Avatar

Esoterische Grundschule – Der Abschlußjahrgang (Freie Themen)

Fenrizwolf, Samstag, 04.08.2018, 11:38 vor 2064 Tagen (1436 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Donnerstag, 16.08.2018, 11:08

Liebe liebevoll Strebenden,

Neuer Odem gibt dem abgeebbten Meer frische Brandung, und mit einem Hauch mehr Geschick, wird es bald vielleicht noch nach oben regnen.

Grundsätzlich ist das passiert, was ich mir schon lang gewünscht habe; daß begabte Menschen unterschiedlicher Fachrichtungen und Denkschulen über Metaphysik in freiester Form, intime Eindrücke teilen und fern von übergeordneter Ideologie in freier Rede einander befruchten.

Der Verlauf der Chat-Historie übertrifft meine kühnsten Erwartungen. Das Forum lebt.

Ranma ist nahbarer denn je, und krempelt sich elegant die Ärmel hoch, wenn es mal ums Raufen geht. Das ist Bare-Knuckle-Boxing mit Monokel im gekniffenen Auge. Das andere ist stets offen.

Der Lichtbringer aus der Ostmark wischt feucht durch die Diele, und entzückt mit tiefgehenden und weidwund offenen Botschaften, die er ausgerechnet mit apokryphen Evangelien einer wüsten Religion stets zu unterfüttern weiß.

Mein lang vermißter eFisch tritt aus dem Nebel in den Halbschatten und verfaßt im Vorbeigehen Literatur, die aus breiter Basis geschossen, wie ein Pfeil hinter der Scheibe verschwindet.

Offtopic ist nun ontopic und glänzt mit ungeahntem Wissen über unbekannte Hintergründe des tiefgreifenden Daseins. Als Magus ist er ein Geläuterter, der launisch mit Dämonen jongliert.

Schwelmi ist auf dem Weg zum Reikimeister, während ich bei meiner Zwischenprüfung zum Rakimeister erst jüngst schlimm unter den Tisch getrunken wurde. (Sayonara @ Ranma)

Nach einer Dekade erhebt sich sogar US-Basey aus dem Atombunker und HJH hinterläßt fast unbeachtet das Übliche.

Allein Ulrich regelt wie gewohnt, und maßregelt im Vorbeigehen sonstige Spezialisten neben ihm mit einem Schulterzucken auf Altaramäisch.

Männer philosophieren derart frei über Sexualität, daß es den Frauen graust.
Während alle Adepten mit Dämonen in Lackstiefeln zu Bett gehen, fragen sich Rauhnacht und Remi, ob denn da die Richtung stimmt.

Loki währe jemand, der in dieser Ökumene der Freigeister auf christlich-jüdischer Mystik einen Stammtisch fände, doch war er mal zu eckig für ein Wurmloch.

Bei aller Entzückung bin ich nicht schlauer als zuvor.
František Bardon mit seinem Stufenmodell wurde oft bemüht, aber die Zitierenden handhabten es so, wie man einer Koryphäe, in beispielsweise der Mathematik, begegnet.
Rauhnachts Mahnung zur Vorsicht, teile ich da schon, wenngleich ich mit Ansichten Bardons seit langem sympathisiere.

Der ganze lehrmäßige Kram über Magie fußt stets auf angeblich folgender Ursprungsreihenfolge:

Altes Ägypten, Judentum, Christustum -> Mittelalter, Juden, Mystiker, Alchemisten, Geheimgesellschaften, Juden, anachronistische Sonderlinge östlicher Gesinnung.

Aleister Crowley ist so ein Typ, der gescholten, gerühmt, geächtet, und in sich selbst gespalten, mal eine Betrachtung wert wäre.
Aber wenn HJH hier wieder mitschreibt, wird sich der alte viktorianische Bergsteiger, Orientgelehrte und Schachspieler bestimmt auch bald, zumindest über Umwege, melden.

Was mir fehlt ist, was alle hier Aufgeführten wohl mit der Muttermilch aufgesogen haben.
Plötzlich ist es selbstverfreilich, andere heilen zu wollen, daß die Chakren regelrecht agieren, und astral auf Wanderschaft zu gehen.

Wäre es hier an dieser Stelle, in dieser Konstellation nicht auch der rechte Moment, nur die allergrundlegendsten Dinge auszubreiten, die zum spirituellen Wachstum unabdingbar sind?
Bardons 10 Stufen sind eine Wucht. Sein Schicksal eher unwuchtig, zumal er sich selbst als Bühnenzauberer verdingte, der gute Meister Arion.

Crowley, wohl einer der besten Kenner der damaligen Szene, wurde zum Verräter intrinsischer Zirkel (OTO).
Er schrieb Bücher über Bücher, und am Ende kannte man ihn als den Satanisten, den schlimmsten Menschen der Welt; wobei er die Legenden in seinem Narzißmus selbst befeuert hat.
Er schrieb Bücher über Bücher; und verstanden hat wohl kaum einer etwas, weil an ´ulrich-artigen´ Kenntnissen über fernöstliche Lehren wie Yoga, massenhaften Privilegien in einem kaputten Europa, und jeder Menge Theaterdonner, vielleicht weniger dran war, als er zuzugeben vermochte.

Iwass, I was – ich war's.

Ich war’s, der auch mal eine Schrift über eine spezielle Schrift von ihm las, und schüttle noch jetzt den Kopf, weil außer größtmöglicher Komplexität keinerlei Gehalt für mich zu extrahieren war.

Nun, was schert es Yggdrasil, wenn sich die Unvermögenden dran reiben?
Esche bleibt Eiche bleibt Buche bleibt Ulme.

Ich will den Sozialismus der spirituellen Schule - zumindest hier, jetzt, und kurz und knapp!

Es wird notgedrungen eine Aufgabe für Individualisten und eine Spezialität von besonders Sensiblen sein, neue Welten zu erschließen.

Braucht es zwingend ein jüdisches Fundament und eine auf Eigennutz aufgebaute, künstliche Komplexität der spirituellen Wege des post-industriellen Menschen?

Fangen wir mit einfachen Meditationsübungen an.

Ohne das Korsett des weltlichen Alltagsterrorismus, welcher zweifelsfrei voller Dämonen steckt, sind wir viel mehr (bei) uns selbst.

Ich bin ich – wer ist icher?

Mit freundlichen Grüßen

Fenrizwolf

Hallo Mitstrebender!

offtopic, Sonntag, 05.08.2018, 02:30 vor 2063 Tagen @ Fenrizwolf (1205 Aufrufe)

Bei aller Entzückung bin ich nicht schlauer als zuvor.

Das ist schade :-(

František Bardon mit seinem Stufenmodell wurde oft bemüht, aber die Zitierenden handhabten es so, wie man einer Koryphäe, in beispielsweise der Mathematik, begegnet.

Dann mach es doch genauso, irgendwo und irgendwie fängt ja jeder mal an.

Rauhnachts Mahnung zur Vorsicht, teile ich da schon, wenngleich ich mit Ansichten Bardons seit langem sympathisiere.

Dann fang doch einfach an, man kann Mahnungen auch übertreiben und ein gar zu Ängstlicher fängt niemals an :-D Wenn du Fragen hast, stehe ich gern zur Verfügung.

Der ganze lehrmäßige Kram über Magie fußt stets auf angeblich folgender Ursprungsreihenfolge:

Altes Ägypten, Judentum, Christustum -> Mittelalter, Juden, Mystiker, Alchemisten, Geheimgesellschaften, Juden, anachronistische Sonderlinge östlicher Gesinnung.

Völlig irrelevant für die Praxis und auf die, und NUR auf die kommt es erstmal an.

Aleister Crowley ist so ein Typ, der gescholten, gerühmt, geächtet, und in sich selbst gespalten, mal eine Betrachtung wert wäre.

Man kann auch nach seinen Werken lernen, gerne, wer das mag. Das Wesentliche ist es, dass man man sich für eine Richtung entscheidet und diese durchzieht, später treffen sich die meisten Wege der Magie sowieso.

Was mir fehlt ist, was alle hier Aufgeführten wohl mit der Muttermilch aufgesogen haben.
Plötzlich ist es selbstverfreilich, andere heilen zu wollen, daß die Chakren regelrecht agieren, und astral auf Wanderschaft zu gehen.

Das hat keiner hier einfach mal in den Schoß gelegt bekommen, sondern die haben sich das erarbeitet. Das was im Schoß kam, ist Arbeit aus vergangenen Leben. Geschenkt gibt es hier nix und daher ist auch diese dämliche "wir werden in die 5. Dimension heraufgezogen Scheiße" nix anderes als völliger Blödsinn. Haben diese Vollidioten mal daran gedacht, wie verarscht sich andere Wesen dabei vorkommen müssten?

Wäre es hier an dieser Stelle, in dieser Konstellation nicht auch der rechte Moment, nur die allergrundlegendsten Dinge auszubreiten, die zum spirituellen Wachstum unabdingbar sind?

