Theorie zur Entstehung von Schauungen, Wahrträumen und Hellsichtigkeit (Übersinnliches & Paranormales allgemein)

Tom, Göttingen, Sonntag, 13.08.2017, 20:01 vor 2438 Tagen (2463 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Donnerstag, 16.08.2018, 12:06

Hallo Foristen!

Ich stelle im Folgenden eine Theorie auf zum Thema Entstehung und Wesen von Schauungen und möchte diese dem Forum zur Diskussion stellen:

Schauungen, Wahrträume und Hellsehen sind möglich, da unser Unterbewusstsein (oder Überbewusstsein) angeschlossen ist an der Quelle allen Seins. Es ist vernetzt mit allem Bewusstsein des Universums. Daher weiß es um die Gedanken und Pläne einzelner Menschen, einer Gruppe oder Nation oder der gesamten Menschheit. So ist es offenbar dem Unterbewusstsein möglich Künftiges auf verschiedene Weise zu zeigen, noch bevor es sich in der Realität manifestiert hat. Das Unter- oder Überbewusstsein sieht also die Pläne und Gedanken der Menschen, die zum Zeitpunkt der Schau aktuell sind, und kann sie daher als Warnung oder Inspiration mitteilen. Genauso "weiß" es um die künftigen Entwicklungen der Materie und der Elemente im Universum: die der Erde, der Sonne, des Mondes, der Gestirne und jeder anderen Art von Materie sowie Antimaterie, die vorhanden ist. Somit ist dieses Allbewusstsein in der Lage das Kommende schon vorher zu erkennen. Immer aber auf dem Stand dessen, was im Moment einer Schauung als erkennbar Künftiges gegenwärtig ist.

Ändern sich allerdings die Gedanken und Pläne der Menschen, einer Nation oder einem Teil der Menschheit, noch bevor sie realisiert worden sind, so ist eine bereits erfolgte Schauung in Teilen veraltet oder gar obsolet. Der freie Wille der Menschen ist also Teil dieser Entwicklung und ist in der Tat frei. Ändern Menschen ihre Pläne, denken sie über etwas Künftiges anders nach, ist dies augenblicklich auch im Allbewusstsein neu erkennbar.

Wäre diese Theorie belastbar (was natürlich wissenschaftlich nicht möglich ist), wäre es eine Erklärung dafür, warum sich manche Schauungen "ändern" bzw. ausbleiben. Auch, dass genaue Daten kaum gesehen werden können, da das Allbewusstsein diese in der Regel auch nicht kennt, erst wenn ein Entwicklungspunkt erreicht ist, der alle Voraussetzungen erfüllt. Ausnahmen wird es geben, die als feste Eckpunkte anzusehen wären, die in jedem Fall geschehen müssen, damit bestimmte Entwicklungen im Universum und in der Geschichte möglich sind (darin enthalten sind z. B. Evolutionsverläufe der Natur u.ä.). Ist in solchen Fällen das Handeln von Menschen notwendig, gibt es dafür offenbar eine der Entwicklung dienende Einschränkung der menschlichen Freiheit. Vielleicht liegt im letzten Punkt auch der Ansatz für die Möglichkeit trotz allem valide Voraussagen (z. B. Nostradamus, Feldpostbriefe) sehr lange im Voraus machen zu können.

Grüße, Tom

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"Pläne&Gedanken"

BBouvier @, Sonntag, 13.08.2017, 22:17 vor 2438 Tagen @ Tom (2305 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Sonntag, 13.08.2017, 22:31

<"Das Unter- oder Überbewusstsein sieht also die Pläne und Gedanken
der Menschen, die zum Zeitpunkt der Schau aktuell sind
...">

Hallo, Tom!

1.
Überaus häufig bewahrheiten sich doch völlig unwahrscheinliche
Dinge in Schauungen.
Platte Beispiele:
- meine "Küchenbrandschau"
- die "Straßenbahnschau" meines Sohnes

Am Vortage bestanden dazu weder "Pläne" noch "Gedanken".
Da war rein gar nichts "aktuell".

