der eigene, kleine Bauernhof als Garant zum Durchkommen (Freie Themen)

Baldur, Samstag, 27.08.2016, 18:49 vor 2760 Tagen (1806 Aufrufe)

Hallo,

wer das bisher dachte, wird hier eines Besseren belehrt: die Plünderer kommen in Uniform und mit Amtssiegel.....

Im Notfall sollen Bauernhöfe beschlagnahmt werden

Die Bundesregierung regelt die Versorgung der Bürger mit Lebensmitteln im Falle einer schweren Krise neu. „Eine Versorgungskrise ist ein Szenario, in dem bis zu 80 Millionen Menschen über den freien Markt keinen Zugang zu Lebensmitteln mehr haben und daher hoheitlich versorgt werden müssen“, heißt es in einem vom Agrarministerium ausgearbeiteten Gesetzentwurf, der der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt.

Eine solche Krise sei zwar unwahrscheinlich, sie könne aber nicht vollständig ausgeschlossen werden: In Betracht kämen eine kriegerische Auseinandersetzung, ein großflächiger Stromausfall, eine Pandemie oder ein Terroranschlag mit großflächiger Freisetzung radioaktiver Strahlung.......

Der Entwurf enthält wie bisher Ermächtigungen, mit denen die Regierung Regeln zur Produktion und Zuteilung von Lebensmitteln erlassen kann. Neu sind Befugnisse, die den Behörden im Notfall die Beschlagnahmung von Bauernhöfen und anderen Lebensmittelbetrieben ermöglichen sollen.

....

Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung ist bisher einerseits zuständig für die sogenannte Zivile Notfallreserve aus Reis, Erbsen, Linsen und Kondensmilch, die in einer Krise vor allem in Ballungsräumen bei der Versorgung der Menschen mit mindestens einer täglichen Mahlzeit helfen soll.

Außerdem verwaltet die Anstalt die Bundesreserve Getreide mit Weizen, Roggen und Hafer, die in der Nähe von Mühlen gelagert wird. So soll im Krisenfall die Versorgung mit Mehl und Brot aufrechterhalten werden.

Ende Fundsache

Wer also für sich und die Familie Vorsorge getroffen hat, indem er sein bisheriges, bequemes Leben aufgab, sich die Mühe machte, zum Selbstversorger zu werden und einen Bauernhof anschaffte, kann sich darauf einstellen, dass ihm das alles mal ganz schnell abgenommen wird.

Stalin lässt grüssen.


Beste Grüsse vom Baldur

Bauernhofenteignung

Oberberger, Samstag, 27.08.2016, 19:39 vor 2760 Tagen @ Baldur (1642 Aufrufe)

Hallo Baldur!

Du machst einen entscheidenden Gedankenfehler! Überlege mal......!
Du befindest Dich gedanklich immanent in einer, objectiv betrachtet, mittelschweren Krise, in der der Staatsapparat noch functioniert!!
Wir gehen hier aber davon aus, daß das irgendwann nicht mehr der Fall sein wird, und dann entscheidet, wer eine eigene Scholle bewirthschaften kann....

Gruß aus dem drückend heißen Oberbergischen

Der Oberberger

der Staatsapparat funktioniert noch nach seinem eigenen Untergang

Baldur, Samstag, 27.08.2016, 23:27 vor 2760 Tagen @ Oberberger (1693 Aufrufe)

Hallo, Oberberger,

es kommt darauf an, was man betrachtet.

Manche Staatsaufgaben funktionieren schon lange nicht mehr (innere Sicherheit, Grenzschutz, Bildung, Infrastruktur, Sauberkeit und Ordnung gewährleisten, usw.).

Das wird vermutlich kontinuierlich laufend schlechter.

Der spezielle Teil des Staates, der sich als die eigentliche Macht versteht, hat in der Vergangenheit immer bis zum Abspann funktioniert, oder sogar noch darüber hinaus. Dafür sind die immer fähig genug.

Beispiel:
- Standgerichtsurteile samt Vollstreckung anfangs Mai 1945.

- Höchstricherliche Entscheidungen des Reichsfinanzhofes über die steuertechnische Bewertung von Gesellschaftsanteilen, als die Russen fast schon Steine nach Berlin schmeissen konnten.

- DDR-Kader verfügten noch 1992 über frische DDR-Dokumente, als es diesen Staat völkerrechtlich gar nicht mehr gab. Das tat aber der Wirkung keinen Abbruch, sich mit diesen Papieren im Ausland legitimieren zu können.

