" ist Schuld und die Macht unserer exzeptionellen deutschen Sprache definiert "Schuld" und "Schulden" als nahezu synonym, jedenfalls zu 100% auf demselben Wortstamm basierend, was allein an der Realität liegt, aber nicht zwingend durch ein Geldsystem per se so definiert sein muß.

In meinem Beitrag habe ich ausdrücklich die Verwendung von Geld und dessen Erschaffung ex nihilo als Zwangssystem der Unterdrückung und des Abhängigmachens kritisiert, was für mich inakzeptabel ist. Ich habe nicht "Geld" an sich kritisiert, sondern allein die beliebige Erschaffung von Geld durch Machtinhaber, also ohne jede eigene Leistung heute auf Knopfdruck am Computer!!!, zum Zwecke der Ausbeutung und Unterdrückung vor allem der Fleißigen.

In dieser Form ist die Gelderschaffung aus dem Nichts das wichtigste Werkzeug der Umverteilung von Fleißigen zu Mächtigen und zur Versklavung der Fleißigen. Von den Dummen und Faulen ist selten etwas zu holen, die liegen den Fleißigen eh auf der Tasche, aber das ist in Grenzen christliche Nächstenliebe, sofern es "Nächste" sind und nicht aus großer Entfernung zum Zwecke der Ausbeutung der Indigenen extra Beigeholte.

Nebenbei: Ich habe vor vielen Jahren lang und mehrfach mit Herrn Martin direkt korrespondiert, anstatt ihn öffentlich im Forum zu kritisieren, und vergeblich versucht, ihn höflich auf die Begrenztheit seines Denkens aufmerksam zu machen. Er war unbeirrbar der Meinung, daß die von ihm durchaus richtig erkannte Situation die überhaupt einzig mögliche sei. Jeder Gedanke an ein alternatives System war ihm unmöglich und wurde im Ansatz abgelehnt. Die meisten Menschen wollen halt ab einem gewissen Alter und Position nicht mehr anders als in gewohnten Bahnen denken, denn es besteht ja sonst die Gefahr, eigene Irrtümer zu erkennen - und das wäre doch gar schröcklich!

Leider muß ich zugeben, daß meine Gedanken an ein Geld-System, das sich in seinen Grundregeln nicht zur Ausbeutung eignet, - pardon - reine Hirnwichserei sind und aus diversen Gründen ferntestmöglich von jeder Realisierungs-Chance sind, allein schon weil nur wenige die Fakten kennen und noch weniger die Zusammenhänge verstehen.

Deswegen muß man aber diese perfide Realität nicht als gottgegeben akzeptieren und dadurch dieses Sklavensystem nicht auch noch in seiner Existenz stützen. Es ist halt die mächtigste Waffe des "Fürsten dieser Welt", die Klinge geführt von seinen Hiwis, selten clever ausgedacht, universell implementiert und fast lückenlos propagiert.

Mit Grüßen aus dem Exil

Für die Leser

rauhnacht, Freitag, 02.11.2018, 21:39 vor 1963 Tagen @ Deutscher im Exil (3024 Aufrufe)

Hallo


pardon, aber Sie haben ganz offensichtlich nichts von dem verstanden, was ich zum Thema "Zusammenbruch" schrieb, Sie haben sicher auch keine profunde Kenntnis von den Themen Gelderschaffung und Buchhaltung und Sie sind - das ist am schlimmsten - ganz offensichtlich von den m.E. wirren Theorien des Debitismus (u.a. lt. dem im Gelben Forum verehrten Debitisten-Papstes Paul Martin) völlig beeinflußt.

Darum mag ich mit Ihnen dazu nicht diskutieren.

Das hatte ich auch nicht erwartet. Ich habe lediglich zwecks der Gewichtung andere Ansicht dazu gesellt.

Den Lesern dennoch diese Hinweise:


Begriffe wie "Geldschöpfung (nur) durch Pfand", "Kettenbrief", "Nachschuldnersuche" etc sind in den Parametern des derzeitigen und im Ansatz kranken Geldsystems durchaus gerechtfertigt, jedoch zeugt die Annahme, daß dies immer und grundsätzlich so und niemals anders sein könne von einem sehr eingeschränkten Denkvermögen und sehr begrenzter Sachkenntnis dieser Thematik - und vor allem von einer selbst induzierten Denksperre.

Für den "Leser": Nanu?! Die induzierte "Denksperre" ergibt sich so ganz grundsätzlich aus DEM Erkennen, dass dies bisher eben SO ist, welches sogar von "Deutschen im Exil" geteilt wird. Aber klar kann auch ich mir sonstwas denken, wie das "Widdewitt" anders ginge, nur ist das bis dato nicht so und es zeichnet sich auch kein bisschen ab, dass das mit ein bisschen "Buchhalterei" anders ginge. Leider sagt der "Deutsche im Exil" ja nicht wirklich, wie er denn gedenkt des Menschen Prägung in homo - ökonomisch mit den seit Jahrhunderten gegebenen Denkmustern auf zu lösen.

Es geht nicht darum, wie ein "Widdewitt" Geldsystem" sein könnte, sondern darum wie es bisher und folgerichtig ohne widdewitt auch erstmal weiter ist.


Das zeugt aber nur von unserer menschlichen Begrenztheit und ist kein Argument für die alleinige Richtigkeit der auf Debitismus basierenden Theorien.

Welche man erstmal verstehen sollte!

"Debit" ist Schuld und die Macht unserer exzeptionellen deutschen Sprache definiert "Schuld" und "Schulden" als nahezu synonym, jedenfalls zu 100% auf demselben Wortstamm basierend, was allein an der Realität liegt, aber nicht zwingend durch ein Geldsystem per se so definiert sein muß.

In meinem Beitrag habe ich ausdrücklich die Verwendung von Geld und dessen Erschaffung ex nihilo als Zwangssystem der Unterdrückung und des Abhängigmachens kritisiert, was für mich inakzeptabel ist. Ich habe nicht "Geld" an sich kritisiert, sondern allein die beliebige Erschaffung von Geld durch Machtinhaber, also ohne jede eigene Leistung heute auf Knopfdruck am Computer!!!, zum Zwecke der Ausbeutung und Unterdrückung vor allem der Fleißigen.

Die "Zwecke" anno dazumal ganz ohne Computer waren eben dummmerweise dieselben nur mit anderen Mitteln.


Nebenbei: Ich habe vor vielen Jahren lang und mehrfach mit Herrn Martin direkt korrespondiert, anstatt ihn öffentlich im Forum zu kritisieren, und vergeblich versucht, ihn höflich auf die Begrenztheit seines Denkens aufmerksam zu machen. Er war unbeirrbar der Meinung, daß die von ihm durchaus richtig erkannte Situation die überhaupt einzig mögliche sei. Jeder Gedanke an ein alternatives System war ihm unmöglich und wurde im Ansatz abgelehnt. Die meisten Menschen wollen halt ab einem gewissen Alter und Position nicht mehr anders als in gewohnten Bahnen denken, denn es besteht ja sonst die Gefahr, eigene Irrtümer zu erkennen - und das wäre doch gar schröcklich!

Alternative Modelle brauchen anders gestrickte Menschen und DIE und da stimme ich zu, gibt es eben (noch) nicht!

Leider muß ich zugeben, daß meine Gedanken an ein Geld-System, das sich in seinen Grundregeln nicht zur Ausbeutung eignet, - pardon - reine Hirnwichserei sind und aus diversen Gründen ferntestmöglich von jeder Realisierungs-Chance sind, allein schon weil nur wenige die Fakten kennen und noch weniger die Zusammenhänge verstehen.

Deswegen muß man aber diese perfide Realität nicht als gottgegeben akzeptieren und dadurch dieses Sklavensystem nicht auch noch in seiner Existenz stützen. Es ist halt die mächtigste Waffe des "Fürsten dieser Welt", die Klinge geführt von seinen Hiwis, selten clever ausgedacht, universell implementiert und fast lückenlos propagiert.

"Gottgegeben"? Aber wieso das denn? Das ist menschliches Gemurkse und Dämonen brauch ich zur Erklärung dessen auch nicht bemühen.

Wie mich diese Erklärungen zu Gott und Satan hierzu in Verantwortungsabgabe anwidern, kann ich gar nicht wider geben und ist auch unnötig. Kleinkindmhystifizismus!

Gruß
Rauhnacht

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Armleuchter der Zahlenmagie

Fenrizwolf, Samstag, 03.11.2018, 06:37 vor 1963 Tagen @ Deutscher im Exil (3020 Aufrufe)

Hallo Dir Deutschem im Exil,

für Deine Einlassung zur bilanzierten Lüge und der Fundamentalkritik am Debitismus danke ich herzlich.

Ich mutmaße, mit meiner nichtakademischen kaufmännischen Ausbildung, welche nur eine kleine Einweihung in die Lehren des herrschenden Systems war, mit meiner Inkompetenz in Sachen wahrer Natur der Gesetzmäßigkeiten in etwa mit einem Kreisvorstand einer Sparkasse oder Volksbank auf Augenhöhe zu sein, was eher jenen ein schlechtes Zeugnis ausstellte, falls es zuträfe.
Mir war Buchhaltung immer ein ungeliebtes Werkzeug, daß unerläßlich ist, um Geschäftsvorfälle abzubilden.

Die Macht der Satanisten besteht, Deiner Ansicht nach, wohl darin, aus diesem häßlichen aber wertvollen Werkzeug eine Geißel für die ganze Welt geschmiedet zu haben.
Es geht vielleicht nicht einmal so sehr um Macht (dottore) sondern vielmehr um die Illusion solcher, den hinterhältigen Zauber.

Mir war dieses von Goethe so geschätzte Halten von Büchern immer wesensfremde Perfidie und Pedanterie von Armleuchtern.
Ich bin schlicht zu blöd, zu zählen, wie viele Arme ein Armleuchter hat, aber ich habe die Perfidie dieses Systems bis zum Erbrechen erlebt, und sehe immer mehr Körner aufpoppen.
Anstatt, daß die Leute sie plattreten, so lange sie noch schlüpfen, werden sie nicht mehr mit Milch sondern nun mit Sahne und Rahm gesäugt, diese kleinen Wonneproppen.

Es ist halt eine etwas andere Form der Zahlenmagie.

Mit respektvollen, konservativen Grüßen,

Fenrizwolf

Wendungen durch Wandel?

rauhnacht, Sonntag, 04.11.2018, 19:14 vor 1961 Tagen @ Fenrizwolf (2886 Aufrufe)

Hallo Wolf,
das Rezept als MITTEL sind die negativen Zahlen!
Das Dumme ist nur, um ein solches „Mittel“ einsetzen zu können, bedarf es Beziehungsgefüge.
Innerhalb dessen ist es wurscht, ob Dir solches, die Knarre oder der Knüppel oder etwa die Verbindung zu Göttern so oder so oder heutige Gerichtsbarkeiten und SO SOLLST DU LEBEN vor die Existenznase gehalten wird.

Es geht vielleicht nicht einmal so sehr um Macht (dottore) sondern vielmehr um die Illusion solcher, den hinterhältigen Zauber.

Schöner Satz! Und macht das Feld, was „Macht“ denn sei, offen. Innerhalb der Simulation in der wir immer während leben, stelle ich fest, dass wir alle an dem „hinterhältigen Zauber“immer zu weiter weben.

Kleiner Ausflug: Letzthin las ich ein Buch zur Sklavenabschaffung „Sprengt die Ketten“ . Die Sklaverei existierte vor der Erfindung des Geldes und durchzog Jahrhunderte Menschheitsentwicklung. Nun ist es heute so, dass mich der ähm? „Machthalter“, Eigner in hiesigen Landen derzeit nicht in physische Ketten legt, jederzeit drüber rutschen darf und Strafen nicht gar so drakonisch gestaltet sind, aber selbst dazu!!! brauchte es eine „Revolution“ im Denken. So insgesamt war dies hüben wie auch drüben ein unzweifelhaftes „Mittel“ der Welt samt „gottgewollter“ Ordnung.
Wie kam denn die „Macht“ und deren weiträumig akzeptierte Memen zu stande?

War /Ist das ein hinterhältiger Zauber, der in Variation im Beziehungsgefüge bis heute mit Aufhübschung der sogenannten „Menschenrechte“ in Schönsprech und Makulatur funktioniert?
Oder war/ist das „menschgemachte Ordnung“, die sich in Variation zu Macht und Ohnmacht immer weiter evolutiert?
Oder waren/sind das gar Zyklen, die dann mal zurückführen und neue „Zeichen“, Meme setzen?

Und: Wie kommt es zu Wandel?


Fazit: Alles nicht so einfach.
Eines weiß ich aber doch: Der Weg voran ist NICHT konservativ, sondern NEU. Und darum kein bisschen Buchhalterei als Makulatur.
DAS Wirtschaften allein ist schon das MUSS !( Geld ist lediglich ein Machtmittel) und kommt daher, das Allein kaum was geht, die Gemeinschaft überholt und für Gesellschaften in der Natur zumindest scheinbar nix sinnig hinterlegt ist. Mal sehen, ob für dies „Beziehungsgefüge“aus den Schleifen der Welt sich mal ne Spirale ausspuckt oder ob das eben abbricht.
Liebe Grüße
Rauhnacht

Schon Schiller wußte das

Ranma, Montag, 05.11.2018, 03:09 vor 1961 Tagen @ rauhnacht (2846 Aufrufe)

Hallo!

Das Dumme ist nur, um ein solches „Mittel“ einsetzen zu können, bedarf es Beziehungsgefüge.

Die Europäische Zentralbank sieht sich bereits veranlaßt, auch Unternehmensanleihen aufzukaufen. Aber sie kauft die nicht wahllos auf. Dann wäre die Gründung neuer Unternehmen leicht und so viel wie Elon Musk, der es selbst für ein Wunder hält sein Unternehmen Tesla noch nicht in den Bankrott geführt zu haben, brächten hier viele zustande. Man muß für solche Vorteile schon lange aktiv gewesen sein und entsprechende Beziehungen zu den Entscheidern in der Europäischen Zentralbank haben. Dann kann man sein Unternehmen beliebig vergrößern. Es ist eine vom Steuerzahler finanzierte Marktverzerrung. Auf diese Weise geht es nur noch schneller Richtung Abgrund.

Nur ein größerer Krieg könnte noch herausführen. Nur im Krieg ist genau das Wehrkraftzersetzung und Sabotage, was zur Zeit im Frieden das Tagwerk der Bureaukraten ist. Wegen der geänderten Regeln im Krieg braucht unser System den Krieg, nicht etwa nur, um etwas Wiederaufbau vorzubereiten.

Wie kam denn die „Macht“ und deren weiträumig akzeptierte Memen zu stande?

War /Ist das ein hinterhältiger Zauber, der in Variation im Beziehungsgefüge bis heute mit Aufhübschung der sogenannten „Menschenrechte“ in Schönsprech und Makulatur funktioniert?
Oder war/ist das „menschgemachte Ordnung“, die sich in Variation zu Macht und Ohnmacht immer weiter evolutiert?
Oder waren/sind das gar Zyklen, die dann mal zurückführen und neue „Zeichen“, Meme setzen?

Und: Wie kommt es zu Wandel?


Fazit: Alles nicht so einfach.
Eines weiß ich aber doch: Der Weg voran ist NICHT konservativ, sondern NEU. Und darum kein bisschen Buchhalterei als Makulatur.

Schon Friedrich Schiller wußte, daß die oben dann aufhören werden zu herrschen, wenn die unten aufhören zu kriechen. Also nicht in Sicht.

Es gibt zu dem Thema die berüchtigte, schöne Anekdote, daß einst ein Senator im Römischen Reich meinte, es wäre doch ganz praktisch wenn man die Bürger (die Wähler der Senatoren) auf Anhieb von den Sklaven unterscheiden könne und darum solle man doch die Sklaven dazu verpflichten, stets eine weiße Armbinde zu tragen. Der Senat wurde sich schnell darüber einig das abzulehnen, weil man dadurch den Sklaven zeigen würde, daß sie die erdrückende Mehrheit stellten. Das Erstaunliche und somit Informative daran ist, daß man es im Alten Rom offenbar nicht für offensichtlich hielt, daß die Sklaven die erdrückende Mehrheit stellten, obwohl man doch durch kurzes Nachdenken so schnell darauf hätte kommen können wie es die Senatoren schließlich taten.

Heute ist es kaum anders. Ich bin immer wieder baff erstaunt, wieviele Leute sich für reich halten, obwohl sie für Geld arbeiten. Das wäre richtig komisch, wenn es nicht so bitterernst und traurig wäre. Einen Reichen hindert zwar nichts daran zu arbeiten, wenn ihm das Freude bereitet, aber wer für Geld arbeiten muß, der kann alles Mögliche sein, aber keinesfalls reich! So ist offenbar, daß die meisten Leute niemals darüber nachdenken, was in der Welt überhaupt los ist. Wäre wahrscheinlich zu schmerzhaft.

Auf der anderen Seite haben sich auch die Reichen nicht abgesprochen, die Armen zu bekämpfen. Reiche Leute bekämpfen alle anderen und gehen sich auch gegenseitig an die Gurgel. Das ist es, was schließlich zum Zusammenbruch führt. Die Ukraïne zeigt zur Zeit am deutlichsten wie Oligarchen gegen Oligarchen kämpfen. Der Krieg in Syrien ist nicht nur ein Stellvertreterkrieg für die Interessen einiger beteiligter Staaten, sondern sogar (in diese Richtung wandelt er sich zumindest gerade) ein Stellvertreterkrieg nordamerikanischer Demokraten gegen nordamerikanische Republikaner.

Obwohl die Diskussion des Systems interessant und lange überfällig ist, hatte ich den Faden eigentlich eröffnet, weil ich wissen wollte, wie sich die Staatsmacht bei einem Zusammenbruch verhalten wird. Wahrscheinlich hätte ich länger über eine Definition nachdenken und dann differenzieren sollen. Es geht schon um das Ende des heutigen Systems. Martin Armstrong erwartet das Ende des Euros. Ich erwarte (wahrscheinlich von vielen Jahren des Mitlesens beim Thema Vorsorge hier und auf verwandten Foren beeinflußt) vor allem Versorgungsengpässe ähnlich denen, die zur Zeit den Benzinpreis nach oben treiben, nur heftiger und auf mehr Sektoren. Möglicherweise können die Staatsorgane da garnichts machen. Die Notstandsgesetzgebung läßt bewußt offen, welcher Art der Notstand sein wird. Nur einen Arbeitskampf schließt sie explizit aus. Das ist wohl ein Hinweis, in welchem Rahmen dabei gedacht wurde.

Nur eines ist klar: Hätten diejenigen, die sich teuere Vorbereitungen leisten können, große Chancen, diejenigen, die sich nur etwas Vorbereitung leisten können, geringe Chancen und jene, die sich keine Vorbereitungen leisten können, keine Chancen zu überleben, dann wäre hinterher nichts anders als jetzt. Es würde sich auf diese Weise garnichts ändern und die von uns erlebten Jahrzehnte wären aus weltgeschichtlicher Perspektive nichts weiter als eine Zeitverschwendung.

Gruß,
Ranma

Werkzeuge und Wertung

Deutscher im Exil @, Sonntag, 04.11.2018, 21:48 vor 1961 Tagen @ Fenrizwolf (2911 Aufrufe)

Hallo Forum,

mein erster Beitrag in diesem Faden sollte darstellen, warum Zusammenbrüche nach Belieben weniger sich auserwählt Dünkender fast endlos verschoben werden können, um dann irgendwann geplant und orchestriert als gigantische Umverteilung exekutiert zu werden.

Zusammenbrüche geschehen also weder zufällig, noch als Naturgesetze, noch als logische Folge von Bilanzen, die schlechtes Wirtschaften belegen , was dann zu "Stimmungen" wird; mitnichten, sondern allein als geplante Folge dessen, was die Medien im Auftrag der Hochfinanz an Lügen verbreiten, um damit die gewünschte Stimmung zu machen.

Zusammenbrüche sind allein die gezielt erwünschte Folge perfekter "FUD"-Propaganda: "fear - uncertainty - doubt" in ein erfolgreiches Weiterso des aktuellen Wirtschaftens.

Der obige Beitrag veranlaßt mich, dazu noch ein paar Anmerkungen nachzuschieben:

Zur Geldschaffung

Geldschaffung aus dem Nichts in einem debitistischen Wirtschafts- und (Un)Rechts-System ist immer und zwingend die wohl mächstigste Form, "Schuld" (= Abhängigkeit, Versklavung, Diktat) durch "Schulden" zu erreichen verbunden mit Ausbeutung durch Zins als unsichtbare und nur wenigen bekannte und unumgehbare Zwangsabgabe.

In diesem Satz impliziere ich absichtlich, aber vielleicht nicht für jeden klar genug erkennbar, daß das in einem nicht-debitistischen System auch komplett anders gestaltet werden könnte, nur will sich niemand der erheblichen Denkaufgabe stellen, ein solches bis in die letzte wirtschaftliche und juristische Konsequenz zu erdenken und in Details zu definieren, von der Implementierung mal ganz abgesehen, denn keine Erboma möchte deswegen ihre paar Groschen Zins vom Sparbuch verlieren.

Gelderschaffung und daraus resultierende Zinsen sind leistungslos und also gesetzlich geschützter (und gar erwünschter) Betrug. Zusätzlich ist es bewaffneter Raub, weil Zinsen verdeckt in allem enthalten sind, das alle Menschen bezahlen müssen, vor allem in Mieten.

Bewaffnet, weil die Staatsmacht sich erfrecht, das Gewaltmonopol für sich zu beanspruchen, eine durch nichts entschuldbare Anmaßung von Lakaien gegenüber ihren Herren, den freien Bürgern in Gestalt des Souveräns.

