Frau Hoffmann (Freie Themen)

Filmegucker, Montag, 22.10.2018, 23:21 vor 2010 Tagen (3722 Aufrufe)

Guten Abend!

Ich lese ab und an in diesem Forum und mache mir so meine eigenen Gedanken. Für mich ist das Buch der Offenbarung der Bibel meist nicht wörtlich zu nehmen sondern bedarf der korrekten Auslegung. Aus meiner Sicht sind die Schauungen Daniels im Alten Testament nicht von denen im Neuen Testament zu trennen, sondern ergänzen sich.

In Daniel 2 sieht der König Nebukadnezar und später Daniel ein Bild, eine Statue würde ich sagen. Daniel erklärt, dass es sich um die Weltreiche handelt,die bis zum Ende entstehen werden. Am Ende aber wird ein Stein die ganze Figur zermalmen.

Das Ende der Statue sind, wie bei jedem Menschen, die zehn Zehen. Eben dort setzt die Offenbarung an, wo die zehn beschrieben werden, die wie Könige Macht auf Erden haben werden (also keine Könige sind) und ihre Macht einem Tier geben werden. Abgabe von Macht deutet für mich auf eine Vereinigung hin, einem Staatenbund gleich.

Nun habe ich mich schon immer gewundert, wie doch zehn sich vereinen können, aber es sind ja doch zwei Füße (nicht lachen). Ich habe nie weiter darüber nachgedacht, bis ich hier über Frau Hoffmann gelesen habe, die sagt, dass RUSSLAND bald eine Art Einwanderungsland wird. Woher kann dieser Aufschwung kommen?

Darüber fiel mir auf, dass es bereits eine Eurasische Wirtschaftsunion mit Russland an der Spitze gibt, welche einen Binnenmarkt nach dem Vorbild der Europäischen Union aufbauen wollen. Eine Art Zwilling also?

Die Möglichkeit des Aufschwungs Russlands bringt für mich die Frage: Werden bald/eines Tages beide Unionen derart zusammen arbeiten, dass es eine Aussicht auf Zusammenschluss gibt?

Ich weiß, dass viele hier nicht religiös sind oder religiöse Schriften wie die Bibel grundsätzlich ablehnen. Auf keinen Fall möchte ich jemanden von der Richtigkeit meiner These überzeugen, sondern sie in den Raum stellen, damit bei dem Streben nach Erkenntnis kein Aspekt unberücksichtigt bleibt.

Im Übrigen: Zehn müssen nicht zehn Länder sein, zehn ist eine Vollzahl. Vielleicht also das ganze Europa, eben nicht ohne Russland. Erst bei einem Auseinanderfallen dieser Vereinigung kann ein Kriegszustand folgen, der entweder einen russischen Einmarsch bewirken kann oder einen russischen "Schutz" gegen andere Kräfte, die Deutschland ebenfalls nicht gut gesonnen sind. Das alles spricht komplett gegen eine baldige Kriegssituation. 2019 wäre locker vom Tisch, nach meiner Meinung.

Ich danke für die Aufmerksamkeit und hoffe, dass meine Ergüsse nicht sofort in der Luft zerrissen werden.

Wünsche, wohl zu schlafen!

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Danielfälschung - die 19. (!) :-)

BBouvier @, Dienstag, 23.10.2018, 01:16 vor 2010 Tagen @ Filmegucker (3241 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Dienstag, 23.10.2018, 01:43

<" Aus meiner Sicht sind die Schauungen Daniels
im Alten Testament nicht von denen im Neuen Testament zu trennen
.">

Hallo, Filmegucker!

Offenbar ist Dir nicht bekannt, daß jüdische Literaten aus politischen Gründen
sich diesen ominösen "Daniel", der angeblich zur Zeit Nebukadnezars II. (597 v. Chr.)
gelebt haben soll, erst gegen 163 "vor" (also erst fast ein halbes Jahrtausend später)
frei aus den Fingern gesogen haben.
Nebst dessen angeblichen "Prophezeiungen".
Zuvor hatte noch nie Jemand von dem auch nur gehört! :-D
=>
https://schauungen.de/forum/index.php?id=36209

:tonne:

Darüberhinaus ist dort rein nichts zu lesen,
was sich nicht bis zur Erstellung der Danielfälschung
im Nahen Osten bereits ereignet hätte.

Mangels Geschichtskenntnissen entblöden sich allerdings
insbesondere US-Menschen nicht, bis zum heutigen Tage
allerlei abstruse "Deutungen" hinsichtlich unserer Gegenwart
in diese antike Fälschung hineinzufabulieren.

Darüberhinaus ist das Neue Testament völlig frei von "Schauungen"!

<"Eben dort setzt die Offenbarung an ...">

Johannes von Patmos ist der Danielfälschung auf den Leim gegangen.
Er repetiert in 13/5 auch die 42 Monate bzw. 3,5 Jahre der Danielfälschung (7/25),
während derer Antiochus Epiphanes angeblich die Juden unterdrückte.

Bei den 10 Königreichen handelt es sich um die Diadochenreiche,
in die nach dem Tode Alexanders des Großen 336 v. Chr. dessen Reich zerfiel.
Es begannen erbitterte Kriege.

Danielfälschung:
"Aus diesem Königreich werden sich zehn Könige erheben.
Und ein anderer wird sich nach ihnen erheben
."

*gääähn*

Gruß,
BB

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<"Das ist genau die aktuelle politische Situation.">

BBouvier @, Dienstag, 23.10.2018, 02:34 vor 2010 Tagen @ BBouvier (3438 Aufrufe)

<"Mangels Geschichtskenntnissen entblöden sich allerdings
insbesondere US-Menschen nicht, bis zum heutigen Tage
allerlei abstruse "Deutungen" hinsichtlich unserer Gegenwart
in diese antike Fälschung hineinzufabulieren
.">

Hallo!

Hier so eine, allerdings von Einem, der schon länger hier lebt:
=>
"Das ISIS-Kalifat dauerte 1260 Tage, ... somit könnte sich die erste Phase vom "Tier"
erfüllt haben, dieses "Tier" hatte den Sieg für 42 Monate = 1260 Tage:
"Und es wurde ihm ein Maul gegeben, das grosse Dinge und Lästerungen redete;
und es wurde ihm Macht gegeben, Krieg zu führen zweiundvierzig Monate lang.
"
(Offenbarung 13:5)
Am 29. Juni 2014 wurde das ISIS-Kalifat ausgerufen.
Am 5. Dezember 2017 rief Putin den Sieg in Syrien aus.
Und am 9. Dezember 2017 rief der irakische Präsident den Sieg in Irak aus.
Das "Tier" wurde durch einen Whistleblower-Schlag verwundet,
somit fiel Obama der Chef der ISIS, was den ISIS-Schergen den Todesstoss gab.
Die Symbolik im obigen Vers ist sehr schön, denn dem Tempel passiert nichts,
der Tempel Gottes sind die treuen Christen,
also auch hier wird die Errettung = Entrückung symbolisch klar dargestellt.

Mit diesem Zahlenschlüssel wäre eine halbe Stunde = ein halbes Jahr.
Also vom 9. Dezember 2017 bis zum 6. Juni 2018 sind es genau 180 Tage,
was ein halbes Jahr ist.
Diese Zeitphase passt am besten zu meinem Traum,
in dem ich von Ostern 2018 träumte, was bedeutet,
dass ich an Ostern 2018 noch hier auf Erden sein werde.

Die Entrückung wird in der Zwischenphase (zweite Phase) sein,
theoretisch auch erst am Ende dieser Phase,
denn so beschreibt es Paulus mehrmals deutlich,
in dem er uns ein Geheimnis offenbarte.
Das ist genau die aktuelle politische Situation.
Der wiederkommende Antichrist Obama wird seine ISIS-Schergen führen,
er wird die nicht entrückten Christen bedrängen, töten und versklaven.
Das ist dann die dritte Phase der "Tieres".

Auszüge von hier:
=>
http://miryline.blogspot.com/2017/12/42-monate-isis-kalifat.html

Gruß,
BB

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Gefälschte Bücher in der Bibel?

Dennis, Dienstag, 23.10.2018, 21:55 vor 2009 Tagen @ BBouvier (2981 Aufrufe)

Guten Tag zusammen,

ich bin der Dennis (Sterbeerlebnis) aus dem Nachbarforum.
Ich habe eine direkte Frage an BB...
in dem Thread "Frau Hoffmann" erwähnt BB, daß Daniel eine Fälschung ist, nun meine Frage dazu:
Welche Bücher der Bibel sind evtl. noch gefälscht??

Meine Frage hat einen bestimmten Grund!
Aufgrund meines Sterbeerlebnisses, hab ich keine klassisch religiöse Ansicht von den Dingen, die die Welten zusammenhält, so wie sie in der Bibel veranschaulicht werden.

Meinem reflektierten Erlebnis nach bin ich zu dem Schluß gelangt, daß jeder seinen Weg mit seinem "Selbst", welches einem innewohnt, selbst(!) gehen soll, und darf(!), sofern er keinen üblen Schatten nach sich zieht. Für mich ist die Bibel "unwichtig" da sie viel zu viele Möglichkeiten offenbart, sich zu verrennen.

Mit freundlichsten Grüßen
Dennis

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Schriften der Bibel

BBouvier @, Dienstag, 23.10.2018, 23:51 vor 2009 Tagen @ Dennis (3010 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Mittwoch, 24.10.2018, 00:03

<"Welche Bücher der Bibel sind evtl. noch gefälscht??">

Hallo, Dennis!

Ganz herzlichen Dank für Dein Vertrauen,
jedoch habe ich mich mit dem Neuen und dem Alten Testament
nur als dem Religiösen gegenüber sehr aufgeschlossener Laie
beschäftigt, weswegen ich mich mit der Beantwortung
dieser Frage ziemlich überfordert sehe.

Unbestritten ist wohl, daß es sich bei der "Bibel"
um ein religiöses Werk handelt - man findet dort "Geschichten" -
und keine "Geschichte".
Diese Geschichten - auch die des Neuen Testamentes -
sollen religiöse Sachverhalte verdeutlichen.

Lies mal z.B. exemplarisch bei Wikipedia ein wenig über die Entstehung
der Bücher der jüdischen Propheten - hier z.B. über Jesaja -
https://de.wikipedia.org/wiki/Jesaja
Oder Joel
https://de.wikipedia.org/wiki/Joel
... das ist alles ziemlich schwankender Grund.
Oder hier über die Entstehungsgeschichte der Bücher Mose:
https://www.buecher-wiki.de/index.php/BuecherWiki/Pentateuch

Hinweis:
Über drei der Evangelien des Neuen Testamentes
hat man Namen von Aposteln (Mattäus, Markus, Johannes)
gesetzt - sie haben die Texte nicht geschrieben -
nur ein viertes hat Lukas, der Begleiter des Paulus, selbst verfaßt.
Auf Basis älterer Erzählungen/Texten, die ihm zugänglich waren.
Exemplarisch zum "Johannesevangelium":
"Es ist also fraglich, ob der Lieblingsjünger
überhaupt eine historische Gestalt ist
.
Die Beantwortung dieser Frage hat erhebliche Konsequenzen
für die Identifizierung des Autors des Evangeliums
."
https://de.wikipedia.org/wiki/Evangelium_nach_Johannes#Textgestalt_und_Literarkritik

Anmerkung:
Bei dem Gotte, von dem Jesus kündet,
scheint es sich um einen völlig anderen Gott
zu handeln als um den jüdischen Stammesgott.
Deutlicher möchte ich hier nicht werden.

Ich hoffe, ich habe ein wenig helfen können
und bin nicht unfehlbar. ;-)

Beste Grüße!
BB

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Danke

Dennis, Mittwoch, 24.10.2018, 09:08 vor 2009 Tagen @ BBouvier (2789 Aufrufe)

Danke BB,

ich bin ebenfalls auch Laie, mehr nicht, Hobbywissenschaftler, Gelegenheitsnachforscher könnte man vielleicht auch noch dazu sagen.
Ich danke dir, denn ich bin auch zur Vermutung gekommen, dass es sich um zwei Götter handelt, von denen die Bibel "Geschichten" erzählt.

Mit freundlichen Grüßen
Dennis

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Begleiter

Bubo, Mittwoch, 24.10.2018, 12:32 vor 2008 Tagen @ Dennis (2808 Aufrufe)

Hallo Dennis!

In Deinem Sterbeerlebnis triffst Du Ahnen und Familienangehörige. Was glaubst Du, wer waren die Begleiter zuvor, die mit Dir während des Sterbens gesprochen haben? Ebenfalls Ahnen, Seelenverwandte, oder völlig Unbekannte? Fühlst Du heute noch ihre Anwesenheit oder sind sie, nachdem Du wieder ins Leben zurückgekommen bist, verschwunden?

Gruß
Bubo

NT versus AT

Deutscher im Exil @, Donnerstag, 25.10.2018, 03:19 vor 2008 Tagen @ Dennis (2828 Aufrufe)

Hallo Dennis,

die extreme Diskrepanz zwischen dem Gott des AT und dem, den Jesus von Nazareth immer nur als "den Vater" bezeichnet, aber niemals eine direkte Beziehung auf den des AT herstellt, sondern eher das Gegenteil, dieser Gegensatz hat mich seit meiner Jugend beschäftigt.

Denn ich unterstelle, Gott - in meinem Verständnis die wahrscheinlich einzig absolute "Entität" - ändert nicht Seine Meinung, erst rachsüchtiger, blutrünstiger Rassisten-Gott, dann in JvN der der Vergebung und Liebe und für alle Völker.

Nach langer Suche bin ich erst vor ein paar Jahren im Netz auf die Lösung gestoßen.

Wenn man nach zwei Stichworten sucht, dann wird man schnell fündig. Diese sind "Marcion" (gelegentlich auch mit "k" geschrieben), sowie Adolf von Harnack, ein deutscher ev. Theologe, der dazu vor rund 100 Jahren das umfassendste Werk geschrieben hat.

Wenn man die Thesen des Marcion auf die jüngere Vergangenheit und die Gegenwart bezieht und diese unter diesem Gesichtspunkt sieht, dann fallen einem (mind. mir) "die Schuppen von den Augen" und bisher ungeahnte Zusammenhänge werden offensichtlich und begründet.

M.E. klären sich dadurch auch viele Ungereimtheiten und Unverständlichkeiten des NT von selbst. Marcion lebte lange vor den Fälschungen von Nicäa und ist für mich daher glaubwürdiger als alle Päpste und Theologen der Neuzeit, die am Futternapf der Kirchen hängen.

Mein Motto nicht nur hierzu: Nur die Wahrheit wird uns befreien!

In diesem Sinne alle Gute beim Forschen
Gruß aus dem Exil

@Deutscher im Exil

Dennis, Donnerstag, 25.10.2018, 11:17 vor 2008 Tagen @ Deutscher im Exil (2759 Aufrufe)

Hallo Deutscher im Exil,

ich wiederhole:

… die einzig absolute "Entität" – ändert nicht seine Meinung, erst rachsüchtig, blutrünstiger Rassisten-Gott, dann in JvN der der Vergebung und die Liebe für alle Völker.

Damit hast Du es voll auf den Punkt gebracht!

Genau wegen dieser Feststellung, beantworte ich keine Anfragen zu Bildern aus meinem Sterbeerlebnis(!!!), denn das Wesentliche an meinem Sterbeerlebnis war die "Wahrnehmung" anderer Sinnesorgane wie die der Augen!!! Liebe … Am Anfang war das Wort, dann schuf Gott das Licht (Er schuf es in uns, dass ist sein Ebenbild in uns und in allem).

Ich werde das von dir empfohlene Werk von Adolf von Harnock versuchen zu lesen, danke Dir

Dennis

Das Wesentliche

Deutscher im Exil @, Außerhalb der neuen Khalifate, Donnerstag, 25.10.2018, 14:06 vor 2007 Tagen @ Dennis (2806 Aufrufe)

Hallo Dennis,

ich glaube, "das Wesentliche" entzieht sich unseren physischen Augen und - zumindest überwiegend und im Kern - unserem Intellekt in carne sowieso.

Das können wir in carne nur fühlen und/oder intuitiv erleben.

Am Anfang war das Wort

"Wort" ist hier völlig falsch übersetzt. Nach meiner Kenntnis heißt es im griechischen Original "logos" und das ist primär Gedanke, Geist und erst lange danach "Wort".

Herzliche Grüße


P.S. Wenn Du mir eine Kontakt-Email schickst (gern auch über Taurec), dann schicke ich Dir noch ein paar Links und Daten, die ich zu diesem für mich extrem wichtigen Thema gesammelt habe.

P.P.S Ich hatte ich meinem letzten Post aus Versehen eine falsche Absender-Email eingegeben, also wenn keine Antwort von mir kommt, dann bitte über Taurec.

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Pro/contra Daniel

Taurec ⌂, München, Dienstag, 23.10.2018, 12:00 vor 2010 Tagen @ Filmegucker (3173 Aufrufe)

Hallo!

Ich weiß, dass viele hier nicht religiös sind oder religiöse Schriften wie die Bibel grundsätzlich ablehnen.

Weit gefehlt. Diesem Vorurteil unterliegen meines Erachtens viele, die Religiosität einengend mit Glauben an die Schrift gleichsetzen und umgekehrt schließen, wer nicht jedes Bibelwort (oder zumindest die als zentral erachteten Teile) für wahr nehme, der könne ja wohl auch nicht an Gott glauben.
Nachdem die Bibel aber nichts weiter ist als ein Konglomerat von Menschen niedergeschriebener Texte, kann mit einer Bibelkritik gewiß nicht das transzendente Bereich der Welt an sich widerlegt werden. Mir scheint fast, man kann sich diesem überhaupt nur annähern, wenn man die Schwelle mechanischer Schriftgläubigkeit hinter sich gelassen hat und nicht darauf als eine "Anleitung" zurückgreifen muß, die einem die Welt vorstrukturiert, dabei aber alle in der Bibel enthaltenen menschlichen Irrtümer und Wahrheiten unterschiedslos vermengt.
Auch, daß wir die Bibel "grundsätzlich" ablehnten, halte ich für ein anklagendes Vorurteil Bibelgläubiger, die Kritik an der Bibel ins Extrem überhöhen, um sie in den Augen anderer lächerlich zu machen.

Gott an die Bibel zu binden, halte ich für einen wesentlichen Klumpfuß des abendländischen Christentums. Nachdem ein Schriftwerk, dessen göttlicher Ursprung lediglich behauptet wird, aber in keiner Weise belegbar ist, zwangsläufig einer rationalen Kritik überhaupt nicht entzogen werden kann (allenfalls über oktroyierte und gewaltsam geschützte Denkverbote), mußte diese reduktionistische Religiosität in einer rationalistischen Spätzeit ja quasi unterliegen. Sie kann allein auf Bibelgrundlage keine Argumente anführen, die über den rationalistischen Zugriff hinauswiesen.

Entsprechend führt der "Gegenkritiker" auf dieser Seite (die ich mir beispielhaft herausgreife, da Google sie bei der Suche nach "Buch Daniel Fälschung" an oberster Stelle ausspuckt) als erstes einen Hieb gegen den Rationalismus mit dem Argument: "Das Konzept eines realen Gottes, der die Geschichte unter seiner Kontrolle hat und der den Menschen sagt, wie sie leben sollen, ist für die meisten absolut unakzeptabel."

Damit macht er aber sein Gottesbild unnötigerweise von der Echtheit Daniels abhängig, laut welchem Gott über die Geschichte der Menschen Gewalt ausübe und ihnen sage, wie sie leben sollten. Von diesem Axiom ausgehend ist er einer Kritik grundsätzlich nicht zugänglich, kann sie aber auch nicht widerlegen, weil er nur seinen Glauben als selbstbezügliches Postulat ins Feld führen kann. Er ist zudem einem naiven persönlichen Gottesbild vorkultureller Wüstennomaden ausgeliefert, in dem Gott als handelnde Person auftritt und sich über Zeichen äußert. Das weiterentwickelte, sehr viel vernünftigere Gottesbild, in dem er als ein die Welt unpersönlich durchwirkender "Logos" erscheint und das mit Wissenschaft und Rationalität durchaus vereinbar ist, ist ihm fremd. In einem solchen Gottesbild ist überdies unerheblich, ob Daniel eine Fälschung ist.

Der zweite Klumpfuß des Christentums ist wohl die übernahme des primitiven alttestamentarischen Gottesbildes, dem man die Evangelien lediglich als Ergänzung angehängt hätte.

In einem ersten Punkt, um das Argument historischer Ungenaugikeit zu widerlegen, führt der Autor obigen Artikels an: "Viele der Vorwürfe historischer Ungenauigkeit im Buch Daniel fußen auf fehlenden archäologischen Beweisen, die Daniels Aussagen untermauern würden. Aufgrund des gegenwärtigen rationalistischen Denkens wird die Bibel, wie andere historische Dokumente, so lange als suspekt betrachtet, bis anerkannte Beweise vorliegen. [...] Das bloße Fehlen archäologischer Funde beweist nicht, dass ein in der Bibel beschriebenes Ereignis nicht stattgefunden hat."
Zum einen setzt er hier im Sinne meines eingangs beschriebenen Kurzschlusses Kritik an Daniel mit Kritik an der Bibel insgesamt gleich, weil er dogmatisch gezwungen ist, die Bibel als Gotteswort im Gesamtpaket zu glauben. Einzelne Teile dürften nicht entfernt werden, weil sonst das mühsam und notdürftig zusammengezimmerte Gesamtgebäude wackelt.
Zum anderen kann er, wie bereits erwähnt, den Glauben an Daniel nur als selbstbezügliches Argument für Daniel anführen. Es ist wahr, weil es wahr ist. Freilich ist mangels unabhängiger historischer Belege für die Existenz Daniels gleichsam kein rationaler historischer Beweis für seine Echtheit führbar. Der Autor ist gezwungen, einen Feldzug gegen die Wissenschaft zu führen, um seine unzureichende Religiosität zu retten und die Echtheit Daniels als "credo, quia absurdum est" zu postulieren.

Im übrigen wäre nachgewiesene historische Genauigkeit des Danieltextes mitnichten ein schlüssiges Argument für seine Echtheit, weil ein Fälscher um 164 v. Chr., der gewiß größere Kenntnis seiner eigenen Geschichte hatte als wir heute, problemlos ihm bekannte historische Tatsachen in sein Machwerk einfließen lassen konnte. Daß im 19. Jahrhundert eine Inschrift mit dem Namen "Belsazar" entdeckt wurde, beweist lediglich, daß auch einem Fälscher diese Person bekannt gewesen sein konnte.