2.
Welche "Pläne und Gedanken", sollten wohl zum Zeitpunkt der Aussage
des Nostradamus (1557) => hinsichtlich des Unterganges der Sowjetunion
nach 73 Jahren und 7 Monaten (Juni 1991) seinerzeit bestanden haben?

3.
Hinsichtlich Katastrophen kann es per se
weder "Pläne" noch "Gedanken" geben.

Taurec dazu:
https://schauungen.de/forum/index.php?id=24048

Meine "Idee":
https://schauungen.de/forum/index.php?id=33776

Beste Grüße!
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

Beispiel Straßenbahnschau

Tom, Göttingen, Montag, 14.08.2017, 09:58 vor 2437 Tagen @ BBouvier (2190 Aufrufe)
bearbeitet von Tom, Montag, 14.08.2017, 10:18

Hallo BB!

Zu 1. möchte ich der Theorie folgend die Straßenbahnschau aufgreifen, da sie mir am geläufigsten ist:

Es gab doch sicher Gedanken dazu, dass Dein Sohn am nächsten Tag mit der Straßenbahn fahren wollte. Bei den jugendlichen Tätern kann es ebenfalls die Gedanken gegeben haben, dass sie zur Straßenbahn wollten, dass sie ein Messer einstecken werden, oder es sowieso immer bei sich trugen, gewaltbereit sind, gerne Ärger machen usw. Vielleicht wohnten sie in der Nähe der Station, oder sind aus einem anderen Grund häufiger dort. Ergo wäre es einem Allbewusstsein möglich, ein Zusammentreffen zu konstruieren, mit einem (nur einem von mehreren möglichen!) wahrscheinlichen Ausgang. Ähnlich wie wir im Realen eine brenzlige Situation auf uns zukommen sehen, die aber durch unsere Reaktion verschiedentlich ausgehen kann. So ist einem Allbewusstsein - das außerdem über viel mehr Informationen verfügen würde - eine Konstruktion in Form einer Warnung möglich. Durch die geschaute Warnung an Deinen Sohn ging es dann glimpflich für ihn aus.

Sicher ist die aufgestellete Theorie noch lückenhaft (vielleicht auch wirklich nicht haltbar). Es werden noch andere, bisher nicht berücksichtigte Punkte eine Rolle spielen. Aber ich halte mittlerweile unsere bislang hier im Forum geltende Ansicht für fragwürdig, dass eine valide Schau nur dann erfolgen kann, wenn alles im Vorfeld schon unabänderbar ist, und der freie Wille (oder die Gestaltungsmöglichkeit) völlig ausgeschaltet sein soll. Valide ist eine Schau auch dann, wenn Teile des Geschehens anders ausgehen, also durch unser freies Handeln änderbar sind. Hinweisen muss ich hier natürlich auf bestimmte Eckpunkte, die für den Verlauf der Geschichte oder der Entwicklung des Universums unabdingbar sind. Vielleicht ist hier die Vorausschau eines Nostradamus anzusiedeln.
=》 Freier Wille hat Vorrang
=》 Ausnahme: Unabdingbares für die Gesamtentwicklung von Materie (u.a. auch Umweltkatastrophen) und Geschichte

Grüße, Tom

P.S.: Mir fehlt gerade etwas die Zeit, um alle Punkte noch ausführlicher aufzugreifen.

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Bremsversuche&Co.

BBouvier @, Montag, 14.08.2017, 11:19 vor 2437 Tagen @ Tom (2168 Aufrufe)

Hallo, Tom!

Deine Überlegungen entbehren duchaus nicht
eines gewissen Reizes - zugegeben:
=>
<"Es gab doch sicher Gedanken dazu, dass Dein Sohn
am nächsten Tag mit der Straßenbahn fahren wollte.
Bei den jugendlichen Tätern kann es ebenfalls
die Gedanken gegeben haben, dass sie zur Straßenbahn wollten,
dass sie ein Messer einstecken werden,
oder es sowieso immer bei sich trugen, gewaltbereit sind,
gerne Ärger machen usw..... Ergo wäre es einem Allbewusstsein
möglich, ein Zusammentreffen zu konstruieren
.">

Jedoch lassen sich wohl solche "Zusammenhänge"
nur mit einiger Mühe konstruieren - und auch nicht besonders häufig.