Gelobt seien da das erste und zweite "Amendment", sowenig ich sonst von diesem Raubmörderstaat halte.

Folgen der Geldschaffung

Die eigentlich jedem Bewußten offen ersichtlichen Folgen der fein säuberlich von Medien und Verlödungseinrichtungen (vulgo Schulen, Unis) verschwiegenen Gelderschaffung aus dem Nichts in die Schulden-Knechtschaft lehne ich kategorisch und ausnahmslos ab. Das basiert nicht allein auf meinem Wertesystem, sondern genauso auf meiner Kenntnis und sehr persönlichen Erfahrung als lebenslanger Unternehmer sowie als aufmerksamer Beobachter der andere Menschen betreffenden Folgen dieses Systems.

Ich habe einen Selbstmord in meinem weiteren Umfeld erlebt, weil eine Bank ein Grundstück billigst haben wollte, deshalb einem gesunden Betrieb Kredite fällig stellte, als der erfolgreiche Eigentumer der zuvorigen Erpressung nicht folgen wollte. Das war natürlich folgenlos für die streng nach Gesetz legal handelnden - in meinen Augen - Schwerstverbrecher und Mörder im Bankerzwirn.

Ich habe selbst mehrfach unternehmerisch eigentlich falsche Entscheidungen treffen müssen, allein um nicht noch weiter und damit zu tief in die Abgängigkeit von Banken zu geraten, um nicht erpreßbar zu werden. Und ich habe sogar einen kompletten Berufswechsel vollzogen, weil ich mich nur auf diese Weise aus der Abhängigkeit von Banken und - als nützlichem Nebeneffekt - auch vom blutsaugenden deutschen Steuerterror lösen konnte. Das war übrigens zu einer Zeit, als die erst später als illegal erklärte "Reichsfluchtsteuer" für wegziehende Unternehmer noch galt. Es ist mir gelungen, sie zu umgehen, und verjährt ist es schon mehr als zweimal, weshalb ich mich dessen mit Freude und ein wenig Stolz öffentlich rühmen darf.

Buchhaltung ist Werkzeug

Buchhaltung ist nur ein Werkzeug, das höchst nützlich, oft gar notwendig ist, vorausgesetzt es wird konsequent und korrekt angewendet.

Leider geschieht dies aber oft gar nicht oder falsch, weil höchst lügenbehaftet:

  • Staaten bilanzieren nicht, legen den größten Teil ihrer Passiva nicht offen
  • dito viele öffentliche Einrichtungen
  • und angesichts von mehr als 50% Anteil am Bruttosozialprodukt der staatlichen oder faktisch staatlich kontrollierten Wirtschaftsteilnehmer ist das in der Wirkung auf viele Weise fatal
  • und wenn und wo dann bilanziert wird (Bilanz hier als Ergebnis von ordentlicher Buchhaltung und GuV), dann erfolgt dies bei sehr großen Marktteilnehmern nicht selten in Form eines Märchenbuchs bestehend aus phantasievoll verschleiernden Benennungen von Konten-, GuV und Bilanz-Positionen, also schlicht durch Lügen.

Die WP (Wirtschaftsprüfer) und Rating-Agenturen spielen hierbei eine zentrale, unrühmliche und fatale Rolle.

Einer meiner Jugendfreunde war mal einer der jüngsten WP der BRD und in einer der ganz großen US-WP Gesellschaften angestellt. Ein Traumjob für ihn mit Traumgehalt gerade knapp über Mitte 20! Er war ein "Intelligenzbolzen" mit strengster Arbeitsdisziplin.

Nach ein paar Jahren gab er diesen Traumjob auf und seinen schwer erarbeiteten WP-Titel zurück, weil er sich mit dem Lügengerüst nicht mehr identifizieren wollte, das er im Auftrag seiner Klienten erfinden und testieren mußte. Die rechtlich-persönliche und seine moralische Haftung hatte ihn um viel Schlaf gebracht. WP ist kein Job für ehrliche Menschen, der er war und ist.

Zum Debitismus

Noch mal ganz klar: DIe Zustands-Beschreibungen des Herr Martin des (be)herrschenden (schön doppeldeutig zu verstehen) debitistischen Systems sind m.E. im Wesentlichen korrekt.

Meine Fundamentalkritik bezieht sich allein auf die Tatsache, daß er und seine vielen weistgehend kritiklosen Jünger es bei der Zustandsbeschreibung belassen und nicht wenige gar behaupten, es ginge gar nicht anders.

Das ist natürlich Blödsinn, zeugt von Denksperre und führt niemanden weiter oder gar raus aus der dadurch installierten Sklaverei in ein gelobtes Land ohne solche Schulden.

Mit "natürlich" Blödsinn meine ich, daß das gesamte Gerüst aus Gelderschaffungs-Privileg in Verbindung mit den dazu zwingend gehörenden, den Betrug legalisierenden Gesetzen eben keineswegs "natürlich" ist im Sinne von wirklich alternativlos gottgegeben.

Das Institut des Debitimsus ist m.E. schlicht "satansgegeben", um die als Freie erschaffenen Menschen in größtmöglicher Abhängigkeit und Ausbeutung zu halten, der sich niemand völlig entziehen kann, der nicht unter Brücken schlafen möchte.

Ich hoffe, daß meine Beschreibungen der Situation jetzt umfassend klar sind, und ich möchte es gern dabei belassen.

Mit herzlichen Grüßen aus dem Exil


P.S: Meine absichtlich in krassen Worten formulierte o.a. Zustandskritik zeigt nebenbei auch auf, warum die Ursache des Übels im faktischen Monopol des Staates auf Lehre, Bildung und Erziehung basiert. Das muß dem Staat völlig entzogen werden!

Denn der derzeitige Zustand kann allein durch die dem staatlichen Monopol immanente Lügenpolitik primär durch Verschweigen am Leben erhalten werden. Die hier geschilderten Fakten sind wegen dieses Monopols nur sehr wenigen Menschen überhaupt bekannt und noch wenigeren in deren Konsequenzen bewußt.

Zu: Werkzeuge und Wertung

Dennis, Montag, 05.11.2018, 17:30 vor 1960 Tagen @ Deutscher im Exil (2762 Aufrufe)

Hallo und einen schönen guten Tag zusammen,

ich möchte mich zu Werkzeuge und Wertung von Deutscher im Exil, äußern.

Im Großen und Ganzen verstehe ich den Text sehr gut, denn er gibt auch meine Sicht wider.
Schuld auf Basis von Schulden (selbst Schuld), ist ein Schuldeingeständnis gegenüber einem Gläubiger!!!
Ein Schuldeingeständnis, das man selbst unterschrieben hat…
Das blicken ganz viele Menschen nicht!!!

Schuldeingeständnis!!!!
dieses eine Wort sagt doch schon alles……

Ich versuch’s mal anders:
Religiöse Identität = Glauben
Juristische Identität = Geschäftsfähigkeit
Mit der Geschäftsfähigkeit unterschreibt man Schuldeingeständnisse … wie Kredite
Kredite = über die geistigen Möglichkeiten/Verhältnisse im Voraus Leben ausgeben!!!

Dennis

Linke Verschwörungstheorien

dziamdzia, Dienstag, 06.11.2018, 20:58 vor 1959 Tagen @ Deutscher im Exil (2801 Aufrufe)

Grüß Gott,

"Geldschaffung aus dem Nichts in einem debitistischen Wirtschafts- und (Un)Rechts-System ist immer und zwingend die wohl mächstigste Form, "Schuld" (= Abhängigkeit, Versklavung, Diktat)
durch "Schulden" zu erreichen"

Du verwechselst Eigenschaften des Lebens an sich mit Eigenschaften des Geldsystems. Als materielle Lebewesen sind wir (körperlich gesehen) komplexe Anordnungen von Materie, die
einen permanenten Überlebens-Kampf gegen die an allem nagende Entropie führen. Das ist simple Thermodynamik, hat nichts mit dem Geldsystem zu tun: Um uns zu erhalten, müssen wir uns
permanent Energie zuführen. Ob wir das nun selber machen, oder lieber jemand anderem dafür Geld geben und, um dieses Geld zu erhalten, etwas anderes tun was unseren Begabungen eher
liegt, ändert nichts an der Tatsache. Sei froh dass es Geld gibt, und nicht jeder von uns Wild jagen, Felle gerben, Fleisch pökeln und Getreide anbauen muss, sondern einige von uns sich
die Zeit nehmen konnten, technische Finessen zu überlegen, die uns das Leben erleichtern. Ohne Geld hätte dieser Fortschritt nie stattgefunden. Und ob dieses Geld nun vom Himmel fällt, von
einer Zentralbank ausgegeben wird oder als Gold aus der Erde gekratzt wird, ändert alles nichts an der Tatsache, dass Du immer ein Sklave bist, der arbeiten muss. Im Schweiße Deines
Angesichts sollst Du leben, so wurde das früher beschrieben; heute würde man sagen: als materielles Lebewesen bist Du auf Lebenszeit dazu verdammt, deinen komplexen Körper durch
Energiezufuhr zu erhalten. Wobei das keine echte Sklaverei ist. Ist ja freiwillig. Wenn es Dir nicht passt, erfrier' oder verhunger' doch einfach!
Niemand zwingt Dich zu leben. Konstruiere aber bitte nicht aus den Eigenschaften des biologischen Lebens eine Versklavung. Niemand versklavt Dich. Niemand MACHT Dich abhängig.
Du BIST abhängig, solange Du lebst, weil Dein Körper permanent Energie braucht. Ein Pantoffeltierchen wurde auch von niemandem versklavt und es kommt auch ganz ohne Geld aus.
Trotzdem muss es permanent herumschwimmen und nach Nahrung suchen, muss permanent arbeiten um sich Energie zuzuführen ohne die die Entropie seine komplexe Anordnungen von Molekülen wieder ins tote Chaos überführt.

Dass Geld etwas mit Schuld zu tun hat, ist richtig. Ohne Schuld kein Geld. Wenn ich Dir Geld gäbe und Du schuldest mir dann nichts - was hätte ich dann davon? Welchen Sinn hätte
so ein Geld? Ein schuldfreies Geld ist schlicht und einfach ein Geld, was nicht funktioniert.

"Gelderschaffung und daraus resultierende Zinsen sind leistungslos und also gesetzlich geschützter (und gar erwünschter) Betrug."

Zinsen sind nicht leistungslos sondern sie sind Kompensation für Verzicht und Risiko. Und je höher das Risiko, desto mehr Kompensation möchte man dafür haben.
Das ist nichts unnatürliches, auch keine Verschwörung und schon gar kein Betrug. Es ist das Natürlichste der Welt. Die ersten Zinsen gab es lange bevor es Geld gab: Ein Bauer, der einem
anderen Bauer Saatgut lieh, bekam als Entschädigung für sein Risiko und seinen Verzicht MEHR Saatgut aus dessen Ernte im nächsten Jahr zurück, als er verliehen hatte.
Aus der sumerischen Epoche (3000 bis 2000 v. Chr.) sind für Mesopotamien zwei Zinssätze bekannt: 33,3 Prozent auf Gerste und 20 Prozent für Kredite in Silber.
Die Zinsen waren viel höher als heute, weil das Risiko viel höher war (Krankheiten, Seuchen, Missernten, Kriege...)

Du versuchst hier wirre Verschwörungstheorien aus ganz natürlichen Vorgängen zu konstruieren und landest bei den ewig gleichen linken Scheißhaus-Parolen von denen die Menschheit nach 70 Jahren Kommunismus doch langsam mal genug haben müsste. Selbst die Kommunisten haben eingesehen, dass es ohne Zinsen nicht geht. Heute sind nur die Islamisten noch ahnungslos genug, um eine zinslose Welt für praktikabel zu halten.
Herr Erdogan zum Beispiel, der aus islamischer Verblödung heraus lange Jahre von einer "internationalen Zinslobby" fabulierte und Sätze wie „Wenn wir die Zinsen nicht senken, dieses
Werkzeug der Ausbeutung, machen wir die Reichen reicher und die Armen ärmer“ verkündete. Außer einer Baublase und einer Währungskrise ist aus seiner Befreiung von der
"Zins-Knechtschaft" jedoch nichts geworden.

"Bewaffnet, weil die Staatsmacht sich erfrecht, das Gewaltmonopol für sich zu beanspruchen, eine durch nichts entschuldbare Anmaßung von Lakaien gegenüber ihren Herren, den freien Bürgern
in Gestalt des Souveräns."

Die Idee, dass eine Masse von Menschen souverän sein könne, war zu allen Zeiten eine Verführung der Dummen, und alle praktischen Versuche, diesen herbei phantasierten "Souverän" an die Macht
zu bringen haben nur stets dazu geführt, dass der Souverän danach viele tausend oder Millionen Köpfe kürzer war. Die Idee des souveränen Volkes geht streng einher mit der Idee der
Gleichheit, denn wenn eine Masse herrschen will, muss sie völlig gleichförmig sein. Und so wirklich gleich sind die Menschen erst im Tode, weshalb derartige "Befreiungs"-Bewegungen
regelmäßig im Massenmord enden. Denn die letzten Unterschiede sind eben erst ausgemerzt, wenn der Letzte umgebracht ist.

Grüße,
dziamdzia

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Ein nicht stimmiges Urteil

Taurec ⌂, München, Dienstag, 06.11.2018, 22:07 vor 1959 Tagen @ dziamdzia (2798 Aufrufe)

Hallo!

Sei froh dass es Geld gibt, und nicht jeder von uns Wild jagen, Felle gerben, Fleisch pökeln und Getreide anbauen muss, sondern einige von uns sich die Zeit nehmen konnten, technische Finessen zu überlegen, die uns das Leben erleichtern. Ohne Geld hätte dieser Fortschritt nie stattgefunden.

Bitte die Beiträge genau lesen, auf die man antwortet! Er hat nicht das Geld an sich "verteufelt", sondern die Geldschöpfung aus dem Nichts. Das ist etwas gänzlich anderes. Daß Geld eine sinnvolle Einrichtung sei, wurde nicht bestritten.

Der zweite Satz betrifft einen wichtigen Punkt. Ohne Geldschöpfung aus dem Nichts wäre es nicht möglich gewesen, die immensen Produktionabläufe und Wirtschaftsketten zu erzeugen, welche die globalisierte und technisierte moderne Welt konstituieren. Erst die "Schuldknechtschaft" per Zins, der forcierte Zwang, zu wirtschaften und Mehrwehrt zu generieren, hat den nötigen Druck erzeugt, um die Maschinenwelt entstehen zu lassen und hierfür weltweit die Rohstoffe aus der Erde zu pressen.
Wie ich in meinem letzten Beitrag und schon vielfach zuvor anklingen ließ, ist "Fortschritt" mitnichten eine per se gute und wünschenswerte Angelegenheit. Er entfremdet den Menschen von seiner Natur und seiner Anbindung an das Transzendente. Die Technik in Verbindung mit dem heutigen Geld dient mitnichten zur Erleichterung des Lebens. Die Verhältnisse haben sich längst derart verkehrt, daß der Mensch der Technik und dem Gelde dient. Er ist in seiner Lebensart entsprechend nach unten, auf die Materie, ihre Heranschaffung, Umwandlung, Verbreitung und Verbrauch ausgerichtet. Im selben Zuge schwindet die geistige Perspektive und höhere Sinngebung. Diese Entfremdung erzeugt "Zivilisationskrankheiten", die nicht nur in physischen, sondern zunehmend auch seelischen Gebrechen bestehen. Die moderne Welt schadet dem Menschen in vielerlei Hinsicht.
Es ist daher durchaus gerechtfertigt, diese Art des Geldes als Übel zu betrachten, weil es die nötige "unnatürliche Energie" im Gesellschaftssystem erzeugt, welche diese unwürdigen Zustände hervorruft und ständig verstärkt.

Gegen die biologischen Notwendigkeiten, die ohne Zwang zum Fortschritt über Jahrhundertausende Teil des Menschseins waren, ist dadurch nichts gesagt. Sieht man sich die auch im Vergleich zu heute geringeren Arbeitszeiten und das geringere Steuerhöhe im Mittelalter an und bedenkt die Tatsache, daß der Mensch im Rahmen seiner alltäglichen Verrichtungen im Wesentlichen sein eigener Chef war (wohingegen der Staat heute bis ins Privatleben hineinpfuscht), scheinen diese natürlichen Zwänge mit dem Organisationsgrad einer aufblühenden Hochkultur vergleichsweise einfach zu erfüllen zu sein.

An sich scheint mir gegen Jagen, Handwerk und Ackerbau nichts einzuwenden zu sein. ;-)

Ein Bauer, der einem anderen Bauer Saatgut lieh, bekam als Entschädigung für sein Risiko und seinen Verzicht MEHR Saatgut aus dessen Ernte im nächsten Jahr zurück, als er verliehen hatte.

Ich bezweifle, daß solche pauschalen Behauptungen, wie man früher miteinander umgegangen wäre, als hätte es sich um im gesamten Geschichtsverlauf unveränderliche Tatsachen, zielführend sind.

Aus der sumerischen Epoche (3000 bis 2000 v. Chr.) sind für Mesopotamien zwei Zinssätze bekannt: 33,3 Prozent auf Gerste und 20 Prozent für Kredite in Silber.
Die Zinsen waren viel höher als heute, weil das Risiko viel höher war (Krankheiten, Seuchen, Missernten, Kriege...)

Wenn ich mich recht entsinne, gab es bei uns lange Zeit Zinsverbot, welches im ausgehenden Mittelalter gelockert wurde, so daß die Zinsen zwischen 5 und 10 Prozent lagen, unabhängig von Deinen lediglich behaupteten Risikos (vgl. Zinsverbot). Wieder eine unzulässige Verallgemeinerung, um eine Behauptung aufzustellen, wie es früher angeblich gewesen wäre.

Du versuchst hier wirre Verschwörungstheorien aus ganz natürlichen Vorgängen zu konstruieren und landest bei den ewig gleichen linken Scheißhaus-Parolen von denen die Menschheit nach 70 Jahren Kommunismus doch langsam mal genug haben müsste.

Nachdem Du offenbar in Form der Verwechslung des Fiatgeldes mit dem Gelde an sich an einer falschen Grundannahme Deiner Überlegungen ansetzt, verwundert auch diese offensichtlich absurde Bewertung nicht.

Die Idee, dass eine Masse von Menschen souverän sein könne, war zu allen Zeiten eine Verführung der Dummen, und alle praktischen Versuche, diesen herbei phantasierten "Souverän" an die Macht zu bringen haben nur stets dazu geführt, dass der Souverän danach viele tausend oder Millionen Köpfe kürzer war. Die Idee des souveränen Volkes geht streng einher mit der Idee der Gleichheit, denn wenn eine Masse herrschen will, muss sie völlig gleichförmig sein.

Da unterstellst Du ihm wieder Dein eigenes Mißverständnis seines Beitrages als seine Anschauung. Wo hieß es denn, daß der Souverän die Masse sei? Es war die Rede von freien Bürgern, was meines Erachtens den freien Einzelnen meint, der stets über sich selbst bestimmt, repräsentiert durch das (heute eingeschränkte bzw. abgeschaffte) Recht des Waffenbesitzes und des Führens in der Öffentlichkeit.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Widerspruch zu Ihren wirtschaftlichen Thesen

Deutscher im Exil @, Dienstag, 06.11.2018, 22:40 vor 1959 Tagen @ Taurec (2787 Aufrufe)

Hallo Taurec,

jetzt sage ich mal spöttisch: "Philosoph bleibt bei Deinen Büchern" und füge als Nachsatz an: "und überlasse die Niederungen des Wirtschaftslebens denen, die darin Erfahrung haben."

Ich versuche mal in Kürze die nach meiner Ansicht wichtigsten Irrtümer zu berichtigen:

Ohne Geldschöpfung aus dem Nichts wäre es nicht möglich gewesen, die immensen Produktionabläufe und Wirtschaftsketten zu erzeugen, welche die globalisierte und technisierte moderne Welt konstituieren.

Also mal abgesehen von der wichtigen Frage, ob das "immense" hier gut, richtig, nötig bzw. wünschenswert ist, halte ich den Kern der Aussage für komplett falsch!

Dazu nur kurz drei Argumente:

1) Ich war ja mal selbst in der Situation, daß mein damals extrem kapitalintensives Geschäft schneller wuchs, als das Eigenkapital nach Abzug von Zinsen und Steuern trotz guter Gewinne. Wäre beides im Unternehmen verblieben, wäre das extreme Wachstum (bis zu 75% Umsatzsteigerung p.a.) selbst autonom problemlos finanzierbar gewesen.

Aus volkswirtschaftlicher Sicht (die für Politiker schon lange keine Rolle mehr spielt), wäre es sehr sinnvoll gewesen, re-investierte Gewinne überhaupt nicht zu besteuern wenigstens in der Größenordnung, in der mein Unternehmen sich bewegt hat.

Das Gegenteil war der Fall: Wir - der Mittelstand - haben mit unseren Steuern die Konzerne finanziert, die nicht nur die von uns finanzierten Subventionen bekamen, sondern lange viel niedrigere Steuern hatten (z.B. die alte Umsatzsteuer vor der Mehrwertsteuer, die beim Mittelstand additiv war, führte schon in den 50-igern und 60-iger Jahren zu massiver Kontentration).

2) Es gibt Akzepte (vulgo Wechsel), die systemisch kein Geld aus dem Nichts sind, sondern ein formal absolutes und durch keine Einrede einschränkbares Zahlungsversprechen mit besonderem Rechtsinstitut.

