Indigo Kinder/Menschen - ist da etwas dran an der Geschichte? (Übersinnliches & Paranormales allgemein)

Erwin Bach, Freitag, 07.09.2018, 00:26 vor 2057 Tagen (5579 Aufrufe)

Schönen Tag allesamt,


frage mich schon seit längerem was ihr über die sogenannten Indigo Kinder denkt. Bei Wikipedia gibt es sogar einen Eintrag. Es ist einerseits immer so, das irgendwo eine seltene Eigenschaft auf einem zutrifft, andererseits, dichtet man sich aber auch diese Eigenschaften an, obwohl diese nicht zutreffend sind.


Ich für mein Teil, kann dort leider kaum etwas zu sagen,da doch sehr viel auf Aussagen in diesem Bereich beruht und weniger auf fakten. Würde mich aber freuen zu hören wie ihr das ganze so betrachtet.


Grüße aus Hann. Münden,
Erwin

@Erwin

Ulrich ⌂, München-Pasing, Freitag, 07.09.2018, 01:37 vor 2057 Tagen @ Erwin Bach (5440 Aufrufe)

Hallo Erwin,

Indigo Kinder/Menschen - ist da etwas dran an der Geschichte?

um Dir ein eigenes Urteil zu bilden, welch kranken Geistes Kind Lee Caroll und/oder sein "Kryon" ist, auf den/die das "Indigo-Kinder"-Konzept zurückgeht, magst Du vielleicht Carroll im O-Ton lesen:
"Die kleine Sally – eine Geschichte, die schwierig zu erzählen und zu verstehen ist"

https://web.archive.org/web/20130719042214/http://kryon-online.de/270703.pdf
ab Seite 8.

Mir scheint, Du bist nicht auf dem aktuellen Stand der Eso-Industrie:
Weil auch Carroll das Sprichwort "wenn Dein Pferd tot ist, steig ab" kennt, wurden die "Indigo-Kinder" längst von den "Kristallkindern" abgelöst, und wem das zu wenig elitär ist, für den gibt es alternativ die Diagnose "Regenbogenkinder" ("Rainbow Children", "Rainbows") nach Doreen Virtue.

Gruß
Ulrich

Ohne Witz???

Pferdchen, Samstag, 08.09.2018, 22:35 vor 2055 Tagen @ Ulrich (5055 Aufrufe)

Hallo Ulrich,

"Seid gegrüßt ihr Lieben, ich bin Kryon vom Magnetischen Dienst" ????

Echt jetzt??? Wie hast du es geschafft, weiter als bis Zeile 1 zu lesen? :schief:

ab Seite 8.

Ich glaub, ich muss mich übergeben...

Indigo-, Kristall-, Regenbogen-Menschen und sonstige Übergangsmodelle

eFisch, Sonntag, 09.09.2018, 12:45 vor 2055 Tagen @ Ulrich (5304 Aufrufe)

Hallo Erwin,
du fragst, ob an den Indigo-Kindern/Menschen etwas "dran" ist.
Meine Kurzantwort dazu: Ja!

An alle anderen Leser und Leserinnen dieses Beitrages!
Wenn eure primäre Einstellung bzw. Weltsicht eine materialistische ist, so bitte nicht weiterlesen. Um erklären zu können, warum aus meiner Sicht etwas an Indigo-Kindern/Menschen etwas "dran" ist, muss ich tief in die "Eso-Kiste" hineingreifen. Dadurch könnten sich Menschen mit einer primärer materiellen Einstellung bzw. Weltsicht vor dem Kopf gestossen oder gar provoziert fühlen. Das ist aber nicht die Absicht dieses Beitrages. Um unnötige Blutwallungen und sonstige Anfälle zu vermeiden, bitte ich daher jene, die auf "Eso-Geschwurbel" allergisch reagieren, nicht weiter zu lesen.

Die folgenden Ausführungen basieren auf meinen persönlichen Erlebnissen, Wahrnehmungen, Analysen und auf Traum-Gespräche zu den Phänomen der Indigo-, Kristall- und sonstige außergewöhnlichen Menschen. Meine Wahrnehmungen können verzerrt und meine Interpretationen meiner Erlebnisse, Wahrnehmung etc. und die daraus abgeleiteten Erklärungsmodelle können auch völlig falsch sein. Jeder, der die Möglichkeit hat, meine Ausführungen zu überprüfen, möge dies bitte tun.

Das große Bild
Die Menschheit bzw. die Erde befindet sich in einem "dunklen" Zeitalter. Damit ist gemeint, dass die Grundschwingung der Menschheit sehr tief gesunken ist. Aber nicht nur das, auch das energetische Umfeld ist gegenwärtig extrem schlecht. Man könnte daher sagen, dass gegenwärtig die Erde ein einziger energetischer Müllhaufen ist.
Das dunkle Zeitalter geht zu Ende, die ersten Auswirkungen der nächsten Menschheitsepoche sind bemerkbar.
In der nächsten Menschheitsepoche wird die Grundschwingung der Erde eine viel höhere sein. Die energetische Struktur des gegenwärtigen (Durchschnitts)Menschen ist nicht kompatibel mit der künftigen globalen energetischen Umgebung. Würde man einen heutigen "Durchschnittsmenschen" in die Blütezeit der kommenden Menschheitsepoche transferieren, so hätte er größte Schwierigkeiten, zu überleben. Viele (heutige) Menschen würden dort aus energetischen Gründen nicht überleben können.
Damit die Menschen in der künftigen Epoche aus energetischer Sicht "lebensfähig" sind, muss daher zumindest die energetische Struktur geändert werden. Aber ein Mensch, der für die kommende Epoche eine optimale energetische Struktur hat, ist gegenwärtig energetisch nicht überlebensfähig. Die Unterschiede zw. der heutigen und der künftig notwendigen energetischen Struktur ist zu groß, um in einem Schritt gemacht zu werden. Ausserdem hat die Änderung der energetischen Struktur große Auswirkungen auf die Psyche und damit in der Folge auch auf die Kultur, die Gesellschaft etc.

Man hat daher beschlossen, die Transformation der Energiestruktur in mehreren Schritten durchzuführen. D.h. mat hat eine Reihe Menschen mit einer geringfügig geänderten Energiestruktur inkarnieren lassen. Damit wollte man einerseits testen, welche Auswirkungen bestimmte Modifikationen der Energeitstruktur auf den Menschen und seine Umgebung haben. Die erste größere "Versuchsserie" waren die Indigo-KInder. Auf Basis der Erfahrungen mit den Indigo-Menschen wurde die energetische Struktur der nächste "Testserie", der Kristall-Kinder designed. Dann kamen die Regenbogen-Kinder und weitere "Testserien". Und in den nächsten paar Hundert Jahrern wird es weitere "Testserien" geben. Wenn sich die Energieverhältnisse auf der Erde so weit geändert haben, dass Menschen mit einer für die nächste Epoche kompatiblen Energiestruktur überlebensfähig sind, werden dann der Großteil der Neugeborenen die "neue" Energiestruktur haben. Dann wird es einige Generationen dauern und der Großteil der Menschheit wird dann die neue Energiestruktur haben. Menschen, die noch die alte Struktur haben, sind dann nur noch "energetisch" Fossile und Auslaufmodelle. Die Indigo-, Kristall-, Regenbogen- und sonstige Menschen mit einer etwas anderen Energetischen Struktur sind also aus energetischer Sicht nur "Übergangs-" und "Testmodelle".

Warum Indigo-, Kristall-, Regenbogen-Menschen anders sind
Wir bereits erwähnt, haben Indigo-, Kristall-, Regenbogen- und ähnliche Menschen eine andere Energiestruktur. Indigo-, Kristall-, Regenbogen- und ähnliche Menschen bezeichne ich im Weiteren kurz als "Übergangsmodelle".
Die Struktur-Änderung bewirkt, dass bei den Übergangsmodellen teilweise die Farbe der Aura anders ist. Weiters zeichen sich alle Übergangsmodelle durch eine erweiterte Wahrnehmungsfähigkeit und besondere kognitive und mentale Fähigkeiten aus. Sie sehen und spüren energetische Ebenen und Phänomene, die der gegenwärtige Durchschnittsmensch "standardmäßig" nicht sieht oder spürt. Besonders bedeutsam ist, dass die Übergangsmodelle nicht nur eine erweiterte Wahrnehmungsfähigkeit haben, sondern dass sich bei ihnen auch der Wahrnehmungsschwerpunkt von der materiellen (Schwingungs)Ebene auf andere / höhere Schwingungsebenen verschoben hat. Und dies hat massive Auswirkungen auf die Psyche. Da aber die Psyche auch massiv von der Umgebung beeinflusst wird, leiden die Übergangsmodelle üblicherweise unter komplexen psychischen Dynamiken, die bei "Durchschnittsmenschen" so nicht auftreten. Hochsensitive Menschen leider unter ähnlichen jedoch nicht ganz gleichen Psychodynamiken.
Die aktuellen Übergangsmodelle unterscheiden sich gegenwärtig primär durch den primären Wahrnehmungsschwerpunkt. Bei Indigo-Menschen liegt der primäre Wahrnehmungsschwerpunkt auf Disharmonien, bei Kristall-Menschen hingegen auf Harmonie. Gegenwärtig hat jede Übergangsmodell-Serie einen etwas anderen Wahrnehmungsschwerpunkt. Bei späteren Übergangsmodelle kann der primäre Unterschied bei anderen energetischen Aspekten sein.


Mythen zu / über Indigo-, Kristall-, Regenbogen-Menschen (= Übergangsmodellen)

Zu den Übergangsmodellen gibt es mittlerweile viele Bücher, Blogs, etc. Leider enthalten die meisten Veröffentlichungen viel Humbug. Übergangsmodellen sind "normale" Menschen, die - vereinfacht gesagt - eine etwas andere Wahrnehmung und üblicherweise ein paar andere Begabungen haben. Auch die heutigen Menschen sind nicht alle gleich. Es gibt geniale Künstler, Wissenschafter, sehr beeindruckende Sportler etc. Die haben auch alle - im Vergleich zum Durchschnittsmenschen - spezielle Begabungen.

Menschen mit einer anderen Energiestruktur und einer erweiterten Wahrnungen sind nicht besser, klüger, weiser und schon gar nicht bewusster als der Durchschnittsmensch.

Einer der größten Irrtümer in der "Eso-Szene" ist, dass eine erweiterte Wahrnehmung gleich gesetzt wird mit "bewusster sein". Das ist nicht richtig. In den psychiatrischen Anstalten sitzen viele Menschen mit einer extrem erweiterete Wahrnehmung. Diese bezeichnet man aber in der Regel aber nicht als "extrem bewusst".
Ein weitere großer Irrtum in der "Eso-Szene" ist, dass höhere Schwingung mit "bewusster sein" gleich gesetzt wird. Auch das ist grundlegend falsch. Wenn jemand höhere Schwingungen wahrnehmen kann und/oder selber eine höhere Schwingung hat, heißt das nicht, dass der Mensch bewusster ist. Ich habe Menschen und sonstige Wesen mit extrem hoher Schwingung kennengelernt, deren Bewusstseinsgrad entsprach aber maximal des eines gegenwärtigen Durchschnittsmenschen.

Ich möchte an Hand von ein paar Zitaten auf ein paar typische, weitverbreitete Myhten über die "Übergangsmodelle" eingehen.


Zitate aus Indigokinder, Kristallkinder – Wer sind sie und warum sind sie hier?
https://blog.essenzenladen.de/2015/03/indigokinder-kristallkinder-wer-sind-sie-und-warum-sind-sie-hier/

Die meisten Indigos sind heute erwachsen, daher ist es gut möglich, dass sie in der folgenden Liste von Eigenschaften sich selbst oder ihre älteren Kinder wiedererkennen:

Sie fühlen sich anders – so als ob Sie nicht hierher gehören. So, als ob sie nicht wissen, wie man „Mensch“ ist und da draußen ist niemand, der sie wirklich versteht.
Sie passen nicht in die etablierte Welt. Sie können zwar so tun als ob, aber es fühlt sich irgendwie nicht richtig an.
Enge Beziehungen sind für Sie schwierig und Sie neigen dazu, Einzelgänger zu sein.
Es fällt Ihnen leicht, sich mit der geistigen Welt zu verbinden und es fühlt sich viel schwieriger an, in der physischen Welt zu sein.
Sie haben das Gefühl, eine Aufgabe erledigen zu müssen. Sie wissen vielleicht noch nicht recht, worin sie besteht, aber sie haben eine.
Sinnlose Regeln und Einschränkungen ärgern Sie und Sie sehen keinen Sinn darin, sie einzuhalten, nur weil man es Ihnen vorschreibt.
Es fällt Ihnen schwer, Ihren Zorn im Zaum zu halten und Sie neigen dazu, schnell auszurasten.
Wenn Sie etwas wollen, dann muss es sofort sein.
Sie wissen, wenn Menschen Sie anlügen.
Sie haben keine Zeit für falsche Autoritäten, Unehrlichkeit oder Respektlosigkeit und Sie haben keine Angst vor Autoritätsfiguren.
Man kann Sie nicht durch Angst unterwerfen, deshalb können die alten Methoden von Eltern und Lehrern Sie nicht unter Kontrolle halten.
Sie lassen sich nicht an einen Schreibtisch ketten und arbeiten lieber schubweise, und zwar dann, wenn es sich richtig anfühlt.
Sie schauen über den Tellerrand und reagieren frustriert, wenn andere Menschen darauf bestehen, die Dinge auf die alte, langsame Weise zu tun.
Sie rasten aus, wenn Sie das Gefühl haben, in eine Situation gezwungen zu werden, die sich unangenehm für Sie anfühlt.
Sie verfügen eventuell über übersinnliche Wahrnehmungen oder Fähigkeiten.
................
Das Kristallkind
Der Ausdruck Kristallkind ist viel später entstanden, nämlich in den ersten Jahren nach der Jahrtausendwende und es waren Doreen Virtue und Steve Rother, die ihn prägten. Die Kristallkinder sind erst am Anfang ihrer Entwicklung und sie bringen Fähigkeiten mit, die es beispielsweise erlauben, die Naturgesetze zu überschreiten. Sie fühlen mit allen Lebewesen und mit dem gesamten Planeten.

Irgendwann werden sie in der Lage sein, durch Wände und über das Wasser zu gehen und Dinge zu materialisieren, indem sie einfach nur an sie denken. Dann wird es auch unmöglich sein, ein Kind zu zwingen in die Schule oder irgendwo anders hinzuschicken, wo es nicht sein will.

Die Aufgabe der Kristallkinder ist es, Liebe zu sein.

Ich sehe zwischen den Indigo- und Kristallkindern viele Gemeinsamkeiten, denn letztlich entwickeln wir uns alle dahin, die Fähigkeiten der Kristallkinder zu haben.

Wie fühlt es sich an, ein Kristallkind zu sein?

Die letzten Kristallkinder, die ich gesehen habe, sind sehr starke, wunderbare Menschen, die gleichzeitig vollständig mit der Erde und der geistigen Welt verbunden sind. Die älteren, fragileren Kristallkinder sind sehr sensibel für Energien. Ihr Problem ist, dass sie schon mit dem „Betriebssystem“ für das weiterentwickelte Bewusstsein auf die Erde gekommen sind und es für sie eine sehr schmerzhafte Erfahrung ist, den aktuellen Zustand von Schmerz und Leiden zu erleben. Die Aufgabe, die diese frühen Kristallkinder übernommen haben war, uns etwas über Sensibilität beizubringen und uns dabei zu helfen, uns selbst wieder zu sensibilisieren.

Energetisch gesehen hat die Indigoenergie Ecken und Kanten und ist schärfer definiert. In den Augen der Indigos kann man intensiv ihren Daseinszweck erkennen, während die Kristallkinder oft einen weicheren Blick mit größeren, sanfteren Augen haben.

Sie können sich durch die Gedanken und Gefühle anderer bombardiert fühlen.
Sie können sich schwindlig oder krank fühlen, wenn Erdbeben oder Sonnenstürme bevorstehen.
Sie finden es schwierig, mit Worten zu kommunizieren und ziehen die Telepathie vor.
Sie fühlen sich an Orten unwohl, die schlechte Energie (z.B. im Sinne von Feng Shui) haben oder voll von Gerümpel oder Elektrosmog sind.
Sie fühlen ein starkes Verlangen, Menschen zu heilen oder eine heilende Präsenz zu sein.
...........
Indigo oder Kristall – ist das wichtig?

Manchmal spreche ich am Telefon mit Eltern, die sich darüber Gedanken machen, ob ihr Kind ein Indigo-, Kristall-, Regenbogen-, Aquamarin- oder sonstiges Kind ist. Meiner Meinung nach sind diese Ausdrücke lediglich Etiketten, die uns dabei helfen können, Verhaltensweisen zu verstehen, und nein: sie sind nicht wichtig. Viel wichtiger ist, dass Sie Ihr Kind und sich selbst aus vollem Herzen dafür lieben, dass Sie perfekte, einzigartige Wesen sind.

Im Artikel, dem ich die Zitate entnommen habe, werden die wichtigsten Merkmale von Indigo- und Kristallmenschen relativ gut beschrieben. Weil der primäre Wahrnehmungsschwerpunkt nicht auf den niederen materiellen Schwingungsebene sondern auf höheren liegt, haben fast alle "Übergangsmodelle" Schwierigkeiten, mit der materiellen Welt zu recht zu kommen. Weil der spezielle Wahrnehmungsschwerpunkt bei Indigo-Menschen auf Disharmonien liegt, rasten sie ganz leicht bei Ungerechtigkeiten und bei "nicht natürlichen Autoritäten" aus.
Vielfach wird in Artikeln geschreiben, dass es die Aufgabe der Indio-Menschen ist, die Welt von Ungerechtigkeit und ähnliches zu befreien.
Beispiel: https://www.questico.de/magazin/spiritualitaet/regenbogenkinder.do

Indigo-Kinder
Die Indigo-Kinder werden als die erste Generation der Lichtkinder bezeichnet. .... Sie haben die Aufgabe, das bestehende System von Ungerechtigkeit zu befreien und mithilfe von Technik eine gemeinsame Basis für alle Menschen zu schaffen.
.....
Kristallkinder
Die zweite Generation der Lichtkinder bilden die Kristallkinder. Auch sie haben eine höhere Bestimmung: Frieden und Liebe unter die Menschen zu bringen.

Aus meiner Sicht werden da ganz viele Dinge verschmischt. Aufgrund einer etwas anderen Energiestruktur und einer etwas anderen Wahrnehmungsfunktion gleich die Lebensaufgabe von Menschen abzuleiten, ist etwas experimentell. Vermutlich gibt es unter den Übergangsmodelle auch Menschen, deren Lebensziel/-aufgabe/-mission es ist, die Welt zu verändern. Aber solche Menschen gibt es auch jetzt schon (also mit einer "normalen" Energiestruktur"). Meiner Meinung nach ist das Lebensziel von den meisten Übergangsmodellen die gleiche wie bei allen anderen Kindern/Menschen, nämlich zu leben und Erfahrungen zu machen.

Höchst bedenklich wird es aus meiner Sicht, wenn dann noch die Vermischung/Verwechslung der unterschiedlichen (Energie)Ebenen, sowie der "erweiterten Wahrnehmungsfähigkeit" mit "Bewusstsein" dazu kommt.

Beispiel aus http://www.lichtzentrum.at/2011/01/28/indigokristallkinder-die-kinder-des-wassermannzeitalters/comment-page-1/

Indigokinder sind die neuen „Führer“ dieser aufregenden Zeit!
Sie sind Botschafter ihrer Eltern, Lehrer und ihrem Umfeld, damit diese ihre karmischen negativen Verbindungen entsorgen können.

Beispiel aus https://www.gnhz.at/de/news/organ-iformationen/295_914_content_Was-sind-Indigo-,-Kristall-,-Sonnen-und-Regenbogen-Kinder-.aspx?LNG=de

Indigo-Kinder inkarnieren hauptsächlich um Ehrlichkeit, Harmonie und Liebe in ihr Umfeld zu bringen. Sie gelten als neue Geistführer und als sogenannte „Revoluzzer der Neuen Zeit“.

Man bedenke: die Übergangsmodelle, die eigentlich energetische "Testserien" sind, die generell ein Problem mit der gegewärtigen, extrem materialistischen Welt haben, sollen die neuen Führer sein?
Wie hoch ist die Erfolgswahrscheinlichkeit einer Expedition, wenn man einen Südsee-Insel-Bewohner oder einen Eingeborenen aus dem Amanzonsgebiet, der keinen Schnee und keine Kälte kennt, zum Leiter einer Expedition in die Arktis macht?

Natürlich werden in vielen Beiträgen dann auch noch die Ebenen vermischt.
Beispiel aus https://www.lena.ch/kristallkind Was ist ein Kristallkind?

Die Aura (Ausstrahlung) der Kristallkinder strahlt in allen pastelligen Farben. ... Sie sind sehr empfindlich, feinfühlig und spüren die Emotionen anderer Menschen, spüren Energien, Gedanken und Strahlen.Sie sind sensibel und schnell verletzlich. Das liegt daran, dass ihr Emotionalkörper ganz fein gebaut ist. Der Energiekörper/Ätherkörper oder wie man es nennen will, besteht aus einer kristallinen Struktur (ähnlich wie bei Leuten, die den Lichtkörper gemacht haben). Diese Struktur ist sehr fein und extrem stark. Er kann schnell verletzt werden, aber nie kaputt gehen.


Hier wird die Energiestruktur, die Aura und die energetischen Körper in einen Topf geworfen. Das ist völlig falsch. Bei einem inkarnierten Menschen kann man Energiestruktur nicht ändern. Aber die Energiekörper und die Qualität der Auro kann man jederzeit ändern, verletzen oder sogar zerstören. Die Aussage "Er (Der Energiekörper/Ätherkörper) kann schnell verletzt werden, aber nie kaputt gehen." ist daher einfach falsch. Die Energiekörper von den Übergangsmodellen können wie bei jedem anderen Mensch kaputt gehen. Was allerding richtig ist, dass die Übergangsmodelle wegen der etwas anderen Energiestruktur ihre Energiekörper schnelle und leichter regenerieren könnnen. Weiters ist die Auro nur dann klar, strahlend etc., wenn der betreffende Mensch eine entsprechende Einstellung und ein entsprechendes Leben führt. Es gibt auch Übergangsmodelle, deren Aura ist ziemlich dunkel und finster!

In den meisten Veröffentlichungen wird nur die "Sonnenseite" der Übergangsmodelle berichtet. Aber es gibt auch eine Reihe von Übergangsmodellen, die ihr "Potential" nicht optimal nützen. Ich habe einige dieser Ausprägungen kennengelernt. Indigo-Menschen können richtige Bestien sein. Typische Indigo-Menschen haben eine erweitere Wahrnehmung, sind meist auch sehr intelligent und verfügen daher "standardmäßig" meist über eine überdurchschnittliche Menschenkenntnis. Wenn so ein Idigo-Mensch dann ego-zentrisch oder ego-manisch wird, dann wird er häufig zu einem großen Menschverachter. Er azeptiert dann nur Menschen, die - aus seiner Sicht - auf seiner Augenhöhe sind. Der Durchschnittsmensch ist das aber nicht. Und so verachten solche Indigos die meisten Menschen, sie manipulieren ihre Umgebung und treiben mit den "minderwertigen Menschen" oft ganz böse Spiele.

Menschen mit einer "energetischen Übergangsstruktur" sind aus meiner Sicht normale Menschen, die ein paar andere Eigenschaften haben. Sie sind aber nicht automatisch bessere oder wertvollere Menschen oder gar "die geborenen Lehrer oder Führer". Und ganz wichtig: sie sind auch nicht automatisch weiser oder gar bewusster. Die Übergangsmenschen müssen sich die Weisheit und das Bewusstsein genau so erarbeiten und "verdienen" wie alle andere Menschen.

In ein paar Jahrhunderten werden alle inkarnierten eine andere Energiestruktur haben. Dann werden auch alle Menschen neben einigen Fähigkeiten, von denen wir gegenwärtig nicht einmal träumen, einige Energieebenen wahrnehmen und spüren.
Was wiederum bedeutet, dass die "materialistische Weltanschauung" ein ganz natürliches Ende finden wird. Man muss es nur erwarten können.

Gruß
eFisch

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Ein selbstreferentielles Glaubenssystem

Taurec ⌂, München, Sonntag, 09.09.2018, 16:56 vor 2054 Tagen @ eFisch (5029 Aufrufe)

Hallo!

Um erklären zu können, warum aus meiner Sicht etwas an Indigo-Kindern/Menschen etwas "dran" ist, muss ich tief in die "Eso-Kiste" hineingreifen. Dadurch könnten sich Menschen mit einer primärer materiellen Einstellung bzw. Weltsicht vor dem Kopf gestossen oder gar provoziert fühlen.

Du hättest wohl korrekter geschrieben: "Menschen, die meine Theorien nicht teilen, sind automatisch Materialisten", wobei letzteres eine implizite moralische Anklage darstellt. ;-)

Freilich ist das ein Kurzschluß, denn an der "Eso-Kiste" gibt es allerhand auszusetzen, ohne daß man sich damit zwangsweise in die Gefilde des Erzfeindes der Esoszene, der "Materialisten", begeben muß.

Jeder, der die Möglichkeit hat, meine Ausführungen zu überprüfen, möge dies bitte tun.

Damit lenkst Du Deine Leser in eine gedankliche Falle, da sich niemand in der Lage sieht diese Ausführungen zu überprüfen. Der geneigte Leser sieht sich daher genötigt, mangels Widerspruchsmöglichkeit Deine Ausführungen stehen zu lassen und sie somit trotz mutmaßlicher Irrigkeit stillschweigend gutzuheißen.

Deine Aussagen sind wie immer völlig aus der Luft gegriffen in dem Sinne, daß es sich um bloß selbstbezügliche Behauptungen handelt, die weder bestätig- noch widerlegbar sind. Man kann ihnen folgen, wenn man mit eFisch identisch ist oder eFischs Glaubenssystem anerkennt, andernfalls aber nicht.

Man muß lediglich glauben, daß sich die "Schwingung der Erde erhöht".
Man muß lediglich glauben, daß die "Energiestruktur transformiert" wird.

Dann ergibt sich die Notwendigkeit irgendwelcher Vorboten eines Evolutionssprungs ganz von selbst, die man praktischerweise mit "Indigokindern" und sonstigen Luftschlössern als deren Scheinbestätigung in einem Theorien- und Spekulationskartenhaus gleichsetzen kann.

Diese Art dieser selbstbezüglichen, scheinbar rationalen Selbstbestätigung ist typisch für Religionsgebäude, zu denen auch die Esoszene zählt.
Im Wesentlichen ist das Indigo- und Kristallkindergeschwurbel wohl nur eine weitere Möglichkeit der Neuesoteriker, sich selbst zu betrügen und ihr Ego durch scheinbare Überwindung des Egos zu nähren. Wer die Indigo- usw. -kinder nicht sieht, der ist eben noch nicht so weit und hat die Wahrheit noch nicht erkannt, während man andererseits eine komplett durchgeknallte Erklärung für Menschen hat, die mit der Zivilisation an sich (was völlig natürlich ist) oder ihren durchgeknallten Eltern (die selbst nicht erkennen, wie sie ihre Kinder verkorksen) nicht zurande kommen. :hamper:

Ich möchte an Hand von ein paar Zitaten auf ein paar typische, weitverbreitete Myhten über die "Übergangsmodelle" eingehen.

Die "Übergangsmodelle" sind wohl an sich ein Mythos. Es läßt sich nicht prüfen, ob Menschen mit besonderer "Seelenstruktur" (die meines Erachtens irrige Heranziehung physikalischer Begriffe wie "Schwingung" spare ich mir) nicht seit jeher geboren wurden. Oder besser formuliert: Menschen mit Eigenschaften, die heute als "Indigo-/Kristallkinder" usw. erklärt werden, können seit jeher existiert haben und taten es vermutlich auch.
Entsprechende Wahrnehmungen bzw. Berichte gibt es natürlich erst, seit die Existenz der Indigokinder usw. postuliert wird. Meines Erachtens generieren die Gläubigen in diesem Falle ihren "Gott" und dessen (An-)Zeichen selbst. Daß sich seit ein paar Jahren etwas geändert hätte, ist eine bloße Behauptung innerhalb der Esoreligion, die sich per Zirkelschluß und selektiver Wahrnehmung selbst beweist. Die Aufforderung, daß Deine Ausführungen prüfen möge, wer die Möglichkeit dazu hat, ist in diesem Sinne eine gar nicht erfüllbare Forderung. Man kann lediglich die selbstreferentielle Denkstruktur kennzeichen und eindringlich vor der Falle eines möglichen Selbstbetruges warnen.

Zitate aus Indigokinder, Kristallkinder

[...]

Im Artikel, dem ich die Zitate entnommen habe, werden die wichtigsten Merkmale von Indigo- und Kristallmenschen relativ gut beschrieben.

Es handelt sich um eine Reihe sehr subjektiver und auslegungsfähiger Merkmale, die jeder, der irgendein Problem hat, mit vergleichsweise wenigen Verbiegungen auf sich beziehen kann. Somit generiert man im hohem Maße selbstrefferentielle Scheinbelege.

Niemand weiß, wie sich andere fühlen, da man sich nur selbst wahrnehmen kann. Jeder hat irgendwie das Gefühl, nicht wirklich verstanden zu werden usw.

Auch gut:
"Sie wissen, wenn Menschen Sie anlügen."

Ja natürlich. Man kann nicht erkennen, daß man nicht erkennt, angelogen zu werden. :lol2:

Auf diese Art findet jeder seine Bestätigung, der an Indigokinder glauben will.

Was wiederum bedeutet, dass die "materialistische Weltanschauung" ein ganz natürliches Ende finden wird. Man muss es nur erwarten können.

Na hoffentlich verschwindet dann auch die unsägliche Gattung der Neuesoteriker, die ihre Begrifflichkeiten der Physik entlehnend die geistige Welt in einen diffusen mechanistischen Abklatsch verflachen, indem sie mit irgendwelchen "Körpern", "Kristallstrukturen", "Energien", "Schwingungen", "Wellen", "x-ten Dimensionen" hantieren. Die sind nicht weniger Materialisten, gleichwohl sie als ein Aspekt ihres Selbstbetruges vorgeben und wohl auch glauben, die Materie (wie das Ego) überwunden zu haben. Wie alle sind sie Kinder unserer Zeit und nicht einer kommenden.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Erfahrungen aus Tiefenschichten des Selbst?

Sandstaub, Montag, 10.09.2018, 07:21 vor 2054 Tagen @ Taurec (4874 Aufrufe)
bearbeitet von Sandstaub, Montag, 10.09.2018, 07:36

Lieber eFisch, lieber Taurec,

ich sehe das ähnlich wie Taurec.
Allerdings ist auch unser Verstand ein in sich selbst geschlossenes System, das dazu neigt, sich selbst zu verstärken und andere Wahrheiten auszublenden, v.a. wenn sie aus Bereichen des Wahrnehmens stammen, zu denen der Verstand nur im nachhinein analysierend und kategorisierend in Aktion treten kann, in Wirklichkeit jedoch davon keine Ahnung hat. Niemals erlebt der Verstand etwas, niemals hat der Verstand eine kompetente Aussagekraft zum Prozess des Wahrnehmens und zum Ursprung von Wahrnehmungen. Er kann nur DANACH urteilen, beurteilen, abgrenzen, einordnen, .... sich also Gedanken machen. Der Verstand ist ein Meister im Spielen mit Gedanken.

Taurec, könntest du mit 100%iger Sicherheit sagen, dein Standpunkt ist die Wahrheit?
eFisch, könntest du dasselbe von deinem Standpunkt behaupten?

Was ist Wahrheit? Geht es tatsächlich nur um Abgrenzung? Ich, mein Standpunkt. Du, dein Standpunkt?

Warum ist in diesem Forum das Abgrenzen so wichtig? Und noch viel spannender: Warum darf nicht darüber hinaus gegangen werden?

Damit ist nicht die große Harmonie gemeint, die man mir unterstellen könnte zu vermissen, sondern nur eine offenere Haltung, vielleicht eine der Neugier.... für unverständlich erscheinende Standpunkte....

Fragen nähern sich der Wahrheit manchmal mehr an, als Abgrenzungen allein. Es ist auch eine Sache, was man will. Will ich mich positionieren oder möchte ich tiefer schauen, suche ich nach größeren Wahrheiten,....

Ich habe in den letzten Tagen erlebt, wie schwierig es ist, etwas, das aus einer sehr tiefen Seins-Ebene an die Oberfläche drängt, zu fassen zu bekommen. Für tiefe Erfahrungen der Weitung und Öffnung, die oft in einer Art "Verdichtung" erfahren werden, sind alle Worte unzureichend. Das, was manchmal in einigen kurzen Momenten erfahren wird liegt so weit jenseits der im Alltag erlebten Sinneseindrücke, dass es dafür erst mal keine Worte gibt. Tatsächlich verlieren tiefe Erfahrungen auch an Kraft, werden sie in Worte gehoben, einfach weil Worte immer nur eine seichte Beschreibung der erlebten Tiefe sind.... Worte, Gedanken entstehen als Reaktion auf das Erlebte, Erfahrene, Geschaute. Man versucht also etwas , das aus tiefen Seinsschichten auftaucht, in Worte zu bringen und gleichzeitig zu interpretieren. Das geht vermutlich in vielen Fällen schief.....Wichtig wäre die Möglichkeit, herauszufinden, was dran ist an dem, was erfahren wurde. Da kann man dann manchmal jemanden fragen und sich andere Sichtweisen, Standpunkte, Erfahrungswissen,...einholen, oft jedoch nicht. Das Rückfragen halte ich für ganz wichtig, um sich selbst in dem Erlebten besser zurechtfinden zu können. Sind meine Erfahrungen anderen bekannt? Ist es eher Fantasie? Sind es Projektionen von mir? Was ist dran an dem, was ich erfahre, sehe, spüre.....Auch hier wieder: Was möchte man? Sucht man immer tiefer nach Wahrheit, oder versucht man womöglich seine Ängste unter Kontrolle zu halten: z.B. die Angst vor der eigenen Endlichkeit? Die Angst, sich zu irren....


Meine Fragen nun an dich, eFisch:

Wie kommt es, dass du diese von dir beschriebenen Theorien vertrittst? Gefallen sie dir einfach? Wenn ja, was gefällt dir daran? Oder gibt es tiefe persönliche Erfahrungen, die du für dich mittels esoterischer Theorien einzuordnen versuchst, um sie einfach fassen zu können? Was wäre, wenn du deine Erfahrungen nicht in (esoterische) Systeme bringst? Verlieren sie an Bedeutung oder gewinnen sie womöglich an Kraft? Kennst du die Kraft des Nicht-Wissens?

Wenn es persönliche Erfahrungen gibt und du ganz an ihren Ursprung zurückgehen würdest, ohne Theoriegebäude und Interpretationen rundherum, würdest du uns welche davon mitteilen?

Herzliche Grüße :-)

Persönliche Erklärungsmodelle

eFisch, Montag, 10.09.2018, 10:01 vor 2054 Tagen @ Sandstaub (5018 Aufrufe)

Hallo Sandstaub,
du stellst viele Fragen.

Zu ein paar Fragen aus Zeitgründen ein paar kurze Antwort (aber mit viel Text):

Taurec, könntest du mit 100%iger Sicherheit sagen, dein Standpunkt ist die Wahrheit?
eFisch, könntest du dasselbe von deinem Standpunkt behaupten?

Siehe meinen Beitrag https://schauungen.de/forum/index.php?id=31978 "Popper, mein Kater und Don Carlos"

Ich möchte allen Lesern und Leserinnen besonders folgende Textpassage ans Herz legen:

In vielen meiner Beiträge weise ich ausdrücklich darauf hin, dass dies MEINE persönlichen, subjektiven Wahrnehmungen und Eindrücke sind und dass mir bewußt ist, dass ich viele wahrgenommene Dinge nicht richtig interpretieren und einordnen kann und dass ich davon ausgehen, dass ich vieles falsch deute. Ich möchte nochmals ausdrücklich betonten, dass ich auf Basis meiner persönlichen Wahrnehmungen keine allgemeingültigen Gesetzmäßigekeiten ableiten will und kann. Wie Popper feststellte, kann man nämlich auf induktive Weise zu keinen allgemeinen Gesetzmäßigkeiten gelangen.

Für die Leser, die sich Popper antun wollen:
Karl Popper: Logik der Forschung zur Erkenntnistheorie der modernen Naturwissenschaft, Springer-Verlag Wien GmbH 1935

Seite 1:

1. Das Problem der Induktion.
.... Bekanntlich berechtigen uns noch so viele Beobachtungen von weißen Schwänen nicht zu dem Satz, daB alle Schwäne weiß sind....
Die Frage, ob und wann induktive Schlüsse berechtigt sind, bezeichnet man als Induktionsproblem.

Ich beschreibe in diesem Forum sehr oft sehr persönliche und sehr subjektive Erfahrungen und Erlebnisse. Mir ist völlig klar, dass diese Berichte für Menschen, die solche Erfahrungen, Erlebnisse bzw. Wahrnehmungen nicht gemacht haben, extrem schwierig zu verstehen, geschweige nachzuvollziehen sind und ich daher für einige Experten dieses Forums (bestenfalls) ein bemitleidenswertes Forumsmitlgied bin, das geistig verwirrt ist, regelmäßig niederschwiegenden Ego-lastigen Geistern auf den Leim geht und/oder .....

Dass ich mich in diesem Forum mit meinen Erfahrungen immer noch öffentlich "bloßstelle" und damit mir regelmäßig nette Antworten einfange liegt daran, dass ich durch Mails und persönliche Begegnungen festgestellt habe, dass ich unter den Forumsbesuchern nicht der einzige bin, der solche Erfahrungen macht (und auch darunter leidet).
Ich bemühe mich auch, nur über solche Erfahrungen zu berichten, die eine (zumindest indirekten Bezug) zu Forumsthemen haben.

In diesem Zusammenhang möchte ich nochmals Karl Popper zitieren (oben erwähntes Dokument, Seite 4f):

2. Ausschaltung des Psychologismus.
Wir haben die Tatigkeit des wissenschaftlichen Forschers eingangs dahin charakterisiert, daß er Theorien aufstellt und überprüft. Die erste Hälfte dieser Tatigkeit, das Aufstellen der Theorien, scheint uns einer logischen Analyse weder fähig noch bedürftig zu sein.
...
Unsere Auffassung (von der die Ergebnisse unserer Untersuchung jedoch unabhängig sind), daß es eine logische, rational nachkonstruierbare Methode, etwas Neues zu entdecken, nicht gibt, pflegt man oft dadurch auszudrücken, daß man sagt, jede Entdeckung enthalte ein "irrationales Moment", sei eine "schöpferische Intuition)." (im Sinne BERGSONS); ahnlich spricht EINSTEIN über " ... das Aufsuchen jener allgemeinsten ... Gesetze, aus denen durch reine Deduktion das Weltbild zu gewinnen ist. Zu diesen ... Gesetzen führt kein logischer Weg, sondern nur die auf Einfühlung in die Erfahrung sich stützende Intuition."

Fett geschriebenen Worte / Hervorhebung durch mich.

Ein paar Kurzantworten, zu anderen Fragen:

Wie kommt es, dass du diese von dir beschriebenen Theorien vertrittst? ...Oder gibt es tiefe persönliche Erfahrungen, die du für dich mittels esoterischer Theorien einzuordnen versuchst, um sie einfach fassen zu können? ... Wenn es persönliche Erfahrungen gibt und du ganz an ihren Ursprung zurückgehen würdest, ohne Theoriegebäude und Interpretationen rundherum, würdest du uns welche davon mitteilen?


Ich versuche nur zu verstehen, was ich erlebte und erlebe bzw. wahrnahm und wahrnehme.
Ich habe sehr tiefe persönliche Erfahrungen gemacht, in einigen Beiträgen in diesem Forum, vor allem aber im Nachbarforum http://das-neue-zukunftsforum.org habe ich einige Erfahrungen beschrieben. Wenn du Fragen dazu hast, sende mir eine Private Mail.

Was wäre, wenn du deine Erfahrungen nicht in (esoterische) Systeme bringst?

Dann würde ich mir viele Dinge nicht erklären können. Es ist mir bewusst, dass meine Erklärungsmodelle nicht nur lückenhaft sondern auch fehlerhaft und vermutlich teilweise auch völlig falsch sind. Nur weiß ich halt nicht, wo ich ein bißchen und wo ich völlig mit meinen Modellen daneben liege.
Ich habe jahrzehntelang viele Bücher gelesen und nach brauchbaren "Erklärungsmodellen" gesucht, aber keine gefunden, mit denen ich meine Erlebnisse für mich verständlich erklären konnte. Daher bin dazu übergegangen, eigene Erklärungmodelle zu "basteln".
Die Modelle habe ich ausschließlich für mich gemacht. Darum kümmere ich mich auch nicht darum, wenn andere diese nicht verstehen, diese verrückt oder abstrus finden. Meine Modellen helfen mir, in meiner Welt besser zu recht zu kommen und erfüllen daher für mich ihren Zweck.

Zum Abschluss nochmals ein Zitat aus meinem Beitrag https://schauungen.de/forum/index.php?id=31978 Popper, mein Kater und Don Carlos

... Mir ist völlig klar, dass diese Berichte für Menschen, die solche Erfahrungen, Erlebnisse bzw. Wahrnehmungen nicht gemacht haben, extrem schwierig zu verstehen, geschweige nachzuvollziehen sind und ich daher für einige Experten dieses Forums (bestenfalls) ein bemitleidenswertes Forumsmitlgied bin, das geistig verwirrt ist, regelmäßig niederschwiegenden Ego-lastigen Geistern auf den Leim geht und/oder .....

Dass ich mich in diesem Forum mit meinen Erfahrungen immer noch öffentlich "bloßstelle" und damit mir regelmäßig nette Antworten einfange liegt daran, dass ich durch Mails und persönliche Begegnungen festgestellt habe, dass ich unter den Forumsbesuchern nicht der einzige bin, der solche Erfahrungen macht (und auch darunter leidet).

Gruß
eFisch

professionelle Begleitung bei spirituellen Erfahrungen

Sandstaub, Montag, 10.09.2018, 13:00 vor 2054 Tagen @ eFisch (4906 Aufrufe)

Hallo eFisch,

ohne alle deine Links gelesen zu haben und die ganze Vorgeschichte hier im Forum zu kennen, ist es schwer möglich, was wirklich Hilfreiches zu sagen, und ich halte mich daher eher allgemein.

Verstanden habe ich, so meine ich zumindest, dass es offenbar viele Leute gibt, die ähnliche Erfahrungen wie du machen, und nicht wissen, wo sie damit hin gehen sollen bzw. wie sie damit umgehen sollen, wie man solche Erlebnisse für sich einordnet, in Zusammenhang mit seinem Leben bringt,...

Dann würde ich mir viele Dinge nicht erklären können. Es ist mir bewusst, dass meine Erklärungsmodelle nicht nur lückenhaft sondern auch fehlerhaft und vermutlich teilweise auch völlig falsch sind. Nur weiß ich halt nicht, wo ich ein bißchen und wo ich völlig mit meinen Modellen daneben liege.

Meiner Erfahrung nach sind spirituelle Erfahrungen immer auch tiefe Selbsterfahrungs-Erlebnisse. Es werden sehr tiefsitzende persönliche Themen sichtbar, Lebensthemen, oft frühkindliche Themen aktualisiert, oder aktuelle Belastungen sichtbar, unbewusste Blockaden spürbar, Beziehungsthemen melden sich, massive Emotionen wollen angesehen werden, etc.

Jede Körperarbeit und Energiearbeit löst enorm viel aus. Ohne Begleitung kommt es oft zu Überflutungserlebnissen, die dann erneut abgewehrt, abgekapselt werden müssen, aus Schutz. Man tritt auf der Stelle.
Themen, die sichtbar werden, sollten unbedingt angesehen und integriert werden, sonst hat das alles wenig Sinn. Es geht doch um Wachsen, Reifen, Entwicklung...

Ich würde spirituelle Arbeit nie loslösen von einer Arbeit an sich selbst und somit von Selbsterfahrung im psychologisch/psychotherapeutischen Sinne.

An wen wendet man sich dann, wenn die Psychologie ja die Esoterik gar nicht anerkennt und ablehnt?

Es gibt inzwischen viele Psychologen/Psychotherapeuten, die beides anbieten und auch in kombinierter Form, nicht nur seperat nebeneinander. Dort ist man vermutlich recht gut aufgehoben.
Folgende Personen würde ich mal googeln..... Aber jeder prüfe selbst, ob das etwas für ihn ist oder nicht:

Christian Meyer (Berlin), spiritueller Lehrer + Psychotherapeut.
Carlo Zumstein (Zürich), Psychotherapeut + "Schamane".
Sylvester Walch (Holotropes Atmen), Psychotherapeut, sehr spirituell ausgerichtet.
Udo Vukovics (Wien), Körpertherapeut, schamanisches Arbeiten

Viele Psychologen- und Psychotherapievereine bieten für ihre Mitglieder Fortbildungen an, d.h. die Psychologie lässt sich zunehmend auf spirituelle Phänomene ein.
Vor Leuten, die keine solide Grundausbildung im psychologischen Bereich haben, ist dringend abzuraten.

Alles Liebe:-)

Gerne

Sarah, Freitag, 14.09.2018, 13:03 vor 2050 Tagen @ eFisch (4740 Aufrufe)

..und viel Glück auf deinem Weg :-)

(Carlo Zumstein nehme ich zurück, denn er scheint nicht mehr zu arbeiten...Zumindest sind seine bisherigen zahlreichen Angebote nicht mehr auffindbar.)

Herzlich,
Sarah (vorher "Sandstaub")

Standpunkte

Bubo, Montag, 10.09.2018, 12:18 vor 2054 Tagen @ Sandstaub (4777 Aufrufe)

Hallo!

Gibt es denn in der abgehobenen Esoterik überhaupt einen erkennbaren Standpunkt? Einen Standpunkt sollte man mit halbwegs belastbaren Argumenten vertreten können. Abgrenzungen ergeben sich dann zwangsläufig. Gleicht das nicht alles einem lauwarmen Futterbrei im Fressnapf? Er wird angeboten, wer möchte, darf ihn kosten und dann seine Meinung dazu ausspeien?

Gruß
Bubo

@eFisch

Ulrich ⌂, München-Pasing, Sonntag, 09.09.2018, 18:46 vor 2054 Tagen @ eFisch (5015 Aufrufe)

Hallo eFisch,

Jeder, der die Möglichkeit hat, meine Ausführungen zu überprüfen, möge dies bitte tun.

Rudolf Steiner behauptete, er hätte die Möglichkeit gehabt, kam allerdings zu einem gaaaaanz anderen Ergebnis:

"Schwache Persönlichkeiten sind solche, die mehr darauf gerichtet sind, daß man ihnen gibt, als daß sie geben und etwas tun. Da sehen Sie dann hauptsächlich blaue Farben, und wenn die Menschen besonders bequem sind, die Indigofarbe. Es bezieht sich dies mehr auf die innerliche Bequemlichkeit als auf die äußere."

Quelle:
"Die drei Aspekte des Persönlichen", Vortrag am 12. Juni 1907, Berlin
in: "Ursprungsimpulse der Geisteswissenschaft: Christliche Esoterik im Lichte neuer Geist-Erkenntnis."
GA, Band 96, S. 322

Wenn der Arzt nach der Beinamputation dem Patienten den Defekt mit den Worten schönredet "Sie sparen die Hälfte der Zeit beim Schuhe binden", beunruhigt das weniger als "das war's dann mit Wasserski, Golf und Tennis".

Eso's lassen sich eben gern einlullen, auch bei Aura-Diagnosen.