Sein sprachliches Argument, daß auch im 6. Jahrhundert v. Chr. griechische Wörter in einem Danieltext hätten verwendet werden können, ist nicht stichhaltig, da aus dieser Zeit kein originärer Danieltext erhalten ist und der vorhandene Danieltext z. B. eine jüngere aramäische Sprachform verwendet. Daniel muß also erheblich jünger sein als Jeremia (Lebenszeit 585 v. Chr., Textentstehung in mehreren Schritten wohl bis zum 2. Jahrhundert v. Chr.) und Esra (Lebenszeit 458 v. Chr., Textentstehung 400 v. Chr.). In der Zeit der griechischen Diadochenreiche konnten natürlich auch griechische Fremdwörter Verbreitung finden.
Des Weiteren führt er an, daß laut dem 1. Buch der Makkabäer im Jahre 166 v. Chr. Mattathias Daniel als einen der "Vorfahren" anführte, was wohl kaum möglich wäre, wenn Daniel erst 165/164 v. Chr. verfaßt worden wäre. Dabei übersieht oder unterschlägt er, daß das 1. Buch der Makkabäer selbst erst 104 v. Chr. verfaßt wurde. Vergleichbares gilt für das Buch Hesekiel, in dem ein Daniel erwähnt wird, wobei Hesekiels älteste Textfassung als Teil der Septuaginta und des masoretischen Textes ebenfalls erheblich jünger ist. Es scheint, Bibelgläubige neigen naiverweise dazu, die Handlungszeit der Geschichten mit der Entstehungszeit der Bücher selbst gleichzusetzen. Das wäre ein fundamentaler Mangel an Textkritik, der freilich vor dem Hintergrund verständlich ist, daß man die Bibel als authentisches und unverfälschtes Gotteswort betrachten muß.
Dann schreibt er, daß Flavius Josephus im 1. Jahrhundert n. Chr. Daniel als vor der Ankunft Alexanders des Großen in Jerusalem existent angesehen habe. Das ist natürlich kein Argument für das Alter Daniels, sondern belegt lediglich, daß man im 1. Jahrhundert weder den ursprünglichen Bezug des Textes auf Antiochos IV. Epiphanes, noch seine eigentliche Entstehungszeit kannte. Nur von diesen Irrtümern ausgehend ist erklärlich, warum Johannes von Patmos ebenfalls die Danielfälschung als vermeintliches Zukunftswissen verwertete. Nicht weiter verwunderlich ist dem entsprechend, daß Daniel bei der Kanonisierung der Heiligen Schrift nicht mehr in Frage stand.

Es führt meines Erachtens kein Weg daran vorbei, bei Bibeltexten das selbe Maß an Textkritik walten zu lassen wie bei allen anderen, jüngeren Prophezeiungen. Es überlagern sich darin logischerweise stets mehrere Überlieferungsschichten, spätere Bearbeitungen und menschliche Irrtümer, die auf zeitgenössischen falschen Grundannahmen beruhen. Die Bibel ist kein über jeden Zweifel erhabenes Gotteswort, was aber nicht umgekehrt bedeutet, daß sie von Vornherein pauschal für die Tonne wäre.

Auf keinen Fall möchte ich jemanden von der Richtigkeit meiner These überzeugen, sondern sie in den Raum stellen, damit bei dem Streben nach Erkenntnis kein Aspekt unberücksichtigt bleibt.

Meines Erachtens überlagern sich hier mehrere irrige Auffassungen:
1. Das Buch Daniel wäre alt. Tatsächlich gibt es wohl kein schlüssiges Argument, das auf eine Entstehungszeit vor Antiochos IV. Epiphanes († 164 v. Chr.) hinweist. Die obige Seite habe ich allerdings nur beispielhaft herausgegriffen, da ich keinen Überblick habe, welche Argumentationsmuster im Laufe der Zeit für Daniel bemüht wurden.
2. Das Buch Daniel wäre prophetisch und bezöge sich auf eine Zeit nach Antiochos IV. Epiphanes. In der Tat könnte man es getrost als bereits eingetroffen betrachten, selbst wenn Daniel tatsächlich 539 v. Chr. gelebt hätte und ein authentischer Prophet gewesen wäre. Alle heutigen Deutungen basieren darauf, daß man zur Zeit der Abfassung des Neuen Testaments den eigentlichen Ursprung Daniels und seinen eigentlichen Inhalt schon nicht mehr verstand und ihn irrig für echt hielt.
3. Die auf der christlichen Endzeitmythologie basierende Auffassung, daß in der Endzeit aus dem Inneren Asiens stammende antichristliche Mächte und Heerscharen (Gog und Magog) sich ausbreiteten. Damit war ursprünglich eine Region nördlich des jüdischen Siedlungsgebietes, in der Kaukasusregion gemeint (Mesech und Thubal), von wo sie noch beim syrisch-christlichen Pseudomethodius im 7. Jahrhundert kommen sollten. Im christlichen Abendland wurden daraus zunächst die Türken, dann die Russen, die sich vehement als Bösewichter in der jüngeren Prophetie halten, nicht aufgrund echter Präkognition, sondern glaubensmäßiger Zuschreibung. Als das Motiv entstand, tummelten sich im späteren Rußland noch Skythen. Seitdem werden parallel zur immer weiteren Aufschiebung der Endzeit wechselnde Völkerschaften als Gog und Magog, welchselnde Machthaber als Antichrist bezeichnet. Man sollte aber erkennen, daß es sich (wie ich schon oft ausführte) um ein bloßes Glaubensmotiv der jüdischen Frühchristen handelte, das eine mythische Erwartung widerspiegelt, aber kein verläßliches Zukunftswissen darstellt.

So erscheint Rußland auf Grundlage der die Danielfälschung verbeitenden Johannesoffenbarung als das Tier, dem die Macht übergeben wird.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

der Logos

Ranma, Donnerstag, 25.10.2018, 03:14 vor 2008 Tagen @ Taurec (2717 Aufrufe)

Hallo!

Er ist zudem einem naiven persönlichen Gottesbild vorkultureller Wüstennomaden ausgeliefert, in dem Gott als handelnde Person auftritt und sich über Zeichen äußert. Das weiterentwickelte, sehr viel vernünftigere Gottesbild, in dem er als ein die Welt unpersönlich durchwirkender "Logos" erscheint und das mit Wissenschaft und Rationalität durchaus vereinbar ist, ist ihm fremd. In einem solchen Gottesbild ist überdies unerheblich, ob Daniel eine Fälschung ist.

Mit diesem Gottesbild fällt es dem modernen Europäer leicht zugleich an Gott zu glauben und sich trotzdem wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht zu verschließen. Aber ist es in einem solchem Gottesbild, mal weitergedacht, nicht gleichfalls unerheblich, ob überhaupt ein Gott existiert? Er braucht nicht vorhanden sein, wenn Er sich sowieso nicht äußert? Man braucht Ihn höchstens noch, um der Schöpfung einen Sinn zu geben. Aber auch dafür braucht man Ihn nur, falls man überlegen will, worin der Sinn der Schöpfung bestehe. Sonst wäre auch der Punkt egal. Irgendwelche Vorschläge zum Sinn der Schöpfung?

Falls der durchwirkende Logos jedoch Menschen erschiene, könnten sie Ihn dann überhaupt von einem als Person auftretendem Gott unterscheiden? Es sollte Ihm sogar möglich sein als ein gesamter Pantheon aufzutreten? Sogar falls Er in klar nichtmenschlicher Form aufträte, neigte der Mensch dann doch, spätestens in einer lange danach verfaßten Beschreibung des Ereignisses, zur Anthropomorphisierung, also der Zuschreibung menschlicher Züge zu was auch immer. So wie die germanischen Götter Donar und Wotan nichts anderes als Donner und Wind sind.

Angesichts der wahrscheinlichen Identität des biblischen Moses mit dem Gegen-Pharao Amun-masesa, der gegen Sethos II. rebellierte könnte der biblische Ausdruck Elohim das gesamte ägyptische Pantheon bezeichnen. Immerhin steht der Ausdruck so klar im Plural, daß die Bibelautoren für die Stellen, an denen Elohim spricht, den Pluralis majestatis erfanden. Damit dokumentiert die Bibel eine Weiterentwicklung vom Polytheismus über den Henotheismus (der alttestamentarische Gott behauptet nie, daß andere Götter nicht existierten, sondern verbietet nur, die anzubeten) zum Monotheismus und Pantheismus (dem neutestamentarischen Logos). Wobei der Monotheismus, der einen einzigen Gott behauptet, der überall sein soll, aber nicht teil davon und nicht alles durchdringend, wohl eher eine spätere Erfindung der Kirche ist, damit sie gewisse Aussagen verdammen kann. Also solche Aussagen wie die Kanye Wests, er selbst sei Gott. Aber der darf so etwas in unserer Gesellschaft, weil er reich ist. Für den Pantheisten unproblematisch, nur ging in dem Medienecho leider seine kurz davor gemachte Ankündigung unter, daß er Präsident der USA werden wolle. Ein auch interessantes, jedoch ganz anderes Thema. Darum höre ich jetzt auf, bevor ich noch mehr abschweife.

Gruß,
Ranma

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Logos und persönliches Gottesbild

Taurec ⌂, München, Donnerstag, 25.10.2018, 10:01 vor 2008 Tagen @ Ranma (2799 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Mittwoch, 23.01.2019, 06:46

Hallo!

Aber ist es in einem solchem Gottesbild, mal weitergedacht, nicht gleichfalls unerheblich, ob überhaupt ein Gott existiert? Er braucht nicht vorhanden sein, wenn Er sich sowieso nicht äußert?

Unerheblich ist es nicht. Gottes Existenz ist meines Erachtens selbstevident und belegt sich bereits am Dasein der Schöpfung selbst, die nicht chaotisch ist, sondern erkennbar Gesetzen folgt. Das Universum selbst ist die Äußerung.
Weitergedacht stellt sich eher die Frage, ob es sinnvoll ist, den Menschen ins Zentrum des Universums zu stellen und Gottes Existenz davon abhängig zu machen, daß er sich ausgerechnet einem selbst gegenüber äußert wie der Vater, der aus der Perspektive eines kleinen Kindes nur um dessen selbst willen da zu sein scheint. ;-) Diese Selbstbezüglichkeit und Selbstvergötterung des Menschen, der sich einen ihm dienenden Gott erfindet, zeugt von einer gewissen "spirituellen Infantilität". Sie ist außerdem Ausdruck des Nihilismus, der zum Atheismus kippend wie ein trotziger Teenager sich vom Vater abwendet, wenn er nicht nach der eigenen Pfeife tanzt.

Ein solcher Gott kann außerdem nicht, wie es bei Frömmlern häufig geschieht, als ultimative kausale Erklärung für alles angeführt werden. Ein umfassender, unpersönlicher Gott übersteigt das Begriffsvermögen des Menschen, weil er den Kosmos umfaßt, der vom Menschen selbst als darin lebend nicht vollumfänglich erfaßt werden kann. Da Gott wie die Welt nicht vollständig begreiflich ist, besitzt er als Argument keinen absoluten Erklärungswert für innerweltliche Vorgänge. Die Abkürzung, für alles Geschehen auf (einen persönlich aufgefaßten) Gott zu verweisen, zeugt eher von Denkfaulheit/-unfähigkeit und "spiritueller Infantilität".
Man sollte einen als "Logos" begriffenen Gott allerdings als (wenngleich nicht scharf definierbare) Konstante im Welterklärungsmodell haben, weil einem andernfalls wesentliche Aspekte der Welt entfallen. Gott derart zu verleugnen führt zu Erklärungsmustern, welche die Welt nicht als von oben geordnet sich entwickelnd, sondern von unten chaotisch entstehend erklären. Metaphysische Gesetzmäßigkeiten werden nicht wahrgenommen, weil man ihren Anlaß nicht anerkennt. Materialistische Anschauungen sind die Folge, die natürlich ebenso falsch und unkorrigierbar wie ihre Vertreter dümmlich und penetrant sind.

Irgendwelche Vorschläge zum Sinn der Schöpfung?

Aus obigen Ausführungen sollte u. a. hervorgehen, daß man davon Abstand nehmen sollte, alles erklären zu wollen. Die Schöpfung ist schlicht da, weil irgend etwas da sein muß und nicht Nichts existieren kann (so ist "Nichts" auch ein abstrakter, aber nicht vorstellbarer Begriff, da Nichts nicht existieren kann, daher auch nicht vorstellbar ist). Was der Sinn sein soll, warum die Schöpfung genau so ist, wie sie ist, und nicht anders (wobei der Mensch überhaupt nicht in der Lage ist, festzustellen, wie die Schöpfung eigentlich ist!), übersteigt unser Begriffsvermögen.

Falls der durchwirkende Logos jedoch Menschen erschiene, könnten sie Ihn dann überhaupt von einem als Person auftretendem Gott unterscheiden? Es sollte Ihm sogar möglich sein als ein gesamter Pantheon aufzutreten?

Damit verbiegst Du den "durwirkenden Logos" wieder zu einem personifizierten Gott um. Das Ergebnis ist ein Widerspruch zum Logos, also eine in sich widersprüchliche Aussage. Da Gott keine Person hat, kann er sich auch nicht entscheiden, sich in einem Menschen zu personifizieren. Mithin ist jeder Mensch, jedes Tier, jedes Lebewesen, selbst die Bahn der Himmelskörper (also auch die Astrologie), jedes Molekül, aber auch geistige Vorgänge und das Schicksal "Verkörperung" (besser aber "unpersönlicher Ausdruck") des Logos.
Es ist denkbar, daß innerhalb der Welt liegende Mächte von Ebenen, die unser Begriffsvermögen übersteigen, sich auf unserer Ebene als menschenähnliche Personen verkörpern. Diese würden wie göttlich wirken, weil sie uns unerklärlich und mutmaßlich überlegen wären. Solche Erscheinungen wären nicht aktiv von Gott in die Welt geschickt, sondern als Bestandteile der Schöpfung ebenfalls nur Ausdruck Gottes/des Logos – wie auch alles andere. Unterstellen muß man, daß sie von ihrer Warte aus ihre eigenen Pläne verfolgen, wie sie im Sinne Gottes handeln müßten.

Sogar falls Er in klar nichtmenschlicher Form aufträte, neigte der Mensch dann doch, spätestens in einer lange danach verfaßten Beschreibung des Ereignisses, zur Anthropomorphisierung, also der Zuschreibung menschlicher Züge zu was auch immer.

Es ist wohl so, daß in der Überlieferung Wahrnehmungen "übernatürlicher" Kräfte und Mächte sich letztlich auf den gemeinsamen Nenner vereinfachen, der die meisten Adressaten dieser Überlieferungen erreichen kann. Das ist dem entsprechend der in der breiten Basis der Bevölkerungen vertretene Typus des intellektuell bestenfalls durchschnittlichen Menschen, der zu einer logosartigen Abstraktion Gottes entweder geistig nicht in der Lage ist oder ihr nichts abgewinnen kann. Persönliche Götter sind dem entsprechend unzureichende Krücken, derer man in seiner geistigen Entwicklung zeitweise bedarf. Bedenken sollte man überdies, daß wir – als Seelen in einer über Äonen angelegten Entwicklung wie in jedem Lebenslaufe im Kleinen sich wiederholend – alle diese Phase durchlaufen müssen, wobei der Mensch je nach Stand seiner Reifung darüber hinauswächst.

Wäre Jesus nicht zu Gottes eingeborenem Sohn erklärt worden, hätte das Christentum nie diesen Reiz entwickelt, der zu seiner Verbreitung geführt hätte. Umgekehrt bedeutet dies, das rationalisierende Dogmen wie die Dreifaltigkeit, die auf dieser Krücke aufbauen, falsch sind und für den Menschen, der einen Schritt weiter ist, sinnlos.
Ein weiterer Klumpfuß des Christentums ist wohl die Stellung Jesu als Erlöser im Zentrum des Glaubens, wodurch der Überbringer der Botschaft über die Botschaft selbst gestellt wird. Dies hat freilich dazu geführt, daß die eigentliche Botschaft (die vermutlich im alternativen, unpersönlichen Gottesbild bestand) zugunsten der (u. a. von Paulus nachträglich konstruierten) "Erlöserbotschaft" überdeckt wurde. Durch diese erneute Personifizierung Gottes wurde es überhaupt möglich, das Neue Testament in eine Linie mit dem Alten zu stellen.

der alttestamentarische Gott behauptet nie, daß andere Götter nicht existierten, sondern verbietet nur, die anzubeten

Damit sollte eigentlich klar sein, daß zumindest die vorchristlichen Juden nicht an Gott glaubten, sondern an einen innerweltlichen (Flaschen-)Geist, über dessen Wahrnehmung man als primitiver Mensch nicht hinauskommt. Die Welt in ihrer Gesamtheit interessierte sie gar nicht, allerdings der Wüstendämon, den sie magisch beschwörten und der ihnen Vorteile im kleinlichen und kleingeistigen Kampf gegen andere innerweltliche Mächte bieten sollte. Ich sehe dem entsprechend keinen Grund, diese Überlieferung für mich anzuerkennen oder gar – wie es weithin geschieht – ein "jüdisch-christliches Abendland" zu konstruieren. Weg damit!

Den Übergang von Elohim zum Monotheismus halte ich dem entsprechend für konstruiert, um eine nicht vorhandene Linie zum Alten Testament herzustellen. Ein vermeintlicher Gott, der andere Götter neben sich duldet und als Person auftritt, markiert einen unüberwindlichen Bruch. Auch der Monotheismus stellt keine Neuerung da, wenn dieser eine Gott als Person begriffen wird, statt als die umfängliche "platonische Idee" der gesamten Schöpfung, die über und vor der Schöpfung steht, aber gleichsam in allen Aspekten in sie ausströmt.
Der "Logos" ist ja letztlich ein philosophisches Konzept der mit dem antiken Judentum in keinerlei innerer Beziehung stehenden antiken (indogermanisch-europäischen) Hochkultur der Griechen und Römer. Über das hellenisierte Judentum geriet er in verbogener Form in das Christentum, so daß man die personifizierenden Abirrungen abschälend immerhin wieder zur ursprünglichen Idee zurückkehren kann und einen Ansatzpunkt für einen allumfassenden Weltgeist bzw. Weltvernunft findet.

Also solche Aussagen wie die Kanye Wests, er selbst sei Gott. Aber der darf so etwas in unserer Gesellschaft, weil er reich ist.

Ist das der geistige Hintergrund Deines satanischen Wunsches, notfalls mit schwarzmagischen Mitteln selbst reich zu werden? Selbst Gott zu werden? ;-)

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Inkompatible Ethik-Systeme

Deutscher im Exil @, Donnerstag, 25.10.2018, 22:44 vor 2007 Tagen @ Taurec (2700 Aufrufe)

Hallo Taurec,

dem Leser zuvor die Mitteilung, daß ich tendenziell eher als Querulant gelte und mir bei anderen Schreibern sicher nie eine braune Nase hole.

Aber diesem brillianten Beitrag kann ich - als bekennender Ur-Christ - nur vorbehaltlos zustimmen! Großartig!

Generell nehmen die meisten Menschen sich selbst viel zu ernst und wichtig und erkennen nicht, wie winzig wir und unser Intellekt wirklich ist. Solange niemand in letzter Konsequenz z.B. versteht, wie Strom funktioniert, sollte sich jeder davor hüten, Gott auch nur annähernd verstehen zu wollen.

Wäre Jesus nicht zu Gottes eingeborenem Sohn erklärt worden

Auch hier handelt es sich wohl um eine grobe redaktionelle Verfälschung, denn in den Originaltexten soll - ich habe es nicht selbst prüfen können - ein Wort stehen, dessen Semantik eher bedeutet "einem anderen so nahe wie nur möglich stehen", während "Sohn" eine doch sehr konkrete Form der Beziehung bezeichnet.

Durch diese erneute Personifizierung Gottes wurde es überhaupt möglich, das Neue Testament in eine Linie mit dem Alten zu stellen.

Dies geschah mit Macht erst nach Nicäa, zuvor hatten die Marcioniten rund die Hälfte der damaligen Christenheit hinter sich und bei diesen galt die völlige Ablehnung Jahwes. Nur wird das heute generell verheimlicht, um diesen künstlichen Narrativ nicht zu gefährden, daß der Rassisten-Stammes-Gott sich geändert hätte entsprechend den Lehren des Jesus von Nazareth.

Diesen absurden Schwachsinn glauben fast alle Theologen wirklich, die ich darauf angesprochen habe, und es war eine mittlere zweistellige Zahl.

ein "jüdisch-christliches Abendland" zu konstruieren. Weg damit!

Meine volle Zustimmung: Eine weitere Absurdität, die versucht, (vernichtendes) Feuer und (erschaffendes) Wasser zu einer Einheit zu machen.

Allein diese beiden Ethik-Systeme - mal völlig losgelöst vom Gottesglauben - stehen in ihren Kernen einander diametral gegenüber und schließen sich gegenseitig komplett aus, weshalb die Anhänger des Jahwekultes über lange Jahrhunderte in vielen Gebieten Europas von jedweder Mitwirkung an Gerichten ausgeschlossen waren. Damals wußte man, daß Kol Nidre es jedem "Jahweisten" erlaubt, Andersgläubige nach Belieben zu belügen und zu betrügen, ohne daß dies als Sünde gilt. Taqquiya schlimmer noch gebietet dies jedem Mohammedaner sogar.

Ist das der geistige Hintergrund Deines satanischen Wunsches, notfalls mit schwarzmagischen Mitteln selbst reich zu werden? Selbst Gott zu werden?

Köstlich! Wahr! Brilliant!

Und leider real, denn nur zu viele Menschen dienen dem Fürsten dieser Welt, ohne durch ein klares Wort die Situation zu klären wie JvN: "Weiche von mir Satan!"

Gruß aus dem Exil

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Einspruch Euer Ehren

Luzifer, Österreich, Freitag, 26.10.2018, 09:07 vor 2007 Tagen @ Deutscher im Exil (2653 Aufrufe)

Hallo,

alles in Euch ist in Gott und Gott ist in Allem von Euch, damit seid ihr natürlich Gott.

Das hat Euch die Schlange damals im Garten Eden gesagt, aber verstanden hat es keiner.

Glauben und Kriechen ist der Wunsch des Menschen, offensichtlich.

Die Beziehung jedes Wesens zu Gott ist enger als zwischen Vater und Sohn, es ist Personalunion.

Nur ist Gott halt noch auch ein bisschen mehr als wir.


Beste Grüße

Luzifer

--
Der Feuerengel fliegt

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Kurz recherchiert: Gottes Sohn / Menschensohn

Taurec ⌂, München, Freitag, 26.10.2018, 10:59 vor 2007 Tagen @ Deutscher im Exil (2864 Aufrufe)

Hallo!

Wäre Jesus nicht zu Gottes eingeborenem Sohn erklärt worden

Auch hier handelt es sich wohl um eine grobe redaktionelle Verfälschung, denn in den Originaltexten soll - ich habe es nicht selbst prüfen können - ein Wort stehen, dessen Semantik eher bedeutet "einem anderen so nahe wie nur möglich stehen", während "Sohn" eine doch sehr konkrete Form der Beziehung bezeichnet.