Ich weiß, wovon ich schreibe denn ich habe über Jahre für eine 8-stellige Summe "quergeschrieben" und ALLE korrekt eingelöst.

Die können der Finanzierung dienen und es gibt noch viele weitere Varianten, von denen ein Teil heute zum Schutz der Bankenmafia sogar verboten sind.

3) Ob man es mag oder nicht, aber das große Wunder des deutschen Wirtschaftsaufschwungs zwischen 1933 und etwa 1938/40 basierte ganz übewiegend auf Akzepten (Mefo-Wechsel) und auch das widerlegt Ihre These.

Erst die "Schuldknechtschaft" per Zins, der forcierte Zwang, zu wirtschaften und Mehrwehrt zu generieren, hat den nötigen Druck erzeugt, um die Maschinenwelt entstehen zu lassen und hierfür weltweit die Rohstoffe aus der Erde zu pressen.

Lieber Taurec, des is a Schmarrn!

Sie suggerieren, daß es ohne "Schuldknechtschaft per Zins" keinen Maschinenbau und keine solche Nutzung (positiv ausgedrückt) von Rohstoffen gegeben hätte. Einen Beleg liefern Sie nicht.

Und ich halte das für rein hypothetisch und schlicht für falsch. Allein die den meisten Menschen eigene Gier hätte ebenso dafür gesorgt, beim Rest der Wunsch nach Erleichterung der Arbeit und mehr Wohlstand bzw. das Bedürfnis, Neues zu erfinden und zu nutzen (was mir z.B. sehr eigen ist).

gab es bei uns lange Zeit Zinsverbot, welches im ausgehenden Mittelalter gelockert wurde

Richtig!

Nur nicht "gelockert", sondern die auf Zins spezialisierten Satanisten (das ist primär eine religiöse Frage) haben die Fürsten in Abhängigkeiten gebracht und so die damalige Situation zur heutigen umgekehrt.

Ich habe die Details und Fakten nicht mehr präsent, weil es sicher über 30 Jahre her ist, daß ich mich damit mal beschäftigt hatte. Jedenfalls gab es eine Zeit ohne Zinsen und Banken im heutigen Sinne, in der allgemeiner und sehr breit verteilter Wohlstand herrschte.

Das wird aber in den Geschichtsbüchern - wie alles, das nicht systemkonform ist - verschwiegen. Das letzte Beispiel dieser Art ist unter dem Stichwort "Wörgl" bzw. besser unter "Freigeld-Experiment von Wörgl" zu finden. Jeder suche selbst!

In diesen Sinne, Herr Philosoph,
herzliche Grüße aus dem Exil

Re Taurec

dziamdzia, Dienstag, 06.11.2018, 23:41 vor 1959 Tagen @ Taurec (2751 Aufrufe)

Grüß Gott,

"Er hat nicht das Geld an sich "verteufelt", sondern die Geldschöpfung aus dem Nichts.
Das ist etwas gänzlich anderes."

Dann verrate mal wie man Geld anders schöpfen könne als aus dem Nichts. Ich bin gespannt.

"Erst die "Schuldknechtschaft" per Zins, der forcierte Zwang, zu wirtschaften und Mehrwehrt zu generieren, hat den nötigen Druck erzeugt, um die Maschinenwelt entstehen zu lassen"

Bitte die Beiträge genau lesen, auf die man antwortet! Ich habe biologisch-physikalisch argumentiert, dass dieser Zwang bzw. Druck in unserem Dasein als biologisches Wesen begründet ist und nichts mit Zins oder Geld zu tun hat. Der Zwang zu wirtschaften liegt in uns selbst begründet, weil wir von Luft und Liebe nunmal nicht leben können, sondern permanent chemische Energie in Form von Nahrung aufnehmen müssen um uns zu erhalten. Die Maschinenwelt entstand und entsteht, weil die dafür notwendigen Vorgänge lästig mühevoll und stupide sind, und wir unsere Zeit lieber mit anderen Dingen verbringen.

Warum der Zins keine Knechtschaft ist sondern simple GERECHTIGKEIT habe ich schon erläutert.

"Wie ich in meinem letzten Beitrag und schon vielfach zuvor anklingen ließ, ist "Fortschritt" mitnichten eine per se gute und wünschenswerte Angelegenheit."

Fortschritt findet statt, seit es Menschen gibt, und er kehrt sich auch nicht mehr um. Ob Du den Fortschritt gut findest ist völlig irrelevant.

"Er entfremdet den Menschen von seiner Natur und seiner Anbindung an das Transzendente. "

Was für eine undankbare und ignorante Aussage. Wenn Du bibbernd in der Höhle hocken würdest, in ein paar stinkende Felle geworfen, und auf ein paar kargen Knochen rumnagen müsstest: Wo wären wohl Deine fein-geistigen Gedanken über Fortschritt und Transzendenz? Der technische Fortschritt hat doch den Menschen überhaupt erst aus seinem tierhaften Überlebenskampf
insoweit befreit, dass er überhaupt die Möglichkeit hat, sich über andere Dinge Gedanken zu machen als über die Frage womit er sich als nächstes den Hunger vertreiben kann. Meinst Du die armen Teufel, die etwa in Liberia in einem Slum leben müssen, wären transzendenter als wir "Zivilisationskranken" weil es ihnen an Zivilisation und Technik und Fortschritt mangelt.

Wenn ich an "Zivilisationskrankheit" denke, dann fällt mir primär die sich im Westen breitmachende Undankbarkeit und Ignoranz gegenüber dem eigenen technischen Fortschritt ein, der in naiver Verklärung einer nie real existiert habenden Vergangenheit verdächtigt und kritisiert wird. Eine Kritik wohlgemerkt, die nur Menschen mit sattem Bauch einfällt.

"Die Verhältnisse haben sich längst derart verkehrt, daß der Mensch der Technik und dem Gelde dient."

Eine bloße Verklärung, weiter nichts, denn vor einigen hundert Jahren hättest Du beklagt, dass der Mensch bloß der Landwirtschaft, dem Getreide und dem Vieh dient. Denn so war das damals, von früh bis spät. War das besser? Ist es transzendenter, von 5:00 morgens bis 21:00 abends Kuhmist zu schaufeln, Kartoffeln aus der Erde zu kratzen, Unkraut zu jäten oder Heu zu machen als auf einer Tastatur zu tippen oder einen Roboter zu programmieren?

"Er [der Mensch] ist in seiner Lebensart entsprechend nach unten, auf die Materie, ihre Heranschaffung, Umwandlung, Verbreitung und Verbrauch ausgerichtet. "

Ja, so ist er, der Mensch. Und so war er immer. Weil er ein biologisches Wesen ist mit den entsprechenden materiellen Bedürfnissen. Die wahre Befreiung des Menschen IST die Technik, weil er sich mit ihr über ein Dasein hinausentwickeln kann, was sich tier-haft von morgens mit abends nur mit der Befüllung des Verdauungsapparats, mit Parasiten wie Flöhen, Würmern und Läusen, mit Krankheiten und juckenden Infektionen sowie dem allnächtlichen Vermeiden des Erfrierungstods beschäftigt.
Ohne Technik wären wir genauso geschundene Kreaturen wie die Wildtiere. Und die Technik fing an, als der erste Stein gespitzt und an einen Stock gebunden wurde. Von dort bis zum Computer trieb den Menschen stets nur eins an: Sich den mühsamen Überlebenskampf vereinfachen. Der Höhlenmensch freut sich, dass er dank seines Speers das Wild nicht mehr mit bloßen Händen fangen musste. Und Konrad Zuse war froh, dass er sich dank seines Computers nicht mehr tagelang die Finger wund schreiben musste beim Lösen von Integralen.
Das mag Dir absurd erscheinen, aber für mich ist es dasselbe, nur auf einer anderen "höheren" Ebene: der Wunsch des Menschen, sich das mühsame materielle Dasein zu erleichtern, schafft Technik.

"Es ist daher durchaus gerechtfertigt, diese Art des Geldes als Übel zu betrachten"

Welche Art ist ein Übel und vor allem: welche ist es dann nicht?

"Sieht man sich die auch im Vergleich zu heute geringeren Arbeitszeiten und das geringere Steuerhöhe im Mittelalter an und bedenkt die Tatsache, daß der Mensch im Rahmen seiner alltäglichen Verrichtungen im Wesentlichen sein eigener Chef war"

Die ausufernden Kosten des Staatswesens mögen eine Besonderheit der demokratischen Staaten sein, in denen es a.) keine Kraft gibt die stark genug wäre, den Augisstall auszumisten und b.) jedes an-die-Macht-kommen nur möglich ist durch Seilschafen, deren Mitstreiter mit Pöstchen belohnt werden müssen die für ihre Feunde dann wiederum neue Pöstchen schaffen und c.) einen allgemeinen moralischen Verfall, der sich im Staatswesen an den prall gefüllten Steuertrögen auf besonders rücksichtslose Weise ausleben darf.
Die unverschämt hohe Besteuerung hat m.E. nichts mit unserem Fortschritt zu tun sondern schlicht mit der Tatsache, dass wir demokratische Staaten haben.
Wenn ich recht informiert bin liegt die Einkommenssteuer in Hongkong in etwa bei den von Dir erwähnten 10% - trotz Hochtechnologie.

""Wenn ich mich recht entsinne, gab es bei uns lange Zeit Zinsverbot, welches im ausgehenden Mittelalter gelockert wurde, so daß die Zinsen zwischen 5 und 10 Prozent lagen, unabhängig von
Deinen lediglich behaupteten Risikos (vgl. Zinsverbot)"


Das gab es, und ebenso zahlreiche Tricks um es zu umgehen. Aber da Du Spekulationen über die Vergangenheit ja nicht magst, schau doch einfach in die Gegenwart. In der islamischen Welt gilt das Zinsverbot noch. Lies doch mal nach, wie das praktisch geht. Die islamischen Banken leben also im Gegensatz zu den westlichen also nicht von den Zinsen. Sie leben aber auch nicht allein von Allah's Güte. Vielmehr hat man den Zins einfach versteckt. Er heißt Gebühr oder Dividende, oder er versteckt sich in Sachdarlehen indem etwa die Bank Dir ein Auto finanziert, indem Du es auf Ziel kaufst (z.B. Zahlungsziel in 6 Monaten) und es der Bank dann zur Fälligkeit zu einem geringeren Preis wieder verkaufst. Die Differenz ist ein Zins. Sie heißt nur nicht Zins, und das reicht um die Sharia-Lobotomisierten zufrieden zu stellen, es ist dann nach islamischem Recht ein zinsloses Bankgeschäft.
So ging es im Mittelalter wohl auch zu, da hieß der Zins dann auch "Gebühr" oder "Interesse" um die stumpfsinnigeren Teile des Klerus zufrieden zu stellen.

""Es war die Rede von freien Bürgern, was meines Erachtens den freien Einzelnen meint, der stets über sich selbst bestimmt, repräsentiert durch das (heute eingeschränkte bzw. abgeschaffte) Recht des Waffenbesitzes und des Führens in der Öffentlichkeit.""

Ich kenne niemanden, der über sich selbst bestimmt. Das sind für mich infantile Phantasien, weiter nichts. Jeder unterliegt mannigfaltigen Zwängen und kein Leben ist frei. Die Frage ist nur, ob er sich das eingesteht. Oder ob er seine Illusion der Selbstbestimmung auch noch meint mit einer Waffe in der Jacke verstärken zu müssen. Aber bitte nicht falsch verstehen: ich bin bedingungslos für ein Recht auf Waffenbesitz, nur hat das nichts mit Selbstbestimmung zu tun. Wer eine Waffe trägt, kann sich damit u.U. einer Fremdbestimmung erwehren. Selbstbestimmt ist er noch lange nicht.

Grüße,
dziamdia

Wenn Sie nicht lesen, können Sie nix lernen

Deutscher im Exil @, Mittwoch, 07.11.2018, 00:19 vor 1959 Tagen @ dziamdzia (2776 Aufrufe)

Hallo,

dazu:

Dann verrate mal wie man Geld anders schöpfen könne als aus dem Nichts. Ich bin gespannt.

Lesen Sie doch einfach mal, was ich hier geschrieben habe:
Widerspruch zu Taurecs Thesen

Da können Sie eine Menge lernen!

Es geht DORT EBEN NICHT um Erschaffen von Geld, sondern um alternative Finanzierungen, was im volkswirtschaftlichen Resultat jedoch funktionsidentisch ist. Viele andere Methoden wären denkbar, noch mehr wurden bereits praktiziert.

Aber den Unterschied verstehen Sie wahrscheinlich nicht.

Und mit "schöpfen" hat das alles rein gar nichts zu tun, auch wenn alle diesen Schwachsinn ungefiltert nachkauen, den irgend jemand mal erfunden hat. Denn der "Schöpfer erschafft" und "erschöpft eben nicht".

Falsche Sprache =>> falsches Denken!

Es ist lästig, wenn Leute über Dinge schwätzen, von denen sie ausweislich ihrer Texte NullKommaNix Ahnung haben.

Habe die Ehre

Nachtrag: Lesen Sie über Wörgl

Deutscher im Exil @, Mittwoch, 07.11.2018, 00:31 vor 1959 Tagen @ Deutscher im Exil (2789 Aufrufe)

Hallo noch mal,

Ergänzung dazu:

Dann verrate mal wie man Geld anders schöpfen könne als aus dem Nichts. Ich bin gespannt.

Lesen Sie sich erst mal ein z.B. zum Thema "Freigeld" und Wörgl, ehe Sie von anderen Beweise verlangen, nur weil Sie selbst zu faul sind, sich erst mal zu informieren, bevor Sie steile Thesen aufstellen!

Und wie Geld erschaffen wird, hat erst mal überhaupt nichts mit Zins und den sich daraus ergebenden Abhängigkeiten zu tun!

Habe die Ehre

Zu Wörgl

rauhnacht, Mittwoch, 07.11.2018, 20:14 vor 1958 Tagen @ Deutscher im Exil (2771 Aufrufe)

Hallo,

Dann verrate mal wie man Geld anders schöpfen könne als aus dem Nichts. Ich bin gespannt.

Lesen Sie sich erst mal ein z.B. zum Thema "Freigeld" und Wörgl, ehe Sie von anderen Beweise verlangen, nur weil Sie selbst zu faul sind, sich erst mal zu informieren, bevor Sie steile Thesen aufstellen!

Und wie Geld erschaffen wird, hat erst mal überhaupt nichts mit Zins und den sich daraus ergebenden Abhängigkeiten zu tun!


„Geld“ mit Merkmal „Werterhalt“ wird bisher nie! aus dem Nichts, also OHNE Bindung zu irgendetwas geschöpft! Auch nicht das Fiatgeld, da stehen Forderungen/ Versprechen gegen. Forderung erfüllt – Fiatgeld weg. So zumindest der logische Sinnzusammenhang, ansonsten könnte Umlaufgeld immer mehr und mehr werden. Folge wäre: Wertverlust in steter Steigerung.

Ohne „Werterhalt“ wird nur in galloppierenden Inflationen gedruckt.
Das „Schwundgeld“ von Wörgl war meines Wissens hinterlegt mit Schilling.
Das „Wunder von Wörgl“ dauerte nur anderthalb Jahre, dann wurde es verboten. Was passiert wäre, wenn es langfristig im Umlauf oder gar zu anderen Zeiten, z.B. keinen Notstandszeiten oder größeren Räumen, z.B. wenn der Wörgler sein Geld nach der nächsten Stadt getragen hätte, ist spekulativ.

Fazit: Das waren „Berechtigungsscheine“ mit stetem Wertverlust in begrenzten Zeiten und Räumen. Das ist in sofern „nett“, weil die huh Versuchung, dies Geld zu „bunkern“und dem Umlauf zu entziehen, geringer wird. Da haben die Leute sogar freiwillig ihre Steuern im Voraus bezahlt, um dem Wertverlust zu entgehen und wenn mans schon da so rumliegen hat und ein Ansparen auf z.B. teurere Objekte wie vergleichbar heute Auto, Haus ohnehin NUR DIE GANZ REICHEN ! ohne Wertabzug verschmerzen könnten. Allah hopp.
In heutigen Zeiten wird beispielsweise der Geldumlauf mit niedrigsten Sparzinsen bis in der Überlegung ebenfalls Negativzinsen schmackhaft gemacht. Damit das Umlaufgeld, weil ---m-E. wohl zu billig in Relation? (Kann mich auch irren) nicht versackt!
Und in spekulativem Ausblick gemahnt mich dies eher an gruselige Planwirtschaftsspielereien.
Um mit Schwundgeld den Kreislauf am Laufen zu halten, bewahrt die Masse die Kommune vorm Exit, würde aber so mal rumgesponnen für diese bedeuten; z.B. zum Kauf eines Autos Jahre vorher einen Berechtigungsschein zum Bezug und vorzeitlichen Abzahlung dessen abschließen zu müssen. Das wär doch toll und die ideale BESICHERUNG der Automobilkolchose.:lol2:
Reiche stört dies nicht, da diese ohnehin nicht auf die „dusselige“ Idee kommen, ihr Geld so irgendwie sicher zu parken. Das bisschen Risiko in die Aktien der Automobilkolchose zu investieren, können die auch bei „Dieselspinnereien“ ab. Die investieren einfach um.

Gruß
Rauhnacht

P.S.:Auch dies ist "nur" ein Beitrag wegen des "Gleichgewichts" so "für den Leser".
Klar könnte ich auch mit Ihnen diskutieren, fühle mich dazu aber in keinster Weise eingeladen oder geneigt.
Zudem empfinde ich diese Wirtschafts;- und Geldthemen in diesem Ausmaß als grenzwertig zum Thema des Forums und zur Fadeneröffnung haben wir schon längst den Faden verloren.

Ihr Beitrag ist voller Fehler, fern der Fakten, pure Desinformation (owT)

Deutscher im Exil @, Mittwoch, 07.11.2018, 20:45 vor 1958 Tagen @ rauhnacht (2726 Aufrufe)

– kein Text –

Das stimmt leider wirklich nicht

Ranma, Donnerstag, 08.11.2018, 05:38 vor 1958 Tagen @ rauhnacht (2691 Aufrufe)

Hallo!

Jetzt habe ich eine Viertelstunde lang versucht, heute mal nicht hier zu schreiben. Aber so kann man das wirklich nicht stehen lassen.

„Geld“ mit Merkmal „Werterhalt“ wird bisher nie! aus dem Nichts, also OHNE Bindung zu irgendetwas geschöpft! Auch nicht das Fiatgeld, da stehen Forderungen/ Versprechen gegen. Forderung erfüllt – Fiatgeld weg. So zumindest der logische Sinnzusammenhang, ansonsten könnte Umlaufgeld immer mehr und mehr werden. Folge wäre: Wertverlust in steter Steigerung.

Was ist Umlaufgeld?

Ohne „Werterhalt“ wird nur in galloppierenden Inflationen gedruckt.
Das „Schwundgeld“ von Wörgl war meines Wissens hinterlegt mit Schilling.

Das ist bestenfalls kreativ interpretiert. Damals war die Zeit der großen Depression und Schillinge sehr knapp. Genau das war das Problem, dem das „Schwundgeld“ von Wörgl entgegenwirken sollte. Es wurde herausgegeben, weil nicht genügend Schillinge vorhanden waren, um das Schwundgeld damit zu hinterlegen. Es waren sogar so wenige Schillinge in Wörgl, daß es dort viele offene Schulden gab. Schulden gegenüber der Staatskasse konnte man mit den Arbeitswertscheinen, die wirklich diesen phantasielosen Namen hatten, in Wörgl begleichen. Deshalb wurden sie schnell auch für die Begleichung anderer Schulden akzeptiert. Man könnte also sagen, die Arbeitswertscheine waren mit Schulden hinterlegt. Die wiederum lauteten auf Schillinge. Trotzdem war es anders als das heutige Geld, denn die Schulden entstanden nicht zusammen mit dem Geld, sondern waren schon vorher da, als Resultat der großen Depression.

Das „Wunder von Wörgl“ dauerte nur anderthalb Jahre, dann wurde es verboten. Was passiert wäre, wenn es langfristig im Umlauf oder gar zu anderen Zeiten, z.B. keinen Notstandszeiten oder größeren Räumen, z.B. wenn der Wörgler sein Geld nach der nächsten Stadt getragen hätte, ist spekulativ.

Das ist kein bißchen spekulativ, sondern ganz genau bekannt. Weil die Wörgler nämlich genau das, nämlich ihr Geld in die nächsten Städte zu tragen, gemacht haben. Die Nachbarstädte sahen sich das Experiment genau an. In den letzten Tagen der anderthalb Jahre wollten sich zwei der Nachbarstädte Wörgl anschließen. Daraufhin kam das Verbot. Die drohende Expansion des Wörgler Modells war der Grund für das Verbot. Man nennt es deshalb das „Wunder von Wörgl“, weil dort mitten in der großen Depression die Wirtschaft brummte! Das machte das Wörgler Modell sehr attraktiv. Das wiederum bedeutete, daß den Inhabern der Macht ein Verlust ihrer Macht drohte, weil die Arbeitswertscheine das Potential hatten, den Schilling zu verdrängen. Wenn man jedoch Macht durch den Schilling ausübt, dann wird man nicht zulassen, daß der Schilling verdrängt wird, sonst würde man ohne Gegenwehr, friedlich und gewaltfrei entmachtet.

Beeindruckender als das Wörgler Modell finde ich die Wirkung der deutschen Wära, die im Ersatzgeldverbot der Brüningschen Notstandsverordnung explizit erwähnt wird. Wiederum aus dem gleichen Grund, weil auch die Wära eine Machtverschiebung bedeutet hätte. Zugleich hätten Wära und Wörgler Arbeitswertscheine einen Weg aus der Depression bedeutet. Diese Modelle waren drauf und dran, den Zweiten Weltkrieg zu verhindern.

