Notvorsorge : Billiger geht nicht !!! (Freie Themen)

Rio, Mittwoch, 28.09.2016, 03:07 vor 2729 Tagen (3599 Aufrufe)

Zur Zeit gibt es überall günstig Einkellerungskartoffeln

Bei uns reichen die immer bis April/Mai

Wir kaufen pro Person 50 - 75 kg

25kg Sack 5,50 Euro

http://www.friweika.de/wp-content/uploads/2014/11/ahm_kw391.pdf

Beim Bauern kostet der 25kg Sack derzeit 10 Euro

Unbedingt kühl und auf einem Holzrost( absolut dunkel) lagern. Luft sollte von unten herankommen.

Im Idealfall ist eine Kartoffel bis zu 2 Jahren lagerfähig.

preiswerte Notvorsorge:

Im Getreidehandel bekommt man derzeit 100 kg Weizen ab 20 Euro

In eine Papptrommel 130 Liter passen etwa 110 kg

Alte Gefriertruhen im Garten eingraben - Super Lager für Kartoffeln,Getreide und Gemüse

( Gefriermittel vorher ablassen )

100kg Getreide = Notnahrung ( Brot ) für eine Person 1 Jahr

Wasser destille

zum Wasser destillieren haben wir im Notfall eine Destille ( Alkohol ginge auch )

gibts bei Ebay ab 90 Euro - polnischer Händler

Kosten pro Person und Jahresbedarf an Notnahrung ca.100 -180 Euro je nach Einkauf.

Brot und sauberes Wasser sind in der Krise die besten Tauschartikel...:-)

Wasserdestille

Jacob, Mittwoch, 28.09.2016, 23:30 vor 2728 Tagen @ Rio (2723 Aufrufe)

Hallo Rio,

konnte leider bei ebay die Wasserdestille aus Polen nicht auffinden.
Wäre für einen direkten Link deshalb dankbar.

Guter Tipp mit der Tiefkühltruhe im Boden im übrigen.
Die rotschalige Laura ist nach unserer Erfahrung eine hervorragende Kartoffel für so gut wie alle Anwendungsmöglichkeiten.

Bei Krautfäulegefahr empfehle ich aus vollster Überzeugung und eigener Erfahrung wiederum Sarpo Mira als selbst angebaute Kartoffel. Da kommt keine andere nur annähernd mit, was Resistenz und sicheren, überwältigenden Ertrag angeht.

Gruß jacob

Update

Rio, Donnerstag, 29.09.2016, 17:18 vor 2727 Tagen @ Rio (2435 Aufrufe)
bearbeitet von Rio, Donnerstag, 29.09.2016, 17:30

Hallo - noch einige Tipps ( von einem Autarkie - Freund )


Zitat " Stallknecht " :

Es geht nicht immer nur um die Lagerung, es geht dabei auch um die Ernte selbst. Zur Lagerung hatte ich ja schon was geschrieben, Rio hat das ja nochmals zitiert. Nur beim ernten musst du halt auch einiges beachten, Karotten und Rote oder Gelbe Beete werden abgedreht, also das Grünzeug niemals abschneiden, sonst bluten sie aus und halten sich nicht. Zwiebeln 2-3 Wochen aufhängen zum trocknen, auch das ist wichtig damit sie nicht faulen. Kartoffeln nach der Ernte in die Sonne legen, so ne Stunde reicht da meist schon, dann die Erde vorsichtig abwischen und dann kühl und dunkel und vorallem luftig einlagern. Kleine Zucchini kannst du wie Gurken einwecken, die schmecken echt gut so, besonders wenn ein winzig kleines Stück meiner sehr scharfen Pepperoni mit in den Sud kommt. Einfrieren kann man Würfelstücke auch, davon rate ich persönlich aber eher ab. Grosse werden zu Gerichten verarbeitet, die fertige Suppe oder was auch immer wird dann halt eingefroren und fertig. Da musst du dann zwar viel kochen, aber die Zeit sparst du dir dann später halt. Karotten legst du in feuchten Sand oder aber du kochst sie kurz an, also blanchieren und das Eis machst du dir vorab in der Truhe fertig. Dann also rein ins Eiswasser und danach lässt du die Scheiben abtropfen und legst sie in eine Box und frierst sie ein.
Man kann das ansich auch roh machen, nur hast du Bakterien oder was dran, naja... So gehst du halt immer auf Nummer sicher ! Wenn du nicht ganze Portionen einfrieren willst, müsstest du danach die Scheiben ansich auf einem Backblech mit Unterfolie vorfrieren, damit sie nacher nicht aneinander kleben, das machen wir aber nie, der Aufwand wäre viel zu gross.
Oder du machst dir zB. ein paar Gläser Zucchini - Marmelade, die schmeckt auch nicht schlecht. Da könnte man dann sogar etwas Karottensaft dazu geben. Versuche halt einfach mal was, wirst sehen mit etwas Übung geht alles schon recht gut, ist ja eh einfach und einen grünen Daumen kann man sich auch aneignen. Ein Mensch ohne Garten ist in meinen Augen einfach kein Mensch mit genug Lebensfreude und das sagen mir immer wieder mal welche. Wobei natürlich unser neuer Garten diese ansich schon wieder raubt, er ist einfach zu gross und kostet sehr viel Freizeit, aber nur so geht es halt mit autarker Lebensweise. Im Frühjahr heisst dass dann eine Woche Urlaub opfern und mal erst alles was man vorab vorgesät hat in die Erde bringen usw. Im Herbst bekommt man dafür dann halt seinen Lohn und dann macht es ja auch Spass.