Ich selbst habe schon Übungen gepostet und es gibt mehr als genug Material. Eins kennst du ja schon. Bardon. Für den Anfang als Magier kenne ich nichts Besseres. Desweiteren ist es mehr als nützlich, zu wissen, wohin die Reise denn gehen soll bzw was willst du eigentlich erreichen?

Bardons 10 Stufen sind eine Wucht. Sein Schicksal eher unwuchtig, zumal er sich selbst als Bühnenzauberer verdingte, der gute Meister Arion.

Ja, warum wurde er wohl Bühnenzauberer?

Crowley, wohl einer der besten Kenner der damaligen Szene, wurde zum Verräter intrinsischer Zirkel (OTO).
Er schrieb Bücher über Bücher, und am Ende kannte man ihn als den Satanisten, den schlimmsten Menschen der Welt; wobei er die Legenden in seinem Narzißmus selbst befeuert hat.
Er schrieb Bücher über Bücher; und verstanden hat wohl kaum einer etwas, weil an ´ulrich-artigen´ Kenntnissen über fernöstliche Lehren wie Yoga, massenhaften Privilegien in einem kaputten Europa, und jeder Menge Theaterdonner, vielleicht weniger dran war, als er zuzugeben vermochte.

An Crowley ist mehr dran, als die Leute denken. Die Meisten haben einfach massive Probleme, ihn zu verstehen. Auch diese Diskrepanz (jetzt nicht speziell Crowley), veranlasste Bardon, endlich mal ein verständliches Werk herauszubringen.

Fangen wir mit einfachen Meditationsübungen an.

Geh in die Natur und versenke dich in ein Objekt, dass du gerne magst. So einfach fängt es an.

Ich bin ich – wer ist icher?

Du bist hier viel, eins ganz sicher nicht - nämlich wirklich du!

Liebe Grüße

OT

Avatar

Arbeit am rauhen Stein

Fenrizwolf, Sonntag, 05.08.2018, 10:18 vor 2063 Tagen @ offtopic (1166 Aufrufe)

Hallo offtopic,

vielen Dank für Deine Antworten. In der Ausrichtung trennt uns wohl nicht viel.

Ich bin immer noch sehr beeinflußt von einer Phase, die mir fast den Boden unter den Füßen weggenommen hat, daher rührt auch die Ängstlichkeit und vermeintliche Perspektivlosigkeit.

In diesen üblen Jahren war mir Entspannung fast unmöglich, aber ich durfte viel lernen, auch über mich.

Bei allem was ich in Momenten aufbieten kann, bin ich doch grundsätzlich weitaus sensibler und schneller erschöpft als die Meisten.
Falls die wenigen symbolschwangeren Träume vor einigen Jahren recht behalten sollten, und danach sieht es aus, bin ich auf dem richtigen Weg.
Zuversicht, Kreativität und „Ausstrahlung“ müssen aber wieder neu aufgebaut werden. Aber da verlange ich auch nicht zu viel von mir.

Vermutlich ist jetzt die Zeit gekommen, in der das Pendel endlich eine andere Richtung nimmt.
Nun brauche ich vor allem Disziplin und Fokussierung. Darin werde ich wohl nie Meister, aber ich habe mich schon oft unterschätzt.
Manchmal reicht wirklich das sprichwörtliche Zünglein an der Waage um zwischen den Polen zu unterscheiden.
Mit etwas Ausdauer und Beharrlichkeit komme ich vielleicht recht bald aus meinem Kokon heraus.

Prägend in all der Zeit war für mich, daß alle Wohlmeinenden machtlos und alle Destruktiven Kräfte totale Narrenfreiheit hatten. Wohin will man sich da retten, außer einzufrieren?

Für die Anfänge wähne ich mich eigentlich bestens vorgebildet, aber ich fürchte einen Mangel an Freizeit und Reserveenergie, um je Ruhe zu finden.
Da aber alles relativ und variabel ist, will ich mich nicht weiter in Lamentation verstricken.

Vertrauenswürdig an all der okkultistischen Lektüre finde ich, das gewisse Axiome und Vorgaben stets dieselben sind.
(Crowley mag später Morphinist gewesen sein, aber ohne Willen und Disziplin währe er als Bergsteiger nie ans Ziel gekommen. Die Risiken der Drogen waren einstmals ja wissenschaftlich gar nicht bekannt.)

Veredelung des Charakters, Selbstkontrolle, Gedankenzucht (was für ein Wort…) sind eigentlich grundsätzlich unabdingbar, und vermutlich Ziel und Zweck allen Irdenlebens, ganz ohne faschistisch organisierte Kirchen und deren Religionen.

Man lernt das laufen nicht, wenn man nur gehalten wird.
Kleine Anekdote: Das Fahrradfahren war mir mit 7 Jahren noch ein Rätsel, daß wohl nur eine Elite vorbehalten sein konnte.
Bis mir ein älterer Junge die Stützräder abnahm, Fürsorge heuchelte, und mich mit diesem Pferd aus Eisen die gefährliche, steile Straße hinter stieß. Danach hatte ich es drauf.
Und was tut es ewigen Prinzipien an, wenn zeitweilig ein opportunistisches Kollektiv sein Emblem darauf hinterläßt?
Nachdem ich mir persönlich eine neue Perspektive erringen konnte, kommt es zukünftig wohl wirklich vorrangig darauf an, konsequent und geordnet zu sein.
Die Stunde der Metamorphose ist gekommen, auch wenn mein Vorstellungsvermögen nun klein wie ein Kiesel scheint.

Mit lieben Grüßen

Fenrizwolf

Der Steinmetz

offtopic, Montag, 06.08.2018, 23:50 vor 2061 Tagen @ Fenrizwolf (1138 Aufrufe)

Hallo Fenrizwolf,

Bei allem was ich in Momenten aufbieten kann, bin ich doch grundsätzlich weitaus sensibler und schneller erschöpft als die Meisten.
Falls die wenigen symbolschwangeren Träume vor einigen Jahren recht behalten sollten, und danach sieht es aus, bin ich auf dem richtigen Weg.
Zuversicht, Kreativität und „Ausstrahlung“ müssen aber wieder neu aufgebaut werden. Aber da verlange ich auch nicht zu viel von mir.

Na, das ist doch was :-) Gut Ding will Weile haben. Solange es aufwärts geht nix überstürzen.

Vermutlich ist jetzt die Zeit gekommen, in der das Pendel endlich eine andere Richtung nimmt.
Nun brauche ich vor allem Disziplin und Fokussierung. Darin werde ich wohl nie Meister, aber ich habe mich schon oft unterschätzt.
Manchmal reicht wirklich das sprichwörtliche Zünglein an der Waage um zwischen den Polen zu unterscheiden.
Mit etwas Ausdauer und Beharrlichkeit komme ich vielleicht recht bald aus meinem Kokon heraus.

Letzten Endes kannst nur du das wissen, doch das "vermutlich" und "vielleicht" scheint mir darauf hinzudeuten, dass du da noch Zweifel hast.

Für die Anfänge wähne ich mich eigentlich bestens vorgebildet, aber ich fürchte einen Mangel an Freizeit und Reserveenergie, um je Ruhe zu finden.

Welche Anfänge worin? Sofern diese Frage gestattet ist.

Vertrauenswürdig an all der okkultistischen Lektüre finde ich, das gewisse Axiome und Vorgaben stets dieselben sind.
(Crowley mag später Morphinist gewesen sein, aber ohne Willen und Disziplin währe er als Bergsteiger nie ans Ziel gekommen. Die Risiken der Drogen waren einstmals ja wissenschaftlich gar nicht bekannt.)

Meiner Meinung nach ist nahezu jeder besser dran, wenn er sich nicht an Crowley orientiert. Denn vieles hat Crowley trotz der Dinge, die er getan hat, erreicht, und nicht deswegen. Für einen Anfänger ist Crowley total ungeeignet, aber ich selbst mochte ihn nach 10 Jahren Praxis immer noch nicht.

Veredelung des Charakters, Selbstkontrolle, Gedankenzucht (was für ein Wort…) sind eigentlich grundsätzlich unabdingbar, und vermutlich Ziel und Zweck allen Irdenlebens, ganz ohne faschistisch organisierte Kirchen und deren Religionen.

Auch Religionen "züchtigen", siehe 10 Gebote, Rammadan usw... man sollte sich halt nach dem Zweck dahinter fragen, der oft nicht gleich sichtbar ist. Bei Bardon hat Gedanken"zucht" usw das Ziel, überhaupt erstmal zu erkennen, was man denkt und wie man das dann kontrolliert. Die Charakterschule hat den Zweck, und das wissen auch nur wenige, den Magier fit für immer stärkere Energieladungen zu machen, auch für die, die sich einstellen, wenn man sich weiterentwickelt. Die allgemeine Erhöhung des Energielevels verstärkt jede einzelne wirkende Kraft im "Suchenden" (schön neuzeitlich dämlich genderisiert), das heißt aber auch, dass bestehende Labilitäten verstärkt werden. Das ist der Hauptgrund, warum viele Magier so Ego-lastig werden, nach dem Motto "Ich bin der King" usw...