Jesus wird u. a. in Matthäus 16,16 als "Sohn Gottes" bezeichnet:

Luther: "Da antwortet Simon Petrus / vnd sprach / Du bist Christus / des lebendigen Gottes Son."

Im griechischen Urtext: "apokritheis de Simôn Petros eipen su ei ho Christos ho Huios tou Theou tou zôntos"

Einen anderen als den griechischen Text gibt es nicht. Das altgriechische Wort "υἱὸς" ("yios"/"huios") ist erkennbar mit dem lateinischen "filius" verwandt und bedeutet "Sohn".

Desgleichen steht "huios" zu Beginn des Markusevangeliums: "archê tou euangeliou Iêsou Christou [Huiou Theou]"

Oder im Johannesevangelium (10,36): "ón o patír igíasen kaí apésteilen eis tón kósmon ymeís légete óti vlasfimeís, óti eípon: yiós toú theoú eimi?"

Quellen:
Synopse der drei ältesten Evangelien
Neues Testament auf Griechisch
Wikipedia zum "Sohn Gottes"

Die etymologisch unabweisbare Bezeichnung "Sohn" wird offenbar durch das Neue Testament durchgehalten. Falls es eine Verfälschung gab, fand diese bereits in der aramäischen Verkehrssprache statt, spätestens bei der Übersetzung der frühchristlichen, mündlichen Überlieferung ins Altgriechische, das schon aus Gründen der internationalen Verbreitung im Mittelmeerraum die Sprache der Wahl war.

Angeblich stellt der Titel die Übertragung des vorchristlichen jüdischen Titels auf Jesus dar. Dieser scheint tatsächlich nicht den Sinn einer Verwandtschaftsbeziehung gehabt zu haben, da er das Volk, Könige und einzelne "Gerechte" bezeichnete, also Gott in irgendeiner Form abstrakt Nahestehende.
Wikipedia: "Dabei fehlt jedoch die Vorstellung, der König sei physisch von Gott 'gezeugt', göttlich oder ein Halbgott; der Titel drückt hier vielmehr eine Personenwahl nach Analogie einer Adoption aus."

Bei der etymologischen Bedeutung der hebräischen Bezeichnung wird es verzwickt. Offenbar wird Israel (als Volk) in Hoesa 11,1 als "Sohn" bezeichnet: "Als Israel jung war, hatte ich ihn lieb und rief ihn, meinen Sohn, aus Ägypten."

Hebräisch: כִּ֛י נַ֥עַר יִשְׂרָאֵ֖ל וָאֹֽהֲבֵ֑הוּ וּמִמִּצְרַ֖יִם קָרָ֥אתִי לִבְנִֽי:

"לִבְנִֽי" heißt übertragen "liḇ·nî" ("mein Sohn") und kommt im Tanach offenbar an einer Reihe Stellen vor, deren Zusammenhang, wenn von Ehefrauen, namentlich genannten Söhnen (Isaac) und Töchtern die Rede ist, wohl keine andere Übersetzung zuläßt als "Sohn".

Siehe: https://biblehub.com/hebrew/livni_1121.htm

Ohne das ganze intensiv studiert zu haben, scheint mir nach einer Kurzrecherche festzustehen, daß es im israelischen Kulturkreis zwar ursprünglich einen auch so bezeichneten "Sohn Gottes" gab, dieser Titel aber im symbolischen Sinne verstanden wurde, was später auf Jesus übertragen und möglicherweise erst in der Interpretation durch im nahöstlichen Kulturraum nicht mehr verwurzelte griechisch-römische Christen zu einer Verwandtschaftsbeziehung verfälscht wurde. Diese bestimmt seither die Theologie und ist Glaubensdogma.

Geht man nach den Evangelien, widersprach Jesus der direkten Ansprache als "Gottes Sohn" zumindest nicht. Sich selbst bezeichnete er als "Menschensohn", was eigentlich schlicht einen Menschen bezeichnet, der von Gottes Geist erfüllt ist, also mit "Gottes Sohn" durchaus synonym geht. Wikipedia: "So ist die Anrede als Menschensohn einerseits Bestimmung zum Miterleiden des Gerichts Gottes über sein Volk, andererseits Auszeichnung zum Propheten der Endzeit für alle Völker."

In der Danielfälschung wurde der Messias um 165 v. Chr. bezeichnet als einer, der vom Himmel komme und aussehe wie ein Menschensohn (also wie ein normaler Mensch). Damit nahm das Verhängnis wohl seinen Lauf und der Gleichsetzung des Menschensohnes (des von Gottes Geist Erfüllten) mit dem vom Himmel Inkarnierten war kein Riegel mehr vorgeschoben.
Wikipedia zur Danielfälschung: "Der, der 'aussah wie ein Mensch', kann demnach als Vertreter der Gattung Mensch verstanden werden, der im Kontrast zu den irdischen Weltmächten die gottgewollte Bestimmung aller Menschen zum Partner und Ebenbild Gottes bei der Bewahrung der Schöpfung verkörpert und durchsetzt. Diese Rolle war in der Prophetie seit Micha und Jesaja einem künftigen Nachfahren König Davids, später Maschiach genannt, zugedacht. Hier dagegen wird die universale Durchsetzung des göttlichen Geschichtsplans nicht mehr von einem Menschen irdischer Herkunft, sondern von einem aus Gottes Bereich stammenden Wesen erwartet, und zwar nicht innergeschichtlich, sondern nach dem Abbruch der Weltgeschichte durch Gott selber."
Diese Gleichsetzung scheint eine Spezialität der Danielfälschung zu sein, die sich später verfestigt hat. Es läßt sich spekulieren, ob dieses historisch schon längst obsolet gewordene Machwerk deswegen in den Kanon aufgenommen wurde, weil es die Gleichsetzung des Messias' bzw. Jesu mit einem inkarnierten Gottesbestandteil ermöglichte. Die Wirkungsgeschichte dieser Konfabulation wäre dann weitaus fataler als von mir bislang angenommen.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

zur unterschiedlichen Bedeutung der Bezeichnung Menschensohn in den Evangelien vs. Daniel

Ulrich ⌂, München-Pasing, Freitag, 26.10.2018, 23:13 vor 2006 Tagen @ Taurec (2620 Aufrufe)

Hallo Taurec,

Es läßt sich spekulieren, ob dieses historisch schon längst obsolet gewordene Machwerk [Daniel] deswegen in den Kanon aufgenommen wurde, weil es die Gleichsetzung des Messias' bzw. Jesu mit einem inkarnierten Gottesbestandteil ermöglichte. Die Wirkungsgeschichte dieser Konfabulation wäre dann weitaus fataler als von mir bislang angenommen.

Man traut es ihnen zu, den Möchtegern-Heils-Monopolisten, aber das setzt m.E. voraus, dass die Bezeichnung Menschensohn in den Evangelien auf Daniel verwiesen hätte.

Diese Interpretation hält Wolfgang Schenk für falsch:

"2.5 Eine Berührung oder gar Verschränkung mit der Visionsgestalt von Dan 7 ist
in Q schon morphologisch und erst recht semantisch nicht gegeben
: Bei der Visionsgestalt
steht eine Vergleichspartikel und es fehlt nicht nur der deiktische Artikel,
sondern auch jedes Moment einer Selbstreferenz. In den biographisch jesuanischen
Texten jedoch, wo Selbstreferenz maßgebend ist, fehlt die Visionsgestalt, und
umgekehrt fehlt da, wo die Visionsfigur von Dan 7 maßgebend ist, jedes Element
einer Selbstreferenz. Ebenso fehlt da, wo der deiktische Artikel maßgebend ist,
jede Vergleichspartikel der Visionsfigur und umgekehrt.

2.6 Darum ist der Assoziations-Schluss, dass die morphologische Genitivwendung
MS in frühchristlichen Texten schon als solche eine Rezeption des homonymen
Ausdrucks von Dan 7 belege, texttheoretisch unzulässig.
"

["MS" steht für "Menschensohn" ]

Quelle:
Wolfgang Schenk: Das biographische Ich-Idiom 'Menschensohn' in den frühen Jesus-Biographien. Der Ausdruck, seine Codes und seine Rezeptionen in ihren Kotexten. (Forschungen zur Religion und Literatur des Alten und Neuen Testaments 177)
Vandenhoeck & Ruprecht, 1997 , ISBN: 352553860X,9783525538609
Kapitel: J Peroratio, S. 226-227
Die Begründung seines Urteils arbeitet Schenk auf den Seiten 31-54 nachvollziehbar aus.

Zur Herkunft / Deutung der Bezeichnung Menschensohn in den Evangelien fasst Schenk zusammen:

"1.2 Der Verursacher des Ausdrucks MS dürfte eine abwertende Fremdbezeichnung
von Opponenten für einen gewöhnlichen Menschen (in Antithese zu einer Autorisierung
durch Gott) sein.
1.3 MS ist also nicht einfach eine primär christliche oder gar jesuanische Prägung
zum Ausdruck einer Selbstbewertung, sondern eine Prägung von Opponenten, die
sich einem an sie gerichteten Anspruch widersetzen und entziehen.
1.4 Der Ausdruck MS gehört von seiner Genesis her zunächst in das Wortfeld 'Sünder'.
1. 5 Diese polemische Fremdbezeichnung wurde in der frühchristlichen Rezeption
antipolemisch und pointiert zur Selbstbezeichnung umfunktioniert."

Gruß
Ulrich

So ist das nicht

Ranma, Samstag, 27.10.2018, 13:02 vor 2005 Tagen @ Taurec (2617 Aufrufe)

Hallo!

Ist das der geistige Hintergrund Deines satanischen Wunsches, notfalls mit schwarzmagischen Mitteln selbst reich zu werden? Selbst Gott zu werden? ;-)

Amüsant, aber nein. Sieht man davon ab, daß die Bekanntschaft mit Leuten, zu denen scheinbar Gott persönlich spricht, gewisse Zweifel weckten, bin ich ein Pantheist, völlig in Übereinstimmung mit deinen Ausführungen zur Natur Gottes. Aus dieser Sicht ist Gott zu werden so sinnvoll wie der Versuch eines Hundes zum Hund zu werden oder der Versuch eines Pferdes zu einem Pferd zu werden. Man könnte sich bestenfalls seiner eigenen Gottesnatur etwas mehr bewußt werden.

Je nachdem, was schwarzmagisch bedeuten soll, ist Schwarze Magie für einen Pantheisten ziemlich unmöglich. Man kann Magie entweder nach der Quelle oder nach dem Ziel als Schwarz definieren. Nach der Quelle definiert muß Schwarze Magie aus einer nichtgöttlichen Quelle fließen. Das ist jedoch unmöglich, wenn letztendlich alles Gott ist.

Wenn alles Gott ist, dann bedeutet das logischerweise auch, daß alles gleich ist. Ein Pantheist wird daher nicht ein Wesen über ein anderes Wesen setzen, sondern muß im Interesse der Ehrlichkeit egalitär sein. Also politisch links. Natürlich nicht im Sinne der Spezialdemokraten oder der Grünen links. Bei denen ist von den Idealen der Französischen Revolution, egalité, liberté, fraternité, in deren Sinn ich links stehe, nichts zu bemerken. Überzeugte Pantheisten können nur an meiner Seite links stehen, sonst wären sie nur Heuchler wie die schlimmsten evangelikalen Frömmler oder Katholiban. Für einen Pantheisten kann es weder Menschen, erster und zweiter oder weiterer Klassen geben, noch käme er auf die Idee, anderen absichtlich zu schaden. Definierte man Schwarze Magie jedoch nach ihrem Ziel oder ihren Methoden, dann geht es immer darum, anderen Menschen absichtlich zu schaden. Auch Schwarze Magie gemäß dieser Definition, kommt also für einen Pantheisten nicht in Frage.

Für den Begriff reich gibt es wiederum mehrere Definitionen. Für manche davon müssen reiche Leute nichtmal viel haben, sondern sie wären dann reich, wenn sie glücklich mit dem sind, was sie haben. Solchen Definitionen kann ich mich jedoch nicht anschließen, weil der Begriff reich dann überflüssig wäre. Zum Begriff reich gehört für mich mindestens, daß man eine gewisse Verantwortung trägt.

Gegenüber dem egalitären Ideal hat das plutokratische System, in dem wir leben, einen einzigen Vorteil: Sogenannte primitive Völker leben uns egalitäre Gesellschaften vor, dabei können alle körperlichen und emotionalen Bedürfnisse befriedigt werden, aber geistig werden sie nicht besonders herausgefordert. Bei den primitiven Völkern im Urwald erfährt man nicht, was die Welt im Innersten zusammenhält. Der faustische Geist wird nicht befriedigt. Zu dessen Bedürfnissen zählen die Mondlandung, Sonden am Rand des Sonnensystems, Weltraumteleskope oder der Teilchenbeschleuniger CERN, der die größte Maschine der Welt ist. Solche großen Projekte sind nur dort möglich, wo Kapital konzentriert ist und viele Leute für sich arbeiten läßt.

Zumindest um 1970 herum waren solche Projekte möglich. Heutige Großprojekte beschränken sich auf Dauerbaustellen wie den neuen Berliner Flughafen. Komischerweise will dafür niemand verantwortlich sein. Im Neuen Testament kommen ab und zu reiche Leute vor. Das sind immer Leute, die ihre vorhandene Verantwortung abstreiten und dafür bestraft werden. Lukas 16, auf welches Kapitel Harald Kiri vor einigen Tagen hinwies, ist ein sehr wichtiges Beispiel dafür. Aufgrund der biblischen Beispiele neige ich zu der Auffassung, daß reich auch bedeutet, die Verantwortung, die man trägt, von sich zu weisen. Aber ich könnte auch damit leben, wenn diese biblischen Beispiele nur eine Seite zeigen und es auch reiche Leute geben sollte, die ihrer Verantwortung nachkommen. Bisher halte ich das allerdings für eine eher nur theoretische Möglichkeit.

In dem Sinn, mir Macht und Möglichkeiten anzueignen, aber die damit einhergehende Verantwortung von mir zu weisen und stattdessen sämtliche Möglichkeiten des Mißbrauchs durchzuprobieren, will ich ganz sicher nicht reich werden.

Ich wollte mal Professor werden. Zu Beginn meines Studiums erzählten mir Professoren, daß sie ihre Zeit zu je einem Drittel auf Forschung, Lehre und Bureaukratie verteilten. Ein Drittel Bureaukratie erschien mir akzeptabel für einen abwechslungsreichen Beruf mit einigen Privilegien. Dann jedoch entschieden Oligarchen, daß Deutschland in der Wissenschaft zu stark sei und daher seine Universitäten reformiert werden müßten. Erst wurden mit dem Hochschulrahmengesetz Privilegien der Professoren abgeschafft und die Forschung kommerzialisiert, dann wurde mit dem Bologna-Prozeß die Lehre praktisch eingestampft und die Universitäten zu einer Art zusätzlicher Berufsschulen gemacht. Gegen Ende meines Studiums hörte ich von Professoren, daß sie neunzig Prozent ihrer Zeit der Bureaukratie widmeten. Zugleich bekam ich mit, daß geförderte Forschung immer Begriffe wie Klimawandel oder Gender in den Forschungsanträgen haben muß. Solche Umbauten im System sind die Erklärung dafür, warum Großprojekte einst CERN und Mondlandungen bedeuteten, aber heute den Flughafen BER oder den Bahnhof Stuttgart 21. Heute werden sogar die Leute, die am CERN forschen dürfen, primär nach ihrer politischen Gesinnung ausgewählt. Um am nächsten großen Schritt der Menschheit mitzuwirken wollte ich in die Wissenschaft, aber nicht um täglich von Bureaukraten meine politische Einstellung abfragen zu lassen und für nichts anderes als Diskussionen mit denen noch Zeit zu finden. Also beendete ich meine akademische Karriere noch bevor sie richtig begonnen hatte.

Ich fühle mich sowieso für alles und jeden verantwortlich (ein Mond-Quadrat-Pluto-Ding). Deshalb wäre es sinnvoll, wenn ich tatsächliche Verantwortung übernehmen und die Menschheit voranbringen könnte. Man könnte nun meinen, unser plutokratisches System bringt auch ohne das traditionelle deutsche Hochschulsystem nicht nur BER, sondern auch SpaceX mit seinen funktionierenden, wiederverwendbaren Raketen hervor. Dazu sollte man wissen, mit welchen Tricks Elon Musk das geschafft hat: Er gründete drei Unternehmen, die gegenseitig für ihre Darlehen bürgten. Mit diesem geliehenen Geld vollzog er dann Börsengänge, um noch mehr Kapital zu sammeln. Erst dadurch kamen die drei Unternehmen an genügend Geld, um überhaupt die Möglichkeit zu haben, ihre Darlehen zu bedienen. Deshalb gilt Elon Musk manchen als Multimilliardär, aber anderen nur als hochverschuldet. Hätte er versucht, diese Nummer in Deutschland abzuziehen, dann säße er jetzt im Gefängnis und zwar für Jahrzehnte! Aber weil er das Glück hat, daß im Amiland eine andere Einstellung zum Unternehmertum herrscht, darum verkehrt er dort jetzt in Milliardärskreisen. Nochmal werden solche Tricks, weil sie jetzt bekannt sind, jedoch auch im Amiland nicht mehr funktionieren. Die Oligarchen wünschen nämlich nicht, daß irgendwelche dahergelaufenen Emporkömmlinge in ihre Kreise aufsteigen. Daß die Emporkömmlinge fähiger sind als die inkompetenten, sich nur an ihre Macht klammernden Etablierten, das ist nicht weiter verwunderlich. Wäre es anders, dann wäre Reichtum kein Problem und die Übernahme von Verantwortung eine Selbstverständlichkeit.

Weil es jedoch nicht anders ist, sondern die Übernahme von Verantwortung keine Selbstverständlichkeit ist und reiche Leute viel lieber teil des Problems als teil der Lösung sind, deshalb suche ich seit Jahren und bisweilen durchaus verzweifelt nach alternativen Möglichkeiten. Unter reich werden oder Gott werden oder sich schwarzmagischer Mittel bedienen oder einen satanischen Wunsch haben fällt das nur, falls du darunter verstehst, daß man die Mission ausführen will, um deren Ausführung willen man zur Inkarnation in diese Welt bereit war.

Über die Klärung dieser Frage hätte ich fast folgenden Hinweis vergessen: Du führst selbst aus, daß der allumfassende Gott vom Menschen nicht verstanden werden kann. In dem Fall ist es nur allzu menschlich, daß sich der Mensch darum ersatzweise ein Gottesbild zurechtlegt, daß er verstehen kann. Was sollte er wohl auch sonst machen?

Gruß,
Ranma

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So ist das leider

Luzifer, Österreich, Samstag, 27.10.2018, 18:26 vor 2005 Tagen @ Ranma (2640 Aufrufe)

Hallo Ramna,

mit dem Pantheismus wie Du in schilderst, kann ich prinzipiell was anfangen. Es entspricht meinem:

Alles in Euch ist in Gott und Gott ist in Allem von Euch, damit seid ihr natürlich Gott.
Die Beziehung jedes Wesens zu Gott ist enger als zwischen Vater und Sohn, es ist Personalunion.

Nur eines fehlt mir da, und nie würde ich behaupten wollen, "Gott" kann nicht auch als persönlicher Gott in Erscheinung treten, nur weil mir diese Erfahrung fehlt. Über Gott kann einfach aus unserem Standpunkt praktisch nichts ausgesagt werden, auch wenn alles von uns aus ihm und in ihm und durch ihn nur lebt.

Was mir wirklich abgeht und ist das:

Nur ist Gott halt noch auch ein bisschen mehr als wir.

Vergleiche uns mit Figuren in einem göttlichen Traum, die ergründen wollen, was "er", der sich die Welt erträumt, wirklich ist,wie sein Leben und sein Wesen ist, ein fast unmögliches Unterfangen.

Nunja und damit kommen wir zum Haupteil Deines Beitrags, und die Lösung versteht man nur, wenn man annimmt, es gibt auch Hierarchie.

Ich weiß, dass mir mein Hund nicht gewachsen ist, wenn ich etwas möchte, so muss er es machen, weil ich Wege kenne, ihn dazu zu bringen. Meine Topfplanze am Fenstersims kann sich noch weniger wehren.

So alle sind wir "Gott", auch die Topfplanze nur in verschiedenem Range. Und das lehrt einen die Erfahrung, "Gott" verhindert das Durchgreifen einer höheren Ebene auf eine Niedrigere nie, sind auch die Absichten noch so übel. Und der Mensch als Krone der Schöpfung ist eine Lachnummer, die Entsprechendes bis zum hintersten Winkel der Schöpfung hervorruft. Also eher nicht das Ende der Fahnenstange.

Ob die "höhere Ebene", oder deren Spitzuben dann Karma oder Jüngstes Gericht erfahren, kann mir als Betroffener aber in erster Näherung egal sein, davon (von Rache und Genugtuung) hat keiner was.

Ich bin gerade in einem Schwellenland in einem Luxushotel. Ging gerade eben hinaus und habe Leid gesehen, dass konnte ich mir nicht einmal vorstellen. Bilder im Fernsehen sind was anderes, als das tatsächliche Erleben. Jetzt verstehe ich, was mein Kollege meinte, der über ein Jahr hier war, dass jene die auf der Straße in der Nacht sterben, einfach am nächsten Tage mit einem Auto zusammengeklaubt werden und weggefahren.

Und komme mir keiner mit Karma, das dreijährige, hagere und völlig zerzauste Mädchen zu bestrafen, das mir so treuherzig in die Augen schaute, dafür was es in einem früheren Leben getan hätte, eine abartige Vorstellung. Meinen Hund maßregle ich auch nicht eine Stunde später, weil er seine "Untat" schon Sekunden später nicht mehr weiß.

Ich hab auch nicht die Möglichkeit da groß was zu ändern, mit dem Reichtum habe ich es auch nicht so, aber eines wurde mir klar. Das ist kein Schöpfungsplan, da ist wer verantwortlich.

Und da profitiert wer, schamlos, auch da bin ich bei Dir. Die "obere Ebene" kümmert sich darum, dass diese Hölle hier am Köcheln bleibt und die diesseitigen Knechte machen sich ein feines Leben in der Hölle. Wie gesagt ich bin in einem Luxushotel und durfte heute beide Welten, die mir beide fremd sind, beobachten.


Seit es Kultur gibt auf dieser Welt wird das Leid potentiert. Nichts ist besser geworden. Nur weil ein paar Westler, wie wir in relativer Sorglosigkeit (würde nach den Eindrücken eher von schwerer Dekandenz sprechen) leben, beweist das gar nichts.