- in Kriegsgefangenenlagern gab es mitunter eine eigene "Gerichtsbarkeit", obwohl der somit allgegenwärtige Staat bereits untergegangen war.

Man sollte die Unbarmherzigkeit und Gnadenlosigkeit von Bürokraten nie unterschätzen.

Denn im Zweifel haftet nicht der Beamte, sondern sein Dienstherr, und den gibts dann nimmer. Das sind doch paradiesische Voraussetzungen, ein Freibrief für quasi alles.

Die Bevölkerung wird in diesem Fall genauso reagieren wie immer - sie wird brav tun, was ihr befohlen wird. Jedenfalls, soweit es sich um ansässige Leute handelt.

Beste Grüsse vom Baldur

Bauernhof

Bär, Sonntag, 28.08.2016, 01:50 vor 2760 Tagen @ Baldur (1734 Aufrufe)

Moin Baldur,


aber ganz sicher hast du Recht, das war schon vor 8 Jahren Diskussion im Gelben.

Sich einen Bauernhof an zu schaffen um Nahrungsmittelproduzent zu sein bedeutet aktuell dass mit jedem Liter Milch, den du produzierst, dein Konto schmaler wird. Für einen Doppelzentner Braugerste bekommst du 12 Euro!!! 100 kg Gerste für 12 Euro, tu dir das mal rein bitte. Auch da musst du unter dem Strich zahlen für deine Arbeit. Ohne Subventionen kann sich kein Landwirt mehr leisten zu arbeiten.

Aber denk mal zurück warum wir im Gelben dereinst nach gedacht haben welche Tiere nicht der Tierseuchenkasse wo sie minutiös aufgelistet sind gemeldet werden müssen. Niemals war die Rede davon ein "Nahrungsmittelproduzent zu werden. Der Produzent, ein Jäger der seine Beute veräußert gilt schon als Nahrungsproduzent, fällt unter satt Gesetzgebung. Und der Produzent wird in der Tat, das war uns dereinst schon klar, enteignet. Somit ist klar, dass du wenn du einen Bauernhof haben willst und dich selbst versorgen willst auf keinen Fall Landwirt sein darst, keine Rente einzahlen, keine Subventionen kassieren darfst. Du musst einfach nicht produzieren, nicht für andere produzieren bedeutet das du nicht verkaufst, keinen Überschuß hast den du abgibst.

An mich ist das Landwirtschaftsamt mit den schönsten Angeboten heran getreten. Ich bekomme satt Land soviel ich will und richtig Geld dafür wenn ich meine Schafe auf öffentliche Grundstücke stelle und den Schwarzwald pflege. Dann darf ich meine paar Hektar auch für Subventionen anmelden und schon haben sie mich am A...

Oma Hansens Gemüsegärtchen kann der Staat nicht plündern, da ist der Aufwand einfach zu groß. Ein Sondereinsatzkommando zur Zucchiniernte, eines zur Kartoffelernte und einmal die Woche 12 Mann bis an die Zähne bewaffnet um die Tomaten ab zu holen?

Darum ist die Rede von SELBSTVERSORGUNG. Sich selbst versorgen, nicht produzieren und Subventionen kassieren.

Ich halte es sogar für denkbar, dass im Gegenteil die Selbstversorgung, der eigene Gemüsegarten künftig propagiert werden könnte.

Meine Gewächshäuser plündert kein Staat, das wäre meine kleinste Sorge.

Bärengruß

Selbstversorger

Oberberger, Sonntag, 28.08.2016, 14:42 vor 2760 Tagen @ Bär (1600 Aufrufe)

Hallo Bär, hallo Baldur!

An eine landwirthschaftliche Production hatte ich auch garnicht gedacht; also einen commerciellen Bauernhof.
Auf diese Idee war ich gar nicht gekommen, nein, mir geht es genau um die eigene Scholle, die er bewirthschaften kann; das kann durchaus auch ein großer Garten sein.

Außerdem denke ich immer och an die Worteh meiner Großmutter, geboren 1895, die im Bergischen auf einem Bauernhof aufgewachsen war, und die da sagte, daß der Hof ihre Familie in beiden Weltkriegen vor dem Hungern bewahrt habe.

Gruß, der Oberberger

zum ersten Mal, ...