Die Charakterschulung fängt dich vorher ab und wenn richtig durchgeführt, wirst du nicht nur ein wesentlich "besserer" (= so wie du sein willst) Mensch daraus, sondern das schon bestehende Gleichgewicht, wird durch die immer stärkeren Energien nicht tangiert.

Man lernt das laufen nicht, wenn man nur gehalten wird.
Kleine Anekdote: Das Fahrradfahren war mir mit 7 Jahren noch ein Rätsel, daß wohl nur eine Elite vorbehalten sein konnte.
Bis mir ein älterer Junge die Stützräder abnahm, Fürsorge heuchelte, und mich mit diesem Pferd aus Eisen die gefährliche, steile Straße hinter stieß. Danach hatte ich es drauf.

Ranmas Einwurf, dass Bardon als Anleitung nicht tauge, zeige nur eins. Er hat das Buch gelesen, etwas davon verstanden, und gar nichts praktisch gemacht.

Was aber dich selbst angeht, lieber Fenrizwolf, trotz all des Geschwafels, ist:

WAS WILLST DU?

Macht? Magie? Fähigkeiten? Erkenntnis? Friede?

Werde dir erstmal darüber klar, dann wähl einen Weg, der dich dahin bringt. Und wenn sich langsam ein Bild ergibt, kann sich dein innerer Steinmetz an die Verwirklichung machen.

Liebe Grüße

OT

Ich rate zu mehr Vorsicht

Ranma (らんま), Sonntag, 05.08.2018, 12:11 vor 2063 Tagen @ offtopic (1205 Aufrufe)

Hallo!

Dann fang doch einfach an, man kann Mahnungen auch übertreiben und ein gar zu Ängstlicher fängt niemals an :-D

Das ist nicht die schlechteste Idee. Bücher über Magie warnen gerne davor, daß selbige nicht für jeden zu empfehlen ist. Bei der Forumsdiskussion darüber fehlt bisher noch ganz klar der Hinweis, daß viele, die sich mit Magie beschäftigten, letztendlich in der Klapse landeten.

Man kann auch nach seinen Werken lernen, gerne, wer das mag.

Mit „wer das mag“ meinst du hoffentlich, wer sich zum Bösen hingezogen fühlt. Aleister Crowley ist nicht grundlos vor allem als Satanist bekannt.

Ich selbst habe schon Übungen gepostet und es gibt mehr als genug Material. Eins kennst du ja schon. Bardon. Für den Anfang als Magier kenne ich nichts Besseres.

Nun ja, verständlich schrieb der nicht gerade. Wo Bardon einen Absatz schreibt und gerne mal behauptet, dies und das sei selbstverständlich, da schrieben andere jeweils ein ganzes Buch darüber. Da sind beispielsweise Ted Andrews oder auch James H. Brennan verständlicher und daher einfacher. Aber im Endeffekt dann doch nicht einfacher, weil man so oder so nur durch üben weiterkommt.

Desweiteren ist es mehr als nützlich, zu wissen, wohin die Reise denn gehen soll bzw was willst du eigentlich erreichen?

Das ist die wichtigste Frage überhaupt, wenn es um die persönliche Entwicklung geht! Bardon geht darauf garnicht ein. Die meisten Bardonisten beginnen mal mit etwas Magie, weil das in Film und Fernsehen so toll aussieht. Das ist keine gute Motivation. Richtige Magie ist etwas völlig anderes als das in Film und Fernsehen Dargestellte.

Ich gehe inzwischen davon aus, daß Bardons Richtung nicht unbedingt meine ist. Mittels Astrologie kann man ähnlich viel erreichen. Aber ohne in der Klapse zu landen.

An Crowley ist mehr dran, als die Leute denken.

Und das ist ein echtes Problem! So können die Diener des Bösen so ziemlich schalten und walten wie sie wollen. Von der angeblich guten Seite kommt uns nicht viel Unterstützung zu.

Die Meisten haben einfach massive Probleme, ihn zu verstehen.

Das ist vielleicht ganz gut so.

Gruß,
Ranma

Avatar

Im Schoße der Mutter der Pozellankiste

Fenrizwolf, Sonntag, 05.08.2018, 13:06 vor 2063 Tagen @ Ranma (らんま) (1151 Aufrufe)

Lieber Ranma,

würde ich ein schnelles Auto anpreisen, anstatt Schundliteratur, würde ich auch von Gefährlichkeit palavern.

Die Klapse ist vermutlich keine Zuflucht, da läge mir selbst das Grab näher – da lösen sich zwar eher die Gebeine als die Probleme auf, aber immerhin tut sich was.
Drogen können ja Erstaunliches bewirken, wie Frauen mit Bartwuchs etc., aber mit Psychologen verhält es sich in etwa wie mit Komikern.
Wer etwas bewirken will, muß intelligenter und motivierter sein als das Publikum oder der Wartende, sonst ist es Stümperei oder Folter.

Bei allem nicht anzunehmenden Erfolg, käme ich als junger Harry Potter in Windeln wohl kaum auf den kruden Gedanken, mir wen herbeizurufen, dem ich per se nicht traue.

Böse bin ich selbst, und zwar immer dann, wenn ich erfahre, daß das was @ Luzifer so schön als liebendes Prinzip aus seiner Vision beschrieben hat, konterkariert wird.

Aleister Crowley war der „badest man of the world“, Lord of Boldslaire (oder so) und hat einen Bergsteigerkollegen mal mit einem Revolver bedroht.
Sein Narzißmus ist doch fast in sich selbst schon Rebellion gegen das Korsett des viktorianischen, protestantischen Englands und seiner heuchlerischen Sitten.
Aber er war doch zu gebildet und zu wesentlich um Kleinholz des Satans zu sein.
Als Künstlerseele ist er sicherlich verkannt, mißverstanden und teils selbst schuldig daran.

Bardon in Film und Fernsehen ist mir hingegen noch nie untergekommen, und zumindest ich habe nicht vor, mir Niedere zum „Freund“ zu machen, oder Unheil über andere zu bringen.

Meine Grundsätzliche Motivation wird sich von Deiner vermutlich kaum unterscheiden.
Erkenntnis und Schutz sind Grundmotive. Die Lektion von Rache und Blutvergießen habe ich vielleicht schon durch.
In einem mir übergeordneten System kann ich mich nicht für Bestialitäten verantwortlich machen, die ich bei Eintreten dann bereue.
Gleiches mit Gleichem zu vergelten kann nur richtig sein, wenn man selbst die Waage ist.
Da kann man auch einen mit 57 kg und einen mit 112 kg in den Ring schicken, da sie doch beide gleiche Handschuhe tragen.

Die Diener des Bösen sind hienieden vor allem Opportunisten und tausend mal mehr noch die Akteure der „dunklen Triade“, Träger jener Persönlichkeitsstörungen, die kein Mitgefühl kennen - Bestien im Menschengestalt, die dritte Art.

Jeder Betriebswirt, Verwaltungsangestellter oder Bänker ist doch mehr Schlächter, als es ein Impulsivtäter ist.

Frei meiner Natur bin ich ein liebevoller Mystiker, oder ein solcher Möchtegern, aber sicher niemand, der mit Dämonen kuschelt um noch mehr Bonbons zu haben.

Mit saturnischen Grüßen

Fenrizwolf

Avatar

"Frauen mit Bartwuchs"

Luzifer, Österreich, Sonntag, 05.08.2018, 13:36 vor 2063 Tagen @ Fenrizwolf (1228 Aufrufe)

Hallo Fenrizwolf,

War nicht das Haar des Bartes einer Frau Zutat für die Kette, die den Fenriswolf bis zum Ende aller Tage bindet.

Auch und dass ist immer zu beachten, gibt es kein Schlechtes, dass nicht auch ein Quäntchen Gutes enthält, zu richten ist nie eine gute Idee und manche behaupten mein Alter Ego sei bereits ins Licht zurückgekehrt.

Freundschaftliche Grüße
Franz

Avatar

Wie gut das niemand weiß, daß ich Fenrizwolf heiß

Fenrizwolf, Sonntag, 05.08.2018, 14:02 vor 2063 Tagen @ Luzifer (1175 Aufrufe)

Hallo Lichtbringer,

wie Frauen männliche Züge haben, so haben die Männer ihre weiblichen solchen.

Dabei sind wir immer noch voll im Hetero-Vollwaschprogramm, in einer dualistischen Welt, die von dem Energiefluß zwischen den Polen lebt.

Eine beidseitig erfüllte Liebe muß dem Himmel recht nahe kommen, trotz Haar an Madames Kinn.

Der Zauber der Geschlechter ist schon eine süße Frucht.
Aber es kann auch nur Ausgestalt von tieferen Prinzipien sein.


In falschen Mustern verwoben ist aber selbst der goldene Faden einer, der schief gewoben ist.