Erst die Verbote des Wörgler Modells und der deutschen Wära garantierten den Weg in den Zweiten Weltkrieg. Wenn man schon Macht mittels des Schillings ausübt, sollte man dann nicht auch dazu in der Lage sein, dessen Menge zu steuern? Gewisse Hintertanen (Stichwort: Hotel Adlon) wollten jedoch Deutschland und Österreich unbedingt in der wirtschaftlichen Depression halten als Teil der Vorbereitung des nächsten großen Krieges.

Damit bewiesen deutsche Wära und Wörgl, daß alle Vorschläge eines alternativen Wirtschaftssystem an einem Problem kranken: Nur wer die politische Macht innehat, entscheidet über die Währung. Wer über die Währung entscheidet, hat damit zugleich die politische Macht inne.

Fazit: Das waren „Berechtigungsscheine“ mit stetem Wertverlust in begrenzten Zeiten und Räumen. Das ist in sofern „nett“, weil die huh Versuchung, dies Geld zu „bunkern“und dem Umlauf zu entziehen, geringer wird.

Das war die Idee dabei und das hatte sehr gut funktioniert. Das Genial daran: Man kann Geld überhaupt nur dann bunkern, wenn man das Geld dafür schon zur Verfügung hat. Dadurch hat, vor allem während der großen Depression als die Leute bereits ihre Schulden nicht mehr bezahlen konnten, der Schwund kaum jemanden betroffen.

Da haben die Leute sogar freiwillig ihre Steuern im Voraus bezahlt, um dem Wertverlust zu entgehen und wenn mans schon da so rumliegen hat und ein Ansparen auf z.B. teurere Objekte wie vergleichbar heute Auto, Haus ohnehin NUR DIE GANZ REICHEN ! ohne Wertabzug verschmerzen könnten. Allah hopp.

Die Wirtschaft brummte. Inmitten der großen Depression. Darum heißt es das „Wunder von Wörgl“. Das Wörgler Modell war attraktiv, weil die Leute aus den Nachbarstädten beobachteten, daß es den Wörglern besser ging und die mehr hatten.

In heutigen Zeiten wird beispielsweise der Geldumlauf mit niedrigsten Sparzinsen bis in der Überlegung ebenfalls Negativzinsen schmackhaft gemacht. Damit das Umlaufgeld, weil ---m-E. wohl zu billig in Relation? (Kann mich auch irren) nicht versackt!

Kann man garnicht vergleichen. Die heutigen Niedrigzinsen mögen vielleicht etwas von den Freigeldexperimenten inspiriert worden sein, aber das beruht auf einem völlig falschem Verständnis des damaligen Modells! Auch mit einem Freigeld kann ein Zinssatz zwanzig oder dreißig Prozent betragen, sofern er, beispielsweise durch einen Aufschlag für ein höheres Risiko, gerechtfertigt ist. Es ging beim Freigeld keinen Moment lang darum, die Zinsen niedrig zu halten oder sie zu beseitigen. Es ging nur darum, Ungerechtigkeiten zu beseitigen.

Dabei kannte man noch nicht die heutige Entkopplung von Sollzinsen und Habenzinsen. Damals wurden Darlehen gegeben, die sich aus den Spareinlagen speisten und denen entsprechend Zinsen einbrachten. So funktioniert das Bankwesen heute nicht mehr. Heute ist es sogar so, daß ich tatsächlich genau 0,00% Zinsen bekomme, während die Banken den Reichen nach wie vor Angebote von niemals unter 20% Zinsen machen (so bestätigte das ein gewisser Herr Ackermann während der letzten Krise). Die Sollzinsen sind jedoch für alle so horrend wie nie zuvor.

Und in spekulativem Ausblick gemahnt mich dies eher an gruselige Planwirtschaftsspielereien.
Um mit Schwundgeld den Kreislauf am Laufen zu halten, bewahrt die Masse die Kommune vorm Exit, würde aber so mal rumgesponnen für diese bedeuten; z.B. zum Kauf eines Autos Jahre vorher einen Berechtigungsschein zum Bezug und vorzeitlichen Abzahlung dessen abschließen zu müssen. Das wär doch toll und die ideale BESICHERUNG der Automobilkolchose.:lol2:
Reiche stört dies nicht, da diese ohnehin nicht auf die „dusselige“ Idee kommen, ihr Geld so irgendwie sicher zu parken. Das bisschen Risiko in die Aktien der Automobilkolchose zu investieren, können die auch bei „Dieselspinnereien“ ab. Die investieren einfach um.

Planwirtschaft hat mit Schwundgeld so viel zu tun wie Tomaten mit Brücken. Schwundgeld alleine ist noch kein Wirtschaftskonzept. Die Idee dahinter ging auch noch in die genau entgegengesetzte Richtung, nämlich die Perfektionierung des Marktes. In einem perfektem Markt braucht man selbstverständlich keinen Berechtigungsschein. Automobilkolchosen wären auch nicht besichert.

Was sich allerdings mit einem Schwundgeld nicht vermeiden läßt: Der Wechselkurs gegenüber anderen Währungen rauscht in unermeßliche Tiefen. Ideal für wirklich sehr, sehr, sehr exportlastige Wirtschaften. Das erklärt wohl den geographischen Ursprung der Idee.

Zudem empfinde ich diese Wirtschafts;- und Geldthemen in diesem Ausmaß als grenzwertig zum Thema des Forums und zur Fadeneröffnung haben wir schon längst den Faden verloren.

Das stimmt. Es wird wohl niemand Erfahrungsberichte beisteuern können. Wir können nur noch spekulieren. Zum Beispiel darüber, was passieren wird, wenn der Pegelstand des Rheins weiterhin so niedrig bleibt. Zur Zeit geht einer Tankstelle nach der anderen das Benzin aus, weil das über den Rhein in Speichertanks geliefert wird. Das heißt geliefert wurde als der Rhein dafür noch genügend Wasser führte. Deshalb sind die Benzinpreise schon das ganze Jahr über so hoch. Aber es sieht so aus als würde das einfach hingenommen und nicht als eine Notlage erkannt. Ist es etwa nicht offensichtlich wie sehr unsere Wirtschaft von Benzin und Diesel abhängt?

Gruß,
Ranma

Zu "Wasser" immer!

rauhnacht, Donnerstag, 08.11.2018, 20:17 vor 1957 Tagen @ Ranma (2674 Aufrufe)

Hallo Ranma,
ich hab kaum Zeit: Ich bin durchaus der Meinung, dass meine etwas flapsigen Einlassungen zu Wörgl stimmen, lass das jetzt aber so stehen.
Dein eigentliches Thema interessiert mich mehr.

Hierzu in Kürze:


Das stimmt. Es wird wohl niemand Erfahrungsberichte beisteuern können. Wir können nur noch spekulieren. Zum Beispiel darüber, was passieren wird, wenn der Pegelstand des Rheins weiterhin so niedrig bleibt. Zur Zeit geht einer Tankstelle nach der anderen das Benzin aus, weil das über den Rhein in Speichertanks geliefert wird. Das heißt geliefert wurde als der Rhein dafür noch genügend Wasser führte. Deshalb sind die Benzinpreise schon das ganze Jahr über so hoch. Aber es sieht so aus als würde das einfach hingenommen und nicht als eine Notlage erkannt. Ist es etwa nicht offensichtlich wie sehr unsere Wirtschaft von Benzin und Diesel abhängt?

Am 26.Oktober wurde die Ölreserve Deutschlands eben deswegen begrenzt freigegeben. Statt den Bürgern in ihrem Wohlfühlmodus ohne Panikmache mit zu teilen, dass es vielleicht ganz gut wäre, unnötige Fahrten zu vermeiden ----
macht man Das. In der Annahme, Hoffnung oder Fahrlässigkeit, dass es über das Winterhalbjahr dann schon genug regnen wird.

Viele Grüße
Rauhnacht

Anstatt einer Antwort

Deutscher im Exil @, Dienstag, 06.11.2018, 22:09 vor 1959 Tagen @ dziamdzia (2756 Aufrufe)

Grüß Gott,

pardon, aber dieser Text ist mir zu wirr, zu skuril, zu irrational und zeugt von völlig fehlender Faktenkenntnis wirtschaftlicher Hintergründe und Zusammenhänge, als daß ich meine Zeit und Kraft für eine detaillierte Erwiderung opfern würde.

Sie haben meine Texte vielleicht gelesen, aber sicher nichts davon verstanden.

Da haben ich wirklich Besseres zu tun als zu antworten z.B. auf:

Du verwechselst Eigenschaften des Lebens an sich mit Eigenschaften des Geldsystems

Niemand zwingt Dich zu leben.

Sei froh dass es Geld gibt

Ohne Schuld kein Geld

Ein schuldfreies Geld ist schlicht und einfach ein Geld, was nicht funktioniert.

Da bleibt mir nur die Frage: Was haben Sie geraucht?

Habe die Ehre!

Geld ist eine Ware; siehe "Geldsozialismus" von Roland Baader

Zugeroaster, Donnerstag, 08.11.2018, 20:29 vor 1957 Tagen @ Deutscher im Exil (2682 Aufrufe)

Hallo,

Geld ist eine (hoch-liquide Tausch-) Ware, die aber - entgegen dem Etikett der angeblichen freien Marktwirtschaft - in nahezu allen Ländern der Erde zwangsverwaltet wird, um den mächtigsten Kreisen direkten Zugriff auf die Arbeitsleistung aller fleissigen Menschen zu ermöglichen.

Roland Baader hat in seinem kleinen Büchlein "Geldsozialismus" das sehr schon beschrieben.

Und ja, der Zins ist nicht böse, er ist die Entlohnung für den Verzicht der Sparsamen, die nicht gleich alle ihre Werte verbrauchen und sie anderen zur Ermöglichung ihre Vorhaben zur Verfügung stellen.

Und das "Geld aus dem Nichts" geschöpft wird, glaubt man auch nur solange, wie man sich nicht mit dem Kommerzrecht auseinander gesetzt hat:

Jede "Geburtsurkunde" ist demnach ein belastbares Zertifikat /Kollateral, das zur Absicherung einer Geldschöpfung herangezogen wird. Es degradiert den Menschen aus Fleisch und Blut zur unmündigen Person, die sich in die Obhut eines Unternehmens namens Staat begibt und dafür auf den Status als nur dem Schöpfer verantwortliches Wesen verzichtet.

Die - zugegebenermaßen etwas wirre - Zusammenstellung von Hans Meier

http://www.humanitaeres-zentrum.de/wp-content/uploads/2017/05/160702_Hintergrundwissen.pdf

oder die Interviews die die RRReaktion mit einem UN-Diplomaten geführt hat:

http://rrredaktion.eu/wir-die-rrredaktion-beginnen-eine-interview-serie-ueber-die-einschaetzung-deutschlands-in-der-welt-ein-diplomat-einer-un-nahen-organisation-packt-aus/

geben einen Einblick in diese selbstverständlich komplett verschwörungstheoretische Sicht auf unser Dasein.

Gruß

Zugeroaster

Ein weiterer Gefangener gelernter Denkstrukturen

Deutscher im Exil @, Donnerstag, 08.11.2018, 22:25 vor 1957 Tagen @ Zugeroaster (2719 Aufrufe)

Jo mei,

noch oaner, dessen Denken in den angelesenen Strukturen gefangen ist und der es noch nicht mal merkt.

Mal kurz Ihre wichtigsten Denkfehler widerlegt:

dasß "Geld aus dem Nichts" geschöpft wird, glaubt man auch nur solange, wie man sich nicht mit dem Kommerzrecht auseinander gesetzt hat

Purer Blödsinn!

Zumal es erstens nicht um "Glauben" geht, sondern die Fakten der Gelderschaffung aus dem Nichts zu 100% bewiesen sind. Nicht nur die Buba hat es selbst berichtet, siehe auch Prof. Franz Hörmann, Andreas Popp und viele andere.

Zweitens hat die Art der Gelderschaffung erst mal nichts mit dem Debitismus (wahrscheinlich meinen Sie dies hier mit "Kommerzrecht" [Handelsrecht]) zu tun. Nur weil diese Kombination fast allen Menschen die einzig vorstellbare ist, heißt das noch lange nicht, daß es keine Alternativen gäbe.

Sie tun aber genau, als wäre das gottgegeben unabwendbar und also alternativlos". Falsch!

der Zins ist nicht böse, er ist die Entlohnung für den Verzicht der Sparsamen

Na dann weisen Sie doch mal nach, wo und wie die primären Zinsnehmer "sparsam" sind und wegen "Konsumverzicht" ein Anrecht auf Zins hätten. Nota bene: "Zinsnehmer" sind primär Zentral- und Geschäftsbanken und denen ähnliche Institute. Es geht nicht um den Zins der Tante Erna, die das ihrem Neffen zum Hausbau leiht, denn das sind im Vergleich nur unbedeutende Nachkommastellen.

das zur Absicherung einer Geldschöpfung herangezogen wird

Purer Quatsch!

Bitte nachweisen, wie das geschieht! Wer unterschreibt dafür?

Die Märchen, daß jede Geburtsurkunde als Pfand gilt, kenne ich, aber noch nie wurde gesagt, WER diesen Pfand denn erhält, warum und doch welchen Rechtsakt. Buba und Geschäftsbanken jedenfalls nehmen keine Geburtsurkunden als Pfand. Versuchen Sie es doch mal!

Wenn eine Zentralbank Geld erschafft, wer wird dann wie dafür zur "Absicherung herangezogen"? Falsch schon, weil auch Geschäftsbanken Geld selbst erschaffen (die Mindestreserve Hinterlegung lasse ich jetzt mal außen vor, zumal auch das jüngst extrem verwässert wurde). Da bürgt allerdings der Kreditnehmer - und wieder sind wir im Debitismus.

Mir reicht's!

Ich finde es extrem raurig, daß fast alle hier, die auf meine Ausführungen geantwortet haben, ganz offensichtlich

  • meine Ausführungen nicht aufmerksam gelesen
  • und/oder nicht verstanden haben
  • und sicher nicht in der Lage oder bereit sind, alternative Rechtssysteme und Methoden der Gelderschaffung überhaupt nur für denkbar zu halten.
  • am schlimmsten ist aber, daß man die aktuelle Situation als die einzig mögliche akzeptiert!

Gruß

Entschuldigung, DiE, wollte Sie nicht verärgern

Zugeroaster, Freitag, 09.11.2018, 09:58 vor 1957 Tagen @ Deutscher im Exil (2674 Aufrufe)
bearbeitet von Zugeroaster, Freitag, 09.11.2018, 10:26

Hallo Deutscher im Exil,

noch oaner, dessen Denken in den angelesenen Strukturen gefangen ist und der es noch nicht mal merkt.

Wie frei/gefangen jemand ist, kann man meines Erachtens nicht an ein paar wenigen Forumsbeiträgen ablesen.

...Nicht nur die Buba hat es selbst berichtet, siehe auch Prof. >Franz Hörmann, Andreas Popp

In der Tat sieht es aus Sicht der Personen, die Gegenstand des von ganz wenigen souveränen Menschen geschaffenen Systems sind, so aus, als ob die Tauschware Geld aus dem "Nichts" entsteht. Es wäre ungeschickt, glückliche Sklaven aufzuwecken...

...ist, heißt das noch lange nicht, dass es keine Alternativen gäbe.

Sie irren und tun mir Unrecht: Es gibt die Alternative sehr wohl, nämlich in dem Recht für Jeden, selbst die Tauschware Geld produzieren zu dürfen (also kein von den wenigen souveränen Menschen für die Personen vorgegebenes, demnächst weltweit einheitliches Zwangsgeld)!
Und am wirklichen freien Markt setzen sich dann die Tauschwaren durch, welche das größte Vertrauen der wirtschaftlich Handelnden genießen.

... "Zinsnehmer" sind primär Zentral- und Geschäftsbanken und denen ähnliche Institute.

Der Zins ist der Preis der Tauschware Geld, wie er sich in einem freien Markt von souveränen, wirtschaftlich handelnden Menschen bilden würde; dass er durch BiZ, Zentral-/Geschäftsbanken vorgegeben wird, ist der beste Hinweis auf den - offenbar für Sie bislang auch verborgenen - Sinn des heutigen Systems: Eben der Abschöpfung von Arbeits-/Lebensleistung von unfreien Personen, zu denen wir alle hier gehören. Auch Ihr Exil gebendes "Land" ist im internationalen Handelsregister als Unternehmen registriert; Sie somit auch als "Personal" desselben...

... Versuchen Sie es doch mal!

Wie oben schon geschrieben, gelten für unfreie Personen andere Regeln als für die paar wenigen souveräne Menschen weltweit.

...Mir reicht's!

Entschuldigen Sie, es war nicht meine Absicht, Sie zu verbittern; zumal ich Ihre Erfahrung als freier Unternehmer sehr schätze: Ihre Erfahrung, dass man nicht gerne hat, wenn man sich außerhalb des Bankensystems für sein weiteres unternehmerisches Wachstum finanziert, fand ich z.B. sehr interessant. Allerdings stützt es auch die These, dass sämtliches Handeln von uns unfreien Personen den wenigen souveränen Menschen einen Gewinn bringen muss.

Ich finde es extrem traurig, dass fast alle hier, die auf meine Ausführungen geantwortet >haben, ganz offensichtlich

Seien Sie bitte nicht so pessimistisch, wenn nur wenige, lange Ausführungen wirklich lesen. Ich klinke mich - wahrscheinlich wegen der mir fehlenden humanistische Bildung - als Techniker bei Erklärungsmodellen, die mir als zu komplizierend vorkommend, auch gerne vorschnell aus.

Gruß

Zugeroaster

Diskussionen mit Ihnen sind sinnlos + Alternativen zum Fiat-Geld + Lehrstunde zu Akzepten

Deutscher im Exil @, Freitag, 09.11.2018, 10:51 vor 1957 Tagen @ Zugeroaster (2698 Aufrufe)

Hallo Zugeroaster,

eine Diskussion ist völlig sinnlos, wenn man (hier: Sie) die Ausführungen und Argumente des Diskussions-Partners überhaupt nicht zur Kenntnis nimmt. Das qualifiziert einen Troll.

Das haben Sie vor Ihrem letzten Beitrag m.E. noch immer nicht.

Vor allem ignorieren Sie völlig, daß ich primär die Reduzierung der Debitisten auf eine wohlwollende Zustands-Beschreibung und damit auch die fast völlige Abwesenheit einer Diskussion von Alternativen kritisiert hatte.

Und wesentliche Punkte Ihrer Ausführungen waren grundfalsch, wie Ihnen ja im Beitrag von @Quintus aufgezeigt wurde. Diese Mühe wollte ich mir nicht machen, wenn Sie einfach so in der Mitte einer Diskussion aufsetzen und faktischen Unsinn beisteuern.

Kurz dazu:

Es gibt die Alternative sehr wohl, nämlich in dem Recht für Jeden, selbst die Tauschware Geld produzieren zu dürfen (also kein von den wenigen souveränen Menschen für die Personen vorgegebenes...

1) "Souveräne Menschen" - wer soll das sein? Wie sollen Sie das erreichen? Jeder im Debitismus ist Sklave des Zinses, der in jeder Ware, Leistung, Miete steckt.

2) Es gäbe viele andere und praktikablere Varianten zum derzeitigen Fiatgeld. Allein der Mechanismus von Akzepten wäre eine ideale Vorlage, die mit heutiger Technik wahrscheinlich perfektioniert werden könnte (evtl. mit Blockchain, aber da bin ich kein Experte).

Um das zu beurteilen, muß man aber den sehr alten Mechanismus von Akzepten kennen und verstehen. Das kennen die wenigsten Menschen.

Minimale Lehrstunde zu Akzepten

Akzepte können (und werden) gehandelt, also fast wie Noten weitergegeben, heute in der Praxis aber nur zwischen Banken. Funktional sind sie damit dem Notengeld sehr nahe.

Akzepte basieren auf derselben "Werthaltigkeit" wie Noten oder Buchgeld und das ist allein das Vertrauen des Wechsel-Annehmers in die Zahlungsfähigkeit des "Bezogenen" (Schuldners). Der "Bezogene" und die weiteren anderen Wechselbeteiligten (zwischenzeitliche Halter, also Ankäufer) haften bedingungslos (keine Einrede möglich) für die Einlösung des Wechsels, also die Bezahlung der Wechselsumme.
Nota bene: Bezüglich der Haftung früherer Halter in einer Kette bin ich mir nicht mehr zu 100% sicher. Meine Wechselgeschäfte endeten vor langer Zeit. Ich meine aber, mich daran zu erinnern.

Es ist auch möglich und üblich, daß Bezogener (Aussteller, Schuldner) und Annehmer identisch sind, wodurch faktisch Geld erschaffen wird, was aber erst nach außen wirksam wird, sobald dieser Wechsel an einen Dritten verkauft wird und das sind heute i.a.R. Geschäftsbanken.

Ebenso sind Scheck-Wechsel-Geschäfte möglich und üblich, womit Wechsel zu reinen Finanzierungen (Finanzwechsel, gegenüber Handelswechseln, die der Bezahlung einer Ware dienen) mutieren, d.h. der Ankäufer eines Wechsels stellt einen Scheck aus, der sofort fällig ist, während der Wechsel erst später (nicht zwingend aber i.d.R. drei Monate, um "rediskontfähig" zu sein, also damit die Buba solche Wechsel ankauft) fällig wird. Das ist damit also ein Kreditgeschäft.