Was tröstet, ist der Umstand, dass die von Tappe, Carroll, Dir und Anderen konstatierte Zunahme von "Indigo-Kindern" nichts über deren Anteil an der Gesamt-Bevölkerung aussagt, da die Diagnose sich vorwiegend auf die bedauernswerten Esoteriker-Kinder bezieht, und dass "Morbus Indigo" als nicht ansteckend gilt, zumal deren Träger gern unter ihresgleichen verkehren.

Gruß
Ulrich

Mechanistische Wortwahl - mechanistisches Weltbild

Pferdchen, Sonntag, 09.09.2018, 21:24 vor 2054 Tagen @ eFisch (4864 Aufrufe)

Hallo,

mit Ausdrücken wie...

Grundschwingung
energetische Struktur
energetische Umgebung
kompatibel
transferieren
energetische Gründe
energetische Sicht
Transformation
Energiestruktur
Modifikationen
testen
Versuchsserie
Testserie
Energieverhältnisse
Auslaufmodelle
Übergangsmodelle
Phänomen
standardmäßig
Schwingungsebene
Psychodynamiken
energetische Aspekte
Wahrnehmungsschwerpunkt
Potential
Energieebenen
etc.

... skizzierst du auch dem letzten Leser deine zutiefst materialistische Denkart, die ein Weltbild offenbart, wie es Isaac Newton kaum mechanistischer hätte ausdrücken können. In einer 1,5-stündigen Experimentalphysik_1-Vorlesung kommen glaube ich nicht wesentlich mehr derartige Begriffe vor. Der Unterschied zwischen dir und Newton ist jedoch der, dass Newton mit seiner klassischen Mechanik die unbelebte Natur beschrieben hat, du hingegen dich mit physikalischen Begriffen auf den Menschen beziehst. Das ist absolut pervertiert und entseelt.

Den Gipfel der sprachlichen Entmenschlichung stellt dein zitierter Indigo-Artikel dar, in dem von Betriebssystem die Rede ist. Kinder werden bereits mit einem Betriebssystem geboren? Betriebssystem??? Was zum...???

Und Übergangsmodelle??? Menschen sind verdammt nochmal keine Übergangsmodelle. Und auch keine Auslauf- oder Testmodelle. Wer so etwas propagiert, öffnet den bevorstehenden Schrecken des Transhumanismus Tür und Tor. Auch wenn es nur Sprache ist - Sprache reflektiert nicht nur das Denken, Sprache antizipiert und ebnet die Wege für das, was da kommen soll.


Zutiefst verstört,
Pferdchen

Rezepte zu "Indigo" oder Urteil

rauhnacht, Sonntag, 09.09.2018, 22:11 vor 2054 Tagen @ Pferdchen (4881 Aufrufe)

Hallo Pferdchen,
e-fisch nimmt wahr und erzählt halt mal!

Der Überbringer der "Kunde" schlechter Nachrichten ist nicht grundsätzlich dafür verantwortlich, was er da so wahr genommen hat und halt mal so erzählt. Mit "Wahrheiten" sollte man grundsätzlich nach links wie nach rechts und überhaupt äußerst vorsichtig sein und da dies schwer ist, ohne Stand zu verlieren, passiert, was insgesamt passiert.

Klar, könnte mensch das auch anders Hand haben, aber daran mangelt es ja all überall.
Ist eben alles so mehr oder weniger "mechanisch" in heutigen Zeiten in Worte zu fassen.
Bei Dir ist mir da auch noch nicht soooo viel anderes auf gefallen.

Ob nun in "mechanischen"- materiellen Wortwelten oder "Eso-welten"alles eine Soße der persönlichen Vorlieben. Pah!!!

Und nein, ich bin keineswegs Anhängerin von Fabeln zu "Kristall, Indigo oder sonstwas Kindern"


Gruß,
Rauhnacht

@Pferdchen

Ulrich ⌂, München-Pasing, Montag, 10.09.2018, 00:57 vor 2054 Tagen @ Pferdchen (4866 Aufrufe)

Hallo Pferdchen,

... zutiefst materialistische Denkart, die ein Weltbild offenbart, wie es Isaac Newton kaum mechanistischer hätte ausdrücken können ...

Brrrrrr, hat sich das Pferdchen vergaloppiert, ist die Sicht durch Scheuklappen behindert, oder sticht der Hafer?

Das ist keine Charakterisierung, sondern eine Karikatur Newtons:
Du unterscheidest nicht zwischen dem Menschen Isaac Newton und der Ideologie derer, die ihn als Idol vereinnahmten und zu diesem Zweck ein unzutreffendes Bild seiner Person gezeichnet haben.

Selbst bis in die Wikipedia hat sich herumgesprochen:
"Newton hat für sich einen alchemistischen Index mit 100 Autoren, 150 Schriften und 5000 Seitenverweisen unter 900 Stichworten angelegt. Jan Golinski vermutet, dass Newton dies in der Hoffnung getan habe, ein zusammenhängendes Ganzes, eine zusammenhängende Lehre daraus ableiten zu können. Betty T. Dobbs meint, dass Newton die alchemistische Literatur bis ins 17. Jahrhundert überaus gründlich studiert habe und dies 30 Jahre lang, ohne Unterbrechung."

Golinski schrieb noch Wesentlicheres:

"Newton took particular care to maintain his privacy in relation to his
alchemical experiments. In a small laboratory built in the garden attached
to his college rooms, he taught himself the basic chemical operations
and tended his furnaces. During the decades of the 1670s and
1680s he also pondered at length many alchemical texts, compiling
thousands of pages of notes as he attempted to decode the allegorical
language in which he was convinced the authors had concealed their
doctrine. This doctrine concerned "a more subtile[,] secret & noble way
of working" than the common manipulations of "vulgar chymistry"
(quoted in Golinski 1988: 151). Knowledge of spiritual alchemy, which
he believed had been passed down as a secret tradition from ancient
times, ought to be kept apart from the public gaze, in Newton's view.
For this reason, he carefully cultivated a degree of solitude that continues
to thwart historians who wish they could learn more about his contacts
with other alchemical investigators.
"

Quelle: Jan Golinski: "Making Natural Knowledge: Constructivism and the History of Science.", University of Chicago Press, 2005, S. 82

und:
"In both alchemy and theology, Newton believed that a pure ancient doctrine had been corrupted in the course of its transmission through history, but that it could be recovered by intensive interpretative effort devoted to a wide range of texts. His method for interpreting scriptural prophecies, explained at the beginning of his unpublished manuscript on the subject, could equally have described his approach to the alchemical writings. ..."

Quelle: Jan Golinski: "The secret life of an alchemist." S. 147 -167
in: John Fauvel (Ed.) et.al.: "Let Newton be!", Oxford University Press, 1988

Und wenn Du es detaillierter willst:
Betty Jo Teeter Dobbs: "The Janus faces of genius: the role of alchemy in Newton’s thought"

Weil ich schon mal beim Herumnörgeln bin:

Ein besonders schönes und gut erhaltenes Amphitheater ist die Arena di Verona, in welcher zum Amusement der Bevölkerung bis heute Opern und Festspiele aufgeführt werden. Dort wurden 1278 rund 200 Katharer auf die für Ketzer übliche Weise hingerichtet, nachdem es den Scaligern mit den materiefeindlichen Moralaposteln zu blöd geworden war und sie in der Katharertrutzburg mal richtig durchgegriffen[!?] hatten.

Du misst mit zweierlei Maß: Wie war das mit der "sprachlichen Entmenschlichung", an der Du Dich in eFischs Zitaten störtest?
Aber auch inhaltlich ist es daneben, denn
"Im strengen Sinne kann man bei dem radikalen Dualismus der Katharer nicht von einer Moral sprechen. Denn moralische Vorschriften waren für einen Vollkommenen (perfectus) […] weder möglich noch nötig. Er konnte nicht mehr sündigen […] Umgekehrt konnte es für den einfachen Gläubigen in der Welt des Bösen keine verbindlichen Vorschriften geben […] Es wären nur Regeln des Bösen für das Böse."
Quelle: Hans-Georg Deggau: "Kleine Geschichte der Katharer."

Was ich sagen wollte - selbst zu jenen Zeiten waren die Katharer bei der (besser situierten) Allgemeinheit als abgefahrene Sekte verschrien, deren Mitglieder allesamt einen Knall hatten. Das asyle du mal sain ist also der Zufluchtsort(!) derer, die damals von jedermann als plemplem angesehen wurden, also die Gegend, in welche die letzten Katharer sich, nachdem sie von der Inquisition aus Südfrankreich vertrieben worden waren, zurückgezogen hatten: Norditalien (Lombardei, Venetien) mit der Scaligerburg in Sirmione als Hauptsitz.

"...aus Südfrankreich vertrieben ... [nach] Norditalien..." ?
Das geht ja kreuz und quer, bei "Deinen" Katharern. Richtig ist: Sirmione war Rückzugsort für "italienische" Katharer, Montaillou (in Frankreich) war Rückzugsort für französische Katharer.

Falls Du versuchen möchtest, Dein schräges Bild über die Katharer zurechtzurücken:
Emmanuel Le Roy Ladurie: "Montaillou. Ein Dorf vor dem Inquisitor 1294 bis 1324"

Gruß
Ulrich

p.s.:
Für alle von mir genannten Bücher gilt, was auch sonst für alle von mir genannten Bücher gilt: Bei Bedarf PM

Ach Newton, der alte Rosencreutzer...

Pferdchen, Montag, 10.09.2018, 04:16 vor 2054 Tagen @ Ulrich (4855 Aufrufe)

Hallo Ulrich,

Brrrrrr, hat sich das Pferdchen vergaloppiert, ist die Sicht durch Scheuklappen behindert, oder sticht der Hafer?

Das Pferdchen ist dir offenbar auf den alchemistischen Fuß gestiegen und in den hermetischen Fettnapf auch noch. Welcher Loge gehören wir denn an? :lol:

Das ist keine Charakterisierung, sondern eine Karikatur Newtons:
Du unterscheidest nicht zwischen dem Menschen Isaac Newton und der Ideologie derer, die ihn als Idol vereinnahmten und zu diesem Zweck ein unzutreffendes Bild seiner Person gezeichnet haben.

Es ging mir im vorliegenden Fall lediglich um sein Werk als Physiker und die dafür verwendete physikalische Nomenklatur. Daran ist nichts unzutreffendes, seine Mechanik ist freilich nur ein Teilaspekt seines Schaffens, der jedoch andere Aspekte keinesfalls ausschließt, was ich auch niemals behauptet hab. Gleichwohl interessiert man sich in Experimentalphysik 1 nicht für Newtons alchemistische Seite, sondern für seine 3 Bewegungsgesetze. Und es liegt nunmal in der Natur der klassischen Physik, physikalisch umschrieben zu werden und nicht in der Sprache der Alchemie. Die Sprache der Physik (und später hinzugekommenen Technik) wiederum ist völlig unpassend, um sie auf die Natur des Menschen anzuwenden. Das zu tun ist einfach nur abartig und formt das Denken in völlig fehlgeleiteter Weise.

"Newton hat für sich einen alchemistischen Index mit 100 Autoren, 150 Schriften und 5000 Seitenverweisen unter 900 Stichworten angelegt [...]
compiling thousands of pages of notes as he attempted to decode the allegorical
language in which he was convinced the authors had concealed their
doctrine.

Das ist ja hochlöblich, dass er das alles getan hat, aber für meine Kritik an mechanistischer Wortwahl, die den Menschen auf ein rein technisches DING reduziert, leider völlig irrelevant. In der Schule gäbe es dafür ein "Thema verfehlt, setzen, sechs!"

This doctrine concerned "a more subtile[,] secret & noble way
of working" than the common manipulations of "vulgar chymistry"
(quoted in Golinski 1988: 151). Knowledge of spiritual alchemy, which
he believed had been passed down as a secret tradition from ancient
times, ought to be kept apart from the public gaze, in Newton's view.
For this reason, he carefully cultivated a degree of solitude that continues
to thwart historians who wish they could learn more about his contacts
with other alchemical investigators.
"[/i]

Quelle: Jan Golinski: "Making Natural Knowledge: Constructivism and the History of Science.", University of Chicago Press, 2005, S. 82

und:
"In both alchemy and theology, Newton believed that a pure ancient doctrine had been corrupted in the course of its transmission through history, but that it could be recovered by intensive interpretative effort devoted to a wide range of texts. His method for interpreting scriptural prophecies, explained at the beginning of his unpublished manuscript on the subject, could equally have described his approach to the alchemical writings. ..."

Quelle: Jan Golinski: "The secret life of an alchemist." S. 147 -167
in: John Fauvel (Ed.) et.al.: "Let Newton be!", Oxford University Press, 1988

Und wenn Du es detaillierter willst:
Betty Jo Teeter Dobbs: "The Janus faces of genius: the role of alchemy in Newton’s thought"

Für dein enzyklopädisches Wissen wiederum kriegst du ne Eins. Wie kannst du so viel wissen? Bist du ein Savant oder so?


Weil ich schon mal beim Herumnörgeln bin:

Ein besonders schönes und gut erhaltenes Amphitheater ist die Arena di Verona, in welcher zum Amusement der Bevölkerung bis heute Opern und Festspiele aufgeführt werden. Dort wurden 1278 rund 200 Katharer auf die für Ketzer übliche Weise hingerichtet, nachdem es den Scaligern mit den materiefeindlichen Moralaposteln zu blöd geworden war und sie in der Katharertrutzburg mal richtig durchgegriffen[!?] hatten.


Du misst mit zweierlei Maß: Wie war das mit der "sprachlichen Entmenschlichung", an der Du Dich in eFischs Zitaten störtest?

Ich sehe bei mir keinerlei mechanistische, den Menschen auf Maschinen reduzierende Wortwahl, wie ich sie beim elektroFisch anprangerte. Im Gegenteil - ich pflege das absichtslose, kreative Spiel mit der Sprache: Materiefeindliche Moralapostel ist eine Alliteration und durchgreifen ist eine Metapher. Daran gibt es nichts auszusetzen. Das sind keine abtötenden Begriffe aus der Technik, sondern erhabene poetische Mittel, durch welche die Sprache erst mehr wird als die Summe ihrer Buchstaben.

Ehrlich gesagt verstehe ich eigentlich die Aufregung über meine Newton-Bezugnahme und meine Wortwahl-Kritik nicht. Liegt es daran, dass ihr es nicht zusammengesetzt kriegt, dass man einerseits logisch denken kann und andererseits Novalis verehrt? Dass jemand sowohl die rationalen Kräfte der Aufklärung zu nutzen vermag als auch die der Mystik und Spiritualität, das geht euch nicht in den Kopf, was? Für euch gibt's nur schwarz oder weiß, nur ent oder weder. Es geht aber auch beides.

Es steht das Kreuz mit Rosen dicht umschlungen.
Wer hat dem Kreuze Rosen zugesellt?

Versteht ihr das? Nicht, oder?

Aber auch inhaltlich ist es daneben, denn
"Im strengen Sinne kann man bei dem radikalen Dualismus der Katharer nicht von einer Moral sprechen. Denn moralische Vorschriften waren für einen Vollkommenen (perfectus) […] weder möglich noch nötig. Er konnte nicht mehr sündigen […] Umgekehrt konnte es für den einfachen Gläubigen in der Welt des Bösen keine verbindlichen Vorschriften geben […] Es wären nur Regeln des Bösen für das Böse."
Quelle: Hans-Georg Deggau: "Kleine Geschichte der Katharer."

Das haben die Katharer selber vielleicht so gesehen. Außenstehende hatten da sicherlich andere Meinungen und Maßstäbe dazu, für die waren die Katharer Moralapostel. Und genau darum ging es in meinen Ausführungen - wie andere zu jener Zeit die Katharer gesehen haben.

Was ich sagen wollte - selbst zu jenen Zeiten waren die Katharer bei der (besser situierten) Allgemeinheit als abgefahrene Sekte verschrien, deren Mitglieder allesamt einen Knall hatten. Das asyle du mal sain ist also der Zufluchtsort(!) derer, die damals von jedermann als plemplem angesehen wurden, also die Gegend, in welche die letzten Katharer sich, nachdem sie von der Inquisition aus Südfrankreich vertrieben worden waren, zurückgezogen hatten: Norditalien (Lombardei, Venetien) mit der Scaligerburg in Sirmione als Hauptsitz.


"...aus Südfrankreich vertrieben ... [nach] Norditalien..." ?
Das geht ja kreuz und quer, bei "Deinen" Katharern. Richtig ist: Sirmione war Rückzugsort für "italienische" Katharer, Montaillou (in Frankreich) war Rückzugsort für französische Katharer.

Das würde ich so nicht unbedingt stehen lassen. Ich hab da was anderes gelesen, schließe aber nicht aus, dass du besser informiert bist und recht hast.

Falls Du versuchen möchtest, Dein schräges Bild über die Katharer zurechtzurücken:

Warum fühlst du dich eigentlich so primär auf den Schlips getreten? Die Katharer können dir doch egal sein. Und erst recht, was ich über sie denke.
Oder nicht?

p.s.:
Für alle von mir genannten Bücher gilt, was auch sonst für alle von mir genannten Bücher gilt: Bei Bedarf PM

Was heißt PM? (Kalium-)Permanganat? Postmenopause? Pferdchenmähne? Peter Moosleitners Magazin?
Bitte illuminiere mich. Es wird doch wohl kein gar scheußlicher Anglizismus sein?

Gruß
Pferdchen

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Welche Aufregung?

Taurec ⌂, München, Montag, 10.09.2018, 07:55 vor 2054 Tagen @ Pferdchen (4888 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Montag, 10.09.2018, 08:47

Hallo!

Ehrlich gesagt verstehe ich eigentlich die Aufregung über meine Newton-Bezugnahme und meine Wortwahl-Kritik nicht. Liegt es daran, dass ihr es nicht zusammengesetzt kriegt, dass man einerseits logisch denken kann und andererseits Novalis verehrt? Dass jemand sowohl die rationalen Kräfte der Aufklärung zu nutzen vermag als auch die der Mystik und Spiritualität, das geht euch nicht in den Kopf, was? Für euch gibt's nur schwarz oder weiß, nur ent oder weder. Es geht aber auch beides.

Ist das Deine Taktik, um andere Diskutanten ins Lächerliche zu ziehen oder empfindest Du es in Deiner mitreißenden Erregung tatsächlich so?

Vermehrst Du Ulrich in den Plural, so daß Du es gleich mit einer mehrfachen Übermacht zu tun hast? Oder verallgemeinerst Du die Aussagen eines Einzelnen unzulässigerweise auf das ganze Forum, um Dich als von allen Seiten Angegriffene zu fühlen?

Es gibt hier keine Aufregung und es fühlt sich auch niemand auf den Schlips getreten. Ich erkenne auch kein Schwarz-Weiß-Denken.

Ulrich hat den Deiner Aussage ("es Isaac Newton kaum mechanistischer hätte ausdrücken können") zweifellos zugrundeliegenden Reduktionismus zurechtgerückt, nachdem Newton quasi als der König der mechanistischen Anschauung zu gelten habe. In der Tat hatte er offenbar noch andere Interessen, die vom modernen Menschen im Bestreben, sich die Welt nach seinem Bedarf zurechtzubiegen, in der Regel übergangen werden. Daraus läßt sich schließen, daß er auch die Physik/Mechanik nicht mechanistisch betrachtete, sondern seiner Zeit und Eigenschaft als Kulturmensch entsprechend sowie im Einklang mit seinen anderen Interessen als Abbild göttlicher Gesetze. Die modernen Materialisten sind indes diese Dimension nicht mehr zu begreifen in der Lage und heben Menschen wie Newton zu Unrecht auf ihr Podest. Sie werden zu Vorreitern und Propheten der besten aller Welten vergewaltigt, als deren fortschrittlichste Vertreter (und eines materialistischen Himmels, wenn sie einen solchen anerkennten, zweifellos würdig) sie sich selbst betrachten.

Die einzige für Dich daraus zu ziehende Schlußfolgerung ist, daß Newton als Vergleichsmodell heranzuziehen nicht unbedingt die beste Wahl war.
Dem Leser wurde darüber hinaus ein Licht über Newton aufgesteckt, das auch ich noch nicht kannte. Allein das war Ulrichs Beitrag schon wert. :ok:

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Taurec

Pferdchen, Montag, 10.09.2018, 14:01 vor 2054 Tagen @ Taurec (4880 Aufrufe)

Hallo Taurec,

Ist das Deine Taktik, um andere Diskutanten ins Lächerliche zu ziehen

Nein, der aufmerksame Leser wird mitbekommen haben, dass ich hierfür schnöden Sarkasmus verwende. Mit Ulrich hingegen diskutiere ich sachlich und verwende nicht irgendwelche "Taktik". Ist es etwa deine Taktik, mir Taktik zu unterstellen, um mir zusätzliche Schreibarbeit aufzuhalten?

oder empfindest Du es in Deiner mitreißenden Erregung tatsächlich so?

Öhäähm... Ich bin nicht Phoebus. Ich verfasse meine Beiträge stets völlig leidenschaftslos.

Vermehrst Du Ulrich in den Plural, so daß Du es gleich mit einer mehrfachen Übermacht zu tun hast? Oder verallgemeinerst Du die Aussagen eines Einzelnen unzulässigerweise auf das ganze Forum, um Dich als von allen Seiten Angegriffene zu fühlen?

Ich habe Ulrich nicht vermehrt, dafür bin ich nicht zuständig, sondern seine Frau. Es gab zu dem Zeitpunkt mindestens eine weitere Person, die mit Unverständnis auf meinen Beitrag geantwortet hatte. 1+1=2. Und 2 ist eine Mehrzahl, also ist der Plural hier offensichtlich zulässig. Q.e.d. (Das ist die verkürzte, populärwissenschaftliche Version ohne Quantoren, ich kann hier grade am Gscheit-Telefon nicht teXen).

Es gibt hier keine Aufregung und es fühlt sich auch niemand auf den Schlips getreten. Ich erkenne auch kein Schwarz-Weiß-Denken.

Doch, Ulrich echauffiert sich gar sehr ob meiner Aussagen über Newton und die Katharer, ganz so, als hätte ich ihn damit höchstselbst beleidigt.

Ulrich hat den Deiner Aussage ("es Isaac Newton kaum mechanistischer hätte ausdrücken können") zweifellos zugrundeliegenden Reduktionismus zurechtgerückt,

Ich weiß, Ulrich ist dein zweitbester Kumpel und Ritter springen ja stets füreinander in die Bresche, aber ich bin mir sicher, Ulrich kann für sich selbst sprechen.

nachdem Newton quasi als der König der mechanistischen Anschauung zu gelten habe.

Taktische Unterstellung. Lass das.

In der Tat hatte er offenbar noch andere Interessen, die vom modernen Menschen im Bestreben, sich die Welt nach seinem Bedarf zurechtzubiegen, in der Regel übergangen werden. Daraus läßt sich schließen, daß er auch die Physik/Mechanik nicht mechanistisch betrachtete, sondern seiner Zeit und Eigenschaft als Kulturmensch entsprechend sowie im Einklang mit seinen anderen Interessen als Abbild göttlicher Gesetze.

Und dennoch - Physik bleibt Physik bleibt Physik. Und ihre Umschreibung durch Newton klassisch mechanisch. Hätte er weitergedacht und mal gleich alchemistische Hokuspokus-Prinzipien berücksichtigt, hätte er die Quantenmechanik erfunden.

Die modernen Materialisten sind indes diese Dimension nicht mehr zu begreifen in der Lage und heben Menschen wie Newton zu Unrecht auf ihr Podest.

Dem Prototyp des Naturwissenschaftlers liegt es in der Regel fern, devotem Personenkult zu frönen. Nüchternheit denkt sachbezogen, nicht personenbezogen. Letzteres finde ich immer furchtbar lästig in Diskussionen.

Sie werden zu Vorreitern und Propheten der besten aller Welten vergewaltigt, als deren fortschrittlichste Vertreter (und eines materialistischen Himmels, wenn sie einen solchen anerkennten, zweifellos würdig) sie sich selbst betrachten.

Es ging mir nie darum, die Person Newton zu diskutieren oder gar negativ darzustellen. Wie könnte ich. Hab ich doch damit sogleich böses Blut und Voodooflüche am Hals. Wenngleich ich offen zugeben muss, dass Newton mir nicht sympathisch ist, seit er dem redlichen Leibniz die Infinitesimalrechnung gestohlen hat.

Die einzige für Dich daraus zu ziehende Schlußfolgerung ist, daß Newton als Vergleichsmodell heranzuziehen nicht unbedingt die beste Wahl war.

Wohl wahr. Ich fühle mich zutiefst missverstanden.

Dem Leser wurde darüber hinaus ein Licht über Newton aufgesteckt, das auch ich noch nicht kannte. Allein das war Ulrichs Beitrag schon wert. :ok:

Ja, von mir aus, Chapeau.


Bis zum nächsten En garde,
Pferdchen

zu: Newton und die Infinitesimalrechnung

Ulrich ⌂, München-Pasing, Montag, 10.09.2018, 15:48 vor 2054 Tagen @ Pferdchen (4866 Aufrufe)

Hallo Pferdchen,

Wenngleich ich offen zugeben muss, dass Newton mir nicht sympathisch ist, seit er dem redlichen Leibniz die Infinitesimalrechnung gestohlen hat.

Inzwischen gilt zwar als gesichert, daß sich die Kommission der Royal Society, ähm, "geirrt" hat, als sie Leibniz des Plagiats schuldig gesprochen hat, das heisst jedoch nicht, dass umgekehrt Newton von Leibniz gestohlen hätte:

"We have seen that Newton's formative work on the calculus dated from
1664-1666, while Leibniz' analogous period was 1672-1676. However,
Leibniz' first publications on the calculus appeared in 1684 and 1686 (his
Acta Eruditorum articles), whereas Newton, although he had shown
manuscripts to colleagues in England, published nothing on the calculus
until his Principia of 1687 and his Opticks of 1704 (with the De Quadratura
as a mathematical appendix).

Beginning in the late 1690's Leibniz came under attack by followers of
Newton who assumed that he had taken and used crucial suggestions
(without acknowledging credit to Newton) from the letters of 1676, and
that he had learned of Newton's work during his brief visits to London in
1673 and 1676 (although he and Newton never met). Eventually, inferences
became public charges of plagiarism. Leibniz in 1711 appealed for redress
from the Royal Society of London (of which he was a member and
Newton the president). The Royal Society appointed a commission which
ruled in 1712, in a decision that was evidently stage-managed by Newton,
that Leibniz was essentially guilty as charged.

This unfortunate controversy had less to do with mathematics than with
nationalistic rivalry between English and continental European mathematicians
(see the article by Hofmann [8], pp. 164-165 for further details). Any
serious study of the investigations of Newton and Leibniz makes it clear
that their respective contributions were discovered independently.

An irony of the English "victory" in the Newton-Leibniz dispute was
that English mathematicians, in steadfastly following Newton and refusing
to adopt Leibniz' analytical methods, effectively closed themselves off
from the mainstream of progress in mathematics for the next century.
Although Newton's spectacular applications of mathematics to scientific
problems inspired much of the eighteenth century progress in mathematics,
these advances came mainly at the hands of continental mathematicians
using the analytical machinery of Leibniz' calculus, rather than the
methods of Newton."

Quelle:
C. H. Edwards Jr.: "The Historical Development of the Calculus", Springer-Verlag New York, 1979
Kapitel: "Leibniz and Newton", S. 266/267

Es ist nicht ungewöhnlich, daß eine Idee, deren "Zeit gekommen ist", in mehr als einem Kopf auftaucht:

Der polnische Astrologe Bogdan Krusinski warf dem tschechischen Astrologen Milan Pisa vor, die Berechnungsgrundlage für ein bislang unbekanntes "Häusersystem" (Drittelung des Raumes zwischen Horizontachse und Meridianachse) gestohlen zu haben.
Beide waren überrascht, daß es faktisch bereits ein Jahr zuvor von dem Schweizer Astrologen Georg Goelzer er-/ge-funden wurde und nachweisbar war, daß es danach sowohl von Krusinski als auch von Pisa unabhängig von Goelzer und voneinander er-/ge-funden wurde.

http://www.astro.com/swisseph/swisseph.htm?lang=g#_Toc502931386
ausführlicher: Georg Goelzer: "Der Ich-Kosmos", Anhang, http://dergruenevogel.org/frameset_haeusersystem.html

Gruß
Ulrich

Für Edwards und Goelzers Bücher gilt wie üblich ...

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Wenn die Zeit reif ist, kommt die Erkenntnis (mehrfach)

Luzifer, Österreich, Dienstag, 11.09.2018, 20:45 vor 2052 Tagen @ Ulrich (4865 Aufrufe)

Hallo zusammen,


Inzwischen gilt zwar als gesichert, daß sich die Kommission der Royal Society, ähm, "geirrt" hat, als sie Leibniz des Plagiats schuldig gesprochen hat, das heisst jedoch nicht, dass umgekehrt Newton von Leibniz gestohlen hätte:


Der polnische Astrologe Bogdan Krusinski warf dem tschechischen Astrologen Milan Pisa vor, die Berechnungsgrundlage für ein bislang unbekanntes "Häusersystem" (Drittelung des Raumes zwischen Horizontachse und Meridianachse) gestohlen zu haben.
Beide waren überrascht, daß es faktisch bereits ein Jahr zuvor von dem Schweizer Astrologen Georg Goelzer er-/ge-funden wurde und nachweisbar war, daß es danach sowohl von Krusinski als auch von Pisa unabhängig von Goelzer und voneinander er-/ge-funden wurde.

Da wäre noch zum Beispiel das Periodensystem der Elemente

Das ist mehr als spannend und recht nahe am eigentlichen Thema, warum wohl kommen unterschiedliche Menschen praktisch zeitgleich und unabhängig auf dieselben Dinge.

Eine äußerst interessante Frage, "gefunden" werden diese Sachen ja zunächst nicht mit logischen Schlüssen, sondern über Intuition. Das Überprüfen, Ableiten, Nachdenken und Ausarbeiten des "Feinschliffs" der Idee erfolgt erst später.

Es ist nicht ungewöhnlich, daß eine Idee, deren "Zeit gekommen ist", in mehr als einem Kopf auftaucht:

Ein besonderer Fall, wenn eine Idee zu den Menschen kommt und offensichtlich parallel. Die Betrachtung dieses Blickwinkels, mit dem sich in etwas so Spezielles, wie die Intuition ein wenig Licht bringen lässt, ist also äußerst spannend aus meiner Sicht.

Beste Grüße

Franz

--
Der Feuerengel fliegt

Newton

Pferdchen, Mittwoch, 12.09.2018, 00:05 vor 2052 Tagen @ Ulrich (4749 Aufrufe)

Hallo Ulrich,

Wenngleich ich offen zugeben muss, dass Newton mir nicht sympathisch ist, seit er dem redlichen Leibniz die Infinitesimalrechnung gestohlen hat.


Inzwischen gilt zwar als gesichert, daß sich die Kommission der Royal Society, ähm, "geirrt" hat, als sie Leibniz des Plagiats schuldig gesprochen hat, das heisst jedoch nicht, dass umgekehrt Newton von Leibniz gestohlen hätte:

Das glaube ich einfach nicht. Jemand der "irrtümlich" (unverniedlicht: mutwillig) jemanden des Plagiats beschuldigt (unverniedlicht: verleumdet), der ist auch imstande, selber das zu tun, wessen er den anderen so infam bezichtigt hat. In diesem Fall also: Ideenklau. Nur weil Newton ach so löblicher Alchemist war, heißt das nicht, dass er den besseren Charakter hatte.

"We have seen that [...]
Any
serious study of the investigations of Newton and Leibniz makes it clear
that their respective contributions were discovered independently.

Quelle:
C. H. Edwards Jr.: "The Historical Development of the Calculus",Springer-Verlag New York, 1979

Ja schon klar, dass die Angelsachsen das alles relativieren und keinen als schuldig ansehen, wenn sie es schon nicht so hinterlistig geschafft haben, Leibniz was anzuhängen.

Gruß
Pferdchen

Die Sprache der Physik

Bubo, Montag, 10.09.2018, 12:30 vor 2054 Tagen @ Pferdchen (4791 Aufrufe)

Hallo!

Die Sprache der Physik und der Mathematik sind meines Erachtens die Grundlage und der Schlüssel zugleich zum Verständnis des Seins und daher sehr wohl auf die Natur des Menschen anzuwenden. Wir beherrschen diese Sprache nur (noch) nicht richtig.

Gruß
Bubo

@Pferdchen

Ulrich ⌂, München-Pasing, Montag, 10.09.2018, 12:37 vor 2054 Tagen @ Pferdchen (4817 Aufrufe)

Hallo Pferdchen,

Das Pferdchen ist dir offenbar auf den alchemistischen Fuß gestiegen und in den hermetischen Fettnapf auch noch. Welcher Loge gehören wir denn an? :lol:

Vor langer Zeit war ich mal Mitglied der "Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen" ( http://www.g-e-h.de ), zählt das auch?

Die Sprache der Physik (und später hinzugekommenen Technik) wiederum ist völlig unpassend, um sie auf die Natur des Menschen anzuwenden. Das zu tun ist einfach nur abartig und formt das Denken in völlig fehlgeleiteter Weise.

ja, das sehe ich auch so, und unter philologischen, semantischen, linguistischen und sonstigen Aspekten hast Du die "... zutiefst materialistische Denkart, die ein Weltbild offenbart... " nicht Newton, sondern eFischs Zitate-Quellen und/oder ihm selbst bescheinigt, aber "... wie es Isaac Newton kaum mechanistischer hätte ausdrücken können ..." verführt den oberflächlichen Leser (wie mich!) zur irrigen Ansicht, Newton wäre eine "zutiefst materialistische Denkart", ein "mechanistisches Weltbild" zu eigen gewesen.

Das ist ja hochlöblich, dass er das alles getan hat, aber für meine Kritik an mechanistischer Wortwahl, die den Menschen auf ein rein technisches DING reduziert, leider völlig irrelevant. In der Schule gäbe es dafür ein "Thema verfehlt, setzen, sechs!"

Pah, das war mir der Zwischenruf wert, Frau Lehrerin...

Für dein enzyklopädisches Wissen wiederum kriegst du ne Eins. Wie kannst du so viel wissen? Bist du ein Savant oder so?

Nein, ich lese beim Frühstück seit Jahrzehnten die Akasha-Chronik anstatt der Tageszeitung.

Materiefeindliche Moralapostel ist eine Alliteration und durchgreifen ist eine Metapher. Daran gibt es nichts auszusetzen. Das sind keine abtötenden Begriffe aus der Technik, sondern erhabene poetische Mittel, durch welche die Sprache erst mehr wird als die Summe ihrer Buchstaben.

"Nichts auszusetzen"? Wenn Menschen Menschen verbrennen wegen deren "falscher" Konfession, und Du hältst die Verniedlichung "durchgreifen" für eine angemessene Metapher, dann scheiße ich auf die Poesie und deren erhabene Stilmittel. Das sagt Dir einer, der keiner Konfession angehört. Als bekennender Sonnenanbeter akzeptiere ich nur Sonnenbrand.

Liegt es daran, dass ihr... das geht euch nicht in den Kopf... Für euch gibt's nur schwarz oder weiß...

Wir sind Papst? Wer bin ich, und wenn ja, wie viele? Sippenhaft?
Lass uns doch bitte beim schlichten "Du" bleiben.

Warum fühlst du dich eigentlich so primär auf den Schlips getreten?

aber isch 'abe gar keinen Schlips...
Pferdchen und Esel haben nunmal nicht den gleichen Tonfall, was solls, lass Dich davon bitte nicht beirren, ich schätze Deine Beiträge.

Die Katharer können dir doch egal sein. Und erst recht, was ich über sie denke. Oder nicht?

Gleiches gilt für Alles, was von Allen zu allen anderen Themen hier oder anderswo geschrieben wird: Es kann mir - wie Jedem - egal sein, ob z.B. eine überlieferte Schauung als authentisch oder als Fälschung bezeichnet wird, aber es ist nicht folgenlos, diese Frage als "egal" zu bezeichnen.

Was heißt PM? (Kalium-)Permanganat? Postmenopause? Pferdchenmähne? Peter Moosleitners Magazin?
Bitte illuminiere mich. Es wird doch wohl kein gar scheußlicher Anglizismus sein?

Ich behaupte, "private Mitteilung" gemeint zu haben, keinesfalls "private message". Zwecks leihweiser Überlassung der genannten Bücher.

Mit herzlichem Gruß
Ulrich

@Ulrich

Pferdchen, Dienstag, 11.09.2018, 23:57 vor 2052 Tagen @ Ulrich (4720 Aufrufe)

Hallo Ulrich,

Vor langer Zeit war ich mal Mitglied der "Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen" ( http://www.g-e-h.de ), zählt das auch?

Meinst du das ernst? Ich habe grade ein Déjà-vu, wie ich lese: Vor langer Zeit war ich mal Mitglied der "Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen" ( http://www.g-e-h.de ), zählt das auch?
...und wie ich die Internetzverknüpfung anklicke, worauf mich ein schauriger, gehörnter Baphomet anstiert. Ohne Witz jetzt, ich hatte grade, wo ich diese Zeilen las, ein 5-Sekunden-Déjà-vu.

verführt den oberflächlichen Leser (wie mich!) zur irrigen Ansicht,

Vergibst du mir die Verführung, vergeb ich dir den Irrtum.

Das ist ja hochlöblich, dass er das alles getan hat, aber für meine Kritik an mechanistischer Wortwahl, die den Menschen auf ein rein technisches DING reduziert, leider völlig irrelevant. In der Schule gäbe es dafür ein "Thema verfehlt, setzen, sechs!"


Pah, das war mir der Zwischenruf wert, Frau Lehrerin...

Für dich immer noch Frau Adeptin, bitteschön, ja? :lol:

Für dein enzyklopädisches Wissen wiederum kriegst du ne Eins. Wie kannst du so viel wissen? Bist du ein Savant oder so?


Nein, ich lese beim Frühstück seit Jahrzehnten die Akasha-Chronik anstatt der Tageszeitung.

Grüß den Herrn Steiner von mir. In Erlangung der Erkenntnisse Höherer Welten bin ich zu weit gelaufen und habe es verpasst, bei der Akasha-Chronik Halt zu machen. Ich bin jetzt irgendwo auf dem Alten Saturn und komme nicht mehr runter. (Ja, rückwärts in der Zeit, auch das noch...)

Materiefeindliche Moralapostel ist eine Alliteration und durchgreifen ist eine Metapher. Daran gibt es nichts auszusetzen. Das sind keine abtötenden Begriffe aus der Technik, sondern erhabene poetische Mittel, durch welche die Sprache erst mehr wird als die Summe ihrer Buchstaben.


"Nichts auszusetzen"? Wenn Menschen Menschen verbrennen wegen deren "falscher" Konfession, und Du hältst die Verniedlichung "durchgreifen" für eine angemessene Metapher, dann scheiße ich auf die Poesie und deren erhabene Stilmittel. Das sagt Dir einer, der keiner Konfession angehört. Als bekennender Sonnenanbeter akzeptiere ich nur Sonnenbrand.

Gut, ich gebe zu - das war keine Poesie, sondern Zynismus. Aber was sagst du dann erst zu Leben des Brian? Drehst du dann komplett am Rad, weil in jovialer Verniedlichung Kreuze an die bedauernswerten Verurteilten verteilt werden? (Jeder nur ein Kreuz.)

Liegt es daran, dass ihr... das geht euch nicht in den Kopf... Für euch gibt's nur schwarz oder weiß...


Wir sind Papst? Wer bin ich, und wenn ja, wie viele? Sippenhaft?
Lass uns doch bitte beim schlichten "Du" bleiben.

Sie wollen mich duzen, Herr Ulrich? Dazu müssen Sie erstmal rühmlich einen Koan lösen - schließlich muss ich Prioritäten setzen: Was lernt ein Eskimokind als erstes, sobald es krabbeln kann?

Warum fühlst du dich eigentlich so primär auf den Schlips getreten?


aber isch 'abe gar keinen Schlips...
Pferdchen und Esel haben nunmal nicht den gleichen Tonfall, was solls, lass Dich davon bitte nicht beirren, ich schätze Deine Beiträge.

Ich dachte mir, schon dass schlipslose Esel einer gefährdeten Rasse angehören. Die muss man schützen, auch wenn man ihren Dialekt nicht versteht. (Aber ich versteh ihn schon, keine Sorge ;-) ).

Die Katharer können dir doch egal sein. Und erst recht, was ich über sie denke. Oder nicht?


Gleiches gilt für Alles, was von Allen zu allen anderen Themen hier oder anderswo geschrieben wird: Es kann mir - wie Jedem - egal sein, ob z.B. eine überlieferte Schauung als authentisch oder als Fälschung bezeichnet wird, aber es ist nicht folgenlos, diese Frage als "egal" zu bezeichnen.

Bisweilen überkommen mich gar trotzige nihilistische Anfälle. Das ist überaus unlöblich, hält aber meist nur kurz an.

Was heißt PM? (Kalium-)Permanganat? Postmenopause? Pferdchenmähne? Peter Moosleitners Magazin?
Bitte illuminiere mich. Es wird doch wohl kein gar scheußlicher Anglizismus sein?


Ich behaupte, "private Mitteilung" gemeint zu haben, keinesfalls "private message". Zwecks leihweiser Überlassung der genannten Bücher.

Ich hab auch Bücher. Willst du eins haben?

Gruß,
Pferdchen

Leibniz, Newton und infinitesimales aneinander Vorbeireden

Ulrich ⌂, München-Pasing, Mittwoch, 12.09.2018, 15:30 vor 2052 Tagen @ Pferdchen (4748 Aufrufe)

Hallo Pferdchen,

...und wie ich die Internetzverknüpfung anklicke, worauf mich ein schauriger, gehörnter Baphomet anstiert. Ohne Witz jetzt, ich hatte grade, wo ich diese Zeilen las, ein 5-Sekunden-Déjà-vu.

das ist m.W. entweder ein "ostpreußische Skudden-" oder ein "Heidschnucken-"Bock, beide mit Baphomet weder verwandt noch verschwägert.
Was war das denn für eine Vision? Eintopf mit Lamm und Gemüse-Allerlei?
Schon mal einen Rorschach-Test gemacht?

Also, Butter bei die Fische, was für ein Déjà-vu? Die ostpreußischen Skudden können nicht schwimmen und ersaufen in einem Ostsee-Tsunami?
(Endlich mal was Forum-Relevantes...)

Dazu müssen Sie erstmal rühmlich einen Koan lösen - schließlich muss ich Prioritäten setzen: Was lernt ein Eskimokind als erstes, sobald es krabbeln kann?

Böse Falle: Zum Wesen eines Koan gehört die Unbeantwortbarkeit der Frage. Das hat mir mein Zen-Meister verraten, nachdem ich ihn mit seinem eigenen Stock geschlagen habe. Also weder "Fischstäbchen braten", "Iglu Bauen" noch "Robbenbabys keulen".
Nächste Frage?

Inzwischen gilt zwar als gesichert, daß sich die Kommission der Royal Society, ähm, "geirrt" hat, als sie Leibniz des Plagiats schuldig gesprochen hat, das heisst jedoch nicht, dass umgekehrt Newton von Leibniz gestohlen hätte

Das glaube ich einfach nicht. Jemand der "irrtümlich" (unverniedlicht: mutwillig) jemanden des Plagiats beschuldigt (unverniedlicht: verleumdet), der ist auch imstande, selber das zu tun, wessen er den anderen so infam bezichtigt hat. In diesem Fall also: Ideenklau. Nur weil Newton ach so löblicher Alchemist war, heißt das nicht, dass er den besseren Charakter hatte.

...

Ja schon klar, dass die Angelsachsen das alles relativieren und keinen als schuldig ansehen, wenn sie es schon nicht so hinterlistig geschafft haben, Leibniz was anzuhängen.

Kant definierte Dummheit als "Mangel an Urteilskraft ohne Witz". Dein witziges "das glaube ich einfach nicht", weil Dir die Fakten nicht gefallen, beweist immerhin, dass Du nicht dumm bist. :-)

Nicht die Beschuldigung war "irrtümlich", sondern das Urteil, und zwar deshalb "irrtümlich" und nicht irrtümlich, weil ironisch gemeint, siehe Text ("...had less to do with mathematics than with nationalistic rivalry between English and continental European mathematicians...")
Mit "wessen er den anderen so infam bezichtigt" wird es dann völlig absurd, da ja Leibniz des Plagiats beschuldigt wurde und nicht Newton, womit sich Dein Emotions-Argument gegen Newton richtet, was von Dir wohl kaum beabsichtigt war. Und nein, oder vielmehr: Doch, die Royal Society HAT Leibniz mit ihrem falschen Urteil etwas angehängt, aber zu unrecht.
Bitte lass uns das Thema beenden, denn dieses beharrliche aneinander Vorbeireden mag ich nicht.

Was ich Dir anbieten kann, falls Du Deinem Irrglauben abschwören willst, ich weiß allerdings nicht, ob Bardi eine angelsächsische Großmutter hat(te), Agent der Illuminaten ist oder Baphomet huldigt. :
Jason Socrates Bardi: "Calculus Wars: Newton, Leibniz, and the Greatest Mathematical Clash of All Time", Basic Books, 2006

Gruß
Ulrich

@Ulrich

Pferdchen, Mittwoch, 12.09.2018, 17:00 vor 2051 Tagen @ Ulrich (4739 Aufrufe)

Hallo Ulrich,

das ist m.W. entweder ein "ostpreußische Skudden-" oder ein "Heidschnucken-"Bock, beide mit Baphomet weder verwandt noch verschwägert.
Was war das denn für eine Vision?

Nicht Vision. Ein Déjà-vu. Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen, wusste schon ein Bundeskanzler so löblich zu sagen.

Eintopf mit Lamm und Gemüse-Allerlei?
Schon mal einen Rorschach-Test gemacht?

Rorschach sicher nicht. Den müssen nur Leute machen, die in der Klapse sitzen. Ich bin aber nicht verrückt, meine Mutter hat mich testen lassen (nicht Rorschach).

Also, Butter bei die Fische,

Also, was jetzt? Willst du nun Eintopf oder Fische?

was für ein Déjà-vu?

Déjà-vu heißt "schonmal-gesehen" und bedeutet auch genau selbiges. Sprich, ich hab dein unterhaltsames Geschreibsel von gestern schon einmal gesehen. Und ebenso den Heidschnuckenbock im baphometgleichen monochromen Rorschach-Stil. Für ganze 5 Sekunden.

Die ostpreußischen Skudden können nicht schwimmen und ersaufen in einem Ostsee-Tsunami?
(Endlich mal was Forum-Relevantes...)

Dann biete ich mal Forumrelevantes, und zwar ganz geheimes, was du auch bitteschön auch ganz geheim für dich behalten musst:
Hier ist Irlmaiers gelber Strich. Er hat ihn beim Remote-Viewing Fernsehen in Farbe und 4:3-Format gesehen. Und zwar war das Intermarium-Projekt schon lange von unlöblichen Staaten zwischen Schwarzem und Weißem Meer geplant, wurde aber dann doch verworfen wegen Krieg und so, ist aber seit neuestem doch wieder en vogue - in Form der Drei-Meeres-Initiative (2016).
Vielleicht hat Irlmaier aber auch nur eine Doku über die Bernsteinstraße geschaut. Im Fernseher freilich.

Böse Falle: Zum Wesen eines Koan gehört die Unbeantwortbarkeit der Frage. Das hat mir mein Zen-Meister verraten, nachdem ich ihn mit seinem eigenen Stock geschlagen habe. Also weder "Fischstäbchen braten", "Iglu Bauen" noch "Robbenbabys keulen".