Mit der Rückkehr zur Basis magst Du vielleicht dennoch etwas abwarten.

Alles Glück Dir!

Fenrizwolf

@Ranma

Ulrich ⌂, München-Pasing, Sonntag, 05.08.2018, 18:08 vor 2063 Tagen @ Ranma (らんま) (1189 Aufrufe)

Hallo Ranma,

Ich rate zu mehr Vorsicht.

selbstverständlich, das sollte jedoch m.E. nicht Vermeidung zur Folge haben, sondern Umsicht beim Umgang mit diesem "spirituellen" Sondermüll:
An der nicht beampelten Kreuzung sich auf Vorsicht beschränkend, wird man sie ggf. aus Furcht nicht überqueren, ist man umsichtig (schau links, schau rechts) sollte es gelingen, wenn auch hakenschlagend, unbeschadet die andere Straßenseite zu erreichen.

Wer meint, nachdem sich ihm bei der Quellenforschung zu abendländischen Schauungen ein Sumpf von Fälschungen, Erfindungen, Täuschungen, Betrug usw. offenbart hat, er käme bei der Beschäftigung mit Okkultismus, Magie oder was man in Neusprech "Esoterik" nennt, in ruhige Fahrwasser, wäre naiv. Beide Bereiche überschneiden sich, hier wie dort gibt es Hochstapler, Scharlatane und Betrüger, und das sind nicht selten die, die sich in die erste Reihe drängen.

Dem unter dem Berndt-Syndrom leidenden, der den Adlmaierschen Fälschungen Authentizität bescheinigt, weil deren Motive sich in älteren französischen Quellen wiederfinden, würde hier zu Recht der Forentigger verliehen.
Diesen verdient m. E. auch Jeder, der ergriffen Crowleys personalisierte Versionen von Tarot, Yoga, Astrologie und sonswas verinnerlicht, ohne sich kritisch und gründlich um deren Herkunft, also um Crowleys Quellen, Gedanken zu machen, und der Crowley für einen in einer langen Tradition stehenden "Meister" hält, weil Andere vor ihm, deren Irrtümer er übernommen hat, den gleichen Unsinn schrieben.

Man sollte zweierlei bedenken: Wer meint, in den Handbüchern zur Magie, egal ob von Crowley, Bardon oder sonstwem Anleitungen für eine selbständige Schulung vorzufinden, der verkennt, wofür sie real-historisch meist gedacht waren: Das Interesse zu wecken, einer meist geschlossenen Gruppe beizutreten, den Leser zu animieren, vom Laien zum Kreis der Eingeweihten vorzustoßen, Anhänger zu gewinnen.

Zum zweiten war es üblich, Teile dieser (Marketing-)Publikationen durch Vertauschung einzelner Elemente zu verschlüsseln, jedoch durch Widersprüche im System, die sich dem aufmerksamen Leser erkennbar daraus ergeben, die Trottel von den kritischeren Geistern zu scheiden und eine persönliche Kontaktaufmahme letzterer zu forcieren. Also kein Dummenfang, sondern ein beabsichtigter Filter. Das hat zumindest seit dem Mittelalter Tradition.

Bardon, der sich den Inhalt seiner Schriften nicht aus den Fingern sog, sondern Schüler von Karl Weinfurter und vermutlich auch von Friedrich Wilhelm Quintscher war, verwendete in seinem Buch "Die Praxis der magischen Evokation" z.B. Bezeichnungen aus "Occulta Philosophia" von Agrippa von Nettesheim. Offensichtlich hat er jedoch (wie auch Quintscher) deren Reihenfolge verschlüsselt: Viel Vergnügen beim Evozieren ...
Quelle: "Anubis - Zeitschrift für praktische Magie und Psychonautik", Heft 10/Dezember 1988 (Hrsg.Ralph Tegtmeier, Pseud.: Frater U.D.)
Eine Kostprobe zum Hauen und Stechen über diese und andere Unstimmigkeiten: http://www.verlag-dr.de/Politik/Artikel/Rez-Stejnar.htm

Im übrigen wirft Dr. Lumir Bardon, der Sohn Franz Bardons, in einem offenen Brief vom 21. März 2018, dem Erst-Herausgeber Hermann Bauer (Bauer-Verlag, Freiburg) vor, jener habe "einige kleine Änderungen in den Texten vorgenommen, die seiner Auffassung nach helfen sollten, die Bücher besser zu verkaufen" und stellt fest:

"Beim Durchlesen der Original-Manuskripte meines Vaters fiel mir auf, dass keines der Bücher meines Vaters jemals so herausgegeben wurde, wie er sie selbst im Original geschrieben hat."

Sofern ich das nicht missverstehe, bezieht er mit "jemals" offensichtlich auch den bisherigen Herausgeber (in Nachfolge des Erst-Herausgebers Hermann Bauer), den Verlag Dieter Rüggeberg mit ein, ohne diesen allerdings zu nennen. Allerdings sind manche von Rüggebergs eigenen Büchern sowas von "großzügig" im Umgang mit Fakten, dass es der Sau graust, und der Entzug der Vertriebsrechte spricht für sich.
Quelle: https://archivhermetischertexte.at/brief-von-lumir-bardon-21-03-2018

"Magie" ist ein schwammiger Begriff, oft genug für falsche Etikettierung missbraucht. Halte ich mich an Crowleys Definition, so versteht er darunter offensichtlich: "Die Kunst und Wissenschaft, die Welt in Übereinstimmung mit dem Willen zu formen." Abgesehen davon, daß dies in meinen Ohren nach Hybris klingt, wirft seine Definition die Frage auf, was er mit "dem Willen" meint, um seine Definition überhaupt verstehen zu können.

Sollte er seinen (und meinen, Deinen usw.) persönlichen Willen meinen, überlasse ich die Diagnose dem Psycho-Pathologen, meint er aber einen "überpersönlichen" Willen, z.B. im Sinne Schopenhauers o.ä., dann bleibt er die Erklärung schuldig, warum dieser Wille zu seiner Verwirklichung einen zwielichtigen Typ wie Crowley und dessen Methoden überhaupt nötig hätte. Kurzum: Klingt nach der Definition eines Schwätzers, die alles offen lässt.

Ich störe mich auch an anderen "Kleinigkeiten": Crowleys Zwangsneurose, allem Vorgefundenen einen "persönlichen Stempel" aufzudrücken, um es sich einzuverleiben, was sich in grotesken Neologismen wie "Magick" oder "Astrologick" sowie seinem Hütchenspiel mit Tarotkarten mittels Umbenennung und Neu-Zuordnung äußerte. Ich finde das schäbick und lächerlick.

Franz Bardons Definiton von Magie klingt pragmatisch, aber auch letztlich utilistisch, damit m.E., anders als er behauptet, "un-heilig":
"In Wirklichkeit ist Magie eine heilige Wissenschaft. Sie ist im wahrsten Sinne des Wortes das Wissen alles Wissens, denn sie lehrt die Universalgesetze kennen und gebrauchen."
"Gebrauchen"? Vielleicht ist das grottig übersetzt, denn selbst menschengemachte "Gesetze" sind üblicherweise zur verbindlichen Orientierung gedacht , man hat sie zu respektieren, das gilt für die Straßenverkehrsordnung bis zur Haager Landkriegsordnung.
Die "Universalgesetze" jedoch, die "das Wissen alles Wissens" beinhalten, die sollen laut Bardons Magie-Definition dazu da sein, um sie mittels Magie zu "gebrauchen"?
Und dafür einen 10-stufige Schulung durchlaufen? Das erinnert fatal an die Art, wie sich Papageien unter dem Flügel hindurch am Kopf kratzen. Nein Danke.

Ich gehe inzwischen davon aus, daß Bardons Richtung nicht unbedingt meine ist. Mittels Astrologie kann man ähnlich viel erreichen. ...

Eine kluge Einschätzung, auch wenn der Vergleich etwas hinkt, da sich Elektionen meiner Erfahrung nach nicht dazu missbrauchen lassen, die Welt nach "dem [persönlichen] Willen zu formen", sondern (im Sinne Bardons?) dadurch den Sinn für die "Universalgesetze" zu entwickeln. Und sich einzufügen, wäre zu ergänzen.

Den Klassiker zu diesem Thema wirst Du kennen: Vivian Robson "Electional Astrology", (1937 und daher gemeinfrei) https://archive.org/details/in.ernet.dli.2015.128090
Mindestens ebenso zu empfehlen ist "Horary Astrology: Practical Techniques for Problem Solving with a Primer of Symbolism" von Marc Edmund Jones, das eine Sonderstellung einnimmt: "... Every other horary book (see Lilly's classic work) is a long list of what amounts to magical formulas. As a minister [Jones war presbyterianischen Pastor] lacking a magical religious foundation, Marc Edmund's horary book is a list of philosophical traits. ..." http://www.astroamerica.com/jones.html
Allen Edwall bietet gratis die Windows-Software "Election Helper" an: https://astrowin.org/ehwin.php , für die praktische Anwendung.