Wechsel werden sehr häufig (überwiegend?) am Ende der Kette von der Buba angekauft. Dafür müssen sie "rediskontfähig" sein, d.h. eine Reihe formaler Bedingungen erfüllen.

Aus diesem bewährten MUSTER könnte man leicht Alternativ-Währungen entwickeln, die faktisch als Noten umlaufen. Ich jedenfalls würde solche "Noten" von Firmen wie SAP, Siemens, Daimler oder BMW etc akzeptieren (ankaufen), solange das ausgegebene Volumen in einem vernünftigen Verhältnis zu den dortigen Aktiva steht.

Aber das wäre nur eine Variante von einigen weiteren.

Der Zins ist der Preis der Tauschware Geld, wie er sich in einem freien Markt von souveränen, wirtschaftlich handelnden Menschen bilden würde; dass er durch BIZ, Zentral-/Geschäftsbanken vorgegeben wird, ist der beste Hinweis auf den - offenbar für Sie bislang auch verborgenen - Sinn des heutigen Systems

1) Aus dem Nichts erschaffenes Geld hat keinen gerechtfertigten Preis, denn die Erschaffung hat keine Kosten verursacht. Also ist Zins nicht gerechtfertigt, dieser Zins ist Betrug.

Sie schreiben großen Quatsch von Tante Erna, die aber im Wirtschaftsleben kaum eine Rolle spielt.

2) Ganz direkt: Ich finde es eine Dreistigkeit, solche Behauptungen ("für Sie bislang auch verborgenen Sinn") aufzustellen, wenn und weil man meine früheren Ausführungen in diesem Faden noch immer nicht gelesen hat.

Ich schrieb weiter oben in diesem Faden u.a:

Eigenzitat1:
Faktisch dient die Gelderschaffung aus dem Nichts durch Zentral- und Geschäftsbanken der extremsten Ausbeutung der arbeitenden Bevölkerung durch Zinsen, die in jeder Ware, Leistung und vor allem Miete enthalten sind.

Eigenzitat2:
Geldschaffung aus dem Nichts in einem debitistischen Wirtschafts- und (Un)Rechts-System ist immer und zwingend die wohl mächstigste Form, "Schuld" (= Abhängigkeit, Versklavung, Diktat) durch "Schulden" zu erreichen verbunden mit Ausbeutung durch Zins als unsichtbare und nur wenigen bekannte und unumgehbare Zwangsabgabe.

Meine Zeit ist mir zu schade, um weiter auf Beiträge von Leuten zu antworten, die erstens einen eklatanten Mangel an Sachkenntnis haben (siehe Ihre falschen Thesen von Zins und Gelderschaffung) und sich ferner noch nicht mal in den bestehenden Faden einlesen.

Nur Politiker und die Journaille dürfen von Dingen schwätzen, von denen sie keine Ahnung haben, jedoch gestehe ich dieses Recht niemandem zu, der meine Zeit haben möchte.

Habe die Ehre

Alternativwährung

dziamdzia, Freitag, 09.11.2018, 20:45 vor 1956 Tagen @ Deutscher im Exil (2712 Aufrufe)
bearbeitet von dziamdzia, Freitag, 09.11.2018, 20:59

Grüß Gott,

Aus diesem bewährten MUSTER könnte man leicht Alternativ-Währungen entwickeln, die faktisch als Noten umlaufen. Ich jedenfalls würde solche "Noten" von Firmen wie SAP, Siemens, Daimler oder BMW etc akzeptieren (ankaufen)

Hier ist wohl der Wissensstand vor 40 Jahren stehen geblieben, denn solche Noten gibt es, man nennt sie Unternehmensanleihen, z.B. Daimler-Anleihe: 4,000% bis 08.04.2019, man kann sie in dieser tollen Erfindung namens Internet online handeln, jeder Discount-Broker bietet das an, kostet wenige Mausklicks. Kaufe ich auch (nicht von Daimler wohlgemerkt) denn besser als Nullzins auf dem Tagesgeldkonto sind solche "Noten" allemal.

Akzepte, Wechsel, Anleihen können allerdings natürlich NIEMALS eine Alternativ-Währung sein, da sie ja Zahlungsversprechungen IN EINER WÄHRUNG sind. Ohne Euro kein Wechsel, kein Akzept, keine Anleihe.
Also nochmal zum mitschreiben: Du hast keine Alternativ-Währung benannt, sondern lediglich dokumentiert, dass Du den Unterschied zwischen einer Währung und einem Finanzinstrument IN DIESER WÄHRUNG nicht kennst.

Aber rein theoretisch wäre es möglich (und das ist möglicherweise sogar Dein Gedanke gewesen, den Du nur nirgends klar benannt hast), dass alle Deutschen ihre kompletten Ersparnisse in solche "Noten" von Daimler oder Siemens umwandeln.
Theoretisch könnte der Euro als zugrunde liegende Währung nun völlig in den Hintergrund treten, indem jetzt erst der Handwerker, später auch der Friseur, schließlich auch der Supermarkt und vor allem: das Finanzamt! diese "Noten" annimmt. Dann muss niemand die Noten mehr in Euro wechseln und der Euro würde als stille "Deckung" der neuen Währung fungieren, ähnlich wie eingelagerte Goldbarren bei einer gold-gedeckten Währung. Irgendwann würde man den Euro ganz abschaffen, da niemand ihn mehr eingefordert hat, und nun wäre der Siegeszug Deiner Alternativ-Währung vollendet. Nennen wir die neue Währung Dir zu Ehren doch "Exilante" :)

Da gibt es nur ein Problem.
Wer die letzten Monate nicht in einer Höhle gelebt hat, weiß in welchen Schwierigkeiten die deutsche Auto-Industrie steckt. Bis auf Ford und Tesla ist in den USA bislang jeder Autohersteller schon mal zahlungsunfähig gewesen; eine Liste untergegangener Unternehmen habe ich unten Interesse-halber angehangen.
Allgemein hast Du mit SAP und Daimler zwei der sich wohl am heftigsten kannibalisierenden Branchen gefunden (IT & Automotive), in der wenige übrig gebliebene Unternehmen auf einem Friedhof von aber-tausenden untergegangenen Konkurrenten um ihr Überleben kämpfen.
Auf solche Unternehmen eine Währung gründen zu wollen, und damit das Wohl und Wehe einer ganzen Nation davon abhängig zu machen, ist reiner Irrsinn.
Du hast diese Unternehmen ausgewählt, weil sie wenigstens groß sind. Aber sie sind immer noch nur ein Fliegenschiss gegenüber der gesamten Volkswirtschaft, deren finanzielles Überleben dann von der Wert-Haltigkeit dieser "Noten" abhinge.

Eine Alternativ-Währung auf Basis beliebig vieler unterschiedlicher Unternehmen dagegen ist praktisch nicht machbar, denn der Wert solcher Noten oder Wechsel gegeneinander wäre nicht stabil. Jede schlechte oder gute Nachricht aus dem Unternehmen, jede Schlagzeile würde den Wert ändern. Berichtet Siemens tolle Halbjahreszahlen, so würde der Wert etwa gegen eine Daimler-"Note" massiv ansteigen. Wie soll das praktisch mit dem Bezahlen im Supermarkt funktionieren?
Willst du mit dem Kassierer aushandeln, wie viele Siemens-Noten jetzt einer Daimler-Note entsprechen? Und welche Preise stehen auf den Produkten? Ein Daimler-Preis, ein Siemens-Preis, ein Preis für jedes Unternehmen in Deutschland? Die Preise müssten sich permanent ändern; wenn Daimler kurz vor dem Bankrott stünde, ist auch die Note kaum noch was wert, und etwa der Preis für einen Sack Kartoffeln in "Daimler-Noten" müsste massiv ansteigen. Wie soll das praktisch gehen? Denkt man den Gedanken weiter, kann ja nicht nur Daimler solche Noten ausgeben sondern auch jeder Privatmann kann solche Zahlungsversprechen ausgeben - etwa für einen Hausbau. Wie soll bei x-Millionen ausgegebenen Noten noch irgendein Preis festgestellt werden?

Es ist auch möglich und üblich, dass Bezogener (Aussteller, Schuldner) und Annehmer identisch sind, wodurch faktisch Geld erschaffen wird,

Das war ja mein Argument, dass Geld so oder so immer aus dem Nichts entsteht, weil es so oder so eben nur eine VERSPRECHUNG ist.
Wie sollte es auch etwas anderes sein? Deine Akzepte sind auch nur Versprechungen, und sie entstehen auch aus dem Nichts.

Aus dem Nichts erschaffenes Geld hat keinen gerechtfertigten Preis, denn die Erschaffung hat keine Kosten verursacht. Also ist Zins nicht gerechtfertigt, dieser Zins ist Betrug.

Der Zins entschädigt nicht den Schuldner (der in der Tat mit der In-die-Welt-Setzung seines Versprechens "ich werde xyz zurückzahlen" keine Kosten hatte) sondern eine Entschädigung des Gläubigers! Also in Deinem Beispiel eine Entschädigung für denjenigen, der eine Anleihe von Daimler kauft und die (derzeit erheblichen) Risiken dieser Investition, inklusive Totalverlust, zu tragen. Das aus-dem-Nichts Erschaffen des Geldes dagegen KOSTET SEHR WOHL ETWAS. Die Bankangestellten sind genauso wenig umsonst wie der Strom für die Computer bzw. die Erschaffung und Wartung der Software und Netzwerke oder die Gebäude, die notwendig sind, um diese Dienstleistung zu erbringen.

Wir halten fest:
-Du hast immer noch nicht verstanden, was Zinsen sind
-Deine Alternativwährung ist auch nur ein aus dem Nichts entstehendes Zahlungsversprechen und damit um nichts besser als Fiat-Geld
-Deine Alternativwährung ist entweder gar keine Währung, sondern nur ein weiteres Finanzinstrument in einer Währung z.B. Euro
-oder deine Alternativ-Währung beruht darauf, eine ganze Nation von dem Schicksal eines einzigen Unternehmens abhängig zu machen
-oder Deine Alternativ-Währung beruht auf Noten, die jeder ausgeben kann, und in der für keine einzige Ware mehr ein Preis feststellbar ist

Ich nehme daher zur Kenntnis, dass Dein ganzer Beitrag nur eine freche Aneinanderreihung von Angeber-Fachwörtern ist, von denen Du wohl annimmst, sie würden genug Eindruck und Verwirrung stiften, damit niemand Deine grotesken Behauptungen einer "Alternativ-Währung" kritisch hinterfrage. Das eigentliche Ziel dieses Verwirrspiels scheint das Austeilen persönlicher Beleidigungen zu sein, wir wären alle zu dumm, Deine Ausführungen zu verstehen. Da bist Du bei mir an der falschen Adresse gelandet.

Dennoch beste Grüße,
Dziamdzia

P.S. eine kurze Liste untergegangener Automarken.


American Motors (AMC) (1966–1987)
Apollo (1962–1964)
Aptera Motors (2005-2011)
Autoette (1948–1970)
Bricklin (1974–1976)
Checker (1922–1982)
Citicar (1974–1976)
Corbin (1999–2003)
Dale (1974)
DeLorean (1981–1982)
DeSoto (1928–1961)
Dovell (circa 1980s)
Eagle (1988–1998)
Edsel (1958–1960)
Electricar (1950–1966)
Eshelman (1953–1961)
Fiberfab (circa 1960s)
Fisker (2007-2013)
Frazen (1951–1962)
Gaslight (1960-circa 1961)
Geo (1989–1997)
Henney (1960–1964)
Hummer (1992–2010)
Imperial (1955–1975, 1981–1983)
International Harvester (1907–1975)
King Midget (1947–1970)
Mercury (1939–2010)
Nu-Klea (1959–1960)
Oldsmobile (1897–2004)
Plymouth (1928–2001)
Pontiac (1926–2010)
Powell (1930s-1960s)
Rambler (1958–1969)
REO (or Reo) (1905–1975)
Saab (1937–2012)
Saturn (1985–2010)
Studebaker (1902–1967)
Stutz (1968–1987)
Stutz (1968–1987)
Vector (1971–1999, 2006-2010)
White (1902–1981)
Willys (1916–1918, 1930–1942, 1953–1963)

Ende der Trollfütterung

Deutscher im Exil @, Samstag, 10.11.2018, 05:50 vor 1956 Tagen @ dziamdzia (2776 Aufrufe)

Hallo Forum,

ich bitte um Verständnis, wenn meine Fütterung von Trollen angesichts solchen Unsinns hiermit zum Ende kommt, denn es geht denen längst nicht mehr um Denkmodelle, sondern primär ad hominem bei typischem Trollverhalten.

Für die Leser ein paar Beispiele und Begründungen:

Ich schrieb:

Aus diesem bewährten MUSTER könnte man leicht Alternativ-Währungen entwickeln, die faktisch als Noten umlaufen.

Mir wird entgegnet, meine Vorschläge als MUSTER einer Weiterentwicklung beziehen sich auf DIE Währung eines Staates:

Akzepte, Wechsel, Anleihen können allerdings natürlich NIEMALS eine Alternativ-Währung sein, da sie ja Zahlungsversprechungen IN EINER WÄHRUNG sind.

Reine Unterstellung und Phantasie. Ich schrieb nirgends, daß Alternativen sich der STAATS-Währung bedienen sollten. Deshalb ja auch explizit mein Plural oben bei "Währungen".

Es geht Trollen in Antworten an mich gar nicht um Denkmodelle, man geht auf meine Aussagen gar nicht ein oder (ver)fälscht sie. Typisches Trollverhalten.

Dazu:

Wissensstand vor 40 Jahren stehen geblieben, denn solche Noten gibt es, man nennt sie Unternehmensanleihen

Der Troll setzt Anleihen mit Noten gleich! Absurd

Anleihen und Akzepte sind funktional und juristisch etwas völlig anderes - und Unternehmens-Anleihen sind keineswegs neu, sondern eine sehr alte, eher mit Aktien vergleichbare Finanzierungsform, die in vielen Aspekten funktional und rechtlich von umlaufenden "Noten" genauso weit entfernt sind wie Aktien. Aber mit einer Anleihe oder Aktie an der Tanke zu bezahlen, ist kaum praktikabel, primär elektronische Weiterentwicklungen auf der Basis von Akzepten könnten das sehr wohl sein.

Das wäre etwa vergleichbar mit Grenzgebieten, in denen man in mehr als einer Währung zahlen konnte und heute noch kann. Noch heute sind die alte DM und Euro in einigen Staaten des ehem. Jugoslawien Sekundär-Währungen, die als Noten real getauscht werden.

Eine Weiterentwicklung basierend auf dem Muster von Akzepten primär in elektronischer Form wäre technisch kein Problem, auch nicht als physische Alternativ-Geldnote (in eigener Währung oder z.B. als Bezug auf Gold).

Entgegnungen auf vom Troll mir untergeschobene Argumente:

möglicherweise sogar Dein Gedanke gewesen, den Du nur nirgends klar benannt hast, ihre kompletten Ersparnisse in solche "Noten" von Daimler oder Siemens umwandeln

"den Du nur nirgends klar benannt hast" klar, weil das Blödsinn ist, den man mir unterschieben will (z.B. "umwandeln")!

niemand die Noten mehr in Euro wechseln


Alternativ-Währungen werden nicht gewechselt bzw. müssen nicht zwingend. Sie brauchen keine Beziehung zu einer Staatswährung, könnten (Hallo! Konjunktiv nicht übersehen!) aber z.B. in Gold eine Beziehung haben, was viele als das "einzige Geld" bezeichnen. Aber ich wollte hier absichtlich keine konkreten Modelle entwickeln, u.a. weil solche Denkmodelle meine Zeit übersteigen und hier eh nur wirtschaftliche Laien zu finden sind.

hast Du mit SAP und Daimler zwei der sich wohl am heftigsten kannibalisierenden Branchen

Das ist hanebüchener Unsinn! Denn SAP als hochprofitabler Weltmarktführer in Großunternehmens-Software und die deutsche Autoindustrie sind trotz der allein politisch motivierten Angriffe viel gesünder als fast alle Staaten (gesehen hier als Währungs-Emittenten).

Klassische Trollerei!

Akzepte sind auch nur Versprechungen, und sie entstehen auch aus dem Nichts

Keine Ahnung vom Thema, noch nicht mal exakt gelesen, was ich schrieb, aber eine feste Meinung, die als Fakt ausgegeben wird. Und ferner mir die Unterstellung untergeschoben, meine Alternativen würden sind der Staatswährung bedienen. Mitnichten. Steht nirgends bei mir.

Der Troll kennt nicht die Varianten von Akzepten (von denen ich einen Teil sogar aufführte), hat auch nicht gelesen, was ich als Beispiele nannte und ignoriert erneut, daß ich schrieb "nach dem Muster von Akzepten".

wir wären alle zu dumm, Deine Ausführungen zu verstehen

Von "dumm" schrieb ich nichts (meine Gedanken sind frei), auch nicht implizit, wohl aber, was klar bewiesen ist:

  • frei von Faktenwissen, das hier nun mal nötig ist, und dessen Abwesenheit mehrfach im Detail bewiesen wurde
  • ohne meine Ausführungen gründlich gelesen zu haben
  • bei klassischem Trollverhalten.

Für mich ist die Diskussion hierzu generell beendet. Ich lasse mir nicht auf diesem Niveau meine Zeit stehlen.

Habe die Ehre!

Welchen Sinn haben die Alternativwährungen?

Ranma, Sonntag, 11.11.2018, 09:08 vor 1955 Tagen @ dziamdzia (2529 Aufrufe)

Hallo!

Aus diesem bewährten MUSTER könnte man leicht Alternativ-Währungen entwickeln, die faktisch als Noten umlaufen. Ich jedenfalls würde solche "Noten" von Firmen wie SAP, Siemens, Daimler oder BMW etc akzeptieren (ankaufen)

Das kann man zwar machen, aber man kann auch gleich Euro nehmen. Das wäre das Gleiche in weniger umständlich.

Da gibt es nur ein Problem.
Wer die letzten Monate nicht in einer Höhle gelebt hat, weiß in welchen Schwierigkeiten die deutsche Auto-Industrie steckt. Bis auf Ford und Tesla ist in den USA bislang jeder Autohersteller schon mal zahlungsunfähig gewesen; eine Liste untergegangener Unternehmen habe ich unten Interesse-halber angehangen.
Allgemein hast Du mit SAP und Daimler zwei der sich wohl am heftigsten kannibalisierenden Branchen gefunden (IT & Automotive), in der wenige übrig gebliebene Unternehmen auf einem Friedhof von aber-tausenden untergegangenen Konkurrenten um ihr Überleben kämpfen.

Wenn du schon ein alternatives Wirtschaftssystem entwickeln willst, dann doch besser gleich eines, in dem die Unternehmen nicht reihenweise untergehen.

Darin liegt in unserem Wirtschaftssystem doch das eigentliche Problem: Ohne Unternehmen keine Löhne, ohne Löhne kein Konsum und keine Steuern und Abgaben auf die Löhne, ohne Konsum auch keine indirekten Steuern und Abgaben, also keine Staatseinnahmen und daher auch keine Ausgaben für staatliche Aufgaben. Der Staat spart sich kaputt, die Leute verarmen und die Politiker wollen nichts weiter tun als einen Schwarzen Peter hin und her zu schieben. Eigentlich müßten sie stattdessen für viele Jungunternehmer sorgen, aber denen werden nur Steine in den Weg gelegt und Knüppel gegen die Beine geworfen. Vor allem bekommt man keinerlei Startkapital. Als Folge davon kann es mit der Wirtschaft nur abwärts gehen.

Das war ja mein Argument, dass Geld so oder so immer aus dem Nichts entsteht, weil es so oder so eben nur eine VERSPRECHUNG ist.
Wie sollte es auch etwas anderes sein? Deine Akzepte sind auch nur Versprechungen, und sie entstehen auch aus dem Nichts.

Im frühen zwanzigsten Jahrhundert konnte man noch Unternehmen gründen, weil man Startkapital dafür bekam. Zum Ausgleich für das Risiko wurden die Zinsen gemäß der Erfahrung der Banken erhöht. Heute dient nur noch die Behauptung einer Risikoprämie als Vorwand für zu hohe Zinsen, während man Sicherheiten hinterlegen muß, um das Risiko abzusichern. Das bedeutet einerseits, daß Geld nicht aus dem Nichts entsteht, sondern Immobilien oder Wertgegenstände als Ursprung des Geldes dienen, was man im Gelben Forum wohl zedieren nennt. Jedenfalls lebt die Wirtschaft auf diese Weise von der Substanz. Das bedeutet andererseits, daß ein Unternehmensgründer in spe wiederum keinen Kredit bekommt, weil die Substanz erst vorhanden sein muß, bevor man von der Substanz leben kann. In Folge dessen geht es mit unserer Wirtschaft immer nur abwärts.

Einen Ausweg daraus wolltet ihr beide zeigen, indem ihr Instrumente zur Unternehmensfinanzierung vorstelltet. Das Problem mit beiden ist jedoch, daß sie nur von etablierten, bekannten, großen Unternehmen verwendet werden können. Nicht jedoch für die so nötige Gründung neuer Unternehmen. Heutzutage entstehen neue Unternehmen fast nur noch als Ausgründungen aus bereits sehr großen Unternehmen, die dadurch nur ihr Risiko aufteilen. Das ist etwas anderes als ein wirklich neues Unternehmen zu gründen, das wenigstens ein paar Arbeitsplätze schafft.

P.S. eine kurze Liste untergegangener Automarken.