So und was kann man tun, links sein, ich war Kommunist, ok wurde also erfolgreich verars..t. In jedem System hier kommen die gleichen Psychopathen an die Macht und profitieren, ein Holzweg.

Religionen, zementieren den Status Quo noch.

Also was tun?

Für mich persönlich weiß ich, was ich tun werde, sollte ich Gelegenheit dazu haben und die Spitzbuben auch wirklich erkennen können, dass es keinen falschen trifft. Deren Archiellesferse liegt im Spirituellen und dort kann man ansetzen. Irgendwann wird man das tun müssen, sonst sind, falls es zu keiner Weltenwende kommt die nächsten 5000 Jahre genauso übel, wie die letzten.

Schönen Abend

Franz

--
Der Feuerengel fliegt

Zur Selbstüberschätzung Luzifers

Deutscher im Exil @, Samstag, 27.10.2018, 20:24 vor 2005 Tagen @ Luzifer (2741 Aufrufe)

Hallo Luzifer,

denn die Anrede "Franz" wäre hier gänzlich falsch:

aber eines wurde mir klar. Das ist kein Schöpfungsplan, da ist wer verantwortlich.

maßlose Selbstüberschätzung, wie in diesem Satz und dem Text davor kaum besser auszudrücken, ist eines der primären Übel - besonders aber nicht nur der Satanisten (und auch den Bergoglio-"Papst" und viele Bischöfe halte ich für ebensolche).

Wir dumme kleine Menschen sollten uns doch nicht anmaßen, solche Gegebenheiten, ihre Ur-Sachen und Gründe verstehen zu wollen.

Dafür reicht unser Intellekt und wahrscheinlich noch mehr unsere Kenntnis von Fakten und Zusammenhängen nicht mal ansatzweise aus.

Ist ja schön, daß es einen "Luzifer" noch das Herz rührt im Angesicht von Leid, aber "Schuld" an der Misere ist m.E. und höchstwahrscheinlich der Chef des Luzifers, dessen Existenz in einem System der strikten Dualität (Polarität) mir gleichwohl zwingend nötig erscheint, denn sonst wäre alles absolut und nicht alles relativ.

Aber ich kann mich durchaus irren, denn mein Intellekt reicht sicher nicht, um das alles zu verstehen.

Einen Ur-Christlichen Gruß an den
(wohl leider im System nötigen) Widersacher

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Verifizierbar?

Luzifer, Österreich, Sonntag, 28.10.2018, 05:27 vor 2005 Tagen @ Deutscher im Exil (2537 Aufrufe)

Hallo Deutscher im Exil,


Wir dumme kleine Menschen sollten uns doch nicht anmaßen, solche Gegebenheiten, ihre Ur-Sachen und Gründe verstehen zu wollen.

Dafür reicht unser Intellekt und wahrscheinlich noch mehr unsere Kenntnis von Fakten und Zusammenhängen nicht mal ansatzweise aus.


Gut, und wie steht es mit dem Beweis, dass das hier ein "Schöpfungsplan" ist, das ist auch nur ein Glaube, mehr nicht. Und dann ist das ein sehr Komfortabler. Dann braucht sich keiner um auch nur irgendwas zu kümmern, weil es steht sowieso alles im Plan.

Was wäre aber, wenn niedere bis mittelhohe Mächte die Menschen absichtlich in Dunkelheit halten würden, zu welchem Zweck auch immer. Dann führt die Vorstellung eines "Schöpfungsplans" in Bezug auf unsere Welt zu einem ewigen Gefängnis.

Swedenborg beschrieb die Hölle mal recht anschaulich. Sinngemäß sagte er, dass man dort nur einmal den Blick zum Himmel richten müsse, schon wäre man ihr entrissen und könnte nach "oben".

Ich weiß es nicht, ob das ein göttlicher Plan ist oder nicht, was hier abgeht, aber solange das nicht klar ist, muss man aus meiner Sicht handeln, wie wenn es keinen Plan gäbe.

Ist ja schön, daß es einen "Luzifer" noch das Herz rührt im Angesicht von Leid, aber "Schuld" an der Misere ist m.E. und höchstwahrscheinlich der Chef des Luzifers, dessen Existenz in einem System der strikten Dualität (Polarität) mir gleichwohl zwingend nötig erscheint, denn sonst wäre alles absolut und nicht alles relativ.

Ich weiß auch nicht auf welcher Seite ich spiele, und in einer dualen Welt gibt es immer eine Persönlichkeit, einen Archetyp, der einem Pol so nahe wie nur irgendwie möglich kommt.

"Gott", der Urgrund allen Seins, lässt auch ihn gewähren, anderes sehe ich nicht in dieser Welt. Wer Finsteres beabsichtigt, wird nicht daran gehindert. Aber wer dabeisteht und nichts tut, nichts sagt und nichts ändert, ist der gleiche Teufel wie er.


Aber ich kann mich durchaus irren, denn mein Intellekt reicht sicher nicht, um das alles zu verstehen.

Ich verstehe es auch nicht wirklich, aber deswegen kann ich mich nicht auf diesen Standpunkt zurückziehen.

Basierend auf den Informationen, die man hat, muss ich mir ein Urteil bilden und dementsprechend handeln, sonst könnte ich mir nichtmal mehr in den Spiegel sehen.

Beste Grüße

LCFR (wenn Du so willst)

--
Der Feuerengel fliegt

Meine Gedanken zu diesem Beitrag

Deutscher im Exil @, Montag, 29.10.2018, 02:01 vor 2004 Tagen @ Luzifer (2549 Aufrufe)

Hallo Luzifer,

als ich den o.a. Beitrag las, kamen mir kurz nacheinander zwei Gedanken in Form von Zitaten, die ich hier als Antwort präsentieren möchte.

Zuerst und sofort kam mir dieser Spruch in den Sinn:

Die Dummen sind sich so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel.

wobei ausdrücklich betont sei, daß damit keinesfalls, wie man es vermuten könnte, ein Angriff ad hominem oder eine Charakterisierung der beiden hier beteiligten Schreiber beabsichtigt ist, sondern ich verstehe es mehr als Analogie der Herausgehensweise ans Thema.

Als ich mit dem Lesen fast durch war, da fiel mir noch dieses schöne Zitat ein, das ich hier auf die Situation angepaßt habe:

Herr, gib mir die Neugier, die Dinge zu verstehen, die ich verstehen kann, sowie die Demut, die Dinge hinzunehmen, die ich nicht verstehen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

In diesem Sinne meine Grüße
aus einer Mohammedfreien Zone
von jemandem, der oft durch
die Hainbuger Blutgasse ging
und sich dabei fragte, wann
es wieder so weit sein wird

Karma und Entwicklung

Ranma, Sonntag, 28.10.2018, 00:42 vor 2005 Tagen @ Luzifer (2577 Aufrufe)

Hallo!

Hallo Ramna,

Ran(乱)ma(馬)

Nur eines fehlt mir da, und nie würde ich behaupten wollen, "Gott" kann nicht auch als persönlicher Gott in Erscheinung treten, nur weil mir diese Erfahrung fehlt. Über Gott kann einfach aus unserem Standpunkt praktisch nichts ausgesagt werden, auch wenn alles von uns aus ihm und in ihm und durch ihn nur lebt.

Was mir wirklich abgeht und ist das:

Nur ist Gott halt noch auch ein bisschen mehr als wir.


Vergleiche uns mit Figuren in einem göttlichen Traum, die ergründen wollen, was "er", der sich die Welt erträumt, wirklich ist,wie sein Leben und sein Wesen ist, ein fast unmögliches Unterfangen.

Wie Taurec schon ausführte kann Gott nicht in seiner gesamten Komplexität von uns erfahren werden. Dem scheinen wohl nicht nur du und ich zuzustimmen. Gott kann nur in einer menschengerechten Form von Menschen erfahren werden. Darum gibt es die zwei Möglichkeiten, daß entweder sich Gott deshalb den Menschen in menschengerechter Form präsentiert oder der Mensch sich einen persönlichen Gott einbildet und ihm menschliche Eigenschaften nur zuschreibt und das trotzdem für gewisse spirituëlle Erfahrungen ausreicht.

Nunja und damit kommen wir zum Haupteil Deines Beitrags, und die Lösung versteht man nur, wenn man annimmt, es gibt auch Hierarchie.

Ich weiß, dass mir mein Hund nicht gewachsen ist, wenn ich etwas möchte, so muss er es machen, weil ich Wege kenne, ihn dazu zu bringen. Meine Topfplanze am Fenstersims kann sich noch weniger wehren.

Ich habe eine Vorstellung von dem, was du sagen willst, obwohl ich den Hund für ein ausgesprochen schlechtes Beispiel dafür halte. Der kennt nämlich bestimmt auch Wege, dich zu bestimmten Verhaltensweisen zu veranlassen. Wahrscheinlich wurden Hunde freiwillig Haustiere und werden deshalb ganz anders behandelt als Schweine oder Rinder.

So alle sind wir "Gott", auch die Topfplanze nur in verschiedenem Range. Und das lehrt einen die Erfahrung, "Gott" verhindert das Durchgreifen einer höheren Ebene auf eine Niedrigere nie, sind auch die Absichten noch so übel.

Nie? Wirklich nie? Leider befürchte ich, daß du damit richtig liegst. Obwohl wir es wahrscheinlich nichtmal mitbekämen, wenn manches verhindert würde.

Und der Mensch als Krone der Schöpfung ist eine Lachnummer, die Entsprechendes bis zum hintersten Winkel der Schöpfung hervorruft. Also eher nicht das Ende der Fahnenstange.

Ja, der Mensch ist eine Lachnummer und wohl kaum die Krone der Schöpfung. Das ist ein wichtiger Grund dafür, warum ich annehme, daß wir uns näher am Anfang der Evolution als an deren Ende befinden.

Ob die "höhere Ebene", oder deren Spitzuben dann Karma oder Jüngstes Gericht erfahren, kann mir als Betroffener aber in erster Näherung egal sein, davon (von Rache und Genugtuung) hat keiner was.

Einerseits war die Entwicklung der Rache überaus nützlich, denn die dürfte der Grund dafür sein, daß auch wilde Tiere uns fürchten statt uns zu jagen. Andererseits sind Rache und Genugtung Anzeichen dafür, daß wir noch nicht sonderlich weit entwickelt sind. So gesehen ist es ziemlich fortschrittlich von dir, daß dir Rache und Genugtung egal sind und du erkannt hast, daß man davon eigentlich nichts hat.

Aber der Begriff Karma bezeichnet eigentlich nicht Rache oder Genugtung. Obwohl es verschiedene Definitionen für Karma gibt. Ich bevorzuge die jainistische, weil die sehr ausführlich ist (ich besitze ein ganzes Buch darüber) und sich zugleich an die wörtliche Bedeutung hält, die ‚Tat‘ lautet. Karma ist das, was man tut. Und zwar das, das man selbst tut, nicht etwa etwas, das einem getan wird. Weil man etwas tut, deshalb trägt man die Konsequenzen dessen, was man tut. Gemäß der jainistischen Definition trägt man die Konsequenzen nur während man etwas tut und die Konsequenzen würden sofort aufhören, sobald man mit dem Tun aufhörte. Theoretisch könnte man jederzeit aufhören. Aber es gibt keinerlei Mittel oder Methoden, um die Konsequenzen aufzuhalten, falls man nicht mit dem Tun aufhört. Zusätzlich zu diesem Teil nehme ich noch an, daß man das, was man tut, auch verinnerlicht, weil mir sonst nicht klar ist, wozu man so ein Konzept wie das Karma sonst brauchen würde.

Möglicherweise ist Jüngstes Gericht verständlicher, wobei man das jedoch nicht mit einem Weltenende verwechseln darf. Deshalb unterscheiden die Angelsachsen zwischen doomsday und judgement's day. Es gibt zwar die Vorstellung, daß Gott am Ende aller Tage zu Gericht sitzen wird und die Unverbesserlichen aussortieren wird, aber der Ursprung solcher Vorstellungen sind Nahtodeserfahrungen, in denen die Betroffenen ihr gesamtes Leben an sich vorbeiziehen sahen. Das dient eigentlich der Weiterentwicklung des Betroffenen und so ist das auch beim Konzept des Karmas.

Ich bin gerade in einem Schwellenland in einem Luxushotel. Ging gerade eben hinaus und habe Leid gesehen, dass konnte ich mir nicht einmal vorstellen. Bilder im Fernsehen sind was anderes, als das tatsächliche Erleben. Jetzt verstehe ich, was mein Kollege meinte, der über ein Jahr hier war, dass jene die auf der Straße in der Nacht sterben, einfach am nächsten Tage mit einem Auto zusammengeklaubt werden und weggefahren.

Und komme mir keiner mit Karma, das dreijährige, hagere und völlig zerzauste Mädchen zu bestrafen, das mir so treuherzig in die Augen schaute, dafür was es in einem früheren Leben getan hätte, eine abartige Vorstellung. Meinen Hund maßregle ich auch nicht eine Stunde später, weil er seine "Untat" schon Sekunden später nicht mehr weiß.

Das wäre eine sehr moderne und sehr westliche Vorstellung von ‚Karma‘. Eine Zweckentfremdung des Sanskrit-Wortes. Karma bezeichnet eher so etwas wie Gewohnheiten, die so tief sitzen, daß man sie über mehrere Inkarnationen hinweg nicht loswird und deshalb immer wieder auf die Fresse fliegt. Für die einzelne Inkarnation halte ich eher das Abschließen eines Inkarnationsvertrages für plausibel.

Ich hab auch nicht die Möglichkeit da groß was zu ändern, mit dem Reichtum habe ich es auch nicht so, aber eines wurde mir klar. Das ist kein Schöpfungsplan, da ist wer verantwortlich.

Und da profitiert wer, schamlos, auch da bin ich bei Dir. Die "obere Ebene" kümmert sich darum, dass diese Hölle hier am Köcheln bleibt und die diesseitigen Knechte machen sich ein feines Leben in der Hölle. Wie gesagt ich bin in einem Luxushotel und durfte heute beide Welten, die mir beide fremd sind, beobachten.

Mit dem Reichtum hast du es nicht so, aber ein Luxushotel kannst du dir leisten?


Seit es Kultur gibt auf dieser Welt wird das Leid potentiert. Nichts ist besser geworden. Nur weil ein paar Westler, wie wir in relativer Sorglosigkeit (würde nach den Eindrücken eher von schwerer Dekandenz sprechen) leben, beweist das gar nichts.

So und was kann man tun, links sein, ich war Kommunist, ok wurde also erfolgreich verars..t. In jedem System hier kommen die gleichen Psychopathen an die Macht und profitieren, ein Holzweg.

Religionen, zementieren den Status Quo noch.

Ohne Leidensdruck gäbe es wahrscheinlich zu wenig Druck zur Weiterentwicklung. Die bisher einzige Vorstellung, die etwas Sinn in das Ganze hineinbringt.

Spiritistische Texte behaupten, daß es für jedes erfahrene Unrecht eine Wiedergutmachung gibt. Auch das ist wichtig, damit das Ganze einen Sinn hat.

Also was tun?

Für mich persönlich weiß ich, was ich tun werde, sollte ich Gelegenheit dazu haben und die Spitzbuben auch wirklich erkennen können, dass es keinen falschen trifft. Deren Archiellesferse liegt im Spirituellen und dort kann man ansetzen.

Keine Ahnung, was du damit sagen willst.

Irgendwann wird man das tun müssen, sonst sind, falls es zu keiner Weltenwende kommt die nächsten 5000 Jahre genauso übel, wie die letzten.

Wenn man jetzt nur wüßte, was du mit das meinst.

Was es geben wird, das ist Weiterentwicklung auf die eine oder andere Weise.

Was zur Zeit schon begonnen hat, das ist eine Machtverlagerung von der westlichen in die östliche Hemisphäre. Dabei wird die Welt multipolar, was heißen soll, daß im Osten kein Hegemon wie die heutige USA auftreten wird. China hatte schon vor Jahrhunderten den östlichen Teil der Welt als soft power (auch wenn es das erst als modernen Begriff gibt) dirigiert und nur selten militärisch hart durchgegriffen. Dahin könnte die Entwicklung wieder gehen. Einzelschicksale werden dadurch nicht unbedingt besser. Die östlichen Mächte sind offensichtlich viel totalitärer als die westlichen. Es könnte für Einzelne sogar noch schlimmer werden.

Die politische Entwicklung ist nur der Rahmen für die Weiterentwicklung der Menschen und die ist es, worum es in unserer Zeit eigentlich geht. Deshalb halte ich es für ziemlich wahrscheinlich, daß man mit Missionen in die Welt geboren werden kann, zu denen man sich in einer Art Inkarnationsvertrag verpflichtet. Davon (und von eventuëllen Gegenspielern) hängt es dann ab, wie man sich gegenüber einem hagerem und völlig zersaustem Mädchen verhalten will oder kann.

Gruß,
Ranma

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Karma

Luzifer, Österreich, Sonntag, 28.10.2018, 06:08 vor 2005 Tagen @ Ranma (2584 Aufrufe)

Hallo Ramna,

Karma entspringt meiner Meinung nach dem tiefen Wunsch des Menschen nach Gerechtigkeit.

Aber auch das ist nur ein Glaubenskonzept. Gerechtigkeit und Ausgleich stehen auch nicht in den Sternen geschrieben, sind vielleicht illusorisch.

Das Jüngste Gericht ist nur eine andere Spielform desselben Gedankens und auch der ist mir fremd.

Woran ich glaube, ist eine Schöpfung als Gesamtsystem, wo jedes ineinandergreift, alles aufeinander Bezug nimmt (da alles in "Gott"). Das kann dann zumindest zu einer Art von Ausgleich führen, bedingt durch Rückkoppelungseffekte, "Resonanzen" wie die Esoteriker sagen würden. Allerdings erscheint es mir als ein recht "weicher" Prozess.

Wie man ist, so sucht man sich sein Umfeld aus (und das "Umfeld" sucht einen aus). Daher wird einem nicht "Auge um Auge" zurückgezahlt, sondern man kann im Außen beobachten, wie man selber ist, was dazu führen kann, sich zu ändern zu wollen. Und in so einer Umgebung bekommt man genau das, was man gibt. Meiner Erfahrung nach führt es aber eher dazu, sich "dort" wohlzufühlen. Als "Strafe" empfindet man es erst, wenn man sich ändert.

Inkarnationsvertäge: Ja, ähmn also, unser Wissen über die Zeit, wenn wir nicht hier sind, tangiert ebenfalls gegen Null. Klar ist, es geht irgendwie weiter, die Nahtoderfahrungen zeigen (fast tot ist aber nicht ganz richtig tot), dass man zumindest kurz "danach" noch derselbe ist mit der gleichen Persönlichkeitsstruktur, aber wenn man dann ins Licht (diese Pforte werde ich mir dann in Ruhe ansehen, wenn es soweit ist) geht, von dort berichtete noch keiner. Also das ist ein schönes Märchen, vielleicht wahr, keine Ahnung.

Um die Ecke denken: Kleiner Hinweis, nicht immer gibt es nur schwarz und weiß, manchmal gibt es ein Drittes. So ein Hotel könnte ich mir eher nicht leisten, muss es aber auch nicht, weil beruflich hier. Dh. es zahlt wer anderer.

So ist es mit allen Dingen, nichts ist so, wie es scheint.


Beste Grüße
Franz

--
Der Feuerengel fliegt

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Angemessene Reaktionen

Luzifer, Österreich, Sonntag, 28.10.2018, 17:49 vor 2004 Tagen @ Ranma (2544 Aufrufe)

Hallo Ran(乱)ma(馬),

Entschuldige den falsch geschriebenen Nick in den Antworten zuvor. Bin schon ein E.

Zu den Reaktionen: Nun bei dem kleinen Mädchen kann es nur eine Reaktion geben, man wird versuchen ihm was zu geben. Ist hoffentlich normal, nein ist es nicht, den meisten Passanten waren diese Menschen egal. Wir müssten keine Engel werden, ein bisschen mehr Menschlichkeit würde reichen.

So und zum anderen, zum letzten Teil meiner Antwort. So sehr ich Jesu Wort schätze, die linke Backe hinzuhalten, wenn Dir wer auf die Rechte schlägt, ist in Bezug auf die vom "Deutschen im Exil" angesprochenen Widersachermächte kein besonders schlauer Plan. Sie werden dann in ihrem Tun einfach fortfahren. Nur hat die ähmn "Finsternis" einen gravierenden, ja letalen, einen systemimmanenten Nachteil, den nichtmal mehrere Stufen Evolution, die auch sie voraus sein mögen, aufwiegen kann. Das heißt ein normaler Mensch hat ihnen etwas potentiell voraus, aber nur dann, wenn er versteht.

Dann gibt es statt linker Backe eins mit der großen Kelle und das verstehen sie dann.


Beste Grüße
Franz

--
Der Feuerengel fliegt

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Linke Vorstellungen und Verantwortung

Taurec ⌂, München, Montag, 29.10.2018, 09:12 vor 2004 Tagen @ Ranma (2743 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Montag, 29.10.2018, 09:28

Hallo!

Wenn alles Gott ist, dann bedeutet das logischerweise auch, daß alles gleich ist. Ein Pantheist wird daher nicht ein Wesen über ein anderes Wesen setzen, sondern muß im Interesse der Ehrlichkeit egalitär sein. Also politisch links.

Das ist eine recht schräge Herleitung, bei welcher Du die Natur auf Deine linken Wunschvorstellungen hin verbiegst. Sie widerspricht der empirischen Beobachtung, die überall in der Natur stärkste, abermillionenfache Differenzierung der Arten, innerhalb der Arten hierarchische Differenzierungen ihrer Lebensformen (Hierarchien in Rudeln, Herden, Insektenstaaten etc.), im körperlichen Aufbau funktionale Differenzierungen der Organe etc. erkennen läßt. Natürlich gewachsene menschliche Gesellschaften zeigen stets ein "Pathos der Distanz" (am stärksten in der Hochkultur) und gliedern sich organisch in Stände und Schichten, die keine bloße objektive Rangordnung (besser, schlechter), sondern jeweils ein eigenes Standesethos ("So sind wir.") haben, wobei sich die Stände intern abermals hierarchisch untergliedern. Differenzierung ist ein Lebensprinzip. Es ist eben nicht alles gleich, auch wenn letztlich alles dem selben Urgrund entspringt.