... Aber ohne in der Klapse zu landen.

Kommt wohl öfter vor, als man meint: http://www.kompetenznetz-schizophrenie.info/forum/index.php?action=vthread&forum=2&topic=9623

Fazit im Beitrag #76 (letzte Seite):
"Iopus, ich habe mich vier Jahre jeden Tag mit dem Werk von Bardon auseinandergesetzt.
Jeden Tag 2 Stunden die Übungen gemacht.
Ich habe das Buch durchgearbeitet. Und meine Begabung entfaltet.
Diese Begabung kann aber dafür sorgen dass man in der Klinik landet, da die Geistige Welt nicht darauf gewartet hat dass man sich mit ihr unterhält.
Mit Medikamenten ist alles okay.
Wenn man sich wie in Bardon 2. Buch mit Aliens unterhalten will, dann unterhält man sich mit Aliens, was ein Krankheitsbestand ist.
Daher kann es sein, dass man bei seinem Hermetischen Tun einen Psychiater dazuholen sollte."

Also eine ausgewogene Mischung aus täglichen magischen Übungen nach Bardon, Medikamenten und ärztlicher Begleitung, das ist der Trick, dann wird schon nichts passieren.

Gruß
Ulrich

Hättest du das nicht besser an offtopic adressiert?

Ranma (らんま), Montag, 06.08.2018, 08:59 vor 2062 Tagen @ Ulrich (1228 Aufrufe)

Hallo!

Bardon, der sich den Inhalt seiner Schriften nicht aus den Fingern sog, sondern Schüler von Karl Weinfurter und vermutlich auch von Friedrich Wilhelm Quintscher war, verwendete in seinem Buch "Die Praxis der magischen Evokation" z.B. Bezeichnungen aus "Occulta Philosophia" von Agrippa von Nettesheim. Offensichtlich hat er jedoch (wie auch Quintscher) deren Reihenfolge verschlüsselt: Viel Vergnügen beim Evozieren ...
Quelle: "Anubis - Zeitschrift für praktische Magie und Psychonautik", Heft 10/Dezember 1988 (Hrsg.Ralph Tegtmeier, Pseud.: Frater U.D.)
Eine Kostprobe zum Hauen und Stechen über diese und andere Unstimmigkeiten: http://www.verlag-dr.de/Politik/Artikel/Rez-Stejnar.htm

Nachdem das seit dem Mittelalter Tradition hat, kann das Agrippa von Nettesheim mindestens so sehr betreffen. Früher gab es mal ein kleines Franz-Bardon-Forum und dort waren die Abweichungen zwischen Franz Bardon und Agrippa von Nettesheim auch mal Thema. Hat man nur diese beiden Quellen, dann kann man gleichermaßen gut annehmen, daß Franz Bardon lediglich Agrippa von Nettesheims Verdrehungen korrigiert habe.

Evozieren, sofern man es kann, klappt aber so oder so, denn das haben manche auch schon mit Wesen aus dem Necronomicon geschafft, obwohl die frei erfunden sind.

Im übrigen wirft Dr. Lumir Bardon, der Sohn Franz Bardons, in einem offenen Brief vom 21. März 2018, dem Erst-Herausgeber Hermann Bauer (Bauer-Verlag, Freiburg) vor, jener habe "einige kleine Änderungen in den Texten vorgenommen, die seiner Auffassung nach helfen sollten, die Bücher besser zu verkaufen" und stellt fest:

"Beim Durchlesen der Original-Manuskripte meines Vaters fiel mir auf, dass keines der Bücher meines Vaters jemals so herausgegeben wurde, wie er sie selbst im Original geschrieben hat."

Sofern ich das nicht missverstehe, bezieht er mit "jemals" offensichtlich auch den bisherigen Herausgeber (in Nachfolge des Erst-Herausgebers Hermann Bauer), den Verlag Dieter Rüggeberg mit ein, ohne diesen allerdings zu nennen. Allerdings sind manche von Rüggebergs eigenen Büchern sowas von "großzügig" im Umgang mit Fakten, dass es der Sau graust, und der Entzug der Vertriebsrechte spricht für sich.
Quelle: https://archivhermetischertexte.at/brief-von-lumir-bardon-21-03-2018

Dieter Rüggeberg ist da durchaus verdächtiger als Hermann Bauer. Obwohl es noch einige Nachforschungen gab, konnte niemand das Original einsehen oder Abweichungen öffentlich machen.

Ich störe mich auch an anderen "Kleinigkeiten": Crowleys Zwangsneurose, allem Vorgefundenen einen "persönlichen Stempel" aufzudrücken, um es sich einzuverleiben, was sich in grotesken Neologismen wie "Magick" oder "Astrologick" sowie seinem Hütchenspiel mit Tarotkarten mittels Umbenennung und Neu-Zuordnung äußerte. Ich finde das schäbick und lächerlick.

Magick und astrologick haben eigentlich den Zweck, echte Magie von Zirkuszauber und echte Astrologie von Zeitungshoroskopen zu unterscheiden. Eigentlich ganz sinnvoll, wenn es mehrheitlich so verstanden und angewendet würde. Die Umbenennungen und Neuzuordnungen im Tarot stammen nicht von Crowley selbst, sondern waren Lehre des Hermetic Order of the Golden Dawn. Darum leidet auch das Rider-Waite-Tarot unter der gleichen Krankheit und natürlich alle, die von den beiden Decks abstammen. Das sind alle, die Bildchen auf jeder Karte, inklusive den Zahlkarten, haben.

Franz Bardons Definiton von Magie klingt pragmatisch, aber auch letztlich utilistisch, damit m.E., anders als er behauptet, "un-heilig":
"In Wirklichkeit ist Magie eine heilige Wissenschaft. Sie ist im wahrsten Sinne des Wortes das Wissen alles Wissens, denn sie lehrt die Universalgesetze kennen und gebrauchen."
"Gebrauchen"? Vielleicht ist das grottig übersetzt, denn selbst menschengemachte "Gesetze" sind üblicherweise zur verbindlichen Orientierung gedacht , man hat sie zu respektieren, das gilt für die Straßenverkehrsordnung bis zur Haager Landkriegsordnung.

Wieso denn übersetzt? Bardon hat naturgemäß auf Deutsch geschrieben. Sogar seine magische Kabbalah verwendet typisch deutsche Laute.

Die "Universalgesetze" jedoch, die "das Wissen alles Wissens" beinhalten, die sollen laut Bardons Magie-Definition dazu da sein, um sie mittels Magie zu "gebrauchen"?

Gebrauchen beschreibt hinsichtlich menschengemachter Gesetze perfekt, was Juristen damit machen. Respektieren zählt bestimmt nicht dazu.

Und dafür einen 10-stufige Schulung durchlaufen?

Die ist nur der Anfang. Wenn man das Buch ganz gelesen hat, dann stellt man fest, daß es am Ende bis zu Astralreisen führt. Die 10-stufige Schulung ist eine besonders schwierige Methode, um Astralreisen zu lernen.

Eine kluge Einschätzung, auch wenn der Vergleich etwas hinkt, da sich Elektionen meiner Erfahrung nach nicht dazu missbrauchen lassen, die Welt nach "dem [persönlichen] Willen zu formen", sondern (im Sinne Bardons?) dadurch den Sinn für die "Universalgesetze" zu entwickeln. Und sich einzufügen, wäre zu ergänzen.

Ich habe schon versucht, mich nicht einzufügen. Aber auch mit solchen Tricks ist man einfach nicht frei.

Den Klassiker zu diesem Thema wirst Du kennen: Vivian Robson "Electional Astrology", (1937 und daher gemeinfrei) https://archive.org/details/in.ernet.dli.2015.128090

Zumindest habe ich es jetzt mal runtergeladen. Als Koryphäe gilt Vivian Robson in Sachen Fixsterne. Gibt es das auch gemeinfrei?

Mindestens ebenso zu empfehlen ist "Horary Astrology: Practical Techniques for Problem Solving with a Primer of Symbolism" von Marc Edmund Jones, das eine Sonderstellung einnimmt: "... Every other horary book (see Lilly's classic work) is a long list of what amounts to magical formulas. As a minister [Jones war presbyterianischen Pastor] lacking a magical religious foundation, Marc Edmund's horary book is a list of philosophical traits. ..." http://www.astroamerica.com/jones.html

Aha. Müßte man aber anscheinend aus den USA ordern. Klingt außerdem auch nicht so überzeugend.

Allen Edwall bietet gratis die Windows-Software "Election Helper" an: https://astrowin.org/ehwin.php , für die praktische Anwendung.

Windows verwendete ich zu den Zeiten als Privathaushalte noch nicht am Internet waren. Inzwischen ist so etwas sträflicher Leichtsinn. Du hast mich damit nur daran erinnert, daß ich mein System aktualisiere, weil ich Astrolog noch nicht zum laufen gebracht habe.