American Motors (AMC) (1966–1987)
Apollo (1962–1964)
Aptera Motors (2005-2011)
Autoette (1948–1970)
Bricklin (1974–1976)
Checker (1922–1982)
Citicar (1974–1976)
Corbin (1999–2003)
Dale (1974)
DeLorean (1981–1982)
DeSoto (1928–1961)
Dovell (circa 1980s)
Eagle (1988–1998)
Edsel (1958–1960)
Electricar (1950–1966)
Eshelman (1953–1961)
Fiberfab (circa 1960s)
Fisker (2007-2013)
Frazen (1951–1962)
Gaslight (1960-circa 1961)
Geo (1989–1997)
Henney (1960–1964)
Hummer (1992–2010)
Imperial (1955–1975, 1981–1983)
International Harvester (1907–1975)
King Midget (1947–1970)
Mercury (1939–2010)
Nu-Klea (1959–1960)
Oldsmobile (1897–2004)
Plymouth (1928–2001)
Pontiac (1926–2010)
Powell (1930s-1960s)
Rambler (1958–1969)
REO (or Reo) (1905–1975)
Saab (1937–2012)
Saturn (1985–2010)
Studebaker (1902–1967)
Stutz (1968–1987)
Stutz (1968–1987)
Vector (1971–1999, 2006-2010)
White (1902–1981)
Willys (1916–1918, 1930–1942, 1953–1963)

Angesichts der Liste verwenden wir als Beispiel, daß ich ein neues Unternehmen für die Automobilproduktion gründen möchte. Das ist selbstverständlich nur dann sinnvoll, wenn es sich von anderen Unternehmen in der Branche unterscheidet. Mein Unternehmen würde ausschließlich autonome Fahrzeuge, einschließlich Baufahrzeugen und landwirtschaftlichen Maschinen, bauen. Darüber hinaus würde das Unternehmen den juristischen Kampf durchfechten, daß autonome Fahrzeuge sich selbst gehören dürfen sollten. Anschließend zahlen solche sich selbst gehörenden Fahrzeuge ihre eigene Herstellung ab. Das Innovative meines Unternehmens würde also darin liegen, daß es sich die Kundschaft nicht suchen muß, sondern sie selbst herstellt. Aber wie kann das Unternehmen finanziert werden?

Würde @Deutscher im Exil meine Wechsel unterschreiben?

Würde @dziamdzia meine Unternehmensanleihen kaufen?

Ich habe keine große Hoffnung, daß sich so ein Unternehmen im heutigen System überhaupt finanzieren läßt. Obwohl die Idee offene Türen einrennen sollte.

Gruß,
Ranma

...den selben, wie Wettbewerb in einem freien Markt!

Zugeroaster, Sonntag, 11.11.2018, 18:37 vor 1954 Tagen @ Ranma (2479 Aufrufe)

Hallo Ranma,

ein Wettbewerb bei der Tauschware Geld wäre in einem wirklich freien Markt absolut notwendig und sehr sehr hilfreich, da zwei Geschäftspartner ihr Geschäft in dem Geld, dem sie am meisten Vertrauen schenken, abschließen könnten.

Wir haben aber heute weltweit ein zentralwirtschaftlich verwaltetes Zwangsgeld (... selbst der dicke Kim hat letzt beim Besuch von Trump zugesichert, demnächst eine Zentralbank einzurichten...), welches dem Zweck der Abschöpfung menschlicher Arbeitsleistung durch eine kleine Gruppe der Finanzeliten weltweit dient.

Dem kann man sich nicht entziehen; und der einem der Rothschilds zugeordnete Spruch "Gib mir die Macht über das Geld und es ist egal wer die Gesetze macht" wird damit auch verständlich.

Alleine die Existenz von Zentralbanken - wie Quintus das in seinen Ausführungen tut - zu akzeptieren, bedeutet "Planwirtschaft / Kommunismus" und widerspricht absolut dem freien Markt von wirtschaftlich frei handelnden Menschen.

Auch die Mär, ein deflationäres System wie es sich durch den Produktivitätsfortschritt automatisch einstellen würde, könnte nicht funktionieren, wird heute zur Begründung der notwendigen (moderaten) Geldentwertung herangeführt; dabei ist die "Teuerung" nichts als die Besteuerung der Ärmsten, denen man nur auf diese Art noch was wegnehmen kann.

Gruß

Zugeroaster

"Zwangsgeld"

dziamdzia, Sonntag, 11.11.2018, 19:14 vor 1954 Tagen @ Zugeroaster (2526 Aufrufe)

Grüß Gott,

ein Wettbewerb bei der Tauschware Geld wäre in einem wirklich freien Markt absolut notwendig und sehr sehr hilfreich,

Den Wettbewerb gibt es doch längst. Die Deutschen sind nur in Geldfragen absolute Analphabeten und wissen nichts davon. In den ehemaligen Ostblock-Staaten leben die Menschen seit Jahrzehnten ganz selbstverständlich mit mehreren Währungen (Wechselstuben dafür gibt es an jeder Straßenecke), Gold und Silber um nicht auf die jeweilige instabile Landeswährung angewiesen zu sein. Und Fremdwährungskonten lassen sich auch digital einrichten mit wenigen Mausklicks. Auch Gold- und Silbermünzen lassen sich doch problemlos beschaffen wenn man das Zeug unbedingt physisch haben will.

Bankkonten in vielen Ländern lassen sich problemlos per Post (man muss nicht mal hinfahren!) einrichten.

Da frag ich mich doch: Wie bequem soll es denn noch sein, damit Du Dich nicht vom vermeintlichen "Zwangsgeld" eingeengt fühlst?

Grüße,
Dziamdzia

Eingeengt sind die kreativen, fleissigen Unternehmer...

Zugeroaster, Sonntag, 11.11.2018, 20:10 vor 1954 Tagen @ dziamdzia (2489 Aufrufe)

Hallo Dziamdzia,

wenn - wie irgendwo in Bremen geschehen - Gemeindemitglieder ihren eigenen Kindergarten direkt durch Privatdarlehen an die Gemeinde finanzieren wollen, dann aber massiv ausgebremst werden, da doch wohl eine Bank zu involvieren sei, ist das m.E. eine massive Einengung menschlicher (Vertrags-) Freiheit in einer doch angeblich freien Wirtschaft.

Oder der Waldviertler-Schuhfabrikant, der sich bei seinen Mitarbeitern verschulden wollte, dann aber massiven Ärger bekam, weil man eben nicht so einfach ein "Tauschwaren-Geschäft" abschließen darf, ohne dem Bankensektor etwas abzugeben!

Das ist eben alles andere als ein freies Wirtschaften, wo absolute Vertragsfreiheit zwischen den Aktoren herrschen sollte!

Es ist eine Monopolisierung im wichtigsten Warenbereich einer Gesellschaft. Neben den (anonymen privaten) Eigentümern der Zentralbanken profitieren natürlich auch alle vom Staat durch Zwangstransfers durchgefütterten Personen (... sind so 2/3 in D) von diesem sehr klug durchdachten Transfer-System.

Gruß

Zugeroaster

Schon wieder falsche Fakten

Deutscher im Exil @, Sonntag, 11.11.2018, 21:26 vor 1954 Tagen @ Zugeroaster (2517 Aufrufe)

Hallo,

das hier ist an der wahren Sachlage grob vorbei:

Oder der Waldviertler-Schuhfabrikant, der sich bei seinen Mitarbeitern verschulden wollte

Wahr ist, daß der Inhaber eine Anleihe selbst begeben wollte an Kunden und andere. Sowas nennt man auf Neudeutsch "Crowdfunding". Er wollte das aber von A bis Z allein abwickeln, so daß keine Bank daran verdient hätte.

Man warf ihm vor, Bankgeschäfte zu tätigen (ohne Banklizenz). Übrigens gilt der Inhaber als sehr streitbar (was ich sympathisch finde).

Austristan könnte man auch die "Raiffeisei" nennen, denn das Land ist (war bisher) nicht nur in der Hand beiden großen Volksparteien, sondern auch der Raiffeisen (ich habe nichts gegen Genossenschaften auch nicht gegen solche als Banken, aber in AT ist deren Macht extremst). Da wurde zwischen den beteiligten Gruppen sehr viel "getürkt" in der Vergangenheit und sicher auch heute noch, denn das liegt tief im Blut der Deutschen im "Ostreich".

Jedenfalls wurde die Anleihe verboten und er mußte über eine Bank bzw. Sparkasse abwickeln.

Die Produkte (Schuhe) kann ich übrigens wärmstens empfehlen, ich bin seit vielen Jahren dort gern Kunde. Man bekommt sie sogar in Piefkinesien.

Gruß aus den Kronländern

"Banklizenz" in einem freien Markt mit souveränen Akteuren ist so sinnvoll wie eine "Zentralbank" o.w.T.

Zugeroaster, Sonntag, 11.11.2018, 23:27 vor 1954 Tagen @ Deutscher im Exil (2451 Aufrufe)

– kein Text –

Erneut nur Ihre Erfindungen: Es gibt weder freie Märkte, noch "souveräne Akteure" (oT)

Deutscher im Exil @, Montag, 12.11.2018, 02:15 vor 1954 Tagen @ Zugeroaster (2482 Aufrufe)

– kein Text –

Eigentlich sollte ich das hinter mir haben

Ranma, Montag, 12.11.2018, 07:47 vor 1954 Tagen @ Zugeroaster (2547 Aufrufe)

Hallo!

Als ich die Illusion aufgab, daß ich über eine akademische Laufbahn Fortschritt würde schaffen können, dachte ich mir, daß dann halt als Alternative ein eigenes Unternehmen her muß. Dann wäre ich, anders als die Angestellten der werbenden Pharma-Unternehmen, frei dazu, Fortschritt selbst in die Wege zu leiten. Als nächsten Schritt mußte ich herausfinden, wie man ein Unternehmen finanziert. Das führte aber nur dazu, daß ich mich viele, viele Jahre lang mit dem Geldsystem beschäftigte, während ich trotzdem keine Möglichkeit fand, ein Unternehmen zu finanzieren ohne reich geboren worden zu sein. Erst ließ ich mich über das Geldsystem aufklären (also nicht nur passiv, Eigeninitiative ist dafür schon erforderlich) und anschließend half ich dabei mit, andere über das Geldsystem aufzuklären. Inzwischen hatte ich das abgehakt, weil doch endlich jeder Bescheid wüßte, falls er/sie Bescheid wissen wollte. Nun wird mir hier etwas vom Pferd erzählt, gerade so als ob die letzten ungefähr zwanzig Jahre der Aufklärung nie stattgefunden hätten.

ein Wettbewerb bei der Tauschware Geld wäre in einem wirklich freien Markt absolut notwendig und sehr sehr hilfreich, da zwei Geschäftspartner ihr Geschäft in dem Geld, dem sie am meisten Vertrauen schenken, abschließen könnten.

Kannst du doch! Es steht dir völlig frei das zu tun. Das nennt sich Vertragsfreiheit. Du kannst sogar, sofern du es hast, mir genügend Bitcoin oder Monero leihen, damit ich mit diesen ein Unternehmen aufbaue. Das Problem dabei ist nur, daß ich anschließend mit weiteren Parteien Verträge abschließen muß, zum Beispiel um Schrauben zu kaufen. Falls ich mit jeder weiteren Partei eine eigene Währung vereinbaren muß, dann muß ich zusätzlich auch noch eine Wechselstube betreiben. Das bedeutet zusätzlich anfallende Kosten und gestohlene Zeit. Deshalb ist es für alle Beteiligten besser, gleich Euro zu verwenden.

Wir haben aber heute weltweit ein zentralwirtschaftlich verwaltetes Zwangsgeld (... selbst der dicke Kim hat letzt beim Besuch von Trump zugesichert, demnächst eine Zentralbank einzurichten...), welches dem Zweck der Abschöpfung menschlicher Arbeitsleistung durch eine kleine Gruppe der Finanzeliten weltweit dient.

Kim bereitet die Wiedervereinigung Koreas vor. Da muß er irgendwo auch Zugeständnisse machen.

Dem kann man sich nicht entziehen; und der einem der Rothschilds zugeordnete Spruch "Gib mir die Macht über das Geld und es ist egal wer die Gesetze macht" wird damit auch verständlich.

Alleine die Existenz von Zentralbanken - wie Quintus das in seinen Ausführungen tut - zu akzeptieren, bedeutet "Planwirtschaft / Kommunismus" und widerspricht absolut dem freien Markt von wirtschaftlich frei handelnden Menschen.

Ja, und? Es gibt keinen freien Markt wirtschaftlich frei handelnder Menschen. Nichtmal theoretisch.

Auch die Mär, ein deflationäres System wie es sich durch den Produktivitätsfortschritt automatisch einstellen würde, könnte nicht funktionieren, wird heute zur Begründung der notwendigen (moderaten) Geldentwertung herangeführt; dabei ist die "Teuerung" nichts als die Besteuerung der Ärmsten, denen man nur auf diese Art noch was wegnehmen kann.

Wieso sollte sich automatisch ein deflationäres System einstellen? Wo kommt der Produktivitätsfortschritt her?

Die Hyperinflation am Ende der Weimarer Republik konnte es nur geben, weil die Wirtschaft der Weimarer Republik zuvor deflationär war. Das hatte also tatsächlich nicht funktioniert. Die Weimarer Republik war aufgrund der Reparationszahlungen deflationär. Weil durch diese Gold ins Ausland abfloß, weil diese in Gold geschuldet wurden, weil mit dem der Dollar gedeckt war, fehlte Gold zur Deckung der Mark und deshalb fehlte Geld und deshalb mußte aus dem Ausland wieder etwas hereinkommen und daher kommt die bis heute andauernde Exportoriëntierung der deutschen Wirtschaft.

Heute entsteht Geld nur gleichzeitig mit Kredit, aber es wird immer nur so viel Geld geschaffen wie zur Tilgung erforderlich. Es gilt also Darlehenssumme == Tilgungssumme, während der Kreditnehmer der kreditgebenden Bank jedoch Tilgung plus Zins schuldet! Wenn man das Auge aufmacht, das normalerweise fest zugekniffen ist, um die Schulden zu ignorieren, dann stellt man fest, daß auch das heute System deflationär ist. Es kann nur deflationär sein, weil wenn man die Schulden von der Guthabenmenge abzieht, um die wahre Geldmenge festzustellen, dann ergibt sich immer ein Betrag kleiner Null, weil längst gilt: Schulden >> Guthaben. Man braucht für die Berechnung nicht mehr als die Grundrechenarten auf dem Niveau eines Zweitklässlers. Man darf also davon ausgehen, daß das jeder verstehen kann, es sei denn, er will das partout nicht verstehen. Und natürlich funktioniert auch das heutige System nicht, außer aus der Sicht derjenigen, die es nutzen, um andere auszusaugen.

Eine Geldentwertung, auch eine moderate, findet nicht statt, egal ob die staatliche Propaganda das behauptet. Teuerung dagegen findet statt und in der Tat dient sie nur dazu, den Ärmsten noch etwas wegzunehmen. Teuerer wurde nämlich alles als die Mehrwertsteuer erhöht wurde oder als die Mineralölsteuer erhöht wurde. Erstere Erhöhung hieß im Volksmund Merkelsteuer, Letztere hatte mit Ökosteuer sogar einen offizjellen Namen. Daß Dinge teuerer werden, wenn man die Steuern darauf erhöht, dafür sollte sogar das Zahlenverständnis eines Erstklässlers ausreichen. Daher finde ich es eigentlich albern, das hier zu thematisieren.

Vielleicht ist das aber auch nur ein Mißverständnis, das auf der schrägen Berechnung der offizjellen Inflationsrate beruht. Dafür werden jedes Jahr die Preise eines willkürlich zusammengesetzten Warenkorbes mit Preisen aus dem Jahr davor verglichen, wobei die Preise als Zwischenschritt erstmal ‚von der Inflation bereinigt‘ werden. Um Steuern und Abgaben werden die Preise jedoch nicht bereinigt. Wie könnte es auch anders sein, kommt am Ende durch diese Vorgehensweise nur Blödsinn heraus. Würden nicht ständig mehr und mehr Abgaben, zum Beispiel GEZ auf jedes Mietauto, auf die Preise draufgeschlagen, dann würde man drastisch sinkende Preise feststellen. Netto sinken die Preise also, während sie brutto weiter und weiter steigen.

wenn - wie irgendwo in Bremen geschehen - Gemeindemitglieder ihren eigenen Kindergarten direkt durch Privatdarlehen an die Gemeinde finanzieren wollen, dann aber massiv ausgebremst werden, da doch wohl eine Bank zu involvieren sei, ist das m.E. eine massive Einengung menschlicher (Vertrags-) Freiheit in einer doch angeblich freien Wirtschaft.

Niemand behauptet ernsthaft eine freie Wirtschaft. Unter Volkswirtschaftler gilt die schon per definitionem als unmöglich. Trotzdem sind Privatdarlehen im Prinzip erlaubt. Du kannst sie jedoch keinem Vertragspartner aufzwingen, wenn der eine Bank bevorzugt.

Oder der Waldviertler-Schuhfabrikant, der sich bei seinen Mitarbeitern verschulden wollte, dann aber massiven Ärger bekam, weil man eben nicht so einfach ein "Tauschwaren-Geschäft" abschließen darf, ohne dem Bankensektor etwas abzugeben!

Das ist eben alles andere als ein freies Wirtschaften, wo absolute Vertragsfreiheit zwischen den Aktoren herrschen sollte!

Anscheinend kennt Deutscher im Exil diesen Schuhfabrikanten persönlich, also wird es wohl stimmen, wenn er sagt, daß es sich mit diesem Fall anders verhielt.

Es ist eine Monopolisierung im wichtigsten Warenbereich einer Gesellschaft. Neben den (anonymen privaten) Eigentümern der Zentralbanken profitieren natürlich auch alle vom Staat durch Zwangstransfers durchgefütterten Personen (... sind so 2/3 in D) von diesem sehr klug durchdachten Transfer-System.

Es müssen wohl viele profitieren, sonst wäre das System längst abgeschafft. Für uns Übrige gilt, daß es eine viel schwerere Bürde ist in einem reichem Land arm zu sein als arm zu sein in einem Land, in dem sowieso nichts anderes von einem erwartet wird.

das mit der geliehenen Tauschware Geld im ursprünglichen Sinne kein Mehrwert von einem damit ein neues Produkt entwickelnden und produzierenden Unternehmer geschaffen wird, mag ich nicht so ganz glauben:

Erst müßte dem Unternehmer jemand das Geld leihen. Da hakt es doch schon!

Mit jeder neue geschaffenen Ware, mit der die Menschen weiteren Wohlstand assoziieren und die deshalb in großem Maße nachgefragt wird, entsteht der Mehrwert doch in einer höherer Bedürfnisbefriedigung!

Das ist nicht die Definition eines Mehrwerts.

Und daran partizipiert dann auch der kreative Unternehmer, der das Produkt auf den Markt gebracht hat!

Das ist durchaus die Motivation eines Unternehmers. Genau darum sind seine Aussichten zu scheitern im heutigen System viel höher als die Aussicht auf Erfolg.

Das tägliche Leben der Menschen wird mit immer weniger Aufwand möglich, was einem (angeblich doch unmöglich funktionierenden) deflationären System entspricht.

Wieso entspricht sich das? Eine wirklich sehr schräge Gleichsetzung.

Das das heutige ungedeckte, monopolisierte Schuldgeld nicht dem ursprünglichen Wunsch nach einer hoch-liquiden Tauschware des wirtschaftlich handelnden Menschen entspricht, war für mich selbstverständlich; mir ging es um eine auf der österreichischen Schule der Nationalökonomie basierenden Alternative, die - aus den verschiedensten Interessen - jedoch keine Chance auf praktische Realisierung haben wird.

Die scheitert schon daran, daß sie mangelhaft durchdacht ist. Deshalb können wir über ihr Scheitern froh sein. Ob es den ursprünglichen Wunsch nach hoch-liquider Tauschware gibt, ist zweifelhaft. Das heutige monopolisierte Schuldgeld ist gedeckt und zwar durch Schulden, was sogar der Grund dafür ist, daß du es Schuldgeld nennst. Daraus folgt, daß es nicht gleichzeitig ungedeckt sein kann. Es wäre dann ungedeckt, wenn die Schulden einfach so gestrichen werden könnten. Die Frage, ob man das einführen sollte, führte bereits das Alte Rom in einen Bürgerkrieg.

Gruß,
Ranma

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Entschädigung?

Taurec ⌂, München, Sonntag, 11.11.2018, 20:45 vor 1954 Tagen @ dziamdzia (2624 Aufrufe)

Hallo!

Der Zins entschädigt nicht den Schuldner (der in der Tat mit der In-die-Welt-Setzung seines Versprechens "ich werde xyz zurückzahlen" keine Kosten hatte) sondern eine Entschädigung des Gläubigers! Also in Deinem Beispiel eine Entschädigung für denjenigen, der eine Anleihe von Daimler kauft und die (derzeit erheblichen) Risiken dieser Investition, inklusive Totalverlust, zu tragen.

Das erscheint mir nach meinem recht groben Verständnis der Materie nicht stichhaltig. Der Zins wird mit Fälligkeit der Forderung gezahlt und entfällt bei Totalverlust ebenso. Selbst bei Teilverlusten würde er den Ausfall nicht kompensieren. Wenn der Zins also lediglich seine Wirkung entfalten kann, wenn die Forderung zurückgezahlt wird, kann er logischerweise keine Entschädigung sein, weil er nur auf den Gläubiger zurückkommt, wenn das angeblich zu entschädigende Risiko nicht eintritt.

Darüber hinaus wird durch die obige Behauptung die faktische Wirkung des Zinses im Systemablauf überhaupt nicht tangiert, nämlich daß der Schuldner mehr erwirtschaften muß, was den ganzen Prozeß der "Nachschuldnersuche" und den Wachsttumszwang erst bedingt.