Freundliche Grüße

Rio :-)

Conservieren der Producte

Oberberger, Donnerstag, 29.09.2016, 20:51 vor 2727 Tagen @ Rio (2429 Aufrufe)

Hallo Rio!:tigger:

Die Aufbewahrung in feuchtem Sande oder in der Kartoffelhorde sowie als Zwiebelzopf ist voll in Ordnung, aber ich lese hier immer andauernd etwas vom "einfrieren"......:mauer:
Ich dachte immer, wir betreiben hier VORSORGE FÜR DEN ERNSTFALL ?!?!:surprised:
Aber der Strom kommt ja auch dann noch aus der Steckdose, völlig problemlos, dafür haben wir ja unsere Nationsmutti - nicht etwa aus Kraftwerken und Überlandleitungen....gelle? Oder wie jetzt?:spinnt:
Im übrigen halte ich vom Einfrieren nicht mehr allzuviel. Durch das Blanchieren und anschließende Abkühlen im Eiswasser geht neben den Enzymen, die sonst auch den Zersetzungsproceß selbst im Kälteschlaf voranschreiten ließen, dermaßen viel an Vitaminen und Mineralstoffen als auch Spurenelementen verloren, daß ich davon vollkommen abgekommen bin.:tonne: Einzig Fleisch und Fisch im Rohzustande sowie nicht sterilisierbare Nahrung (Torten, Käse, Butter, Brod, Kuchen, Kräuter, etc.) friere ich noch ein, obwohl auch diese theilweise einkochbar sind oder anderweitig conserviert werden können. Alles andere wird bei mir EINGEKOCHT!!
Gekocht werden müssen die Nahrungsmittel sowieso, das Kochwasser im Einkochglas wird jedoch, außer bei Bohnen, thunlichst nicht weggegossen, sondern zu Suppen und Saucen weiterverarbeitet, hinzukommt, daß die Einkochtemperatur maximal knapp unterhalb des Siedepunctes liegt (75-98°C je nach Einkochguth) und das Einmachen unter Luftabschluß geschieht, was viel schonender ist, als das Blanchieren im offenen Topfe und in großen Mengen Eiswasser, um schließlich, nach dem Einfrieren und gegebenenfalls erfolgtem Aufthauen, erneute Garkochen der Gemüse. Außerdem kostet es keine weitere Energie, benöthigt keine Plastikdüten oder "Tupperware-Dosen" und giebt auch keine Weichmacher an die Nahrung ab! Glas ist immer wieder verwendbar, hygienisch einwandfrei und sogar spülmaschinenfest (solange diese noch benutzbar erscheinen!). Ich arbeite noch heute mit Einkochgläsern, die aus der Zeit 1910-1960 datieren! Außerdem muß ich bei Eingekochtem nur kurz wiedererhitzen oder kann die Nahrung im Nothfall sogar kalt genießen.
Bei "eingekochtem" Kuchen versteht sich das von selbst!
Bei Obst mag es bei der einen oder anderen Frucht zugunsten des Einfrierens tendieren, allein die Thatsache, daß in einem Ernstfalle der Strom wohl kaum ununterbrochen weiterfließen dürfte, reicht mir, die Früchte ebenfalls zu sterilisieren. Viele Obstsorten wie Äpfel, Birnen, Pflaumen, Kirschen, Weintrauben und Citrusfrüchte kann man sowieso auf unterschiedliche Art einlagern, sofern man sie bei der Ernte möglichst nicht mit der Hand angefaßt hat, sodaß dabei ein Einkochen nicht unbedingt vonnöthen ist.
Außerdem giebt es ja auch noch das Einlegen in Salz, Öl, Essig, Milchsäure (Sauerkraut, Gurken und Schnippelbohnen) und Fett sowie Alkohol oder Zuckerlösung und zuletzt noch das Dörren (Trocknen).:ok:
Eingefrorenes Fleisch sowie Meeresfrüchte kann ich bei totalem Stromausfall immer noch einkochen, da ich einen Holzherd neben dem normalen Gasherde habe und dann immer noch in der Lage bin, die Sachen damit vor dem Verfalle zu bewahren.

Nebenbei: übermogen kommen sechs Blumenkohlköpfe in die Gläser; das dürften sieben Portionen (Gläser) Blumkohlgemüse nebst siebenmal Blumenkohlcrèmesuppe ergeben!:hungry:

Gruß, der Oberberger:waving:

Zitat

Rio, Donnerstag, 29.09.2016, 21:05 vor 2727 Tagen @ Oberberger (2210 Aufrufe)
bearbeitet von Rio, Donnerstag, 29.09.2016, 21:15

Lieber Oberberger !

Danke für deine Tipps.

War ein Zitat - habe es deshalb unverändert gelassen .

Vor allem der Tipp mit den Kartoffeln diese in die Sonne zu legen und wie man Gemüse richtig erntet ( abdrehen) kannte ich so noch nicht.Mit dem Einfrieren befasse ich mich auch net.Zum Milchsauer einlegen
nur soviel: nur Bio Gemüse aus dem Garten verwenden - Industriekohl aus dem Supermarkt kann wenn gespritzt
Probleme bereiten( z.B. Sauerkraut wird nicht sauer und schmeckt fade ).

Gruß Rio:-D

Re Oberberger

rauhnacht, Freitag, 30.09.2016, 09:21 vor 2727 Tagen @ Oberberger (2247 Aufrufe)

Hallo Oberberger,
ich hab da grad noch ein paar Fragen.

Bei Obst mag es bei der einen oder anderen Frucht zugunsten des Einfrierens tendieren, allein die Thatsache, daß in einem Ernstfalle der Strom wohl kaum ununterbrochen weiterfließen dürfte, reicht mir, die Früchte ebenfalls zu sterilisieren. Viele Obstsorten wie Äpfel, Birnen, Pflaumen, Kirschen, Weintrauben und Citrusfrüchte kann man sowieso auf unterschiedliche Art einlagern, sofern man sie bei der Ernte möglichst nicht mit der Hand angefaßt hat, sodaß dabei ein Einkochen nicht unbedingt vonnöthen ist.

Wieso meinst Du, man solle die Früchte vor dem Einlagern möglichst nicht mit den Händen anfassen?
Hast Du denn die Erfahrung gemacht, dass diese dann ohne Kontakt zu dem "Krimskrams" an den Händen wirklich länger halten?

Einlagern von Weintrauben ( Hab ich grad massenweise!)? Als Rosinen oder ist Dir da noch eine andere Möglichkeit bekannt?

Und zum Einkochen nervt mich die Tatsache, dass ich es nun schon zum dritten Mal geschafft habe, das Einkochthermometer zu zerdeppern.Die Dinger sind derart empfindlich, dass schon ein kleines Pling irgendwo gegen genügt, um sie zerspringen zu lassen.Vermutlich sollte ich mir einen Vorrat davon in Watte gepackt in erdbebensicherer Stahlkiste einlagern.:confused:
Oder meinst Du, Du könntest eine ungefähre Liste zu verschiedenen Einkochgütern zu Zeitdauer in Huch geschätzter Temperatur erstellen?
Macht so etwas Sinn, weil es im Notfall vielleicht doch nicht so wirklich EXAKT drauf ankommt, damit das Prinzip noch klappt?


Viele freundliche Grüße, Rauhnacht

re: rauhnacht

Oberberger, Samstag, 01.10.2016, 01:29 vor 2726 Tagen @ rauhnacht (2271 Aufrufe)

Hallo Rauhnacht und Rio!