Abermals zeigt sich, daß "Gott" kein valides Argument ist, um etwas zu begründen. Aus jedem beliebigen Gottesbild lassen sich mit abstrusen Argumenten alle gewünschten persönlichen Weltanschauungen als "gottgegeben" ableiten, notfalls unter Mißachtung und Vergewaltigung natürlicher Gegebenheiten. In Deinem Falle leitest Du aus einem vermeintlich naturnahen, "pantheistischen" Gottesbild eine natur- und lebensfeindlichen Anschauung ab, die der Erfahrung widerspricht, wie die Natur ist und Leben sich verhält.

ein Pantheist, völlig in Übereinstimmung mit deinen Ausführungen zur Natur Gottes

Wohl kaum, da es sich um einen "Ismus" handelt, also um ein Abstraktum und eine Ideologie. Dein "Pantheismus" ist in diesem Sinne keine natürliche Anschauung (aus der Natur herausgelesen), sondern in die Natur hineingelesene Voreingenommenheit. Das eigene, weltfremde Gleichheitsideal wird nach außen projiziert, um es vor sich selbst als allgemeingültige Erkenntnis zu empfinden. Die Welt wird so gesehen, wie man sie gerne hätte. Man kann dies als einen der Kernpunkte linker Weltanschauung begreifen, wobei "links" mit allen im Sprachempfinden damit verbundenen negativen Konnotationen zu versehen ist. Es ist eben genuin falsch.
Das hat mit mir nichts zu tun. Wenn Du meine Beiträge und ihre Eigenart insgesamt betrachtest, sollte Dir auffallen, daß ich stets auf scharfe Schnitte aus bin, statt alles in einem nivellierenden, gleichmachenden Sumpf zur Unterschiedslosigkeit zu vermengen.

Bei denen ist von den Idealen der Französischen Revolution, egalité, liberté, fraternité, in deren Sinn ich links stehe, nichts zu bemerken.

SPD, Grüne, allgemein die heutigen linken Weltbilder sind lediglich die letzte Folge der Ideale der französischen Revolution, die ebenso weltfremd und lebensfeindlich zu schädigenden Ideologien führen mußten bei allen, die sich in ihrer Geistesgeschichte primär auf die französische Revolution als Beginn einer "Epoche der Freiheit" berufen. Der scharfe Schnitt verläuft zwischen allen, die sich in irgendeiner Form aus egalité, liberté, fraternité ableiten, und jenen, die sich der bis dahin herrschenden Welt der Tradition verbunden fühlen und auch begreifen und nachempfinden können, was diese im Kern ihres Wesens auchmacht. Es gibt wohl nicht wenige "Traditionalisten" oder "Monarchisten" (wieder "Ismen"), die sich romantisch in das Ancien Régime hineinwünschen, diese Zeit aber unter den geistigen Prämissen der Moderne betrachten und daher im Kern nicht begreifen können. Hier findet man Ansichten, welche sich die Gesellschaft primär von der Wirtschaftsform, der Sozialstruktur oder der Staatsform her denken und diese nachgeordneten Aspekte als Ursachen sich vorstellen. Auch diese sind eigentlich Linke im von mir definierten umfassenden, über das rein parteipolitische hinausgehenden Sinne.

Überzeugte Pantheisten können nur an meiner Seite links stehen, sonst wären sie nur Heuchler wie die schlimmsten evangelikalen Frömmler oder Katholiban.

Ja, weil "-isten" in irgendeiner Form moderne, verbogene Menschen sind, welche die Welt von ihren abstrakten Idealen her sich vorstellen. Davon zeugt schon, daß sie "Überzeugte" sind – nur ein anderes Wort für "verbohrt", "engstirnig", "unbelehrbar" und zwar nicht nur von und vor anderen, sondern vor allem vor sich selbst (⇒ nicht selbstkritikfähig). Statt nur so zu sein, wie sie gewachsen sind, beruhen "Überzeugte" auf rationalistischen Grundlagen, die sie ständig vor sich selbst und anderen bestätigen müssen. Daher der mit Ideologen wie mit anderen religiösen Dogmatikern einhergehende Missionierungswahn, der im Äußersten bis zur physischen Auslöschung der Gegenseite geht, wenn diese sich allzu widerspenstig zeigt. Das war bislang Ergebnis der "Ismen", die es aus weltfremden Denkerstuben bis zur Massenbewegung gebracht haben, beginnend mit dem Terror der französischen Revolution.

Sogenannte primitive Völker leben uns egalitäre Gesellschaften vor, dabei können alle körperlichen und emotionalen Bedürfnisse befriedigt werden, aber geistig werden sie nicht besonders herausgefordert.

Du setzt wohl das Vorliegen flacherer (weniger ausdifferenzierter) Hierarchien in Ur- und Frühkulturen mit der Abwesenheit von Unterschieden per se gleich. Zudem scheint bei Dir die Gleichheit auf die Fähigkeit zur Bedürfnisbefriedigung niederer physischer Bedürfnisse (zu welchen auch "gute Gefühle" zählen) zurückzufallen, was typisch für moderne/materialistische/linke Weltanschauungen ist, die einen blinden Fleck stets genau dort haben, wo das Wesentliche ruht.
Von egalitären Gesellschaften, vor allem so weit gehend, daß selbst die Geschlechtsunterschiede verschwänden, kann gar keine Rede sein. Selbst bei den einfachsten Urvölkern gibt es Frauen- und Männergruppen, Rangordnungen, Initiationsriten etc.

Aufgrund der biblischen Beispiele neige ich zu der Auffassung, daß reich auch bedeutet, die Verantwortung, die man trägt, von sich zu weisen. Aber ich könnte auch damit leben, wenn diese biblischen Beispiele nur eine Seite zeigen und es auch reiche Leute geben sollte, die ihrer Verantwortung nachkommen. Bisher halte ich das allerdings für eine eher nur theoretische Möglichkeit.

Durch die gesamte Kulturgeschichte wirst du immensen Reichtum finden, sei es beim Adel, der Kirche oder deutschen Industriellen des 19. Jahrhunderts, die sich gleich Lehensherren nicht materiell bereicherten, sondern Verantwortung für ihre Untergebenen übernahmen, für deren Altersversorgung und Unterhalt im Krankheitsfall.
Gleichwohl wirst du an vielen Stellen finden, daß Reichtum verantwortungslos mißbraucht wurde. Das hat mit Reichtum an sich wenig zu tun, sondern mit der seelischen Verfassung der jeweiligen Menschen. Wie ich bereits früher schrieb, ist Reichtum ein schicksalhafte Aufgabe, eine Bürde, die mit Bravour geschultert werden kann, oder an der Menschen seelisch (und in der Folge materiell) zugrundegehen. Das selbe gilt für Armut. Hinter der oberflächlichen Fassade materieller Zustände, die von Linken allein gesehen und als ungerecht bewertet werden, ist die Welt gänzlich anders strukturiert, nämlich entlang fundamentaler seelischer Unterschiede von Menschen, Ständen, Völkern usw. Wer dies nicht sieht und im Sinne linker Gesellschaftskonstrukteure zunächst materiell umverteilt, dann in Unkenntnis dieser Natur des Menschen selbst Rassen und Geschlechter "dekonstruiert", der bringt durch diese Gleichmacherei die eigentliche Ungerechtigkeit in die Welt. Diese besteht nämlich nicht darin, daß nicht alle gleich seien und nicht gleich besäßen, sondern daß in modernen linken Gesellschaften die Menschen nicht mehr nach ihrer Eigenart leben können.

Ich wollte mal Professor werden. Zu Beginn meines Studiums erzählten mir Professoren, daß sie ihre Zeit zu je einem Drittel auf Forschung, Lehre und Bureaukratie verteilten. Ein Drittel Bureaukratie erschien mir akzeptabel für einen abwechslungsreichen Beruf mit einigen Privilegien.

Ein merkwürdiger Berufswunsch, der weniger mit einer Berufung zu tun hat, sondern mit sozialen Minderwertigkeitsgefühlen, die kompensiert werden wollen. Welcher vernünftige Mensch will denn Professor werden? Wer will König werden? Doch nur solche, die auf die Bewunderung anderer aus sind. Der Sinn liege vernünftigerweise in erster Linie darauf, in einem Feld, zu dem man sich berufen fühlt, einen Beitrag zu leisten, sei er auch noch so klein.

Ich fühle mich sowieso für alles und jeden verantwortlich (ein Mond-Quadrat-Pluto-Ding). Deshalb wäre es sinnvoll, wenn ich tatsächliche Verantwortung übernehmen und die Menschheit voranbringen könnte.

Mir scheint, daß Leute, die Verantwortung anstreben, zur Übernahme von Verantwortung charakterlich ungeeignet sind. Man kann sich an Kurt von Hammerstein-Equords Menschenbild und Führungsstil orientieren, wobei "fleißig" mit "karrierebeflissen" synonym zu setzen ist.

„Ich unterscheide vier Arten. Es gibt kluge, fleißige, dumme und faule Offiziere. Meist treffen zwei Eigenschaften zusammen. Die einen sind klug und fleißig, die müssen in den Generalstab. Die nächsten sind dumm und faul; sie machen in jeder Armee 90 % aus und sind für Routineaufgaben geeignet. Wer klug ist und gleichzeitig faul, qualifiziert sich für die höchsten Führungsaufgaben, denn er bringt die geistige Klarheit und die Nervenstärke für schwere Entscheidungen mit. Hüten muss man sich vor dem, der gleichzeitig dumm und fleißig ist; dem darf man keine Verantwortung übertragen, denn er wird immer nur Unheil anrichten.“

(Man beachte, daß ich im folgenden das unpersönliche Du verwende, das mit "man" ersetzbar ist.)
Mit Glück bist du klug und fleißig. Dann schaffst du es in die Führungsetage, aber nicht als Entscheider, sondern als Zuarbeiter, an welchen die Entscheider Aufgaben delegieren.
Bist du hingegen dumm und fleißig, stellst du durch Inkompetenz in Verbindung mit Anmaßung von Aufgaben, für die du nicht geeignet bist, eine Gefahr dar und mußt unter allen Umständen von Positionen ferngehalten werden, an denen du Verantwortung übernehmen kannst. Aufgrund des Dunning-Kruger-Effekts sind solche Persönlichkeiten vielfach auch lernunfähig (im Widerspruch zum letzten im Link genannten Punkte – wie die Wissenschaft inzwischen erkannt hat, ist Intelligenz nicht über das angeborene Maß hinaus steigerungsfähig).
Wer "faul" ist, die Aufgabe also gar nicht will, zugleich aber die kluge Einsicht in die Notwendigkeit mitbringt, der (!) ist für die Übernahme von Verantwortung geeignet. Er wird sich nicht primär an die Verantwortung als seinen Lebensinhalt klammern, sondern richtet seinen Geist auf die Bewältigung der Aufgabe und tritt zurück, sobald er nicht mehr gebraucht wird. Unsere Zeit zeichnet sich nach Generationen linken Schrankeneinreißens dadurch aus, daß den "Fleißigen", also den Egomanen keine Hindernisse mehr in den Weg gestellt sind, an die Schalthebel des Systems zu gelangen und dort egoistisch und ohne Sinn für Verantwortung für das Ganze größtes Unheil anzurichten. Was sie allein mitbringen müssen, ist die Fähigkeit, Konkurrenten auszustechen, weswegen sich mit steigender Höhe in den Hierarchien die Psychopathen ansammeln. Das ist die Folge der Gesellschaftsreformation: Jene, welche die Welt von "unten her" betrachten, aus ihrer niedrigen selbstbezogenen Sichtweise, geben heute den Ton an.

Weil es jedoch nicht anders ist, sondern die Übernahme von Verantwortung keine Selbstverständlichkeit ist und reiche Leute viel lieber teil des Problems als teil der Lösung sind, deshalb suche ich seit Jahren und bisweilen durchaus verzweifelt nach alternativen Möglichkeiten. Unter reich werden oder Gott werden oder sich schwarzmagischer Mittel bedienen oder einen satanischen Wunsch haben fällt das nur, falls du darunter verstehst, daß man die Mission ausführen will, um deren Ausführung willen man zur Inkarnation in diese Welt bereit war.

Manche Leute bilden sich eine Mission ein, die sie in Wirklichkeit nicht haben. Zweifelhaft ist, ob sie am Ende ihre Lebens verstehen, daß nicht die Verbesserung der Welt ihre Mission, sondern das Scheitern ihre Lektion war.

Man kann sich fragen, was all dies mit einer "satanischen" Einstellung zu tun hat. Zu Luzifer läßt sich der Bogen auf zweierlei Weise schlagen:
1. Sein Abfall von Gott ist durchaus von dem Impuls getrieben, selbst Schöpfer zu sein, also die Welt besser machen zu wollen, als sie ist, bzw. sie nach den eigenen Wunschvorstellungen zu verbiegen, bis sie bricht. Das ist links im eigentlichen Sinne.
2. In diesem Sinne ist er ein selbstbezogener Egomane; einer, der tatsächlich nicht aus höheren Gründen handelt (sonst würde er sich freiwillig dem Dienst an Gott verpflichten), sondern aus eigenem Geltungsbedürfnis. Insofern er nicht Einsicht in die Falschheit seines Tuns hat, ist er ein Dummer und Fleißiger, der zurecht des Himmels verwiesen wurde.
Das stellt der modernen Welt und ihrer Beschaffenheit ein ganz und gar nicht gutes Zeugnis aus. Wer in diesem Umfelde, innerhalb der vorgegebenen Strukturen brillieren will, der ist in diesem Sinne "Teufelsanbeter", auch wenn er sich dessen nicht bewußt ist.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Was ist das Wesentliche?

Ranma, Mittwoch, 31.10.2018, 03:16 vor 2002 Tagen @ Taurec (2433 Aufrufe)

Hallo!

Das ist eine recht schräge Herleitung, bei welcher Du die Natur auf Deine linken Wunschvorstellungen hin verbiegst. Sie widerspricht der empirischen Beobachtung, die überall in der Natur stärkste, abermillionenfache Differenzierung der Arten, innerhalb der Arten hierarchische Differenzierungen ihrer Lebensformen (Hierarchien in Rudeln, Herden, Insektenstaaten etc.), im körperlichen Aufbau funktionale Differenzierungen der Organe etc. erkennen läßt. Natürlich gewachsene menschliche Gesellschaften zeigen stets ein "Pathos der Distanz" (am stärksten in der Hochkultur) und gliedern sich organisch in Stände und Schichten, die keine bloße objektive Rangordnung (besser, schlechter), sondern jeweils ein eigenes Standesethos ("So sind wir.") haben, wobei sich die Stände intern abermals hierarchisch untergliedern. Differenzierung ist ein Lebensprinzip. Es ist eben nicht alles gleich, auch wenn letztlich alles dem selben Urgrund entspringt.

Der empirischen Beobachtung nach gab es jedoch schon immer Aufstände und Revolutionen. Falls die Unterteilung in Stände richtig ist, nur weil sie existiert, dann muß auch jede Rebellion dagegen schon deshalb richtig sein, weil sie unternommen wurde.

Abermals zeigt sich, daß "Gott" kein valides Argument ist, um etwas zu begründen. Aus jedem beliebigen Gottesbild lassen sich mit abstrusen Argumenten alle gewünschten persönlichen Weltanschauungen als "gottgegeben" ableiten, notfalls unter Mißachtung und Vergewaltigung natürlicher Gegebenheiten. In Deinem Falle leitest Du aus einem vermeintlich naturnahen, "pantheistischen" Gottesbild eine natur- und lebensfeindlichen Anschauung ab, die der Erfahrung widerspricht, wie die Natur ist und Leben sich verhält.

Dagegen leitest nur daraus, daß etwas existiert, ab, daß es dadurch bereits richtig wäre und so sein sollte. Das ist ebenfalls eine Wunschvorstellung, die zu Ismen führt, und es ist eine gleichermaßen schräge Herleitung.

Aufgrund der Beobachtung dessen, was in der Natur ist, ziehe ich lieber den Schluß, daß wir uns noch weit am Anfang der Evolution befinden.

Wohl kaum, da es sich um einen "Ismus" handelt, also um ein Abstraktum und eine Ideologie. Dein "Pantheismus" ist in diesem Sinne keine natürliche Anschauung (aus der Natur herausgelesen), sondern in die Natur hineingelesene Voreingenommenheit.

Ja, in der Tat möchte ich mich nicht denen anschließen, die aus dem jetzigem Ist-Zustand der Natur (also einem Frühstadium der Evolution) eine Ideologie machen. Stattdessen wende ich aristotelische Logik an, deren erstes Axiom lautet: Alles ist mit sich selbst identisch und von allem anderem verschieden. Mathematisch ausgedrückt ist eins gleich eins und zwei gleich zwei, aber eins ungleich zwei und zwei ungleich eins. Ist also alles Gott, dann ist alles gleich.

Das eigene, weltfremde Gleichheitsideal wird nach außen projiziert, um es vor sich selbst als allgemeingültige Erkenntnis zu empfinden. Die Welt wird so gesehen, wie man sie gerne hätte. Man kann dies als einen der Kernpunkte linker Weltanschauung begreifen, wobei "links" mit allen im Sprachempfinden damit verbundenen negativen Konnotationen zu versehen ist. Es ist eben genuin falsch.

Diese Konnotation gab es schon bei den Alten Römern, in deren Sprache links sinister heißt. Die Angelsachsen haben das Wort in der Bedeutung ‚finster‘ übernommen. Das wirkt als hätte die linke Weltanschauung den Stempel ‚links‘ von außen aufgedrückt bekommen. Aber bisher hatte ich immer den Eindruck, daß die Leute ihre Seite im Parlament freiwillig wählten. Linke müßten sich also absichtlich nach links gesetzt haben, in voller Kenntnis der Konnotationen zum Wort links. Das erscheint mir irgendwie ein bißchen absurd, aber ich bin auch nicht besonders firm in westlicher Geschichte. Vielleicht hatte ‚links‘ gerade damals, als der Ausdruck zur Bezeichnung einer politischen Anschauung wurde, noch eine ganz andere Konnotation?

Das hat mit mir nichts zu tun. Wenn Du meine Beiträge und ihre Eigenart insgesamt betrachtest, sollte Dir auffallen, daß ich stets auf scharfe Schnitte aus bin, statt alles in einem nivellierenden, gleichmachenden Sumpf zur Unterschiedslosigkeit zu vermengen.

Ich erinnere mich schwach, daß du dem Royalismus zugeneigt bist und das Thema war als einmal mehr der Große Monarch diskutiert wurde. Wenn man einen bald auftretenden Monarchen erwartet, der früheren Ruhm und Glanz und Größe wiederherstellen wird, das für ganz Europa, gleichzeitig alles beseitigt, was falsch ist oder schlecht läuft, und dem man dafür schließlich das Attribut Groß verleihen wird, dann kann ich schon verstehen, daß man auf der Seite dieses Großen Monarchen sein will. Aber der neueste Erkenntnisstand ist doch, daß es den Großen Monarchen nicht geben wird, sondern eine Art Imperatur ohne Imperatoren? Kann man das überhaupt vom heutigem Zustand unterscheiden oder ist das mit der heutigen Oligarchie bereits eingetroffen?

Eine generelle Unterschiedslosigkeit behaupte ich auch nicht. Ich bin kein Genderast.

SPD, Grüne, allgemein die heutigen linken Weltbilder sind lediglich die letzte Folge der Ideale der französischen Revolution, die ebenso weltfremd und lebensfeindlich zu schädigenden Ideologien führen mußten bei allen, die sich in ihrer Geistesgeschichte primär auf die französische Revolution als Beginn einer "Epoche der Freiheit" berufen. Der scharfe Schnitt verläuft zwischen allen, die sich in irgendeiner Form aus egalité, liberté, fraternité ableiten, und jenen, die sich der bis dahin herrschenden Welt der Tradition verbunden fühlen und auch begreifen und nachempfinden können, was diese im Kern ihres Wesens auchmacht. Es gibt wohl nicht wenige "Traditionalisten" oder "Monarchisten" (wieder "Ismen"), die sich romantisch in das Ancien Régime hineinwünschen, diese Zeit aber unter den geistigen Prämissen der Moderne betrachten und daher im Kern nicht begreifen können. Hier findet man Ansichten, welche sich die Gesellschaft primär von der Wirtschaftsform, der Sozialstruktur oder der Staatsform her denken und diese nachgeordneten Aspekte als Ursachen sich vorstellen. Auch diese sind eigentlich Linke im von mir definierten umfassenden, über das rein parteipolitische hinausgehenden Sinne.

Gut, dann bin ich froh, daß hier nicht mit zweierlei Maß gemessen wird. Obwohl manche links sein wollen und andere nicht und wieder andere behaupten, daß sie links wären, aber es nicht sind. Obwohl deiner Definition nach, wohl auch Grüne links sind. Obwohl gerade die doch meinen, daß alles so richtig sei wie man es in der Natur vorgefunden habe als man gerade mal zufällig hingeschaut hatte und deshalb genau dieser Zustand der Natur erhalten werden müsse, koste es was es wolle.

Aber wenn nicht mit zweierlei Maß gemessen wird, warum ist es dann besser durch ein Richtschwert oder in einem Hexenprozeß zu sterben als durch eine Guillotine?

Ja, weil "-isten" in irgendeiner Form moderne, verbogene Menschen sind, welche die Welt von ihren abstrakten Idealen her sich vorstellen. Davon zeugt schon, daß sie "Überzeugte" sind – nur ein anderes Wort für "verbohrt", "engstirnig", "unbelehrbar" und zwar nicht nur von und vor anderen, sondern vor allem vor sich selbst (⇒ nicht selbstkritikfähig). Statt nur so zu sein, wie sie gewachsen sind, beruhen "Überzeugte" auf rationalistischen Grundlagen, die sie ständig vor sich selbst und anderen bestätigen müssen. Daher der mit Ideologen wie mit anderen religiösen Dogmatikern einhergehende Missionierungswahn, der im Äußersten bis zur physischen Auslöschung der Gegenseite geht, wenn diese sich allzu widerspenstig zeigt. Das war bislang Ergebnis der "Ismen", die es aus weltfremden Denkerstuben bis zur Massenbewegung gebracht haben, beginnend mit dem Terror der französischen Revolution.

Während der französischen Revolution konnte man leicht durch die Guillotine sterben. Das ist unstrittig. Vor der französischen Revolution konnte man leicht mit dem Klerus in Konflikt geraten oder bei einem Herrscher in Ungnade fallen und war nicht weniger schnell dem Tod geweiht. Nur die Durchführung war schmerzhafter.

Du setzt wohl das Vorliegen flacherer (weniger ausdifferenzierter) Hierarchien in Ur- und Frühkulturen mit der Abwesenheit von Unterschieden per se gleich. Zudem scheint bei Dir die Gleichheit auf die Fähigkeit zur Bedürfnisbefriedigung niederer physischer Bedürfnisse (zu welchen auch "gute Gefühle" zählen) zurückzufallen, was typisch für moderne/materialistische/linke Weltanschauungen ist, die einen blinden Fleck stets genau dort haben, wo das Wesentliche ruht.

Weil ich anscheinend einen blinden Fleck genau dort habe, wirst du es mir erklären müssen: Was ist das Wesentliche?