Dieses "Entschädigungspostulat" ist eine eher ins Moralische zielende (und sachlich wohl falsche) Rechtfertigung, aber keine Erklärung der Systemabläufe. Als bloß theoretisches Abstraktum hat es keinen Bezug zur Wirklichkeit, d. h. zu den im System waltenden Prozessen und ihre Auswirkungen auf die am System zur Mitwirkung Gezwungenen. Ob er gedanklich als Entschädigung betrachtet wird oder nicht, ist völlig belanglos. Substantiell ähnlich verquer könnte man Schutzgeld als Entschädigung der erpressenden Mafiosi bezeichnen.

Man korrigiere mich sachlich, falls ich als "Philosoph" meine Leisten verwechselt habe. :-D

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

An den Philosophen

Deutscher im Exil @, Sonntag, 11.11.2018, 21:12 vor 1954 Tagen @ Taurec (2534 Aufrufe)

Hallo Philosoph Taurec, :-D

an Ihren Ausführungen kann ich nichts Falsches entdecken, außer vielleicht daß Sie einen Unterschied machen zwischen:

  • Zinsen des Banken-Monopols und
  • Schutzgeld als Entschädigung der erpressenden Mafiosi

Aber nun, rein juristisch ist dieser Unterschied - leider, leider - korrekt, moralisch ist es m.E. zwar nicht völlig dasselbe, denn man wird nicht gezwungen, Kredite aufzunehmen, wohl aber Schutzgeld zu zahlen, aber fast gleich sind sie dennoch.

Das Unmoralische bei Kredit-Zinsen liegt m.E. zu einem erheblichen Teil in der großen Lüge, die Bank würde die Spargroschen von Tante Erna verleihen - und daher käme das Kapital.

Deshalb wird die Gelderschaffung durch Geschäftsbanken strikt verschwiegen. Und wie wir hier gesehen haben, glauben auch viele Foris an das Märchen von den Spargroschen der Tante Erna.

Wenn man "richtig" bucht, dann wäre der Ausfall eines Kredites noch nicht mal ein Verlust (jetzt mal abgesehen von gewissen Bilanzierungsregeln), denn das verliehene Geld zu erschaffen hat ja keinerlei Aufwand verursacht (und jetzt komme man mir nicht wieder mit dem Strom der Computer, denn die existieren zu 99,9999% aus anderen Gründen, ebenso die Angestellten).

Gruß

Sind die neuen, mit zusätzlichem Wohlstand assozierte Produkte kein Mehrwert?

Zugeroaster, Sonntag, 11.11.2018, 23:12 vor 1954 Tagen @ Taurec (2476 Aufrufe)

Hallo,

das mit der geliehenen Tauschware Geld im ursprünglichen Sinne kein Mehrwert von einem damit ein neues Produkt entwickelnden und produzierenden Unternehmer geschaffen wird, mag ich nicht so ganz glauben:

Mit jeder neue geschaffenen Ware, mit der die Menschen weiteren Wohlstand assoziieren und die deshalb in großem Maße nachgefragt wird, entsteht der Mehrwert doch in einer höherer Bedürfnisbefriedigung! Und daran partizipiert dann auch der kreative Unternehmer, der das Produkt auf den Markt gebracht hat! Das tägliche Leben der Menschen wird mit immer weniger Aufwand möglich, was einem (angeblich doch unmöglich funktionierenden) deflationären System entspricht.

Das das heutige ungedeckte, monopolisierte Schuldgeld nicht dem ursprünglichen Wunsch nach einer hoch-liquiden Tauschware des wirtschaftlich handelnden Menschen entspricht, war für mich selbstverständlich; mir ging es um eine auf der österreichischen Schule der Nationalökonomie basierenden Alternative, die - aus den verschiedensten Interessen - jedoch keine Chance auf praktische Realisierung haben wird.

Ich möchte mich da als Techniker aber auch nicht zu sehr auf fremdes Gebiet einlassen und vor allem keinen weiteren Ärger beim DiE (... der "Mitarbeiter" ja als etwas grob anderes als "Kunden und andere" sieht) provozieren.

Gruß

Zugeroaster

Re Zins

dziamdzia, Montag, 12.11.2018, 20:37 vor 1953 Tagen @ Taurec (2504 Aufrufe)
bearbeitet von dziamdzia, Montag, 12.11.2018, 20:45

Grüß Dich Taurec,

Das erscheint mir nach meinem recht groben Verständnis der Materie nicht stichhaltig. Der Zins wird mit Fälligkeit der Forderung gezahlt und entfällt bei Totalverlust ebenso.

Nein Zinsen werden üblicherweise MINDESTENS jährlich fällig bis der Kredit vollständig zurück gezahlt ist. So stehts auch im BGB:
http://www.gesetze-im-internet.de/bgb/__488.html

Bei den üblichen Annuitäten-Darlehen für Hausfinanzierungen ist die Zinsperiode monatlich.
Bei Unternehmens- und Staatsanleihen sind unterschiedliche Zinsperioden, z.B. halbjährliche Zahlung, üblich. Eine größere als 1 Jahr habe ich noch nie gesehen. Macht auch aus den von Dir genannten Gründen keinen Sinn, da die Entschädigungs-/Absicherungsfunktion des Zins damit in der Tat ad absurdum geführt würde.

Selbst bei Teilverlusten würde er den Ausfall nicht kompensieren.

Es ist sehr unwahrscheinlich, dass der Schuldner sofort nach Vereinbarung des Kredits pleite geht - dann hätte der Gläubiger seine Hausaufgaben nicht gemacht und die Kreditfähigkeit nicht ausreichend geprüft. Also fallen dann doch einige Monate oder Jahre an, in denen der Zins kassiert werden kann. Bei riskanten Schuldnern mit niedriger Kreditwürdigkeit und entsprechend hohen Zinsen kann das locker der kompletten Darlehenssumme entsprechen. Wer der "AFRICAN DEVELOPMENT BANK" Geld leihen will, darf sich momentan über 25% Zinsen freuen:

https://www.boerse-stuttgart.de/de/African-Development-Bank-Anleihe-XS1897613334

Toll: nach nur 4 Monaten hat man über den Zins schon den vollen Betrag wieder raus.
Kleiner Pfedefuß: Es handelt sich um eine Nachrang-Anleihe (bei Insolvenz wird man erst nach Bedienung aller anderen Gläubiger bedient und kriegt höchstwahrscheinlich gar nichts) und zudem notiert die Anleihe in der grade kollabierenden türkischen Lira. Andererseits: wer auf eine Stabilisierung setzt und Recht behält, kann hier ein gutes Geschäft machen. Das Risiko ist aber exorbitant, und entsprechend auch der Zins.
Wer der ebenfalls strauchelnden Commerzbank Geld leihen will, kommt derzeit auf ca. 3% Zins und beim Energieversorger EON auf ca. 0,4%. Es ist offensichtlich, dass Zins und Risiko miteinander korrelieren. Siehe auch die gerade rapide steigenden Zinsen für italienische Staatsanleihen aufgrund der Defizit-Streitereien mit der EU.

Grundsätzlich muss man die Thematik saldiert betrachten: Wer Geld verleiht, der setzt nicht nur auf ein Pferd (wenn er schlau ist) sondern verleiht an verschiedene Schuldner. Eine Bank hat tausende Kredite am laufen. Unter'm Strich muss die Summe der Zinsen ausreichen, um den einen oder anderen Totalausfall auszugleichen. Dazu stellt die Bank komplexe mathmatische Modelle zur Risikobewertung auf und ermittelt, welchen Zinssatz sie ihren Kunden anbieten kann ohne Gefahr zu laufen, an einer Reihe von Kreditausfällen pleite zu gehen.

Darüber hinaus wird durch die obige Behauptung die faktische Wirkung des Zinses im Systemablauf überhaupt nicht tangiert, nämlich dass der Schuldner mehr erwirtschaften muss, was den ganzen Prozess der "Nachschuldnersuche" und den Wachstumszwang erst bedingt.

Das Argument wird primär von Leuten gebracht, die nicht erklären könnten was eine Bank-Bilanz ist und wo sich dort vergebene Kredite und Zinserträge wiederfinden. Vereinfacht gesagt: Der Zins, den die Bank kassiert, landet im Eigenkapital der Bank und wird von dort in Form verschiedener Aufwände, z.B. Lohnzahlungen, Zahlungen an andere Unternehmen bzw. Dienstleister, oder Dividenden-Zahlungen an Aktionäre, entnommen. Der "zuviel kassierte" Zins bleibt also nicht bei der Bank, sondern wandert zurück ins System und kann dort dem nächsten Kreditnehmer dazu dienen, wiederum "seinen Zins" aufzubringen.

Das funktioniert, wenn die Kredite nacheinander fällig werden. Würden alle Kredite heute fällig gestellt, würde der Zins in der Tat fehlen, was zur Folge hätte dass die mit wenig Eigenkapital ausgestatteten Schuldner insolvent würden und die ausgefallenen Kredite abgeschrieben würden. Was auch nicht schlimm wäre, nur unangenehm :) Aber da in der Praxis sich ständig neue Kredite ablösen, und der Zinsertrag der Bank ständig entnommen und ins System zurück gespült wird, kommt es nicht zur vermuteten "Zinslücke".

Der Zusammenhang ist hier grafisch erklärt:

http://patrickseabird.blogspot.com/2012/06/das-ratsel-um-den-fehlenden-zins.html

Wenn es eine solche gäbe, würde diese wie das Kinderspiel "Reise nach Jerusalem" wirken: Für einen Schuldner gäbe es nicht genug Geld, und der ginge pleite. Mehr nicht. Dass sich daraus irgendein Wachstumszwang ergäbe ist m.M. magisches Denken.

Grüße, dziamdzia

Buchhalterischer Schwachsinn extremer Güte

Deutscher im Exil @, Montag, 12.11.2018, 22:08 vor 1953 Tagen @ dziamdzia (2566 Aufrufe)

Hallo Forum,

darin:

Der Zins, den die Bank kassiert, landet im Eigenkapital der Bank und wird von dort in Form verschiedener Aufwände, z.B. Lohnzahlungen, Zahlungen an andere Unternehmen bzw. Dienstleister, oder Dividenden-Zahlungen an Aktionäre, entnommen.

steckt soviel buchhalterischer Schwachsinn, daß es selbst der allerdümmsten "Buchhaltungs-Sau" nur noch graust. Jedem Schüler eines Wirtschaftsgymnasiums (ich weiß auch hier, wovon ich schreibe) wäre das bereits in de 11. Klasse als seltene Hirnrissigkeit aufgefallen.

Da schreibt jemand, der GuV-Posten (Gewinn- und Verlust-Rechnung) offensichtlich nicht von Bilanz-Positionen unterscheiden kann.

Der "zuviel kassierte" Zins bleibt also nicht bei der Bank, sondern wandert zurück ins System und kann dort dem nächsten Kreditnehmer dazu dienen, wiederum "seinen Zins" aufzubringen.

Aha, und was und wo ist der "nicht zuviel" kassierte Zins?!

Da meine Troll-Fütterung schon lange beendet ist, korrigiere ich diese xxxxx (Selbstzensur) hier nicht.

Nachteil des Internet: Jeder, nur weil er sich berufen fühlt, kann seinen Geistesmüll nach Belieben als Fakten verbreiten.

Kopfschüttelnd grüßend

Sorry dass ich zu blöde bin

dziamdzia, Montag, 12.11.2018, 22:16 vor 1953 Tagen @ Deutscher im Exil (2613 Aufrufe)

Grüß Gott,

steckt soviel buchhalterischer Schwachsinn, daß es selbst der allerdümmsten "Buchhaltungs-Sau" nur noch graust. Jedem Schüler eines Wirtschaftsgymnasiums (ich weiß auch hier, wovon ich schreibe) wäre das bereits in de 11. Klasse als seltene Hirnrissigkeit aufgefallen.

Da schreibt jemand, der GuV-Posten (Gewinn- und Verlust-Rechnung) offensichtlich nicht von Bilanz-Positionen unterscheiden kann.

Der eingenommene Zins landet als Ertragsposition in der GuV, wo ihm Aufwände gegenüberstehen; aus Erträgen minus Aufwänden ergibt sich die Eigenkapitalveränderung als Gewinn- oder Verlustbuchung in den Passivposten "Eigenkapital" der Bilanz. Fazit: Die Zinserträge landen im Eigenkapital der Bank.

Aber offensichtlich bin ich zu doof. Ich muss morgen mal auf der Arbeit nachfragen warum das dort in 10 Jahren niemandem aufgefallen ist. Die sollen mal bei Dir anrufen und sich erklären lassen wie Buchhaltung richtig geht :lol: :lol: :lol:

Fröhliche Grüße, :lol2:

dziamdzia

Geht doch! Warum nicht gleich so?! oT (Fazit nicht zwingend)

Deutscher im Exil @, Montag, 12.11.2018, 22:41 vor 1953 Tagen @ dziamdzia (2607 Aufrufe)

– kein Text –

Zinsen sind nur ein Teil des Problems

Ranma, Samstag, 17.11.2018, 14:31 vor 1949 Tagen @ dziamdzia (2418 Aufrufe)

Hallo!

Bei den üblichen Annuitäten-Darlehen für Hausfinanzierungen ist die Zinsperiode monatlich.
Bei Unternehmens- und Staatsanleihen sind unterschiedliche Zinsperioden, z.B. halbjährliche Zahlung, üblich. Eine größere als 1 Jahr habe ich noch nie gesehen. Macht auch aus den von Dir genannten Gründen keinen Sinn, da die Entschädigungs-/Absicherungsfunktion des Zins damit in der Tat ad absurdum geführt würde.

Es bedarf hier offensichtlich einiger Definitionen. Zins ist nämlich nicht gleich Zins. Entschädigung und Absicherung beziehen sich auf eine historische, heute obsolete, Form des Zinses. Abgesichert wird heute durch die Hinterlegung von Sicherheiten. Dieser Name besagt das schon. Entschädigt wird nur dort, wo zuvor Schaden entstanden ist. Das ist bei Anleihen nicht der Fall.

Es ist sehr unwahrscheinlich, dass der Schuldner sofort nach Vereinbarung des Kredits pleite geht - dann hätte der Gläubiger seine Hausaufgaben nicht gemacht und die Kreditfähigkeit nicht ausreichend geprüft.

Bei Wagniskapital ist ein baldiger Bankrott durchaus wahrscheinlich. Genau deshalb heißt es Wagnis. Ein Wagniskapitalgeber gilt in unserem System wirklich als jemand, der seine Hausaufgaben nicht gemacht hat. Deshalb ist Wagniskapital so gut wie garnicht zu bekommen. Deshalb lassen sich nur wenige neue Unternehmen gründen. Deshalb wiederum ist es für unsere Volkswirtschaft verheerend, wenn vorhandene Unternehmen durch Bankrott ausfallen.

Also fallen dann doch einige Monate oder Jahre an, in denen der Zins kassiert werden kann. Bei riskanten Schuldnern mit niedriger Kreditwürdigkeit und entsprechend hohen Zinsen kann das locker der kompletten Darlehenssumme entsprechen.

Bei neugegründeten Unternehmen wäre es sehr sinnvoll, wenn die Zinszahlungen ein paar Jahre aufgeschoben würden, weil man sonst die Zinsen von der Kreditsumme bezahlen muß. So verursacht der Gläubiger den Ausfall des Kredits. Das scheint in unserem System jedoch egal zu sein, hauptsache, es entstehen keine neuen Unternehmen.

Wer der ebenfalls strauchelnden Commerzbank Geld leihen will, kommt derzeit auf ca. 3% Zins und beim Energieversorger EON auf ca. 0,4%. Es ist offensichtlich, dass Zins und Risiko miteinander korrelieren.

Das ist sowohl offensichtlich als auch sehr merkwürdig, weil Kredite heutzutage durch hinterlegte Sicherheiten abgesichert werden. Banken fordern sogar noch nach, falls der sogenannte Wert (also der erzielbare Verkaufspreis) der Sicherheiten sinken sollte.

Siehe auch die gerade rapide steigenden Zinsen für italienische Staatsanleihen aufgrund der Defizit-Streitereien mit der EU.

Für Staatsanleihen können andere Regeln gelten. Es ist nämlich nicht einfach, Staatseigentum zu beschlagnahmen. Trotzdem soll auch das schon vorgekommen sein.

Grundsätzlich muss man die Thematik saldiert betrachten: Wer Geld verleiht, der setzt nicht nur auf ein Pferd (wenn er schlau ist) sondern verleiht an verschiedene Schuldner. Eine Bank hat tausende Kredite am laufen.

Während der Schuldner nur von ganz wenigen Stellen Kredite bekommt. Schon die gesetzlichen Regelungen zu Bankgeschäften und die darin vorgeschriebenen, aber nur schwer erhältlichen Banklizenzen sorgen dafür. Auf diesem Sektor ist der Markt praktisch abgeschafft, obwohl er auf diesem Sektor am allernotwendigsten wäre. Darin und nicht im bloßen Vorhandensein des Zinses liegt das große Problem.

Unter'm Strich muss die Summe der Zinsen ausreichen, um den einen oder anderen Totalausfall auszugleichen. Dazu stellt die Bank komplexe mathmatische Modelle zur Risikobewertung auf und ermittelt, welchen Zinssatz sie ihren Kunden anbieten kann ohne Gefahr zu laufen, an einer Reihe von Kreditausfällen pleite zu gehen.

Ja, so hat man das früher mal gemacht. Theoretisch ginge das heute auch noch. Praktisch jedoch wird ein Kredit durch die Hinterlegung von Sicherheiten abgesichert. Wenn die Bank zusätzlich (denn alternativ gibt es das nicht) noch eine Risikoprämie in den Zins rechnet, dann kaschiert sie damit etwas anderes.

Vereinfacht gesagt: Der Zins, den die Bank kassiert, landet im Eigenkapital der Bank und wird von dort in Form verschiedener Aufwände, z.B. Lohnzahlungen, Zahlungen an andere Unternehmen bzw. Dienstleister, oder Dividenden-Zahlungen an Aktionäre, entnommen.

Das ist etwas, das von den Kritikern des Zinses nicht kritisiert, sondern Bankmarge genannt und als völlig legitim angesehen wird. Genau wie Zinskritiker auch Aufschläge wegen des Risikos und sogar einen Ausgleich für die Inflation als völlig legitim ansehen. Zins ist halt nicht gleich Zins. Aber es gibt viele Zinskritiker und durch diese hat sich inzwischen folgende Definition etabliert:

Gesamter Zins = Bankmarge + Inflationsausgleich + Risikoprämie + Urzins;

Bankmarge = deckt die Aufwände des Kreditgebers;

Inflationsausgleich = genau wie es der Name sagt, ein Ausgleich der Inflation, wobei das logischerweise nur dann ehrlich funktionieren kann, wenn die Inflationsrate ehrlich berechnet wird, also netto, und nicht vor allem die Steuererhöhungen zeigt;

Risikoprämie = sorgt in den Fällen, in denen keine Sicherheiten hinterlegt werden, für einen fairen Ausgleich des Kreditausfallrisikos; diese Vorgehensweise kann zwar nur dann mit der Hinterlegung von Sicherheiten mithalten, wenn auf einen Gläubiger mehrere Schuldner kommen, aber es ist unstrittig, daß heutige Kreditgeber mehrere Kreditnehmer haben, schon wegen des Quasimonopols durch die Banklizenzen.

Urzins = zusätzlich erhobene Abgabe, die nur deshalb erhoben wird, weil man es kann.

Laut freiwirtschaftlicher Theorie läßt sich der als Urzins bezeichnete Tribut deshalb erheben, weil Geld den Vorteil der Dauerhaftigkeit hat, so daß man es beliebig lange speichern kann und niemals jemand gezwungen ist, zum Gläubiger zu werden, während man nicht Schuldner werden würde, wenn man sich nicht irgendwie dazu gezwungen sähe. Diese Erklärung ist jedoch sogar überflüssig in einem System, in dem sich untereinander eng vernetzte Banken das Kreditgeschäft teilen, während andere keine Banklizenz bekommen und sich ohne diese nicht als Kreditgeber betätigen dürfen. Dadurch entsteht eine Art Monopol, dem jedoch niemals das Kartellamt aufs Dach steigt, weil ausgerechnet im Finanzsektor andere Regeln gelten. Das System ist absichtlich so gestaltet, daß Banken den um Kredit Ersuchenden niemals auf Augenhöhe begegnen brauchen! Daß das Absicht ist, das ist genau der Punkt, der von Silvio Gesell, dem Begründer der freiwirtschaftlichen Theorie, übersehen wurde.

Der "zuviel kassierte" Zins bleibt also nicht bei der Bank, sondern wandert zurück ins System und kann dort dem nächsten Kreditnehmer dazu dienen, wiederum "seinen Zins" aufzubringen.

Sogar der Urzins, also der wirklich zu viel kassierte Zins, bleibt nicht bei der Bank. Diese ist trotz allem nur ein Dienstleister. Sie verwaltet auch große Vermögen. Auf diese wird der Gewinn, den die Bank macht, am Ende draufgepackt. Wer hat, dem wird gegeben. Aber wer reichlich hat, warum sollte der einen Kredit nehmen? Gerade bei denen, die Kredite nehmen müssen, landet nichts vom Gewinn der Bank. Die Dienstleistung der Banken besteht darin, von den Fleißigen zu den Reichen umzuverteilen!