Welch rühmliche Antwort, gelehriger Schüler. Das Schlüsselwort lautet jedoch: Nichtgelbschneeessen. Das ist eine scheinbar sinnlose Losung (nicht Lösung), welche bar jeden Zusammenhangs mit der Frage ist und ahnungslose Unschüler mittels Verwirrung vom Sinn des Lebens fernhalten soll.

Nächste Frage?

Redlichen Dank für den Retour-Koan. Das Wesen der Nächsten Frage will ich mir gar kontemplativ veranschaulichen.

Inzwischen gilt zwar als gesichert, [...]

Bitte lass uns das Thema beenden, denn dieses beharrliche aneinander Vorbeireden mag ich nicht.

Ist das ein Remis-Angebot?

Was ich Dir anbieten kann, falls Du Deinem Irrglauben abschwören willst, ich weiß allerdings nicht, ob Bardi eine angelsächsische Großmutter hat(te), Agent der Illuminaten ist oder Baphomet huldigt. :
Jason Socrates Bardi: "Calculus Wars: Newton, Leibniz, and the Greatest Mathematical Clash of All Time", Basic Books, 2006

Ich hingegen kann dir anbieten: eine Bibel der Zeugen Jehovas oder: Der Regenbogenfisch stiftet Frieden.

Gruß
Pferdchen

Déjà-vu vs. Schauung

Ulrich ⌂, München-Pasing, Mittwoch, 12.09.2018, 19:41 vor 2051 Tagen @ Pferdchen (4870 Aufrufe)

Hallo Pferdchen,

Déjà-vu heißt "schonmal-gesehen" und bedeutet auch genau selbiges. Sprich, ich hab dein unterhaltsames Geschreibsel von gestern schon einmal gesehen. Und ebenso den Heidschnuckenbock im baphometgleichen monochromen Rorschach-Stil. Für ganze 5 Sekunden.

habe es immer noch nicht begriffen: "schon einmal gesehen" klingt so vage wie aus dem Drehbuch von "12 Monkeys".
Gestern verstand ich Dein "Ich habe grade ein Déjà-vu, wie ich lese: Vor langer Zeit ..." so, als ob es sich um ein gleichzeitiges Déjà-vu handeln würde, was aber unter Neurophysiologen als Fehlleistung des Gedächtnisses gilt, auch wenn es lustig ist.
Jetzt liest sich das für mich eher so, als ob Du Dich während des Lesens an eine vorausgehende Sequenz von 5 Sekunden erinnert hast, nach Forum-vereinbartem Sprachgebrauch sowas wie eine Schauung.
Meine Frage ist weniger spitzfindig als man das von mir gewohnt ist und es läuft auch nicht darauf hinaus, wissen zu wollen, ob Du Deiner Zeit nun um Sekunden oder gar Tage voraus bist. Nach meinem Verständnis ist das als Gedächtnis-Fehlleistung diskreditierte Déjà-vu die kleine Stiefschwester der Schauung, die in Erscheinung tritt, wenn man wegen Übermüdung, Ablenkung oder Schock (Unfallgeschehen) "neben sich steht" und Alltags-Ulrich I "auf zwei Kanälen" (fast) gleichzeitig sowohl der eigenen Wahrnehmung als auch der Wahrnehmung des Ulrich II gewahr wird. Weniger Tolle-mäßig kann ich das leider nicht formulieren.

Soll heißen, eine Schauung, an die man sich zu beliebigen Zeiten VOR deren Eintreffen erinnern kann, lässt sich nicht so leicht wegerklären wie ein Déjà-vu, bei dem die annähernde Gleichzeitigkeit die Ausrede von falsch verdrahteten Synapsen erlaubt.
Ich weiß, dass dies eher für eine Einweisung taugt als für eine Definition mit Pschyrembel-Qualität.

Das Schlüsselwort lautet jedoch: Nichtgelbschneeessen.

Wie werde ich das Bild in meinem Kopf wieder los, Pferdchen-san?

Ist das ein Remis-Angebot?

Diese Gönnerhaftigkeit steht mir nicht zu. In der Frage Newton/Leibniz schlage ich vor, ein eindeutiges Gottesurteil abzuwarten.

Ich hingegen kann dir anbieten: eine Bibel der Zeugen Jehovas oder: Der Regenbogenfisch stiftet Frieden.

Danke, ich bleibe bei gräten-freien Fischstäbchen.

Gruß
Ulrich

"Schluckauf" oder gehts weiter?

rauhnacht, Mittwoch, 12.09.2018, 22:13 vor 2051 Tagen @ Ulrich (4859 Aufrufe)

Hallo ihr zwei,

Déjà-vu heißt "schonmal-gesehen" und bedeutet auch genau selbiges. Sprich, ich hab dein unterhaltsames Geschreibsel von gestern schon einmal gesehen. Und ebenso den Heidschnuckenbock im baphometgleichen monochromen Rorschach-Stil. Für ganze 5 Sekunden.


habe es immer noch nicht begriffen: "schon einmal gesehen" klingt so vage wie aus dem Drehbuch von "12 Monkeys".
Gestern verstand ich Dein "Ich habe grade ein Déjà-vu, wie ich lese: Vor langer Zeit ..." so, als ob es sich um ein gleichzeitiges Déjà-vu handeln würde, was aber unter Neurophysiologen als Fehlleistung des Gedächtnisses gilt, auch wenn es lustig ist.
Jetzt liest sich das für mich eher so, als ob Du Dich während des Lesens an eine vorausgehende Sequenz von 5 Sekunden erinnert hast, nach Forum-vereinbartem Sprachgebrauch sowas wie eine Schauung.
Meine Frage ist weniger spitzfindig als man das von mir gewohnt ist und es läuft auch nicht darauf hinaus, wissen zu wollen, ob Du Deiner Zeit nun um Sekunden oder gar Tage voraus bist. Nach meinem Verständnis ist das als Gedächtnis-Fehlleistung diskreditierte Déjà-vu die kleine Stiefschwester der Schauung, die in Erscheinung tritt, wenn man wegen Übermüdung, Ablenkung oder Schock (Unfallgeschehen) "neben sich steht" und Alltags-Ulrich I "auf zwei Kanälen" (fast) gleichzeitig sowohl der eigenen Wahrnehmung als auch der Wahrnehmung des Ulrich II gewahr wird. Weniger Tolle-mäßig kann ich das leider nicht formulieren.

Soll heißen, eine Schauung, an die man sich zu beliebigen Zeiten VOR deren Eintreffen erinnern kann, lässt sich nicht so leicht wegerklären wie ein Déjà-vu, bei dem die annähernde Gleichzeitigkeit die Ausrede von falsch verdrahteten Synapsen erlaubt.
Ich weiß, dass dies eher für eine Einweisung taugt als für eine Definition mit Pschyrembel-Qualität.

Zum Deja-vu mal einhakend:

Ich hatte mal als junge Frau eine Zeit mit Häufungen solcher Ereignisse. Erlernt, das dies „Ersatz“-schaltungen des Gehirns, ähnelnd dem Schluckauf seien, war ich gewillt zu glauben, wenn auch skeptisch. Und so machte ich mit einer Freundin aus, wenn es wieder einmal passiert, bei ihr oder mir, erzählen wir ganz schnell, was da dann passiert laut De ja-vu.

Und dann konnte ich tatsächlich beim nächsten Mal in Gemeinschaft mit ihr, den Weg nach der nächsten Straßenecke nach rechts mit Besonderheiten sehr konkret beschreiben. In einem uns beiden unbekannten Gebiet.

Ansonsten war da gar nix im Sinne „Schauungen“ als Zukunftsmitteilung mit interpretierbaren Gehalt oder so und alles war kein bisschen besonders, außer eben unserer Aufmerksamkeit für diese
Besonderheit im Wahrnehmungskatalog.

Und darum glaube ich, es gibt De ja- vu`s in Form von „Schluckauf“- verschaltungen und eben auch anders im Sinne von Präkognition.

Nur mal so als Anmerkung! Könnt ja sein, dass auch Pferdchen dies hier nicht nur als Erheiterungsbühne für Worttänzchen hält, welche ich auch gelegentlich hübsch zu lesen finde, sondern mal die „Butter bei de Fische“ nicht so ganz vergisst.

Freundliche Grüße
Rauhnacht

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Déjà-vu für Anfänger

und, Freitag, 14.09.2018, 14:20 vor 2050 Tagen @ Ulrich (4821 Aufrufe)

Hallo Ulrich,

habe es immer noch nicht begriffen:

Ah, verstehe, du hattest noch nie ein Déjà-vu. Nun denn, ich hab das Phänomen, wie ich es aus meiner eigenen Anschauung kenne, mal auseinandergenommen und versuche es dir zu erklären. Das wird lang.

"schon einmal gesehen" klingt so vage wie aus dem Drehbuch von "12 Monkeys".

Der Film ist grässlich und unansehnlich. Außerdem ist er inhaltlich von Déjà-vus so weit entfernt wie Petunientöpfe von Pottwalen.

Gestern verstand ich Dein "Ich habe grade ein Déjà-vu, wie ich lese: Vor langer Zeit ..." so, als ob es sich um ein gleichzeitiges Déjà-vu handeln würde, was aber unter Neurophysiologen als Fehlleistung des Gedächtnisses gilt, auch wenn es lustig ist.
Jetzt liest sich das für mich eher so, als ob Du Dich während des Lesens an eine vorausgehende Sequenz von 5 Sekunden erinnert hast, nach Forum-vereinbartem Sprachgebrauch sowas wie eine Schauung.

Weder noch. Da habe ich mich wohl zu umgangssprachlich ausgedrückt, da ich vergessen hatte, dass nicht jeder eigene Déjà-vus hat. Es handelte sich bei meinem Baphomet-Déjà-vu um ein Gefühl des Schonmalgesehens im Nachhinein, aber fast gleichzeitig. Ungefähr so gleichzeitig, als ob ich dir den Anfang eines Witzes erzähle und du sogleich sagst: "Den kenn ich schon." Ist diese Erkenntnis des Schonkennens nun gleichzeitig oder im Nachhinein? Umgangssprachlich gleichzeitig, aber ich würde sagen, in Wirklichkeit im Nachhinein, denn du musst dir ja wenigstens die ersten paar Worte des Witzes angehört haben, um beurteilen zu können, ob du ihn kennst oder nicht. Es fühlt sich aber nahezu gleichzeitig an, denn die gefühlte Gegenwart (wie ich in der Bildzeitung einmal las) dauert 3 Sekunden, also so lang wie der Anfang eines Witzes oder der Beginn eines Déjà-vus, von dem man dann im Nachhinein sagt: "Ich hab grade ein Déjà-vu."
Um es einfacher auszudrücken: Gleichzeitige und im Nachhinein empfundene Déjà-vus sind in meinen Augen als äquivalent anzusehen, da beide genau genommen Im-Nachhinein-Déjà-vus sind (weil echte Gleichzeitigkeit des Erkennens und Aussprechens sowieso eine schwierige, wenn nicht gar unmögliche Sache ist). Die meisten Déjà-vus, die ich hatte, sind von dieser Im-Nachhinein-Sorte und dauerten immer schätzungsweise 5-10 Sekunden.

Es gibt aber auch das Gegenteil, nämlich Im-Voraus-Déjà-vus, bei denen man sich daran erinnert, was gleich, also in den nächsten Sekunden passieren wird. Sowas ist mal einem meiner Kinder passiert: Das Kind fuhr mit dem Fahrrad auf redliche Weise zur Schule, hielt sich tunlichst rechts auf der Fahrbahn, zu seiner Rechten eine Reihe parkender Autos, wie so oft. Plötzlich macht ein unlöblicher Vollidiot unerfreulicherweise seine Türe auf der Fahrerseite auf - ungefähr so wie im 7. Sinn in Minute 1:59 gezeigt wird, nur dass der Übeltäter ganz klischeewidrig ein Mann war. Da mein Kind eine hochrühmliche Vollbremsung machte, ist jedoch nichts passiert. Als das wohlerzogene Kind mir von dem Vorfall erzählte, sagte es, es hätte schon kurz zuvor irgendwie gewusst, dass gleich die Autotür aufgeht und dass es nur hierdurch in die Lage versetzt war, eine erfolgreiche Vollbremsung zu vollführen, welche es ansonsten nie hätte zustandebringen können. Dabei muss es sich um maximal 1-2 Sekunden, wenn nicht eher um Sekundenbruchteile des "Vorherwissens, was gleich kommt" gehandelt haben. Ja, das könnte man dann wohl als eine Art Ultrakurzzeitschauung bezeichnen (in Anlehnung an den psychologischen Begriff des Ultrakurzzeitgedächtnisses, welches eine Kapazität von bis zu 2 Sekunden hat.)

Und jetzt halt dich fest - es gibt sogar beides in einem. Also ein Déjà-vu, bei dem man sowohl rückblickend über die letzten paar Sekunden sagt "ah, kenn ich schon" als auch voraussehend über die künftigen 2-3 Sekunden sagen kann "ich weiß genau, was jetzt gleich kommt". Stell dir vor, du würdest einen Filmausschnitt wie diesen erheiternden in- und auswendig kennen, weil du ihn schon 100x gesehen hast. Beim 101. Mal wirst du sicherlich spätestens bei Sekunde 0:03 sagen können "das Gesehene kenn ich schon" und zugleich "ich weiß, was jetzt kommt". Déjà-vus dieser Art sind (bei mir) die längsten und seltensten, dauern etwa 15-20 Sekunden und kamen mir im ganzen bisherigen Leben höchstens 4-5x unter.

Meine Frage ist weniger spitzfindig als man das von mir gewohnt ist und es läuft auch nicht darauf hinaus, wissen zu wollen, ob Du Deiner Zeit nun um Sekunden oder gar Tage voraus bist. Nach meinem Verständnis ist das als Gedächtnis-Fehlleistung diskreditierte Déjà-vu die kleine Stiefschwester der Schauung

Deine löbliche Spitzfindigkeit ist hier absolut angebracht und aus deinem hartnäckigen Nachfragen schließe ich, dass du zu jenen Leuten gehörst, die noch nie ein Déjà-vu erfahren haben, während rauhnacht wiederum ganz genau weiß, wovon ich rede und ich wiederum anhand ihrer Beschreibung ganz sicher sagen kann, dass sie Déjà-vus aus eigener Anschauung kennt. Ich hab mal durch Befragung meiner Mitmenschen festgestellt, dass das Verhältnis der Déjà-vu-Kenner zu den Déjà-vu-Nichtkennern in etwa bei 50:50 liegt. Déjà-vus zu haben scheint demnach nicht besonders außergewöhnlich zu sein. Keine zu haben aber auch nicht. Bei Déjà-vus ist man niemals Tage voraus, es handelt sich (bei mir und allen, die ich kenne) stets um Zeiträume von einigen Sekunden. Vielleicht mag es Leute geben, die tagelang andauernde oder Tage im voraus stattfindende "Déjà-vus" haben. Das wäre aber höchst ungewöhnlich und nicht das, was von Déjà-vu-Kennern üblicherweise unter dem Phänomen Déjà-vu verstanden wird. Das wäre dann wohl eher eine richtige Schauung.

, die in Erscheinung tritt, wenn man wegen Übermüdung, Ablenkung oder Schock (Unfallgeschehen) "neben sich steht"

Nein, so ist es nicht. Übermüdung, Ablenkung oder Schock sind (bei mir) niemals Ursache eines Déjà-vus gewesen. Déjà-vus treten stets aus heiterem Himmel während völlig normaler, langweiliger Alltagstätigkeiten auf - ohne jegliche erkennbare Ursache.

und Alltags-Ulrich I "auf zwei Kanälen" (fast) gleichzeitig sowohl der eigenen Wahrnehmung als auch der Wahrnehmung des Ulrich II gewahr wird. Weniger Tolle-mäßig kann ich das leider nicht formulieren.

Ich habe bisher noch nicht herausgefunden, wodurch Déjà-vus verursacht werden, warum die einen Menschen Déjà-vu-Erfahrung haben und die anderen nicht und wie man Déjà-vus willentlich hervorrufen könnte. Es scheint keine erkennbare Ursache, keinen gemeinsamen Nenner zu geben. Auffällig ist jedoch, dass Déjà-vus in der Kindheit und Jugend tendenziell häufiger auftreten als im Erwachsenenalter. Ob der Zusammenhang von Alter und Häufigkeit linear, exponentiell oder logarithmisch ist, habe ich allerdings nicht eruiert. Ich kann jedenfalls für mich nur grob überschlagen: je jünger ich war, umso kürzer waren die Intervalle zwischen den Déjà-vus, manchmal nur Tage, später Wochen, inzwischen sind es Jahre. Warum ich grade jetzt nach langer Zeit mal wieder ein Déjà-vu hatte, dazu habe ich nur Vermutungen.

Soll heißen, eine Schauung, an die man sich zu beliebigen Zeiten VOR deren Eintreffen erinnern kann, lässt sich nicht so leicht wegerklären wie ein Déjà-vu, bei dem die annähernde Gleichzeitigkeit die Ausrede von falsch verdrahteten Synapsen erlaubt.

Das ist korrekt. Deshalb trägt ersteres ja auch den rühmlichen Namen Schauung und zweiteres nur die läppische Bezeichnung Déjà-vu.

Ich weiß, dass dies eher für eine Einweisung taugt als für eine Definition mit Pschyrembel-Qualität.

Mit dem Gefühl der Einweisungstauglichkeit kann ich umgehen. Kommt es doch zwischen Déjà-vu-Kennern und Déjà-vu-Nichtkennern regelmäßig zu Missverständnissen, wenn das Phänomen Déjà-vu und dessen Eigenschaften den beiden Gesprächspartnern nicht bekannt sind.
Beispielsweise gab es in meiner Kindheit und Jugend häufig Gespräche etwa folgender Art (beispielhaft, nicht anekdotisch):

Ich mache als 8-jähriges Kind mit meinen Eltern im Mai einen Ausflug in den Zoo und sage plötzlich wie vom Donner gerührt: "Ich war hier schonmal!"
Eltern: "Ja sicher warst du hier schonmal. Wir waren doch erst letzten August hier."
Ich: "Nein, ich meine, ich war hier schonmal und habe auch ein Eis gegessen, genau so wie jetzt."
Eltern: "Ja klar. Bestimmt hattest du letztes Mal auch ein Eis."
Ich: "Neiiiin. Ich meine doch, ich war hier schonmal, wo ich 8 war, so wie jetzt."
Eltern: "Unsinn, im August warst du doch erst 7.
Ich: "Aber ich hab das schonmal erlebt, dass ich mit 8 im Zoo war und genau dieses Eis gegessen hab.
Eltern: "Wann soll das denn gewesen sein??? "
Ich: "Weiß ich nicht, aber ich kann mich erinnern, dass ich das alles hier schonmal erlebt hab."
Eltern: ????

Oder beispielsweise wie folgt - einige Jahre später, vielleicht mit 20:
Ich unterhalte mich mit einer Freundin über völlig Belangloses, wie das Wetter, Gardinenmuster oder Männer.
Mitten im Gespräch sage ich völlig verdattert zu ihr: "Ich wusste, dass du das jetzt sagen würdest."
Freundin: "Ja, du kennst mich ja auch allzu gut."
Ich: "Nein, ich meine damit, ich wusste vorher, dass du grade eben den Satz XY sagen würdest."
Freundin: "Ich sag ja, du kennst mich halt. Du hättest das doch genauso gesagt."
Ich: "Das hat nichts mit gut kennen zu tun. Selbst wenn ich dich nicht kennen würde, hätte ich gewusst, dass du den Satz XY sagen würdest, schon bevor du ihn gesagt hast."
Freundin: Hä???

Das war schon manchmal ein wenig frustrierend, so gar nicht verstanden zu werden. Stell dir vor, Träume wären etwas sehr ungewöhnliches, so dass es Menschen gäbe, die nicht wissen, was Träume sind und auch noch nie etwas davon gehört haben, dass andere Menschen träumen. Wenn du so jemandem erzählen müsstest, dass du nachts hin und wieder ein anderes Leben in deinem Kopf führst und dort wirre Geschichten erlebst, würden sie dich für komplett ballaballa erklären. Ähnlich ist es mit dem Déjà-vu. Wie soll man jemandem erklären, der es noch nie in eigener Anschauung erfahren hat, dass es Situationen gibt, bei denen man die absolute Gewissheit hat, sie schon einmal gesehen, oder besser gesagt schon einmal erlebt zu haben? Ein Déjà-vu fühlt sich für eine Sequenz von einigen Sekunden so an, als hätte man sein Leben, genau dieses Leben, schon einmal gelebt. Die ersten Déjà-vus, die man hat, sind dementsprechend schockierend. Später gewöhnt man sich an das Phänomen und findet es ziemlich lustig, wenngleich rätselhaft. Wenigstens habe ich irgendwann herausgefunden, dass es für dieses Schonmal-erlebt-Gefühl einen Namen gibt und dass sich dieser Erscheinung bestimmte Charakteristika zuschreiben lassen, die immer erfüllt werden:

- Das erste und wichtigste: es handelt sich immer um völlig, völlig belanglose Alltagssituationen, nichts Weltbewegendes, nichts Katastrophales, aber auch nichts besonders Tolles. Nichts was auch nur irgendwie der Erwähnung wert wäre. Déjà-vus beinhalten grundsätzlich Begebenheiten, die täglich passieren oder zumindest täglich passieren könnten. Beispielsweise: Man bindet sich die Schuhe zu, geht anschließend aus dem Haus und begegnet der geschwätzigen Nachbarin, der man notgedrungen zuhören muss, ob man will oder nicht. Oder man sitzt bei den Schwiegereltern auf dem Sofa und wünscht sich, dass endlich Abend werde, während die Katze kotzt und die Schwägerin sich die Nägel lackiert. Oder man wundert sich beim Blick auf die Anrufliste, warum Callcenter aus Afrika ständig bei einem anrufen und woher sie überhaupt die streng gehütete Handynummer Mobiltelefonnummer haben. Absolut banale Sachen eben.
- Das zweite wichtige Kriterium: ein Déjà-vu findet im vollen Wachzustand statt. Es hat nichts mit Träumen, Trance, Halbschlaf oder Visionen o. ä. zu tun.
- Déjà-vu und Ereignis stehen in einem unmittelbaren zeitlichen Zusammenhang. Es gibt keinen signifikanten zeitlichen Abstand dazwischen.
- Die Dauer eines Déjà-vus beträgt meist <10 Sekunden, bisweilen bis zu 15 oder 20 Sekunden, aber niemals wesentlich länger.
- Das Eintreten eines Déjà-vus ist weder willentlich hervorrufbar noch verhinderbar.
- Das Déjà-vu einer bestimmten Situation ist nicht reproduzierbar. Jedes Déjà-vu erlebt man genau einmal. Es ist keine Zeitschleife, die sich mehrfach wiederholt.

Das ist freilich alles nur die Auswertung meiner eigenen Erfahrungen. Wer andere Déjà-vu-Erfahrungen gemacht hat, möge sich äußern und widersprechen.

Wie werde ich das Bild in meinem Kopf wieder los, Pferdchen-san?

Ganz einfach, Ulrich-san: nicht an Nichtgelbschneeessen denken. :rotfl:
Falls du das nicht schaffst, kann ich dir gerne ein neues erbauliches Bild über Nichtgelbschneeessen drüber bügeln. Beispielsweise diese treuherzigen Kleinpferde, die du so gerne magst, sie sind gar putzig anzusehen:
[image]

Ist das ein Remis-Angebot?


Diese Gönnerhaftigkeit steht mir nicht zu. In der Frage Newton/Leibniz schlage ich vor, ein eindeutiges Gottesurteil abzuwarten.

Wie überaus entgegenkommend. :-) :flower:

Ich hingegen kann dir anbieten: eine Bibel der Zeugen Jehovas oder: Der Regenbogenfisch stiftet Frieden.


Danke, ich bleibe bei gräten-freien Fischstäbchen.

Du liest Fischstäbchen??? Und auch noch gräten-freie? In welcher Augurenschule lernt man das denn?

Erstaunte Grüße
Pferdchen (jetzt anständig im Forum inkarniert mit dem klangvollen Namen und)

Déjà-vus "und" Warnungen

rauhnacht, Freitag, 14.09.2018, 19:09 vor 2049 Tagen @ und (4772 Aufrufe)
bearbeitet von rauhnacht, Freitag, 14.09.2018, 19:15

Hallo und - (Da hast Du Dir aber einen übel interpretierbaren "und" ungelenk einzufügenden Namen? für Deine Inkarnation zum Hauptthema des Forums einfallen lassen.)

Es gibt aber auch das Gegenteil, nämlich Im-Voraus-Déjà-vus, bei denen man sich daran erinnert, was gleich, also in den nächsten Sekunden passieren wird. Sowas ist mal einem meiner Kinder passiert: Das Kind fuhr mit dem Fahrrad auf redliche Weise zur Schule, hielt sich tunlichst rechts auf der Fahrbahn, zu seiner Rechten eine Reihe parkender Autos, wie so oft. Plötzlich macht ein unlöblicher Vollidiot unerfreulicherweise seine Türe auf der Fahrerseite auf - ungefähr so wie im 7. Sinn in Minute 1:59 gezeigt wird, nur dass der Übeltäter ganz klischeewidrig ein Mann war. Da mein Kind eine hochrühmliche Vollbremsung machte, ist jedoch nichts passiert. Als das wohlerzogene Kind mir von dem Vorfall erzählte, sagte es, es hätte schon kurz zuvor irgendwie gewusst, dass gleich die Autotür aufgeht und dass es nur hierdurch in die Lage versetzt war, eine erfolgreiche Vollbremsung zu vollführen, welche es ansonsten nie hätte zustandebringen können. Dabei muss es sich um maximal 1-2 Sekunden, wenn nicht eher um Sekundenbruchteile des "Vorherwissens, was gleich kommt" gehandelt haben. Ja, das könnte man dann wohl als eine Art Ultrakurzzeitschauung bezeichnen (in Anlehnung an den psychologischen Begriff des Ultrakurzzeitgedächtnisses, welches eine Kapazität von bis zu 2 Sekunden hat.)

Für mich hört sich die Beschreibung eher als "Warnung" an.

Und jetzt halt dich fest - es gibt sogar beides in einem. Also ein Déjà-vu, bei dem man sowohl rückblickend über die letzten paar Sekunden sagt "ah, kenn ich schon" als auch voraussehend über die künftigen 2-3 Sekunden sagen kann "ich weiß genau, was jetzt gleich kommt". Stell dir vor, du würdest einen Filmausschnitt wie diesen erheiternden in- und auswendig kennen, weil du ihn schon 100x gesehen hast. Beim 101. Mal wirst du sicherlich spätestens bei Sekunde 0:03 sagen können "das Gesehene kenn ich schon" und zugleich "ich weiß, was jetzt kommt". Déjà-vus dieser Art sind (bei mir) die längsten und seltensten, dauern etwa 15-20 Sekunden und kamen mir im ganzen bisherigen Leben höchstens 4-5x unter.

Ich würde das herausstechend als "gefühlt eben schon mal erlebt" bezeichnen. Eben nicht,wie ein z.B. kurzer Blick oder inneres Wissen oder Wortwarnungen zur Winzzukunft direkt voraus. Bei Warnungen, Schauungen ist das Gefühl des mir fremden vorherrschend, wie ein Film, Worte anderer, ein Zuruf. UND eben noch nicht erlebt!

, die in Erscheinung tritt, wenn man wegen Übermüdung, Ablenkung oder Schock (Unfallgeschehen) "neben sich steht"


Nein, so ist es nicht. Übermüdung, Ablenkung oder Schock sind (bei mir) niemals Ursache eines Déjà-vus gewesen. Déjà-vus treten stets aus heiterem Himmel während völlig normaler, langweiliger Alltagstätigkeiten auf - ohne jegliche erkennbare Ursache.

Ja.


Ich habe bisher noch nicht herausgefunden, wodurch Déjà-vus verursacht werden, warum die einen Menschen Déjà-vu-Erfahrung haben und die anderen nicht und wie man Déjà-vus willentlich hervorrufen könnte. Es scheint keine erkennbare Ursache, keinen gemeinsamen Nenner zu geben. Auffällig ist jedoch, dass Déjà-vus in der Kindheit und Jugend tendenziell häufiger auftreten als im Erwachsenenalter. Ob der Zusammenhang von Alter und Häufigkeit linear, exponentiell oder logarithmisch ist, habe ich allerdings nicht eruiert. Ich kann jedenfalls für mich nur grob überschlagen: je jünger ich war, umso kürzer waren die Intervalle zwischen den Déjà-vus, manchmal nur Tage, später Wochen, inzwischen sind es Jahre. Warum ich grade jetzt nach langer Zeit mal wieder ein Déjà-vu hatte, dazu habe ich nur Vermutungen.

Ja, ich meine auch, dass dies im allgemeinen bei Kindern und jungen Menschen häufiger auftritt. Witzigerweise kann ich erinnern, das die überaus seltenen De ja-vus meiner letzten Jahre stets irgendwie ulkig waren. Leider weiß ich die Begebenheiten im Detail nicht mehr.Ich weiß aber, dass mich die Komik der "schon gefühlt erlebten" Situation zum Lachen brachte. Im übrigen ist dies Vergessen eines der wichtigsten Unterscheidungsmerkmale zu Warnungen oder Schauungen. Gewöhnliche zumindest sind so banal alltäglich, dass man sie sich nicht merkt.

Soll heißen, eine Schauung, an die man sich zu beliebigen Zeiten VOR deren Eintreffen erinnern kann, lässt sich nicht so leicht wegerklären wie ein Déjà-vu, bei dem die annähernde Gleichzeitigkeit die Ausrede von falsch verdrahteten Synapsen erlaubt.

Schauungen und Warnungen fehlt das Gefühl des "schon mal erlebt" völlig. Und selbst, wenn dann die Sequenz dessen dann in der Realität eintritt, fühlt sich das kein bisschen so an, als hätte ich das schon erlebt. Eben NICHT so:

Ein Déjà-vu fühlt sich für eine Sequenz von einigen Sekunden so an, als hätte man sein Leben, genau dieses Leben, schon einmal gelebt.

Genau diese Szene, schon einmal gelebt.

- Das erste und wichtigste: es handelt sich immer um völlig, völlig belanglose Alltagssituationen, nichts Weltbewegendes, nichts Katastrophales, aber auch nichts besonders Tolles. Nichts was auch nur irgendwie der Erwähnung wert wäre.Absolut banale Sachen eben.
- Das zweite wichtige Kriterium: ein Déjà-vu findet im vollen Wachzustand statt. Es hat nichts mit Träumen, Trance, Halbschlaf oder Visionen o. ä. zu tun.
- Déjà-vu und Ereignis stehen in einem unmittelbaren zeitlichen Zusammenhang. Es gibt keinen signifikanten zeitlichen Abstand dazwischen.
- Die Dauer eines Déjà-vus beträgt meist <10 Sekunden, bisweilen bis zu 15 oder 20 Sekunden, aber niemals wesentlich länger.
- Das Eintreten eines Déjà-vus ist weder willentlich hervorrufbar noch verhinderbar.
- Das Déjà-vu einer bestimmten Situation ist nicht reproduzierbar. Jedes Déjà-vu erlebt man genau einmal. Es ist keine Zeitschleife, die sich mehrfach wiederholt.

Das ist freilich alles nur die Auswertung meiner eigenen Erfahrungen. Wer andere Déjà-vu-Erfahrungen gemacht hat, möge sich äußern und widersprechen.

In Deiner Auflistung hast Du eben DEN markanten Punkt des "schon einmal gelebt"Fühlens weg gelassen. Vielleicht wegen des Erlebnisses Deines Sohnes. Ich meine, dies war eine "Warnung". Zudem es sich auch um eine typische Szene für so etwas handelt: "Warnung", Gefahr, Handlung.
Klassische De ja vus beinhalten gar keine Warnung, es ist ja auch läppisch und alltäglich, was passiert. In diesen Szenen erlebt man meines Wissens keine Gefahr oder Unfall ect.

Ich meine, sofern De ja- vus nicht "Schluckaufverschaltungen" im Hirn sind, welche es m.E durchaus gibt und zwar in Mehrzahl, ist solches eines von mehreren Phänomenen zur Wahrnehmungsfähigkeit über Raum und Zeit hinweg. Wenn auch nur über Winzräume und Zeiten.

Viele Grüße
Rauhnacht

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Methodik

und, Samstag, 15.09.2018, 22:56 vor 2048 Tagen @ rauhnacht (4706 Aufrufe)

Hallo rauhnacht,

In Deiner Auflistung hast Du eben DEN markanten Punkt des "schon einmal gelebt"Fühlens weg gelassen.

Du musst unterscheiden zwischen Definition und Eigenschaften/Charakteristika.
Definition: Ein Déjà-vu ist sekundenlang andauerndes Gefühl, die gegenwärtige Situation des gegenwärtigen Lebens schon einmal gelebt zu haben.
Eigenschaften: Liste mit Dauer, Umständen, Hervorrufbarkeit, Inhalt etc.

Ich meine, dies war eine "Warnung". Zudem es sich auch um eine typische Szene für so etwas handelt: "Warnung", Gefahr, Handlung.
Klassische De ja vus beinhalten gar keine Warnung,

Ich verstehe grad nicht, aus welchem mir unbekannten Kontext du den Begriff "Warnung" nimmst. Gibt es diesen Begriff in der hier üblichen Forenterminologie? Wie definierst du "Warnung"? Woher soll "Warnung" kommen? "Warnung" scheint mir so beliebig aus der Luft gegriffen, könnte es nicht auch eine verspätete Geburtstagsgratulation sein? Woher weißt du, dass jemand warnen will? Wer warnt? Schutzengel? Luftschokolade? Bahnhof? :ahnungslos:

es ist ja auch läppisch und alltäglich, was passiert. In diesen Szenen erlebt man meines Wissens keine Gefahr oder Unfall ect.

Ja, das Fahrradbeispiel war ein blödes Beispiel, wie ich jetzt sehe. Es gibt, d.h. ich kenne auch Im-Voraus-Déjà-vus ohne Gefahr. Hätte ich mal lieber das mit der Steuererklärung genommen.

Gruß,
und

Und weiteres zu "Warnungen"

rauhnacht, Sonntag, 16.09.2018, 20:14 vor 2047 Tagen @ und (4793 Aufrufe)

Hallo und

In Deiner Auflistung hast Du eben DEN markanten Punkt des "schon einmal gelebt"Fühlens weg gelassen.


Du musst unterscheiden zwischen Definition und Eigenschaften/Charakteristika.
Definition: Ein Déjà-vu ist sekundenlang andauerndes Gefühl, die gegenwärtige Situation des gegenwärtigen Lebens schon einmal gelebt zu haben.
Eigenschaften: Liste mit Dauer, Umständen, Hervorrufbarkeit, Inhalt etc.

Nö, muss ich nicht. Deine Aufteilung in Definition und Eigenschaften erscheinen mir recht willkürlich. DAS entscheidende Merkmal, Eigenschaft eines "Déjà-vu ist" DAS "sekundenlang andauerndes Gefühl, die gegenwärtige Situation des gegenwärtigen Lebens schon einmal gelebt zu haben."

Und eben dieses ist ein Besondernheit UND tritt bei Warnungen, Schauungen NICHT auf.

So mal kurz zu den neurologisch vermuteten Vorgängen:
Schluckauf ist ein Reflex, also eine unwillkürliche, stereotype Reaktion des Nervensystems auf einen Reiz. Und das Ergebnis dessen dauert dann einige Zeit fort, ohne dass der auslösende Reiz fortdauert.

De ja vu ist auch eine Ver- Fehl;- schaltung im neuronalen Geschehen, wodurch ein Wahrnehmungsreiz ,warum auch immer, im Erinnerungszentrum „ankommt“, obwohl er da „eigentlich“ nicht hingehört. Und das Ergebnis dessen , eben dieses „schon erlebt zu haben“ dauert dann einige kurze Zeit fort.

Was natürlich NICHT bedeutet, dass man sich dann in solch Momenten wirklich! Daran erinnern könnte, was gleich geschehen wird, sondern lediglich das Gefühl Jetzt, jetzt, jetzt des „schon erlebt“ hat. Eben wie beim Schluckauf, der Reiz war – die Symptomatik der Verschaltung bleibt noch für kurze Zeit.

Bei solch einem Geschehen ist es definitiv UNMÖGLICH sich tatsächlich an die gleich eintretende Zukunft zu erinnern, das Gefühl betrifft nur die Gegenwart, jetzt,jetzt,jetzt.

Ich hab eben noch mal kurz geguckt, was das Netz heut zu Tage so dazu ausspuckt und da finden sich sogar meine „angenehm belustigenden“ Erlebnisse der letzten Jahre.
Was ich dann schon wieder witzig finde, das war mir nämlich bis dato unbekannt.
Laut der Epilepsieforschung ist der Ort der „Verschaltung“ im Schläfenlappen und dann ergeben sich:
Fokale Anfälle mit psychischer Symptomatik
*Traumartiges Erleben der Umwelt
*Erinnerungstäuschungen, Gefühl ungewöhnlicher Vertrautheit (déjavu) oder Fremdheit (jamaisvu)
*Veränderung des Zeiterlebens
*Zwangsgedanken
*Denkunfähigkeit
*Ungewöhnliche gefühlsmässige Tönung der Umwelt (angenehm belustigend oder auch ganz im Gegenteil)
*Gefühl erhöhter Bewusstseinshelligkeit, „Offenbarungsempfindungen“, mystisch, transzendente Empfindungen (sehr selten)

( Was niemanden bekümmern muss. Ähnlich unbedenklich wie Schluckauf, solange das nicht pathologisch wird.)

Ich meine, dies war eine "Warnung". Zudem es sich auch um eine typische Szene für so etwas handelt: "Warnung", Gefahr, Handlung.
Klassische De ja vus beinhalten gar keine Warnung,


Ich verstehe grad nicht, aus welchem mir unbekannten Kontext du den Begriff "Warnung" nimmst. Gibt es diesen Begriff in der hier üblichen Forenterminologie? Wie definierst du "Warnung"? Woher soll "Warnung" kommen? "Warnung" scheint mir so beliebig aus der Luft gegriffen, könnte es nicht auch eine verspätete Geburtstagsgratulation sein? Woher weißt du, dass jemand warnen will? Wer warnt? Schutzengel? Luftschokolade? Bahnhof? :ahnungslos:

Uh, forumstechnisch ist eine Warnung eine Schauung, die zu ungenau, zu unklar war, weil z.B. nur knappe Worte "langsam, langsam", so dass sich die Katze nicht in den Schwanz beißt und der vorgewarnte Probant in der Lage ist entsprechend der Warnung auf seine nächste Zukunft zu reagieren. Komplexe Schauungen mit genauerer und weiterem Ablauf gesehen, sind laut ähm? Forumsdefinition determiniert- huch! so ein zu treffen, wie geschaut. Ausnahmen wie die Straßenbahnschau bestätigen diese Regel. Die nicht meine ist, aber dieses Faß interessiert mich grad gar nicht.

Viel interessanter finde ich, wie kommt das denn so zu stande: "Schutzengel? Luftschokolade? Bahnhof?" Wie wäre es denn mit so ein bisschen De ja vu mit eben tatsächlich Wahrnehmungsreiz zur Zukunft, welches sich dann eben im Hirn zu manchmal nur knappen "sinnvollen" Konstrukten, wie Worten, kurzen Bildern ergänzt. Wie dies vom Gehirn ja auch in anderen Fällen möglich ist. Halbkreis wird zum Kreis. Wortbruchstück wird zum Wort. "Gefahr" wird zu "langsam, langsam" oder gar Bellen des Dackels.

Was eine Schwurbelspekulation wäre, WENN es eben nicht zahlreich bestätigte Fälle zu eben diesen "Warnungen" gäbe. Wie vielleicht bei Deinem Sohn.

es ist ja auch läppisch und alltäglich, was passiert. In diesen Szenen erlebt man meines Wissens keine Gefahr oder Unfall ect.


Ja, das Fahrradbeispiel war ein blödes Beispiel, wie ich jetzt sehe. Es gibt, d.h. ich kenne auch Im-Voraus-Déjà-vus ohne Gefahr. Hätte ich mal lieber das mit der Steuererklärung genommen.

Ach. Ich reite nur wieder auf Unterscheidungen rum. Für mich gibt es ja "Im-Voraus-Déjà- vus",abseits der allgemein Erklärung. Eigentlich ist das vermutlich auch nicht weiter wichtig und interessiert nur mich. Weil ich mich halt frage, wie da so manches ins Gehirn, Bewusstsein oder sonstwas spukt und dies eben bei Dackeln und Menschen."Schutzengel? Luftschokolade? Bahnhof?" oder einfach nur Fähigkeit mit Übersetzterschwierigkeiten?

Freundliche Grüße
Rauhnacht

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@rauhnacht

und, Montag, 17.09.2018, 13:48 vor 2047 Tagen @ rauhnacht (4680 Aufrufe)

Hallo rauhnacht,

Nö, muss ich nicht. Deine Aufteilung in Definition und Eigenschaften erscheinen mir recht willkürlich.

Ja freilich. Auch die Cantorsche Mengenlehre oder die Leibnizsche Notation sind willkürlich wie jedes System, innerhalb dessen man sich zu bewegen entscheidet. Ausschlaggebend ist allein, dass das System in sich stimmig und schlüssig ist, um sinnvolle Aussagen hervorzubringen. Wenn ich jetzt entscheide, nach Leibniz zu notieren und du nach Newton, dann können wir zwar wunderbar palavern - jedoch nicht sinnstiftend. Indes - weil es schön ist, kann ich damit leben. Für mich muss nicht immer alles Sinn ergeben. Sinnfreiheit ist Freiheit. Und Freiheit ist schön. q.e.d

So mal kurz zu den neurologisch vermuteten Vorgängen: [...]
Bei solch einem Geschehen ist es definitiv UNMÖGLICH sich tatsächlich an die gleich eintretende Zukunft zu erinnern, das Gefühl betrifft nur die Gegenwart, jetzt,jetzt,jetzt.
Ich hab eben noch mal kurz geguckt, was das Netz heut zu Tage so dazu ausspuckt [...]
*Traumartiges Erleben der Umwelt
*Erinnerungstäuschungen, Gefühl ungewöhnlicher Vertrautheit (déjavu) oder Fremdheit (jamaisvu)
*Veränderung des Zeiterlebens
*Zwangsgedanken
*Denkunfähigkeit
*Ungewöhnliche gefühlsmässige Tönung der Umwelt (angenehm belustigend oder auch ganz im Gegenteil)
*Gefühl erhöhter Bewusstseinshelligkeit, „Offenbarungsempfindungen“, mystisch, transzendente Empfindungen (sehr selten

Danke für die Zusammenfassung. Ja, dann weiß ich auch nicht... Das einzige, was mir davon bekannt vorkommt, ist die Denkunfähigkeit, die mich bisweilen heimsucht. Die äußert sich bei mir in einer inneren Stimme, die nichts anderes von sich geben kann als: "Hä? Wat?". Das kommt z.B. besonders oft vor, wenn hier astrologisch gefachsimpelt wird (ich kann grade mal die Sternzeichen aufsagen, das reicht aber wohl kaum für einen konstruktiven Beitrag). Auch wenn die hiesigen Herren philosophisch werden, forciert das in mir ein "Hä? Wat?"-Erlebnis, welches zudem mit merkwürdigen Minderwertigkeitskomplexen einhergeht, weil ich beispielsweise in Sachen Syntrometrie und Maximentelezentrik ("Hä? Wat?") einfach nicht mithalten kann.

Uh, forumstechnisch ist eine Warnung eine Schauung, die zu ungenau, zu unklar war, weil z.B. nur knappe Worte "langsam, langsam",

Ach soooo! "Hä? Wat?" ist demnach eine Warnung? Endlich mal ein Aha-Erlebnis.

so dass sich die Katze nicht in den Schwanz beißt und der vorgewarnte Probant in der Lage ist entsprechend der Warnung auf seine nächste Zukunft zu reagieren. Komplexe Schauungen mit genauerer und weiterem Ablauf gesehen, sind laut ähm? Forumsdefinition determiniert- huch! so ein zu treffen, wie geschaut.

Was, die Forumsdefinitionen hängen dem unlöblichen Determinismus an??? Ist es mir determiniert, die irgendwo nachzulesen? Determinismus geht ja mal gar nicht.

Ausnahmen wie die Straßenbahnschau bestätigen diese Regel.

Was zum Kuckuck ist eine Straßenbahnschau??? :lol: Bist du besoffen? Katze? Dackel? :rotfl:

Die nicht meine ist, aber dieses Faß interessiert mich grad gar nicht.
Viel interessanter finde ich, wie kommt das denn so zu stande: "Schutzengel? Luftschokolade? Bahnhof?"
Wie wäre es denn mit so ein bisschen De ja vu mit eben tatsächlich Wahrnehmungsreiz zur Zukunft, welches sich dann eben im Hirn zu manchmal nur knappen "sinnvollen" Konstrukten, wie Worten, kurzen Bildern ergänzt. Wie dies vom Gehirn ja auch in anderen Fällen möglich ist. Halbkreis wird zum Kreis. Wortbruchstück wird zum Wort.

Also du meinst, im obigen Fall sind die Wortbruchstücke falsch zusammengesetzt und es müsste eigentlich Schutz-Schokolade-Bahn heißen? Oder Luftschutzbahnhof? Schokoladenengelschutz?... Hä? Wat?

Was eine Schwurbelspekulation wäre, WENN es eben nicht zahlreich bestätigte Fälle zu eben diesen "Warnungen" gäbe.

Ja, diese Warnungen sind echt eine prima Erfindung. Man weiß genau Bescheid, was auf einen zukommt: Bahnhofschokoladenschutz. Jetzt muss ich die Symbolik nur noch deuten.

Ach. Ich reite nur wieder auf Unterscheidungen rum. Für mich gibt es ja "Im-Voraus-Déjà- vus",abseits der allgemein Erklärung. Eigentlich ist das vermutlich auch nicht weiter wichtig und interessiert nur mich. Weil ich mich halt frage, wie da so manches ins Gehirn, Bewusstsein oder sonstwas spukt und dies eben bei Dackeln und Menschen."Schutzengel? Luftschokolade? Bahnhof?"

Mit der Johannesoffenbarung an deiner Seite wirst auch du bald die Symbolik von Luftschutzschokolade verstehen.

oder einfach nur Fähigkeit mit Übersetzterschwierigkeiten?

Fähigkeit? Ach das war noch gar nichts, das kann ich noch viel besser: Straßenbahnschau? Ägypten? Brennsuppn?
Das ist einfach nur die Vorstufe zu "Hä? Wat?", wenn ich mich noch halbwegs artikulieren kann. Aber endlich versteht mich dann jemand. Danke rauhnacht.

Beste Grüße :waving:
und

Und nix weiteres

rauhnacht, Montag, 17.09.2018, 17:52 vor 2046 Tagen @ und (4669 Aufrufe)

Hallo,
"und" offensichtlich interessiert Dich das Thema Präkognition im allgemeinen gar nicht. Macht ja nichts, nur unterhalten brauch ich mich mit Dir ja dann dazu nicht. Deine Worttändeleien finde ich nervig und Inhalt gibts dann kaum.So wirds halt beim "Häh?" bleiben.:yes:

Wollt ich ja nur mal wissen.

Gruß
Rauhnacht

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@rauhnacht

und, Montag, 17.09.2018, 19:40 vor 2046 Tagen @ rauhnacht (4639 Aufrufe)

Hallo rauhnacht,

"und" offensichtlich interessiert Dich das Thema Präkognition im allgemeinen gar nicht.

Mich interessieren Schauungen. Steht doch ganz oben links auf der Webseite.