Kommt wohl öfter vor, als man meint: http://www.kompetenznetz-schizophrenie.info/forum/index.php?action=vthread&forum=2&topic=9623

Habe ich einen Schreck gekriegt, weil du das unter den Abschnitt über Astrologie gesetzt hast. Es geht aber doch wieder um die Magie-Schulung nach Bardon. Astrologie tut einem nichts. Wenn man gemäß Bardon beim Punkt Seelenspiegel angekommen ist, dann ist der richtige Zeitpunkt, sich ausführlich mit Astrologie zu befassen.

Schon damals im Franz-Bardon-Forum konnte mir niemand die Frage beantworten, ob die Verteilung der Elemente, dann gleichmäßig und harmonisch ist, wenn der im Geburtshoroskop angezeigte Zustand hergestellt ist, oder von der Verteilung im Geburtshoroskop ausgehend ein jeweils 25%iger Anteil jeden Elementes angestrebt werden sollte. Eine Frage, die jeder Bardonist zwecks Erstellung des Seelenspiegels meistern sollte.

Also eine ausgewogene Mischung aus täglichen magischen Übungen nach Bardon, Medikamenten und ärztlicher Begleitung, das ist der Trick, dann wird schon nichts passieren.

offtopic wirbt für den Weg Bardons. Ich habe nur Bardons Bücher gelesen.

Gruß,
Ranma

@Ranma

Ulrich ⌂, München-Pasing, Montag, 06.08.2018, 10:55 vor 2062 Tagen @ Ranma (らんま) (1155 Aufrufe)

Hallo Ranma,

Hättest du das nicht besser an offtopic adressiert?

Meinst Du offtopic (das Daten-Nirvana, der digitale Abyssos) oder OT ?

Der magische Bardon-Bann-Zauber macht immun gegen böse Kritiker und schützt davor, sich mit so lästigen Sachen wie Kritik auseinandersetzen zu müssen, nicht gewusst?

... dann kann man gleichermaßen gut annehmen, daß Franz Bardon lediglich Agrippa von Nettesheims Verdrehungen korrigiert habe.

Nein, nein, nein !
Und schon wieder gibst Du Dich Deinem Gegenschwätz-Reflex hin, offensichtlich ohne Dir auch nur den einen naheliegenden Gedanken zu machen:
Obwohl Fixsterne nicht nur der Präzession unterliegen, sondern auch eine Eigenbewegung haben, änderte sich im fraglichen Zeitraum deren Reihenfolge selbstverständlich nicht.
Es ist also klar entscheidbar, ob da "korrigiert" oder verschlüsselt wurde.

... Als Koryphäe gilt Vivian Robson in Sachen Fixsterne. Gibt es das auch gemeinfrei?

Trotz Schlafmangel scheint Dir Deine Zeit zu kostbar zu sein, selbst nachzusehen. Ich sollte deine Bequemlichkeit nicht füttern und antworten, aber vielleicht interessiert es auch andere Leser:

Die deutsche Übersetzung selbstverständlich noch nicht (wer die leihweise lesen will, PM) das Original in englischer Sprache aus dem Jahr 1923 aber schon:
https://archive.org/details/in.ernet.dli.2015.128091

Gruß
Ulrich


p.s.
An Mamas kleine Zauberer und die Jünger von Harry Potter zum Thema Fixsterne: Bedenkt den Unterschied zwischen ekliptikaler Position (wie z.B. bei Robson verwendet) und tatsächlichem Himmelsort mit teils erheblicher Breite.
Wenn ihr groß seid werdet ihr das verstehen. Kleiner Hinweis: Seit mindestens der Antike wird oft auf den "heliakischen Aufgang" Bezug genommen, ohne dies ausdrücklich zu erwähnen, weil es immer schon selbstverständlich war. Der ist variabel je nach geographischer Breite (nach Länge sowieso) . Von Bernadette Brady gibt es dazu "Brady's Book of Fixed Stars" und "Star and Planet Combinations" (beide nicht gemeinfrei, sondern gegen echte Taler) sowie eine Software "Starlight" http://www.zyntara.com
Und jetzt dürft ihr die Schwimmärmelchen auspacken und plantschen gehen, ist ja so heiß draußen, und den Regenzauber behandeln wir erst in der nächsten Klasse.

Stimmt!

Ranma (らんま), Mittwoch, 08.08.2018, 12:37 vor 2060 Tagen @ Ulrich (1081 Aufrufe)

Hallo!

Der magische Bardon-Bann-Zauber macht immun gegen böse Kritiker und schützt davor, sich mit so lästigen Sachen wie Kritik auseinandersetzen zu müssen, nicht gewusst?

Ach, so ist das.

Nein, nein, nein !
Und schon wieder gibst Du Dich Deinem Gegenschwätz-Reflex hin, offensichtlich ohne Dir auch nur den einen naheliegenden Gedanken zu machen:
Obwohl Fixsterne nicht nur der Präzession unterliegen, sondern auch eine Eigenbewegung haben, änderte sich im fraglichen Zeitraum deren Reihenfolge selbstverständlich nicht.
Es ist also klar entscheidbar, ob da "korrigiert" oder verschlüsselt wurde.

Ich mache mir jetzt einen naheliegenden Gedanken: Du folgst der Theorie, daß die Wesen, die Franz Bardon vorstellt, mit den Fixsternen verbunden sind. Für denjenigen, der die Wesen nicht selbst hellsichtig wahrnimmt, ist das jedoch nicht mehr als eine Theorie, die man glauben kann oder auch nicht.

Trotz Schlafmangel scheint Dir Deine Zeit zu kostbar zu sein, selbst nachzusehen. Ich sollte deine Bequemlichkeit nicht füttern und antworten, aber vielleicht interessiert es auch andere Leser:

Nicht trotz, sondern deshalb. Ansonsten hast du völlig Recht! Sogar so sehr, daß ich das unmittelbar eingesehen hatte und noch selbst nachsah, ehe du überhaupt Gelegenheit hattest, die Frage zu lesen. Unterbewußt rechnete ich sicherlich damit, daß du es nicht bei einer einfachen Antwort belassen würdest. Meistens gibt es noch mehr Hinweise auf interessante Quellen. Möglicherweise hoffte ich sogar auf deutschsprachige solche.

Gruß,
Ranma

@Ranma

Ulrich ⌂, München-Pasing, Mittwoch, 08.08.2018, 14:10 vor 2060 Tagen @ Ranma (らんま) (1089 Aufrufe)

Hallo Ranma,

Ich mache mir jetzt einen naheliegenden Gedanken: Du folgst der Theorie, daß die Wesen, die Franz Bardon vorstellt, mit den Fixsternen verbunden sind.

nein, nicht alle, er unterscheidet ja zwischen Mond-, Sonnen-, und Erdgürtelsphäre.
Anhand der Zuordnung der "Genien der Sonnensphäre" zu den Namen von Fixsternen lässt sich eben schlüssig nachweisen, daß Bardon (wie auch Quintscher) die Reihenfolge AUCH der anderen Namen verschlüsselt hat.

Für denjenigen, der die Wesen nicht selbst hellsichtig wahrnimmt, ist das jedoch nicht mehr als eine Theorie, die man glauben kann oder auch nicht.

Frage mich bitte nicht, was ich davon halte, "Mond-, Sonnen-, und/oder Erdgürtel-Genien" einzuladen, ich bin mit meinen Nachbarn völlig ausgelastet...

Nicht trotz, sondern deshalb. Ansonsten hast du völlig Recht! Sogar so sehr, daß ich das unmittelbar eingesehen hatte und noch selbst nachsah, ehe du überhaupt Gelegenheit hattest, die Frage zu lesen. Unterbewußt rechnete ich sicherlich damit, daß du es nicht bei einer einfachen Antwort belassen würdest. Meistens gibt es noch mehr Hinweise auf interessante Quellen. Möglicherweise hoffte ich sogar auf deutschsprachige solche.

Tut mir leid, Missverständnis. In deutscher Sprache gibt es neben dem Ebertin-blabla die Übersetzung von Robson und, ebenfalls gut, "Die astrologische Deutung der Fixsterne" von Rainer Bardel ( https://www.amazon.de/astrologische-Deutung-Fixsterne-Rainer-Bardel/dp/154988333X ), als eBook gratis im Rahmen von Amazons KindleUnlimited: https://www.amazon.de/astrologische-Deutung-Fixsterne-Rainer-Bardel-ebook/dp/B07646LWPN

Gruß
Ulrich

Agrippa von Nettesheim; Astrologie

Ranma (らんま), Mittwoch, 08.08.2018, 17:08 vor 2060 Tagen @ Ulrich (1109 Aufrufe)

Hallo!

Ich besitze ein Buch: Agrippa von Nettesheim: Die magischen Werke. Darin konnte ich bisher rein garnichts über Genien finden. Bardon läßt die Genien der Sphären von Mars, Sonne und Saturn aus. Das macht es schwierig für mich, irgendetwas zu rekonstruieren.