Von egalitären Gesellschaften, vor allem so weit gehend, daß selbst die Geschlechtsunterschiede verschwänden, kann gar keine Rede sein. Selbst bei den einfachsten Urvölkern gibt es Frauen- und Männergruppen, Rangordnungen, Initiationsriten etc.

So weit ist das in Ordnung. Wenn es nur ein paar Unterschiede in unserer Gesellschaft gäbe, dann hätte ich kein Problem damit. Das ist jedoch etwas ganz anderes als der Krieg, den die Reichen, laut dem darüber gut informiertem Warren Buffet, gegen die Armen führen. Die großen Lehrer der Menschheit lehrten nie, daß es keinen Unterschied zwischen Männern und Frauen gäbe, sondern daß man andere Menschen nicht deshalb erschlagen darf, weil man sich selbst für etwas Besseres hält.

Durch die gesamte Kulturgeschichte wirst du immensen Reichtum finden, sei es beim Adel, der Kirche oder deutschen Industriellen des 19. Jahrhunderts, die sich gleich Lehensherren nicht materiell bereicherten, sondern Verantwortung für ihre Untergebenen übernahmen, für deren Altersversorgung und Unterhalt im Krankheitsfall.
Gleichwohl wirst du an vielen Stellen finden, daß Reichtum verantwortungslos mißbraucht wurde.

Ersteres selten und Letzteres oft, aber ich folge dir hier.

Das hat mit Reichtum an sich wenig zu tun, sondern mit der seelischen Verfassung der jeweiligen Menschen. Wie ich bereits früher schrieb, ist Reichtum ein schicksalhafte Aufgabe, eine Bürde, die mit Bravour geschultert werden kann, oder an der Menschen seelisch (und in der Folge materiell) zugrundegehen. Das selbe gilt für Armut. Hinter der oberflächlichen Fassade materieller Zustände, die von Linken allein gesehen und als ungerecht bewertet werden, ist die Welt gänzlich anders strukturiert, nämlich entlang fundamentaler seelischer Unterschiede von Menschen, Ständen, Völkern usw. Wer dies nicht sieht und im Sinne linker Gesellschaftskonstrukteure zunächst materiell umverteilt, dann in Unkenntnis dieser Natur des Menschen selbst Rassen und Geschlechter "dekonstruiert", der bringt durch diese Gleichmacherei die eigentliche Ungerechtigkeit in die Welt. Diese besteht nämlich nicht darin, daß nicht alle gleich seien und nicht gleich besäßen, sondern daß in modernen linken Gesellschaften die Menschen nicht mehr nach ihrer Eigenart leben können.

Das ist ja gerade spezialdemokratisch links, grünlinks, von mir aus auch versifftlinks. Kurz falschlinks. Jedenfalls nicht mein links, das die Auflehnung dagegen ist, daß die Menschen nicht nach ihrer Eigenart leben können. Gleichmacherei ist vielleicht kein perfektes Mittel gegen diese Ungerechtigkeit, aber es ist nicht ihre Ursache. Kluge Leute aus dem Gelben Forum erklärten die Ursache dieser Ungerechtigkeit. Der im Gelben Forum als dottore bekannte Paul Martin hat Bücher darüber geschrieben. pdf-Versionen davon findet man auf den Netzseiten des Gelben Forums, http://www.dasgelbeforum.net/sammlung/sammlungen.htm und http://www.dasgelbeforum.net/sammlung/literatur.htm Ganz kurz zusammengefaßt: Einige Menschen, die sich für etwas Besseres hielten, haben andere Menschen gewaltsam versklavt. Das ist das exakte Gegenteil davon, jemanden als Gleichgestellten zu behandeln.

Ein merkwürdiger Berufswunsch, der weniger mit einer Berufung zu tun hat, sondern mit sozialen Minderwertigkeitsgefühlen, die kompensiert werden wollen. Welcher vernünftige Mensch will denn Professor werden? Wer will König werden? Doch nur solche, die auf die Bewunderung anderer aus sind. Der Sinn liege vernünftigerweise in erster Linie darauf, in einem Feld, zu dem man sich berufen fühlt, einen Beitrag zu leisten, sei er auch noch so klein.

Ja, stimmt. Ich habe mich erst dahin entwickelt, aber es ist mir inzwischen egal, wer den Ruhm dafür einheimst, falls ich mal einen Beitrag leisten darf. Damals war mir nichtmal klar, daß deutsche Professoren deshalb privilegiert sind, weil deutsche Professoren verbeamtet sind. Ähnlich wie Lehrer. Als Grundschüler wollte ich Polizist werden. Zum Beamten fühle ich mich trotzdem nicht berufen. Es wäre zwar nicht das Schlimmste, aber ist doch eher etwas für Leute, die nur eine ruhige Kugel schieben wollen, aber nichts erreichen außer einer Karriere, in der ein Rang eine Alterserscheinung ist.

Mir scheint, daß Leute, die Verantwortung anstreben, zur Übernahme von Verantwortung charakterlich ungeeignet sind. Man kann sich an Kurt von Hammerstein-Equords Menschenbild und Führungsstil orientieren, wobei "fleißig" mit "karrierebeflissen" synonym zu setzen ist.

Eigentlich wußte das schon Machiavelli. Deshalb will ich da nicht widersprechen. Stattdessen sehe ich mich dazu veranlaßt, darauf hinzuweisen, daß ich nicht über Leichen ging und mich nicht wie ein Soziopath verhalten habe und darum keinen Aufstieg und keine Karriere hingelegt habe, sondern nur versuche, halt irgendwie zu überleben. Und ich sehe keinerlei Licht am Ende des Tunnels, der nicht mehr weit führen kann.

Manche Leute bilden sich eine Mission ein, die sie in Wirklichkeit nicht haben. Zweifelhaft ist, ob sie am Ende ihre Lebens verstehen, daß nicht die Verbesserung der Welt ihre Mission, sondern das Scheitern ihre Lektion war.

Das ist natürlich möglich. Aber es wäre doch eine sehr schräge Reaktion auf diese Erkenntnis, wenn man nun das Scheitern plante. Scheitern bedeutet, daß man zumindest versucht hat, ein Ziel zu erreichen, andernfalls wäre man nur faul. Es ist sogar möglich, daß man eine Mission hat und sich eine ganz andere Mission einbildet. Wir werden nunmal ohne Anleitung in die Welt geboren. Weil exakt reproduzierbare Erinnerungen schon innerhalb einer Inkarnation ein Ding der Unmöglichkeit sind, deshalb ist es nicht weiter verwunderlich, daß das über Inkarnationen hinweg erst recht nicht klappt. Ganz stimmt ‚ohne Anleitung‘ auch nicht. Wenn die Geburtszeit festgehalten wird, dann liefert das Horoskop im Prinzip eine genaue Beschreibung. Blöderweise ist diese in einer Sprache verfaßt, die man erstmal erlernen muß, und noch blöder ist, daß man mindestens ein Menschenleben lang braucht, um sie auch nur einigermaßen zu verstehen. Was soll man also machen, wenn man sich fragt, warum man eigentlich auf der Erde ist? Ich ziehe da wieder eine ‚schräge‘ Schlußfolgerung: Aus der Allgegenwart Gottes folgt, daß Gott allwissend ist. Darum wird Er Missionen schon so verteilen, daß sie zu den Fähigkeiten und Neigungen derer passen, die sich für eine Mission auf der Erde anstellen.

Man kann sich fragen, was all dies mit einer "satanischen" Einstellung zu tun hat. Zu Luzifer läßt sich der Bogen auf zweierlei Weise schlagen:
1. Sein Abfall von Gott ist durchaus von dem Impuls getrieben, selbst Schöpfer zu sein, also die Welt besser machen zu wollen, als sie ist, bzw. sie nach den eigenen Wunschvorstellungen zu verbiegen, bis sie bricht. Das ist links im eigentlichen Sinne.
2. In diesem Sinne ist er ein selbstbezogener Egomane; einer, der tatsächlich nicht aus höheren Gründen handelt (sonst würde er sich freiwillig dem Dienst an Gott verpflichten), sondern aus eigenem Geltungsbedürfnis. Insofern er nicht Einsicht in die Falschheit seines Tuns hat, ist er ein Dummer und Fleißiger, der zurecht des Himmels verwiesen wurde.
Das stellt der modernen Welt und ihrer Beschaffenheit ein ganz und gar nicht gutes Zeugnis aus. Wer in diesem Umfelde, innerhalb der vorgegebenen Strukturen brillieren will, der ist in diesem Sinne "Teufelsanbeter", auch wenn er sich dessen nicht bewußt ist.

Dem stimme ich zur Hälfte zu. Ich stimme konkret dem Teil zu, daß es im eigentlichen Sinn links ist, die Welt zu verbessern. Nicht etwa Schäden zu verursachen. Der Teufel gilt jedoch nicht als Verbesserer der Welt, sondern als Personifizierung des Bösen. Er richtet mit voller Absicht Schäden an. Links wäre, ihn davon abzuhalten, weil das die Welt besser macht. Nur während eines solchen Abhaltens sorgen Linker und Teufel gemeinsam für einen Fortschritt. Damit hören die Gemeinsamkeiten dann schon auf.

Gruß,
Ranma

Ist das allen Lesern dieser Diskussion klar?

Ranma, Donnerstag, 01.11.2018, 00:55 vor 2001 Tagen @ Ranma (2477 Aufrufe)

Hallo!

Nur damit das allen, die diese Diskussion verfolgen, klar ist: Die Beschreibungen dessen, was es in der Natur gibt, sind unstrittig. Diese Diskussion dreht sich um die Wertungen.

Wenn in ein und demselbem Körper der Dünndarm Nahrung verdaut und die Lunge Sauerstoff aus der Luft filtert, dann verrichten sie unterschiedliche Arbeiten, aber halten zusammen den Körper am Leben. So weit, so gut. Darüber besteht noch kein Dissenz.

Ein Problem entstünde dann, wenn der Dünndarm meinte, er wäre etwas Besseres als die anderen Organe und darum sollten die anderen Organe seine Arbeit zusätzlich zu ihrer eigenen übernehmen, und infizizierte sie darum mit seinen Bakterien, um sie zur Übernahme der zusätzlichen Arbeit zu zwingen. Ein ähnliches Problem entstünde, wenn die Lunge meinte, sie wäre etwas Besseres als die anderen Organe und darum sollten die anderen Organe ihre Arbeit noch zusätzlich übernehmen, und begänne daraufhin Luftblasen ins Blut zu pumpen. Solche Meinungen kommen in einem funktionierendem Organismus nicht vor und das schon, weil Meinungen die Aufgabe eines anderen Organs sind. Trotzdem sind die beschriebenen Vorgänge möglich, zum Beispiel als Folge von Messerstichen.

Das bewirkt schließlich, daß die Organe, die immernoch zu ein und demselbem Körper gehören, unter diesen Bedingungen nicht mehr richtig zusammenarbeiten. Als Folge dessen stirbt der gesamte Körper und zwar mitsamt Lunge und Dünndarm.

Mein Standpunkt ist, daß die Todesfolge beweist, daß es falsch ist, die friedliche und gut koordinierte Zusammenarbeit der Organe mit Gewalt zu verhindern. Nur weil es empirisch so ist, daß manchmal Leute gemessert werden, macht es das noch lange nicht richtig. Wenn Wesen mit etwas eigenständigem Bewußtsein ähnlich gut zusammenarbeiten wollen, wie die Organe eines Körpers, dann müssen sie sich vor allem dessen bewußt sein, daß sie zusammen ein größeres Ganzes sind und sich deshalb nicht gegenseitig Gewalt antun dürfen. Deshalb sage ich schließlich auch, daß Berlin mehr Polizisten braucht, und nicht etwa, daß ein neuer Gesellschaftsstand der Messerstecher in Berlin halt teil einer gottgewollten Ordnung sei.

Gruß,
Ranma

Jetzt habe ich es endlich verstanden (links <--> rechts)

Ranma, Dienstag, 06.11.2018, 03:10 vor 1996 Tagen @ Ranma (2351 Aufrufe)

Hallo!

Jetzt habe ich endlich verstanden, warum die Linken links und die Rechten rechts sind. Es ging ihnen nicht um Konnotationen der Wörter. Es ging nichtmal um Politik. Es ging um Religion! Rechts kommt von rechtgläubig. Wer rechtgläubig ist, der steht in der paulinischen Tradition. Paulus behauptet: „Jeder ordne sich den Trägern der staatlichen Gewalt unter. Denn es gibt keine staatliche Gewalt außer von Gott; die jetzt bestehen, sind von Gott eingesetzt.“ (Römer 13,1) und „Deshalb ist es notwendig, sich unterzuordnen, nicht allein um der Strafe, sondern auch um des Gewissens willen. Das ist auch der Grund, weshalb ihr Steuern zahlt; denn in Gottes Auftrag handeln jene, die Steuern einzuziehen haben. Gebt allen, was ihr ihnen schuldig seid, Steuer, wem ihr Steuer schuldet, Zoll, wem ihr Zoll schuldet, Furcht, wem ihr Furcht schuldet, Ehre, wem ihr Ehre schuldet!“ (Römer 13,5-7)

Man erkennt sofort, warum die Machthaber die paulinische Tradition förderten. Wenn jedoch ein Herrscher Steuern und Abgaben erhebt und von Gott eingesetzt ist, später ein anderer Herrscher einer anderen Dynastie Steuern und Abgaben erhebt und von Gott eingesetzt ist, dann ist es nur konsequent und logisch, daß auch die dazwischenliegende Revolution und der Sturz der früheren Dynastie Gottes Beschluß war. Andernfalls wäre logischerweise die frühere Dynastie an der Macht geblieben. Paulus sagt dazu: „Wer sich daher der staatlichen Gewalt widersetzt, stellt sich gegen die Ordnung Gottes, und wer sich ihm entgegenstellt, wird dem Gericht verfallen.“ (Römer 13,2) Man stellt sich also gegen die Ordnung Gottes, wenn man dem Beschluß Gottes Folge leistet. Paulus ist der größte Heuchler vor dem Herrn! Entsprechend lehrte er seinen Anhängern nur die Heuchelei.

Die Rechtgläubigen und damit die ursprünglichen Rechten folgen Paulus und verleugnen Jesus. Die ursprünglichen Linken durchschauten die Heuchelei und stellten sich daher den Rechten gegenüber. Wenn das Resultat einer Revolution Gottes Segen hat, dann muß konsequenterweise auch die Revolution selbst Gottes Segen haben.

Ein großer Teil der Linken durchschaute zwar die Heuchelei und Inkonsequenz der Rechten, aber nicht den Widerspruch zwischen Paulus und Jesus, der etwas gänzlich anderes lehrte. (Nämlich: Was hat eine Münze der Römer beim Volk Israels zu suchen? Gebt die Münze mit dem Abbild des Kaisers der Römer darauf dem Kaiser der Römer zurück, auf daß er sie sich in seinen kaiserlich-römischen Hintern schiebe!) Darum bekennen sich heute viele Linke zum Atheismus, obwohl sie den Lehren Jesu so nahestehen wie niemand sonst. Der Atheismus der Kommunisten ist noch etwas, worüber ich mich schon lange wunderte.

Gruß,
Ranma

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Du hast es nicht verstanden

Taurec ⌂, München, Dienstag, 06.11.2018, 13:36 vor 1995 Tagen @ Ranma (2444 Aufrufe)

Hallo!

Die Rechtgläubigen und damit die ursprünglichen Rechten folgen Paulus und verleugnen Jesus.

Die ursprünglichen Rechten waren die Partei der Anhänger der "alten Ordnung", der Tradition, der Monarchie, die sich in der Republik notgedrungen demokratisch-parteimäßig verfassen mußten. Damit machten sie der entstehenden modernen Welt ein Eingeständnis, bestätigten sie notgedrungen als neuen Rahmen der Weltanschauung und des Politischen. Aufgrund dessen war es den (parteipolitichen) Rechten nie möglich, mit demokratischen Mitteln eine Restauration zu erreichen bzw. den Verfall aufzuhalten. Innerhalb eines von Linken/Liberalen/Modernisten/etc. dominierten politischen Milieus schritten sie von einem Tabubruch zum nächsten mit und standen nicht für eine über den Zeitgeist hinausweisende Ordnung, sondern lediglich für die jeweils vorausgegangene Phase des Verfalls, die natürlich relativ besser wirkte als die aktuelle.

Mit Paulus und der Bibel (anders als das ursprüngliche Thema des Fadens) hat das nichts zu tun. Deine Bezüge weren niemals Teil einer Selbst- oder Fremdbeschreibung der herrschenden politisch-weltanschaulichen Strömungen. Es sich von der Positionierung zu Bibelstellen her zu denken, ist völlig abwegig.
Im Rechts-Links-Gegensatz spielen Paulus und die Bibel keine Rolle. Die Positionierung zum Spirituellen und zum Transzendenten ist hingegen unterschwellig durchaus bedeutsam, nachdem Rechts und Links, wie ich es über das Parteipolitische hinausweisend definierte und es richtig ist, im Grunde Haltungen für und wider den Verfall einer Ordnung sind, deren Vertreter sich als von Gottes Gnaden verstanden (was mehr ist als eine bloße Behauptung zur Sicherung der eigenen Macht).
Aus der verdrehten Sicht der Linken sind dies Haltungen wider und für den "Fortschritt", wobei die weltanschauliche Grundpositionierung konsequenterweise materialistisch ist und das Leben entsprechend von der Wirtschaftsseite her betrachtet, sodann von der biologischen, das Soziale von einer Milieubetrachtung her. Der Mensch wird bei Linken nicht als von sich aus wirkendes Wesen, als gottgewolltes, genuin richtiges Geschöpf verstanden, das sich seiner Bestimmung bzw. seinem Schicksal durch Ablegen aller Irrwege eigenverantwortlich annähern muß. Er wird als Produkt seiner Lebensumstände, seiner biologischen und sozialen Prägung verstanden, weswegen alles linke Wirken stets darauf zielte, die Umstände zu ändern, um den Menschen zu befreien (im Sinne einer negativen Freiheit, die nihilistisch nichts will, statt sich frei zum Dienst für eine Sache zu entscheiden, die einen selbst übersteigt).

Die ursprünglichen Linken durchschauten die Heuchelei und stellten sich daher den Rechten gegenüber.

Mitnichten. Die Rechten stellten sich den Linken gegenüber, nachdem diese als progressive Mächte den Umsturz betrieben.
Auf Deine typisch ranmaeske Art vergewaltigst Du die Realität, um Deine Wunschvorstellungen zu rechtfertigen. Du versuchst dabei im Widerspruch zu historischen und geistesgeschichtlichen Tatsachen, Deine linke Weltsicht zur spirituell richtigen umzudeuten. Dein ganzer Beitrag ist ein einziges Zeugnis selbstbezüglichen Zirkeldenkens, das darin bestehet, daß Du wechselnde Argumentationsstränge konstruierst, die letztlich stets auf Dein vorgefaßtes Weltbild zurückführen. Aus Deinem geistigen Hamsterrad kommst Du gar nicht heraus. Ich frage mich, wie Du das selbst überhaupt als Erkenntnisprozeß wahrnehmen kannst. Von außen Betrachtet ist es jedenfalls keiner.

Darum bekennen sich heute viele Linke zum Atheismus, obwohl sie den Lehren Jesu so nahestehen wie niemand sonst.

Sie bekennen sich gewiß nicht wegen "paulinischer Heuchelei" zum Atheismus. "Linkssein" ist eine in der menschlichen Natur stets schwelende antigöttliche Gesinnung, die sich in der Moderne in Gestalt linker Weltanschauungen konstituierte. Nachdem Jesus gewiß nicht eine solche lehrte, hast Du das Wesen linker Weltanschauungen oder Jesus nicht begriffen, vermutlich aber beides.

Der Atheismus der Kommunisten ist noch etwas, worüber ich mich schon lange wunderte.

So, wie Du verfährst, wirst Du Dich auch weiterhin wundern. Ich gehe davon aus, Du begreifst es nicht, als logische Konsequenz linker Haltung. Zudem begreifst Du es nicht als logische Konsequenz linker Haltung. Zu dieser zählen übrigens nicht nur der Kommunismus und Atheismus, sondern im Grunde (wie bereits von mir ausgeführt) sämtliche "Ismen" wie u. a. der Demokratismus. Auch der Kapitalismus ist als moderne Wirtschafts-/Gesellschaftsordnung antitraditional und im weiter gefaßten Sinne links, d. h. falsch im verfaulten Kern seines Wesens, geist- und gottfeindlich, mithin satanisch und luziferisch.
Der Gegensatz ist nicht parteipolitisch rechts und links, sondern traditionell/vormodern ("rechts"/richtig) und modern/progressiv/"liberal"/materialistisch ("links"/falsch). Erstere (die "Rechten") sehen die Welt als Ausfluß höherer geistiger bzw. göttlicher Gesetzmäßigkeiten "von oben nach unten", letztere (die "Linken") von unten nach oben, aus der Materie unter Verleugnung des Geistigen. Es ist völlig gerechtfertigt, letztere Ideen als niedrig und minderwertig zu betrachten.
Was wir heute als politisch rechts wahrnehmen, ist die in den Republiken verkrüppelte Form des Rechtsseins, die sich mit jeder Generation weiter von ihren Ursprüngen entfernt und letztlich selbst nur eine Spielart der linken Moderne geworden ist. Innerhalb des beschränkten Spektrums möglicher, denkbarer und erlaubter Wertungen differenzieren sich die Seiten natürlich weiterhin in Rechts und Links, wobei sich beider grundsätzliche Linkheit/Falschheit dadurch kennzeichnet, daß sie mit der modernen Welt per se kompatibel sind. Eine tatsächliche rechte Oppisition, die sich geistig der Zeit vor den französischen und amerikanischen Revolutionen, vor der "Aufklärung" (besser: "Verklärung") und vor dem Humanismus zugehörig fühlen muß, ist für die Vertreter der Moderne weder anschlußfähig, noch überhaupt verständlich. Sie verstehen es nicht, weil sie auch die Welt vor dem fundamentalen Umsturz zur Moderne (bei Evola) bzw. Zivilisation (bei Spengler) nur unter ihren eigenen geistigen, falschen Prämissen betrachten können.