Kurz zu Dir, Rio. Was das Sonnen der Kartoffeln angeht, geht es in erster Linie darum, die Erde und die Schale der Kartoffeln anzutrocknen, um Fäulnis zu verhindern. Ich selbst mache das lieber an einem luftig-zugigen Orthe, da Sonne schnell die Kartoffeln anfangen läßt, Solanin zu bilden, das Kartoffelgift, was mir zu riscant erscheint. Danach ab in die Kartoffelhorde!
Andere Aufbewahrung: Erdloch.
Einfach in dem Kartoffelbeet eine kleine Grube (40-50cm tief) ausheben, mit Reisig auslegen (bei Nagergefahr noch vorher feines Drahtgewebe unterlegen!) Kartoffeln hineinschütten, mit Reisig (und ggf. Drahtgewebe) abdecken, dick Erde darüber aufhäufeln und mit Plastikfolie gegen Regen abdecken. Bei Starker Frostgefahr den ganzen Hügel einfach mit Tannereisern oder Cocosfasermatten oder Luftpolsterfolie abdecken oder, so Schnee vorhanden, eine extra Lage davon darüber auftürmen und anklopfen! So halten sie bis ins Frühjahr. Einziger Nachtheil: bei Schnee und Dauerfrost kommt man schlecht an den Kartoffelvorrath heran...:-(
Was den Weißkohl angeht, so habe ich die letzten Jahre immer beim Gemüsehändler unseres Vertrauens Winterweißkohlköpfe geordert, welches nicht die festen kugelrunden, sondern die platteren, lockeren sind, da diese besser vergären; welcher Anbaumethode diese unterworfen waren, kann ich nicht sagen, denke aber mal, conventioneller Anbau. Bisher wurde das Kraut immer super lecker, und so werde ich dieses Jahr einen noch größeren Steintopf voll davon herstellen - da brauche ich dann auch erstmal einen neuen Regenschirmständer...;-)

Soooo....nun zu Dir, liebe Rauhnacht!
In meinen alten Haushaltungsbüchern, aber auch aus moderner Lagerhaltungsliteratur, weiß ich, daß Obst, welches beim Ernten nicht mit den Fingern angefaßt wurde, besser lagerfähig ist, da die Hautbacterien den Zersetzungsproceß beschleunigen. Zweckdienlich sind dafür feine Baumwollhandschuhe, die nach jeder Ernte heiß (60°C) gewaschen werden sollten. Selbstredend darf niemals an einem Regentage oder an einem sehr warmen, sonnigen Tage geerntet werden, was die Lagerfähigkeit ebenfalls beeinträchtigt oder gar vereitelt. Ideal sind trockene, bedeckte und luftige-kühle Tage, am besten noch morgens bis vormittags.
Laut Mathilde Erhardts Großem Illustrierten Kochbuche von 1901 bzw. 1904 gilt folgendes:
Äpfel lagert man auf Holzhorden oder Stroheinlagen, gleiches gilt für Birnen oder Quitten, wobei die Früchte sich niemals berühren dürfen!
Citrusfrüchte wickelt man thunlichst vorher noch einzeln in Seidenpapier und lagert sie auf Stellagen. Wöchentliches oder öfteres controllieren ist unumgänglich, und fauliges Obst muß umgehen entsorgt werden!
Pflaumen (Zwetschgen) werden in Steintöpfen mir ihrem eigenen Laub schichtweise eingelegt, mit Cellophanfolie oder Schweinsblase (keine undurchlässige Plastifolie!!) verschlossen, mit einer Steinplatte beschwert im Garten eingegraben und mit Erde behäufelt oder einfach im Keller eingelagert; sie halten sich so bis Weihnachten oder Jahresende.
Kirschen werden ebenso eingelagert und dürfen nicht mit den Händen angefaßt werden und müssen auch jede unverletzt und mit Stiel sein!
Bei Weintrauben giebt es nach Mathilde Erhardt folgende Methoden - Zitat:
Um Weintrauben aufzubewahren, versiegelt man das Stielende (Siegellack), wobei man sogleich einen Bindfaden mit ansiegelt, mit dem man dann die Trauben an einem luftigen Orthe aufhängt.
In Frankreich befolgt man folgende Verfahren: Man hängt die Trauben in einem Kistchen auf, an dessen Boden man ein Gefäß mit reinem Spiritus aufstellt; durch die Alkoholverdunstung werden die Trauben frisch erhalten.
Selbst geerntete Weintrauben bewahrt man auf folgende Weise: sobald der erste Frost eintritt, schneidet man die Taube mit einem Stück Rebe ab, so daß sich 1 - 2 Knoten unterhalb und 1 Knoten oberhalb derselben befinden. Das obere Ende wird mit Wachs
(oder Siegellack) verklebt, um den circulierenden Saft nicht austreten zu lassen. Man erntfernt dann alle schlechten Beeren und steckt den Stiel in eine mit Wasser gefüllte Flasche, auf deren Boden sich eine Lage Holzkohlen befindet, durch welche das Wasser rein erhalten wird. Die Flasche wird hierauf mit einem Kork verschlossen, durch den der Stiel hindurchgeht (Kerbe ausschneiden!) Hierauf wird das Ganze luftdicht mit Stroh umgeben. Auf diese Weise behandelte Trauben halten sich sehr lange frisch und saftig.
Melonen lassen sich recht lange frisch erhalten, indem man sie schichtweise mit Buchenasche in Fässer packt und diese vom Böttcher verschließen läßt.
Anmerkung von mir: das müßte auch mit Holzkisten mit Deckel gehen, und statt der Buchenholzasche, müßte auch zerstoßene Holzkohle oder deren Asche, die ebenfalls aus Buchenholz hergestellt wurden, den gleichen Zweck erfüllen.
Noch eine Bemerkung zu der Lagerung von Äpfeln. Äpfel dunsten Ethylengas aus, was die Reifung und damit auch den Verderb von anderem, eingelagerten Obst stark beschleunigt, weshalb man Äpfel thunlichst nicht unmittelbar neben, über, unter oder gar mit anderem Obst zusammen lagern darf. Genügend Abstand und guthe Belüftung helfen diesem Umstande ab.
So, das war's dann auch schon zur Lagerung von Frischobst.
Nun zum Einkochen!
Einkochthermometer sind in der That recht zerbrechlich und müssen am besten sicher in einer Schatulle (Pappröhre!) verwahrt werden. Meine habe ich schon seit Jahren, nutze sie aber momentan sehr selten, da ich einen electrischen Einkochapparat mit Thermostat habe; leider hat dieser keine Zeitschaltuhr, sodaß ich das noch mit meinem Kurzzeitwecker einstellen muß, wenn die Temperatur das erste Mal erreicht wurde, und die Heizung zum ersten Male abschaltet - na, ja, es giebt Schlimmeres!