Fällt dir auch auf, daß im englischsprachigem Raum Astrologie irgendwie anders ist als im deutschsprachigem Raum? Sogar Übersetzungen europäischer Autoren findet man eher ins Englische als ins Deutsche. Geforscht wird im englischsprachigem Raum auch mehr. Am deutlichsten weichen aber seltsamerweise die Arabischen Punkte ab. Da scheint es ein Set klassischer hermetischer Punkte zu geben, die ich bisher nur auf dubiosen englischsprachigen Netzseiten gesehen habe. Auf Deutsch keine Spur davon, aber dafür Arabische Punkte für alles und jedes, zusammengesetzt aus allen möglichen Hausspitzen und Transsaturniern. Kenne ich da nur Schrott?

Gruß,
Ranma

@Ranma

Ulrich ⌂, München-Pasing, Mittwoch, 08.08.2018, 18:43 vor 2060 Tagen @ Ranma (らんま) (1097 Aufrufe)

Hallo Ranma,

Ich besitze ein Buch: Agrippa von Nettesheim: Die magischen Werke. Darin konnte ich bisher rein garnichts über Genien finden. Bardon läßt die Genien der Sphären von Mars, Sonne und Saturn aus. Das macht es schwierig für mich, irgendetwas zu rekonstruieren.

die Quelle hatte ich genannt ("Anubis - Zeitschrift für praktische Magie und Psychonautik", Heft 10/Dezember 1988), hier ein Auszug:

"Ich holte sofort beide Bücher und verglich, wie schon so oft zuvor, die Namen der Geister Abramelins mit den Geniens Bardons. Und diesmal merkte ich es sofort: Der Unterschied ist lediglich in der Reihenfolge zu finden, in der die 360 Namen angeführt sind.
Bardon hat die Genien in der Gradfolge der 12 Tierkreisabschnitte gebracht, jeweils mit dem ersten Grad eines Zeichens beginnend und mit dem dreißigsten endend. Abraham von Worms dagegen beschreibt die 360 Vorsteher in einer anderen Reihenfolge. So fasst er zuerst alle zwölf ersten Grade eines jeden Tierkreisabschnittes zusammen und bringt dann die zwölf zweiten Grade und so fort. Dies nicht ganz grundlos, denn wie mir später von den Wesenheiten erklärt wurde, besteht auch zwischen den einzelnen Gradvorstehern eines jeden Zeichens ein bestimmter Zusammenhang. So sind z.b. alle ersten und zweiten Grade positiv elektrisch, arbeiten mit dem elektrischen Fluid des Feuerelements und sind zuständig für alles was mit Schaffenskraft, Persönlichkeit und Stärke zu tun hat. Die neunten, zehnten Grade sowie die neunzehnten, zwanzigsten, neunundzwanzigsten dreißigsten Grade dagegen haben in irgendeiner Form mit dem Wasserelement oder dem magnetischen Fluid zu tun.
Durch das Gesetz der Polarität sind auch die Einflüsse aus der Erdgürtelzone den Elementen analog geordnet, und die Vorsteher bedienen sich der zuständigen Wesen zur Ausführung der Arbeit im grobmateriellen Bereich."

Autor: Emil Stejnar

Der Text ist angeblich auch in einer ausführlicheren Fassung in seinem "Schutzengelbuch" enthalten, habe ich aber nicht geprüft. Mit fremden "Schutzengelbüchern" ist das wie mit fremden Schutzengeln: Sowas kommt mir nicht ins Haus...

Aber vorlesen muss ich Dir das nicht, oder?

Wenn Dein Vorgehen hier ein Beispiel für "sich Erkenntnisse des Okkulten erarbeiten" sein soll, dann ist auf den ganzen magischen Firlefanz geschissen.
Sind die denn alle mit Rollator unterwegs, die Magier, und warten darauf, daß man ihnen mental über die Straße hilft?
Meinst Du, irgendeiner der "Mond-, Sonnen-, und/oder Erdgürtel-Genien" nimmt mit Dir Kontakt auf, obwohl absehbar ist, dass Du zuallererst drängelst, er möge Dir die Schuhe binden, weil Du keine Doppelschleife kannst, wegen Schlafmangel?

Vielleicht ist das ja irgendein komisches magisches Ritual, das ich mit meinem schlichten Gemüt nicht verstehe: Sich mit den gleichen Fragen im Kreis zu drehen und möglichst viele Leute einzubinden in "das magische Wort-Ping-Pong nach Frater Konfusius"? Ich klinke mich jetzt aus dem Bardon-Kram-Frage-Antwort-Spiel aus, denn das Forum mit überlangen Beiträgen zu langweilen, das schaffe ich auch ohne Bardon.

...Am deutlichsten weichen aber seltsamerweise die Arabischen Punkte ab. Da scheint es ein Set klassischer hermetischer Punkte zu geben, die ich bisher nur auf dubiosen englischsprachigen Netzseiten gesehen habe. Auf Deutsch keine Spur davon, aber dafür Arabische Punkte für alles und jedes, zusammengesetzt aus allen möglichen Hausspitzen und Transsaturniern. Kenne ich da nur Schrott?

Falls Du im Internet nach "Arabische Punkten" mit dem gleichen kaputten Netz fischt wie beim Thema "Magie", dann ist das wohl zu befürchten.
Das beste Buch zum Thema, das ich kenne: "The Arabian Parts Decoded" von Lind Weber https://www.amazon.de/Arabian-Parts-Decoded-Lind-Weber/dp/0866904719

Weber hat m.E. das System selbst rekonstruiert, während andere nur die überlieferte Technik beschreiben und unverstandene Punkt-Zuordnungslisten weitergeben.
Sobald Du die Idee verstanden hast, brauchst Du keine fremde Liste von Arabischen Punkten, weil Du sie mühelos selbst kreieren kannst. Der Dreh ist, daß die Formel A+B-C=D eine "hierarchische" Strukturformel ist, in der jedes Element seine eigene grammatikalische Funktion hat, also nicht wie bei Ebertin und teilweise der "Hamburger Schule" als Halbsummenformel A/B=C/D beliebig austauschbar.

Weil Du ja so total anonym unterwegs sein willst, biete ich auch nicht mehr an, Dir das Buch zu schicken, das musst Du selbst besorgen.

Gruß
Ulrich

Genien...

offtopic, Donnerstag, 09.08.2018, 01:06 vor 2059 Tagen @ Ranma (らんま) (1117 Aufrufe)
bearbeitet von offtopic, Donnerstag, 09.08.2018, 01:11

Hallo!

Ich besitze ein Buch: Agrippa von Nettesheim: Die magischen Werke. Darin konnte ich bisher rein garnichts über Genien finden. Bardon läßt die Genien der Sphären von Mars, Sonne und Saturn aus. Das macht es schwierig für mich, irgendetwas zu rekonstruieren.

Das Auslassen dieser Wesen ist, wie vieles bei ihm, Programm, er betreibt "Kinderschutz". Ob dieser angebracht ist, sei jedem selbst zur Überlegung überlassen. Jedoch haben gerade Sonnenwesen eine so sehr dominante und überlagernde Aura, dass man da durchaus wirklich aufpassen muss, dass man da nicht "kleben" bleibt. Ist mir selbst auch schon mal passiert. Neben diesen, hat Bardon auch die komplette negative Hierarchie nicht aufgeführt.

Da er allerdings betont, man solle dies nicht vor der 8. Stufe angehen, ist das als Wink zu verstehen, dass mit seinem Buch der Evokation das nicht so ist, wie geschrieben. Er gibt also als Hinweis, dass man die Wesen vorher entweder kontaktiert oder halt besucht. Nicht umsonst hat er im ersten Buch schon geschrieben, dass ab Stufe 5 man eine universelle Intuition aufbaut. Alles ab Stufe 6 sind grobe Richtlinien. Das Fehlen der Sonnenwesen usw ist der dezente Hinweis, es zuerst mit der hellsichtigen Kontaktaufnahme zu versuchen, und eben nicht dort einfach mal vorbeizuschauen. Das sollte man aber nicht als List oder Betrug auffassen, sondern wie es Ulrich richtig beschrieb, als eine Art "Spreu vom Weizen" trennen.

Genien ist bei Bardon nur ein anderes Wort für Vorsteher. In anderen Worten ist das der Regent einer recht niedrigen Hierarchie. Oder um es klarer zu machen, die Genien sind die Vorarbeiter auf der Baustelle.

Gruß

OT

Bardon zum Letzten...

offtopic, Montag, 06.08.2018, 15:23 vor 2062 Tagen @ Ulrich (1174 Aufrufe)

Hallo Ulrich,

selbstverständlich, das sollte jedoch m.E. nicht Vermeidung zur Folge haben, sondern Umsicht beim Umgang mit diesem "spirituellen" Sondermüll:
An der nicht beampelten Kreuzung sich auf Vorsicht beschränkend, wird man sie ggf. aus Furcht nicht überqueren, ist man umsichtig (schau links, schau rechts) sollte es gelingen, wenn auch hakenschlagend, unbeschadet die andere Straßenseite zu erreichen.