Der Deutsche im Exil wird sich freuen, in diesem Sinne auch den Debitismus als linke Weltanschauung einordnen zu können. Gemeint ist der Debitismus nicht in seiner Eigenschaft als wirtschaftliches Erklärungsmodell für derzeit beobachtbare Prozesse, sondern als "Ismsus" bzw. moderne Weltanschauung, welche das Leben von der Wirtschaftsseite her betrachtend auch die Geschichte (durch Konstrukte wie "Urschuld" bzw. "religiöse Schuld") von der Wirtschaft her konstruiert. So ist es nicht verwunderlich, wenn Debitisten ihr Modell als naturgegeben bzw. alternativlos empfinden. Es wird nicht als Beschreibung der modernen Welt in ihrer gegenwärtigen Gestalt begriffen, sondern als Erklärungsansatz für die gesamte Menscheitsgeschichte unter wirtschaftlichen Vorzeichen, denen Staat, Politik, Religion in der Modellbildung untergeordnet werden. Der fundamentale Bruch, der sich ab dem ausgehenden 18. Jahrhundert im Abendlande und seitdem weltweit vollzog, wird in der Tiefe der Spaltung zwischen unserer Epoche und der vorangegangen gar nicht ermessen. Daher erkennt man nicht, daß eine rückwirkende Übertragung heutiger Zustände ("Geldherrschaft", Primat der Wirtschaft) auf die Zeit vor dem Verlust der spirituellen Anbindung, vor der "Ermordung Gottes" (vgl. Nietzsche) durch uns, gar nicht angebracht ist.

Wer ein funktionierendes, d. h. organisches und dem Leben dienendes Wirtschaftssystem (besser, ohne das anorganisch-konstruierte Element: eine Wirtschaftsweise) schaffen will, muß die Dinge vom Kopf wieder auf die Füße stellen. In einer solchen Ordnung ist die Wirtschaft nicht Ziel des Lebens und Selbstzweck, sondern Diener des Menschen, der sich an der Stelle, an die er gesetzt ist, seiner geistigen Entwicklung widmet. Man hat darin keine "Jobs" und "Karrieren", sondern eine Berufung durch Geburt und Schicksal zu einer Aufgabe, die nicht in der Erwirtschaftung eines "Mehrwerts" für andere besteht. Der Staat ist keine organisierte Räuberbande (= nur ein Synonym für Demokratie) mit kar­zi­no­ma­töser Bürokratie und das Leben erdrückender Überverrechtlichung, sondern Spiegelbild des Schöpfungsaufbaus und immanente Notwendigkeit menschlichen Lebens. Er ist keine Organisation, sondern im ursprünglichen Wortsinne ein Zustand, äußerer Ausdruck der inneren Verfassung des Volkes. Fürsten sind keine Ausbeuter, sondern Symbole einer höheren Ordnung.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Wegen der feinen, aber entscheidenden Unterscheidungen zu Urplätzen und Urwegen

rauhnacht, Dienstag, 06.11.2018, 20:03 vor 1995 Tagen @ Taurec (2336 Aufrufe)

Hallo,
ohne Einlassung zum Thema mit Ranma einige Anmerkungen:
Kursives ist von Taurec:

„Der Mensch wird bei Linken nicht als von sich aus wirkendes Wesen, als gottgewolltes, genuin richtiges Geschöpf verstanden, das sich seiner Bestimmung bzw. seinem Schicksal durch Ablegen aller Irrwege eigenverantwortlich annähern muß. Er wird als Produkt seiner Lebensumstände, seiner biologischen und sozialen Prägung verstanden, weswegen alles linke Wirken stets darauf zielte, die Umstände zu ändern, um den Menschen zu befreien (im Sinne einer negativen Freiheit, die nihilistisch nichts will, statt sich frei zum Dienst für eine Sache zu entscheiden, die einen selbst übersteigt).

In allerlei Ordnungen, in denen deren Vertreter sich als von „Gott Gnaden“ berufen fühlten UND fühlen, zielt deren Streben darauf hin, die „Umstände“ so zu ändern, dass dem Menschen aus dessen nihilistischer Freiheit dadurch „geholfen“ wird „seinen individuellen Platz“ EIN ZUNEHMEN, in dem ihm sein „Dienst zur Sache“ zugewiesen wird. Was dadurch logisch begründbar scheint, da nicht jedes Schäflein im Vermögen des „Gottes Gnaden“seinen Lebensplatz;- und sinn durch innere Freiheit findet. ( Was durch hinterlegte „Ordnung“ nicht nur für biologische Schafe zu trifft, sondern z.B. auch bei Kindern in der Entwicklungsphase des Wachsens und Werdens zu Bindung, Schutz und Liebe.)

„logische Konsequenz linker Haltung. Zu dieser zählen übrigens nicht nur der Kommunismus und Atheismus, sondern im Grunde (wie bereits von mir ausgeführt) sämtliche "Ismen" wie u. a. der Demokratismus. Auch der Kapitalismus ist als moderne Wirtschafts-/Gesellschaftsordnung antitraditional und im weiter gefaßten Sinne links, d. h. falsch im verfaulten Kern seines Wesens, geist- und gottfeindlich, mithin satanisch und luziferisch.

Auch ich habs nicht mit „Ismen“, allerdings betrachte ich sie als Auswuchs gesellschaftlicher Verfehlungen, im Wesen geist- und gegenwirkend. Insbesondere aber Menschen, die nicht bereit sind „Wege“ zum wachsen zur „Entscheidungsreife“ an zu erkennen, sondern ohne tatsächliches Erkennen „Plätze“ als stets und immer gleich ( konservativ) zu weisen, sind anti- christlich ( als Weg, nicht samt Bibelunterweisung) unterwegs. Der Mensch bleibt eben nicht ewiglich „Kind“.

Der Gegensatz ist nicht parteipolitisch rechts und links, sondern traditionell/vormodern ("rechts"/richtig) und modern/progressiv/"liberal"/materialistisch ("links"/falsch). Erstere (die "Rechten") sehen die Welt als Ausfluß höherer geistiger bzw. göttlicher Gesetzmäßigkeiten "von oben nach unten", letztere (die "Linken") von unten nach oben, aus der Materie unter Verleugnung des Geistigen. Es ist völlig gerechtfertigt, letztere Ideen als niedrig und minderwertig zu betrachten.

Steile These! Auch Du biegst Dir Dein Weltbild in Zirkelschlüssen zu recht, in dem Du einfach behauptest, dass Menschen, die aus „Materie“- also den SICHTBAREN Abläufen, biologisch, sozial, gesellschaftlich Wertungen oder Ideen heranziehen, dies unter „Verleugnung des Geistigen“ täten. Huuuh. Das weißt Du doch gar nicht! So ein Spengler beispielsweise belegt ja seine Ideen durchaus auch mit ganz und gar materialistisch sichtbarer Weltgeschichte.

So ist es nicht verwunderlich, wenn Debitisten ihr Modell als naturgegeben bzw. alternativlos empfinden. Es wird nicht als Beschreibung der modernen Welt in ihrer gegenwärtigen Gestalt begriffen, sondern als Erklärungsansatz für die gesamte Menscheitsgeschichte unter wirtschaftlichen Vorzeichen, denen Staat, Politik, Religion in der Modellbildung untergeordnet werden.

Nanu, ich habe noch KEINEN Debitisten kennen gelernt, der dies Modell als „naturgegeben bzw. als alternativlos empfindet“. Debitismus ist eine Beschreibung der Zusammenhänge dessen, was sich abbildet und das bereits vor der „modernen Welt“. Das Eine ergab das Andere, durchaus nicht OHNE Alternativen, aber unter den Möglichkeiten wurde das eben die Tatsächlichkeit.

Der fundamentale Bruch, der sich ab dem ausgehenden 18. Jahrhundert im Abendlande und seitdem weltweit vollzog, wird in der Tiefe der Spaltung zwischen unserer Epoche und der vorangegangen gar nicht ermessen. Daher erkennt man nicht, daß eine rückwirkende Übertragung heutiger Zustände ("Geldherrschaft", Primat der Wirtschaft) auf die Zeit vor dem Verlust der spirituellen Anbindung, vor der "Ermordung Gottes" (vgl. Nietzsche) durch uns, gar nicht angebracht ist.

ÄHM so für den Leser:
So im ausgehenden Jahrhundert ging es im Abendlande so langsam los mit den „Revolutionen“, verkürzt und provokant aus den Thesen hier von Taurec, erfolgte hier erst die Abkehr vom Pfade aus „Gottes Gnaden“. Davor war entweder alles paletti oder wir sollten uns darüber keine „weiteren Übertragungen“ machen, da wir die „Tiefe der Spaltung“ gar nicht ermessen können. Nun ich schon, so aus meinen „Gottes Gnaden“ Inspiriation, war da nämlich der Übergang zum jugendlichen Pubertierenden in der Menschheitsentwicklung. Wie alles in diesen sichtbaren- offenbarten Welten ist alles Wachstum und Wegen unterworfen.
Wenn ich den Greis betrachte, sage ich auch nicht, dessen Entwicklung nach dem 15 Lebensjahr hatte keinen Zusammenhang mit dessen Kindheitsjahren.

„Er ( Einfügung zum Verständnis: der Staat) ist keine Organisation, sondern im ursprünglichen Wortsinne ein Zustand, äußerer Ausdruck der inneren Verfassung des Volkes.

Seh ich auch so. Und über dies: „Ist das nun „von oben nach unten“ oder „von unten nach oben“ gewebt ?“gehen die Meinungen genauso auseinander, wie über „Wege“ oder „Plätze“.

Goethe bewunderte die Fähigkeit von Pflanzen sich aus dem „geistigen“ Urpflanzensein in Anpassungsfähigkeit und Wachstum den verschiedensten Umständen an zu passen. Die Urform bedeutete ihm nicht einfach nur ein gedachtes „Ideal“, sondern bedeutete ihm die Grundlage für die Fähigkeit trotz und MIT Anpassung immer noch die originären Wesensmerkmale zu halten. Ein Wunder der Schöpfung! Bei zu viel Devolution oder krankhaften Zuständen stirbt sie vorzeitig. Ansonsten evoluiert die Urpflanze so vor sich hin. Ganz ohne Fürsten, aber nicht ohne Ordnung.

Gruß
Rauhnacht

Rauchnacht hat nichts verstanden

Deutscher im Exil @, Dienstag, 06.11.2018, 21:57 vor 1995 Tagen @ rauhnacht (2312 Aufrufe)

Hallo Rauchnacht,

Sie schreiben viel, sagen aber mal wieder wenig aus und selbst das ist von geringer Substanz!

Was Sie an Taurecs Ausführungen wirklich stört, so scheint mir, ist das geistig-göttliche Fundement, das Taurec nicht nur sieht, sondern auf dem er steht. Sie trauen sich aber nicht, direkt dagegen zu argumentieren, sondern "labern" um den heißen Brei rum.

So mein Eindruck!

Auch ich habs nicht mit „Ismen“, allerdings betrachte ich sie als Auswuchs gesellschaftlicher Verfehlungen, im Wesen geist- und gegenwirkend.

Ach! Und im "Osten" waren sie nicht "geist- und gegenwirkend". Haben Sie gar Sympathie für die Tschugashvili (aka Stalin), Maos und Pol Pots?! ALLE, absolut alle Großverbrechen wurden von "Linken" begangen, was zu der gigantischen Lüge führte, daß die Sozialistische Arbeiter Partei Deutschlands aus Rechten bestanden habe, nur weil die das Wort "national" führten, jedoch primär um einen Gegensatz künstlich zu konstruieren zu den anderen Knechten der satanischen Hintertanen, die beide Seiten finanziert haben.

Der Mensch bleibt eben nicht ewiglich „Kind“

Da haben Sie das (eigentliche) Christentum (im Gegensatz zu Kirchen) gründlich falsch - ich vermute mal - verstehen WOLLEN, denn genau das Gegenteil ist die Wahrheit. Der Christus erwartet frei sich für seinen Weg entscheidende Menschen - und das sind sicher keine geistigen Kinder.

Genau deshalb ist die Lehre Christi den Totalitäten (anderer Ausdruck für Satanisten) verschiedenster "Clubs" ja so verhaßt, denn deren Chef will Unterwerfung.

dies unter „Verleugnung des Geistigen“ täten

Genau das ist Fakt!

Alle rein materialistisch orientierten Thesen (z.B. von den Schwachköpfen Darwin, Freud & Companie) sparen das denen nicht zugängliche Methaphysische aus, weil sie es innerlich ablehnen, sich weigern es anzuerkennen, es nicht in ihre erwünschte Sicht paßt oder sie schlicht keinen Zugang dazu haben oder diesen ablehnen etc etc.

ich habe noch KEINEN Debitisten kennen gelernt, der dies Modell als „naturgegeben bzw. als alternativlos empfindet

Wie viele Debitisten haben Sie denn schon kennen gelernt?

Und wo und wie intensiv und lange haben Sie die Diskussionen darüber verfolgt oder sich gar daran beteiligt, um ein solches Urteil bilden zu können?

durchaus nicht OHNE Alternativen

Da würde mich doch extrem interessieren, WO und WELCHE Alternativen bei den von Ihnen verfolgten Diskussionen aufgezeigt wurden. Ich halte Ihre Behauptung für aus der Luft gegriffen als frei erfundenes Argument, in anderen Worten für eine Lüge.

Bitte widerlegen Sie mich ganz einfach, indem Sie Alternativen zum Debitismus zitieren, die in solchen Debatten detailliert entwickelt wurden. Ich lerne sehr gern hinzu!

Gruß aus dem Exil

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Verleugnung des Geistigen

Taurec ⌂, München, Dienstag, 06.11.2018, 22:38 vor 1995 Tagen @ rauhnacht (2339 Aufrufe)

Hallo!

Steile These! Auch Du biegst Dir Dein Weltbild in Zirkelschlüssen zu recht, in dem Du einfach behauptest, dass Menschen, die aus „Materie“- also den SICHTBAREN Abläufen, biologisch, sozial, gesellschaftlich Wertungen oder Ideen heranziehen, dies unter „Verleugnung des Geistigen“ täten.

Nicht doch! Um es deutlicher auszudrücken: Der Geist der modernen Welt, den ich hier beschreiben wollte, sieht das Lebens als ein Produkt materieller Vorgänge, so beispielsweise das Bewußtsein als ein Erzeugnis der Prozesse im Gehirn.

Die Materie ist natürlich gegenüber dem "Geistigen" stets das Äußere.
Den Begriff des "Geistigen" wähle ich hier verkürzend und etwas verallgemeinernd für die ganze Welt des Metaphysischen, in dem die Ideen/"Urideen"/Konzepte wurzeln, welche die Materie hier strukturieren. Sofern man dies bedenkt, spricht nichts dagegen, aus sichtbaren Abläufen Ideen abzuleiten, eben nicht unter Verleugung des Geistigen, sondern mit Geistigem als Grundlage. So erschließt sich die diesseitige Welt als Symbol bzw. Repräsentation der geistigen Welt und ihrer Gesetzmäßigkeiten.

Der Geist der modernen Welt hingegen sieht allein die Materie und hält für Ursache, was lediglich Folge ist, weil die eigentliche Ursache noch nicht mal geahnt wird.
Dieser Verkehrung der Dinge entspricht in gewisser Weise das heute allgemein grassierende Vorgehen, den Menschen als ein Produkt oder eine Prägung durch seine Umwelt oder seine Gene zu betrachten, wodurch die eigentlich im geistigen Wesenskern liegende Selbstverantwortung, aber auch das unveränderliche Schicksal negiert werden. Entsprechend wird alles variabel. Die Symptome dessen sind vielfältig. Sie zeigen sich z. B. im Rechtswesen in der häufig beobachtbaren Verklärung der Täter zu Opfern oder im gesamten Bereich der "Genderforschung" und vieler anderer moderner Geisteswissenschaften, deren einziger Zweck zu sein scheint, die eigentlich im Geistigen wurzelnden natürlichen Gegebenheiten als soziale Konstrukte zu dekonstruieren.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Aber wer denkt sich denn so etwas aus?

Ranma, Donnerstag, 08.11.2018, 05:48 vor 1994 Tagen @ Taurec (2308 Aufrufe)

Hallo!

Du lieferst zwar klare Definitionen, gehst aber nicht auf den Punkt ein, von dem aus meine Überlegung erfolgte.

Entschloß sich eine Gruppe Parlamentarier spontan dazu, ihre Pferde von hinten aufzuzäumen, anschließend zum Parlament zu reiten und dort zu verkünden: „Ab heute machen wir alles verkehrtherum! Deshalb sollt ihr uns nun als links bezeichnen!“?

Wie kommt man auf so eine Idee?

Gruß,
Ranma

Daniel

Filmegucker, Montag, 29.10.2018, 22:48 vor 2003 Tagen @ Taurec (2450 Aufrufe)

Guten Abend!

Nach längerem Nachdenken habe ich festgestellt, dass ein Argumentieren für das Buch Daniel ohne den christlichen Glauben meinerseits nicht möglich ist. Über den Glauben aber wollte ich nicht argumentieren, denn das führt nicht zusammen. Deshalb muss es hier ein Ende finden (zum 19. Mal).

Zwei Dinge aber gehen mir nicht in den Kopf, wenn ich den Gedankengängen folge, die Daniel letztlich verwerfen:

Weshalb ist für die Echtheit des Buches Daniel als Prophezeiung der Zukunft relevant, wann es aufgezeichnet wurde? Die Geschichte der Statue ist nicht so kompliziert, als dass man sie nicht über Jahrhunderte mündlich weitertragen könnte, finde ich.

Weshalb kann eine Prophezeiung nicht auf Antiochos IV. Epiphanes hinweisen und dennoch zusätzlich ein zukünftiges Ereignis beschreiben? Nur so kenne ich es nämlich.


Freundliche Grüße

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Fälschung schöntrinken - des reinen Glaubens wagen?

BBouvier @, Dienstag, 30.10.2018, 02:00 vor 2003 Tagen @ Filmegucker (2566 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Dienstag, 30.10.2018, 02:09

<"Weshalb ist für die Echtheit des Buches Daniel als Prophezeiung
der Zukunft relevant, wann es aufgezeichnet wurde?
">

Hallo, Daniel!

Luther (der Kenntnis der Geschichte hatte)
überschreibt die angeblichen Prophezeiungen Daniels
völlig richtig mit:
"Neue Offenbarung von den Weltreichen
bis auf Antiochus Epiphanes
."
Mehr ist da eben nicht.

Weil dort gegen 163 "vor" nämlich nur lauter politische
Ereignisse "prophezeiht" wurden, die sich bis dann bereits ereignet hatten.
Was nicht besonders schwer ist.

Ungefähr so, als wenn man sich jetzt einen Zeitgenossen Wallensteins
ausdenkt und behauptet, der hätte das Ende des Dreißigjährigen Krieges
vorhergesagt, Friedrich den Großen, Napoleon auf St. Helena,
den Krimkrieg 1853, die deutsche Reichsgründung, die Landung der
US-Amerikaner in der Normandie und den heißen Sommer 2018.
Und sonst rein nichts.
Ich wies bereits darauf hin.
Weder von einem solchen "Daniel" noch von dessen angeblichen "Prophezeiungen"
hatte bis zum Zeitpunkt der Fälschung keine Sau jemals etwas gehört.

<"Die Geschichte der Statue ist nicht so kompliziert,
als dass man sie nicht über Jahrhunderte mündlich weitertragen könnte,
finde ich
.">

Die Sache ist nun aber so, daß davon bis zum Zeitpunkt der Fälschung
auch diese Klamotte völlig unbekannt war!
Logisch.

<"Weshalb kann eine Prophezeiung nicht auf Antiochos IV. Epiphanes hinweisen
und dennoch zusätzlich ein zukünftiges Ereignis beschreiben?
Nur so kenne ich es nämlich.
">

Wenn ich jetzt eine Fälschung ex eventu auf die Kanzlerschaft Schröders fabriziere
- angeblich vom unbekannten Schwippschwager des Kammerdieners Wallensteins -
dann muß Jemand der Vernunft ziemlich Gewalt antun, wenn der dann im Jahre 4436 (!!)
behauptet, damit wäre wohl gleichzeitig ein noch ausstehender, künftiger Kanzler gemeint,
der Schröder und dessen Schicksal völlig gliche.
(angeblicher "Daniel" = 400 "vor" bis 2018 = 2418 Jahre plus 2018 = 4436)

Und, ja - zu derlei Hirnverrenkungen muß man sich wohl versteigen,
um sich diese üble Klamotte schönzutrinken.

:prost:

Grüße,
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

Warum ein Christusgläubiger schwer von Daniel weg kann

Filmegucker, Mittwoch, 14.11.2018, 23:00 vor 1987 Tagen @ BBouvier (2288 Aufrufe)

Guten Abend!

Jesus ist für den Gläubigen der Christus und der Sohn Gottes. Das glaubten auch seine Nachfolger. Sie hätten nie gewagt, seine Worte zu verdrehen. Von diesen Aposteln sind die Evangelien, oder wenigstens von ihnen genehmigt, zugegeben bis 70 Jahre später aufgeschrieben, aber der Erinnerung nicht widersprechend.
Aus diesen Evangelien kennen wir Jesu Worte. Dort bezieht er sich direkt auf Daniel (Matth. 24). Warum bezieht sich Jesus auf Daniel, wenn es keine Vorhersage für Zukünftiges beinhaltet? Weil er keine Ahnung hatte, was man aber 2000 Jahre später herausgefunden haben möchte? Der Christus hat keine Ahnung, aber diejenigen, die Daniels Prophezeiung als Lüge ansehen?

Das ist das Problem bei der Sache. Deshalb ist es schwierig zu diskutieren, weil von verschiedenen Annahmen ausgegangen wird. Möglich ist eine Fälschung von Jesu Worten. Für den Gläubigen ist es aber wenig wahrscheinlich.

Der Stein, der auf die Füße der Statue fällt, ist der Christus und sein Reich. Ist das bereits geschehen? Ich denke nicht. Somit müsste es noch geschehen. Oder man tritt es eben in die Tonne.

Eine Glaubenssache.


Freundliche Grüße!

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Eine reine Glaubenssache

BBouvier @, Donnerstag, 15.11.2018, 00:18 vor 1987 Tagen @ Filmegucker (2307 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Donnerstag, 15.11.2018, 00:47

Hallo, Filmegucker!

"<(Es) gilt als fast sicher, dass Dan 1–12 während des Makkabäeraufstands
vor der Wiedereinweihung des Tempels (167–164 v. Chr.) verfasst wurde,
als die Juden den Sieg über Antiochos und dessen Tod erwarteten.
">

Von hier ... und mehr dazu:
https://de.wikipedia.org/wiki/Daniel#Entstehung

<"Von diesen Aposteln sind die Evangelien ...">

Durchaus nicht.
Man hat nur über drei Texte (Lukas kannte Jesus gar nicht)
"Apostelnamen" gesetzt.
Denn das machte sich ganz gut.
"Johannes" wurde beispielsweise erst gegen "100 nach" verfaßt.
Autor unbekannt.
Und in jenem Text/dann (!) erst hatte sich Jesus vollends zum heilbringenden Messias gemausert.
<"Die meisten Wissenschaftler gehen heutzutage
von mehreren Autoren aus.
">
Oder "Markus":
"Das Markusevangelium wurde – wie viele Zeugnisse jüdischer
oder frühchristlicher Literatur – ursprünglich anonym überliefert.
Die uns bekannte Evangelienüberschrift „Evangelium nach Markus“
wurde erst später hinzugefügt
."