Temperaturen im Einkochkessel:
Säfte: 75°C / 25 min.
Erdbeeren, Himbeeren, Blaubeeren, Brombeeren, etc.: 75°-80°C / 30 min.
Steinobst: 80°-85°C / 30 min.
Kernobst: 85°-90°C /30 min.
Tomaten: 90°C / 25 min.
Mus: 90°C 30 min.
Gemüse allgemein: 98°-100°C / 90 min.
Bohnen, Erbsen, Spargel 98°-100°C / 120 min.
Fleisch aller Art und Wurst: 98°-100°C / 120 min.
Vorsicht, bei 100°C kann der Inhalt der Gläser zu kochen anfangen und aus den Gläsern austreten!

Im Backofen gilt: 180°C in der Fettpfanne mit 1 Liter Wasser darin: wenn die ersten Perlen in den Gläsern aufsteigen auf 160° oder 140 ° oder 120°C (je nach Obstart) zurückschalten und die oben angegebenen Zeiten einhalten.
Ich empfehle jedoch Beeren und Mus nicht im Backofen zu sterilisieren, da die Temperaturen meist höher liegen und die Beeren dann matschig werden. Mus neigt zum Überkochen, gleiches gilt für Wurstmassen, außerdem kann man bei diesen Inhalten schlecht beurtheilen, wann der Glasinhalt die Temperatur angenommen hat, da ja keine Bläschen aufsteigen.
Bei Gemüse die Temperatur nicht zurückschalten, außer die Gläser beginnen stärker zu sieden oder gar zu kochen, und die oben angegebenen Zeiten einhalten! Evt. zwischendurch erneut kochendes Wasser nachgießen!

Kuchen wird in den offenen STURZGLÄSERN (!) wie üblich bei 180°C gebacken und die letzten 10 Minuten mit Gummiringen, den Deckeln und Klammern verschlossen und so noch fertig sterilisiert.

Noch Fragen? -> dann diese einfach stellen!:ok:

Gruß aus dem Bergischen!!!

Der Oberberger

Guerilla - Einkochen

Rio, Sonntag, 02.10.2016, 05:20 vor 2725 Tagen @ Oberberger (2300 Aufrufe)

Hallo Oberberger,

Praxis und Erfahrung der Alten sind unschlagbar.Habe mir deinen Text sofort kopiert !
Fachbücher sind überbewertet - einer schreibt vom anderen ab , die Summe der Fehler entsprechend.

Nur mit einem gewöhnlichen Topf(ohne Thermometer),
einer Feuerstelle und nen Schnapserl gehts auch mal so:

Wenn wir zB. Apfelmus, Pflaumen, Mirabellen, Gurken oder Birnen einmachen, dann nehmen wir ne Kiste Äpfel oder was auch immer, schälen diese oder entkernen und machen eben mal schnell Mus oder was halt benötigt wird, dann ein paar Gläser, etwas Alkohol rein und einmal desinfizieren, dann auskippen, dann heiss einfüllen, Deckel drauf und umstülpen bis es kalt ist, geht schnell und wirkt genauso gut wie Einkochen ! Ist also schnell gemacht und hät einige Jahre. Das kommt ganz selten mal vor dass ein Glas wirklich schlecht wurde."

Freundliche Grüße:-D

Einkochen - Einmachen

rauhnacht, Sonntag, 02.10.2016, 14:05 vor 2725 Tagen @ Rio (2279 Aufrufe)

Hallo Rio,
Das Einkochen ist das Sterilisieren von Lebensmitteln.
Die Zutaten werden direkt oder vorgekocht ins Glas gegeben, dann die Gläser geschlossen im Einkochtopf oder Herd erhitzt, die Temperatur und Einwirkungszeit derer ist wesentlich und bei den verschiedenen Lebensmittel auch sehr unterschiedlich, wie man Oberbergers Liste entnehmen kann.
Beim anschließenden Auskühlen bildet sich im Glas ein konservierendes Vakuum, was verhindert, dass Luft nachströmt und die Lebensmittel mit Luft und Keimen reagieren.

Beim Einmachen werden die Lebensmittel pasteurisiert. Die Zutaten werden vorher gekocht, heiß in saubere Gläser (was man durch Auskochen erreichen kann, da kannst Du Dein Schnapserl dann trinken ) gefüllt, mit dem ebenfalls sauberen Deckel fest verschlossen und umgedreht. Beim Auskühlen entsteht wiederum ein Vakuum.
Vorteil: Man kann vor dem Abfüllen probieren, was man zusammengepantscht hat und braucht kein Thermometer.
Nachteil: Verunreinigungen am Glasrand oder außen, die beim Einfüllen leicht passieren, schimmeln. Das macht zwar dem Inhalt nichts, muss man aber vor Öffnung des Glases entfernen.

Eingekochte Lebensmittel sind länger haltbar.Wobei auch meine mit Essig eingemachten Zuchini von vor zwei Jahren immer noch gut sind.

Beim Einmachen ist das Produkt dann fertig, was eben auch nur bei bestimmten Lebensmitteln und den entsprechenden Zutaten geht.
Sterilisieren kann man so gut wie alles und auch ohne weitere Zutaten, so dass man das „Produkt“ dann beliebig weiter verwenden kann. Die z.B. Bohnen sind dann beispielsweise nicht sauer, sondern einfach Bohnen.

Grüße von Rauhnacht

P.S.: Niemals bei Mangelernährung oder auch großer körperlicher Anstrengung nur destiliertes Wasser trinken. Im Wohlstandsmodus geht vieles, was in extremen Situationen halt nicht geht.

Re Oberberger

rauhnacht, Sonntag, 02.10.2016, 14:00 vor 2725 Tagen @ Oberberger (2198 Aufrufe)

Hallo Oberberger,
vielen Dank.

Wobei mir das mit den Weintrauben in Masse zu aufwendig ist. Ich werd aber mal Versuchsreihen mit den unterschiedlichen Methoden machen.

Äpfel lager ich nie nebeneinander, da würd mir der Platz gar nicht reichen. Die kommen in Holzkisten in separaten Raum im Keller, wenn da einer faulen anfängt, riech ich das und such.Die den faulenden Apfel umgebenden Äpfel verwend ich dann halt gleich. Klappt gut.