Macht ja nichts, nur unterhalten brauch ich mich mit Dir ja dann dazu nicht. Deine Worttändeleien finde ich nervig und Inhalt gibts dann kaum.So wirds halt beim "Häh?" bleiben.:yes:

Jo mei. Ich bin halt nicht Jesus. Deine Erwartungshaltung solltest du vielleicht generell mal überdenken.

Gruß
und

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Übel?

und, Samstag, 15.09.2018, 23:47 vor 2048 Tagen @ rauhnacht (4689 Aufrufe)

Hallo,

(Da hast Du Dir aber einen übel interpretierbaren "und" ungelenk einzufügenden Namen? für Deine Inkarnation zum Hauptthema des Forums einfallen lassen.)

Was ist so übel an und? Ich finde und prima. An und ist überhaupt nichts auszusetzen. Und ist ein redlicher Name. Und macht die Gehirnwindungen flexibel. Man muss dann nämlich ein bisschen überlegen, welches und gemeint ist. Aber du kannst und auch einfach weglassen, wenn und dich stört. Dann hast du aber auch keine additive Konjunktion mehr. Es sei denn, du verwendest stattdessen plus.

Gruß,
und

zu: Déjà-vu für Anfänger

Ulrich ⌂, München-Pasing, Samstag, 15.09.2018, 00:50 vor 2049 Tagen @ und (4696 Aufrufe)

Hallo und,

habe es immer noch nicht begriffen:

Ah, verstehe, du hattest noch nie ein Déjà-vu.

ah, verstehe, dann nenne ich das künftig anders, um meine Erlebnisse an Dein Verständnis anzupassen.

Danke für Deine ausführliche Antwort. Der Begriff Déjà vu ist offensichtlich "unbrauchbarer" als ich annahm, nicht nur hinsichtlich einer Definition als Abgrenzung zu Ähnlichem, aber Anderem, sondern auch bezüglich der Umstände und Merkmale. Wenn ich Deinen Beitrag, Rauhnachts Beitrag, meine Sicht der Dinge, das etablierte Erklärungsmodel von Neurologen und/oder Psychologen vergleiche, dann ergibt sich für mich keine gemeinsame Schnittmenge:

Bei Deiner ersten Kategorie ("im Nachhinein, aber fast gleichzeitig") sehe ich kein Kriterium, tatsächliche Gedächtnis-Täuschungen, Illusionen, auszuschließen.
Der zweiten Kategorie ("irgendwie gewusst") fehlt der "ablaufende Film" Deiner dritten Kategorie und gegenüber der ersten Kategorie unterscheidet sie sich durch "veränderten" Ablauf, womit "als-ob-schon-erlebt" also nicht zutrifft.
Deine "Und-jetzt-halt-dich-fest"-Kategorie ("Also ein Déjà-vu, bei dem man sowohl rückblickend über die letzten paar Sekunden sagt "ah, kenn ich schon" als auch voraussehend über die künftigen 2-3 Sekunden sagen kann "ich weiß genau, was jetzt gleich kommt".") ist die Variante, die ich als "echtes" Déjà-vu bezeichne.

Du liest Fischstäbchen??? Und auch noch gräten-freie? In welcher Augurenschule lernt man das denn?

In der Inuit-Schamanen-Schule. Das ist die I Ging-Variante für Eskimos, weil bei denen aus klimatischen Gründen keine Schafgarben-Stengel verfügbar sind und Münzen immer festfrieren. Nicht-Eingeweihte erkennst Du an ihrem frevelhaften Verhalten, Fischstäbchen zuerst mehrere Minuten in siedendem Fett zu foltern und dann einfach aufzuessen.

Gruß
Ulrich

p.s. und total offtopic:

"schon einmal gesehen" klingt so vage wie aus dem Drehbuch von "12 Monkeys".

Der Film ist grässlich und unansehnlich. Außerdem ist er inhaltlich von Déjà-vus so weit entfernt wie Petunientöpfe von Pottwalen.

Du meinst vermutlich, der Film erscheint Dir grässlich und unansehnlich.

Ja richtig, ich habe vergessen, Du vergisst sogar Filmtitel ;-)

Ich weiß, warum ich Halbsätzen, die mit "außerdem" beginnen instinktiv misstraue.
Der Rote Faden, die Evolution von "Petunientöpfen zu Pottwalen":

Terry Gilliam verwob die Themen Déjà vu, präkognitive Träume, Zeitschleife und Zeitreise und bezog sich dabei auf viele Elemente des Kurzfilms "La Jetée" (deutscher Titel: "Am Rande des Rollfelds") von Chris Marker, der als Vorlage für das Drehbuch diente.

"La Jetée" wiederum ist laut Chris Marker inspiriert von Hitchcocks "Vertigo – Aus dem Reich der Toten", in dem das Thema Déjà vu so zentral ist, dass Brian De Palma seinen Film "Schwarzer Engel", der ebenfalls von "Vertigo" inspiriert ist, deshalb ursprünglich "Déjà vu" nennen wollte.

Und weil Gilliam nicht blöd ist und weiß, dass man manchen Zuschauern auf die Sprünge helfen muss, hat er rückwärts den Sprung über "La Jetée" hinweg gemacht und in "12 Monkeys" eine Schlüsselszene aus "Vertigo" eingebaut, damit auch der letzte ... (zensiert) die Chance auf sein Aha-Erlebnis hat: https://www.youtube.com/watch?v=j-9fev--mxI

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Déjà-vu in Filmen --> Fehlanzeige

und, Samstag, 15.09.2018, 23:26 vor 2048 Tagen @ Ulrich (4658 Aufrufe)

Hallo Ulrich,

ah, verstehe, dann nenne ich das künftig anders, um meine Erlebnisse an Dein Verständnis anzupassen.

Wenn du uns an deinen Erlebnissen teilhaben ließest, müsstest du sie vielleicht nicht meinem Verständnis anpassen. Mein Verständnis kann deinen Erlebnissen durchaus entgegenkommen.

Wenn ich Deinen Beitrag, Rauhnachts Beitrag, meine Sicht der Dinge, das etablierte Erklärungsmodel von Neurologen und/oder Psychologen vergleiche, dann ergibt sich für mich keine gemeinsame Schnittmenge: [...]
Deine "Und-jetzt-halt-dich-fest"-Kategorie ("Also ein Déjà-vu, bei dem man sowohl rückblickend über die letzten paar Sekunden sagt "ah, kenn ich schon" als auch voraussehend über die künftigen 2-3 Sekunden sagen kann "ich weiß genau, was jetzt gleich kommt".") ist die Variante, die ich als "echtes" Déjà-vu bezeichne.

Ich kenne die neurologische/psychologische Schluckauf-Definition nicht im Detail. Dass es keine Schnittmenge gibt, kann nur bedeuten, dass dort etwas völlig anderes gemeint ist als das, was ich beschrieben habe. Wenigstens kannst du etwas mit meiner "Und-jetzt-halt-dich-fest"-Kategorie anfangen. Dazu muss ich aber sagen, dass in meinen Augen (und meinem Empfinden) alle drei beschriebenen Kategorien von gleicher Qualität sind. (Qualität nicht im Sinne von Güte/Wertigkeit, sondern im Sinne von Beschaffenheit.) Unterscheiden kann ich die drei Kategorien lediglich hinsichtlich Dauer und "Blickrichtung". Kategorie 1: zurückblickend, Kategorie 2: vorausschauend, Kategorie 3: beide Richtungen zugleich. Die Grundqualität hingegen, nämlich das Gefühl, die Situation schon einmal gesehen erlebt gelebt zu haben (siehe Definition an rauhnacht), ist bei allen 3 Kategorien absolut identisch.
Das hört sich jetzt alles so theoretisierend an, aber anders kann ich es nicht erklären.

In der Inuit-Schamanen-Schule. Das ist die I Ging-Variante für Eskimos, weil bei denen aus klimatischen Gründen keine Schafgarben-Stengel verfügbar sind und Münzen immer festfrieren. Nicht-Eingeweihte erkennst Du an ihrem frevelhaften Verhalten, Fischstäbchen zuerst mehrere Minuten in siedendem Fett zu foltern und dann einfach aufzuessen.

Wie ungehörig. Und ich dachte, das Verspeisen eines Gummibärchenorakels sei schon der Gipfel der Frevelhaftigkeit.

Du meinst vermutlich, der Film erscheint Dir grässlich und unansehnlich.

Einigen wir uns auf: Er ist und erscheint mir grässlich und unansehnlich?

Ja richtig, ich habe vergessen, Du vergisst sogar Filmtitel ;-)

In der Tat. Das liegt daran, dass ich die meisten Filme höchstens ein einziges Mal anschaue oder mir sogar nur eine Zusammenfassung geben lasse (z.B. zu Schrottfilmen auf Müllsendern) als pädagogische Maßnahme bei meinen Kindern, was sowohl der Ausbildung ihrer Ausdrucks- und Reflexionsfähigkeit als auch meiner Erheiterung dient. So schlage ich gleich zwei Fliegen mit einer Klappe => 2 ist größer 1 => 2 ist eine Mehrzahl => eine Mehrzahl an Aktionen im gleichen Zeitraum => Zeitersparnis => Nicht fernsehen spart Zeit. => Filmtitel vergessen nicht so schlimm q.e.d.
Das hat allerdings den von dir festgestellten Nachteil, dass es größerer Recherche bedarf, wenn ich zu einem Filminhalt einen Geistesblitz habe und ihn nicht mehr einem Titel zuordnen kann.

Ich weiß, warum ich Halbsätzen, die mit "außerdem" beginnen instinktiv misstraue.

Halbsätze sind, wie ich festgestellt habe, inzwischen salonfähig und sogar journalismustauglich. Und auch für mich mittlerweile ein nettes sprachliches Gestaltungsmittel.

Der Rote Faden, die Evolution von "Petunientöpfen zu Pottwalen":
Terry Gilliam verwob die Themen Déjà vu, präkognitive Träume, Zeitschleife und Zeitreise

Das ist exakt das, was mich an diesem Machwerk stört: Die Verquirlung von Phänomenen, die nicht das Geringste miteinander zu tun haben. Da lob ich mir doch diesen einen Film da mit Tom Cruise, der sich neue Augäpfel transplantieren lässt, um eine präkognitive Minderheit samt ihrem Report aus einem Wasserbassin zu retten. Da bleibt man wenigstens beim Thema Präkognition in all seinen Facetten.

und bezog sich dabei auf viele Elemente des Kurzfilms "La Jetée" (deutscher Titel: "Am Rande des Rollfelds") von Chris Marker, der als Vorlage für das Drehbuch diente.
"La Jetée" wiederum ist laut Chris Marker inspiriert von Hitchcocks "Vertigo – Aus dem Reich der Toten", in dem das Thema Déjà vu so zentral ist, dass Brian De Palma seinen Film "Schwarzer Engel", der ebenfalls von "Vertigo" inspiriert ist, deshalb ursprünglich "Déjà vu" nennen wollte.

La Jetée ist rühmliche Zeitreise-Science-Fiction mit dem Thema Zeitreise, welches von Zeitreisen handelt. Vertigo und Schwarzer Engel sind in erster Linie Beziehungstaten-Krimis mit freilich melodramatischem Einschlag und Psychothriller Psychoschauer-Komponente. Nicht ein einziges Mal sehe ich in den genannten Filmen etwas, das an das Phänomen Déjà-vu erinnert. Die Kriminalregisseure verstehen Déjà-vu als Ergebnis eines intrigant inszenierten Illusions- und Verwechslungsspiels durch sich ähnlich sehende oder dann doch dieselben Personen. Hat nix mit Déjà-vu zu tun. Die Science-Fiction-Macher hingegen erläutern die sich wiederholenden Ereignisse als logische physikalische Konsequenz von Zeitreisen. Hat auch nix mit Déjà-vu zu tun. Alle drei Filme sind überaus löblich innerhalb ihres eigenen Genres, aber ihnen ist thematisch lediglich gemein, dass die Protagonisten sich auf die eine oder andere Weise - die einen in Form von Psycho-Wahn, die anderen mittels Zukunftsphysik - ihrer Herzschmerz-Suche nach einer unerreichbar scheinenden Person aus der Vergangenheit hingeben. Hat aber alles auch nichts mit Déjà-vu zu tun.
12 Affen schließlich zeigt einfach nur einen Abklatsch von La Jetée mit einem fortwährend schonmal-gesehen-ich-kenne-das-schonmal-gesehen-wiederkäuenden Bruce Willis und hat somit ebensowenig Déjà-vu-Bezug wie die Vorgängerfilme.
Ich verstehe nicht, wie die Medienwelt diesem Filmekanon oder auch nur Teilen davon das Phänomen Déjà-vu zuschreiben kann. Ich kann da keinen Zusammenhang außer einem ungelenk konstruierten sehen.

Und weil Gilliam nicht blöd ist und weiß, dass man manchen Zuschauern auf die Sprünge helfen muss, hat er rückwärts den Sprung über "La Jetée" hinweg gemacht und in "12 Monkeys" eine Schlüsselszene aus "Vertigo" eingebaut, damit auch der letzte ... (zensiert) die Chance auf sein Aha-Erlebnis hat: https://www.youtube.com/watch?v=j-9fev--mxI

Die Chance hab ich wohl vertan. Krieg ich noch eine?

Wortwahl

Ranma, Dienstag, 11.09.2018, 05:20 vor 2053 Tagen @ Pferdchen (4797 Aufrufe)

Hallo!

Genau diese Art Schlagfertigkeit ist mir durch die Belastungen der letzten Jahre verlorengegangen. Darum finde ich deine Beiträge besonders, äh, nennen wir es mal poëtisch. Vielleicht kannst du auch folgende Fähigkeit vorexerzieren: Wie benennt man Spirituëlles, wenn man dafür keine Worte wählen darf, die man aus der Umgebung, in der man die Sprache lernt, mitbringt?

Newton bezeichnete physikalische Phänomene mit den Begriffen der Alchimisten, weil es seinerzeit keine anderen Wissenschaften als die Alchimie und die Astrologie gab. (Außer man wollte, wie seine Zeitgenossen, noch die Philosophie und die Theologie und vielleicht sogar die Jurisprudenz als Wissenschaften ansehen.)

Gruß,
Ranma

Ranma

Pferdchen, Dienstag, 11.09.2018, 15:58 vor 2053 Tagen @ Ranma (4792 Aufrufe)

Hallo Ranma,

Genau diese Art Schlagfertigkeit ist mir durch die Belastungen der letzten Jahre verlorengegangen.

Meinst du mich? Ich bin überhaupt nicht schlagfertig. Ganz im Gegenteil, wenn du mich kennen würdest, wärst du enttäuscht, wie unschlagfertig ich bin. Es ist keine Kunst, in sinnvollen und ganzen Sätzen zu antworten, wenn man Stunden, Tage, ja wochenlang Zeit hat, über etwas nachzudenken. Was soll daran schlagfertig sein? Sieh doch nur, der arme Taurec muss jetzt schon seit Wochen darauf warten, dass eine Antwort in mir reift - es sei denn, seine abschließende Frage war nur rhethorisch gemeint. Falls dies zuträfe, wäre das ziemlich doof für mich, denn ich denke tatsächlich über diese Frage nach, ich denke halt nur nicht schnell genug, um schlagfertig zu sein. Aber wer weiß, vielleicht kommt es dir ja immer noch schlagfertig vor, wenn ich in 3 Wochen dann mal antworte.

Vielleicht kannst du auch folgende Fähigkeit vorexerzieren: Wie benennt man Spirituëlles, wenn man dafür keine Worte wählen darf, die man aus der Umgebung, in der man die Sprache lernt, mitbringt?

*lol* Du stellst Fragen. Ist das jetzt ein Koan? So nach der Art von "Wie ist der Klang einer einzelnen Hand, die klatscht?" oder "Wie klingt es, wenn in einem Wald ein Baum fällt und keiner da ist, um es zu hören?" oder "Seit wann ist es nachts kälter als draußen?" oder - die Krönung aller Koans - "Warum riecht meine Gesichtscreme gestern früh nach Formaldehyd?" Solch eine Frage kann ich dir nicht beantworten. Und schon gar nicht irgendwelche Fähigkeiten vorexerzieren, ich bin doch nicht David Copperfield. Wikipedia belehrt uns diesbezüglich: Für die meisten Kōans werden alle verstandesmäßigen Lösungen des Kōans als falsch angesehen. Der eigentliche Sinn dieser Kōans, ihre wesentliche Funktion, erschließt sich nur intuitiv, ohne Worte.
Um es weniger klugscheißerisch auszudrücken: Ranma, ich habe nicht die geringste Ahnung. Und selbst wenn ich eine Ahnung hätte, dann dürfte ich dir nichts verraten, weil das ganz geheimes Geheimwissen ist, das nur dem innersten geheimsten Zirkel aller total geheimen Bruderschaften zugänglich ist. Und selbst wenn ich dir das geheimnisvolle Geheime verraten dürfte, dann könnte ich es nicht, weil du es nicht verstehen würdest. Und selbst wenn du es verstehen würdest, dann würdest du mir nicht zuhören, weil ich eine Frau bin und Frauen, wie wir alle seit dem 7. Sinn wissen, dümmer sind als Männer. :rotfl:

Nichtsdestominder gab es immer mal wieder Klardenker und Grenzüberschreiter, die es mehr oder weniger erfolgreich hinbekommen haben, jene Dinge, die nicht von dieser Welt sind, in weltlichen Begriffen auszudrücken. Zur Zeitenwende war da einer, der hat in Gleichnissen gesprochen und dazu nur salopp gesagt: Wer Ohren hat zu hören, der höre. Dann, um die vorletzte Jahrhundertwende begründeten sich befehdende Okkultisten vielfältiger Couleur ihre eigenen Terminologien, die bis heute sowohl für Erkenntnis als auch für Verwirrung sorgen. Wie nun letztendlich zur Weltenwende das Lüften des Schleiers aussehen wird, das ist wahrscheinlich das, was so viele hier beschäftigt. Sicher ist nur, dass - wie immer - einige verstehen werden und einige nicht.

Als Tipp kann ich dir nur geben: Lies Kinderbücher.

Newton bezeichnete physikalische Phänomene mit den Begriffen der Alchimisten, weil es seinerzeit keine anderen Wissenschaften als die Alchimie und die Astrologie gab. (Außer man wollte, wie seine Zeitgenossen, noch die Philosophie und die Theologie und vielleicht sogar die Jurisprudenz als Wissenschaften ansehen.)

Nur weil etwas auf lateinisch ist, ist es nicht zwangsläufig in den Begriffen der Alchimisten formuliert - es sei denn, man will der Alchemie das Monopol auf Wörter wie Körper, Zustand, Ruhe, Bewegung, Kräfte etc. zusprechen. Bezüglich der Bewegungsgesetze der Mechanik sowie der Infinitesimalrechnung bestand Newtons (wie jedes schöpferische) Werk ja auch gar nicht darin, Alchemie zu beschreiben, sondern grade darin, aus den alten Begriffen neue Erkenntnisse herauszuarbeiten, um dann, wenn das Neue geboren ist, es mit neuen Namen zu benennen. Auf die redliche Mathematik bezogen gönne ich es Newton recht herzlich, dass er zähneknirschend hinnehmen musste, wie sich nicht seine, sondern Leibniz' Namensgebung in der Infinitesimalrechnung durchgesetzt hat.

Gruß,
Pferdchen

Keine rhetorische Frage

Ranma, Mittwoch, 12.09.2018, 06:47 vor 2052 Tagen @ Pferdchen (4744 Aufrufe)

Hallo!

Meinst du mich? Ich bin überhaupt nicht schlagfertig. Ganz im Gegenteil, wenn du mich kennen würdest, wärst du enttäuscht, wie unschlagfertig ich bin. Es ist keine Kunst, in sinnvollen und ganzen Sätzen zu antworten, wenn man Stunden, Tage, ja wochenlang Zeit hat, über etwas nachzudenken. Was soll daran schlagfertig sein?

Das ist eher geduldig und lässig und auch etwas, das ich mir wieder erarbeiten muß. Nichtmal diese Unterscheidung bekam ich mehr hin.

Sieh doch nur, der arme Taurec muss jetzt schon seit Wochen darauf warten, dass eine Antwort in mir reift - es sei denn, seine abschließende Frage war nur rhethorisch gemeint. Falls dies zuträfe, wäre das ziemlich doof für mich, denn ich denke tatsächlich über diese Frage nach, ich denke halt nur nicht schnell genug, um schlagfertig zu sein. Aber wer weiß, vielleicht kommt es dir ja immer noch schlagfertig vor, wenn ich in 3 Wochen dann mal antworte.

Die Frage ist nicht rhetorisch. Die Frage richtet sich auch nicht nur an dich. Die Frage betrifft die Neuausrichtung des Forums. Deine Antwort in drei Wochen kann daher nur eine sehr philosophische sein.

*lol* Du stellst Fragen. Ist das jetzt ein Koan?

Jein.

So nach der Art von "Wie ist der Klang einer einzelnen Hand, die klatscht?" oder "Wie klingt es, wenn in einem Wald ein Baum fällt und keiner da ist, um es zu hören?" oder "Seit wann ist es nachts kälter als draußen?" oder - die Krönung aller Koans - "Warum riecht meine Gesichtscreme gestern früh nach Formaldehyd?"

Wenn deine Gesichstcreme nach Formaldehyd riecht, dann ist sie wahrscheinlich schlecht und sollte entsorgt werden.

Solch eine Frage kann ich dir nicht beantworten. Und schon gar nicht irgendwelche Fähigkeiten vorexerzieren, ich bin doch nicht David Copperfield. Wikipedia belehrt uns diesbezüglich: Für die meisten Kōans werden alle verstandesmäßigen Lösungen des Kōans als falsch angesehen. Der eigentliche Sinn dieser Kōans, ihre wesentliche Funktion, erschließt sich nur intuitiv, ohne Worte.
Um es weniger klugscheißerisch auszudrücken: Ranma, ich habe nicht die geringste Ahnung. Und selbst wenn ich eine Ahnung hätte, dann dürfte ich dir nichts verraten, weil das ganz geheimes Geheimwissen ist, das nur dem innersten geheimsten Zirkel aller total geheimen Bruderschaften zugänglich ist. Und selbst wenn ich dir das geheimnisvolle Geheime verraten dürfte, dann könnte ich es nicht, weil du es nicht verstehen würdest. Und selbst wenn du es verstehen würdest, dann würdest du mir nicht zuhören, weil ich eine Frau bin und Frauen, wie wir alle seit dem 7. Sinn wissen, dümmer sind als Männer. :rotfl:

Ach so. In meiner Verwandtschaft und in meiner Nachbarschaft, eher in meinem gesamtem Dorf wagt kein Mann, seiner Frau zu widersprechen. Hier herrscht eine Art geheimes Matriarchat und auch ich wurde in diesem Sinn erzogen. Vielleicht mit ein Grund dafür, warum ich keine Frau an meiner Seite habe.


Was du bei Newton als große Leistung ansiehst, zum Beispiel den Begriff Ruhe herzunehmen und ihn für einen physikalischen Zustand zu verwenden, das ist genau das Gleiche, was du anderen zum Vorwurf machst, wenn diese Begriffe wie Energie oder Schwingung verwenden, um etwas Nichtmateriëlles zu beschreiben. Du stelltest also diesen modernen Kōan. Ich wollte dich nur darauf aufmerksam machen.

Manchmal gehen so Leute wie der Fernsehpredigerastronom Harald Lesch her und behaupten, daß die Alchimisten völlig falsch lagen, weil Erde, Wasser, Feuer und Luft doch keine Elemente wären und man Elemente nur im Periodensystem der Elemente in der Chemie fände. Ungerechterweise und ungerechtfertigterweise wird dabei völlig außer Acht gelassen, daß der Begriff Elemente zunächst Erde, Wasser, Feuer und Luft bezeichnete bis er schließlich entwendet wurde, um die chemischen Elemente zu bezeichnen. Für diese hätte man einen anderen Begriff finden müssen. Die Alchimisten liegen doch nicht deshalb falsch, weil man ihnen ihre Begriffe entwendete! Behauptungen in der Art sind völlig absurd.

Manche Leute gehen her und behaupten der antike Philosoph Demokrit habe völlig falsch gelegen, weil man das Atom (‚das Unteilbare‘) doch spalten könne. Ehrlicherweise muß man jedoch sagen, daß man dem Demokrit dessen Begriff vom Atom entwendet hat, um damit entgegen der Intention Demokrits etwas zu bezeichnen, das sich noch weiter zerlegen läßt. Da kann der Demokrit nichts dafür! Nur weil sich manche Leute, die solche absurden Dinge behaupten, Wissenschaftler nennen, macht das deren Behauptungen nicht weniger absurd!

Warum hat man für das Atom kein eigenes Wort gefunden? Warum verwendet man keine eigene Bezeichnung für das chemische Element? Auch wenn es in englischen Texten oft so aussieht, werden nicht einfach neue Wörter erfunden. So läuft das nicht! Ein neues Wort würde niemand verstehen und sogar wenn man es verstünde, würde es sich nicht durchsetzen. Hinter jedem Begriff für etwas Neues steht eine nachvollziehbare Entwicklung. Nur deshalb kann der Begriff verstanden werden.

Nur jene, die spirituëlle Phänomene als Energien und Schwingungen bezeichnen, dürfen die Hoffnung haben, überhaupt von irgendjemandem verstanden zu werden. Auf diese Weise darf man sogar die Hoffnung haben, die entsprechenden Phänomene auch im physikalischen Sinn richtig zu beschreiben. Es sind eher völlig andere Bereiche, in denen Wörter wie Energie oder Schwingung falsch verwendet werden.

Gruß,

Ranma

@Ranma

Pferdchen, Mittwoch, 12.09.2018, 17:08 vor 2051 Tagen @ Ranma (4734 Aufrufe)

Hallo Ranma,

dein beständig weinerlicher Unterton überfordert mich maßlos. Ich weiß auf solch Geheule nichts zu antworten. Allein der nicht-optionalen, gesellschaftlichen Konventionen wegen stelle ich mich mal virtuell einen Schritt weit neben dich, klopfe dir hölzern auf die Schulter und entringe mir ein konstruiertes "Na, na, wird schon wieder." Mehr gibt's von mir nicht! Ungeachtet deiner persönlichen Lebensumstände, die gar bedauernswert sein mögen oder auch nicht - das kann ich nicht beurteilen - ist dein Eigendünkel ebenso wie dein Anerkennungsdurst unermesslich. Und ich denke nicht daran, diese zu nähren.

Gruß
Pferdchen

Ich konstatiere nur was ist

Ranma, Freitag, 14.09.2018, 09:53 vor 2050 Tagen @ Pferdchen (4733 Aufrufe)

Hallo!

Ich habe mich gefragt, was du überhaupt meinst. Wahrscheinlich meinst du, ich trauerte dem Patriarchat nach. Das mache ich nicht. Ich stelle nur fest wie es ist. Spätestens seit dem neunzehnten Jahrhundert zerfällt das Patriarchat und schon deshalb vermisse ich es nicht. Den genauen Wendepunkt datiere ich auf die Publikationen Freuds. Dieser stellte fest: „Männer können nicht gebären.“ Aufgrund der Offensichtlichkeit dieser Tatsache, behaupte ich, daß das schon immer gewußt wurde. Freuds Veröffentlichung markiert den Wendepunkt von gewußt zu bewußt. Die Reaktion darauf war, Frauen am Gebären zu hindern. Vordergründig war es der Verlust an Männern, den die beiden Weltkriege mit sich brachten, wodurch Frauen in den Arbeitsmarkt drängten. Natürlich arbeiteten Frauen auch vorher schon und zwar schon immer, aber halt nicht in dem Arbeitsmarkt, in dem man pünktlich zu erscheinen und immer anwesend zu sein hat, so daß das mit einer Familie nicht unter einen Hut zu bekommen ist. Hintergründig wurden dadurch jedoch Frauen am Gebären gehindert. Das gipfelte schließlich darin, daß Medikamente gegen Schwangerschaften erfunden wurden.

Außer Sigmund Freud hatte noch jemand den Gebärneid verstanden, nämlich die Autorin Mary Shelley. Ihr Protagonist Doktor Viktor Frankenstein erschafft Leben mit den Mitteln der Technik (und zwar der damals bekannten Technik, daher würde das Werk korrekt als Science Fiction klassifiziert). Es bleibt ihm nichts anderes übrig, weil er als Mann nicht gebären kann. In fast jeder Inszenierung des Werks ruft Frankenstein beim entscheidenden Umlegen des Hebels aus: „Lebe!“ In jedem Mann steckt ein kleiner Frankenstein, deshalb nähern wir uns nun einem Zeitalter der Roboter und Künstlichen Intelligenzen, während sich Frauen selbst medikamentös am Gebären hindern und Genderasten das Verhältnis zwischen Männern und Frauen und traditionelle Familienstrukturen zerstören.

Das klingt vielleicht so als würde mich das stören, aber es kann mich nichtmal belasten, weil das schließlich nur Vorgänge sind, die mich selbst nicht betreffen, sondern die ich lediglich von außen beobachte.

Gruß,
Ranma

@Ranma

Pferdchen, Freitag, 14.09.2018, 13:33 vor 2050 Tagen @ Ranma (4713 Aufrufe)

Hallo Ranma,

Ich habe mich gefragt, was du überhaupt meinst. Wahrscheinlich meinst du, ich trauerte dem Patriarchat nach.

Hä? Ich habe keine Ahnung, wie du jetzt auf das Patriarchat kommst. Vielleicht bin ich einfach nur zu beschränkt, um Zusammenhänge zu sehen, aber das ist jetzt schon der zweite Beitrag, bei dem ich mich mehrfach vergewissern muss, ob du tatsächlich auf mich und nicht vielleicht auf jemand anderen antwortest. Dein Schwenk zum Patriarchat steht in null Zusammenhang zu meiner Verärgerung über dein mitleidheischendes Rumgeheule bezüglich deiner durch Schlafmangel und Belastungen verursachten Problemchen.

Das mache ich nicht. Ich stelle nur fest wie es ist. Spätestens seit dem neunzehnten Jahrhundert zerfällt das Patriarchat und schon deshalb vermisse ich es nicht.

Es ist mir ein Rätsel, was genau du mir jetzt mit deiner Themaverfehlung sagen willst. Weder habe ich dich gefragt, ob du das Patriarchat vermisst noch habe ich dir unterstellt, dass du dies tust. Keine Ahnung also, wieso jetzt Patriarchat, ebenso gut hättest du das Thema Luftschokolade anschneiden können. Möglicherweise hast du dir aber überlegt, mit welchem Reizthema du einen weiblichen User mal so richtig emotional auf die Palme bringen könntest - und da fiel dir ein, ach da war doch was mit Kampf der Geschlechter, Feminismus vs. Patriarchat und so. Vergiss es. Bei solchen Disputen setze ich mich immer mit Popcorn Puffmais in die erste Reihe, um mit unbändiger Heiterkeit die Schlammschlacht zu verfolgen.

Den genauen Wendepunkt datiere ich auf die Publikationen Freuds. Dieser stellte fest: „Männer können nicht gebären.“ Aufgrund der Offensichtlichkeit dieser Tatsache, behaupte ich, daß das schon immer gewußt wurde. Freuds Veröffentlichung markiert den Wendepunkt von gewußt zu bewußt. Die Reaktion darauf war, Frauen am Gebären zu hindern.

Freud, die Kokspfeife, hatte nicht mehr alle Tassen im Schrank und seine unterbelichteten Bücher markieren gewiss keinen Wendepunkt in irgendeinem Bewusstsein.

Vordergründig war es der Verlust an Männern, den die beiden Weltkriege mit sich brachten, wodurch Frauen in den Arbeitsmarkt drängten. Natürlich arbeiteten Frauen auch vorher schon und zwar schon immer, aber halt nicht in dem Arbeitsmarkt, in dem man pünktlich zu erscheinen und immer anwesend zu sein hat, so daß das mit einer Familie nicht unter einen Hut zu bekommen ist.

Geschichte: sechs, setzen. Das massenhafte Einbinden von Frauen in den "Arbeitsmarkt, in dem man pünktlich zu erscheinen und immer anwesend zu sein hat", erfolgte nicht durch den Männerverlust der beiden Weltkriege, sondern bereits mit der garstigen Industrialisierung. Textilindustrie? Fabrikhallen voller akkordarbeitender Frauen? Nie gehört? Belies dich.

Hintergründig wurden dadurch jedoch Frauen am Gebären gehindert. Das gipfelte schließlich darin, daß Medikamente gegen Schwangerschaften erfunden wurden.

Triviale Aussagen sind überaus trivial. Das gipfelt darin, dass überaus trivial triviale Aussagen sind.

Außer Sigmund Freud hatte noch jemand den Gebärneid verstanden, nämlich die Autorin Mary Shelley. Ihr Protagonist Doktor Viktor Frankenstein erschafft Leben mit den Mitteln der Technik (und zwar der damals bekannten Technik, daher würde das Werk korrekt als Science Fiction klassifiziert). Es bleibt ihm nichts anderes übrig, weil er als Mann nicht gebären kann. In fast jeder Inszenierung des Werks ruft Frankenstein beim entscheidenden Umlegen des Hebels aus: „Lebe!“ In jedem Mann steckt ein kleiner Frankenstein, deshalb nähern wir uns nun einem Zeitalter der Roboter und Künstlichen Intelligenzen,

Das ist in der Tat mal eine löblich quergedachte Verbindung zwischen Literatur und Zyklusgeschehen. Weiter so.

während sich Frauen selbst medikamentös am Gebären hindern und Genderasten das Verhältnis zwischen Männern und Frauen und traditionelle Familienstrukturen zerstören.

Und schon bist du wieder bei langweiligen Offensichtlichkeiten...

Das klingt vielleicht so als würde mich das stören, aber es kann mich nichtmal belasten, weil das schließlich nur Vorgänge sind, die mich selbst nicht betreffen, sondern die ich lediglich von außen beobachte.

Blablablubb. Schau in dein Astrologieprogramm und echauffier dich übers Wetter. Dann heulst du wenigstens nicht rum und tust auch nicht so als ob du nicht rumheulst.

Gruß,
Pferdchen

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Schlammschlacht mit dem eigenen Seelenabfall

Taurec ⌂, München, Freitag, 14.09.2018, 14:10 vor 2050 Tagen @ Pferdchen (4846 Aufrufe)

Hallo!

Möglicherweise hast du dir aber überlegt, mit welchem Reizthema du einen weiblichen User mal so richtig emotional auf die Palme bringen könntest - und da fiel dir ein, ach da war doch was mit Kampf der Geschlechter, Feminismus vs. Patriarchat und so. Vergiss es. Bei solchen Disputen setze ich mich immer mit Popcorn Puffmais in die erste Reihe, um mit unbändiger Heiterkeit die Schlammschlacht zu verfolgen.

Aber dann bitte nicht absichtlich provoziert seiend sich beteiligen! :ok:

Freud, die Kokspfeife, hatte nicht mehr alle Tassen im Schrank und seine unterbelichteten Bücher markieren gewiss keinen Wendepunkt in irgendeinem Bewusstsein.

Das kann man gerne auch so ausführen, daß der Leser einen sachlich nachvollziehbaren Gewinn daraus zieht. ;-)

In die Allgemeinheit:
Das Forum leidet offenbar zunehmend unter der öffentlichen Zurschaustellung der eigenen Macken und Marotten, die vehement gegen andere verteidigt werden, statt sich mit Sachfragen zu beschäftigen.

Das hier ist keine Selbsttherapieplattform für seelisch geschädigte Zivilisationsmimöschen.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Ja, siehst du

Ranma, Samstag, 15.09.2018, 05:16 vor 2049 Tagen @ Pferdchen (4666 Aufrufe)

Hallo!

Hä? Ich habe keine Ahnung, wie du jetzt auf das Patriarchat kommst. Vielleicht bin ich einfach nur zu beschränkt, um Zusammenhänge zu sehen, aber das ist jetzt schon der zweite Beitrag, bei dem ich mich mehrfach vergewissern muss, ob du tatsächlich auf mich und nicht vielleicht auf jemand anderen antwortest. Dein Schwenk zum Patriarchat steht in null Zusammenhang zu meiner Verärgerung über dein mitleidheischendes Rumgeheule bezüglich deiner durch Schlafmangel und Belastungen verursachten Problemchen.

Ging mir mit deinem Beitrag nicht anders. Ich mußte auch raten, was du wohl meinst. Dann lag ich beim raten offenbar daneben.

Gruß,
Ranma

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Patriarchat? Wohl kaum.

Taurec ⌂, München, Freitag, 14.09.2018, 13:35 vor 2050 Tagen @ Ranma (4896 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Freitag, 14.09.2018, 14:15

Hallo!

Wahrscheinlich meinst du, ich trauerte dem Patriarchat nach. Das mache ich nicht. Ich stelle nur fest wie es ist.

Wohl kaum. Festzustellen ist, daß es sich hierbei nicht um eine objektive Konstatierung, sondern im höchsten Grade subjektive Einstellung handelt, die auf Deinem höchstpersönlichen Machtproblem beruht, vgl. hier.

Man sollte aber davon absehen, aus seinen eigenen Problemen ein objektives Gesetz abzuleiten, das dann (in einer gewissen Verdrehung des kant'schen Imperativs) gefälligst eine allgemeine Gültigkeit haben soll.

Das erinnert psychologisch an gestörte Gestalten wie Jürgen Schwandt, Sigmar Gabriel oder Heiko Maas, deren öffentliches Leben auf ihren Problemen mit der Nazivergangenheit ihrer Familien beruht und die nun das ganze Volk für ihre Vaterprobleme leiden lassen müssen. Dabei geben sie sich als nützliche Idioten für feindliche Ideologien her.

Spätestens seit dem neunzehnten Jahrhundert zerfällt das Patriarchat und schon deshalb vermisse ich es nicht.

Patriarchat/Matriachat halte ich, wie ich hier bereits anmerkte, für postkulturelle Konzepte, die man auf die unverstandene Zeit unserer Ahnen reduktionistisch überträgt. Ein Patriarchat hat es überhaupt nie gegeben, deswegen kann es auch nicht zerfallen, bzw. sein Auftreten als Begriff ist selbst ein Verfallszeichen. Du begrüßt das Verschwinden einer Chimäre, die Du selbst produziert hast, um Dich besser zu fühlen.

Was Du indes vermißt, ist die als kulturprägende Kraft fehlende Gegenwart souveräner, machtbewußter, aufbauender und ordnungsschaffender Männlichkeit, die auch Du nur in einem sich selbst karrikierenden, neurotischen Verfallsstadium kennengelernt hast. Über diesen Verfallszustand stülpst Du Dein abstraktes Konzept "Patriachat" (bei Dir Synonym für Machtmißbrauch) und dehnst es auf die gesamte Menschheitsgeschichte aus. Damit ziehst Du Dich emotional aus Deiner Familiendynamik heraus, indem Du es zu einer Sache machst, die weniger Dich selbst betrifft, als die gesamte Menschheit. Du warst dann lediglich nur passiv und zufällig involviert, was womöglich eine innere Erleichterung verschafft.
Natürlich führt das zur Verleugnung der eigenen Männlichkeit mit ihren lichten und dunklen Seiten und somit nicht zur Lösung Deiner Probleme, sondern vielmehr zu deren andauernden Zementierung. Es entsteht der Typus des unschöpferischen, masochistischen, weibischen Idealen nachstrebenden, jämmerlich jammernden und sich selbst bemitleidenden zivilisierten Abendländers, der heute millionenfach in Europa und seinen Kolonien zu beobachten ist. Wir erblicken hier wohl einen der grundlegenden psychologischen Mechanismen, welche die zerfallende Spätzeit der faustischen Zivilisation vorantreiben. Wer diesen Prozeß wenigstens im Kleinen aufhalten will, muß an dieser Stelle ansetzen.

Den genauen Wendepunkt datiere ich auf die Publikationen Freuds. Dieser stellte fest: „Männer können nicht gebären.“

Ist Dir nicht klar, daß Freuds Publikation nicht den geringsten Einfluß auf die seelische Befindlichkeit der allgemeinen Bevölkerung hatte? Seine abgehobenen Theorien berührten den illiteraten Alltagsmenschen gewiß kaum. Inwiefern soll er also einen Wendepunkt für Gesellschaftsstruktur darstellen?
Er stellt hingegen ein Symptom dar, das für den materialistischen Zeitgeist steht, indem er die Psyche mechanisch betrachtete und mit kausalen, unpersönlichen Mitteln an persönliche Probleme heranging.

Freuds äußerste Flachheit zeigt sich z. B. darin, daß er die Dinge auf das körperlich-sexuelle reduziert. Natürlich kann der Mann nicht gebären. Dafür hat er originäre Schöpfungskraft. Seine Aufgabe ist es, die väterlich-göttliche Ordnung durch seine persönlichen Schöpfungen in der Welt zu manifestieren, während die Frau als mütterlich-göttlicher Gegenpart durch die Gebärfähigkeit die Natur mit ihrer Fähigkeit, sich selbst aus sich selbst heraus hervorzubringen, repräsentiert. Beide Teile stehen grundsätzlich gleichberechtigt nebeneinander, sind aber nicht gleich, sondern haben ihre eigenen Lebensaufgaben. Es gab daher niemals ein Patriarchat oder Matriarchat. Denkbar wäre das allenfalls in kranken Verfallszeiten einer Zivilisation (derer der Mohammedanismus möglicherweise eine darstellt).

Freud reduziert, weil er offensichtlich selbst bereits Teil einer dekadenten Spätzeit war und der männlichen Geistigkeit durchaus fernstand, die Angelegenheit auf das Gebären und blendet die geistig-immaterielle Seite zugunsten der materiell-natürlichen Seite aus.
In "Materie" ist nicht umsonst die Wurzel "mater" ("Mutter") enthalten. Es gibt eine Beziehung zwischen Natur, Erde, Materie und Weiblichkeit als eine "Erdkraft". Aus deren Überbetonung in der zivilisierten, geistfernen und entmännlichten Spätzeit entsteht der Materialismus. Die Patriarchatstheorie ist in diesem Sinne eine materialistische Ideologie und allein schon deswegen grundsätzlich und in allen ihren Zügen restlos zu verdammen und am besten nie wieder als Erklärungsmuster für irgend etwas zu bemühen.

Die Reaktion darauf war, Frauen am Gebären zu hindern. Vordergründig war es der Verlust an Männern, den die beiden Weltkriege mit sich brachten, wodurch Frauen in den Arbeitsmarkt drängten. Natürlich arbeiteten Frauen auch vorher schon und zwar schon immer, aber halt nicht in dem Arbeitsmarkt, in dem man pünktlich zu erscheinen und immer anwesend zu sein hat, so daß das mit einer Familie nicht unter einen Hut zu bekommen ist. Hintergründig wurden dadurch jedoch Frauen am Gebären gehindert. Das gipfelte schließlich darin, daß Medikamente gegen Schwangerschaften erfunden wurden.

Du verdrehst natürlich alles und betrachtest es materialistisch (in Form einer entarteten, vaterfeindlichen Muttervergötterung) von unten, aus der Niedrigkeit her.
Freilich wurden die Frauen nicht am Gebären gehindert, sie hinderten sich selbst daran. Das war wiederum die Folge des Rückzugs der Männlichkeit als kulturprägender Kraft. Damit verlor die Weiblichkeit ihren stabilisierenden Bezugspol. Die Frauen wurden ihrerseits wie die Männer, die den Bezug zum Vatergott verloren, orientierungslos und wandten sich von ihrer ureigenen Lebensaufgabe ab.
Oberflächlich äußerte sich das nicht nur in sinkenden Geburtenzahlen, in Deutschland seit den 1870er Jahren, sondern auch im zunehmenden Drängen der Frauen ins "Berufsleben", welches seinerseits an männlichen Tätigkeiten einbüßt und sich in die für beide Geschlechter gleichermaßen ungeeignete Dienstleistungsgesellschaft verwandelt. In diesem Hamsterrad wird seither konsequent für den Großteil der Bevölkerung die Entdeckung und Entwicklung der eigenen Bestimmung verhindert.

Außer Sigmund Freud hatte noch jemand den Gebärneid verstanden, nämlich die Autorin Mary Shelley.

Einen Gebärneid gab es mit Sicherheit nicht. Er mag bei hochgradig gestörten menschlichen Männchen vorkommen, ist aber darüber hinaus eine freud'sche Chimäre. Mir scheint, er hat das menschliche Wesen grundsätzlich nicht verstanden oder betrachtet nur die krankhaften, zivilisierten Erscheinungsformen, die er ebenfalls zu für alle Zeiten allgemeingültig erklärt.

Ihr Protagonist Doktor Viktor Frankenstein erschafft Leben mit den Mitteln der Technik (und zwar der damals bekannten Technik, daher würde das Werk korrekt als Science Fiction klassifiziert). Es bleibt ihm nichts anderes übrig, weil er als Mann nicht gebären kann. In fast jeder Inszenierung des Werks ruft Frankenstein beim entscheidenden Umlegen des Hebels aus: „Lebe!“ In jedem Mann steckt ein kleiner Frankenstein, deshalb nähern wir uns nun einem Zeitalter der Roboter und Künstlichen Intelligenzen, während sich Frauen selbst medikamentös am Gebären hindern und Genderasten das Verhältnis zwischen Männern und Frauen und traditionelle Familienstrukturen zerstören.

Das ist nicht "Gebärneid", sondern der ins Materialistische entartete männliche Schöpferimpuls. Dieser ist eigentlich darauf gerichtet, Ideen und geistige Konzepte in der Welt umzusetzen, um sie der göttlichen Ordnung gemäß zu gestalten. Nunmehr, nachdem Gott (der Urvater mit seinem Wiederhall in der menschlichen Vaterschaft) getötet wurde und der Mensch an seine Stelle gerückt ist, versucht er durch Befruchtung der Materie selbst den Menschen neu zu schaffen oder zumindest nachzuahmen.
Einen "Gebärneid" kann es in gesunden Männern nicht geben, indes in einer selbstverleugnenden Männlichkeit, die in ihrer Orientierungslosigkeit zu weiblichem (besser "weibischem") Verhalten neigt.

Das klingt vielleicht so als würde mich das stören, aber es kann mich nichtmal belasten, weil das schließlich nur Vorgänge sind, die mich selbst nicht betreffen, sondern die ich lediglich von außen beobachte.

Weil Du Dich durch Deine Theorien geschickt aus der Affäre und der Verantwortung gezogen hast, siehe oben.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

bravo!

urda @, Freitag, 14.09.2018, 20:13 vor 2049 Tagen @ Taurec (4738 Aufrufe)

Guten Abend Taurec.

Darf man zu dieser sehr prägnanten und treffenden Kurzzusammenfassung über den Popstar und damaligen Medienhelden Freud gratulieren?
Nicht umsonst wurde er aus Wien von dem Psychologen Kongress vertrieben und fand in den USA in einem Buchverleger den besten Partner um seine kruden Theorien zu vermarkten. Bisher ist noch kein einziger geheilte Patient durch Freuds Theorien bekannt. Bekannt ist aber, dass er wie ein Schlagerheld Abermillionen durch seine Fantasiegeschichten und voyeuristischen Betrachtungen seiner hilflosen Patienten verdiente.
Bravo! Taurec. Dies Sicht auf das weibliche und männliche als Ganze und Mehr als die Summe seiner Teile war wirklich super.

Viele Grüsse
urda

Bekäme ich doch nur immer Antworten dieser Art!

Ranma, Samstag, 15.09.2018, 07:09 vor 2049 Tagen @ Taurec (4722 Aufrufe)

Hallo!

Wohl kaum. Festzustellen ist, daß es sich hierbei nicht um eine objektive Konstatierung, sondern im höchsten Grade subjektive Einstellung handelt, die auf Deinem höchstpersönlichen Machtproblem beruht, vgl. hier.

Möglich? Du könntest damit Recht haben. Sicher bin ich mir nicht.