Sagitta, Freitag, 09.09.2016, 22:55 vor 2747 Tagen @ Bär (1596 Aufrufe)

..., dass ich hier reinschaue - guten Abend! -, und ich will auch nicht lange bleiben, nur zwei Bemerkungen machen:

(1) Der Staat ist nicht der Feind, sondern in seinem Ausmaß und in seiner Qualität ein Ausdruck und Spiegel seiner Bürgerschaft. Ein Beispiel: wenn Kinder ihre altgewordenen Eltern wenigstens so pflegen würden, wie sie von den Eltern aufgezogen wurden, dann brauchte es keine Pflegegesetze, Pflegeversicherung und nicht die ganze Altenheim- (sorry!) Seniorenpflegeindustrie mitsamt ihren Schrecken, die den früher auch schon mal rauen Umgang mit den Alten weit, weit übertreffen. Und so ist es mit allen Bereichen des Staatswesens. Letzteres ist mies, weil mehrheitlich eben auch die Bürger mies sind.

(2) Betreffs Organisation im landwirtschaftlichen Bereich: da gibt es durchaus Möglichkeiten, sich zwischen Brutalverfolgung (durch Bürokratie sowie AgroKonzerne) und solitärer Selbstversorgung durchzulavieren, denn letztere lässt sich nur in Ausnahmefällen organisieren. Hilfreich ist hierbei eine Vereinsstruktur wie zum Beispiel hier:

http://www.gartencoop.org/tunsel/

http://www.gartencoop.org/tunsel/member

(überspitzt auf den Punkt gebracht: für 100 Euro pro Monat bekommt man sein komplettes Gemüse, und zwar hochwertigste Qualität).

Fast schon bewundernswert sind die hier

http://www.schloss-tempelhof.de/

http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/38953/

Die formale rechtliche Organisation wurde hier geleistet durch eine kunstvolle Verschachtelung von Verein, Stiftung und Genossenschaft. Doch das ist nur der äußerliche Rahmen für eine beeindruckende innere soziale Dynamik. Der Tempelhof hat es sogar geschafft, eine (übrigens staatlich anerkannte ...!) Grundschule auf die Beine zu stellen und darüber hinaus etliche Ausbildungsberufe anzubieten (Landwirtschaft und Handwerke).

VORSORGE ist für mich nicht primär eine technische Vorsorge (wiewohl entsprechendes Know How und materielle Polster unabdingbar sind), sondern es ist primär das vorausschauende Hineingehen in ein neues Sozialverhalten: vom isolierten Individuum (= einem Rädchen in der Maschine) hinein in überschaubare, lokale und beständige (=lebensfähige) Gemeinschaften.

Das war's dann schon. Wünsche weiter gutes Vorankommen mit der Vorsorge!

MfG, Sagitta

6.2 Selbstschutz

rauhnacht, Donnerstag, 08.09.2016, 18:54 vor 2748 Tagen @ Baldur (1724 Aufrufe)

Hallo,
wer mag und dies noch nicht getan hat, sollte sich dies Papierchen mal querlesen:
.
https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/Downloads/DE/Broschueren/2016/konzeption-zivile-verteidigung.pdf

Zu aller erst wurde mir da deutlich, dass diese derzeitigen Bestrebungen Deutschlands auf Absprachen der Nato und EU begründet sind und somit auf „Handlungsanweisungen“ von dort begründet sind. Unser Politreigen hat lediglich deshalb mal was zusammengewurschtelt.

Wie bei uns üblich, werden dann Verantwortlichkeiten verteilt; in Bund, Länder, wichtige Institutionen und DEN EINZELNEN.

Dieser Einzelne bekommt da mal schwarz auf weiß seine Verantwortung und soll belehrt, unterwiesen, „subventioniert“ und gegebenfalls gezwungen (z.B. denkbar im Bauschutz)(wörtlich: Bewusstseinsbildung, Informationen, Empfehlu
ngen, Anreize, Verpflichtungen) werden, seinen Selbstschutz sukzessive aufzubauen.

Wer also noch nicht hat, soll dann für 10 Tage Vorräte, Wasser,ect. und „bauliche Vorbereitungen???“ derzeit noch als dringlicher Vorschlag mit Option zum Zwang umsetzen, sich zu Brandschutz und sonstigen Fortbildungen anmelden und dem „demografisch bedingtem Zusammenbruch des bis dato vorrangig ehrenamtlichen Zivilschutzes“ ins Auge sehen.:waving:

Zu womöglich notwendigen Evakuierungen und Betreuung derselben haben sich Bund und Länder auf ganze 1% der betroffenenen Bevölkerung geeinigt.
Weil man von diesen dann 99% wegen administrativer Problematiken abziehen kann, sind Bouviers 2% Überlebende entweder "positiv Denk" Handlungsvorlage oder das sind dann die, die die anderen mit durchziehen sollen. Ob das parlamentarischer Wille ist, erschließt sich mir grad nicht?;-) Vor allem deshalb, weil mir nicht klar ist, wie die denn die restlichen 99% oder 98% hindern wollen.....!

