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Vom Krystoß und dem Stimmbruch (Freie Themen)

Fenrizwolf, Sonntag, 10.12.2017, 09:58 vor 2300 Tagen (1668 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Donnerstag, 16.08.2018, 11:40

Lieber Taurec,

mit seelischer Genugtuung habe ich Deine Demontage der Liebmenschenzucht römischer Genese im „Gelben Forum“ verfolgt.

Mich erstaunt seit dem Kreidezeitalter, also jener eigenen Zeit, in der man Kreide frißt, und Helium pupst, daß es andere gab, die sich hell begeistert, taub in der Dunkelheit erleuchtet wähnten.

Trotzdem überkam mich stets ein Gefühl der Schuld, wenn Kapellen aus Metall* dem „Sat-An“ huldigten, indem sie Hörner und Hufe von Ziegen vorzeigten.
Wid(d)erstand galt als bockig, zickig – unwillkommen im "Krystostüm".

Bei meiner eigenen Taufe muß ich zu betrunken vom Weihwasser gewesen sein, ansonsten fällt mir kein nachvollziehbarer Grund ein, warum ich nicht spontan den Suizid im Weihbecken gesucht habe.

Mehr als zwanzig Jahre währte dieser monotheistische Terror aus fernen wüsten Zeiten in meinem eigenen Leben, um Schmauchspuren von Minderwertigkeit und Autorität auf mich abzusondern.

Magisches, kreatives Denken ist jenen verboten, die Busfahrpläne lesen können, aber nicht verstehen wollen, weshalb ein Bus wohin fährt.

Mit der Mündigkeit vergeht die „Schuld“, aber es beginnt die Verantwortung.
Erst wer mündig schuldig ist, lädt “Schuld“.

Selbst Minderbemittelte fragen, warum der eine Hund dahin scheißt, wo mal ein Wolf geschissen hat.

Die gute Nachricht ist, daß wir alle sterben dürfen. Die schlechte ist, daß es mit Erkenntnis einhergeht. Einen Tod muß man schließlich sterben.

Ein Lob an alle Ungelenken Männer und zickigen Frauen!
Eingedenk der mißgestalteten Natur, war weder Weib noch Herr zum Beischlaf gemacht.

Alter Photographenwitz aus anal-ogen Zeiten: „Wir machen das Licht aus, und gucken, was passiert.“

Licht aus – gute Nacht
Fenrizwolf

• Heavy Metal = Satans eigene Musik

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Lauter, stummer Zweifel

Fenrizwolf, Sonntag, 10.12.2017, 10:24 vor 2300 Tagen @ Fenrizwolf (1637 Aufrufe)

Der stumme Gesang
im Rhythmus unserer Herzen
umwirbt die göttliche Präsenz

dazu schwingt ekstatisch
des Tanzbeins Ziegenhuf
in der Arena der Dekadenz

Umher sitzen in tosendem Schweigen
die Väter der Moral
bis zur Gesinnungslosigkeit besoffen
aus Justitias Pokal

doch stets sichtlich betroffen
über jenen schmalen Grad
zwischen Treue und Verrat

Herrschende Narren
in der Völker Ahnentempel
mit des Orakels Eloquenz

spielen Katz und Maus
oben auf dem Kartenhaus
der Menschlichen Existenz

So steigt auf leise Weise in frischer Kluft
das Siechtum leise aus der Gruft

gezogen von den Ketten
aus schwülen Kompromissen
stapelt sich das Aas
in untergrabenen Kellern der Gewissen

Übertönt, verhöhnt
der Zweifel

(Mai 2000)

Gedicht

Oberberger, Sonntag, 10.12.2017, 13:40 vor 2300 Tagen @ Fenrizwolf (1435 Aufrufe)

Hallo Fenrizwolf!

Ich bin sprachlos und gleichzeitig voll angethan!!!
Dickes Compliment meinerseits!

Aber wer liest heutzutage noch Gedichte?

Lieben Gruß und dennoch einen schönen zweiten Adventsonntag
aus dem schneesturmgepeitschten Oberbergischen.

Der Oberberger

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