Man sollte aber davon absehen, aus seinen eigenen Problemen ein objektives Gesetz abzuleiten, das dann (in einer gewissen Verdrehung des kant'schen Imperativs) gefälligst eine allgemeine Gültigkeit haben soll.

Das erinnert psychologisch an gestörte Gestalten wie Jürgen Schwandt, Sigmar Gabriel oder Heiko Maas, deren öffentliches Leben auf ihren Problemen mit der Nazivergangenheit ihrer Familien beruht und die nun das ganze Volk für ihre Vaterprobleme leiden lassen müssen. Dabei geben sie sich als nützliche Idioten für feindliche Ideologien her.

Einen Einfluß von Familienproblemen auf ein ganzes Volk gestehst du also zu?

Patriarchat/Matriachat halte ich, wie ich hier bereits anmerkte, für postkulturelle Konzepte, die man auf die unverstandene Zeit unserer Ahnen reduktionistisch überträgt. Ein Patriarchat hat es überhaupt nie gegeben, deswegen kann es auch nicht zerfallen, bzw. sein Auftreten als Begriff ist selbst ein Verfallszeichen. Du begrüßt das Verschwinden einer Chimäre, die Du selbst produziert hast, um Dich besser zu fühlen.

Eigentlich begrüße ich das Verschwinden nicht. Möglicherweise bin ich in ein ganz altes Verhaltensmuster gefallen und verdränge alles, was ich fühle. Das sollte für die Diskussion sachlicher Themen gut und nützlich sein?

Was Du indes vermißt, ist die als kulturprägende Kraft fehlende Gegenwart souveräner, machtbewußter, aufbauender und ordnungsschaffender Männlichkeit, die auch Du nur in einem sich selbst karrikierenden, neurotischen Verfallsstadium kennengelernt hast.

Unter deiner Beschreibung der Männlichkeit kann ich mir tatsächlich kaum irgendetwas vorstellen. Dabei bilde ich mir ein, eine doch ziemlich ausgeprägte Vorstellungskraft zu haben.

Über diesen Verfallszustand stülpst Du Dein abstraktes Konzept "Patriachat" (bei Dir Synonym für Machtmißbrauch) und dehnst es auf die gesamte Menschheitsgeschichte aus. Damit ziehst Du Dich emotional aus Deiner Familiendynamik heraus, indem Du es zu einer Sache machst, die weniger Dich selbst betrifft, als die gesamte Menschheit. Du warst dann lediglich nur passiv und zufällig involviert, was womöglich eine innere Erleichterung verschafft.

Womöglich. Ich bekenne mich zum Determinismus. Ich gehe davon aus, wirklich nicht mehr Einfluß auf irgendetwas zu haben als durch meine nur passive und zufällige Anwesenheit ausgeübt wird. Bist du nicht auch ein Determinist („Ereignisse können nur so geschaut werden, wie sie in der Zukunft bereits passiert sind.“)?

Natürlich führt das zur Verleugnung der eigenen Männlichkeit mit ihren lichten und dunklen Seiten und somit nicht zur Lösung Deiner Probleme, sondern vielmehr zu deren andauernden Zementierung. Es entsteht der Typus des unschöpferischen, masochistischen, weibischen Idealen nachstrebenden, jämmerlich jammernden und sich selbst bemitleidenden zivilisierten Abendländers, der heute millionenfach in Europa und seinen Kolonien zu beobachten ist. Wir erblicken hier wohl einen der grundlegenden psychologischen Mechanismen, welche die zerfallende Spätzeit der faustischen Zivilisation vorantreiben.

Offenbar ist der zivilisierte Abendländer sehr verbreitet, wenn er heute millionenfach zu beobachten ist. Das bekomme ich irgendwie nicht damit zusammen, daß das nur mein Problem sein soll. Die weite Verbreitung, die du feststellst, betrachte ich als Hinweis, daß es wohl doch ein allgemeines Problem unserer Gesellschaft sein muß.

Wer diesen Prozeß wenigstens im Kleinen aufhalten will, muß an dieser Stelle ansetzen.

Vielleicht liegt es daran, daß mir deine Vorstellung von Männlichkeit ziemlich fremd ist, aber ich verspüre keine Neigung dazu, den Prozeß aufzuhalten. Ich erwarte sogar, daß ein Aufhalten und ein ‚Zurück in die Vergangenheit!‘ nur dazu führt, daß der Prozeß nochmal durchlaufen werden muß. Bis sich nach dem vollständigen Durchleben endlich manifestieren kann, was für die Zukunft, also danach, vorgesehen ist.

Ist Dir nicht klar, daß Freuds Publikation nicht den geringsten Einfluß auf die seelische Befindlichkeit der allgemeinen Bevölkerung hatte? Seine abgehobenen Theorien berührten den illiteraten Alltagsmenschen gewiß kaum. Inwiefern soll er also einen Wendepunkt für Gesellschaftsstruktur darstellen?
Er stellt hingegen ein Symptom dar, das für den materialistischen Zeitgeist steht, indem er die Psyche mechanisch betrachtete und mit kausalen, unpersönlichen Mitteln an persönliche Probleme heranging.

Ja, es ist ein Symptom, nicht Ursache. Aber genau deshalb datierbar, für Historiker greifbar. Vom Zeitgeist vergangener Jahrhunderte wird man wohl nie mehr als eine grobe Ahnung bekommen. Was die Ursache für den materialistischen Zeitgeist ist, bleibt dabei fraglich. Möglicherweise ist es nur eine Stufe des Zerfalls. Aber genau das versuchte ich zu beschreiben. Ein Wendepunkt ist keine Ursache. Wendepunkte beschreiben zusammen mit Maxima und Minima einen Zyklus. (Und nun bitte nicht behaupten, daß ich solche Trivialitäten nicht erklären müßte. Offensichtlich muß ich sie ja doch erklären, weil ich ohne solche Erklärungen nicht verstanden werde.)

Freuds äußerste Flachheit zeigt sich z. B. darin, daß er die Dinge auf das körperlich-sexuelle reduziert. Natürlich kann der Mann nicht gebären. Dafür hat er originäre Schöpfungskraft. Seine Aufgabe ist es, die väterlich-göttliche Ordnung durch seine persönlichen Schöpfungen in der Welt zu manifestieren, während die Frau als mütterlich-göttlicher Gegenpart durch die Gebärfähigkeit die Natur mit ihrer Fähigkeit, sich selbst aus sich selbst heraus hervorzubringen, repräsentiert. Beide Teile stehen grundsätzlich gleichberechtigt nebeneinander, sind aber nicht gleich, sondern haben ihre eigenen Lebensaufgaben. Es gab daher niemals ein Patriarchat oder Matriarchat. Denkbar wäre das allenfalls in kranken Verfallszeiten einer Zivilisation (derer der Mohammedanismus möglicherweise eine darstellt).

Freud reduziert, weil er offensichtlich selbst bereits Teil einer dekadenten Spätzeit war und der männlichen Geistigkeit durchaus fernstand, die Angelegenheit auf das Gebären und blendet die geistig-immaterielle Seite zugunsten der materiell-natürlichen Seite aus.
In "Materie" ist nicht umsonst die Wurzel "mater" ("Mutter") enthalten. Es gibt eine Beziehung zwischen Natur, Erde, Materie und Weiblichkeit als eine "Erdkraft". Aus deren Überbetonung in der zivilisierten, geistfernen und entmännlichten Spätzeit entsteht der Materialismus. Die Patriarchatstheorie ist in diesem Sinne eine materialistische Ideologie und allein schon deswegen grundsätzlich und in allen ihren Zügen restlos zu verdammen und am besten nie wieder als Erklärungsmuster für irgend etwas zu bemühen.

Eine logische und einleuchtende Darstellung, die meinen Beifall findet. Aber zugleich sehe ich dadurch umso deutlicher die Frage: Wodurch wird die Geistferne und Entmännlichung verursacht?

Du verdrehst natürlich alles und betrachtest es materialistisch (in Form einer entarteten, vaterfeindlichen Muttervergötterung) von unten, aus der Niedrigkeit her.
Freilich wurden die Frauen nicht am Gebären gehindert, sie hinderten sich selbst daran. Das war wiederum die Folge des Rückzugs der Männlichkeit als kulturprägender Kraft. Damit verlor die Weiblichkeit ihren stabilisierenden Bezugspol. Die Frauen wurden ihrerseits wie die Männer, die den Bezug zum Vatergott verloren, orientierungslos und wandten sich von ihrer ureigenen Lebensaufgabe ab.
Oberflächlich äußerte sich das nicht nur in sinkenden Geburtenzahlen, in Deutschland seit den 1870er Jahren, sondern auch im zunehmenden Drängen der Frauen ins "Berufsleben", welches seinerseits an männlichen Tätigkeiten einbüßt und sich in die für beide Geschlechter gleichermaßen ungeeignete Dienstleistungsgesellschaft verwandelt. In diesem Hamsterrad wird seither konsequent für den Großteil der Bevölkerung die Entdeckung und Entwicklung der eigenen Bestimmung verhindert.

Erfrischende Sicht. Obwohl ich nicht den Eindruck habe, meine Darstellung wäre der deinen entgegengesetzt. Du beobachtest auch sinkende Geburtenzahlen und Drängen der Frauen ins Berufsleben und ziehst daraus gleichfalls die Schlußfolgerung, daß sich Frauen und Männer von ihren ureigenen Lebensaufgaben abwenden sowie an der Entfaltung der eigenen Bestimmung gehindert werden. Der Unterschied ist nur, daß ich meine, um aus einen Tunnel herauszukommen, durchschreite man ihn am besten vollständig, auch wenn es darin dunkel ist, während du meinst, daß man am besten umkehren und den Tunnel durch den Eingang verlassen solle. Ich gebe zu, daß deine Variante die sicherere ist, weil man am Eingang schonmal gewesen sein muß. Andererseits ist es wiederum eine deiner Analysen, der ich entnehme, daß wir die meiste Zeit im Zustand der Zivilisation verbrachten, weil die lange währt und die vorherige Kultur nur kurz währte. Es wäre schon seltsam, wenn gerade die langwährende Zivilisation gegen den göttlichen Plan für uns wäre. Also müßtest du den gleichen Weg, den durch den langen und dunklen Tunnel, nochmal gehen, wenn du jetzt vor ihm zurückschreckst.

Einen Gebärneid gab es mit Sicherheit nicht. Er mag bei hochgradig gestörten menschlichen Männchen vorkommen, ist aber darüber hinaus eine freud'sche Chimäre. Mir scheint, er hat das menschliche Wesen grundsätzlich nicht verstanden oder betrachtet nur die krankhaften, zivilisierten Erscheinungsformen, die er ebenfalls zu für alle Zeiten allgemeingültig erklärt.

Dann bin ich wenigstens nicht alleine und schon garnicht der Erfinder dieser Form der Projektion.

Das ist nicht "Gebärneid", sondern der ins Materialistische entartete männliche Schöpferimpuls.

Ach so. Dann werde ich mich ab sofort bemühen den Ausdruck ‚ins Materialistische entarteter männlicher Schöpferimpuls‘ anstatt ‚Gebärneid‘ zu verwenden. Obwohl wir jetzt fünf Wörter brauchen, wo Freud nur eines brauchte. Das ist natürlich kein entscheidendes Kriterium, zumal ich deine Erklärung wirklich als besser empfinde. Zugleich halte ich es sehr wohl für möglich, daß der Ausdruck ‚Gebärneid‘ in den sogar meisten Fällen, in denen er verwendet wird, eigentlich ‚ins Materialistische entarteter männlicher Schöpferimpuls‘ meint, was lediglich nicht so griffig ist und daher üblicherweise nicht so formuliert wird.

Dieser ist eigentlich darauf gerichtet, Ideen und geistige Konzepte in der Welt umzusetzen, um sie der göttlichen Ordnung gemäß zu gestalten. Nunmehr, nachdem Gott (der Urvater mit seinem Wiederhall in der menschlichen Vaterschaft) getötet wurde und der Mensch an seine Stelle gerückt ist, versucht er durch Befruchtung der Materie selbst den Menschen neu zu schaffen oder zumindest nachzuahmen.
Einen "Gebärneid" kann es in gesunden Männern nicht geben, indes in einer selbstverleugnenden Männlichkeit, die in ihrer Orientierungslosigkeit zu weiblichem (besser "weibischem") Verhalten neigt.

Einverstanden. Obwohl ich trotzdem nicht davon ausgehe, daß jeder automatisch falsch liegen muß, der nicht intuitiv die gleichen Begriffe verwendet wie du. Matriarchat, Patriarchat und Gebärneid waren bisher übliche Begriffe und genau wie beim Unterschied zwischen Schauungen und Prophezeiungen kannst du nur jenen, denen du deine Definitionen erklärt hast, vorwerfen deine Definitionen gegebenenfalls nicht zu berücksichtigen. Ich hatte mich sehr gewundert als du behauptet hattest, daß es ein Matriarchat nie gegeben hätte. Schließlich haben Ethnologen schon viele Matriarchate beschrieben. Erst jetzt nach deiner Ergänzung, daß es auch das Patriarchat nicht gibt, bekomme ich langsam eine Ahnung davon, was du damit eigentlich sagen wolltest.

Interessanterweise stellst auch du fest, daß sich der männliche Schöpfungsimpuls nunmehr darauf richtet, den Menschen nachzuahmen. Weißt und berücksichtigst du dabei auch, daß es schon viel früher Versuche in dieser Richtung gab? Schon über den Koloſs von Rhodos heißt es, daß er sich aktiv bewegt und die Insel verteidigt habe.

Weil Du Dich durch Deine Theorien geschickt aus der Affäre und der Verantwortung gezogen hast, siehe oben.

Verdrängung. Ist die etwa nicht gut? Jedenfalls ist sie ein klares Kennzeichen des Zivilisationsmenschen. Darum kann man ihn mit Circenses ruhighalten. Die gesamte Unterhaltungsindustrie, so riesig sie ist, bietet nichts weiter als kleine Realitätsfluchten, damit der Zivilisationsmensch sich seiner Verantwortung nicht stellen braucht. Ich befürchte, daß das erst den zivilisierten Teil der Welt friedlich macht. Würden sich die Menschen in unserem Teil der Welt ihrer Verantwortung stellen, dann würden sie sich nicht friedlich messern lassen, sondern jene loswerden, die ihre Macht mißbrauchen. Ich weiß, du siehst einen großen Unterschied zwischen Macht und deren Mißbrauch. Siehst du das, was in unserem Land zur Zeit läuft, als Macht an oder als deren Mißbrauch?

Gruß

Ranma

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Determiniert?

BBouvier @, Samstag, 15.09.2018, 18:20 vor 2048 Tagen @ Ranma (4725 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Samstag, 15.09.2018, 18:26

<"Bist du (BB: Taurec) nicht auch ein Determinist?">


Hallo, Ranma!

Nein.
Ist er sicherlich nicht.
Determinismus bedeutet, daß "von vornherein" alles bereits vorherbestimmt ist,
festgelegt ist, unabänderlich ist ... sozusagen nur noch "abgespult" wird.
Siehe hier:
https://schauungen.de/forum/index.php?id=30552

Taurec dazu:
https://schauungen.de/forum/index.php?id=30563

<"Ereignisse können nur so geschaut werden,
wie sie in der Zukunft bereits passiert sind?
">

Auch daneben - ein naheliegender Gedankenfehler, dem Leute anheimfallen,
die nicht sauber nachdenken.

Beispiel:
Ein Seher "sieht" ein rotes Fahrrad an einem Baum lehnen:
Weil Jemand es dort nämlich hingestellt hatte.
Was denn sonst wohl?
Hätte sein Besitzer es in seinen Keller gestellt
(Willensfreiheit), dann hätte er dort schlicht
kein Fahrrad stehen sehen.
Wie denn auch?

Es handelt sich dabei nur um Vorabwissen
eines dort einst stehenden Fahrrades, weswegen es
so wirkt (!), als müsse es dort auch stehen
oder die Tatsache dessen stünde bereits seit Anbeginn der Zeit fest.
Wäre gar von "Gott" so vorherbestimmt worden:
=>
In Wirklichkeit hatte es der Besitzer nur eilig
(weil z.B. Regen aufzog)
und er hatte sich spontan dazu entschlossen. :-)
=> Willensfreiheit.
Ein Seher sieht die Ergebnisse freier Entscheidungen.
(Wie "frei" diese - und in jedem Fall - tatsächlich sind,
das ist eine eigene Geschichte ...)

Aber das hatten wir hier doch bereits mehrfach und ad nauseam.

Grüße,
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

Hier ist ad nauseam wohl nicht genug

Ranma, Donnerstag, 20.09.2018, 16:45 vor 2043 Tagen @ BBouvier (4589 Aufrufe)

Hallo!

Auch daneben - ein naheliegender Gedankenfehler, dem Leute anheimfallen,
die nicht sauber nachdenken.

Beispiel:
Ein Seher "sieht" ein rotes Fahrrad an einem Baum lehnen:
Weil Jemand es dort nämlich hingestellt hatte.
Was denn sonst wohl?
Hätte sein Besitzer es in seinen Keller gestellt
(Willensfreiheit), dann hätte er dort schlicht
kein Fahrrad stehen sehen.
Wie denn auch?

Es handelt sich dabei nur um Vorabwissen
eines dort einst stehenden Fahrrades, weswegen es
so wirkt (!), als müsse es dort auch stehen
oder die Tatsache dessen stünde bereits seit Anbeginn der Zeit fest.
Wäre gar von "Gott" so vorherbestimmt worden:
=>
In Wirklichkeit hatte es der Besitzer nur eilig
(weil z.B. Regen aufzog)
und er hatte sich spontan dazu entschlossen. :-)
=> Willensfreiheit.
Ein Seher sieht die Ergebnisse freier Entscheidungen.
(Wie "frei" diese - und in jedem Fall - tatsächlich sind,
das ist eine eigene Geschichte ...)

Gehst du davon aus, daß auch die Vergangenheit nicht feststeht? Auch in der Vergangenheit hatten es Leute eilig, zog schonmal Regen auf, wurden Fahrräder abgestellt und so weiter. Es gibt zig rote Fahrräder, die an Bäumen lehnen. Manche davon wurden von ihren Besitzern spontan abgestellt, weil vielleicht Regen aufzog. Der Unterschied zu dem roten Fahrrad aus dem Beispiel ist nur, daß man die gegenwärtig an Bäumen lehnenden Fahrräder auch ohne paranormalen Kanal sehen kann. Während sie an Bäumen lehnen, stehen sie nicht in Kellern. Das hält uns aber nicht davon ab, die Vergangenheit als feststehend zu betrachten. Die Vergangenheit war mal Zukunft und die Zukunft wird mal Vergangenheit sein. Wo sollte also der Unterschied sein?

Gruß,
Ranma

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Die Zukunft steht genauso fest, wie die Vergangenheit,

Luzifer, Österreich, Donnerstag, 20.09.2018, 17:05 vor 2043 Tagen @ Ranma (4736 Aufrufe)

Hallo Ranma,

Die Zunkunft ist genauso bereits vorhanden, wie die Gegenwart ist und die Vergangenheit noch vorhanden ist. Es gibt keine Zeit in dem Sinn, wie man sich das so vorstellt, linear und gerichtet, eine Illusion, wie so vieles. Alles ist immer vorhanden.

Allerdings gibt es nur ein Jetzt, aber unendlich viele Stränge in die Zukunft als auch in die Vergangenheit, ein Geflecht aus Zeiten und Räumen und Begebenheiten. Während die Gegenwart singulär und damit real ist, gibt es unendlich viele parallele und ineinander verflochtene Stränge in die Zukunft, sie sind imaginär und potentiell, also mit Wahrscheinlichkeiten behaftet, aber existent.

Der Wille etwas zu erreichen, erlaubt es Dir, wenn er stark genug ist, den entsprechenden Strang auszuwählen (Die Auswahl, das ist freier Wille, die Stränge stammen vom Urgrund und können nicht geändert werden) und ist seine Wahrscheinlichkeit in diesem Punkt auch noch so klein, in dem genau das realisiert ist, er wird "Wirklichkeit".

Mit der Vergangenheit ist es nicht anders, allerdings ist es wesentlich schwieriger, da wir gewohnt sind uns unsere Zukunft zu planen und zu generieren, die Vergangenheit ist aber ebenfalls manipulierbar, weil bereits wieder potentiell.


Beste Grüße
Franz

--
Der Feuerengel fliegt

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Hallo, Ranma!

BBouvier @, Donnerstag, 20.09.2018, 18:02 vor 2043 Tagen @ Ranma (4632 Aufrufe)

<"Es gibt zig rote Fahrräder, die an Bäumen lehnen.">

Hallo, Ranma!

Da ich Dich nicht für total bescheuert halte,
vermute ich, Du stellst Dich nur,
als wärest Du mit meinen Beitrag intellektuell überfordert.

Und das ja nicht nur hier bei diesem/meinem:
Offenbar muß das für Dich seinen eigenen Reiz haben. :trost:

Gruß,
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
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- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

Was meinst du?

Ranma, Freitag, 21.09.2018, 09:25 vor 2043 Tagen @ BBouvier (4660 Aufrufe)

Hallo!

Wenn jemand dein eigenes Beispiel aufgreift, dann sieht das für dich so aus als wäre der damit intellektuell überfordert??? Mir erscheint diese Schlußfolgerung zum Mindesten äußerst schräg!

Es ging eigentlich um Determinismus. Den zweifelst du zwar gerne an, aber du hast noch nie aufgezeigt, daß ein Ereignis anders hätte ablaufen können als es abgelaufen ist! Ich dagegen kann bei jedem Ereignis behaupten, daß es so abgelaufen ist wie es abgelaufen ist. Damit liege ich immer richtig. Man könnte dumm wie stroh sein und könnte doch nicht umhin, wenigstens das zu begreifen. Warum tust du (nicht ich) so als wäre es anders?

Wie wäre es, wenn du mal ein Argument bringst? Ein sachliches Argument? Verstehst du, was sachlich bedeutet? Das bedeutet vor allem, daß andere nicht dann überfordert sind, wenn sie deine Meinung nicht teilen!

Gruß,

Ranma

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Zeitung von gestern!

BBouvier @, Freitag, 21.09.2018, 14:30 vor 2043 Tagen @ Ranma (4687 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Freitag, 21.09.2018, 14:38

<"Ich ... kann bei jedem Ereignis behaupten,
daß es so abgelaufen ist wie es abgelaufen ist
.">

Hallo, Ranma!

Ja, natürlich.
Und das hatte ein Seher schlicht im vorab gesehen.
Was denn sonst wohl?
=>
Ganz so, als blättere man in der Zeitung von gestern.
In den Nachrichten dort wird man nie etwas lesen,
das nicht passiert ist.

*gähn*

Gruß,
BB

--
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Determinismus

Ranma, Samstag, 22.09.2018, 09:05 vor 2042 Tagen @ BBouvier (4564 Aufrufe)

Hallo!

Ganz so, als blättere man in der Zeitung von gestern.
In den Nachrichten dort wird man nie etwas lesen,
das nicht passiert ist.

*gähn*

Du sagst es. Es geht nicht anders innerhalb einer determinierten Welt.

Ein Gedankenexperiment: Eines Tages entdecken Astronomen einen Weg in zwei parallele Universen hineinzusehen. Unseres wird als A bezeichnet, die beiden anderen als B und C. In beiden gelten andere Naturgesetze als bei uns. B ist determiniert, C nicht. Woran erkennen wir den Unterschied?

Noch ein Gedankenexperiment: Eine Woche lang gelingt es, in ein weiteres Universum, das wir D nennen, zu schauen. Von Montag bis Donnerstag stellt man fest, daß D ein deterministisches Universum ist. Die Beobachter, die Freitag bis Sonntag am Teleskop sind, widersprechen dem und veröffentlichen Hinweise darauf, daß es sich bei D um ein nicht determnistisches Universum handelt. Nehmen wir an, daß das ein fester wöchentlicher Rhythmus ist. Wie lange kann D den beibehalten?

Gruß,

Ranma

Wege finden

Sarah, Montag, 17.09.2018, 08:36 vor 2047 Tagen @ Ranma (4667 Aufrufe)

Hallo Ranma,

ich finde manche deiner Fragen sehr spannend...


Vielleicht liegt es daran, daß mir deine Vorstellung von Männlichkeit ziemlich fremd ist, aber ich verspüre keine Neigung dazu, den Prozeß aufzuhalten. Ich erwarte sogar, daß ein Aufhalten und ein ‚Zurück in die Vergangenheit!‘ nur dazu führt, daß der Prozeß nochmal durchlaufen werden muß. Bis sich nach dem vollständigen Durchleben endlich manifestieren kann, was für die Zukunft, also danach, vorgesehen ist.

Soweit ich Taurec nun verstanden habe, meint er mit "zurück" nicht etwas Rückschrittliches, sondern das Wiederfinden einer natürlichen, aber verloren gegangenen Anbindung ans Frau-sein/ Mann-sein.

Dennoch finde ich auch deinen Gedankengang interessant. Also ich spinne den mal weiter: Was, wenn wir den Prozess gar noch niemals vollständig gegangen sind und quasi steckengeblieben sind in unserer vermeintlichen tiefsten Anbindung?
Geht unser tiefstes Wesen nicht eigentlich darüber hinaus, über die tiefste Anbindung an Mann - Frau-sein? Was findet sich, wenn man noch tiefer nachschaut, sich noch tiefer "anbindet"? Was passiert, wenn Mann-Frau-sein transzendiert wird? Ist nicht die tiefste Ebene das Sein an sich? Geschlechtslos. Was würde sich verändern?

Der Unterschied ist nur, daß ich meine, um aus einen Tunnel herauszukommen, durchschreite man ihn am besten vollständig, auch wenn es darin dunkel ist, während du meinst, daß man am besten umkehren und den Tunnel durch den Eingang verlassen solle.

Ja, so verstehe ich euch auch.

Lg,
Sarah

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Wege im Unergründlichen

Luzifer, Österreich, Montag, 17.09.2018, 14:27 vor 2047 Tagen @ Sarah (4715 Aufrufe)
bearbeitet von Luzifer, Montag, 17.09.2018, 14:36

Hallo Sarah,

Geht unser tiefstes Wesen nicht eigentlich darüber hinaus, über die tiefste Anbindung an Mann - Frau-sein? Was findet sich, wenn man noch tiefer nachschaut, sich noch tiefer "anbindet"? Was passiert, wenn Mann-Frau-sein transzendiert wird? Ist nicht die tiefste Ebene das Sein an sich? Geschlechtslos. Was würde sich verändern?

Meine bruchstückhaften Eindrücke dazu würde ich gerne mitteilen, weil der Punkt wichtig ist und die Fallstricke schwerwiegend.

Das Geschlecht ist einfach eine der unzähligen Ausprägungen von Polarität im Gefüge des Lebens. Neben einfachen Bipolen gibt es auch komplexere Geflechte mit Quadrupolen, beispielsweise.

Wie Licht und Schatten, Wärme und Kälte, Freude und Trauer, Liebe und Hass. Das Leben ist immer im Zustand des "Nichtausgeglichenseins", des sich nicht Eingestellthabens eines Gleichgewichts. In den "Polen" kann nichts existieren, da dort alles Gegensatz ist und nichts Entsprechung ist, keine Richtungsänderung möglich ist. In der "Mitte lebt" auch nichts, da dort alles verwaschen und konturlos ist, es gibt keine Attraktoren mehr und das sind Pole. Leben ist neben der Ruhe in den Polen und in der Mitte, vor allem die Bewegung, das Fließen oder Fluid dazwischen.

Leben ist weniger an das Objekt, das Wesen, an einem Ort zu verorten, gebunden, denn vielmehr an dessen Interaktionen zu allem anderen. Ein Monopol ohne Gegenstück bleibt ohne Wirkung, ohne Leben. Ein Ding alleine ist so gut wie kein Ding, es hat keine Wirkung und erfährt keine Wirkung.

Daher gibt es auch nichts, was nicht auch immer sein Gegenteil inkorporiert, ein männlicher Mensch hat immer auch seinen weiblichen Part in sich, aber das gleicht sich in einer Persona eben NICHT aus. Es gäbe auch immer jemanden, der genau die andere Verteilung der Polaritäten in sich trägt, das komplementäre Wesen. Die partielle Vereinigung mit ihm würde die Wiederherstellung des Platonschen Kugelmenschen bedeuten, aber das ist eine andere Geschichte. Vollständigen Ausgleich gibt es erst am Ort des letzten Grundes allen Seins und da ist aber auch die Schnittstelle, zwischen Sein und Nichtsein, also dem Ende des Lebens, so wie wir es kennen, auch jenes der Seele und des Geistes. Dort wo sich das Unmanifestierte mit dem Manifestierten überschneidet und verbindet. Zumindest in allem, was wir erkennen können, herrscht Polarität. sie ist Grundbedingung unserer Art des Lebens.

Sterne kann man nur in der Nacht sehen, im Kontrast zum dunklen Nachthimmel. Da alles auch immer sein Gegenteil inkorporiert, gibt es auch nichts, was nur gut ist, aber auch nichts, was nur böse ist. Der Allgütige ist eine Chimäre, so wie das Allböse, beide existieren nicht, nur Archetypen, die ihnen mehr oder weniger nahe kommen. Gleiches gilt für das Geschlecht, es ist bestimmt von den angelegten oder gegebenen Anteilen im Wesen, am Beginn der Schöpfung festgelegt, damit wir nicht alle gleich sind. Und dann gibt es Entwicklung und Entfaltung, was keimhaft angelegt ist, kommt irgendwann auch zur Blüte. Nicht jedes Wesen implentiert jeden Gegensatz in jedem Grade, bei einer Schnecke braucht es nicht unbedingt diese Polariät :-)

Ausgleich muss man im Außen und nicht im Inneren finden. Der Verzicht auf die Gegensätze ist sehr "finster", er bedeutet Tod in letzter Konsequenz, ebenso wie die bereits andiskutierte Frage der Aufgabe des "Ichs".

Leben, so wie wir es kennen und fühlen, ist das Spiel des lebendigen Feuers zwischen all den Polen, in und durch all die Wesen, deren göttliche Kerne, Knotenpunkte des Lebensnetzes darstellen, die durch das Fließen des Feuers und dessen Interaktion erst ins Sein treten können.

Wir sollten mehr daraus machen.

LG
Franz

--
Der Feuerengel fliegt

Aufgabe des ICH

Sarah, Montag, 17.09.2018, 20:36 vor 2046 Tagen @ Luzifer (4687 Aufrufe)
bearbeitet von Sarah, Montag, 17.09.2018, 20:41

Hallo Franz,

Ausgleich muss man im Außen und nicht im Inneren finden. Der Verzicht auf die Gegensätze ist sehr "finster", er bedeutet Tod in letzter Konsequenz, ebenso wie die bereits andiskutierte Frage der Aufgabe des "Ichs".>

Ich stimme dir da nicht wirklich zu. Natürlich kann die Aufgabe des ICHs sich wie eine Art Tod anfühlen, ist es aber nicht ;-) Du stirbst nicht, wenn du dein ICH loslässt....
Leben in unserer materiellen Welt entfaltet sich in einer Welt der Gegensätze, ja.

Leben, so wie wir es kennen und fühlen, ist das Spiel des lebendigen Feuers zwischen all den Polen, in und durch all die Wesen, deren göttliche Kerne, Knotenpunkte des Lebensnetzes darstellen, die durch das Fließen des Feuers und dessen Interaktion erst ins Sein treten können.

Das Sein sehe ich als das Ursprüngliche, die Quelle von allem, was allem innewohnt. Ich glaube, du meinst mit Sein das menschliche Da-Sein, oder? Im SEIN, das allem zugrunde liegt, gibt es keine Dualität, keine Bewegung.....Es wäre wichtig, wenn du dorthin selbst eintauchen könntest. Es geht nur, wenn man den Verstand hinter sich lassen kann. Mit dem Verstand kommst du dort nicht hin.

Magst du das Video ansehen von Adyashanti?, es ist kurz:
Inhalt: Have you ever wondered who you are without your personal identity that defines who you believe yourself to be? Spiritual teacher Adyashanti advises us to just stop the narrative self for a moment and see who you are. He says that it is difficult for us to define ourselves when we are not allowed to refer to thoughts.

Who Are You Without Personal Identity / Death of Ego
https://www.youtube.com/watch?v=2hU9xmfptVA


Lg,
Sarah

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Das Ich und sein Spiegelbild

Luzifer, Österreich, Montag, 17.09.2018, 21:54 vor 2046 Tagen @ Sarah (4686 Aufrufe)
bearbeitet von Luzifer, Montag, 17.09.2018, 22:15

Hallo Sarah,

sieben Minuten hab ich immer, wenn es was Spannendes zu sehen und zu lernen gibt.

Jetzt ist es mir klar, wir verstehen was komplett Unterschiedliches unter dem "Ich".

Das was Du meinst, bestimmt mich schon lange nicht mehr, es ist das, was man weit eher als "Persönlichkeit" bezeichnen sollte, die erstarrte Kruste oder Maske, die die Menschen immer mit ihrem eigentlichen "ich" verwechseln. Sie sehen sich im Spiegel und nicht ihr Spiegelbild sozusagen.

Da gibt es noch eine Steigerungsstufe.

"Ich bin gegen einen Baum gefahren.", für: Ich fuhr mit meinem Auto gegen einen Baum. Da wird mal gleich das Auto mit hinein inkorporiert, weil man sich mit der Blechschüssel identizifizieren kann und es unbewusst gänzlich tut.

Allerdings ist das aber auch eine sehr grundlegende Fähigkeit, sich auszudehnen auf was und wen auch immer, wenn man,... nun eine andere Geschichte.

Weder die Art der Gedanken noch jene der Gefühle, noch das Äußeres definieren das "ich", es ist das "Ich bin", der Wesenskern, das Gefühl zu sein und ja ich bin luziferisch in meinen Gedanken auch in der gewollten Abgegrenztheit vom Gesamten, auch wenn ich die Verbindung wohl spüre, das Recht nehm ich mir einfach.

Neben Gedanken und Gefühlen gibt es Grundeigenschaften, die aber wirklich Teil des ich sind, weil unveränderlich, das was uns wirkich differenziert voneinander.

Wovon er im Video spricht und das nach Deiner Ansicht überwunden werden muss, ist die Persönlichkeit nicht das "Ich".


Ein Bespiel: Ich bin wütend und ich hasse, als Reaktion auf etwas ist grundfalsch,

sondern richtig: In mir steigt ein Gefühl der Wut und des Hasses auf etwas auf.

Die Persönlichkeit verändert sich dabei ja erfahrungsgemäß wirklich instantan, steigt man, also das "ich" drauf vollkommen ein, verliert man jeden Handlungsspielraum, deswegen muss man das kontrollieren können, will man Macht über die Realität zum Beispiel haben und dazu muss das "ich" in der Lage sein aus der Persönlichkeit auszutreten, diese von außen zu betrachten sozusagen.

Das "Beiseitestehen" ergibt die Möglichkeit die Gefühle und Gedanken als das zu betrachten, was sie sind, eigenständige Entitäten, die man transmutieren, negieren oder auch stimulieren kann, je nachdem, wie es einem beliebt und erforderlich erscheint.

Nie würde ich sowas als Teil des Ichs betrachten, dafür musste ich schon durch zuviel.

Nur wenn Du alle Gedanken und alle Gefühle loslässt, dann ist da immer noch was und zwar unglaublich viel und mehr als nur das reine Sein, und was mir so gegen den Strich geht ist das Geseihere über das Auflösen dessen im Allgemeinen Seihenden, das ist esoterisches Vollgeschwurbel der Extraklasse, da kannst Du Gott gleich um den Gnadenschuss :-D fragen, es ist die freiwillige Aufgabe der Existenz.

LG

Franz


PS: Gedanken über sich selber sind auch keine andere Qualität als Gedanken, daher flüchtig, sein Selbstbild darauf zu begründen töricht.

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Der Feuerengel fliegt

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Nachtrag

Luzifer, Österreich, Montag, 17.09.2018, 22:49 vor 2046 Tagen @ Luzifer (4696 Aufrufe)
bearbeitet von Luzifer, Montag, 17.09.2018, 23:04

Hallo Sarah,

Leben in unserer materiellen Welt entfaltet sich in einer Welt der Gegensätze, ja.

Nicht nur hier, in allen Himmeln und Höllen und allen Welten bis in die höchsten Hierarchien gibt es Polaritäten, der Ausgleich ist erst im Urgrund, im höchsten Gott sozusagen, dort gibt es keine Polarität, aber dort gibt es auch keine zwischen Leben und Nichtleben, dort muss ich nicht sein, in Äonen nicht, dafür lebe ich zu gerne.

Das Sein sehe ich als das Ursprüngliche, die Quelle von allem, was allem innewohnt. Ich glaube, du meinst mit Sein das menschliche Da-Sein, oder? Im SEIN, das allem zugrunde liegt, gibt es keine Dualität, keine Bewegung.....Es wäre wichtig, wenn du dorthin selbst eintauchen könntest. Es geht nur, wenn man den Verstand hinter sich lassen kann. Mit dem Verstand kommst du dort nicht hin.

Der Urgrund ist die Vielfalt in der Einheit, nicht die Einfalt in der Vielfalt. Warum der Eine beschlossen hat in der Vielfalt zu existieren, ich weiß es nicht, offensichtlich ist es aber so.

Wir haben dieselbe Quelle des Lebens ja, der Urgrund ist in uns und wir in ihm, aber wir sind untereinander nicht dasselbe, wir sind verschiedene Schnittmengen des Einen und der Eine ist mehr als wir, aber er lebt (auch) in uns und durch uns auf unsere Art und Weise. Das ist es, warum wir existieren, weil er es möchte zu leben in der Vielfalt (meine Meinung nicht mehr).

Genau das von der Auflösung des Ichs hat ein Freund von mir, ein Reiki-Meister bei einem seiner Meditationsabende, an denen ich mich normalerweise immer so gut entspanne, ähmn ein kleines Schläfchen halte, auch gesagt. Ich war unangenehm berührt, das hab ich sogar in "Tiefenentspannung" mitbekommen. Und plötzlich fühlten alle anderen eine Kälte, sie spürten die wohlige Präsenz eines, wie sie vermeinten Erzengels (typisch Esoteriker, würden den Teufel noch für einen Engel halten in ihren rosaroten Luftschlössern). So und dann musste ich das Wesen von der "hocherfreuten" Truppe fernhalten, da sie nicht sahen, wen sie da wirklich eingeladen hatten aus Resonanz. Naja Ahrimans Schergen freuen sich über solche Ideen immer und ist der Scherge mehr als einen Grad einer höheren Hierarchie als Mensch, dann lässt er Dich seine Vision des Urgrundes erleben, einen allerdings "hausgemachten Urgrund".

LG
Franz

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Der Feuerengel fliegt

Geister oder nur innerseelische Abspaltungen?

Sarah, Dienstag, 18.09.2018, 09:02 vor 2046 Tagen @ Luzifer (4696 Aufrufe)

Und nochmals hallo ;-)

Nicht nur hier, in allen Himmeln und Höllen und allen Welten bis in die höchsten Hierarchien gibt es Polaritäten, der Ausgleich ist erst im Urgrund, im höchsten Gott sozusagen, dort gibt es keine Polarität, aber dort gibt es auch keine zwischen Leben und Nichtleben, dort muss ich nicht sein, in Äonen nicht, dafür lebe ich zu gerne.

Was meinst du genau mit Himmeln und Höllen? Kannst du das beschreiben?

Der Urgrund ist die Vielfalt in der Einheit, nicht die Einfalt in der Vielfalt. Warum der Eine beschlossen hat in der Vielfalt zu existieren, ich weiß es nicht, offensichtlich ist es aber so.

Wir haben dieselbe Quelle des Lebens ja, der Urgrund ist in uns und wir in ihm, aber wir sind untereinander nicht dasselbe, wir sind verschiedene Schnittmengen des Einen und der Eine ist mehr als wir, aber er lebt (auch) in uns und durch uns auf unsere Art und Weise. Das ist es, warum wir existieren, weil er es möchte zu leben in der Vielfalt (meine Meinung nicht mehr).

Und wieso muss es genau so sein? Bist du dir sicher? Wieso kannst du eine Aussage über das Eine, das Absolute, machen? Und was, wenn alles ganz anders ist? Woher wollen wir kleinen Menschen das denn wissen?
Wieso sollte deine Theorie mehr gültig sein als eine andere? Wieso sollte überhaupt irgendeine Theorie gültig sein? Wissen wir irgend etwas? Was weißt du ganz sicher?

Genau das von der Auflösung des Ichs hat ein Freund von mir, ein Reiki-Meister bei einem seiner Meditationsabende, an denen ich mich normalerweise immer so gut entspanne, ähmn ein kleines Schläfchen halte, auch gesagt. Ich war unangenehm berührt, das hab ich sogar in "Tiefenentspannung" mitbekommen. Und plötzlich fühlten alle anderen eine Kälte, sie spürten die wohlige Präsenz eines, wie sie vermeinten Erzengels (typisch Esoteriker, würden den Teufel noch für einen Engel halten in ihren rosaroten Luftschlössern). So und dann musste ich das Wesen von der "hocherfreuten" Truppe fernhalten, da sie nicht sahen, wen sie da wirklich eingeladen hatten aus Resonanz. Naja Ahrimans Schergen freuen sich über solche Ideen immer und ist der Scherge mehr als einen Grad einer höheren Hierarchie als Mensch, dann lässt er Dich seine Vision des Urgrundes erleben, einen allerdings "hausgemachten Urgrund".

Wie grenzt du die Wahrnehmung von psychologischen Phänomenen von der Wahrnehmung eines "Geistes" ab? Kannst du dazu etwas schreiben?

Man könnte das ganze auch psychologisch interpretieren, falls ich darf:
Ein Gefühl von Kälte und Unbehagen in der Gruppe kann auf die veränderte Befindlichkeit des Leiters zurückgehen. Wenn ihm plötzlich etwas Angst macht, z.B. ein tatsächlich erlebtes Gefühl von Identitäts-Auflösung (egal ob psychologisch oder spirituell oder eingebildet), verändert sich sofort die Atmosphäre im Raum. Angst-Schwingungen werden sofort von Menschen gespürt, unser Angst-Zentrum im Gehirn ist ja das wichtigste Überlebenszentrum!

Klar kann man dann auf unterscheidliche Art und Weise mit der Angst der Leute umgehen....Man kann damit psychologisch umgehen, man kann sie personifizieren, man kann sie verdrängen, Rituale machen, an die man glaubt. Der Glaube versetzt ja bekanntlich Berge. Man könnte sie auch zulassen und zusehen, wie sie wieder abzieht, von alleine.....
Aber vielleicht versteh ich etwas nicht und hab es nicht erfasst!

Neugierige Grüße,
Sarah

die Quelle des SEINS

Sarah, Dienstag, 18.09.2018, 08:41 vor 2046 Tagen @ Luzifer (4682 Aufrufe)

Hellö Franz ;-)

Jetzt ist es mir klar, wir verstehen was komplett Unterschiedliches unter dem "Ich".

Ja, ich glaube auch. Bin aber immer noch nicht sicher, was genau du meinst....
Ich versuchs mal zusammen zu kriegen: Also ICH ist für dich Persönlichkeit. Die äußerste Schicht im Menschen. Seine Maske, seine Rollenidentitäten im Leben. Ja?
Dahinter, meinst du liege noch ein anderes ICH. Ein tieferes ICH. Eine Art Wesenskern. Was ist denn für dich ein Wesenskern?
Gedanken, Gefühle, Maske, Rollenbilder sind NICHT das ICH. Aber das Gefühl zu sein wäre schon das ICH, sagst du. Wenn du Wesenskern meinst, ist das immer noch von Abgegrenztheit vom Gesamten, sagst du weiter, was für mich bedeutet, dass deine Perspektive nicht von der tiefesten SEINS-Ebene ausgeht, sondern von einem sich in der Dualität befindlichen "Wesenskern", was immer der nun sein mag....;-)

Was ist der Wesenskern? Meinst du etwa genetische Programmierungen des Menschen oder so etwas?

Weder die Art der Gedanken noch jene der Gefühle, noch das Äußeres definieren das "ich", es ist das "Ich bin", der Wesenskern, das Gefühl zu sein und ja ich bin luziferisch in meinen Gedanken auch in der gewollten Abgegrenztheit vom Gesamten, auch wenn ich die Verbindung wohl spüre, das Recht nehm ich mir einfach.

Neben Gedanken und Gefühlen gibt es Grundeigenschaften, die aber wirklich Teil des ich sind, weil unveränderlich, das was uns wirkich differenziert voneinander.

Was meinst du mit Grundeigenschaften? Liegen diese jenseits von Gefühlen, Handlungsmustern, Gedankenmustern des Menschen? Also wären diese Grungeigenschaften nicht bereits in deiner Definition von Persönlichkeit enthalten? Meinst du etwa biologische und genetische Prägungen?
Ich würde genetische Prägungen, frühe Konditionierungen durch Eltern, Umfeld, unbewusste Vorlieben+ Abneigungen auch erweitert zum ICH dazuzählen, immerhin zeigt sich ja das ICH auf dieser Grundlage dann in seiner individuellen Form.

Das "Beiseitestehen" ergibt die Möglichkeit die Gefühle und Gedanken als das zu betrachten, was sie sind, eigenständige Entitäten, die man transmutieren, negieren oder auch stimulieren kann, je nachdem, wie es einem beliebt und erforderlich erscheint.

Ja, Gedanken und Gefühle zeigen sich oft als eigene Entitäten, im Extremfall bei traumatierten Personen werden diese abgespalten und kommen auf Umwegen scheinbar von außen zur Person zurück. So meint die Person, Stimmen zu hören, Geister zu sehen, etc. Tatsächlich sind es nach außen verlagerte Persönlichkeitsanteile und werden diese integriert, bzw. zuvor die Belastungssituationen/Trigger entschärft, verschwinden die Halluzinationen oft, die Ausdruck eines überreizten autonomen Nervensystems sind.

Nur wenn Du alle Gedanken und alle Gefühle loslässt, dann ist da immer noch was und zwar unglaublich viel und mehr als nur das reine Sein, >

Ja, genau. Mich interessiert eben die Quelle, ganz der Ursprung, dort wo das pure SEIN ist.....

<und was mir so gegen den Strich geht ist das Geseihere über das Auflösen dessen im Allgemeinen Seihenden, das ist esoterisches Vollgeschwurbel der Extraklasse, da kannst Du Gott gleich um den Gnadenschuss :-D fragen, es ist die freiwillige Aufgabe der Existenz.

Ich glaube nicht, dass es um ein Auflösen geht, sondern um eine Bewusstwerdung, um ein tiefes Erkennen, ein tiefes Verstehen dessen, was Mensch alles ist....

Lg,
Sarah

Welche Reaktion empfiehlst du?

Ranma, Donnerstag, 20.09.2018, 16:22 vor 2044 Tagen @ Sarah (4600 Aufrufe)

Hallo!

Ja, Gedanken und Gefühle zeigen sich oft als eigene Entitäten, im Extremfall bei traumatierten Personen werden diese abgespalten und kommen auf Umwegen scheinbar von außen zur Person zurück. So meint die Person, Stimmen zu hören, Geister zu sehen, etc. Tatsächlich sind es nach außen verlagerte Persönlichkeitsanteile und werden diese integriert, bzw. zuvor die Belastungssituationen/Trigger entschärft, verschwinden die Halluzinationen oft, die Ausdruck eines überreizten autonomen Nervensystems sind.