Aber egal, zumindest der Schutz von „kultureller Identität“verbleibt vorrangig beim Bund. Damit sind allerdings nicht Menschen gemeint; Bücher und Bilder zu evakuieren ist schließlich wesentlich einfacher und hat man zumindest mal schon bei Hochwasserkatastrophen ausprobieren können.

Und Brunnen wollen die bohren. Das stelle man sich mal vor so in München oder Berlin....! Lieber Himmel, die Ingenieure für solch versorgungstechnische Wunderwerke müssen schon zu einem besonderen Gott beten. (Vielleicht versucht man da ja grad darum sich eben diesem anzubiedern?)

Insgesamt ist das Ganze ein ziemlich verabscheuungswürdiges Werk aus dem noch weitere unerquickliche Blüten sprießen werden.

Zuerst, so im Urlaub dachte ich noch, ist ja vielleicht nicht ganz schlecht, wenn dadurch Bürger A und B nicht schon am dritten Tag um die Flasche Wasser oder das ausgegangene Komfort Klopapier betteln.
Aber nun seh ich nur DEN ZUGRIFF auf dann Ressourcen. Dadurch wächst Bewusstsein für den Krisenfall. Vom Einzelnen wie von ähm... Verantwortungsträgern.
Schwarz auf Weiß steht da, was zu erwarten sei und wo etwas zu holen ist.

Von dem dann Bundesverdienstorden zum ehrenamtlichen Bevölkerungsschutz kann ich nicht abbeißen, mit dem vielleicht ehrenwerten Bürgermeister von Hintertupfingen, dem die Lage damit übel klar wurde, könnte ich womöglich noch. Mit anderen Hintertanen zum Gemeinwohl nicht!

Diese Verschiebung aus Bundesverantwortung hin zu Ländern und vor ALLEM DEM EINZELNEN mag in „Weltenwendenkreisen“ nicht großartig erschüttern, diese erwarteten ja von dieser Seite eh kaum was. Der Otto Normalbürger...meister sah dies bislang anders.

Der „Weltenwendler“ in Deutschland sollte sich bewusst werden, dass seine Bestrebungen nun nicht mehr nur Privatvorsorge sind, sondern zur „Staatlichen Vorsorge“ erhoben worden sind:rotfl: und dem zu Folge so nach und nach auch von dieser Seite „Wohlwollend“betrachtet und beurteilt werden könnten. Und Dank dem Denunziant in nächster Nachbarschaft,
was über 10 Tage rausgeht, dient ja wohl eindeutig dem Algemeinwohl.
Auch das war früher schon so, das Schwein wurde heimlich großgezogen, weil es ansonsten kein Heimschwein mehr war, sondern ein Schwein zur Stärkung des Volkskörpers.
Wohl dem, der kein Denunziantentum zu fürchten hat.

Aussage des Papierchens: An der Überlebensrate von 1 bis 2 % wird konsequent gearbeitet.

Viele Grüße von Rauhnacht

Selbstversorgung

xforscher, Sonntag, 06.11.2016, 09:28 vor 2690 Tagen @ Baldur (1352 Aufrufe)

Servus,

die Gefahr dass einem der Bauernhof abgenommen wird oder durch Plünderer überfallen wird ist natürlich da. Von daher ist es meiner Meinung nach empfehlenswerter seine Selbstversorger Tätigkeit nicht an die große Glocke zu hängen.

Ein normales Einfamilienhaus mit Garten, ein paar Hühner im Garten, Bienenhaltung, zwei Schweine, Obstbäume, Kartoffeln für ein Jahr. Des weiteren Wasserversorgung durch Regenwassertonnen und Filtersysteme, Holzöfen zum kochen backen und heizen. Eine Getreidemühle und ein einige Zentner Getreide. So sieht meine persönliche Vorsorge aus. Man sollte auch so viel Getreide bevor raten dass man im Bedarfsfall auch seine Nachbarn mit versorgen kann.


Grüsse xForscher

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