Das funktioniert, wenn die Kredite nacheinander fällig werden. Würden alle Kredite heute fällig gestellt, würde der Zins in der Tat fehlen, was zur Folge hätte dass die mit wenig Eigenkapital ausgestatteten Schuldner insolvent würden und die ausgefallenen Kredite abgeschrieben würden.

Das ist so und die Banken wissen das und obwohl sie das wissen, treiben Banken gerne mal Schuldner in die Insolvenz. Viele Unternehmer haben schon die bittere Erfahrung gemacht, daß man einer Bank gegenüber niemals Schwäche zeigen darf. Gerade die Institution von der viele Unternehmer meinten, sie wäre dazu da, daß man finanzjelle Probleme mit ihr lösen könne, reagiert dann, indem sie Kredite vorzeitig fällig stellt und Unternehmen vernichtet.

Was auch nicht schlimm wäre, nur unangenehm :)

Für dich nur unangenehm. Für den Unternehmer und seine Angestellten überaus unangenehm, um nicht zu sagen schlimm. Weil es immer wieder vorkommt, ist es für die Volkswirtschaft sogar verheerend.

Aber da in der Praxis sich ständig neue Kredite ablösen, und der Zinsertrag der Bank ständig entnommen und ins System zurück gespült wird, kommt es nicht zur vermuteten "Zinslücke".

Nein, kommt es nicht. Aber zu einer immer größeren Verschuldung der Volkswirtschaft kommt es schon. Was völlig in Ordnung wäre, wenn die Politik nicht auf bekloppte Weise darauf reagieren würde, zum Beispiel mit dem Kult der Schwarzen Null. Dadurch kommt es zwar nicht zur Zinslücke, aber zu massiven Einsparungen bei Schulen, Brücken, Schleusen, Justizvollzug, Staatsanwaltschaft, Richtern und der Polizei. Das führt logischerweise zu ansteigender Kriminalität und damit machen dann wiederum andere Politik.


Wenn es eine solche gäbe, würde diese wie das Kinderspiel "Reise nach Jerusalem" wirken: Für einen Schuldner gäbe es nicht genug Geld, und der ginge pleite.

Tatsächlich gehen viele Schuldner genau deswegen pleite, weil es nicht genug Geld für sie gibt, Zinslücke hin oder her. Zwar wird ständig neues Geld gedruckt und in Umlauf gebracht, aber es wird nicht annähernd so viel Geld gedruckt und in Umlauf gebracht wie beim weiteren Wachstum der unvorstellbar1 riesigen Vermögen der Superreichen aufgesaugt wird.

Mehr nicht.

Das ist übel genug, oder etwa nicht?

Dass sich daraus irgendein Wachstumszwang ergäbe ist m.M. magisches Denken.

Damit hast du wahrscheinlich Recht. Wachstum wird gefordert, um die vielen Bankrotte auszugleichen. Wenn man die jedoch fördert und die Gründung neuer Unternehmen behindert, dann werden die Bankrotte nicht ausgeglichen, egal wieviel Wachstum man fordert. Das in unserem System praktizierte Wachstum ist keine Mehrung des Wohlstandes wie Wirtschaftswachstum naïverweise manchmal verstanden wird. Unser Wirtschaftswachstum ist nichts weiter als eine Beschleunigung der Umverteilung von den Fleißigen zu den Reichen.

Dabei ist der Machtvorteil eines Kreditgebers gegenüber einem Kreditnehmer nur ein Teil des Problems. Das gleiche und gleichfalls zum Nachteil der Volkswirtschaft ausgenutzte Machtungleichgewicht besteht auch in Mietverhältnissen oder der Eintreibung von Steuern. Wiederum wird von Kritikern übersehen, daß diese Machtungleichgewichte volle Absicht sind.

Laut freiwirtschaftlicher Theorie ist der Urzins nicht nur in Kreditzinsen, sondern auch in Mieten enthalten, weil der Vermieter einen Vorteil hat, weil Grundstücke nicht beliebig vermehrbar sind. In unserem System werden Immobilien jedoch künstlich knapp gehalten! Dadurch wird es den Vermietern bestimmter Immobilien möglich, stark überhöhte Mieten zu kassieren. Die Vermieter anderer Immobilien zählen nicht zu den Reichen, für die die Politik gemacht wird.

Auf dem Gelben Forum hat Andudu vermutet, daß deshalb Werber unterwegs sind, um die große Horden Migranten zu uns zu bringen, damit durch diese der Wohnraum knapp gehalten wird. Das ist sowohl deshalb plausibel, weil der bekannte Spekulant Soros viel in die Massenmigration investiert hat und Soros garantiert kein Philanthrop ist, als auch deshalb, weil es die beste Theorie zum Thema Massenmigration bisher überhaupt ist. Warum Soros wirklich in die Massenmigration investiert, das wird seltsamerweise nie thematisiert, wenn auf dem Rücken der Ausländer Politik gemacht wird.

Bei Martin Armstrong werden wir darüber informiert, daß die Ablehnung der Einwanderung immer mit einem ökonomischem Niedergang korreliert. Aus dem Grund lehnt Martin Armstrong die Einwanderung selbst ab, was für mich wiederum der Grund ist, zu dem Thema ausgerechnet auf Martin Armstrong zu verweisen, denn dem kann man nicht unterstellen, meine politischen Ansichten zu teilen. Ablehnung der Einwanderung ist also ein Symptom wirtschaftlichen Niedergangs! Zugleich ist diese Ablehnung ein Beweis für weitverbreitete Feigheit, die verhindert, daß man sich mit den Ursachen des Niedergangs befaßt. Es sind nicht die Ausländer, die hier den Kult der Schwarzen Null etabliert haben!

Von Martin Armstrong habe ich bereits einiges über westliche Geschichte gelernt. Zum Beispiel, warum sich die Siedler in Nordamerika von Großbritannien unabhängig erklärten. Es ist nämlich überaus ungerecht, jemanden zu besteuern, der im Parlament nicht repräsentiert ist. Das bringt Martin Armstrong immer wieder als Argument für ungerechtfertigte Steuern, mit denen man so viel Schaden anrichten kann, daß sie schließlich ganze Volkswirtschaften zerstören. In diesen Abgaben sehen wir wieder das Machtungleichgewicht, dieses Mal jedoch direkt mit der Möglichkeit verknüpft, den Verweigerer des ungerecht erhobenen Tributs zu verhaften und ins Gefängnis zu sperren. Auch diese Art des Tributs wird einfach nur deshalb erhoben, weil man es kann!

Sucht man also das Problem ökonomischer Krisen zu lösen, dann ist die Abschaffung des Zinses ein Irrweg. Wirklich gefragt wäre, das Machtungleichgewicht zu beseitigen! Die USA haben es vorgemacht, nur um das Prinzip, auf das ihre Staatsgründung beruht, sogleich zu verraten. Es funktioniert einfach nicht, anderen Macht zu übertragen, damit sie Gerechtigkeit herstellen. Gerechtigkeit und zwar ausdrücklich auch Gerechtigkeit in der Wirtschaft kann es nur geben, wo Macht gleich verteilt ist! Um ein System langfristig an die Wand zu fahren, reicht es aus, es nur etwas ungerecht zu machen. Leider dauert das an die Wand fahren sehr lange, so daß es erscheint wie ein Schrecken ohne Ende.

1) Kürzlich im Fernsehen bei der Dokumentationsreihe „Ungleichland“ vorgebrachter Vergleich: Verwendet man ein DIN-A4-Blatt, um darauf 95 % der Vermögen der Deutschen maßstabsgetreu einzuzeichnen, so daß 95 % allen Vermögens durch die Gesamtlänge des Blattes repräsentiert wird, dann befindet sich der Punkt für den reichsten Deutschen 6,6 km über dem Blatt. Es ist kein Geheimnis, daß die Vermögen in manchen anderen Ländern noch größer sind!

Gruß,
Ranma

selbstverständlich wird Geld aus dem „Nichts“ geschöpft....und zwar von Geschäftsbanken

Quintus, Freitag, 09.11.2018, 07:23 vor 1957 Tagen @ Zugeroaster (2712 Aufrufe)

Zentralbanken steuern lediglich diesen Prozess durch die Höhe der vorgeschriebenen Mindestreserve bzw. Einlagen bei den Geschäftsbanken.

Sehr geehrter Zugeroaster

Zinsen und Gewinne mussten vor dem Beginn des Kapitalismus aus der Substanz gezahlt werden, so dass Profite nur entstehen konnten, wenn andere Verluste machen. Es war ein Null-Summen-Spiel, bei dem sich der Stärkere auf Kosten des Schwächeren durchsetzte. Die Kirchenlehrer irrten also nicht, wenn sie Zinsen und Gewinne mit Ausbeutung gleichsetzten.
Die Geldschöpfung aus dem Nichts begründet sich auf den Wachstumszwang des Kapitalismus( der wiederum aufgrund eines Energieüberschusses in Form von Kohle überhaupt erst möglich wurde) Dazu sehr zu empfehlen: Ulrike Herrmann: Sieg des Kapitals
Der Kapitalismus hat den Charakter von Schulden, Zinsen und Profiten völlig verändert. Jetzt werden Kredite nicht mehr vorrangig benutzt, um bitterste Not abzuwenden, sondern um die Effizienz der Produktion zu steigern. Zinsen und Gewinne werden nicht mehr aus der Substanz bezahlt, sondern aus den Zuwächsen der Wirtschaft.
Noch krasser: Ohne Schulden kann die Wirtschaft nicht wachsen. Der Kapitalismus ist nur möglich, wenn ihm ständig neue Kredite zugeführt werden.
Diese Geldvermehrung(praktisch aus dem „Nichts“) führt nicht zur Inflation, weil ja gleichzeitig durch die neuen Investitionen auch die Gütermenge steigt. Das Wachstum von Wirtschaft, Kapital und Gewinnen bleibt im Gleichgewicht.
Wie machtlos Geld sein kann, zeigt sich auch bei einem anderen Phänomen: Die kapitalistische Wirtschaft tendiert nicht zur Inflation. Stattdessen droht meist das Gegenteil, die Deflation, die zu sinkenden Preisen führt. Es gehört zur großen Tragik der Deutschen, dass sie immer noch eisern glauben, dass die Geldentwertung die größte Gefahr sei. Denn diese totale Fehleinschätzung verhindert, dass die Deutschen bei Wirtschaftskrisen richtig reagieren.
In Friedenszeiten ist eine Inflation unwahrscheinlich –und gar nicht leicht zu erzeugen. Stattdessen neigt eine kapitalistische Wirtschaft eher zum Gegenteil: zur Deflation, also zu sinkenden Preisen. Diese Tendenz zur Deflation hat vor allem mit dem technischen Fortschritt zu tun. Die Produkte werden besser –und trotzdem billiger.
Um diesem Deflationsdilemma zu entkommen, hat die Europäische Zentralbank ihr offizielles Inflationsziel bei zwei Prozent angesetzt –und nicht etwa bei null. Die Notenbank akzeptiert eine moderate Geldentwertung, damit sie Spielraum bei den Zinsen hat, sobald es zu einer Wirtschaftskrise kommt. Denn wenn die Unternehmer wissen, dass die Preise steigen, ist es verlockend, einen billigen Kredit aufzunehmen, weil er sich dank der Inflation leicht zurückzahlen lässt. Die moderate Inflation ist also nötig, um ein kapitalistisches System zu steuern.

Mit freundlichen Grüßen
Quintus

Zwangsbewirtschaftung

Albert Simeth, Donnerstag, 08.11.2018, 20:06 vor 1957 Tagen @ Ranma (2825 Aufrufe)

Hallo!
Vor 2 Jahren wurde für den Krisenfall folgendes beschlossen:

https://www.welt.de/politik/deutschland/article159857238/Bundesregierung-beschliesst-Enteignungen-im-Notfall.html

Aus eigener Erfahrung...wir mussten so alle 5 - 10 Jahre einige Listen ausfüllen,
welche Kapazitäten unser Betrieb (Bäckerei) hat.Leistung pro Stunde, Backfläche,
Lagerkapazität..usw.
Seit einiger Zeit...langer Zeit müssen wir das nicht mehr. Das macht mir mehr Angst.
Die Versorgung der Bevölkerung im Krisenfall, ist nicht mehr wichtig ...schlicht
nicht mehr leistbar !!!
Wenn Dein Betrieb groß genug ist, wirst Du enteignet, und kannst als Vorarbeiter,
Betriebsleiter dort zur Arbeit zwangsverpflichtet werden.
So schaut´s aus.

Endlich jemand!

Ranma, Freitag, 09.11.2018, 03:52 vor 1957 Tagen @ Albert Simeth (2811 Aufrufe)

Hallo!

Vor 2 Jahren wurde für den Krisenfall folgendes beschlossen:

https://www.welt.de/politik/deutschland/article159857238/Bundesregierung-beschliesst-Enteignungen-im-Notfall.html

Klickt man sich von dem Link aus weiter durch, so erfährt man:

„Die Regierung kommt mit der Neuregelung Forderungen des Bundesrechnungshofes nach. Dessen Prüfer hatten 2011 gerügt, dass die in ihren Ursprüngen noch aus der Nachkriegszeit stammenden Vorgaben zum Umgang mit einer Versorgungskrise Schwachstellen enthielten.

Der Rechnungshof mahnte unter anderem die Erarbeitung aktueller Krisenszenarien an. Außerdem plädierten die Prüfer dafür, ein Gesamtkonzept mit einheitlichen Regelungen für militärische und zivile Krisenfälle zu erlassen.“

Außerdem noch:

„Eine solche Krise sei zwar unwahrscheinlich, sie könne aber nicht vollständig ausgeschlossen werden: In Betracht kämen eine kriegerische Auseinandersetzung, ein großflächiger Stromausfall, eine Pandemie oder ein Terroranschlag mit großflächiger Freisetzung radioaktiver Strahlung.

Extremwetterlagen, technische Störungen, Naturkatastrophen oder die Freisetzung von Gefahrstoffen dürften dagegen nach Einschätzung der Experten nicht zu einer Versorgungskrise führen.“

Alles von den Netzseiten von Welt.de, denen der Entwurf vorliegt. Schließlich erfährt man noch, daß die Enteignungen neu beschlossen wurden, weil das Fehlen dieser Möglichkeit als Schwachstelle in der alten gesetzlichen Regelung gesehen wurde. Von den neuen gesetzlichen Regelungen wird erwartet, daß die öffentliche Hand um neunmillionen Euro entlastet wird. Hauptsächlich wohl durch den Abbau vieler Notvorräte.

Aus eigener Erfahrung...wir mussten so alle 5 - 10 Jahre einige Listen ausfüllen,
welche Kapazitäten unser Betrieb (Bäckerei) hat.Leistung pro Stunde, Backfläche,
Lagerkapazität..usw.

Ich hatte mich schon gefragt, ob man so etwas nicht wissen müßte, bevor man zur Planwirtschaft übergeht.

Seit einiger Zeit...langer Zeit müssen wir das nicht mehr. Das macht mir mehr Angst.

Wenn das alle fünf bis zehn Jahre war, dann bedeutet sehr lange Zeit wahrscheinlich seit schon lange vor der Neuregelung im Jahr 2016. Vielleicht gilt der Betrieb nicht mehr als groß genug?

Die Versorgung der Bevölkerung im Krisenfall, ist nicht mehr wichtig ...schlicht
nicht mehr leistbar !!!

Bis ich eben erst von rauhnacht davon informiert wurde, daß die Ölnotreserven teilweise geöffnet wurden, nahm ich das tatenlose Zusehen bereits als Indiz dafür, daß der Obrigkeit die Bevölkerung bereits völlig egal ist.

Wenn Dein Betrieb groß genug ist, wirst Du enteignet, und kannst als Vorarbeiter,
Betriebsleiter dort zur Arbeit zwangsverpflichtet werden.
So schaut´s aus.

Was ist groß genug in dem Zusammenhang? Wenn große Betriebe enteignet werden sollten, dann könnte das für kleine Betriebe sogar gut sein und die dadurch wieder konkurrenzfähig werden.

Aber insgesamt scheint mir das Ganze nicht durchdacht zu sein. Zu den angeblich erarbeiteten Szenarien zählt ein großflächiger Stromausfall. Funktioniert eine Bäckerei ohne Strom? Falls nicht, dann erklärt das zwar, warum ein großflächiger Stromausfall zu einer mangelnden Versorgung mit Brot führen würde, aber eine Zwangsbewirtschaftung der Lebensmittelbetriebe würde daran ziemlich sicher nichts ändern.

Gruß,
Ranma

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Zwangsbewirtschaftung und Krisen

Bubo, Freitag, 09.11.2018, 14:00 vor 1957 Tagen @ Ranma (2840 Aufrufe)

Hallo Ranma!

Zuerst zur Zwangsbewirtschaftung im Dritten Reich, die, ebenso wie die aktuellen Bestrebungen zur Versorgung im Krisenfall, häufiger Gesprächsthema in unserer Familie ist. Soweit wir uns aus Unterhaltungen mit damals Betroffenen erinnern können, diente die Zwangsbewirtschaftung anfangs vor allem der Sicherung der Versorgung deutscher Soldaten. Erst später musste die Ernährung der Bevölkerung gewährleisten werden. Ziel der Zwangsbewirtschaftung war vor allem die Eindämmung der Schattenwirtschaft. Flankierend dazu gab es umfassende Propagandamaßnahmen (z.B. Ernteeinsätze, zu denen Schulklassen und Studenten herangezogen wurden). In der Gesamtbetrachtung darf zudem nicht vergessen werden, dass die Bevölkerung im Dritten Reich an das System glaubte und den Obrigkeiten größtenteils noch Vertrauen schenkte.
Die Zwangsbewirtschaftung funktionierte damals nicht überall, denn es wurde der Anbau von Pflanzen gefordert, für die nicht überall geeignete Anbaubedingungen herrschten. Hierbei erwähnenswert, die weiße Maulbeere, die notwendig war, um Fallschirmseide herzustellen. Ebenfalls wichtig, der Flachsanbau zur Herstellung von Textilien.
Für die Bauern gab es eine Ablieferungspflicht, sie mussten alles bis auf die Nahrungsmittel, die sie zur Selbstversorgung benötigten, abgeben. Wer bei Zuwiderhandlungen erwischt wurde, den ereilten drakonische Strafen. Alle Maßnahmen sollten nicht nur den Bedürftigsten dienen, sondern vor allem den Brauchbaren und Nützlichen in der Gesellschaft.
Die Eindämmung einer sofort auftretenden Schattenwirtschaft in entsprechenden Krisenzeiten mittels solcher Gesetze und deren konsequente Durchsetzung halte ich grundsätzlich für sinnvoll.

Nun einige Gedanken zu einer eventuell eintretenden schweren Krise mit geplanten Enteignungen in der heutigen Zeit.
Der Bundesrechnungshof hat also etwas angestoßen.
Der Bundesrechnungshof hat die Aufgabe die Haushalts- und Wirtschaftsführung des Bundes, der Sozialversicherungsträger und das Handeln des Bundes bei privatrechtlichen Unternehmen an denen er beteiligt ist, zu prüfen (www.bundesrechnungshof.de). Es wurde die Erarbeitung aktueller Krisenszenarien angemahnt.
Jetzt sind/waren Experten damit beschäftigt Pläne zu erstellen.

Nun kann ich mir Gedanken darüber machen, wie eine Enteignung bzw. Versorgung der Bevölkerung im schlimmsten Krisenfall wohl abläuft.
Es müssen in der richtigen Abfolge die passenden Betriebe unter Kontrolle gebracht werden, was ohne den unvermeidbaren Verwaltungsaufwand nicht möglich sein wird. Wahrscheinlich kommt das System bereits hier wochenlang zum Erliegen. Was großflächige Stromausfälle nicht nur in regionalen Amtsstuben für Auswirkungen haben, kann sich vielleicht noch jeder vorstellen. Die Folgen davon in Logistik und in den Betrieben der Landwirtschaft bzw. Lebensmittelherstellung mit ihrem immensen Energie- und Wasserverbrauch eher nicht. Bis die schwerfällige Maschinerie der Verwaltung und die anschließende Durchsetzung von Anordnungen halbwegs funktioniert, gibt es voraussichtlich nichts mehr zu verteilen. Die Kleinstbetriebe dürften zu diesem Zeitpunkt bereits ausgeräumt sein.

Daher stimme ich Albert Simeth zu. Die Versorgung der Bevölkerung ist unter den heutigen Umständen in einem Krisenfall nicht mehr zu bewältigen oder besser, auch angesichts aktueller Zustände hinsichtlich der Durchsetzbarkeit von Recht und Ordnung, unmöglich geworden. Sobald der Krisenfall eintritt, wird in diesem Land das Recht des Stärkeren gelten, dabei sind Individuen mit entsprechender Herkunft und Sozialisierung eindeutig im Vorteil. In einer Wohlstandsgesellschaft wie der unseren, die größtenteils jede Erdung und den gesunden Menschenverstand verloren hat, dürften nach etwa 3-4 Wochen die meisten Leute weg vom Fenster sein. Natürliche Auslese, der Stärkere gewinnt, der Weichspüler verliert.
Die kleineren Handwerks- und Landwirtschaftsbetriebe werden seit Jahren durch einen vollkommen aus dem Ruder laufenden bürokratischen Aufwand und unzählige staatliche Aktionen (Schikanen), die mit der Durchsetzung des EU-Rechts oder deren Vorschriften begründet werden, aufs Abstellgleis geleitet und bald verschwunden sein. Damit entfallen nicht nur die aktuell geforderten beruflichen Kenntnisse, sondern meist auch die über Generationen weitergegebenen notwendigen Fertigkeiten und das fachspezifische Wissen in für Krisenzeiten überlebensnotwendigen Sparten.

Gruß
Bubo

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