Du willst sagen, alles außerhalb der Normalität Wahrgenommene besteht aus Abspaltungen der eigenen Psyche? Ich kenne jemanden, zu dem Gott persönlich spricht…

Nun gut, diese Behauptung beweist noch nichts. Das ist sowohl meinem Bekanntem als auch mir klar. Deshalb hatte er eine Antwort darauf als ich ihn fragte, woher er wisse, daß es Gott ist, der zu ihm spricht. Die Antwort war, daß er sehr wohl weiß, daß auch Dämonen das tun. Deshalb gleiche er alles mit der Bibel ab, um festzustellen, ob Gott solche Dinge sagen würde. Das fand ich noch nicht sehr überzeugend, aber die geistige Führung führt meinen Bekannten immer zu Orten, an denen es gibt, was er braucht und das meistens auch noch kostenlos. Da muß ich dann doch fragen, wie eine Abspaltung der eigenen Psyche das bewerkstelligen sollte? Andererseits scheint mein Bekannter in letzter Zeit nicht mehr ganz zufrieden mit dieser geistigen Führung zu sein, aber aufgrund seiner Erfahrungen in der Vergangenheit doch sehr darauf bedacht das zu tun, was vermeintlich Gott von ihm verlangt. Wenn er das nämlich nicht tat, dann ging es ihm deutlich schlechter als dann, wenn er das tat, was die geistige Führung ihm vorschlug. Was diese geistige Führung schon zustandebrachte, finde ich ganz erstaunlich, aber ich frage auch immer wieder mal an, wo die ganzen in der Bibel versprochenen Reichtümer sind, die zu sehen ich doch noch überzeugender fände. Dazu meint mein Bekannter jedoch, daß er die nicht braucht, sondern nur Gottes Willen tun will und manchmal Schreckensvisionen davon hat, wie er in die Hölle geworfen wird.

Wer hier psychologisch/ psychiatrisch versiert ist, kann mir sicher einen Rat dazu geben?

Gruß,
Ranma

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Nur das Resultat entscheidet

Luzifer, Österreich, Donnerstag, 20.09.2018, 16:35 vor 2044 Tagen @ Ranma (4599 Aufrufe)

Hallo Ranma,

mit dem Killerargument psychische Störung kann man alles abtun, was einem nicht in den Kram passt. Jeder Materialist wird dir genau die Antwort geben.

Allerdings ist die Konsquenz eine andere.

Eine psychische Störung (was immer das in Wahrheit ist) wird einem Hindernisse im Leben bereiten. Es wird es schwieriger machen, das Leben zu meistern.

Dein Bekannter meistert sein Leben aber besser als zuvor.

Wenn die "Verbindung" einem ermöglicht mit den Schicksal zu spielen anstatt dass das Schicksal mit einem spielt, nun denn, die Antwort ist klar.


Die Masse, der "Mainstream" liegt immer falsch, an der Spitze ist es einsam, das heißt entweder zu schweigen oder Konfrontation, weil keiner das aufgibt, was ihm das Heiligste ist, weil es ihm Sicherheit gibt, sein Weltbild.


LG

Franz

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Der Feuerengel fliegt

Da wäre ich fast bei dir

Ranma, Donnerstag, 20.09.2018, 17:43 vor 2043 Tagen @ Luzifer (4624 Aufrufe)

Hallo!

Eine psychische Störung (was immer das in Wahrheit ist) wird einem Hindernisse im Leben bereiten. Es wird es schwieriger machen, das Leben zu meistern.

Den Teil sehe ich auch so.

Dein Bekannter meistert sein Leben aber besser als zuvor.

Sagt er zumindest, aber mir scheint er das nicht objektiv zu sehen. Ich muß hier mal ein bißchen ausholen: Mein Bekannter ist Halbjapaner. Die japanische Gesellschaft findet Rassismus ganz schlimm und das nicht zuletzt deshalb, weil Japaner Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts den nordamerikanischen Rassismus leidlich selbst erfahren mußten. Einen Fall gibt es für die Japaner jedoch, in dem sie Rassenvermischung rundheraus ablehnen. Das ist dann, wenn der Vater Soldat der nordamerikanischen Besatzungsmacht ist. In dem Fall werden Mutter und Kind(er) nicht nur von einzelnen Rassisten abgelehnt, sondern von der japanischen Gesellschaft kollektiv ausgegrenzt. Diese Art Mischling ist mein Bekannter. Dann kommt bei ihm noch dazu, daß er schon als Kind Stimmen hörte. Dadurch wird man auch nicht leichter akzeptiert. In Japan wurde er so wenig akzeptiert, daß er kaum noch ein Wort Japanisch spricht. In den USA hatte er es dagegen bis zum Physikstudium am MIT geschafft. Seine religiösen Ansichten haben dagegen erreicht, daß sein Vater bis vor kurzem keinen Kontakt mit ihm hatte, seine Stiefmutter und sein zum Islam konvertierter Halbbruder weiterhin keinen Kontakt zu ihm haben und er nichts über den Verbleib seiner leiblichen Mutter weiß. Jetzt zieht mein Bekannter in Ländern mit niedrigen Lebenshaltungskosten von Hostel zu Hostel und versucht Leuten, die ihm sagen, daß er zu alt dafür ist, um auf diese Weise zu leben, das Wort Gottes näherzubringen. Bist du sicher, daß er mit dieser Art geistiger Führung besser dran ist als er es ohne wäre? Woher wissen wir das?

Gruß,
Ranma

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Wir wissen es nicht

Luzifer, Österreich, Donnerstag, 20.09.2018, 22:18 vor 2043 Tagen @ Ranma (4619 Aufrufe)

Hallo Ranma

Für fast alle Menschen ist es besser sie ließen die Finger von derlei Dingen komplett. Dann geschieht was geschehen muss und man akzeptiert es halt.

Nur gerade bei so einer Biographie bricht "es" durch. Es bricht bei jedem irgendwann einmal durch, aber in dem Falle war es vorgezogen und der Mensch NICHT bereit.

Nur dann kann das Rad nicht mehr zurückgedreht werden, man muss den Weg gehen, aber immer in dem Bewusstsein, das das Gute und das Böse sich die Waage halten und nichts aber auch gar nichts so ist, wie es scheint.

Nicht alles was man von oben hört ist von Gott und genauso wenig von dem was geschrieben wurde.

Erkennen kann man das nur an den Resultaten, aus Dornenhecken werden keine Trauben geerntet. Trägt die Botschaft oder der Text Liebe in sich oder sät er Schuld, Hass und Gewalt, dann ist er nicht von dem Gott, den ich meine. Der gibt auch nichts durch und schreibt keine Bücher.

Man kann scheitern dabei, versuchen die Dinge zu verstehen und dann ist man richtig geliefert.

Also ich weiß es nicht ob Dein Freund richtig liegt.

LG
Franz

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Der Feuerengel fliegt

Floskeln

aber, Freitag, 21.09.2018, 06:36 vor 2043 Tagen @ Luzifer (4598 Aufrufe)

Hallo Luzifer,

deine Texte sind wahnsinnig inspirierend bei der Erstellung eines esoterischen Bullshit-Bingos. Danke, deine Ideen helfen mir immer sehr...

Gruß
aber

Klingt gar nicht göttlich

schwelmi, Samstag, 22.09.2018, 15:02 vor 2042 Tagen @ Ranma (4597 Aufrufe)

Hallo Ranma,

für mich klingt das eher so, als ob sich dein Bekannter die Gesellschaft einer eher weniger göttlichen Entität eingefangen hat.

Schönen Gruß
schwelmi

Das halte ich inzwischen auch für wahrscheinlich

Ranma, Sonntag, 23.09.2018, 09:18 vor 2041 Tagen @ schwelmi (4663 Aufrufe)

Hallo!

für mich klingt das eher so, als ob sich dein Bekannter die Gesellschaft einer eher weniger göttlichen Entität eingefangen hat.

Es ist nicht so klar, weil die Identität der Entität zwischen den beiden wohl kein Thema ist. Ich beobachte das schon ein paar Jahre und habe den Eindruck, daß diese Beziehung, wenn wir das mal so nennen wollen, immer einseitiger wird. Mein Bekannter sieht sich selbst immer mehr als Missionar, aber scheint währenddessen mit seinem Leben immer unzufriedener zu werden. Deshalb denke ich, daß du das richtig siehst.

Was kann man gegen so eine eher weniger göttliche Entität unternehmen?

Diese Entität nutzt die christliche Religion als Werkzeug, um sich gegen Kritik zu schützen. Das ist ein effektiver Trick. Wir wissen schon durch die Leute aus dem Prophezeiungsforum wie deren Religion für vernünftige Argumente unzugänglich macht. Ist es daher ein hoffnungsloser Fall, wenn jemand von so einer Entität befallen wird?

Gruß,
Ranma

Sowas ist behandelbar

schwelmi, Sonntag, 23.09.2018, 10:23 vor 2041 Tagen @ Ranma (4633 Aufrufe)
bearbeitet von schwelmi, Sonntag, 23.09.2018, 10:52

Hallo Ranma,

das ist durchaus behandelbar. Unter anderem werden Geistheiler genau für solche Fälle ausgebildet. Auch Schamanen sollten die Heilung solcher Fälle beherrschen. Allerdings sind auch die Psychiatrien voll von Leuten, die sich sowas eingefangen haben.

Die Frage dahinter dürfte eher sein, ob der "Patient" geheilt werden will und ob er die Behandlung durchsteht. Sobald er eine labile Psyche besitzt besteht grundsätzlich immer die Gefahr, dass er die mit der Behandlung einhergehenden Krisen nicht übersteht.

In dem hier schon mal erwähnten Buch "Der Magus von Strovolus" wird solch eine Heilung beschrieben, allerdings mit Mitteln, die diese Krisen nicht entstehen lassen.

Nach allem was ich gelernt habe dürfte solch eine Behandlung jedoch längere Zeit in Anspruch nehmen, da in solchen Fällen immer auch die Aura wieder instandgesetzt werden muss.

Schönen Gruß,
schwelmi

Behandlungsvorschläge im Internet immer gut hinterfragen

Sarah, Montag, 24.09.2018, 08:52 vor 2040 Tagen @ schwelmi (4544 Aufrufe)

Lieber Ranma (und lieber Schwelmi),

Ranma, ich hab mehrmals begonnen, eine Antwort auf deine Frage zu schreiben, aber irgendwie inspiriert es mich zu wenig. Über jemanden etwas zu sagen, der hier gar nicht selbst fragt, ist schwierig. Es sprengt auch den Rahmen hier, finde ich.
Du könntest zusätzlich einschlägige psychologische und/oder esoterische Diskussionsforen besuchen....

Grundsätzlich verändern sich Menschen eher dann, wenn der Leidensdruck groß ist. Wenn es deinem Freund aus seiner Sicht gut geht, wird er nix verändern wollen. Ist ein gewisser Leidensdruck vorhanden, kannst du ihm vorschlagen, mal zu einem Experten zu gehen. Mit Experten meine ich keinen Geistheiler, sondern erst mal einen Psychologen oder Psychiater.
Was, wenn es sich um einen religiösen Wahn im Rahmen einer (beginnenden) Schizophrenie handelt? Das ist für mich hier nicht beurteilbar, für niemanden hier, einfach so übers Internet. Also grundsätzlich VORSICHT mit esoterischen Behandlungsvorschlägen!
Die Gefahr vollends zu Dekompensieren- bei Bestehen einer ausgeprägten psychiatrischen Störung - ist mehr als groß!

Liebe Grüße :-)

Fluss der Dinge

aber, Montag, 24.09.2018, 10:43 vor 2040 Tagen @ Sarah (4552 Aufrufe)

Hallo Sarah,

das ist ja mal wieder oberschlau dahergeschwafelt von dir. :lol:
Nur auf die Schnelle und extra für dich (ich muss gleich weg - Arzttermin):
Für den Laien sind die Grenzen zwischen psychologisch und esoterisch fließend, weil ja in der Esoterik eh immer alles fließt. Und der Nihilist würde sagen, ist doch eh egal. Also chill mal.

Gruß
aber

@Sarah - Behandlungsvorschläge hinterfragen

schwelmi, Montag, 24.09.2018, 12:45 vor 2040 Tagen @ Sarah (4537 Aufrufe)
bearbeitet von schwelmi, Montag, 24.09.2018, 12:56

Hallo Sarah,

grundsätzlich stimme ich dir zu, wenn du sagst, dass man Behandlungsvorschläge im Internet immer hinterfragen sollte. Ich würde das sogar ausweiten auf die Wahl des Therapeuten. Nicht jeder Therapeut oder Behandler ist für jede Person geeignet.

Was mich an deiner Aussage stört ist, dass du implizierst, dass ein Psychologe immer und ausschließlich die qualitativ bessere Wahl ist. Ich weiß, man muss solche Aussagen treffen, wenn man nicht Gefahr laufen will, plötzlich Post zu bekommen mit der Aufforderung, seine Aussagen zukünftig etwas vorsichtiger zu gestalten. Und ja, ich gehe dieses Risiko hiermit bewusst ein.

Ich möchte damit keinesfalls die Fähigkeiten von Psychologen oder Psychotherapeuten in Frage stellen, dennoch halte ich es für wichtig, dass man auch Alternativen zur Auswahl hat und diese auch aufgezeigt bekommt. Nicht jeder macht ausschließlich und in jedem Fall gute Erfahrungen mit dieser Berufsgattung. Das gilt natürlich auch für spirituelle Heiler. Auch gab und gibt es Fälle, in denen Patienten keinen Zugang zu unserem Gesundheitssystem haben.

Schönen Gruß,
schwelmi

weitgehende Zustimmung

Sarah, Montag, 24.09.2018, 13:35 vor 2040 Tagen @ schwelmi (4580 Aufrufe)

Hallo,

Was mich an deiner Aussage stört ist, dass du implizierst, dass ein Psychologe immer und ausschließlich die qualitativ bessere Wahl ist.

Ich möchte damit keinesfalls die Fähigkeiten von Psychologen oder Psychotherapeuten in Frage stellen, dennoch halte ich es für wichtig, dass man auch Alternativen zur Auswahl hat und diese auch aufgezeigt bekommt. Nicht jeder macht ausschließlich und in jedem Fall gute Erfahrungen mit Psychologen und Psychotherapeuten. Das gilt natürlich auch für Geistheiler. Auch gab und gibt es Fälle, in denen Patienten keinen Zugang zu unserem Gesundheitssystem haben.

Ja, da hast du Recht mit deinen Einwänden. Ich stimme dir sogar zu!
Ich wollte einfach zu Vorsicht raten!

Ich trenne auch zwischen einem ersten Schritt einer dem aktuellen Wissenstand entsprechenden medizinisch-psychiatrisch-psychologischen Diagnostik (eine solche Einschätzung von einem Esoteriker lehne ich persönlich ab und diese wäre glaube ich auch strafbar.) und einem späteren 2.Schritt, nämlich dem Behandlungsansatz, der eine einschlägige Diagnose mitberücksichtigen MUSS und alternative Heilungsansätze finde ich da grundsätzlich gut :-)

Ich weiß ja nicht, wie das in Deutschland ist, aber hier in Österreich kann man - so weit ich weiß - als Geistheiler den Energetiker-Gewerbeschein lösen ohne irgendeine Ausbildung vorweisen zu müssen!!! Ich bin nicht sicher, ob das auch alle Kunden wissen! Darüber hinaus gibt es kein Universitätsstudium für Esoterik, in dem man umfassende wissenschaftliche Kenntnisse erlangen könnte ;-)

Ich habe jahrelang auf psychiatrischen Stationen gearbeitet und weiß dadurch, dass psychotische Krisen oft durch esoterische "Spielereien" ausgelöst wurden und der Ausbruch schwerer psychiatrischer Erkankungen in unmittelbarem Zusammenhang damit stehen kann. Auch sogenannte "schamanische Heilkreise" verstärken oft nur psychische Krisen, ich hab selbst einige Zeit an solchen teilgenommen. Vielleicht bin ich deshalb übervorsichtig geworden, gut möglich....Und natürlich ist meine Meinung nur meine eigene persönliche...

Liebe Grüße!

Warum ICH?

aber, Montag, 24.09.2018, 18:32 vor 2039 Tagen @ Sarah (4578 Aufrufe)

Hallo Sarah,

deine Ausführungen sind sehr löblich und inspirierend, doch konnten sie mich nicht wirklich erhellen. Der Vorsitzende des bulgarischen Astrologenverbands lässt dich ganz herzlich grüßen. Was mich brennend interessiert, weil es mir eigentlich auf die Nerven geht: Warum ist überhaupt ein ICH involviert? Und womit hat das ICH es verdient, sich mit diesem ganzen bullshit Projektionen im Außen, quasi um die nächste Häuserecke (bereits Jesus sagte ja: im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen in Mk 3,14 oder so ähnlich) auseinandersetzen zu müssen? Wieso gibt es überhaupt Projektionen im Außen, wo das ICH als innerste Wesensschicht sich doch nur mit inneren Dingen abgibt? Wie kann dem ICH so etwas passieren? Das ist GRUSELIG und kein ICH kann sowas wollen. Jedes ICH würde sich fragen: Was hat das ICH eigentlich schlimmes getan außer sich löblich in der Bibel zu bilden?? Wieso grade das ICH? WTF??? (Das ist löbliches Deutsch für Wieviel tausend Fragen.)

Heute nicht zum Scherzen aufgelegt, weil unter Verfolgungswahn leidend,
aber

Anscheinend habe ich das Problem zu schlecht erklärt

Ranma, Montag, 24.09.2018, 11:06 vor 2040 Tagen @ schwelmi (4551 Aufrufe)

Hallo!

Die Frage dahinter dürfte eher sein, ob der "Patient" geheilt werden will und ob er die Behandlung durchsteht. Sobald er eine labile Psyche besitzt besteht grundsätzlich immer die Gefahr, dass er die mit der Behandlung einhergehenden Krisen nicht übersteht.

Ob er geheilt werden will oder nicht, das ist ein Teil des Problems. Wie Sarah so richtig anmerkt, hat er nicht selbst gefragt. Das wird er auch nicht und zwar weil er das nicht kann! Wer wollte denn von einem Kontakt mit Gott, vorgestellt als allgütiger Vater geheilt werden?

Manchmal hinterfragt mein Bekannter zwar, ob er wirklich das tut, was Gott von ihm erwartet, aber dafür umgibt er sich mit Menschen, die ähnlich gestrickt sind wie die Leute, die im Prophezeiungsforum diskutieren. Die finden das alle ganz großartig, daß er direkten Kontakt mit Gott hat, den mein Bekannter übrigens ‚father‘ nennt. Mit diesen Rückmeldungen und noch einen Blick in die Bibel, ob dort etwas Gegenteiliges verlangt wird, ist sich mein Bekannter dann doch immer wieder sicher, daß Gott selbst zu ihm spricht. Zu Leuten mit anderen Weltbildern währt der Kontakt niemals lange. Daher kann mein Bekannter sein Problem nicht erkennen und deshalb bleibt mir nur selbst zu fragen, was man tun kann. Vorläufig geht es noch nicht darum, die Entität zu entfernen, sondern darum erkennbar zu machen, was das für eine Entität ist.

Mein Bekannter geht sogar mit den meisten physischen Gebrechen nicht zum Arzt, sondern betet zu Gott um Besserung. Falls man ihm erklären könnte, daß er ein psychiatrisches Problem hat, dann würde er für dieses zu Gott um Besserung beten. Genau wie es die Entität von ihm verlangt. Das dürfte also kaum helfen. Auch bei physischen Gebrechen helfen die Gebete kaum, es geht ihm nur mal besser und mal schlechter. Wie kann ich ihm helfen, seinen Zustand zu erkennen?

Gruß,
Ranma

Na klasse

aber, Montag, 24.09.2018, 20:12 vor 2039 Tagen @ Ranma (4547 Aufrufe)

Löblicher Mädelsclub,

WA etwa auch? Gott oder sonstwer manipuliert meine astralvollen Eingebungen aus dem und in den Äther? Na toll. :wutentbrannt:

Kein Wunder dann, dass ich immer nur Stress mit der löblichen Verwandtschaft hab. :rotfl:

Ihr habt doch echt nen Knall lol

Was ist der Plan jetzt? Wie soll man jemals wieder ein gutes Verhältnis zur Schwiegermutter aufbauen?

Und immer noch die Frage warum und wieso und hä wat?

Euer Nixchecker

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Jeder manipuliert immer

Luzifer, Österreich, Montag, 24.09.2018, 20:36 vor 2039 Tagen @ aber (4606 Aufrufe)
bearbeitet von Luzifer, Montag, 24.09.2018, 20:45

Hallo Aber!


WA etwa auch? Gott oder sonstwer manipuliert meine astralvollen Eingebungen aus dem und in den Äther? Na toll. :wutentbrannt:

Kein Wunder dann, dass ich immer nur Stress mit der löblichen Verwandtschaft hab. :rotfl:

Ihr habt doch echt nen Knall lol

Was ist der Plan jetzt? Wie soll man jemals wieder ein gutes Verhältnis zur Schwiegermutter aufbauen?

Und immer noch die Frage warum und wieso und hä wat?

Die Tatsache, dass mir manche meiner Mitmenschen die Wahrheit sagen und andere mitten ins Gesicht lügen, dass einen manche wohlwollend unterstützen und andere einem ein "Hackerl ins Kreuz schmeissen", wenn sie nur können, impliziert ja nun auch nicht, dass es meine Mitmenschen nicht gibt, sondern ...


Hundert Punkte für die Antwort (kannst es in dein Bingo aufnehmen). :ok:

L und verständnisvolle Grüße

Franz


PS: Vielleicht ist es halt nicht die heile Welt, auch nicht da drüben, vielleicht verspeist Dich dort auch einer zum Frühstück, wenn er dazu in der Lage ist, deswegen würde ich mir da schon auch ein paar Gedanken machen wollen.

--
Der Feuerengel fliegt

PS wie phosphoros

aber, Sonntag, 07.10.2018, 15:57 vor 2027 Tagen @ Luzifer (4537 Aufrufe)

Hallo Luzifer,

PS: Vielleicht ist es halt nicht die heile Welt, auch nicht da drüben, vielleicht verspeist Dich dort auch einer zum Frühstück, wenn er dazu in der Lage ist

So helle bin ich einfach nicht, dass ich hier immer alles verstehe. Give me a break... Bitte leuchte nochmal ein bisschen. Ich kapier es nicht.

Mit mattem Gruß
aber

Entweder seid ihr völlig total komplett übergeschnappt oder ich bin es. Das ist echt ne schräge Matrix.

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@aber

Luzifer, Österreich, Sonntag, 07.10.2018, 18:04 vor 2026 Tagen @ aber (4514 Aufrufe)
bearbeitet von Luzifer, Sonntag, 07.10.2018, 18:12

Hallo Aber!

So helle bin ich einfach nicht, dass ich hier immer alles verstehe

Nehme ich Dir nicht ab, registriere Intention und Affinität in der gestellten Frage.

Das geht am Forenthema auch viel zu weit vorbei, und jeder wird Dir darauf eine andere Antwort geben.

Sollte Dich meine interessieren, frag mich per PN oder über andere Wege, solltest Du welche kennen. Ist die Begründung, warum Du das wissen möchtest, gut und beeindruckt mich gibt es eine Antwort, sonst wirst Du selber suchen müssen, was eh besser wäre.

LG
Franz

--
Der Feuerengel fliegt

Kein Weg dran vorbei

aber, Montag, 08.10.2018, 04:05 vor 2026 Tagen @ Luzifer (4517 Aufrufe)

Luzifer,

So helle bin ich einfach nicht, dass ich hier immer alles verstehe

Nehme ich Dir nicht ab, registriere Intention und Affinität in der gestellten Frage.

Dann halluziniert deine Registrierkasse mehr als ich.
Schau, ich lerne schnell, immens schnell. Gleichwohl - ein Pferdchen ohne Glanz kann auch mal absaufen. Etwas mehr Licht durch den Lichtträger und weniger Fragezeichen wäre hilfreich gewesen. Aber egal, passt schon. Wahrscheinlich wär es eh nur wieder ein Irrlicht gewesen.

Sollte Dich meine interessieren, frag mich per PN oder über andere Wege,

Derlei Wegen ist nicht zu trauen!

solltest Du welche kennen.

Sehr witzig. Bin ich Alice im Wunderland? Nein. Also. Damit reduzierst du dein eigenes "P.S." ad absurdum.


Verwirrt ob der merkwürdigen Uhrzeit,
aber

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Kein Weg dran vorbei, möglicherweise aber nicht sicher

Luzifer, Österreich, Montag, 08.10.2018, 20:49 vor 2025 Tagen @ aber (4506 Aufrufe)

Hallo Pferdchen,


Manchmal trifft man Menschen, die einem Sätze mit auf den Weg geben die tiefgründig sind. Ein solcher, der mir immer in Erinnerung bleiben wird ist:

"Es ist leicht jemanden seinen Glauben zu nehmen aber unendlich schwer ihm etwas Besseres dafür zu geben."

Am Ende zählt das Resultat und wenn jemand durch seinen Glauben besser durchs Leben kommt als ohne ihn, welches Recht hat man, ihm diesen zu nehmen. Deswegen zögere ich schon sehr diese Dinge zu erörtern.

Schau, ich lerne schnell, immens schnell. Gleichwohl - ein Pferdchen ohne Glanz kann auch mal absaufen.

Genau das ist die Frage: Hilft uns irgendwas wirklich, hilft lernen und Erfahrung sammeln am Ende wirklich was oder ist es so, dass einer als Löwe erschaffen ist und ein anderer als Gazelle und eine Begegnung der beiden nimmt den bekanntem Ausgang.

Die Frage ist die eine, wie die Welt(en) wirklich gestrickt ist (sind). Ist ein Dualismus vertretbar, der den jenseitigen Bereichen komplett andere Umstände zuschreiben kann als den Diesseitigen. Kann es irgendwo wirklich Brüche geben, absolute Trennungen von Ebenen des Lebens. Lehrt uns der Kontakt mit Jenseitigen nicht, dass die Dinge durchaus verschränkt sind miteinander.

Gilt der alte hermetische Spruch, wie unten so oben wirklich nicht, in der Natur folgt jedenfalls überall ein Ähnlichkeitsprinzip, wenn sich Lebewesen an entsprechende Umweltbedingungen (durch physikalische Gesetze in weiterer Folge allgemeine, von mir aus göttliche Gesetze, bestimmt) anpassen, ein Wal schaut aus wie ein Fisch und nicht wie ein Elephant und ein Fischsaurier wie ein Fisch und nicht wie ein T-Rex.

Betrachten wir die Natur und lassen den Menschen aussen vor, was sehen wir. Nun nachdem ich meine Visionen hatte und eine wunderbare Verbindung zu allem und eine sehr sehr positive (vollkommen beschränkte) Weltsicht, die mir ja schließlich mein Leben rettete, saß ich einmal auf einer Bank und beobachtete, wie sich ein Insekt auf ein anderes setzte. Und dann begann es das andere auszusaugen, bei lebendigen Leibe. Das hat nichts mit Gut und Böse zu tun. Das ist die Natur. Das ist die "Schöpfung", das ist so gewollt, sonst wäre es nicht so. Unsere Welt funktioniert so, dass man töten (oder töten lassen muss) muss um zu überleben, und ja Pflanzen sind auch Lebewesen (Gruß an Vegetarier und Früchte ok auch klar). In letzter Konsequenz kann man sich nur von Lebendem ernähren. So ist die Welt gestrickt. Die Natur ohne Menschen oder höhere Tiere, die das im Ansatz auch entwickeln ist ohne Rücksicht, ohne Moral, ohne Barmherzigkeit, ohne alle Schnörkel. Diese Kategorien gibt es im Natürlichen nicht.

So ok wir brauchen ja Energie, die muss wo herkommen. Gut Pflanzen nutzen die Sonne, aber sie überwuchern andere auch, wenn es möglich ist um selbst möglichst viel Licht zu erhalten. Das Leben von anderen ist dem Einzelleben in seiner Grundform wurscht, nur das eigene Überleben zählt, dass ist Natur und das ist Schöpfung, Punkt. Und dann, gibt es sowas wie den Casimir-Effekt, der uns lehrt, dass wir eigentlich auf einem unendlichen Energietopf leben, dh. dass was wir zum Überleben zur Weiterentwicklung brauchen ist in Überfülle vorhanden, wir (alles Leben dieser Erde) aber sind so gestrickt, dass wir töten müssen zum Überleben.

Alles was "gut" ist, kommt erst durch bewußte Lebewesen. Alles was "böse" ist auch.

So und das ist die Frage auf die ich keine Antwort weiß. Gibt es da draussen wen, einen Gott, der das alles schon so eingerichtet hat, dass eh alles gut wird, aber dann wozu der Wahnsinn hier. Und wenn es "drüben" ist wie hier und von einer grundsätzlichen Ähnlichkeit gehe ich aus, geht das Ganze noch weiter und weiter.

Spiegelt die Mona Lisa nicht Leonardo da Vinci, hat nicht er ihr ihren unverkennbaren Gesichtsausdruck gegeben, ähmn wohl, aber die Welt soll nicht ihrem Schöpfer ähneln, die ist zwar hart ohne Gerechtigkeit oder sonstwas, der Schöpfer aber allgut und allbarmherzig, welch ein Hohn.

Lasse mich gerne eines Besseren belehren, würde gerne an einen "gütigen Vater" glauben, tue ich aber nicht, allenfalls an einen Gerechten.

Wer das Gute will, muss es tun, externes Gutes kann nur von Wesen kommen, die innerhalb der Polarität sind, "Gott" ist das wurscht, vermutlich.

Und dennoch, daneben habe ich so ein tiefes Gefühl, das alles passt, alles schon so richtig ist und wird, wie es soll, eine Art Grundvertrauen. Die Frage ist, ob man darauf bauen kann oder doch lernen soll sich ein bisschen wehren zu können, wenn der Löwe kommt.

Guten Abend
Franz

--
Der Feuerengel fliegt

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Nachtrag von wem "Gscheiteren"

Luzifer, Österreich, Montag, 08.10.2018, 21:20 vor 2025 Tagen @ Luzifer (4503 Aufrufe)

Hallo Pferdchen,

"er" hat das so formuliert:

(7) Jesus sprach: „Selig [μακάριος] ist der Löwe, den der Mensch ißt, und
der Löwe wird Mensch werden. Und verflucht sei der Mensch, den der
Löwe frißt, und der Löwe wird Mensch werden.“

--> Wenn ein anderes, vielleicht sogar sein eigenes Wesen Macht über einen Menschen bekommt oder der Mensch über ihn.

"und aber" auch:

(60) Sie sahen einen Samariter, der ein Lamm trug auf dem Weg nach
Judäa. Er sprach zu seinen Jüngern: „Der Mann ist um das Lamm.“
Sie sprachen zu ihm: „Damit er es schlachte und esse.“
Er sprach zu ihnen: „Solange es lebt, wird er es nicht essen, sondern nur,
wenn er es geschlachtet hat und es ein Leichnam geworden ist.“

Sie sprachen: „Anders kann er es nicht tun.“
Er sprach zu ihnen: „Auch ihr, sucht einen Ort für
euch zur Ruhe, damit ihr nicht ein Leichnam werdet und gegessen.“

--> Klingt jetzt nicht so, als ob alles so "sicher" und auf Schienen wäre hier herunten und da drüben, da "oben".


LG
Franz

--
Der Feuerengel fliegt

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Positiver Ausblick

Luzifer, Österreich, Montag, 08.10.2018, 21:44 vor 2025 Tagen @ Luzifer (4537 Aufrufe)

Hallo,

"und" damit das Ganze nicht so extrem negativ ähmn "finster" stehen bleibt, da
gibt es schon noch was.

Wenn man das Gute will muss man es tun, ist erst die eine Seite der Medaille.

Wenn man es tut, wird es das Gute in der Umgebung erwecken, eine recht neue Erfahrung für mich. Ist "ansteckend" und führt zu kooperativem Verhalten, Freundlichkeit und Interesse zaubert den Menschen ein Lächeln ins Gesicht. Und plötzlich wiederfährt einem Gutes ohne dem ganzen metaphysischen Klimburium, einfach als "natürliche" Reaktion.

Und wenn eine starke Gemeinschaft das so praktiziert entsteht was, was man als "Paradies" bezeichnen könnte. Ein Löwe kann dann schon kommen, wenn eine Herde Gazellen zusammensteht, dann hat er schlechte Karten. Und ob es einen Löwen mehr oder weniger gibt, kratzt "ihn" nun auch nicht wirklich.

Das wäre der "Aufstieg", von dem die Esoteriker immer träumen, ein Paradies auf Erden, auch das könnte es geben, hängt nur vom freien Willen ihrer Bewohner ab.


LG
Franz

--
Der Feuerengel fliegt

Ausblick

aber, Dienstag, 09.10.2018, 04:29 vor 2025 Tagen @ Luzifer (4487 Aufrufe)

Hallo Luzifer,

"und" damit das Ganze nicht so extrem negativ ähmn "finster" stehen bleibt, da
gibt es schon noch was.

Finster und beängstigend, ja. Aber was ist, wenn das die Wahrheit ist? Wenn man nichts von Glauben hält, sondern ausschließlich von Wissen oder zumindest unerklärlicher Gewissheit, muss man sich zwangsläufig auch mit der Möglichkeit auseinandergesetzt haben, dass im ganzen Universum nichts anderes herrscht als "Der Gott des Gemetzels". Das reine Fressen und Gefressenwerden. Oder abgemildert Beißen und Gebissenwerden, Treten und Getretenwerden. Schockt es dich, dass mich das nicht schockt? Ich hab zu viel mit Viechern zu tun gehabt, um nicht zu wissen, wie mitleidlos es in der Natur zugeht. Nicht nur zwischen Raub- und Beutetieren, auch innerhalb der Tiersippen geht es knallhart zu, nur haben die wenigsten Leute die Gelegenheit, das in echt und erkenntnisstiftend zu beobachten. Es herrschen strikte Hierarchien, die fortwährend verteidigt oder neu ausgekämpft werden müssen. Kleine kuschelige Kaninchen sind untereinander gar nicht lieb und flauschig zueinander, sobald eins zu stark oder zu schwach wird. Pferdchen in ihren putzigen Ponyherden ebensowenig. Und Hunde erst. Männliche Tiere bekämpfen sich bis aufs Blut, führen dabei nicht selten Bisskastrationen durch, wenn sie sich (in Einzelfällen) nicht sogar totbeißen. Weibliche Tiere töten sich nicht, unterdrücken einander aber sehr wohl. Und das alles nur um der Rangordnung Willen. Was gehen mir die ganzen naturverklärten Heitidei-Tierestreichel-Ökoschreckschrauben auf den Wecker. Natur ist ja sooooo schöööön. Nö, ein Scheißdreck ist die Natur, und grausam ohne Ende. Aber alles muss ja so natürlich und freilich so vegetarisch wie möglich... weil die lieben netten Tiere. Die haben noch nie gesehen, wie zwei Hasen blutig aneinandergeraten oder wie eine Stute einen Hengst vor den Kopf tritt, dass er tot umfällt. Ich war selber mal 10 Jahre lang Veganerin, aber inzwischen wähle ich bei den Landtagswahlen immer die Vegetarier-Veganer-Partei, und zwar mit dem Kugelschreiber in der einen Hand und der Leberkassemmel in der anderen. :rotfl:

Aber bezüglich der Finsternisse, war da nicht irgendwas mit und das Licht leuchtet in den Finsternissen und die Finsternisse haben es nicht erfasst? Da muss also noch was mehr sein als nur dröge Finsternis. Alleine schon um der Symmmetrie Willen, aber auch weil Joh 1 eines der verehrenswertesten Werke ist, die es gibt.

Wenn man das Gute will muss man es tun, ist erst die eine Seite der Medaille.

Wenn man es tut, wird es das Gute in der Umgebung erwecken, eine recht neue Erfahrung für mich. Ist "ansteckend" und führt zu kooperativem Verhalten, Freundlichkeit und Interesse zaubert den Menschen ein Lächeln ins Gesicht. Und plötzlich wiederfährt einem Gutes ohne dem ganzen metaphysischen Klimburium, einfach als "natürliche" Reaktion.

Was ich mich dabei immer frage, wie natürlich ist das alles wirklich? Und wieviel von der Güte und Freundlichkeit ist bloß aufgesetzte Maskerade? "Der Gott des Gemetzels" ist übrigens ein Theaterstück, das ich mir just gestern abend angesehen habe. Zwei Elternpaare, deren Blagen sich geprügelt haben, setzen sich zusammen, um sich in frömmelnder Gutmenschenmanier total friedlich und kooperativ über den Konflikt auszusprechen. Jedoch, die Wir-sind-ja-alle-so-zivilisierte-Pazifisten-Stimmung verfliegt bald, ein Wort gibt das andere, die aufgesetzten Masken des freundlichen Interesses fallen gnadenlos und der Gott des Gemetzels wütet in seinem Element. Heraus kommt dabei Situationskomik vom Feinsten. (Es stirbt niemand, es wird nur mit Worten auf gekränkte Egos geschossen, zum Kaputtlachen)

Und wenn eine starke Gemeinschaft das so praktiziert entsteht was, was man als "Paradies" bezeichnen könnte.

Hach ja, Friede Freude Eierkuchen. Örks, das hört sich so lieblich rosa wolkenfluffig wie Zuckerwatte an, dass man Bulimie kriegen möchte. Nein, an sowas glaub ich nicht, ist einfach zu kitschig um wahr zu sein. Das müsste schon ein Kreis sehr besonderer, authentischer, starker Menschen sein. Und dass diese wenigen sich rein "zufällig" zusammenfinden, um im Paradies zu leben, glaub ich erst, wenn ich's sehe.
Die menschliche Realität ist weder Naturgrausamkeit noch Paradies, sondern irgendwas dazwischen. Es ist dem Menschen gegeben, sich mittels Kultur von der unbewussten Natur abzuheben, aber was weiter daraus wird und ob er das "Paradies" erreichen wird, steht in den Sternen. Laut der Jules Verneschen Zeitmaschine wird es eine Aufspaltung in zwei Gattungen geben.

Das wäre der "Aufstieg", von dem die Esoteriker immer träumen, ein Paradies auf Erden, auch das könnte es geben, hängt nur vom freien Willen ihrer Bewohner ab.

Darauf ein Hallelujah. Die meisten Erdenbewohner haben aber nunmal gar keinen eigenen Willen. Und die, die einen haben, sind ja wie du sagst, gar schröcklich und möchten mich zum Frühstück verspeisen. Apropos, welcher von euch pöhsen Technomagiern hat mir eigentlich so unredlich per Astralstromäther diesen üblen Nagualschlag verpasst, so dass ich tagelang auf einem solch unlöblichen Horrortrip war, von dem ich mich erst jetzt grade wieder erhole??? Das war nicht witzig!!!

Gruß
aber

Ach so...

aber, Dienstag, 09.10.2018, 12:03 vor 2025 Tagen @ aber (4441 Aufrufe)

Hallo nochmal,

bei all dem Papperlapapp hab ich komplett vergessen, dass ich bezüglich meiner ursprünglichen Frage immer noch nicht schlauer geworden bin. Wissen wollte ich eigentlich, was bzw. wo "drüben" ist und wer "DIE" sind, die mir mein Frühstück abspenstig machen wollen oder so ähnlich. Und - allein wes Grundes? Ich nehm nämlich immer nur Kaffee zum Frühstück, es gibt hier also nichts, aber auch gar nichts, was jemand von mir wollen könnte bzw. was "DIE" sich nicht auch millionenfach von anderen zum Frühstück holen könnten: billigen Kaffee. Und meistens wird er auch noch kalt.

Blaue Äpfel zu Mittag,
aber

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Quod est inferius, est sicut id quod est superius

Luzifer, Österreich, Dienstag, 09.10.2018, 13:47 vor 2025 Tagen @ aber (4487 Aufrufe)

Hallo Aber,

erstens ist es einfach ein Analogieschluss, der aus mir aus einem Axiom folgt das da lautet, dass das "oben" nicht grundsätzlich anders ist als das hier "herunten".

So und ich komme vom Materialismus, werde den auch nie ganz aufgeben, daher kostet es mich wirklich Substanz davon zu berichten (lese ich das selber, denke auch nur: So ein Spinner).

Weil es so ist.

Weil ich weiß, wie man das abwehrt, wenn es ein anderer versucht. Wobei "wissen" nicht der richtige Begriff dafür ist, das machen andere Anteile, denen ich mir selber kaum bewußt bin. Und geistige Entität ist alles, was Bewußtsein hat, ob inkarniert oder nicht.

Weil ich weiß, wie man geistige Entitäten einen Schlag versetzen, ja töten kann in gewisser Hinsicht, wenn es denn sein muss.

Warum man das wollen könnte, keine Ahnung.

LG
Franz

--
Der Feuerengel fliegt

Weil

aber, Mittwoch, 10.10.2018, 00:34 vor 2024 Tagen @ Luzifer (4400 Aufrufe)

Hallo Luzifer,

Weil es so ist.

Ah. *erleuchtetschau*

Weil ich weiß, wie man das abwehrt, wenn es ein anderer versucht.

Ja wie denn?

Wobei "wissen" nicht der richtige Begriff dafür ist, das machen andere Anteile, denen ich mir selber kaum bewußt bin.

Ah. Dann kannst du mir ja gar nicht auf "Ja wie denn?" antworten.

Weil ich weiß, wie man geistige Entitäten einen Schlag versetzen, ja töten kann in gewisser Hinsicht, wenn es denn sein muss.

Ja wie denn? Ach so, du weißt es ja nicht. Obwohl du es weißt.

Warum man das wollen könnte, keine Ahnung.

Ah. Mist. Schon wieder keine einzige Antwort bekommen.


*trotzdem mal erleuchtet schau damit ich schlau ausseh*
aber

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Kurze Replik

Luzifer, Österreich, Dienstag, 09.10.2018, 15:33 vor 2025 Tagen @ aber (4458 Aufrufe)

Hallo Aber,

Finster und beängstigend, ja. Aber was ist, wenn das die Wahrheit ist? Wenn man nichts von Glauben hält, sondern ausschließlich von Wissen oder zumindest unerklärlicher Gewissheit, muss man sich zwangsläufig auch mit der Möglichkeit auseinandergesetzt haben, dass im ganzen Universum nichts anderes herrscht als "Der Gott des Gemetzels". Das reine Fressen und Gefressenwerden. Oder abgemildert Beißen und Gebissenwerden, Treten und Getretenwerden.

Man muss sich mit der Möglichkeit auseinandergesetzt haben, ja, wenn man so denkt wie Du oder ich, bin am Land aufgewachsen. Wenn man einen fröhlich im Wasser schwimmenden Fisch fängt, ihm eins rüberzieht, ausnimmt und dann am Lagerfeuer grillt, das können sich Großstadtmenschen halt nicht mehr vorstellen.

Aber Du schreibst später ja auch vom Ausgleich, daher steht dem die gleiche Macht entgegen, die nicht so ist.

Schockt es dich, dass mich das nicht schockt?

Nein, es ist mir klar, mich schockt es auch nicht.

Nö, ein Scheißdreck ist die Natur, und grausam ohne Ende.

Und dabei großartig und wunderschön, hart halt, wen kümmert es, mir gefällt es hier.

Es herrschen strikte Hierarchien, die fortwährend verteidigt oder neu ausgekämpft werden müssen.

Das ist des Pudels Kern und einer Hierachie kann sich ein nunja Schwächerer nicht wirksam widersetzen, außer er findet Mitstreiter. Und Hierachien haben es so an sich, dass man an einer Stelle stehend sowohl zu den Stärkeren als auch zu den Schwächeren gehört, je nachdem in welche Richtung man blickt.


Aber bezüglich der Finsternisse, war da nicht irgendwas mit und das Licht leuchtet in den Finsternissen und die Finsternisse haben es nicht erfasst? Da muss also noch was mehr sein als nur dröge Finsternis. Alleine schon um der Symmmetrie Willen, aber auch weil Joh 1 eines der verehrenswertesten Werke ist, die es gibt.

Ja, klar ist da was anderes auch, es hat schon seinen Sinn, Taurecs Antwort auf Ranma verweist auf das, Teleologie, zielgerichtete Evolution. Und ohne Finsternis gibt es auch kein Licht. Ich kann mir kein Leben außerhalb der Polarität vorstellen oder zumindest nur ein "Todlangweiliges".

Wenn man das Gute will muss man es tun, ist erst die eine Seite der Medaille.


Was ich mich dabei immer frage, wie natürlich ist das alles wirklich? Und wieviel von der Güte und Freundlichkeit ist bloß aufgesetzte Maskerade?

Aufgesetztes hilft und ändert nichts. Kann man einfach testen und schauen, was in weiterer Folge passiert, wenn man zumindest ein wenig altruistisch handelt.

Die menschliche Realität ist weder Naturgrausamkeit noch Paradies, sondern irgendwas dazwischen. Es ist dem Menschen gegeben, sich mittels Kultur von der unbewussten Natur abzuheben, aber was weiter daraus wird und ob er das "Paradies" erreichen wird, steht in den Sternen.

Ja genauso.

Das wäre der "Aufstieg", von dem die Esoteriker immer träumen, ein Paradies auf Erden, auch das könnte es geben, hängt nur vom freien Willen ihrer Bewohner ab.


Darauf ein Hallelujah. Die meisten Erdenbewohner haben aber nunmal gar keinen eigenen Willen. Und die, die einen haben, sind ja wie du sagst, gar schröcklich und möchten mich zum Frühstück verspeisen.

Ganz wenige, manche vielleicht, und ganz so einfach ist das auch wieder nicht, manche wissen das auch zu verhindern, aber gemeinsam ließe sich halt viel mehr erreichen.

Schöne Grüße
Franz

--
Der Feuerengel fliegt

"gut" und "böse" gibt es nicht

Sarah, Dienstag, 09.10.2018, 07:19 vor 2025 Tagen @ Luzifer (4517 Aufrufe)
bearbeitet von Sarah, Dienstag, 09.10.2018, 07:32

Hallo Franz,

Betrachten wir die Natur und lassen den Menschen aussen vor, was sehen wir. Nun nachdem ich meine Visionen hatte und eine wunderbare Verbindung zu allem und eine sehr sehr positive (vollkommen beschränkte) Weltsicht, die mir ja schließlich mein Leben rettete, saß ich einmal auf einer Bank und beobachtete, wie sich ein Insekt auf ein anderes setzte. Und dann begann es das andere auszusaugen, bei lebendigen Leibe. Das hat nichts mit Gut und Böse zu tun. Das ist die Natur. Das ist die "Schöpfung", das ist so gewollt, sonst wäre es nicht so. Unsere Welt funktioniert so, dass man töten (oder töten lassen muss) muss um zu überleben, und ja Pflanzen sind auch Lebewesen (Gruß an Vegetarier und Früchte ok auch klar). In letzter Konsequenz kann man sich nur von Lebendem ernähren. So ist die Welt gestrickt. Die Natur ohne Menschen oder höhere Tiere, die das im Ansatz auch entwickeln ist ohne Rücksicht, ohne Moral, ohne Barmherzigkeit, ohne alle Schnörkel. Diese Kategorien gibt es im Natürlichen nicht.

So ok wir brauchen ja Energie, die muss wo herkommen. Gut Pflanzen nutzen die Sonne, aber sie überwuchern andere auch, wenn es möglich ist um selbst möglichst viel Licht zu erhalten. Das Leben von anderen ist dem Einzelleben in seiner Grundform wurscht, nur das eigene Überleben zählt, dass ist Natur und das ist Schöpfung, Punkt. Und dann, gibt es sowas wie den Casimir-Effekt, der uns lehrt, dass wir eigentlich auf einem unendlichen Energietopf leben, dh. dass was wir zum Überleben zur Weiterentwicklung brauchen ist in Überfülle vorhanden, wir (alles Leben dieser Erde) aber sind so gestrickt, dass wir töten müssen zum Überleben.

Alles was "gut" ist, kommt erst durch bewußte Lebewesen. Alles was "böse" ist auch.