Danke für die Liste. Im Zweifel probier ich das dann halt, falls es jemals so weit sein sollte mit Mut zur Schätzung der Temperatur.

Liebe Grüße, Rauhnacht

Temperatur

Bär, Montag, 03.10.2016, 20:10 vor 2723 Tagen @ rauhnacht (2213 Aufrufe)

Moin rauhnacht,


die Temperatur ist bei 70 Grad wenn du gerade noch an den Topf fassen kannst. Und wenn es blubbert...ok ich hör ja schon auf. Also einfach etwas mehr als du anfassen kannst und nicht blubbern lassen dann passt es.


Bärengruß

Temperatur

Oberberger, Montag, 03.10.2016, 22:20 vor 2723 Tagen @ rauhnacht (2205 Aufrufe)

Hallo Rauhnacht!

Bei Obst ist das nicht so riscant, da schlimmstenfalls die Vorräthe bei Untertemperatur verderben, also schimmeln und faulen oder, wenn überkocht, matschig werden. :-(
Bei Fleisch-, Wurst- und anderen Gerichten sowie Gemüse kann ein Unterkochen tödtlich enden! (Botulinus) :crying:
Ein zu heißes Einkochen führt zum Überkochen des Glasinhaltes und kann dann das zuverlässige Verschließen der Gläser zur Folge haben...:lehrer:
Also lieber in ein Thermometer investieren und ordnungsgemäß verfahren! Hier ist Accuratesse angerathen! :lehrer:

Klingt so schön altbacken, ist aber nunmal so! :clap:

Gruß, der Oberberger

re: DcDruide

Oberberger, Samstag, 01.10.2016, 13:05 vor 2726 Tagen @ DcDruide (2200 Aufrufe)

Hallo DcDruide!

Wahrscheinlich bist Du der gleichen Unaufmerksamkeit auf den Leim gegangen wie ich letztens...:ok:

Deshalb hier nochmals auszugsweise mein Originaltext:

Durch das Blanchieren und anschließende Abkühlen im Eiswasser geht...

sowie hier:

Gekocht werden müssen die Nahrungsmittel sowieso, das Kochwasser im Einkochglas wird jedoch, außer bei Bohnen, thunlichst nicht weggegossen, sondern zu Suppen und Saucen weiterverarbeitet, hinzukommt, daß die Einkochtemperatur maximal knapp unterhalb des Siedepunctes liegt (75-98°C je nach Einkochguth) und das Einmachen unter Luftabschluß geschieht, was viel schonender ist, als das Blanchieren im offenen Topfe und in großen Mengen Eiswasser, um schließlich, nach dem Einfrieren und gegebenenfalls erfolgtem Aufthauen, erneute Garkochen der Gemüse.

Damit dürfte dann ja wohl Deine Kritik hinfällig sein. Im übrigen stützt sich diese, meine Ansicht auf Untersuchungsergebnisse, die ich vor einiger Zeit ganz neu gefunden habe, aber mir natürlich die Quelle (Programm/Sendung) nicht notierte, da es mir reichte, daß meine Ansichten von Ernährungswissenschaftlern bestätigt wurden; es war übrigens in einer Sendung im Fernsehen und bestimmt schon ein dreiviertel Jahr her, wenn nicht länger.
Dies gilt natürlich nur für Gemüse, nicht für Obst, welches bekanntermaßen nicht blanchiert wird!
Zu guther letzt noch eine Bemerkung zu meinen Erfahrungen im Vergleich Einkochen vs. Einfrieren bei bestimmten Gemüsen. Mangold, hier nur als Beispiel, wird beim Einfrieren wie Gummi (Stiele) respective matschig (Blätter), beim Einkochen hingegen bleiben die Stiele knackig wie Spargelstangen und die Blätter bißfest wie kurz gedünsteter Blattspinat.
Ich mache oft eine Mangold-Quiche, bei der ich, wenn ich frischen Magold verwenden muß, die Blätter erst vordünsten muß, da sie sonst den Teigboden vollkommen durchnäßten, was bei den eingekochten Blättern entfällt (koche sie ohne Flüssigkeit einfach so ein), und der kleine Restsaft kann unter die Eimischung verkleppert werden oder bei Saucen oder Gemüsesuppen als Geschmackszusatz beigegeben werden.
Mangoldstangen überbacke ich am liebsten mit Käse als eine Art Gratin, auch hier müssen sie, frisch verwandt, in Salzwasser vorgegart werden; dies entfällt bei eingekochten Mangoldstielen ebenfalls, und die Brühe ergiebt die Saucenflüssigkeit dazu oder eine gebundene, kleine Vorsuppe.
So, genug der Recepte!:pfanne:
Die Blumenkohlköpfe müssen in die Gläser!:ok:

Gruß aus dem Bergischen bei endlich spärlichem Regen!:clap:

Der Oberberger

du liegst richtig

DcDruide, Montag, 03.10.2016, 09:50 vor 2724 Tagen @ Oberberger (2207 Aufrufe)

Ich habe das mit dem blanchieren/kochen vor dem Einfrieren überlesen.
Also klar, es gehen bei blanchiertem Gefriergut, wo das Kochwasser weggekippt und das Gut dann eingefroren wird, Mineralstoffe verloren.

Ich friere z.B. Bohnen immer roh ein. Des Weiteren könnte man, wenn die Einfrierkette je nach Haushalt besser bestückt ist, das Blanchierwasser im Gefrierbeutel miteinfrieren.

TiPP:
Größere Portionen eines Gerichts kochen, z.B. Gemüse, Hackfleisch mit Kartoffeln oder Tomaten mit Nudeln, diese dann im Topf mischen und nochmal aufkochen -> abfüllen in Einmachgläser.

Grüße
DcD

Einkochen von "Fertiggerichten"

Oberberger, Montag, 03.10.2016, 22:10 vor 2723 Tagen @ DcDruide (2245 Aufrufe)

Hallo DcDruide!