Das gilt für viele Bereiche des Lebens, nicht nur für "spirituellen Sondermüll".

Wer meint, nachdem sich ihm bei der Quellenforschung zu abendländischen Schauungen ein Sumpf von Fälschungen, Erfindungen, Täuschungen, Betrug usw. offenbart hat, er käme bei der Beschäftigung mit Okkultismus, Magie oder was man in Neusprech "Esoterik" nennt, in ruhige Fahrwasser, wäre naiv. Beide Bereiche überschneiden sich, hier wie dort gibt es Hochstapler, Scharlatane und Betrüger, und das sind nicht selten die, die sich in die erste Reihe drängen.

Das ist aber nicht das Problem des Okkultismus an sich, zu meinen, dann wäre alles schön flauschig. Natürlich gibt es jede Menge Marktschreier und ich halte tatsächlich den größten Teil von dem, was da heute unter Magie rangiert, für reine Abzocke mit totalem Schwachsinn. Magie ist ein so weiter Begriff, ähnlich wie wenn man in den Garten deutet und fragt: "Was ist das denn dahinten?" die Antwort bekommt: "Sträucher".

Man sollte zweierlei bedenken: Wer meint, in den Handbüchern zur Magie, egal ob von Crowley, Bardon oder sonstwem Anleitungen für eine selbständige Schulung vorzufinden, der verkennt, wofür sie real-historisch meist gedacht waren: Das Interesse zu wecken, einer meist geschlossenen Gruppe beizutreten, den Leser zu animieren, vom Laien zum Kreis der Eingeweihten vorzustoßen, Anhänger zu gewinnen.

Das ist durchaus richtig, jedoch besteht schon bei den Meisten das Problem bei der Antwort auf die Frage: "Was will ich?" Will man ein Hardwerk (nichts anderes ist Magie) erlernen, weil man es später auch einsetzen will und wenn ja, wofür? Will man rein Erkenntnisse, kann man auch z.B. Surat Shabd Yoga usw machen. Geht schneller, da man das Handwerkliche erstmal nicht trainieren braucht. Fähigkeiten bekommt jeder irgendwann, die sind ein Abfallprodekt der Entwicklung, sie brauchen nur länger, dafür sind sie den magischen überlegen.

Wer will, der kann auch im Garten sitzend und meditierend sich weiterentwickeln. Alles was man braucht, ist ein offener, aber kritischer (im Sinne von unterscheidungsfähiger, aber nicht herabwertender) Geist.

Wer also nur der Entwicklung wegen Magie betreibt, obwohl er die Fähigkeiten eigentlich gar nicht einsetzen will, kann sich getrost die Zeit und Mühe sparen.

Also eine ausgewogene Mischung aus täglichen magischen Übungen nach Bardon, Medikamenten und ärztlicher Begleitung, das ist der Trick, dann wird schon nichts passieren.

Das kommt, wenn labile Menschen Übungen ausführen, für die eigentlich ein sehr stabiler Geist benötigt wird, oder sich nicht an die Beschreibung halten. Man kann den Fahrlehrer nicht dafür verantwortlich machen, dass er einem das Autofahren beibringt, wenn man später mit 180 den nächsten Baum ansteuert.

Gruß

OT

Begriffsverwirrungen

nemo, Dienstag, 07.08.2018, 19:33 vor 2061 Tagen @ Fenrizwolf (1124 Aufrufe)
bearbeitet von nemo, Dienstag, 07.08.2018, 19:43

Hallo Fenrizwolf,

die Studenten der Kabbala und okkulten Künste wollen Magier werden.
Die Anhänger der galaktischen Gemeinschaft wollen Lichtarbeiter sein.
Die Schüler der östlichen Lehren wollen Erleuchtete werden.
Die indianischen Sucher wollen Schamanen sein.

Aber da war noch ein gewisser Herr Gurdjieff, der sagte, dass es
darauf ankommt ein vollständiger Mensch zu sein.

Das Schwierigste von allen. :-)

Seinen Schülern stellte er die Frage:
Was ist die Bedeutung des Lebens, das dir gegeben wurde?

Die Sache ist die, dass praktisch niemand eine Antwort darauf
wusste. Aber Jahre später, nachdem einige Schüler an sich selbst
gearbeitet hatten, war die Antwort vollkommen klar.

Erkenne dich selbst, dann erkennst du alles (Gott).

Crowley wollte sich der Gruppe von Gurdjieff anschließen, aber
Gurdjieff schickte ihn fort. Auch schickte er alle fort, die sich
mit Okkultismus beschäftigen wollten. Er sah, dass Menschen
sich Fähigkeiten aneignen wollen, die sie überhaupt nicht
verstanden. Wenn der Mensch etwas verstehen will, dann muss
er zuerst sich selbst verstehen. Ein Mensch der Herrschaft
über sich selbst erlangt, ist erst ein Mensch im Sinne des
Wortes. Dies ist die erste Aufgabe, die er vollbringen
muss. Und erst dann kann er die oben genannte Frage
verstehen.

Gruß
nemo

@nemo

Ulrich ⌂, München-Pasing, Mittwoch, 08.08.2018, 08:37 vor 2060 Tagen @ nemo (1141 Aufrufe)

Hallo nemo,

Crowley wollte sich der Gruppe von Gurdjieff anschließen, aber Gurdjieff schickte ihn fort.

warum verniedlichen? Es ist hilfreich zu wissen, wie man einen unerwünschten Magier angemessen und stilgerecht verabschiedet:

"Crowley made his way toward the door and turned to take his leave of Gurdjieff, who by this time was some way up the stairs to the second floor. 'Mister, you go?' Gurdjieff inquired. Crowley assented. 'You have been guest?' - a fact which the visitor could hardly deny. 'Now you go, you are no longer guest?' Crowley - no doubt wondering whether his host had lost his grip on reality and was wandering in a semantic wilderness – humored his mood by indicating that he was on his way back to Paris. But Gurdjieff, having made the point that he was not violating the canons of hospitality, changed on the instant into the embodiment of righteous anger. 'You filthy,' he stormed, 'you dirty inside! Never again you set foot in my house!' From his vantage point on the stairs, he worked himself into a rage which quite transfixed his watching pupils. Crowley was stigmatized as the sewer of creation was taken apart and trodden into the mire. Finally, he was banished in the style of East Lynne by a Gurdjieff in fine histrionic form. White faced and shaking, the Great Beast crept back to Paris with his tail between his legs."

Quelle: James Webb: "The Harmonious Circle"

Ohne Übersetzung... vielleicht lesen hier Kinder mit.

James Webb, der für das umfangreichste und letzte seiner Bücher, "The Harmonious Circle: The Lives and Work of G. I. Gurdjieff, P.D. Ouspensky, and Their Followers", acht Jahre recherchierte, hat sich im Jahr der Fertigstellung das Leben genommen. Wer die deutsche Ausgabe seiner ersten beiden Titel lesen möchte "Die Flucht vor der Vernunft: Politik, Kultur und Okkultismus im 19. Jahrhundert", "Das Zeitalter des Irrationalen: Politik, Kultur und Okkultismus im 20. Jahrhundert", wie üblich PM.

"Musik sagt mehr als tausend Worte" ist eine abgedroschene Redensart, hier trifft sie zu: "Gurdjieff and De Hartmann - Songs of Sayyids and Dervishes" https://www.youtube.com/watch?v=vLru2MWxmaM

Mein Hund, sonst eher Scheusal, lächelt sogar die Nachbarskatze an, sobald er dies hört.

Gruß
Ulrich

Motivation

nemo, Mittwoch, 08.08.2018, 10:23 vor 2060 Tagen @ Ulrich (1096 Aufrufe)

Hallo Ulrich,

schöne Geschichte. Kannte ich noch nicht. Von Gurdjieff ist bekannt, dass
er das Innere von Menschen erkennen konnte. Viele Menschen hatten in
seiner Gegenwart das Gefühl, vollkommen durchschaut zu werden.

Das Innere von Menschen zu sehen, beinhaltet eine gewisse Macht über
andere. Damit geht eine große Verantwortung einher, wie diese Macht
verwendet wird. Für Gurdjieff gab es keine schwarzen Magier, sondern
nur dilettantische Magier, die ihre Macht für kleine, eigensüchtige
Interessen missbrauchen.

Wenn so jemand zu ihm kam, um von seinem Wissen zu profitieren,
dann sagte er einfach, dass er nur ein Teppichhändler sei und keine
Ahnung von okkulten Künsten hatte. Das beendete jede weitere
Diskussion.

Er konnte unterscheiden, ob sich jemand irgendwelche Fähigkeiten
aneignen wollte oder wirklich an der Entwicklung seiner selbst
interessiert war. Die Motivation ist entscheidend. Der einfache
Mensch hat größere Chancen auf Selbsterkenntnis, als ein Mensch
mit vorgefassten Zielen und Vorstellungen. Diese Einfachheit
wird auch in seiner Musik vermittelt.

Gruß
nemo

Drucken RSS Thema