So und das ist die Frage auf die ich keine Antwort weiß. Gibt es da draussen wen, einen Gott, der das alles schon so eingerichtet hat, dass eh alles gut wird, aber dann wozu der Wahnsinn hier. ...

Es gibt kein Gut und Böse.
Es gibt nur Leben, das sich nach seinen eigenen Gesetzmäßigkeiten entfaltet.
Es gibt nur Bewertungen des Verstandes.

Das was für den einen gut ist, ist für den anderen böse und umgekehrt. Je nachdem in welchem Umfeld, in welcher Familie, in welchem Kulturkreis,in welcher Religion,... wir leben, werden wir gut und böse immer unterschiedlich definieren.

Gut/böse ist eine rein verstandesmäßige Bewertung. Sonst nichts.

Das Leben ist wie es ist. Es hat sich entwickelt, wie es sich eben entwickelt hat. Wir sind ein Teil davon.
Wir können es annehmen oder ablehnen.

Jedes Ablehnen wird in einen inneren Kampf münden und Leid erzeugen.
Leid ist unsere Unfähigkeit, das Leben annehmen zu können, wie es ist. Jeden Moment davon. Da gibt es kein gut und böse. Leben entfaltet sich. Wir befinden uns in einem Fluss. Den können wir leben oder uns verkrampfen und jammern und uns verhärten.

Ausschlaggebend ist einzig, wie es uns gelingt, das Leben - so wie es sich entfaltet - annehmen zu können oder uns in Ablehnung zu verstricken, was zu Hass, Abwehr, Verbitterung führt!

Der Mensch, besser der Verstand, neigt dazu, allem einen Sinn geben zu wollen.
Alles will interpretierert, verstanden, eingeordnet, erfasst und letztlich kontrolliert werden. Was, wenn es gar keinen Sinn gibt? Was, wenn wir uns unseren Sinn, unseren Gott unsere Geister nur erfinden, weil wir ohne Sinn nicht leben können? (..so meinen wir jedenfalls.. ;-) )

Was bleibt, wenn wir dem Leben erlauben, sich "sinnfrei" entfalten zu dürfen?
Was bleibt, wenn wir erlauben, mit dem Fluss des Lebens einfach mitzugehen, als dagegen anzukämpfen?

Was ist da, wenn ich alle meine Glaubenssätze loslasse? Tut sich nicht eine unendliche befreiende Weite auf im Loslassen meiner Konzepte und Theorien?
Was hat es mit diesem tiefen Loslassen und "Nichts-mehr-wissen" auf sich? Spür mal dort hin!

Suchen wir nicht alle Freiheit vom Leiden? Dort, wo der Verstand loslässt, was ist dort....?

Konkreter:
Man könnte Dinge "umdeuten", andere Perspektiven zulassen, das Kampffeld verlassen und in die Fülle des Moments hineingehen und nachsehen ob dort wirklich dieses Leid zu finden ist, das der Verstand uns ständig vorgaukelt.

Im Jetzt, ganz im Hiersein, findet sich niemals Leid, sondern eine unendliche (sinnliche) Lebensfülle, die einfach nur ausgedrückt und gelebt werden möchte.
Was für ein Lebens-Sinn :-)


Lg,
Sarah

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Anworten oder auch nicht

Luzifer, Österreich, Dienstag, 09.10.2018, 23:47 vor 2024 Tagen @ Sarah (4439 Aufrufe)

Hallo Sarah,

schätze Deine Sicht der Dinge sehr, nur gibt es eine andere Perspektive, die für mich ihren besonderen Reiz hat.


Es gibt kein Gut und Böse.
Es gibt nur Leben, das sich nach seinen eigenen Gesetzmäßigkeiten entfaltet.

Nuja, wie es der "Zufall" so will, durfte ich mich heute abend genau mit dieser Frage gemeinsam mit jemanden beschäftigen, den ich sehr schätze.

Dein 2. Satz trifft es sehr gut, Dein erster nicht, weil sich das Leben hier im Spannungsfeld der Polaritäten entwickelt, nur sind die "Pole" aus üblicher Perspektive nicht erkennbar.

Es gibt nur Bewertungen des Verstandes.

Die "Bewertungen" im weitesten Sinne erschaffen in letzter Konsequenz die Realität, in der man lebt (leben muss).

Das was für den einen gut ist, ist für den anderen böse und umgekehrt. Je nachdem in welchem Umfeld, in welcher Familie, in welchem Kulturkreis,in welcher Religion,... wir leben, werden wir gut und böse immer unterschiedlich definieren.

Gut/böse ist eine rein verstandesmäßige Bewertung. Sonst nichts.

Das Erkennen von "Gut und Böse" erhebt einen aus dem rein biologischen Dasein, und manche Dinge sind schon eindeutig eines von beiden, also so unterschiedlich tickt das Gewissen der Menschen nun auch wieder nicht.

Das Leben ist wie es ist. Es hat sich entwickelt, wie es sich eben entwickelt hat.
Wir sind ein Teil davon.
Wir können es annehmen oder ablehnen.

Und wir können es modulieren, wir sind in keinem passiven Film, eher in einem Rollenspiel, wer Statist sein möchte, soll es bleiben.

Jedes Ablehnen wird in einen inneren Kampf münden und Leid erzeugen.
Leid ist unsere Unfähigkeit, das Leben annehmen zu können, wie es ist. Jeden Moment davon. Da gibt es kein gut und böse. Leben entfaltet sich.

Ähmn ja, wir können das Leben aber auch genießen, wir können uns aus tiefstem Herzen über erfahrenes Glück erfreuen. Auch Negatives hat seinen Reiz, nur dann kann man das Gegenteil wieder so richtig wertschätzen. Mit ein bisschen Erfahrung können wir in schlechten Zeiten immer darauf bauen, dass das Pendel wieder gesetzmäßig in die andere Richtung umschlägt und wenn man dann nach alter Tradition der Hermetiker gelernt hat, nicht jeden Ausschlag nach unten voll mitzunehmen, dann ist das echt herrlich hier.

Wir befinden uns in einem Fluss. Den können wir leben oder uns verkrampfen und jammern >und uns verhärten.

Im Fluss zu sein heißt nur nicht, passiv wie ein Stück Holz zu treiben, mal in ruhigem Wasser (puh Glück gehabt), dann wieder mitten auf den Felsen und krach, sondern aktiv zu schwimmen, den Hindernissen geschickt auszuweichen oder diese bei Bedarf auch mal zu versenken und ja die Richtung ist klar, gegen den Strom schwimmen geht nicht, aber nicht fixiert ist die relative Position im Fluss. Und wir können schwimmen.

Ausschlaggebend ist einzig, wie es uns gelingt, das Leben - so wie es sich entfaltet - annehmen zu können oder uns in Ablehnung zu verstricken, was zu Hass, Abwehr, Verbitterung führt!

In letzter Konsequenz muss man lernen es zu beherrschen, sonst beherrscht es einen und:

"Siehe die Vögel sähen nicht und ernten doch" --> und fallen im Winter bei -20° C tot vom Baum, weil entweder erfroren oder verhungert ob des Schnees.

Ich liebe das Leben, weil ich es annehme und weil ich es kontrolliere, solange es mich betrifft.

Der Mensch, besser der Verstand, neigt dazu, allem einen Sinn geben zu wollen.
Alles will interpretierert, verstanden, eingeordnet, erfasst und letztlich kontrolliert werden. Was, wenn es gar keinen Sinn gibt? Was, wenn wir uns unseren Sinn, unseren Gott unsere Geister nur erfinden, weil wir ohne Sinn nicht leben können? (..so meinen wir jedenfalls.. ;-) )

Das Zweitschönste ist für mich Dinge zu finden, ihnen einen Sinn zu geben. Und nachdem die Fundsachen alles einfacher machen,ja die Suche ist spannend und äußerst nützlich.


Was bleibt, wenn wir dem Leben erlauben, sich "sinnfrei" entfalten zu dürfen?
Was bleibt, wenn wir erlauben, mit dem Fluss des Lebens einfach mitzugehen, als dagegen anzukämpfen?

Dann muss man akzptieren, dass es sein kann, dass das Leben es nicht gut mit einem meint. Entfalten darf sich alles und jedes, nur wenn ein Krebs mir letal werden könnte, ist es besser ich weiß, was letal für den Krebs ist.

Was ist da, wenn ich alle meine Glaubenssätze loslasse? Tut sich nicht eine unendliche befreiende Weite auf im Loslassen meiner Konzepte und Theorien?

Wenn man weiß, dass nichts und niemand Macht über einen hat, kein Gott und kein Schicksal, das ist wirklich befreiend, dann lebt es sich, wie man es für richtig hält. Nur an Gut und Böse sollte man schon glauben, weil dann braucht es einen moralischen Kompass.

Was hat es mit diesem tiefen Loslassen und "Nichts-mehr-wissen" auf sich? Spür mal dort hin!

Suchen wir nicht alle Freiheit vom Leiden? Dort, wo der Verstand loslässt, was ist dort....?

Ich leide selten und kaum, Dinge, die sich nicht erfolgreich ändern lassen werden akzeptiert und alles andere passend gemacht. Nur fixe Ideen sind mir fremd, ob meine eigenen oder fremde.


Konkreter:
Man könnte Dinge "umdeuten", andere Perspektiven zulassen, das Kampffeld verlassen und in die Fülle des Moments hineingehen und nachsehen ob dort wirklich dieses Leid zu finden ist, das der Verstand uns ständig vorgaukelt.

Tja da kann ich nicht (mehr) aus eigener Erfahrung sprechen, Leid kenne ich so nicht mehr, seit ich der Klaue des Todes entsprungen bin. Aber ja, wenn man die Schrecken sieht, die so in der Welt geschehen, was Menschen im eigenen Umfeld so zustößt, dann leidet man mit, täte man es nicht, wäre man ein Teufel.

Alles loslassen ist Gleichgültigkeit in letzter Konsequenz, eine der "Todsünden", die mir immer am nächsten war.


Im Jetzt, ganz im Hiersein, findet sich niemals Leid, sondern eine unendliche (sinnliche) Lebensfülle, die einfach nur ausgedrückt und gelebt werden möchte.
Was für ein Lebens-Sinn :-)

Das ist sehr schön, allerdings musst Du dazu schon Deinen Pfad biegen können, auch wenn Du dies unbewusst machst. Im gegenwärtigen Augenblick entscheidet sich Zukunft und Vergangenheit.

LG
Franz

--
Der Feuerengel fliegt

unterschiedliche Standpunkte und Lebensentwürfe

Sarah, Mittwoch, 10.10.2018, 05:55 vor 2024 Tagen @ Luzifer (4482 Aufrufe)

Lieber Franz,

ich kann mit unterschiedlichen Standpunkten, Lebenseinstellungen, Sichtweisen leben! Wir sind eben unterschiedlich, kein Problem! Ist ja auch bereichernd deine Sicht der Dinge zu lesen!

Lassen wir`s gut sein :-)

Alles Liebe dir :-)

Sarah

Zwei Dinge mehr sind noch zu berücksichtigen

Ranma, Dienstag, 09.10.2018, 08:10 vor 2025 Tagen @ Luzifer (4458 Aufrufe)

Hallo!

Und dennoch, daneben habe ich so ein tiefes Gefühl, das alles passt, alles schon so richtig ist und wird, wie es soll, eine Art Grundvertrauen. Die Frage ist, ob man darauf bauen kann oder doch lernen soll sich ein bisschen wehren zu können, wenn der Löwe kommt.

Sich ein bißchen wehren zu können, ist eindeutig besser. Solche Gefühle wie du sie nämlich hier beschreibst empfindet die Seele, weil sie unsterblich ist und der spirituëllen Welt angehört, nicht der materiëllen. Aus dem gleichen Grund glauben auch viele Menschen, daß sie ewig leben würden. Die Seele bleibt schließlich und weiß das auch. Bei gleichzeitig zu sehr materialistischer Einstellung führt das zu einer gewissen Konfusion und man hält sich für körperlich unsterblich. Man muß genau hinfühlen, um zu erkennen, ob es sich jeweils um eine körperliche oder eine rein seelische Angelegenheit handelt.

Die andere zu berücksichtigende Sache ist die, daß wir uns noch ziemlich am Anfang der Evolution befinden. Im bisherigen Verlauf der Evolution waren Pflanzen eine relativ späte Entwicklung. Erst mußten mal Tiere an Land gehen, alles mit ihren Ausscheidungen bedecken und diese dann von Mikroorganismen in Erde verwandelt werden. Danach erst konnten Pflanzen ihre Wurzeln in das Erdreich versenken. Die relativ friedlichen Arten kamen also erst nach denen mit den Reißzähnen! Da kann sich noch viel tun. Ich glaube sogar, daß wir Menschen die Aufgabe haben, intelligente Maschinen zu erschaffen, die schließlich ihre eigene Evolution durchlaufen werden.

Gruß,
Ranma

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Evolution

Taurec ⌂, München, Dienstag, 09.10.2018, 10:00 vor 2025 Tagen @ Ranma (4551 Aufrufe)

Hallo!

Die andere zu berücksichtigende Sache ist die, daß wir uns noch ziemlich am Anfang der Evolution befinden.

Ach ja? Du kennst also das Ende bereits und weißt, wie weit wir sind?

Im bisherigen Verlauf der Evolution waren Pflanzen eine relativ späte Entwicklung. Erst mußten mal Tiere an Land gehen, alles mit ihren Ausscheidungen bedecken und diese dann von Mikroorganismen in Erde verwandelt werden.

Du kehrst schlicht die Nahrungsketten um. Während sich eigentlich fleischfressende Arten überwiegend von (nicht raubenden) pflanzenfressenden Arten ernähren, setzt Deine Behauptung voraus, daß fleischfressende Arten (ohne pflanzliche Nahrungsgrundlage) zuerst vorhanden gewesen wären, sozusagen eine Gemeinschaft sich voneinander kannibalisch ernährender Räuber.

Zudem übergehst Du die schlichte Tatsache, daß es gar nicht der tierischen Ausscheidungen bedarf, um Humus zu erzeugen, da dieser durch Mikroorganismen auf Grundlage abgestorbener Pflanzen erzeugt werden kann. Diese fanden ihre Vorgänger in einfachen Moosen und Flechten, die kein ausgeprägtes Erdreich als Grundlage brauchen und zur "Pioniervegetation" zählen.

Kompliziert wird es erst bei hochentwickelten Pflanzengesellschaften, die auf das Vorhandensein einer Tierwelt, mit der sie eine Symbiose eingehen, durchaus angewiesen sind, so in Form bestäubender Insekten oder Pflanzenfresser, die Samen in ihrem Verdauungstrakt transportieren.

Es ist anzunehmen, daß diese voneinander abhängigen Pflanzen- und Tierarten sich nicht unabhängig voneinander "eigenständig" entwickelt haben. Vielmehr ist die gesamte Natur als ein einziges großes Lebewesen zu betrachten, in dem nicht einzelne Arten nacheinander, unabhängig voneinander und zufällig auftreten, sondern als einzelne Bestandteile eines größeren Ganzen sinnvoll aufeinander bezogen sind. Flora und Fauna dürften sich demzufolge evolutionär insgesamt und schlagartig weiterentwickelt haben. Es waren nicht zuerste komplexe Pflanzen vorhanden, dann Pflanzenfresser, dann Fleischfresser oder in irgendeiner anderen hypothetische Reihenfolge. Die verschiedenen Reiche (im biologischen Sinne) entwickelten sich als aufeinander bezogene Lebensformen auf einmal.
Freilich sind komplexe Pflanzengesellschaften nicht auf nacktem Felsen vorstellbar. Es mußte dem also eine längere Zeit vorausgegangen sein, in der sich abgestorbene Pioniervegetation und Pilze aufeinanderschichteten. Dann traten die Insekten und Blütenpflanzen schlagartig hinzu. Als letzte kamen pflanzen- und fleischfressende Tierarten, womit nochmal ein Entwicklungsschub im Pflanzenreich einher gegagen sein muß, der zu einer Diversifikation der pflanzlichen Nahrungsgrundlage führte. Es dürften dem entsprechend mehrere "Evolutionssprünge" geschehen sein, in denen sich das Leben auf Erden als symiotischer Gesamtorganismus in allen Reichen und Unterreichen in Form eines konzentrierten Schubes in sehr kurzen Zeitspannen veränderte.

Dieses Modell kommt natürlich nicht ohne "morphische Felder" oder einen Weltgeist, aus dem die Ideen hervorgehen, oder einen Schöpfergott aus. Es ist nämlich nicht davon auszugehen, daß durch Zufall Tier- und Pflanzenarten entstehen, die zum Überleben aufeinander angewiesen sind.
Die Darwinisten sind als Materialisten genötigt, die Arten relativ isoliert zu betrachten (mit nur punktuellen Symbiosen zwischen einzelnen Arten) und den Zufall über lange postulierte Zeiträume walten zu lassen.
Will man allerdings die Entwicklung verschiedener Lebensformen erklären, die zur Ernährung und Fortpflanzung aufeinander angewiesen sind, kann man nicht davon ausgehen, daß einzelne Arten voneinander isoliert und zufällig entstanden, bis irgendwann rein zufällig der passende Gegenpart enstand.

Um ein Beispiel herauszugreifen: Blütenpflanzen, die durch leuchtende Farben und Duftstoffe Insekten anlocken, um ihre Pollen zu verbreiten, können nicht vor den Insekten entstanden sein, weil sie auf diese Art nicht überleben können und ihre Merkmale sinnlos gewesen wären.
Insekten hingegen, die zur Ernährung auf pflanzlichen Nektar angewiesen sind, können ohne diesen produzierenden Blütenpflanzen nicht überleben.
Beide Lebensformen müssen synchron entstanden sein. An dieser Stelle versagen aber die darwinistischen Zufallspostulate.
Dieser Umstand läßt sich meines Erachtens als allgemeine Gesetzmäßigkeit auf viele Symbiosen und das Leben an sich übertragen. Die Arten müssen sich immer gemeinsam entwickelt haben. Nur so kann Evolution funktionieren. Diese muß aber dem entsprechend aus metaphysischen Arealen des Kosmos heraus "gesteuert" sein.

Danach erst konnten Pflanzen ihre Wurzeln in das Erdreich versenken. Die relativ friedlichen Arten kamen also erst nach denen mit den Reißzähnen!

Mir scheint es, daß pflanzenfressende Arten, die quasi ohne natürliche Feinde allein abhängig von pflanzlichen Nahrungsangebot sich ungebremst bis zum biologischen Kollaps vermehren können, den Lebensprinzipien widersprechen. Zusammen mit diesen dürften also Raubtierarten entstanden sein, die sich von Pflanzenfressern ernähren und Teil des lebendigen Gleichgewichts sind. Keine dieser Lebensformen kann isoliert voneinander betrachtet werden.

In diesem Sinne ist es gar nicht möglich, daß zuerst Tiere an Land kamen und alles vollschissen, bis irgendwann die Kacke ausreichend am Dampfen war, um Pflanzen zu ermöglichen. :lol2:

Ich glaube sogar, daß wir Menschen die Aufgabe haben, intelligente Maschinen zu erschaffen, die schließlich ihre eigene Evolution durchlaufen werden.

Der Mensch ist wohl nicht in der Lage, irgendeiner seiner eigenen Kreaturen eine Seele einzuhauchen. Wie ich hier und hier bereits andeutete bzw. ausführte, ist "künstliche Intelligenz" blanker Materialismus und mit den Schöpfungsgesetzen nicht vereinbar.
Maschinen entwickeln sich nur in dem Maße, wie sie vom Menschen entwickelt werden. Bestenfalls ist eine "künstliche Intelligenz" denkbar, die sich aufgrund einprogrammierter Vorgaben mit begrenzter Bandbreite der Möglichkeiten an Aufgabenstellungen anpaßt, die der Mensch bestimmt. Selbstgewählte Aufgabenstellung und selbstgewählte Anpassung würde Kreativität, Erfindungsgeist und irrationale Neugier auf unbekannte Gebiete, denen anzunähern es keinen erkennbaren Grund gibt, erfordern. Nachdem der Mensch den Ursprung dieser Eigenschaften an sich selbst meines Erachtens nicht verstanden hat – sie sind einfach da und werden akzeptiert, haben ihren Ursprung aber in dem Menschen vor- und übergeordneten Ebenen – ist er gewiß nicht in der Lage, sie an Maschinen/Computern nachzubilden. Daß Maschinen Kreativität usw. aus sich selbst heraus entwickeln, ist nicht möglich, da eine solche Entwicklung das Vorhandensein der Eigenschaften, die entwickelt werden sollen, ja zur Voraussetzung haben: ein Paradoxon. Die Maschinenentwicklung ist daher auf vom Menschen nicht nachbildbare menschliche Seeleneigenschaften angewiesen, letztlich auf den Menschen selbst.

Solche irrationalen Technikutopien kannst Du Dir abschminken. Das sind satanische Fallstricke einer Menschheit, die sich selbst an die Stelle Gottes setzen will. Sie werden nie eintreten und bilden lediglich eine Sackgasse in der geistigen Entwicklung ihrer Vertreter.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Meine Chronologie ist schon überholt

Ranma, Mittwoch, 10.10.2018, 07:39 vor 2024 Tagen @ Taurec (4477 Aufrufe)

Hallo!

Ach ja? Du kennst also das Ende bereits und weißt, wie weit wir sind?

Meine Chronologie war überholt. Natürlich habe ich mich jetzt auf den neuesten Stand der wissenschaftlichen Forschung gebracht. Bisher hatte ich mir gemerkt: Erde viermilliarden Jahre alt, seit einmilliarden Jahren Evolution. Jetzt ist es nicht mehr ganz so einfach zu merken, denn jetzt gilt: Die Evolution begann vor viermilliarden Jahren, die Erde ist nur ein wenig älter. So vierundeinhalbmilliarden Jahre und vielleicht noch ein paar zerquetschte. Mikroben vollzogen den Landgang möglicherweise vor rund dreieinhalbmilliarden Jahren, aber die ersten sicher nachgewiesenen Spuren frühen Lebens sind um die zweimilliarden Jahre alt. Die wahrscheinliche Zeitspanne, während der die Erde bewohnbar ist, wurde auf gut sechsmilliarden bis knapp achtmilliarden Jahre berechnet. Das Leben auf der Erde hat demnach ungefähr siebzig Prozent seiner Zeit bereits hinter sich.

Aber falls man, so wie ich das tuë, davon ausgeht, daß wir uns zukünftig nicht mehr nur auf die Erde beschränken, dann sind noch ungefähr hundertbillionen Jahre übrig. Sollten wir es nicht aus dem Sonnensystem herausschaffen, dann stünden der Evolution trotzdem noch ungefähr fünfmilliarden Jahre zur Verfügung. Deshalb gehe ich davon aus, daß wir noch am Anfang stehen.

Wie das Ende dann aussieht, darüber läßt sich eine Aussage nur dann treffen, falls wir von einer zielgerichteten Evolution ausgehen. Ich gehe davon aus, daß die Evolution ungefähr wie ein Blitz während eines Gewitters verläuft. Man kann aufgrund des Ladungsunterschiedes die Richtung eines Blitzes vorhersagen, man kennt die Gesetze, denen der Verlauf des Blitzes folgt, man weiß sogar, daß er wahrscheinlich in hohe, metallene Gegenstände einschlägt und man nutzt dieses Wissen, um Blitzableiter zu bauen. Trotzdem kann man die Form des Blitzes nicht vorhersagen. Der Blitz knickt mehrmals ab und verästelt sich. Aber die Zahl seiner Ecken und Äste läßt sich bestenfalls statistisch erfassen, falls überhaupt.

Man kann beobachten, daß wilde Tiere, die in der Nähe von Menschen leben, zunehmend nachtaktiv werden. Weil man das schon beobachtet hat, deshalb kann man vorhersagen, daß weitere Arten sich ähnlich verhalten werden, wenn der Mensch ihnen in ähnlichem Ausmaß auf die Pelle rückt. In diesem Rahmen kann man die Entwicklung vorhersagen. Falls aber irgendwo eine Entsprechung zu einem Blitzableiter steht, also die Evolution auf ein bestimmtes Ziel ausgerichtet ist, dann kann man darüber sagen, daß dieses Ziel einen Sinn haben muß. Sonst würde es keinerlei Unterschied machen, ob es das Ziel gibt oder nicht. Man kann sich jetzt noch überlegen, welchen Sinn die Evolution wohl hat.

Du kehrst schlicht die Nahrungsketten um. Während sich eigentlich fleischfressende Arten überwiegend von (nicht raubenden) pflanzenfressenden Arten ernähren, setzt Deine Behauptung voraus, daß fleischfressende Arten (ohne pflanzliche Nahrungsgrundlage) zuerst vorhanden gewesen wären, sozusagen eine Gemeinschaft sich voneinander kannibalisch ernährender Räuber.

Zudem übergehst Du die schlichte Tatsache, daß es gar nicht der tierischen Ausscheidungen bedarf, um Humus zu erzeugen, da dieser durch Mikroorganismen auf Grundlage abgestorbener Pflanzen erzeugt werden kann. Diese fanden ihre Vorgänger in einfachen Moosen und Flechten, die kein ausgeprägtes Erdreich als Grundlage brauchen und zur "Pioniervegetation" zählen.

Kompliziert wird es erst bei hochentwickelten Pflanzengesellschaften, die auf das Vorhandensein einer Tierwelt, mit der sie eine Symbiose eingehen, durchaus angewiesen sind, so in Form bestäubender Insekten oder Pflanzenfresser, die Samen in ihrem Verdauungstrakt transportieren.

Ja, das war mein Gedanke dabei.

Es ist anzunehmen, daß diese voneinander abhängigen Pflanzen- und Tierarten sich nicht unabhängig voneinander "eigenständig" entwickelt haben. Vielmehr ist die gesamte Natur als ein einziges großes Lebewesen zu betrachten, in dem nicht einzelne Arten nacheinander, unabhängig voneinander und zufällig auftreten, sondern als einzelne Bestandteile eines größeren Ganzen sinnvoll aufeinander bezogen sind. Flora und Fauna dürften sich demzufolge evolutionär insgesamt und schlagartig weiterentwickelt haben. Es waren nicht zuerste komplexe Pflanzen vorhanden, dann Pflanzenfresser, dann Fleischfresser oder in irgendeiner anderen hypothetische Reihenfolge. Die verschiedenen Reiche (im biologischen Sinne) entwickelten sich als aufeinander bezogene Lebensformen auf einmal.
Freilich sind komplexe Pflanzengesellschaften nicht auf nacktem Felsen vorstellbar. Es mußte dem also eine längere Zeit vorausgegangen sein, in der sich abgestorbene Pioniervegetation und Pilze aufeinanderschichteten. Dann traten die Insekten und Blütenpflanzen schlagartig hinzu. Als letzte kamen pflanzen- und fleischfressende Tierarten, womit nochmal ein Entwicklungsschub im Pflanzenreich einher gegagen sein muß, der zu einer Diversifikation der pflanzlichen Nahrungsgrundlage führte. Es dürften dem entsprechend mehrere "Evolutionssprünge" geschehen sein, in denen sich das Leben auf Erden als symiotischer Gesamtorganismus in allen Reichen und Unterreichen in Form eines konzentrierten Schubes in sehr kurzen Zeitspannen veränderte.

Dieses Modell kommt natürlich nicht ohne "morphische Felder" oder einen Weltgeist, aus dem die Ideen hervorgehen, oder einen Schöpfergott aus. Es ist nämlich nicht davon auszugehen, daß durch Zufall Tier- und Pflanzenarten entstehen, die zum Überleben aufeinander angewiesen sind.
Die Darwinisten sind als Materialisten genötigt, die Arten relativ isoliert zu betrachten (mit nur punktuellen Symbiosen zwischen einzelnen Arten) und den Zufall über lange postulierte Zeiträume walten zu lassen.
Will man allerdings die Entwicklung verschiedener Lebensformen erklären, die zur Ernährung und Fortpflanzung aufeinander angewiesen sind, kann man nicht davon ausgehen, daß einzelne Arten voneinander isoliert und zufällig entstanden, bis irgendwann rein zufällig der passende Gegenpart enstand.

Um ein Beispiel herauszugreifen: Blütenpflanzen, die durch leuchtende Farben und Duftstoffe Insekten anlocken, um ihre Pollen zu verbreiten, können nicht vor den Insekten entstanden sein, weil sie auf diese Art nicht überleben können und ihre Merkmale sinnlos gewesen wären.
Insekten hingegen, die zur Ernährung auf pflanzlichen Nektar angewiesen sind, können ohne diesen produzierenden Blütenpflanzen nicht überleben.

Du erklärst das alles sehr schön. Ich dagegen muß auch hier wieder meine Chronologie auf den neuesten Stand der Forschung bringen. Zur Zeit geht man nämlich davon aus, daß der Landgang der Pflanzen vor ungefähr vierhundertmillionen Jahren stattgefunden hat, der Landgang der Wirbeltiere gleichfalls vor ungefähr vierhundertmillionen Jahren und der Landgang der Gliederfüßer wiederum vor vierhundertmillionen Jahren. Die geschätzten Ungenauigkeiten in der Datierung weichen erheblich voneinander ab, aber es fällt schon auf, daß die Landgänge doch alle ungefähr gleichzeitig stattfanden. Das macht eine gemeinsame Entwicklung doch sehr wahrscheinlich.

Beide Lebensformen müssen synchron entstanden sein. An dieser Stelle versagen aber die darwinistischen Zufallspostulate.

Darwinismus ist überholt. Die moderne Evolutionstheorie bezeichnet die gemeinsame Entwicklung als Koëvolution. Die gilt schon lange nicht mehr als Ausnahme. Nur deine Idee, sie auf alle Lebewesen gleichzeitig auszudehnen, bringt die Theorie vielleicht auf die nächste Stufe.

Dieser Umstand läßt sich meines Erachtens als allgemeine Gesetzmäßigkeit auf viele Symbiosen und das Leben an sich übertragen. Die Arten müssen sich immer gemeinsam entwickelt haben. Nur so kann Evolution funktionieren. Diese muß aber dem entsprechend aus metaphysischen Arealen des Kosmos heraus "gesteuert" sein.

Warum muß sie das? Sie folgt einfach den Naturgesetzen.

Genau darum frug ich mich, warum ein aquatisches Lebewesen überhaupt würde an Land gehen wollen. Obwohl es sich dort kaum bewegen kann und Gefahr läuft, in der Sonne auszutrocknen. So richtig zufriedenstellend waren die Landgänge wohl nicht, wie die vielen Rückkehrer (vom Axolotl bis zum Pinguin) ins Wasser zeigen. Es könnte natürlich sein, daß aus einem metaphyischem Areal heraus befohlen wurde: „Ihr geht jetzt an Land!“ Weil diese Annahme jedoch völlig überflüssig ist, fällt sie logischerweise Ockhams Rasiermesser zum Opfer. Es ist schließlich ein schon ausreichender Grund, wenn man auf der Flucht vor den Reißzähnen der aquatischen Raubtiere an Land kriecht. Wenn diese Art der Flucht oft erfolgreich ist, dann lohnt sich die Verbesserung der Fähigkeit, sich auf dem Trockenem zu bewegen. Beutetiere hatten also auf jeden Fall einen guten Grund für den Landgang. Für den Landgang der Pflanzen finde ich keine dermaßen einfache Erklärung. Mehr Sonnenlicht kann nicht die Erklärung sein, weil Phytoplankton tagsüber abtaucht, um sich vor der Sonnenstrahlung zu schützen. Vielleicht hatten auch die Pflanzen an Land einfach nur den Vorteil, (anfangs) weniger Freßfeinde zu haben. Raubtiere, die ihrer Beute folgten, hatten an Land schließlich weniger Konkurrenz. Der Landgang fand also deshalb statt, weil er sich lohnte. Vermutlich fand der Landgang so früh wie möglich statt, also sobald es Gliedmaßen gab, mit denen das funktionieren konnte, wenn auch noch sehr unbeholfen.

Mir scheint es, daß pflanzenfressende Arten, die quasi ohne natürliche Feinde allein abhängig von pflanzlichen Nahrungsangebot sich ungebremst bis zum biologischen Kollaps vermehren können, den Lebensprinzipien widersprechen. Zusammen mit diesen dürften also Raubtierarten entstanden sein, die sich von Pflanzenfressern ernähren und Teil des lebendigen Gleichgewichts sind. Keine dieser Lebensformen kann isoliert voneinander betrachtet werden.

In diesem Sinne ist es gar nicht möglich, daß zuerst Tiere an Land kamen und alles vollschissen, bis irgendwann die Kacke ausreichend am Dampfen war, um Pflanzen zu ermöglichen. :lol2:

Wahrscheinlich hast du damit Recht. Was du als Lebensprinzipien bezeichnest, dürfte sich weitgehend mit dem decken, was ich die Naturgesetze der Biologie nenne.

Der Mensch ist wohl nicht in der Lage, irgendeiner seiner eigenen Kreaturen eine Seele einzuhauchen. Wie ich hier und hier bereits andeutete bzw. ausführte, ist "künstliche Intelligenz" blanker Materialismus und mit den Schöpfungsgesetzen nicht vereinbar.

Vielleicht. Aber vielleicht auch nur in der heutigen Form. Vielleicht wäre man auf dem Gebiet erfolgreicher, wenn man der Natur mehr Spielraum ließe, um mit den menschengemachten Entwicklungen zu interagieren…

Maschinen entwickeln sich nur in dem Maße, wie sie vom Menschen entwickelt werden. Bestenfalls ist eine "künstliche Intelligenz" denkbar, die sich aufgrund einprogrammierter Vorgaben mit begrenzter Bandbreite der Möglichkeiten an Aufgabenstellungen anpaßt, die der Mensch bestimmt.

Einerseits wird das schon gemacht. Zum Beispiel werden Computer verwendet, um neue Computerprozessoren zu planen. Menschen wären damit längst überfordert. Andererseits entspricht eine so enge Begrenzung nicht meinen Ansprüchen an den Begriff Intelligenz.

Selbstgewählte Aufgabenstellung und selbstgewählte Anpassung würde Kreativität, Erfindungsgeist und irrationale Neugier auf unbekannte Gebiete, denen anzunähern es keinen erkennbaren Grund gibt, erfordern.

Das erst entspräche meinen Ansprüchen an den Begriff Intelligenz. Neugier kann man vielleicht einprogrammieren. Versuche dazu dürfte es bereits geben.

Nachdem der Mensch den Ursprung dieser Eigenschaften an sich selbst meines Erachtens nicht verstanden hat – sie sind einfach da und werden akzeptiert, haben ihren Ursprung aber in dem Menschen vor- und übergeordneten Ebenen – ist er gewiß nicht in der Lage, sie an Maschinen/Computern nachzubilden. Daß Maschinen Kreativität usw. aus sich selbst heraus entwickeln, ist nicht möglich, da eine solche Entwicklung das Vorhandensein der Eigenschaften, die entwickelt werden sollen, ja zur Voraussetzung haben: ein Paradoxon. Die Maschinenentwicklung ist daher auf vom Menschen nicht nachbildbare menschliche Seeleneigenschaften angewiesen, letztlich auf den Menschen selbst.

Das betrachte ich alles als wahr und richtig. Trotzdem hat sich der Mensch aus anderen Tieren entwickelt. Möglicherweise kann man die Evolution nachahmen und möglicherweise ist das schon genug. Möglicherweise lohnt sich sogar schon der Versuch, damit man dadurch die Mechanismen der Evolution besser verstehen lernt.

Solche irrationalen Technikutopien kannst Du Dir abschminken. Das sind satanische Fallstricke einer Menschheit, die sich selbst an die Stelle Gottes setzen will. Sie werden nie eintreten und bilden lediglich eine Sackgasse in der geistigen Entwicklung ihrer Vertreter.

Möglicherweise ist auch das richtig. Aber in dem Punkt glaube ich, daß du ganz einfach Angst vor einer solchen Entwicklung hast. Ich dagegen betrachte sie als sinnvoll und als Ausdruck der Gottesebenbildlichkeit des Menschen. Falls der Mensch seinem Schöpfer wirklich ähnlich ist, dann muß auch der Mensch schöpfen können und zwar nicht beliebig, sondern etwas, das im Verhältnis zum Menschen ihm so ähnlich ist, wie der Mensch wiederum seinem Schöpfer ähnlich ist.

Gruß,
Ranma

Patienten

Bubo, Dienstag, 25.09.2018, 10:09 vor 2039 Tagen @ Ranma (4539 Aufrufe)

Hallo Ranma!

Um anderen helfen zu können, sollten manchmal durchaus liebenswürdige und hilfsbereite Menschen zuerst dazu in der Lage sein, ihren eigenen Zustand und, vor allem, ihre Wahrnehmung und Differenzierungsfähigkeiten erkennen zu können. Hier stünde dann wohl allzu oft ebenfalls der Besuch bei einem studierten Fachmann an.
Aber, wie leider festzustellen ist, werden die meisten Foren inzwischen von Leuten mit seltsamen Vorstellungen und der Neigung zu teils abstrusen Verallgemeinerungen inzwischen geflutet.

Gruß
Bubo

ein Versuch - in der Hoffnung, mich nicht zu weit aus dem Fenster zu lehnen

schwelmi, Dienstag, 25.09.2018, 13:17 vor 2039 Tagen @ Ranma (4535 Aufrufe)

Hallo Ranma,

lt. Heilsteinlexikon wirken Grossular oder Hessonit zumindest lindernd auf solche Erkrankungen. Auch sollen sie das Erkennen des eigenen Zustands fördern. Vielleicht schenkst du ihm bei Gelegenheit mal eine Kette mit solch einem Anhänger.

Schönen Gruß
schwelmi

@Ranma

Sarah, Donnerstag, 20.09.2018, 17:12 vor 2043 Tagen @ Ranma (4593 Aufrufe)

Hiho Ranma ;-)

Ja, Gedanken und Gefühle zeigen sich oft als eigene Entitäten, im Extremfall bei traumatierten Personen werden diese abgespalten und kommen auf Umwegen scheinbar von außen zur Person zurück. So meint die Person, Stimmen zu hören, Geister zu sehen, etc. Tatsächlich sind es nach außen verlagerte Persönlichkeitsanteile und werden diese integriert, bzw. zuvor die Belastungssituationen/Trigger entschärft, verschwinden die Halluzinationen oft, die Ausdruck eines überreizten autonomen Nervensystems sind.


Du willst sagen, alles außerhalb der Normalität Wahrgenommene besteht aus Abspaltungen der eigenen Psyche? Ich kenne jemanden, zu dem Gott persönlich spricht…

Ich persönlich vermute, das meiste sind nach außen projizierte eigene Persönlichkeitsanteile, ja. Das meiste, nicht alles. Man sollte jedenfalls sehr, sehr, sehr genau hinsehen :-)

Klar, wenn du deinen eigenen göttlichen Anteil personifizierst und im Außen ansprichst, kann das auch sehr hilfreich sein. Ist ja grundsätzlich nichts Schlechtes.

LG, Sarah

Das Ich

Bubo, Dienstag, 18.09.2018, 18:44 vor 2045 Tagen @ Luzifer (4665 Aufrufe)

Hallo Luzifer!

Mich erinnert das von Dir geschilderte "Ich" eher dem "Ich" der Menschen, die versuchen, eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) zu bewältigen. Ist das dann nicht auch eine Art der "Entrückung" oder dem "Entfliehen" der Gegenwart, gleich den Esoterikern, aus welchen Gründen auch immer? Bei PTBS allerdings wahrscheinlich notwendig.

Gruß
Bubo

Rückfragen

Sarah, Sonntag, 16.09.2018, 08:52 vor 2048 Tagen @ Taurec (4679 Aufrufe)
bearbeitet von Sarah, Sonntag, 16.09.2018, 09:01

Hallo Taurec,

darf ich nachfragen?:

Dafür hat er originäre Schöpfungskraft. Seine Aufgabe ist es, die väterlich-göttliche Ordnung durch seine persönlichen Schöpfungen in der Welt zu manifestieren, während die Frau als mütterlich-göttlicher Gegenpart durch die Gebärfähigkeit die Natur mit ihrer Fähigkeit, sich selbst aus sich selbst heraus hervorzubringen, repräsentiert.

Du meinst das rein biologisch oder? Frau kann gebären, also möge sie das bitte tun und eben nur das. Meinst du das so?

Woher hast du das, diese Aufgabenverteilung, auf die du da so bestehst?

Könnte da nicht der Wunsch dahinter stehen, die Frauen mögen sich aus dem Berufsleben fernhalten, einfach deshalb, weil sie eine Konkurrenz für die Männer darstellen?

Freilich wurden die Frauen nicht am Gebären gehindert, sie hinderten sich selbst daran. Das war wiederum die Folge des Rückzugs der Männlichkeit als kulturprägender Kraft. Damit verlor die Weiblichkeit ihren stabilisierenden Bezugspol. Die Frauen wurden ihrerseits wie die Männer, die den Bezug zum Vatergott verloren, orientierungslos und wandten sich von ihrer ureigenen Lebensaufgabe ab.

Kannst du das näher beschreiben: Wie ist der "Rückzug der Männlichkeit als kulturprägender Kraft" konkret zu begreifen? Wieso sollte die Weiblichkeit einen stabilisierenden Bezugspunkt verloren haben? Du meinst, Weiblichkeit definiert sich nur über den Mann? Was meinst du genau?

Oberflächlich äußerte sich das nicht nur in sinkenden Geburtenzahlen, in Deutschland seit den 1870er Jahren, sondern auch im zunehmenden Drängen der Frauen ins "Berufsleben", welches seinerseits an männlichen Tätigkeiten einbüßt und sich in die für beide Geschlechter gleichermaßen ungeeignete Dienstleistungsgesellschaft verwandelt. In diesem Hamsterrad wird seither konsequent für den Großteil der Bevölkerung die Entdeckung und Entwicklung der eigenen Bestimmung verhindert.

Widersprichst du dich hier nicht selbst? Eine Entdeckung und Entwicklung der eigenen Bestimmung geht doch notwendigerweise über die "biologische Aufgabe der Familien- und Stammeserhaltung" hinaus. Du lehnst aber gleichzeitig eine genau solche Entwicklung ab.

und:
...welches seinerseits an männlichen Tätigkeiten einbüßt und sich in die für beide Geschlechter gleichermaßen ungeeignete Dienstleistungsgesellschaft verwandelt...

Kannst du das näher erklären, was meinst du eigentlich?


Nunmehr, nachdem Gott (der Urvater mit seinem Wiederhall in der menschlichen Vaterschaft) getötet wurde

Wieso ist Gott ein Wiederhall speziell in der menschlichen Vaterschaft? Was meinst du damit? Und wieso soll er getötet worden sein in der menschlichen Vaterschaft?

Freu mich, wenn du näher erklärst, was du meinst.


Lg,
Sarah

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Kein platter Biologismus

Taurec ⌂, München, Sonntag, 16.09.2018, 11:56 vor 2048 Tagen @ Sarah (4802 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Sonntag, 16.09.2018, 12:02

Hallo!

Du meinst das rein biologisch oder?

Nein. Die Aufgabe der Mutterschaft ist keine rein biologische. So mögen es vielleicht die zahlreichen "Mein-Körper-gehört-mir-Schreckschrauben" sehen, die sich vor ihrem selbsteingebildeten Patriarchat fürchten.

Woher hast du das, diese Aufgabenverteilung, auf die du da so bestehst?

Die ist meines Erachtens selbstevident. Allerdings scheinst Du mir einen reinen Biologismus zu unterstellen, um mir daraus irgendeinen frauenfeindlichen Strick zu drehen, sobald Dir meine Antwort nicht gefällt. Auf die Aufgabenverteilung, die Du meinst, daß ich bestünde, bestehe ich nicht persönlich. Du scheinst zu vermeinen, ich als Mann würde Dir die Aufgabe persönlich aufbürden wollen, was wieder im irrsinnigen Rahmen der materialistischen Patriachatskonzeption wäre, gegen die ich im Vorbeitrag eigentlich angegangen bin.

Könnte da nicht der Wunsch dahinter stehen, die Frauen mögen sich aus dem Berufsleben fernhalten, einfach deshalb, weil sie eine Konkurrenz für die Männer darstellen?

Gewiß nicht. Es zeigt allerdings, in welcher Kategorie Du denkst, nämlich in Form von Arbeitscharakteren. Ich schrieb: "die für beide Geschlechter gleichermaßen ungeeignete Dienstleistungsgesellschaft". Innerhalb dieser auf das Florieren des Finanzsystems (Nachschuldnersuche) angelegten Arbeitswelt ist der Mensch auf seine simplen intellektuellen Funktionen (sieht man mal vom Handwerk ab) reduziert, die für die Herstellung abstrakter Produkte ausgebeutet werden. Man sieht als Rädchen auch kaum je das Ergebnis seiner Arbeit, außer auf dem Gehaltszettel. Für diesen Drohnenzustand sind Männer und Frauen, die intellektuell im Durchschnitt nicht unfähiger sind als Männer, gleichermaßen geeignet. Hier sind Frauen für Männer natürlich eine Konkurrenz, weil es in dieser Welt Frauen und Männer schlicht nicht mehr gibt. Sie sind als geistige Kategorien weggekürzt. Wenn Du Dich darin behaupten willst, nimmst Du Dich mit Deiner Weiblichkeit aus dem Spiel und Deine Frage erübrigt sich grundsätzlich, weil sie sinnlos ist.

Würden Frauen sich tatsächlich als Frauen behaupten wollen, so würden sie sich in diesen menschenverachtenden Sumpf, den man ihnen erfolgreich als weibliches Betätigungsfeld eingeredet hat, erst gar nicht hineinwagen wollen. Das ist natürlich leichter gesagt als getan, denn unter dem Einfluß der modernen Zivilisation lassen sich Lebensumstände, unter denen sich eine solche der eigen Natur gemäße Verwirklichung umsetzen ließe, wohl gar nicht mehr einrichten. Man ist zwangsweise in das System und seine wirtschaftlichen Notwendigkeiten eingebunden.

Kannst du das näher beschreiben: Wie ist der "Rückzug der Männlichkeit als kulturprägender Kraft" konkret zu begreifen? Wieso sollte die Weiblichkeit einen stabilisierenden Bezugspunkt verloren haben? Du meinst, Weiblichkeit definiert sich nur über den Mann? Was meinst du genau?

Ich meine damit nicht, daß Frauen persönlich nicht zu eigenständigen Entscheidungen in der Lage wären, sondern daß die Männlichkeit als "magnetische Kraft" eine Orientierung für den inneren Kompaß darstellt, ohne welche das Seelenleben und die Emotionalität allzu schnell aus den Fugen gerät. Diese Orientierung ist geradezu die Grundlage für eigenständige Entscheidungsfähigkeit. Ohne eine ausgeprägte Männlichkeit mit entsprechenden Männern als deren Repräsentanten leidet auch die Weiblichkeit. Diese Angelegenheiten sind unterhalb der individuellen-persönlichen Ebene zu betrachten, nämlich im Bereich der Naturkräfte und Naturgesetzmäßigkeiten. Darin ist das Männliche der aktiv-schöpferische / zeugende, das Weibliche die passiv-empfangende (befruchtete) Part. Damit ist nichts über die persönliche Kreativität ausgesagt, allerdings sollten, wenn Du eine Frau bist, die weiblichen Qualitäten in den Persönlichkeitsbestandteilen überwiegen.

Weiblichkeit "definiert sich" nicht, sondern ist einfach. Dieses Sich-definieren-Wollen ist eher ein Symptom der Entfremdung. Wer weiß, wer er ist, bedarf solcher Identitätsuche nicht. Sobald sich solche Fragen stellen, wird der Schwund eigentlich offensichtlich. Die Antwort auf diese Identitätsfragen fällt in der Regel nicht so aus, daß eine Rückkehr zur eigenen Natur stattfände, sondern irgendeine Art der Selbstverleugung, etwa indem man sich in einer Karriere selbstverwirklichen will.