Na, klar, das ist eine guthe Sache, größere Mengen zu kochen und danach in Gläsern einzukochen. :clap:
Beispiel: Rindsrouladen oder Hühnerschenkel, Gänsebraten, Kassler, Sauerbraten, Boeuf à la mode, etc.
Die Gerichte werden angebraten, abgelöscht, aufgekocht und danach inclusive des Bratensaftes/Jus, noch heiß, in die Gläser gefüllt und, je nach Bratenstückdicke, 90-150 Minuten bei 98°-100°C eingekocht, wobei sie gleichzeitig gegart werden. :ok:
Werden größere Mengen eines Gerichtes (Eintopf, etc.) eingekocht, muß trotzdem folgendermaßen vorgegangen werden: heiß eingefülltes Guth muß bei 98°C mindestens 60 Minuten, kaltes Guth bei gleicher Temperatur mindestens 90 Minuten sterilisiert werden, da ansonsten Sporen von Botulinus oder Aspergillus überleben könnten, die, in der Luft enthalten und beim Umfüllen unweigerlich mit in die Gläser gelangt, was dann im Ernstfall tödtlich enden kann! (Bei Sauerbraten ist die Gefahr zwar sehr gering, da die oben genannten Keime keine Säure vertragen, weshalb ja auch Obst nicht so lange und heiß eingekocht werden muß, sicherheitshalber würde ich aber trotzdem auch bei Sauerbraten oder Sülze im Glas oder Sauerkrautgerichten die Zeiten einhalten!) :lehrer:
Deshalb halte ich, um ein "Todtkochen" der Lebensmittel zu verhindern, es für sinnvoll, die Gerichte nur anzukochen, und dann heiß in die Gläser zu füllen und danach im Glas erst vollends garzukochen; das spart auch Energie!! :ok:

Gruß, der Oberberger

Holzbackofen , Papptrommeln und Nachbarschaftshilfe...

Rio, Samstag, 01.10.2016, 17:48 vor 2725 Tagen @ Jacob (2415 Aufrufe)

Hallo Jacob

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Nachbarschaftshilfe :

Habe jetzt den dritten Nachbarn überzeugt sich mit Papptrommeln & Weizen zu bevorraten:-D

Freundliche Grüße, Rio

Schönes Teil

Rio, Samstag, 01.10.2016, 19:17 vor 2725 Tagen @ Oberberger (2255 Aufrufe)

Hallo Oberberger,

wir haben auch so einen - aus Slowenien und für die Ewigkeit gebaut.
Aber viele haben keinen Schornstein mehr oder den Platz nicht.

Wichtig ist nur eins : Macht euch Gedanken wie ihr in einer Krise heizen und kochen könnt.


COMPACT: Statistisch gesehen wird ein Blackout, ein großer Netzzusammenbruch, eher früher als später kommen. Und pünktlich zum Vortrag hatte die Misere vom Innenministerium die Katze aus dem Sack gelassen, warum die Regierung das Volk zu Hamsterkäufen aufgerufen hat: die Angst vor einem Strom-Blackout

Ein besonderer Skandal ist, dass zu viel produzierter Windstrom in ausländische Netze verkauft wird, wird aber nicht vom Abnehmer bezahlt. Vielmehr muss der deutsche Steuerzahler dafür berappen, dass uns jemand den minderwertigen Strom abnimmt. Schon jetzt gibt es mehr Ökostromkapazitäten als man verbrauchen kann, nur dass dieser Strom manchmal im Überfluss und manchmal überhaupt nicht vorhanden ist. Aber statt mit dem Windradbau aufzuhören, geht die Verspargelung der Landschaft immer weiter, um noch mehr sinnlose Kapazitäten zu schaffen.


Freundliche Grüße :-)

Heizen und Kochen

Oberberger, Samstag, 01.10.2016, 21:17 vor 2725 Tagen @ Rio (2331 Aufrufe)

Hallo Rio!

Ganz meine Meinung!:ok:
Dazu noch eine Randbemerkung. Ich bin von zuhause aus mit electrischem Kochen und Centralheizung groß geworden, meine Oma väterlicherseits hatte Kohleofenheizung und Gasherd. Mein erster Festbrennstoffherd stand in einem alten Fachwerk-Bauernhaus in Hönnigen an der Ahr in der Eifel, welches wir, als Schüler des Französischleistungskurses vom Taschengelde bezahlend, am Wochenende als Domicil benutzten, also mit den Motorrädern hinfuhren und die Wochenenden dort verlebten. Das war Anfang der Achtziger! Es war ein kleiner französischer Sommer- oder Frühstücksherd mit kleinem Backofen und Wassertank, gänzlich aus schwarzem Gußeisen (circa 1900), dazu hatten wir auch noch einen alten Brodbackofen (Hexenofen) in dem wir Brod, große Braten und Pizze oder Weckmänner zur Weihnachtszeit buken - manchmal für 10 Personen! Ich habe dort auch selbst Käse gemacht, geräuchert (Räucherkammer war im Dachstuhl untergebracht) und sonstiges ausprobiert, was man so alles zum Selbstversorger können sollte. Es war eine grandiose Zeit! Leider existiert mittlerweile weder das Haus noch der Herd...
Aber so kam ich zu der Möglichkeit alle drei Herdarten kennenzulernen, und ich muß sagen, am liebsten koche ich auf Festbrennstoffen, danach auf Gas und erst zu guther Letzt auf Electricität! Von allen Backöfen ist eindeutig der Hexenbackofen vorzuziehen, gefolgt vom Festbrennstoffherd, danach folgen Electro- und Gasöfen. Nirgendwo habe ich bessere Braten erzielt als in Holzbacköfen und Festbrennstoffherden!

Gruß und ein tolles, langes Wochenende allerseits!

Der Oberberger

Destille

Bär, Samstag, 01.10.2016, 23:13 vor 2725 Tagen @ Rio (2423 Aufrufe)

Hallo Rio,

und wozu brauchst du destilliertes Wasser im Krisenfall?


Bärengruß

Bestes Trinkwasser

Rio, Sonntag, 02.10.2016, 01:22 vor 2725 Tagen @ Bär (2625 Aufrufe)

Hallo Bär,

wir haben mal im Winter(Jagd) die üblichen Wasserfilter an einem Bach getestet:einer ist uns sofort eingefroren - mit dem anderen war es sehr mühevoll auch nur eine Tasse sauberes Wasser ( 15 min. ) herzustellen.
Meine Destille besteht aus einen 17 Liter Schnellkochtopf und einem Edelstahl Liebigkühler.
20 Liter in ca. einer Stunde . Außerdem kann ich auch Alkohol und ätherisches Heilöl herstellen.
Mit dem Schnellkochtopf kann ich auch noch kochen - alles für schmale 160 Euro.