<"Warum bezieht sich Jesus auf Daniel,
wenn es keine Vorhersage für Zukünftiges beinhaltet?
">

- ihm war schlicht nicht bekannt, daß es sich bei "Daniel" um eine Fälschung handelt
oder
- der uns unbekannte Autor des Textes "Matthäus" meinte,
das würde sich doch ganz nett machen

<"Möglich ist eine Fälschung von Jesu Worten.
Für den Gläubigen ist es aber wenig wahrscheinlich.
">

Völlig richtig.
Lies nur mal, woran z.B. Mormonen "glauben":
https://de.wikipedia.org/wiki/Mormonentum#Glaubensinhalte_und_Bezug_zum_Christentum
Mit Vernunft und rational nachvollziehbaren Argumenten
lassen sich "merkwürdige" Glaubenaussagen Gläubigen gegenüber nicht widerlegen.

<"Eine Glaubenssache.">

Das ist fein beobachtet! :ok:

<"Jesus ist für den Gläubigen ... der Sohn Gottes.">

Sicherlich.
Was "Sohn Gottes" betrifft, so wurde in der Antike
dieser Begriff/Titel (!) nicht gerade selten verwendet
https://de.wikipedia.org/wiki/Sohn_Gottes
... und ist im Nahen Osten in allerlei Varianten als Zugehörigkeitshinweis
bis zum heutigen Tage gebräuchlich:
- Sohn der Lüge
- Sohn des Schaitans
- Sohn einer Hündin (Niemand geht davon aus, eine Hündin hätte ihn
tatsächlich geboren.)
- etc. =>

Im übrigen verbittet sich Jesus gar, daß man ihn
auch nur als "Meister" bezeichnet:
"Lukas 18
Und es fragte ihn ein Oberster und sprach:
Guter Meister, was muß ich tun, daß ich das ewige Leben ererbe?
Jesus aber sprach zu ihm:
Was heißest du mich gut? (= Meister/Rabbi)
Niemand ist gut denn der einige Gott.
"

Anmerkung:
Bibellesen bildet auch hier ganz ungemein. :-)

Beste Grüße!
BB

--
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mitten im Kernthema des Forums

Sarah, Donnerstag, 15.11.2018, 08:07 vor 1987 Tagen @ BBouvier (2300 Aufrufe)
bearbeitet von Sarah, Donnerstag, 15.11.2018, 08:26

Hallo BB.,


Ich sehe das ähnlich, dass man mit dem Intellekt oft kaum gegen starke Glaubensaussagen ankommt oder durchdringt. Mit dem Intellekt werde ich nämlich die tiefe SEINS-Ebene des anderen kaum und nicht besonders nachhaltig erreichen können. Aber gerade dort sitzen unsere tiefsten Überzeugungen und Glaubensmuster.
Deshalb möchte ich dir einen anderen Weg vorschlagen. Man könnte doch das Pferd von der anderen Seite her aufzäumen.
Ich meine damit, nicht den Weg des Intellekts und des Argumentierens zu gehen, sondern die Erfahrungen aus der Tiefenschicht deines eigenen Selbst zur Verfügung zu stellen und den anderen zu inspirieren, zu ermutigen, neugierig zu machen, anzuleiten,.... Verändern wird sich jeder von uns immer nur aus einem tiefen, inneren Beweggrund heraus, niemals über ein rationales Argument von außen.

Glaubensmuster sitzen bei uns allen sehr tief, sind nicht leicht zugänglich und fassbar auf der rational oberflächlichen Verstandesebene. Ein Hin- und Herschieben von Argumenten führt eher nicht so rasch, wenn überhaupt, zu Veränderungen.

Warum erzählst du nicht ein wenig von deinem Weg und lässt uns Anteil haben an deinen Erfahrungen mit dem Wandel innerhalb deines eigenen Glaubens? Immerhin hast du dich über die Jahre selbst von vielen Glaubensvorstellungen getrennt! Wie glückt so ein Transformationsprozess? Berichte doch ein wenig darüber, welchen Stolpersteinen man begegnet, mit welchen inneren Widerständen oder Konflikten man rechnen muss, ob und welche Abgründe sich einem auftun und wie man damit umgehen könnte!
Es wäre natürlich auch fein, wenn andere, die schon vielen Jahre hier in dem Forum dabei sind, etwas über ihre Erkenntnisse bezüglich veränderter Glaubenskonzepte schreiben würden. Taurec selbst erzählt auch immer wieder mal, was er früher alles geglaubt hat und später nicht mehr, da ist ja auch viel Veränderung passiert. Bestimmt könnte er sehr viel dazu sagen!

Glaubenskonzepte sind immer höchst individuell, das wird vermutlich auch immer so sein und ich kann daran nichts Schlechtes erkennen. Dem Glauben an Gott liegt vermutlich immer ein ganz individuelles Glaubenskonzept zugrunde.
Schwierig wird es nur dann, wenn diese Glaubenskonzepte allzu einengend, angstmachend oder sogar schädlich, weil lebensverhindernd, werden, spätestens dann ist es an der Zeit, sich diese Konzepte genauer anzusehen.

Die Angst, das Kinde mit dem Bade auszuschütten, wenn man sich von falschen Glaubensvorstellungen trennt, scheint mir unbegründet, denn wie will man es jemals schaffen, sich von Gott abzuschneiden, quasi "aus der Schöpfung herauszufallen", man ist und bleibt ja immer ein Teil davon :-) Die Angst also, Gott zu verlieren, wenn ich einige meiner Glaubenskonzepte ausmiste, scheint mir unbegründet zu sein und deutet möglicherweise eher auf tiefsitzende grundlegende Zweifel und Unsicherheiten/Unklarheiten hin, die beim Hinterfragen und Infragestellen einfach nur sichtbar werden, zuvor aber latent ja bereits da waren, nur eben nicht angetastet worden sind. Insofern könnte die kritische Auseinandersetzung mit unklaren Quelltexten letztendlich zu einer Vertiefung des eigenen Glaubens führen, OBWOHL der Text nach eingehender Prüfung eventuell selbst nicht mehr als sinnstiftend betrachtet wird.


Lg :-)

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Glaube

Luzifer, Österreich, Donnerstag, 15.11.2018, 19:42 vor 1986 Tagen @ BBouvier (2257 Aufrufe)

Hallo,

Es ist so einfach jemanden seinen Glauben zu nehmen aber so schwer ihm Besseres dafür zu geben, sagte jemand einmal zu mir.

"Er ist Ewigkeit, die Ewigkeit gibt. Er ist Leben, das Leben gibt.", solche Dinge, die dann in den "verworfenen" Evangelien stehen, sprechen mich zwar viel mehr an.

Aber in letzter Konsequenz muss jeder von uns alles glauben. Das einzige wofür mir wirklich der Glaube fehlt ist der an irgendein "gesichertes" Wissen.

Schönen Abend
Franz

--
Der Feuerengel fliegt

Bibellesen

Filmegucker, Sonntag, 18.11.2018, 00:55 vor 1984 Tagen @ BBouvier (2183 Aufrufe)

Hallo!

"Es gilt als fast sicher..." Ja, fast. Wie oft schon irrte man sich? Das ist kein Argument für Daniel, aber auch keines gegen ihn.

Lukas kannte Paulus(der Apostel war, aber Jesus wahrscheinlich nicht vor seinem Tod kannte) und hat alles nach bestem Wissen zusammen getragen.

Markus und Petrus haben sich dieses ältesten mdl. Evangeliums meines Wissens angenommen.

Sohn Gottes ist wohl mit Sicherheit so gemeint, wie es Petrus meint in Matth. 16, 16.

Der Text aus Luk. 18 ist nun wirklich nicht so zu verstehen, dass er nicht als Meister genannt werden will, sondern die Frage zeigt was ganz anderes, was man auch im Internet finden kann. Er sagt ja auch: Ihr nennt mich Herr und Meister und ihr tut recht daran, denn ich bin es auch.

Also Bibellesen bildet tatsächlich ungemein, aber bitte im Gesamtkontext ohne Sinnverfälschung.


Viele Grüße und alles Gute!

Filmegucker oder Bibelleser?

Harald Kiri, Sonntag, 18.11.2018, 03:25 vor 1984 Tagen @ Filmegucker (2190 Aufrufe)

Hallo Bibelleser,

"Es gilt als fast sicher..." Ja, fast. Wie oft schon irrte man sich? Das ist kein Argument für Daniel, aber auch keines gegen ihn.

Nach der Logik musst Du eine bessere Erklärung geben, als BB. Einfach anzuzweifeln gilt nicht. Das wirfst Du doch Kritikern vor.

Lukas kannte Paulus(der Apostel war, aber Jesus wahrscheinlich nicht vor seinem Tod kannte) und hat alles nach bestem Wissen zusammen getragen.

Beide kannten also Jesus nicht. Sie haben nur gesammelt, was ihnen erzählt wurde. Was ist das für ein Argument gegen die Aussage BBs?

Markus und Petrus haben sich dieses ältesten mdl. Evangeliums meines Wissens angenommen.

Woher hast Du dieses Wissen? In der Bibel steht es nicht.

Sohn Gottes ist wohl mit Sicherheit so gemeint, wie es Petrus meint in Matth. 16, 16.

Du hast also eine Sicherheit darüber, was Simon, genannt Petrus, vor 2000 Jahren gemeint hat?
Was meint Simon konkret? Nach Luther 2017 steht in Mt 16.16 nicht mehr, als:

Du bist der Christus, des lebendigen Gottes Sohn!

Für mich steht da keine Erklärung, was Simon gemeint hat. Im Gegenteil. Jesus sagt ja im Kontext, dass es gar nicht Simons Meinung sei, sondern eine Eingebung des "Vaters im Himmel".

Der Text aus Luk. 18 ist nun wirklich nicht so zu verstehen, dass er nicht als Meister genannt werden will, ...

Vermutlich beziehst Du Dich lediglich auf Lk 18,18f. .

Jesus bemängelt hier tatsächlich nicht den Meister, sondern, dass niemand außer Gott als "gut" bezeichnet werden darf. Das verstärkt aber das Argument BBs.

sondern die Frage zeigt was ganz anderes, was man auch im Internet finden kann.

Hier weder die Interpretation, noch einen Hinweis, was Du meinst oder welche Seite Dir vorschwebt, abzulegen, ist höchst dürftig. Zu diesem Thema könnte ich über 1000 Interpretationen im Netz finden. Welche meinst Du?

Also Bibellesen bildet tatsächlich ungemein, aber bitte im Gesamtkontext ohne Sinnverfälschung.

Das schrieb ich gerade. Vielleicht solltest Du Deine eigenen Ratschläge beherzigen.

Nichtdestotrotz ist das natürlich ein Totschlagargument, das zudem noch die Illusion der Unfehlbarkeit der Bibel impliziert und hochmütig die Unfehlbarkeit der eigenen Interpretation derselben (ohne Sinnverfälschung).

Was soll der Gesamtkontext an vielen Stellen bringen? Bislang hat noch jeder, der dieses Totschlagargument angeführt hat, genau diesen nicht gekannt, sondern nur nachgebetet, was sein Imam, äh entschuldigung, sein Bibelausleger, ihm ins Gehirn gebrannt hat.

Je nach Denomination mit unterschiedlicher Ausprägung.


Soweit heute Nacht
Harald

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Hallo, Filmegucker!

BBouvier @, Sonntag, 18.11.2018, 11:00 vor 1984 Tagen @ Filmegucker (2262 Aufrufe)

<"Es gilt als fast sicher..." Ja, fast.">

"fast sicher" ist eine eher "wissenschaftliche" Formulierung (!)
denn daß sie auf tatsächlich bestehende Zweifel abheben würde. :-)

<"Lukas ... hat alles nach bestem Wissen zusammen getragen.">

Sicherlich.
Allerdings wie Jemand, der im Jahre 2050 als überzeugter Gendergläubiger
auf Basis von Interviews Alice Schwarzers ein Bild der Lage der Frauen in der BRD
des Jahres 2017 zeichnet.

<"Markus und Petrus haben sich dieses ältesten mdl. Evangeliums
meines Wissens angenommen
.">

Wo Du "Petrus" erwähnst ...
Auch von ihm existiert glücklicherweise
ein weiteres Evangelium:
=>
https://de.wikipedia.org/wiki/Petrusevangelium

Nichts für ungut, ja?
Da haben sich nämlich so Einige dieses Themas "angenommen". :ok:

Beste Grüße!
BB

--
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Warum ein Christusgläubiger vor falschen Propheten auf der Hut ist

Ranma, Samstag, 17.11.2018, 09:21 vor 1985 Tagen @ Filmegucker (2215 Aufrufe)

Hallo!

„19 Legt dem Wirken des Heiligen Geistes nichts in den Weg! 20 Geht nicht geringschätzig über prophetische Aussagen hinweg, 21 sondern prüft alles. Was gut ist, das nehmt an. 22 Aber was böse ist, darauf lasst euch nicht ein, in welcher Gestalt auch immer es an euch herantritt.“ (1. Thessalonicher 5)

„Denn mancher falsche Messias und mancher falsche Prophet wird auftreten und große Zeichen und Wunder vollbringen, um, wenn möglich, sogar die Auserwählten irrezuführen.“ (Matthäus 24,24)

Natürlich weiß der versierte falsche Prophet, daß der Christusgläubige vor ihm gewarnt wurde. Deshalb versteckt er seine Prophezeiungen am liebsten an Stellen, denen der Christusgläubige vertraut. Daher die Warnung, alles zu prüfen, egal in welcher Gestalt es herantritt!

Also in diesem Sinne: Weniger Filme gucken, mehr lesen, denn das bildet!

Gruß,
Ranma

Propaganda

urda @, Mittwoch, 24.10.2018, 19:51 vor 2008 Tagen @ Filmegucker (2830 Aufrufe)

Guten Abend
Ich bitte wirklich darum einfach mal bei jeder Vorhersage zu schauen, ob denn nicht ein politischer Wille dahinter stecken könnte. Es ist altbekannt, dass durch den Glauben die Massen bewegt werden können. Insofern liegt es doch nahe, diese Massenpsychologie einzusetzen oder?
Die Statue hört sich interessant an und schnell glaubt man Experten, aber die sind meist nichts anderes als Agitatoren der Dienste.
Viele Grüsse
urda

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Eine interessante Statue in der Danielfälschung?

BBouvier @, Mittwoch, 24.10.2018, 21:11 vor 2008 Tagen @ urda (2908 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Mittwoch, 24.10.2018, 21:34

<"Die Statue hört sich interessant an ...">

Hallo, Urda!

Durchaus nicht.
Zur Statue:
"Das Haupt dieses Bildes war von feinem Gold,
seine Brust und seine Arme waren von Silber,
sein Bauch und seine Lenden waren von Kupfer,
seine Schenkel waren von Eisen,
seine Füße waren teils von Eisen und teils von Ton
."

Und "Daniel" erklärt doch unmittelbar darauf:
"Nach dir (König) wird ein anderes Königreich aufkommen, geringer als deines."

Ganz abgesehen davon, daß sowohl dieser "Daniel"
als auch seine angebliche "Prophezeiungen" erst fast ein halbes Jahrtausend
danach frech erfunden wurden, als alles bereits längst Geschichte war.

Offenbar liest Du nicht die Kommentare, bevor Du wild
irgendwelchen Unsinn in die Tasten kloppst.

<"Experten, aber die sind meist nichts anderes als Agitatoren der Dienste.">

Kaum.
Sieh Dir doch nur mal an, wer da ... und was für einen hahnebüchenen Unsinn
tagaus-tagein is Netz kippt.
Exemplarisch:
=>https://schauungen.de/forum/index.php?mode=posting&edit=51213&back=entry#
https://www.youtube.com/watch?v=T81Z3snuErU
https://www.youtube.com/watch?v=HeVOa1N4_Xw
Übersicht:
=>
https://www.youtube.com/results?search_query=Prophezeiungen+2018

Meine Empfehlung:
3000 Jahre Alte Prophezeiungen, die NIEMAND Entschlüsseln Kann!"
=>
https://www.youtube.com/watch?v=PJBtOCu4XZA

:mauer:

<"... diese (als) Massenpsychologie einzusetzen oder?">

Auch nicht.
Kaum Jemand kennt doch diese Narrenpossen - und die meisten der Leser
tippen sich nach Kenntnisnahme derlei (= total bescheuert) sicherlich an die Stirn. :rotfl:
Ganz abgesehen davon, daß "Massen" noch nie etwas bewirkt haben.

Gruß,
BB

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ich bin enttäuscht

urda @, Dienstag, 30.10.2018, 20:37 vor 2002 Tagen @ BBouvier (2543 Aufrufe)

Guten Abend

Ich tippe nicht wild irgendwelchen Unsinn in die Tasten, sondern schreibe sehr bewusst, was ich sagen will.
Natürlich hört sich Daniel interessant an, sonst würde das keiner aufnehmen, sondern sofort als Unsinn abtun, denn genau das ist ja der Clou. Und genau das wird eingesetzt.
Mythen und der Glaube versetzt ein Volk in einen gemeinsamen Willen und eben Glauben. Ohne die gemeinsame Sicht ist kein gemeinsamer Weg, noch ein Ziel erreichbar.
Den Kern mag vielleicht keiner genau kennen, aber die Wirkung ist durchaus in der Masse da.

Guten Abend und auf Wiedersehen
urda

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gefälschte "Prophezeiungen" zum Zwecke der Manipulation

BBouvier @, Dienstag, 30.10.2018, 22:30 vor 2002 Tagen @ urda (2572 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Dienstag, 30.10.2018, 22:52

<"Natürlich hört sich Daniel interessant an, sonst würde das keiner aufnehmen ...">

Hallo, Urda!

Für Leser, die von der damaligen Geschichte nicht viel Ahnung haben,
sicherlich! :ok:
Auch für die Zeitgenossen des Antiochus Epiphanes.

Allerdings schriebst Du doch:
"Die Statue hört sich interessant an ...">

... und darauf bin ich eingegangen.

Buchen wir es einfach unter "Mißverständnis" ab, ja?

Von mir aus auch gerne 1:0 für Dich. :waving:

xxxxxxxxxxxxxxxxx

Was die Erfindung einiger "Prophezeiungen" als Versuch der Beeinflussung/Manipulation
der Weltsicht des Publikums betrifft, so trifft das sicherlich zu.
Zuförderst wäre da an die Päpsteprophezeiung des Malachias zu denken.

Die Aussage:
"Experten ... sind meist nichts anderes als Agitatoren der Dienste."
... halte ich jedoch nicht für zutreffend.
Mir sind da eine ganze Reihe recht gut bekannt.

Aber vielleicht kennst Du ja Prophezeiungsexperten im Solde der Dienste
und kannst uns ein paar ihrer Publikationen benennen.

Grüße!
BB

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geklärt

urda @, Mittwoch, 31.10.2018, 19:32 vor 2001 Tagen @ BBouvier (2396 Aufrufe)

Hallo BB

Ich danke für die Rücksichtname. Leider habe ich da keinerlei richtige "Beweise", aber ich hab immer noch im Hinterkopf, dass Irlmaier von einem amerikanischen General (?) besucht wurde. Kurz danach kamen dann die ganzen Geschichten von der "roten Flut" auf. Irgendwie passt das doch gut zusammen oder?

Ich sehe hier sehr oft ganz klare Linien und Angstmachereien, die lenken sollen und dies auch tun.

Viele Grüsse
urda

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Nachkriegspropaganda ?

BBouvier @, Mittwoch, 31.10.2018, 20:03 vor 2001 Tagen @ urda (2511 Aufrufe)

Hallo, Urda!

Du beziehst Dich wohl auf diese Beiträge:
=>
https://schauungen.de/forum/index.php?id=35190
https://schauungen.de/forum/index.php?id=25989

Allerdings sind Irlmaiers "Prophezeiungen" von den Systemmedien
nie groß unter das Volk gebracht worden, sondern der
gesamte Themenkomplex (!) wurde und wird - falls denn überhaupt
jemals am Rande erwähnt - doch fast immer durch den Kakao gezogen:
So daß ich nicht erkennen kann, derlei wäre jemals
"von Agitatoren der Dienste" diesbezüglich
instrumentalisiert worden.

Ich gehe eh davon aus, daß um die 98% der Europäer
der Begriff Präcognition rein nichts sagt,
und daß von den verbliebenen 2% wiederum
98% "Prophezeiungen" (eigentlich rechtens)
für baren Unsinn halten.
Derlei nämlich:
https://www.youtube.com/results?search_query=prophezeiungen

Anderes, womöglich valides => Schauungen -
ist völlig unbekannt.

Grüße!
BB

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Prophezeiungen bei Youtuberecherche

BBouvier @, Mittwoch, 31.10.2018, 21:18 vor 2001 Tagen @ BBouvier (2702 Aufrufe)

Derlei nämlich:
https://www.youtube.com/results?search_query=prophezeiungen

xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx

Als da wären:
- Nicolaas van Rensburg prognostiziert für Europa schockierende Ereignisse
- Die Prophezeiungen von Alois Irlmaier zum 3. Weltkrieg
- Das Ende der Zivilisationen - Prophezeiungen von Erna Stieglitz
- 3000 Jahre alte Prophezeiungen, die NIEMAND entschlüsseln kann
- 2019: Droht der Weltuntergang? – Die Prophezeiungen des Nostradamus
- Warnung an alle Regierungen Europas! - Prophezeiungen Eduard Albert Meier's
- 7 Prophezeiungen vor Christi Wiederkehr
- Unfassbare Prophezeiungen zur Zukunft Europas: Die Visionen des Martin Zoller
- Die Prophezeiungen des Schamanen Atuka hé
- 4 Petra Helga Webers neue Prophezeiungen für 2018
- Palmblatt-Prophezeiungen für Europa ab 2018
- Das passiert im Jahr 2018 ? Nostradamus Prophezeiung Vorhersagen
- Zeitreisender Paul Dienachs Prophezeiungen aus dem Jahr 3906
- Baba Vanga - Hat diese Frau die Apokalypse vorausgesagt?
- ROPHEZEIUNG DER MARIA S. Einer führt uns ins Verderben
- Prophezeiung des Mühlhiasl von Apoig 1825
- 3 Weltkrieg - Die Prophezeiung von Pater Paisios wird zur Realität
- Neue Prophezeiungen zur Zukunft Europas Die Visionen des Martin Zoller
- Polsprung 2019: Droht der Weltuntergang? – Die Prophezeiungen des Nostradamus
- Wird Europa 2016 ausgelöscht?! Die Prophezeiungen der Baba Wanga
- => und so weiter ... alles :tonne:

Bei Interesse findet sich (fast) zu jedwedig obigem
mittels der Suchfunktion erhellendes.

Grüße,
BB

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- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

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