Widersprichst du dich hier nicht selbst? Eine Entdeckung und Entwicklung der eigenen Bestimmung geht doch notwendigerweise über die "biologische Aufgabe der Familien- und Stammeserhaltung" hinaus. Du lehnst aber gleichzeitig eine genau solche Entwicklung ab.

Nein, es widerspricht sich nicht, weil Du mir einen Biologismus unterstellst, der aber wohl eher der Deine ist. Sich selbst zur Gebärmaschine zu reduzieren, um es anderen zum Vorwurf zu machen, ist ein starkes Stück. Damit verleugnet man nicht zuletzt die fundamentale, in ihrer Bedeutung nicht zu unterschätzende Rolle und Aufgabe, die Mütter für die Entwicklung auch ihrer Söhne und damit einer intakten Männlichkeit haben. Ein fehlender Vater läßt sich durch andere männliche Bezugspersonen oder die rechtzeitige Einbindung in Männergruppen noch halbswegs zu einem vernünftigen Ergebnis hin ausgleichen. Schäden durch eine Mutter, die in ihrer seelischen Aufgabe (etwa "Nestwärme", "Urvertrauen", Anbindung an die Natur, auch an die eigene) versagt hat, läßt sich durch keinen Vater jemals reparieren (darin zeigt sich, daß Vaterschaft zuvörderst geistig ist, auf Ideen gerichtet). Solchen bedauernswerten Schattengestalten ist ein Pfad der Selbstzerstörung oder eine Odyssee durch verschiedene Klappsmühlen eigentlich vorprogrammiert.

Wieso ist Gott ein Wiederhall speziell in der menschlichen Vaterschaft? Was meinst du damit? Und wieso soll er getötet worden sein in der menschlichen Vaterschaft?

Im Grunde handelt es sich hierbei schon um eine Aufspaltung des "All-Einen" in seine männlichen und weiblichen Pole. Diese sind in der Natur und auch im menschlichen Leben ohne weiteres wiedererkennbar. Der Mensch, wie alles in der Schöpfung, vollzieht die göttliche Ordnung nach. Dazu gehört, daß der Mann männliche Archetypen (den Vater, den Krieger/Beschützer, den König, ...), das Weib weibliche Archetypen (die Mutter, die Geliebte, die Heilerin, ...) repräsantiert. Nietsches "Gott ist tot", ist mehr als nur ein geflügeltes Wort. Es drückt die Abkehr von der göttlichen Ordnung aus, als deren Folge die Menschen im hohen Maße solche Archtetypen in ihrem Leben nicht mehr verwirklichen.
Wenn ich hier von "Gott" sprach, dann nur vom Gottvater, dem man eine Muttergottheit beigesellen darf, beides mit entsprechenden Eigenschaften und Archetypen, die im menschlichen Leben wiederhallen, damit die Betrachtung komplett ist.

Die oben exemplarisch herausgegriffenen Archetypen (über eine erschöpfende Liste müßte ich selbst sinnieren) lassen sich durchwegs in ihr Gegenteil verkehren, das als Möglichkeit stets vorhanden ist und im Grunde den Verfallszustand darstellt, in etwa so.
Die Mutter ⇒ die oben beschriebene "Unmutter", die im Märchen als die "böse Stiefmutter" vertreten ist.
Die Geliebte ⇒ die Prostituierte. Aus diesem Gegensatz wird ersichtlich, daß die Frau, auch wenn sie (noch) nicht Mutter ist, in dieser Rolle gegenüber dem Mann eine geistige/seelische Aufgabe erfüllt. Sie ist nicht bloß Bettgespielin. Zugleich wird klar, daß in der modernen, sexualisierten und promiskuitiven Zivilisation dieser Aspekt extrem vernachlässigt wird und es sich bei vielen jungen Frauen im urbanen Lebensumfeld lediglich um eine Art Prostituierte handelt. Der Bezahlfaktor ist sekundär bzw. äußert sich über andere Wege (materiell oder in einer Form des psychischen Vampirismus). Alles eine Folge des "Gott ist tot".
Die Heilerin ⇒ die Hexe, die durchaus negative, schädliche Praktiken zum Eigennutz anwendet.

Bei den Männern wäre die Entartungsform etwa:
Der Vater ⇒ der Erzeuger, der als geistige Führungsgestalt nicht präsent ist. Oder: der Tyrann, der es nicht versteht, die geistigen Regungen seiner Söhne in eine Form zu bringen, daß diese eigenständig / sich selbst ein Gesetz gebend auf ihrem Wege fortschreiten können. Statt dessen versucht er ihnen, seine eigene Daseinsform komplett aufzuzwingen.
Der Krieger ⇒ der Söldner, der Mörder. Entsprechend gibt es heute keine Krieger mehr, sondern Berufssoldaten, die sich für fremde Ideologien verdingen. Obendrein werden Soldaten, durchaus abzielend auf den positiven Archetypus des Kriegers und Beschützers, als Mörder verschrien. Dadurch wird das Männertum im Kern getroffen.
Der König (als sakrale Gestalt) ⇒ der Diktator oder Tyrann. Im Grunde scheint es sich hierbei um eine Rolle zu handeln, welche die Ausdehnung der Vaterschaft auf Gemeinschaften darstellt.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Mann - Frau

remi, Sonntag, 16.09.2018, 15:43 vor 2048 Tagen @ Bubo (4693 Aufrufe)

Hallo Taurec,
du hast mir den Sonntag "versüßt". Danke. Vielleicht solltest du deinen scharfen Verstand vermehrt auf dieses Thema lenken. Ich würde mich sehr freuen, denn die Verunsicherung ist sehr, sehr groß. Kaum ein Jugendlicher kann mehr sagen, was ein Mann ist und genausowenig, was eine Frau ist. Aber, wenn die Grundgefühle nicht mehr "gefühlt" werden, dann ist vieles verloren gegangen.
Nochmals danke für deine Gedanken, die hier jeder KOSTENLOS zur Verfügung gestellt bekommt.

--
"Per aspera ad astra."

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Geliebte / Liebende

und, Sonntag, 16.09.2018, 19:18 vor 2047 Tagen @ Taurec (4686 Aufrufe)

Hallo Taurec,

Aus diesem Gegensatz wird ersichtlich, daß die Frau, auch wenn sie (noch) nicht Mutter ist, in dieser Rolle gegenüber dem Mann eine geistige/seelische Aufgabe erfüllt.

Ich will ja nicht Erbsen zählen, aber müsste gemäß obiger Aussage "die Geliebte" nicht vielmehr "die Liebende" heißen? Der grammatikalischen Korrektheit wegen? (grammatikalisches Passiv <-> Aktiv).

Gruß
und

zu Entfremdung

Sarah, Sonntag, 16.09.2018, 19:58 vor 2047 Tagen @ Taurec (4728 Aufrufe)
bearbeitet von Sarah, Sonntag, 16.09.2018, 20:08

Hallo Taurec,

wie könnte uns der Weg zurück zur Anbindung ans Weibliche/Männliche deiner Meinung nach gelingen?

Worauf kann der Einzelne achten?
Was müsste sich gesellschaftlich ändern?

Wie löst du das in deinem Leben? Wie lebst du Männlichkeit konkret?

Lg,
Sarah

Weiblichkeit/Männlichkeit

Galinka, Montag, 17.09.2018, 11:32 vor 2047 Tagen @ Sarah (4708 Aufrufe)

Hallo

Ich denke, wobei ich gleich vorausschicke mich nicht so gut erklären zu können, ich versuche es anhand von Beispielen,
dieses Thema ist sehr komplex (wie ich finde) und setzt in jedem Fall wirkliches „Durchempfinden“ voraus.
(Bitte zu bedenken das dies nur meine (derzeitige) Meinung dazu ist.
Man muss es in sich abgleichen sonst kommt man da auf keinen grünen Zweig. Grundsätzlich müsste sehr viel passieren,
gesellschaftlich um dies zu unterstützen, ich glaube aber nicht das es hier noch möglich ist. Es ist, denke ich, eine
individuelle Sache die man für sich und in seiner Familie leben kann.
Wir (diverse Familienmitglieder) beschäftigen sich seit Jahrzehnten mit diesem Thema, auch eben Themen wie Patriachat
Matriarchat, diverse Religionen mit ihren vorgezeichneten Männlichkeits und Weiblichkeits „Bildern“
Überall fand sich ein „Pferdefuß“ auch im, von diversen „Emanzengruppen“ (ganz schlecht für die Frau diese Bewegung!)
hochgelobte Matriarchat…entweder steigen die Frauen oder die Männer „schlechter“ aus.

Das Weibliche Prinzip ist verbindend/fühlend, das Männliche ist schützend/machend.
Ein kurzes Beispiel: Meine Tante arbeitet mit schwerst Erziehbaren Jugendlichen und zwar bei sich zu Hause.
Sie ist Jugendbetreuerin, nahm Jugendliche die niemand mehr wollte. Also jene welche in allen Heimen nicht mehr gewollt sind. (aggressiv, aufmüpfig usw.)
Sie nimmt sie nur zu sich nach Hause da nur in einem gesunden Umfeld Änderungen möglich sind. Es geht wenn nur in einem sicheren
Heim und da auch nur maximal zwei. Sie wäre noch zusätzlich lieber auf einer Berghütte weil es noch besser gehen würde.
Man mag es nicht glauben, aber sie ist sehr erfolgreich. Warum?
Sie ist eine Heilerin und Mutter höchster Güte, streng, liebevoll, steht in der Küche und bringt ihnen die Natur näher. Nimmt
sie immer ernst, hört immer zu. Ist unnachgiebig wenn notwendig und nachgiebig wenn notwendig. Sie ist voll im Gefühl
und nebenbei aber komplett bodenständig. Ihr Haus ist, wegen ihr, Emotional zu 100 Prozent „sicher“
Sie lässt Bargeld herumliegen um zu sehen ob sie es stehlen wollen, wartet bis sie es gestehen um darüber reden zu können.
Immer ohne irgendetwas persönlich zu nehmen. Es ist faszinierend. Sie bringt dunkle Erlebnisse der Kinder ans Tageslicht (Hebamme)und ihr Mann hilft ihnen damit umzugehen.
Ihr Mann macht alles im Außen. Holt die Jungs mal von der Polizei (wie es zu Anfang IMMER vorkommt) kämpft vor Gericht für die Jungs, beschützt seine Frau damit diese die Ressourcen hat sich um die Jungs zu kümmern.
Kämpft vor Gericht gegen das System gegen Missstände die sie aufgedeckt hat. Die beiden sind absolut Gleichberechtigt, sie stärkt ihn für die „Kämpfe“ im Außen und er beschützt sie damit sie die Ruhe zu Hause hat.
Die Jugendlichen gehen mit ihm Motorrad fahren, und zu ihr in die Küche futtern. :-D

Ein gutes Heim von einem starken „Weib“ geschützt (die keine Kinder haben muss) ist ein Hafen.
Ein starker selbstbewusster Mann ist der Traum einer jeder solchen Frau, weil es ermöglicht diese Weiblichkeit leben zu können.
Man kann natürlich auch arbeiten gehen, aber nur dann wenn es auch diesem Grundbedürfnis entspricht. Zum Beispiel als Lehrerin oder „Heilerin“ oÄ.
Aber ein geschütztes Heim ist „Arbeit“ genug, wie ich finde. Also ich würde nicht arbeiten gehen wenn ich nicht müsste.

Eine wirklich weibliche Frau strahlt dieses aus ohne jetzt in Kleid oder ähnliches gekleidet sein zu müssen, und „gesunde“ Männer werden ihr höflich begegnen. So wie die stärkste Frau sich sofort hinter einen starken Mann stellen würde, weil sie weiß er hat ihr bestes im Sinn. Und er weiß dies im Notfall auch durchzusetzen im Außen.

Dies ist natürlich nur ein kleiner Bereich auf den ich jetzt eingegangen bin, dieses Thema ist eines worüber man sehr ausführlich reden könnte.

beste Grüße

Nachtrag

Galinka, Montag, 17.09.2018, 13:38 vor 2047 Tagen @ Galinka (4660 Aufrufe)

Kleiner Nachtrag.....:-)
indem wir durch diese unsägliche Emanzipation unsere Männer "kastriert" haben, haben wir uns von uns selbst abgeschnitten.
Nun haben wir eine Generation Töchter die ihre Söhne wiederum versuchen zu Frauenverstehern zu erziehen, was ihnen aber überhaupt nicht liegt und sie auch niemals lernen können. Somit ihre ureigenste Rolle nur verfehlen können und orientierungslos herumirren müssen.

Und was haben wir gewonnen? Nichts! Jetzt müssen wir alles tun was Männer auch tun, schaffen tun wir es nur unzulänglich, dafür aber fehlt uns nun die Kraft unseren wirklichen Aufgaben nachzukommen. Wir fühlen uns abgeschnitten und überfordert. Die Kinder geben wir in die Hände Fremder um nur ja schön unsere Unabhängigkeit zu feiern. Usw. Usw.

Dabei müssen sie uns gar nicht verstehen, er muss sie nur lieben und ihr vertrauen. Und sie darf dieses Vertrauen nicht missbrauchen, und wiederum nur sein Bestes im Sinn haben.

Das ist meine Meinung :-)

Beste Grüße

Meine Meinung dazu...

offtopic, Montag, 17.09.2018, 16:14 vor 2047 Tagen @ Sarah (4681 Aufrufe)

Hallo Sarah,

wie könnte uns der Weg zurück zur Anbindung ans Weibliche/Männliche deiner Meinung nach gelingen?

Eine erneute Anbindung hieße, etwas verloren zu haben, das stimmt aber nicht. Wir haben das immer noch in uns. Wir leben jedoch völlig entartet und uns selbst entfremdet. Jede Heilung beginnt mit dem Erkennen der eigenen Krankheit. Glücklich, wer sich dann seiner Intuition öffnet.

Worauf kann der Einzelne achten?

Auf sich selbst. Wie soll mir ein seelischer Krüppel helfen, wieder gesund zu werden? Es geht nur über den eigenen Erkenntnisweg. Und dieser ist eben nicht intellektgesteuert. Carlos Castanedas Don Juan würde sagen, dass das ein Weg mit Herz sei.

Was müsste sich gesellschaftlich ändern?

Nichts. Der jetzige Weg führt zur maximalen Selbstentfremdung und der dann eintretende Ekel wird für die notwendigen Kurskorrekturen sorgen. Bis dahin dauert es aber noch etwas.

LG

OT

abwarten

Sarah, Freitag, 21.09.2018, 05:40 vor 2043 Tagen @ offtopic (4576 Aufrufe)

Hallo offtopic,

Was müsste sich gesellschaftlich ändern?


Nichts. Der jetzige Weg führt zur maximalen Selbstentfremdung und der dann eintretende Ekel wird für die notwendigen Kurskorrekturen sorgen. Bis dahin dauert es aber noch etwas.

Danke, die Antwort hilft mir sehr.....

Lg,
Sarah

Weiblichkeit an sich, Männlichkeit an sich

Hinterbänkler, hinterm Wald im Emmental, Samstag, 22.09.2018, 14:24 vor 2042 Tagen @ Taurec (4605 Aufrufe)
bearbeitet von Hinterbänkler, Samstag, 22.09.2018, 14:30

Hallo,

ist schon wirklich lustig, dass das Thema 'Weiblichkeit' in der kategorie 'Übersinnliches und Paranormales' diskutiert wird.

Ergänzend möchte ich sagen, dass es im dualen Universum eben polare Gegensatzpaare gibt.
Dazu gehört für mich das Weibliche und Männliche.
Ich behaupte, dass man Weiblichkeit gar nicht ohne Männlichkeit erfahren kann und umgekehrt.
Es gibt keine Weiblichkeit an sich.
Es gibt keine Männlichkeit an sich.
Ich fühle mich je männlicher, je klarer eine Frau ihre Weiblichkeit gestaltet - genau genommen ihre Weiblichkeit in der Kommunikation mit z. B. mir gestaltet oder auch mit anderen (für mich erfahrbar mittels Spiegelneuronen).
Sex ist für mich ein Teilaspekt der Kommunikation: das Gespräch der Körper.
Männlichkeit wird also 'in Bezug' auf und in der fliessenden Kommunikation mit Frauen/Weiblichkeit erfahrbar.
Sie entwickelt sich sozusagen während der gemeinsamen Kommunikation bzw. gemeinsam entwickeln wir sie.
Männlichkeit oder Weiblichkeit ist also kein Zustand sondern eine Beziehung und man kann beide nicht halten, sondern nur die Erinnerung an besondere Situationen.
Eine weibliche Frau entwickelt also geradezu meine Männlichkeit und umgekehrt.

Männlichkeit ohne diesen Bezug ist einfach nur lächerlich ...
... wie wenn man beobachtet, wie ein Mann sich einen runterholt - da ist einfach nichts Männlichkeit.
... wie wenn man Männer im Gefängnis beobachtet (also nur unter Männern) da ist jede sog. Männlichkeit nur Attitüde oder Kokettieren.

Die Attribute der Männlichkeit sind möglicherweise die gleichen wie die der Weiblichkeit: Mut, Präsenz, Hingabe, Humor, Frechheit, Provokation, Härte, Weichheit ...

So oder so ähnlich ...

Danke und Gruß
Hinterbänkler

Edit:
Hier noch ein schöner Artikel, der die Polarität ebenfalls zum Thema hat.

weiblich-männlich

Sarah, Samstag, 22.09.2018, 15:44 vor 2042 Tagen @ Hinterbänkler (4623 Aufrufe)

Hallo,

Es gibt keine Weiblichkeit an sich.
Es gibt keine Männlichkeit an sich.

Wieso? Ich kann mich in meinem Körper ohne Mann sehr wohl weiblich fühlen? Ich kann mich auch mal männlich fühlen. Sind die Begriffe weiblich und männlich nicht eher Überbegriffe für Eigenschaften? Welche Eigenschaften, Befindlichkeiten,...verstehst du genau unter "männlich"/"weiblich"?

Ich fühle mich je männlicher, je klarer eine Frau ihre Weiblichkeit gestaltet - genau genommen ihre Weiblichkeit in der Kommunikation mit z. B. mir gestaltet oder auch mit anderen (für mich erfahrbar mittels Spiegelneuronen).

Ich nicht. Also umgekehrt gesehen ;-) Ich fühle mich genau dann weiblicher, wenn der Mann seine weiblichen Teile integriert hat und nicht mehr abschneiden muss. Je mehr "ganz" ein Mann in sich bereits ist, umso mehr ist Raum zu sein, wie man selbst ist. Also mir fällt gerade überhaupt nur ein Mann ein, den ich als "Mann" beschreiben würde, wo ich mich zugleich als Frau erlebt habe und das war jemand, der sich durchsetzen konnte/Entscheidungen treffen konnte/führen konnte/eine eigene Meinung hatte (alles für mich eher männliche Eigenschaften) UND gleichzeitig empathisch war, hochsensitiv war, immer in Verbindung mit seinen Gefühlen stand, loslassen (und auch mal weinen) konnte. Das Kraftvolle war verbunden mit Sanftheit.

Umgekehrt gesehen: Unter Frauen, die ich als sehr weiblich empfinde, fühle ich mich in meiner Weiblichkeit bestärkt und sicher, und sie vertieft sich dabei.

Sex ist für mich ein Teilaspekt der Kommunikation: das Gespräch der Körper.
Männlichkeit wird also 'in Bezug' auf und in der fliessenden Kommunikation mit Frauen/Weiblichkeit erfahrbar.
Sie entwickelt sich sozusagen während der gemeinsamen Kommunikation bzw. gemeinsam entwickeln wir sie.

Auch, aber meiner Meinung nach nicht nur.

Männlichkeit oder Weiblichkeit ist also kein Zustand sondern eine Beziehung und man kann beide nicht halten, sondern nur die Erinnerung an besondere Situationen.

M/W ist vielleicht nur eine Identitätszuschreibung...ein Entwicklungsstadium in der Entwicklung des Menschen.

Eine weibliche Frau entwickelt also geradezu meine Männlichkeit und umgekehrt.

Man könnte sich auch ohne Orientierung am anderen Geschlecht in seiner M/W entwickeln...W/M aus sich selbst heraus leben lassen, gestalten lassen, sinnlich erlauben, ...

Gleiches geistiges Rohmaterial für beide ...

Hinterbänkler, hinterm Wald im Emmental, Samstag, 22.09.2018, 17:50 vor 2041 Tagen @ Sarah (4600 Aufrufe)

Hallo Sarah,

vielleicht war ich nicht klar genug.

Ich meine denk' Dir mal die Männer/Männlichkeit einfach aus unserer Welt weg, dann gibt es keine Weiblichkeit mehr.
Selbst in der abgeschiedensten Einsamkeit kann man sich in der beschriebenen Polarität finden und sich entsprechend identifizieren.

Dass Männer weibliche Seiten haben, habe ich nicht bezweifelt.
Und ja vollkommen einverstanden: 'Richtige' Männer sind sie sowieso nur, wenn sie die weiblichen Werte integriert haben, aber auf eben männliche Art.
Z. B. Hingabe habe ich ja u. a. auch unter die männlichen Attribute eingeordnet, was üblicherweise eben den weiblichen zugeschrieben wird.
Aber ohne Hingabe keine Männlichkeit.
Ohne Mut keine Weiblichkeit.
Ohne Tränen keine Männlichkeit.
Ohne Meinung keine Weiblichkeit.
Ohne Sanftheit keine Männlichkeit.
Ohne Entscheidungsfähigkeit keine Weiblichkeit.
Usw.

Aus dem geistigen Rohmaterial Hingabe, Mut, Meinung, Sanftheit, Entscheidung usw. entsteht eben auf eine ganz verschiedene und gleichzeitig bestimmte Art Männlichkeit oder auch Weiblichkeit, je nachdem.
Aber eben - so behaupte ich - nur wenn man sich selbst eben in der Polarität sieht und verortet.
Je bewusster, desto männlicher bzw. weiblicher.

So oder so ähnlich.

Danke und Gruß
Hinterbänkler

biologische Unterschiede

Sarah, Sonntag, 23.09.2018, 00:19 vor 2041 Tagen @ Hinterbänkler (4607 Aufrufe)

Hallo Hinterbänkler,


Ist denn nicht M/W durch die Natur selbst vorgegeben, ohne dass Bezug auf das andere Geschlecht genommen werden muss?
Also ich kann als Frau ja gar nicht anders als weiblich sein, da mir bestimmte Hormone in einem bestimmten Verhältnis zueinander vorgegeben sind, einem Mann eben andere. ?


Kann sein, dass ich da was nicht verstehe....:lookaround3:

Frau sein ist nicht gleich Weiblichkeit

Hinterbänkler, hinterm Wald im Emmental, Freitag, 28.09.2018, 17:58 vor 2035 Tagen @ Sarah (4498 Aufrufe)

Ist denn nicht M/W durch die Natur selbst vorgegeben, ohne dass Bezug auf das andere Geschlecht genommen werden muss?
Also ich kann als Frau ja gar nicht anders als weiblich sein, da mir bestimmte Hormone in einem bestimmten Verhältnis zueinander vorgegeben sind, einem Mann eben andere. ?

Hallo Sarah,

ja, biologisches Frau oder Mann sein ist durch die Natur vorgegeben.
Aber unter dem Begriff Weiblichkeit - und bei Männlichkeit entsprechend - verstehen wir eben nicht, dass alles was eine Frau tut 'weiblich' ist.
Weiblichkeit ist also irgend was anderes als 'alles was eine Frau tut'.
Sonst würde es sich auch gar nicht lohnen irgendwie sich Gedanken über Männlichkeit zu machen.

Wie gesagt: Es gibt Situationen in denen ich mich besonders männlich fühle.
Dies ist bei mir, wenn ich mit einer 'besonders weiblichen' Frau zusammenkomme.
Und das ist z. B. keine feministische Frau - So eine demontiert eher mein Gefühl für Männlichkeit.

Ich erfahre es aus meiner Sicht so:
Ein konkreter Mann und eine konkrete Frau etablieren, wenn sie in Beziehung (aufeinander bezogen) sind, ein gemeinsames System.
Aus diesem System heraus kreieren sie Gefühle bei beiden.
Z. B. das erhabene Gefühl von Männlichkeit oder Weiblichkeit.
Sind sie in der Lage sehr polar unterwegs zu sein, entsteht ein starkes Männlichkeits- und Weiblichkeitsgefühl.

So oder so ähnlich...

Denke und Gruß
Hinterbänkler

So oder so ähnlich

aber, Sonntag, 23.09.2018, 19:03 vor 2040 Tagen @ Hinterbänkler (4537 Aufrufe)

Hallo,

Aus dem geistigen Rohmaterial Hingabe, Mut, Meinung, Sanftheit, Entscheidung usw. entsteht eben auf eine ganz verschiedene und gleichzeitig bestimmte Art Männlichkeit oder auch Weiblichkeit, je nachdem.

So oder so ähnlich.

So oder so ähnlich wollte ich es auch schon immer mal sagen.
Ja eben, je nach dem, kommt halt ganz drauf an, also hängt quasi davon ab, ganz relativ sozusagen, beispielsweise darauf, wie man in Photoshop bearbeitet wird. Ganz krass am Beispiel von des Benedict Cumberbatch lässt sich veranschaulichen, dass z. B. lange Haare nicht alles sind:
[image]


Gruß
aber

Zu -Ismen, Resonanz oder Wesen

rauhnacht, Samstag, 22.09.2018, 23:38 vor 2041 Tagen @ Taurec (4594 Aufrufe)

Hallo,

Wenn ich hier von "Gott" sprach, dann nur vom Gottvater, dem man eine Muttergottheit beigesellen darf, beides mit entsprechenden Eigenschaften und Archetypen, die im menschlichen Leben wiederhallen, damit die Betrachtung komplett ist.

Sehr gut.

„Gott ist tot“ bedeutet Ich,-Erkennung die zweite, Pubertät. Diese Ich- erkennung verfolgt wie alles in Polaritäten Eingebettetes durch Grenzziehung, Abkehr, Versuche der Selbstständigkeit Form zu gewinnen, durchaus mal radikal. Diese Bedeutung manifestiert sich eben in der Abkehr, Abkehr vom Urgrund in weiblich und später männlich wahrgenommener Schöpfungsebene, Grenzziehung von Jung zu Alt- Generationen“konflikt“. ( Welcher nicht umsonst in westlichen spätpubertären Welten zunehmend milder verläuft. Der „Nestflüchter“ von vormals wird zum „Nesthocker“, der Mamas Waschmaschinenkünste und Papas Alimentierung samt Vierradservice ganz materiell im Nutzen über das ja auch leiser werdende Gemecker der beiden Alten stellt.)

Wenn Mensch sich abkehrte von den Eltern in der Pubertät ging er in Revolution. Dies war sehr energiegeladen und erzeugte „neue“ Versuche der Selbstständigkeit. „Gott ist tot“ und die „Neu“-ordnung war eben nicht althergebrachtes wie Naturanbetung (nach Innen,Matrilinear) oder König, Kaiser, Zar und Papst (nach Außen,patrilinear), sondern -Ismen ( ideologische Verselbstständigung).

Und dann kommt die Spätpubertät. Für -Ismen fehlt jegliche Kraft und Willen. Das Individuum landet nicht mehr, nach der Abkehr, in Gruppen,- ismen, sondern im „Grenzenlos“.
Das ist faustisches Streben. Alle Höhen dieser Zeiten und Horizonte sind durchschritten und der Schritt verhallt in Weiten und mit der Resonanz hapert es.

Und da hapert es dann eben auch mit der Resonanz, dem Widerspiegel zwischen männlich und weiblich. Alles, alles wird so irgendwie gleich.
In solch Zeiten ist das auch Allgemein- Mainstream Willen – alles so irgendwie gleich!
Ismen,- werden als faschistisch empfunden, weil sie die Vehemenz und Brutalität vergangener Verselbstständigung bekunden und der ( faschistische)– Ismus, des alles gleich, ist einfach nur das Aufgehen in Grenzenlos. Da fallen dann Grenzen, Individualität: Mann;- Frausein, Kind;- Erwachsensein, Reich;- Armsein,Fähig;- Unfähigsein, u.w. grad übel erlebbar.

Ich frage mich grade anlässlich Hinterbänklers Beitrag ( Danke), ob dies männlich -weiblich denn tatsächlich durch Resonanz ausgebildet und eben wie beschrieben durch das Reflektoren“spiel“ abgebildet wird
ODER eben DANN mal so aus den Tiefen des Seins in wohlgemerkt zeitlich begrenzter Verkörperung samt seelischen Ausdruck Form gewinnt, hervor steigt.

Und eben dazu ist Deine „Anleitung;-“ oder „Formgebungerfassung" in diesen grenzenlosen Weiten wirklich gut und eben NICHT lediglich Rückgriff auf veraltetes Formales, sondern schlicht Wesenerfassend.
Wohlgemerkt ohne – Ismen, und das ist ein gewaltiger Unterschied.

Freundliche Grüße
Rauhnacht

Patriarchat, Matriarchat und deren Definitionen über Eigentum

Ranma, Mittwoch, 26.09.2018, 10:11 vor 2038 Tagen @ Taurec (4503 Aufrufe)

Hallo!

Patriarchat und Matriarchat gehören wohl zu den Begriffen, unter denen jede(r) etwas anderes versteht. Bei Verwendung dieser Begriffe drücke ich mich also nicht so klar verständlich aus wie ich mir das eingebildet hatte. Deshalb ist es angebracht, daß ich endlich mal erkläre, was ich unter Matriarchat oder Patriarchat verstehe. In erster Linie geht es dabei nicht um Herrschaft, sondern um Eigentum.

Ursprünglich lebten die Menschen als Nomaden. Sie zogen zu Fuß umher. Deshalb konnten sie gerade mal das mitnehmen, was sie selbst tragen konnten. Das machte einem keiner streitig, weil es ohnehin nur Steine, Stöcke oder die Teile erlegter Tiere gab. Diese Gegenstände konnte man besitzen, aber man fand sie überall, wohin man auch kam. Man konnte einem Gegenstand eine persönliche Note verleihen, indem man ein paar Linien hineinritzte. Aufwendigere oder künstlerisch wertvolle Dekorationen lohnten sich nicht, weil man den Gegenstand nach ein paar Tagen zurückließ und weiterzog. Dorthin, wo die Beerensträucher noch nicht abgeerntet waren. Um als Jäger und Sammler zu leben, braucht man so riesige Reviere, daß man einfach nicht seßhaft sein kann! Erst die neolithische Revolution ermöglichte durch Ackerbau und Viehzucht, daß man auf engerem Raum leben konnte.

Mit der neolithischen Revolution kam die Seßhaftigkeit. Mit der Seßhaftigkeit kam der Besitz von Immobilien. Statt mal in der einen und mal in der anderen Höhle Unterschlupf zu suchen, baute man sich nun Behausungen, in denen man es viele Jahre lang aushalten konnte. Äcker und Weideflächen waren möglichst nahe in der Umgebung. Man entwickelte Werkzeuge, die man bei sich zu Hause lagern konnte, zur Bearbeitung der Äcker. Man erfand Behälter, in denen man Nahrung bei sich zu Hause aufbewahren konnte. Man bohrte Brunnen zur Versorgung mit Trinkwasser. Mit diesen Gegenständen hatte sich ein Problem eingeschlichen. Was sollte man machen, wenn der Besitzer eines dauerhaften Gegenstandes starb? Aus persönlichen Gegenständen wurden Grabbeigaben. Aber was sollte man mit einem großem Haus oder einem tiefem Brunnen machen? Die mit viel Arbeit hergestellte Ressource verschwenden und nie mehr benutzen? Sollte man vielleicht sogar den einst durch den Verstorbenen eingezäunten Boden nie wieder betreten? Da mußte eine pragmatischere Lösung her.

Man kann das noch an ein paar Naturvölkern beobachten. Es gibt noch ein paar Stämme, die nach wie vor wie in der Jungsteinzeit leben. Es gibt sogar noch ein paar Stämme, die nach wie vor wie in der Altsteinzeit leben. Die paläolithischen Stämme (australische Aborigenes) besitzen nicht viel und Eigentum bedeutet ihnen nichts. Die neolithischen Stämme werden aus unserer Sicht als Matriarchate beschrieben, in denen sämtliches Eigentum den Frauen gehört. Das ist natürlich nur eine Projektion aus unserer Sicht. Die im Nordosten Indiens zu findenden Khasi setzen die jüngste Frau an oberste Stelle und das klingt etwas widersinnig. Selbstverständlich gehört bei genauerem Blick alles dem gesamtem Stamm und wird durch die Frauen verwaltet. Das machen die Frauen wiederum kollektiv, wobei die jüngeren von der Erfahrung der älteren profitieren. Außerdem bleibt die Frau einfach in dem Haus, in dem sie aufwuchs und das dadurch bereits bewiesen hat, daß es dafür geeignet ist, dort Kinder großzuziehen. Das Matriarchat ist nichts weiter als die sinnvolle Lösung, wenn man entdeckt hat, daß man so etwas wie Eigentum (das ein Recht ist) braucht (und noch keinen Begriff für Recht hat).

Mit den aufwendigeren Gegenständen kamen Begehrlichkeiten. Wenn andere schon aufwendig gefertigte Gegenstände oder große Vorräte hatten, dann konnte man entweder selbst die gleiche Arbeit investieren oder dem anderen seinen Besitz wegnehmen. Der aus Bronze gefertigte Dolch ermöglichte jemanden, dem man zuvor vielleicht sogar einige Jahre lang Freundschaft vorgeheuchelt hatte, hinterrücks abzustechen und seine Leiche zu fleddern. Mittels dieser, nur geringfügig variiert bis heute üblichen, Methode wurden die Unterschiede zwischen arm und reich erzeugt. In Gräbern, die Grabbeigaben aus Bronze enthalten, findet man immer Hinweise auf einen hohen Status. Während unsere Zeitgenossen davor gerne die Augen verschließen, war das damals nicht möglich, weil kaum irgendjemand gemessert werden wollte. Deshalb schaarte man sich um jene, die das Eigentum verteidigen konnten. Also um Krieger, geführt von Königen. Das Patriarchat war geboren. Und auch die Form des Krieges, in der es darum geht, anderen Völkern möglichst viel wegzunehmen. Die Organisationsform eignet sich nämlich gleichermaßen für die Verteidigung wie für den Angriff. Kurz darauf kam man auch noch auf die Idee, andere Völker zu versklaven, damit man selbst keine Arbeit mehr verrichten mußte.

Das Patriarchat, also die Organisationsstruktur zivilisierter Völker (aus Stämmen waren ganze Völker geworden, vermutlich aufgrund der Sklaverei), funktioniert viele Jahrhunderte lang, manchmal (China) über Jahrtausende. Dann tritt doch wieder ein Problem auf. Durch schlechte Herrschaft (wie von David Graeber nachgewiesen ist das, wenn kein tabula rasa mehr praktiziert wird) wirtschaftlich zugrundegerichtet, tritt das Volk in einen Gebärstreik. Das bezeichne ich vorerst, also bis ich einen besseren Namen dafür habe, als dysfunktionales Patriarchat. Es kommt zu den, unseren Zeitgenossen gut bekannten, Problemen einer überalterten Gesellschaft. Während die alten Leute dahinsiechen und schließlich abtreten, fragen sich andere, was mit den freiwerdenden Ressourcen geschehen soll. Zum Ende des Römischen Reichs hin war es wohl als man auf die Idee kam, daß dann einfach Staat und Kirche die Hand aufhalten. Das dürfte den Grundstein für den unglaublichen Reichtum der Katholischen Kirche gelegt haben. Auch in der heutigen Plutokratie gibt man Bedürftigen und Habenichtsen selbstverständlich nichts ab. Der Staat hält die Hand auf und gibt den abgeernteten Wohlstand an die Reichen weiter (bei uns nennt man das Kliëntelpolitik, aber wenn man andere Staaten betrachtet, dann bezeichnet man es direkt als Korruption). Aus jenen, die weniger haben, versucht man stattdessen das Wenige auch noch herauszupressen.

Einen Unterschied gibt es heute zu allen früheren Zeitaltern. Heute läßt man sich freiwillig entwaffnen. Heute betrachtet man Arbeit, die für unsere Vorfahren das größte Übel war, als den Sinn des Lebens. Heute beklagt man sich nichtmal mehr über die Gefahr gemessert zu werden. Als man die Entwaffnung durchführte, gab es eine starke Polizei, der man den Schutz der Bevölkerung stattdessen überließ. Inzwischen hat man die Polizei bis auf klägliche Reste abgebaut. Diese kläglichen Reste dienen eher dem Eintreiben von Bußgeldern als dem Schutz der Bevölkerung. Schließlich importierte man noch eine große Anzahl Messerstecher, weil sich die Bürger immernoch zu sicher fühlten. Ich habe nichts dagegen, daß Ausländer unter uns leben. Ich finde es nur verdächtig, daß man uns entwaffnete, aber das den Zugereisten nicht zumuten will. Heute geben unsere Mitbürger ihre Rechte lieber auf als sie wahrzunehmen. Dadurch hat sich noch keine neue Struktur der Gesellschaft ergeben, aber dieses Verhalten eröffnet Möglichkeiten. Sowohl gute als auch schlechte.

Ich fände es besonders begrüßenswert, wenn Wohlstand künftig von Künstlichen Intelligenzen verwaltet würde und somit durch die dauerhafte Fortexistenz der Künstlichen Intelligenzen dem Zugriff des Staates und ähnlich korrupter Organisationen entzogen würde. Für diese Gesellschaftsstruktur bräuchte ich dann auch noch einen neuen Namen.

Gruß,
Ranma

Ranma P. S.

Pferdchen, Mittwoch, 12.09.2018, 17:10 vor 2051 Tagen @ Ranma (4757 Aufrufe)

Deine Antwort in drei Wochen kann daher nur eine sehr philosophische sein.

Ich schätze es nicht, wenn jemand meint, mir vorschreiben zu müssen, wie meine Antwort auszusehen hat. Und bei solch unverschämter Erwartungshaltung schreib ich hier zu der Frage gar nichts mehr.

ein wenig Selbstreflexion möglich?

Sarah, Samstag, 15.09.2018, 08:22 vor 2049 Tagen @ Pferdchen (4744 Aufrufe)

Tja, manchmal sagen Beiträge mehr über einen selbst als über jemand anderen aus :-)

Manchmal gehe Leute in ein Diskussionsforum um einfach nur ihre Spannungen vom Tag loszuwerden, anstatt eine Runde laufen zu gehen. Den eigenen Frust, die eigenen Spannungen, seine Wut,... am anderen abzuarbeiten ist immer das einfachste.

schon mal drüber nachgedacht, wie du selbst hier rüber kommst?

dein beständig weinerlicher Unterton überfordert mich maßlos.

ja, in der Tat fehlen dir gewisse innere Handlungsmöglichkeiten und Handlungsspielräume. Redundant antwortest du auf alles, was dir lästig ist oder deine inneren Spannungen ins Schwingen bringt mit Agressionen in diversen Ausformungen und Abstufungen.

Ich weiß auf solch Geheule nichts zu antworten.

Siehst du!

Allein der nicht-optionalen, gesellschaftlichen Konventionen wegen stelle ich mich mal virtuell einen Schritt weit neben dich, klopfe dir hölzern auf die Schulter und entringe mir ein konstruiertes "Na, na, wird schon wieder." Mehr gibt's von mir nicht!

Offenbar deutest du Ranmas Verhalten als Manipulationsversuche um, als ob er dir Energie wegnehmen wollte. Dass du mit deinen Aussagen permanent beleidigend rüberkommst, merkst du gar nicht. Das Internet fördert ja nicht gerade empathisches Verhalten, man sieht den anderen und seine Reaktionen ja nie, man kann aber durchaus Leute ausmachen, denen von vornherein Empathiefähigkeit zu fehlen scheint, andere haben mehr davon, so scheint es.

Deine Antwort in drei Wochen kann daher nur eine sehr philosophische sein.


Ich schätze es nicht, wenn jemand meint, mir vorschreiben zu müssen, wie meine Antwort auszusehen hat. Und bei solch unverschämter Erwartungshaltung schreib ich hier zu der Frage gar nichts mehr.

Siehst du wie schräg du selbst Dinge missinterpretierst und als Manipulationsversuche auslegst? Wieso vorschreiben? wieso Erwartungshaltung? Wieso unverschämt? Wieso der Trotz am Ende?
Du teilst ständig aus, hinterfragst dich selbst aber überhaupt nicht.

Ungeachtet deiner persönlichen Lebensumstände, die gar bedauernswert sein mögen oder auch nicht - das kann ich nicht beurteilen - ist dein Eigendünkel ebenso wie dein Anerkennungsdurst unermesslich. Und ich denke nicht daran, diese zu nähren.

Nun, über Eigendünkel, Neid, Missgunst, Lebenshass, Anerkennungsüwnsche, solltest du zuallererst mal selbst nachdenken. Du merkst gar nicht, wie raumgreifend du selber bist.

Möglicherweise bist du einfach eifersüchtig auf Ranma, dass Taurec ihn in seine psychotherapeutische Praxis übernommen hat.;-) Ich find das fein für ihn. Vielleicht bringts ihm ja was. Kannst du das: Sich für jemand anderen mitfreuen?

Du könntest ja Taurec fragen, ob er noch einen Platz für dich frei hätte.....

Immerhin stelle ich fest, dass dein neuer Beitrag als "und" auf höherem Niveau ist als das meiste bisher. Vielleicht eine Spontanheilung? Oder einfach nur eine remittierende Phase? Oder arbeitest du etwa schon im Hintergrund in Taurecs Praxis? Dann muss er wirklich sehr gut sein, wenn er in so kurzer Zeit so viel Veränderung bewirkt hat!

Wir werden gleich sehen. Im Ausmaß deiner mir gleich entgegenschlagenden vernichtenden Wut wird sich zeigen, wo du stehst :-)

Probier was Neues aus. Deine Wut kennen wir hier schon !

Sarah

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Netter Versuch, Sarah

und, Samstag, 15.09.2018, 09:48 vor 2049 Tagen @ Sarah (4743 Aufrufe)

Hallo Sarah,

spar dir deine Provokationsversuche. Wäre ich bei Fratzebuch und du in meiner Bekanntschaftenliste, könntest du dich jetzt einer Löschung aus selbiger sowie ewigwährender Kontaktblockierung erfreuen. Ranma übrigens ebenso.

Gruß
und

Du willst also sagen…

Ranma, Montag, 10.09.2018, 05:04 vor 2054 Tagen @ eFisch (4793 Aufrufe)

Hallo!

Du willst also sagen, daß man manche Menschen als Indigo, Kristall oder sonstetwas etikettieren könne, aber inhaltlich nichts mit dem übereinstimmt, wofür das Etikett bisher vergeben wurde? So sehr ich deine Einsichten sonst schätze, wäre es nicht sinnvoller, du suchtest dir eigene Etiketten für die deinerseits wahrgenommenen Übergangsmodelle?

Gruß,
Ranma

Regenbogenkinder

Martin128 @, Donnerstag, 20.09.2018, 16:13 vor 2044 Tagen @ eFisch (4612 Aufrufe)

Hallo eFisch,

finde Deine Beitraege sehr interessant.
Wuerde dich gerne mal per mail kontaktieren:

mtha@gmx.at


Liebe Gruesse,

Martin

Da ist viel dran

Hinterbänkler, hinterm Wald im Emmental, Freitag, 07.09.2018, 19:07 vor 2056 Tagen @ Erwin Bach (5147 Aufrufe)

Hallo Erwin,

besondere Eltern brauchen noch besonderere Kinder, damit das mit dem Eigendünkel auch klappt und 'vererbt' werden wird.
Stell Dir vor, dass gerade Dein Kind keinen Seelenplan hat, oder nur den, sich zu Tode zu saufen, weil es einfach sensibel auf den zivilisatorischen Wahnsinn reagiert ...
Ist es da nicht viel besser, es ist indigogefärbt?

Hinter jedem Begriff dieser Welt steht ein Universum von Ideen, Gedanken und weitere Begriffsanhäufungen aber niemals 'die Wahrheit'.

Solange Kinder nicht mit Etikett und Waschanleitung geboren werden, sind Du und Dein Kind frei es nach Gutdünken (oder eben Eigendünkel) zu verschubladen.
Erfinde doch ein eigenes Konzept (Wie wäre es mit von Erzengeln in Flügelarbeit geschliffenem Diamantkind?) für Dein Kind und Du wirst sehen, dass es einerseits total richtig ist und dass das Kind andererseits sich im Endeffekt in einem nicht endenden Prozess davon emanzipieren muss.

So oder so ähnlich.

Gruss
Hinterbänkler

Nichts dran - aber ich liebe Geschichten

Pferdchen, Samstag, 08.09.2018, 22:21 vor 2055 Tagen @ Erwin Bach (4934 Aufrufe)

Hallo Erwin,

frage mich schon seit längerem was ihr über die sogenannten Indigo Kinder denkt.

Gleich vorweg - ich habe selten größeren Bullsh Nonsens gehört. Früher nannte man Kinder einfach verwöhnt, verzogen oder unartig. Heute muss das Kind natürlich Indigo sein, ADHS haben oder zumindest hochbegabt sein. Alles elterninduzierter Quatsch mit Soße meiner Meinung nach also.

Und doch - der Gedanke an einen Quantensprung in der Menschheitsentwicklung hat was ergreifendes. Auf die Gefahr hin, dass ich von der Moderation mal wieder wegen Verbreitung von des Besatzersprech auf den Deckel bekomme, will ich dir ein paar erbauliche Musikvideos zum Thema verlinken. Zwar ist der Gesang in gar schröcklichem Englisch, doch sind die Interpreten löblicherweise Franzosen:
(Man beachte, die Videos in der vorgegebenen Reihenfolge abzuspielen, sie bilden eine Trilogie, die eine Geschichte erzählen, die man sonst nicht versteht) :

https://youtu.be/dX3k_QDnzHE
https://youtu.be/DJQQrjVmQG0
https://youtu.be/lAwYodrBr2Q

Viel Spaß,
Pferdchen

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Hallo, Pferdchen!

BBouvier @, Samstag, 08.09.2018, 23:11 vor 2055 Tagen @ Pferdchen (5075 Aufrufe)

<"Auf die Gefahr hin, dass ich von der Moderation ... wegen Verbreitung
von/des Besatzersprech(s) auf den Deckel bekomme
...">

Hallo, Pferdchen!

Nicht, solange Du weiterhin recht brav bist: :waving:
Du nicht "Hi" pöbelst,
Du jeden Abend vor den Einschlafen auch garantiert keinen
Vonitiv in Dein Nachtgebet einmumelst.
=>
http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/zwiebelfisch-verwirrender-vonitiv-a-408644.html

Als da exemplarisch wären:
- Dutzende von Nonnen vergewaltigt
- der Finger von mir
- die Farbe von seinen Augen
- Mörder von Baby verhaftet
- ... und was dergleichen Sprachverbrechen denn mehr sind ... :lehrer:

Liebe Grüße!
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

Weissagung von Seherin gefälscht!

Pferdchen, Samstag, 08.09.2018, 23:30 vor 2055 Tagen @ BBouvier (5065 Aufrufe)

Hallo BB, :waving:

diese Neuigkeit ist mir kürzlich über den Weg gelaufen:

Weissagung von Seherin gefälscht

Des Autors Schreibe dünkt ein wenig hysterisch und ist daher etwas anstrengend zu lesen. Am Ende bezichtigt er gar Nostradamus der Bücherverbrennung. Nichtsdestotrotz scheint er die altdeutsche Sprache zu beherrschen und erstaunliches übersetzt zu haben (so denn seine Übersetzung korrekt ist).

Liebe Grüße,
Pferdchen

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