Dr. Hans Oberleithner, Universitäts-Professor und Direktor des Instituts für Physiologie II an der Medizinischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, beantwortet die fälschliche These um das destillierte Wasser so: „Alles Quatsch. Destilliertes Wasser enthält ja nichts Giftiges. Es enthält eben nur keine Ionen.“ Beim Trinken kommt es in Kontakt mit den Schleimhäuten und auf diese Weise setzt der Körper dem Wasser die fehlenden Salze wieder zu. Zur maximalen Trinkmenge von destilliertem Wasser erörtert dieser: „Die Niere kann den Harn maximal bis auf 50 mOsmol/l verdünnen, Ausscheidung also weniger als 25 mmol NaCl pro Liter Harn. Die Na+-Konzentration im Plasma darf bis etwa 120 mmol/l sinken, ehe Symptome auftreten, also eine Verringerung um 25 mmol/l. Cl− ist vergleichsweise unwichtig. Das Verteilungsvolumen für NaCl im Plasma plus Interstitium ist 25 % des Körpergewichts, also 17 Liter bei 70 kg. Ein nierengesunder Mensch könnte also theoretisch insgesamt 17 Liter Wasser ohne Zufuhr von Elektrolyten trinken.“ (2)

Bedeutung von destilliertem Wasser für den menschlichen Organismus

Viele Verbraucher glauben, dass Sie mit Mineralwasser auf der sicheren Seite sind. Doch weit gefehlt. Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass durch die enthaltenen chemischen Stoffe gerade Wasser in Plastikflaschen belastet sein können. So wurden in 12 von 20 Mineralwassermarken hormonähnliche Stoffe, wie beispielsweise das Sexualhormon Östrogen nachgewiesen (1). Auf diese Weise gelangen durch chemische Weichmacher Umwelthormone in unsere Nahrungsmittel, welche aus Kunststoffverpackungen stammen können.
Der französische Hydrologe Louis-Claude Vincent führte zwischen 1950 und 1974 Forschungen über den Zusammenhang von Wasserqualität und der Krankheitsrate durch. In seinen Studien entdeckte er, dass diese ansteigt, wenn der Leitwert des Wassers, die Kerngröße für die Reinheit, größer als 160 μS ist und abfällt, wenn der Leitwert kleiner als 160 μS ist.

Schlussfolgerung: Je reiner das Wasser, umso niedriger ist der Leitwert und dementsprechend die Krankheitsrate.

Freundliche Grüße:-)

Auch eine Alternative

Bär, Sonntag, 02.10.2016, 07:05 vor 2725 Tagen @ Rio (2444 Aufrufe)

Moin Rio,

du möchtest das trinken???

Du möchtest das allen Ernstes im Krisenfall trinken? Ohne Elektrolyte? Im Krisenfall wenn du mangelhaft ernährt bist, eventuell ein paar Tage gar nichts zu essen hast was die fehlenden Elektrolyte ersetzt?

Leg doch einfach mal eine Fastenwoche ein und trink nur destilliertes Wasser im Selbstversuch. Und wenn du das dann noch kannst, berichte mal von deinem Versuch.

Natürlich ist es Unfug dass man von einer Tasse Kaffe mit destilliertem Wasser kollabiert und mit Schaum vorm Mund zusammen bricht. Aber im Krisenfall über Wochen, Monate oder gar Jahre von destilliertem Wasser leben?

Sorry, aber das fällt in die Kategorie wie gestalte ich meinen Suizid besonders qualvoll. Versuch es lieber mit 158 grain Teilmantelflachkopfgeschoß, das geht schneller.

Wenn du schon eine Heizquelle zur Verfügung hast dann lass das Wasser durch einen mechanischen Filter und koch das Wasser einfach ab. Aber lass bloß die Elektrolyte drin. Und nimm das Teil um deine Gemüsesuppe zu kochen.


Bärengruß

Post Collapse ?

Rio, Sonntag, 02.10.2016, 14:27 vor 2725 Tagen @ Bär (2540 Aufrufe)
bearbeitet von Rio, Sonntag, 02.10.2016, 14:34

Hallo Schützenbruder !


Heute finden sich alle möglichen Arten von Diäten und Ernährungsweisen welche bestimmt werden von teilweisen emotionalen Gründen, ideologischen Gründen oder davon, dass man sich einbildet sich gesund essen zu können. Was bedeutet das für Situationen in denen man nicht den Luxus der Wahl in einer funktionierenden Versorgungskette hat ( Post Collapse )?

Freundliche Grüße :-)

P.S.

Paul Bragg (der das Buch "Das Wunder des Fastens" geschrieben hat) hat mit destillierten Wasser viele Tage gefastet. Soweit ich informiert bin, waren bei diesem Mann die Gefäße in einem so gutem Zustand, wie bei einem 18-Jährigen.

Übrigens kann mann das Destillierte Wasser auch als Kaffe,Kräuter Tee oder Mineralgetränk( z.B.Multielectrolyt-Pulver aus Apotheke) "veredeln".


Weitere Möglichkeiten filtern mit Moos u.a.
Destilliertes Wasser ist auch für die Körperhygiene wertvoll...

Lösungen

Bär, Montag, 03.10.2016, 12:26 vor 2724 Tagen @ Rio (2421 Aufrufe)

Moin Rio,

ich kann das Ganze ein wenig schwer nach vollziehen.

Viele von denen, die sich mit der Zukunft beschäftigen konstruieren sich so wundersame Lösungen. Ihr destilliert Wasser um es dann mit Mineralien an zu reichern, kauft Whey Protein um euch mit Eiweiß zu versorgen, packt Fluchtrucksäcke mit technischem Gedöns voll, übt euch in "Bushcraft" und bastelt Flitzebögen aus Hasenußsträuchern.

Mit ein wenig Nachdenken lassen sich doch einige wenige Parameter ausarbeiten und eine funktionsfähige Vorsorge betreiben.

1. Weg aus den Städten. 40 km Abstand zu größeren Städten und die meisten Komplikationen sind schon vermieden.

2. Wasser mus natürlich vorhanden sein.

3. Möglichkeiten zur Lagerung in größerem Umfang von Nahrungsmitteln sollte vorhanden sein.

4. Wenigstens im geringen Umfang sollte die Selbstversorgung möglich sein und wenn es nur dieses oder jenes Gewächshaus ist das uns mit Vitaminen versorgt.

Und das Rio geht sogar im Zweifel mit Hartz IV. Selbst eine Gartenlaube weit abseits tut es doch. Du musst den Nachbarn ja deinen Ofen dadrin nicht zeigen und im Krisenfall kräht kein Hahn mehr nach der Gartenordnung. Ein ordentliches Loch unter der Hütte bietet Platz für genug Getreide, Hülsenfrüchte und Co. Das kostet einen Appel und ein Ei.

In abgelegenen Gegenden sind Mieten oft sehr niedrig. Und Land hat es auch satt.

Statt dessen hocken die meisten in großen Städten weil die Internetleitung dort besser ist, der Nahverkehr so gut ist, der Job um die Ecke, die Freunde nebenan und die Disco bis morgens um 3 Uhr geöffnet ist.

Für jemanden der in den kommenden zwei Jahrzehnten eine Eskalation für möglich oder gar wahrscheinlich hält sollte statt irgendwelcher Notnägel doch nachdenken wie Menschen in der Vergangenheit überlebt haben. Die hatten kein Whey Protein und Destillen für Wasser. Die hatten Brunnen und Quellen, Vorräte und Selbstversorgung. Mit Whey Protein und destilliertem Wasser, sorry, aber da verreckst du. Mit einem Kubikmeter Getreide und einem Kubikmeter Hülsenfrüchten ergänzt durch Tomaten und Gurken aus dem Gewächshaus, selbst gepresstem Apfelsaft und Kartoffeln aus dem eigenen Garten wirst du 127 Jahre alt.

Ist es nicht einfacher das Leben jetzt selbst in die Hand zu nehmen als irgendwann Klimmzüge mit Destille und Whey zu machen weil man urplötzlich im Chaos steht? Warum nicht eine Tonne Fleisch das heute fast umsonst ist selbst dörren und in einem Stahlfass einlagern? Die Haltbarkeit ist ewig und drei Tage und es ist für jeden erschwinglich.

Ich habe echt Probleme mit den ganzen Diskussionen um Tomaten auf dem Balkon, Keimlingen im Glas, synthetischer Nahrung, EPAs und Fluchtrucksäcken. Es zeigt doch ein Klammern an das bisherige System auf. Bloß nichts ändern und wenn es dicke kommt will man ganz schlau gewesen sein und "vorbereitet" sein.


Hier haben die Leute Jahrhunderte überlebt. Ohne Technik und synthetische Nahrung. Die Eingeborenen in vielen Ländern haben mit Trockenfleisch Winter überlebt ohne jede Technik. Hier fuhr man einmal die Woche in die nächste Stadt um sich Zucker, Salz und Hefe zu kaufen. Das wars aber mit Zivilisation.

Warum merkwürdige Konstrukte wählen wenn die erprobte und bewährte Lösung so nah liegt???


Bärengruß

Lösungen

Rio, Montag, 03.10.2016, 15:03 vor 2724 Tagen @ Bär (2306 Aufrufe)

Hallo Bär

Das Dumme dabei ist aber : die Leute wollen immer nur einfache Lösungen - genauso wie ein Bär lieber aus der Mülltonne frisst anstatt selbst Fische zu fangen .

Freundliche Grüße:-)

Nicht immer

Bär, Montag, 03.10.2016, 20:42 vor 2723 Tagen @ Rio (2357 Aufrufe)

Moin Rio


im Rio Ebro ist es besser wenn die Bären die Mülltonne nehmen. In dem Rio ist nämlich richtig viel Scheiße. Die dortigen Karpfen und Waller laben sich zur Freude der Sportfischer an der ungeklärten braunen Masse und bekommen Rekordgewichte. Und da sollten die Bären lieber doch lieber bei der Mülltonne bleiben als zum Rio zu gehen.


Bärengruß

re: Bär vs. Rio und umgekehrt

Oberberger, Montag, 03.10.2016, 21:43 vor 2723 Tagen @ Bär (2338 Aufrufe)

Hallo Ihr beiden!

Das mit dem destillierten Wasser ist alles Quatsch! Solange ich irgendeine Nahrung zu mir nehmen kann, habe ich genug Electrolyte, um nicht zu collabieren, Aqua Destillata hingegen ist wirklich ein guthes Mittel, um auszuleiten und den Körper zu entgiften bzw. zu entschlacken, egal, was mache Leute von sich geben. :tonne:
Die Möglichkeit, Wasser zu filtern und nachher durch Abkochen keimfrei zu machen, ist eine andere Alternative, jedoch, was mache ich, wennn der Filter einmal erschöpft, sprich voll ist? Woher nehme ich Filterersatz in einer Krise?:ahnungslos:

Zu Deinen Bemerkungen bezüglich meiner Idee, Whey-Protein, also Molkeneiweißpulver, einzulagern, folgendes:
Es ging damals um die Möglichkeit, daß bei Plünderungen Fleischreserven entdeckt und entwendet werden könnten (Zitat BB: "...die riechen einen Brühwürfel durch meterdicken Stahlbeton!") und es einfacher ist, Molkenpulver evt. sogar einfach in irreführenden Verpackungen (Gips, Fugenmörtel, etc.) zu verstecken, als zentnerweise Trockenfleisch und Hülsenfrüchte zu vergraben, die dann auch noch gekocht werden müssen; zumindestens die Hülsenfrüchte! :pfanne:
Es ging mir dabei auch nur um die Möglichkeit, Eiweißmangelernährung für einen bestimmten Zeitraum zu verhindern, wenn Eier, Milch, Milchproducte, Fleisch oder Fisch nicht oder nur sehr, sehr begrenzt zu erhalten sind. Es geht hier also um NOTHNAHRUNG!! :lehrer:
Proteinpulver schmeckt, selbst mit Wasser angerührt, wie geschmolzenes Speiseeis (in dem es auch als Beimengungen enthalten sein kann) und kann sogar auf einer Flucht im Rucksack, weil leicht und wasserdicht verpackt (Folienbeutel), mitgenommen werden und entbehrt damit jeglichen Jagdglückes eines ungeübten Jägers.:ok:
Frühere Generationen hatten diese Möglichkeiten nicht und wenn sie sie gehabt hätten, hätten sie sie garantiert genutzt, darauf wette ich!:trost:
Was den Auszug aus Ägypten....ähhhh....aus den Städten der Moderne angeht, gebe ich Dir, Bär, vollkommen recht; das ist einer der Grundpfeiler der Krisenprävention - aber eben nicht alles...:no:

Gruß, der Oberberger

Destille

xforscher, Sonntag, 06.11.2016, 21:29 vor 2689 Tagen @ Rio (2205 Aufrufe)

Hallo,

kannst Du die Destille qualtitätsmässig empfehlen? Hast Du schon destilliert?
Hab bei einigen Produkten im Netzbgehört dass sich Boden ausbeult usw.
Grüsse xForscher

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