In diesem Fall:
=>
https://schauungen.de/forum/index.php?id=30512
... gelingt es überhaupt nicht, weil doch die fragliche Situation
überhaupt erst deswegen eingetreten ist, da ich mich aufgrund
der vorherigen Bremsversuche dort ein wenig später
befand als "eigentlich":
Ohne meine vorherigen Bremsübungen wäre ich glatt 200 Meter
weiter gewesen und doch gar nicht in die Situation gekommen!

<"Aber ich halte mittlerweile unsere bislang hier
im Forum geltende Ansicht für fragwürdig, dass eine valide Schau
nur dann erfolgen kann, wenn alles im Vorfeld schon unabänderbar ist,
und der freie Wille (oder die Gestaltungsmöglichkeit)
völlig ausgeschaltet sein soll
.">

Taurec grundsätzlich dazu:
https://schauungen.de/forum/index.php?id=30510

Beste Grüße!
BB

--
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Zu Bremsversuchen "gedrängt"

Tom, Göttingen, Sonntag, 20.08.2017, 18:24 vor 2431 Tagen @ BBouvier (1988 Aufrufe)
bearbeitet von Tom, Sonntag, 20.08.2017, 18:49

Neulich fahre ich die letzten Kilometer auf dem Wege
in meine oberbayerische Kleinstadt, als es mich unvermittelt massiv drängt,
auszuprobieren, wie lange es wohl dauert - wie das wohl geht? -
wenn ich gezwungen bin, überraschend eine Vollbremsung hinzulegen.

Hinter mir ist alles frei - also haue ich mal voll in die Eisen.
Beschleunige wieder - es drängt noch immer - also gleich noch einmal!
Dann noch 2-3mal (ein wenig weniger rabiat), denn hinter mir
entwickelt sich ein kurzer Stau - und rolle in den Außenbezirk.

Da schießt urplötzlich von links ein grüner Mazda aus einer
Hofeinfahrt quer über die Straße, senkrecht auf meine Spur!
Da ich den rechten Fuß fast immer noch über dem Bremspedal hatte,
(keine Schrecksekunde) konnnte ich den Unfall (sonst wohl Totalschaden)
verhindern ... Abstand beider Autos keine Handbreit beim Halt!

Weswegen ich das berichte:
Ohne meine vorherigen Bremsübungen wäre ich glatt 200 Meter
weiter gewesen und doch gar nicht in die Situation gekommen! [...]

Hallo BB,

entschuldige zunächst die späte Antwort auf Deinen Beitrag, eher gelang es nicht.

Warum sollte Deine Bremsversuchs-Situation nicht mit der Theorie erklärbar sein?

Du solltest mit dem grünen Mazda nie zusammenstoßen. Da Du dich aber dazu entschieden hattest zu jenem Zeitpunkt in deine oberbayrische Kleinstadt zu fahren, wurde Dir die von Dir vielleicht schon gehegte Idee der Bremsversuche genau passend in Dein Tagesbewusstsein befördert. Es drängte Dich doch etwas dies zu tun. Und damit hat das "Allbewusstsein" (dieser Begriff kann auch durch Gottes-, Universalbewusstsein, Universum, Alles-was-ist oder ... ersetzt werden) dafür gesorgt, dass es zu keinem Zusammenstoß kam, da dieses "Bewusstsein" auch die Handlung des Mazda-Fahrers interpretieren konnte. Dies sind doch Alltagssituationen, die täglich millionenfach stattfinden. Wir Menschen planen, gestalten und leben unseren Alltag - ich stelle jetzt die Behauptung auf: "in freiem Willen"! - und das "Universalbewusstsein" sorgt dafür, dass die Dinge so verlaufen, dass uns nur das widerfährt, was uns widerfahren soll. Oder anders formuliert, dass wir das im Leben erfahren, was wir uns zu erfahren vorgenommen haben. Wäre also der Unfall vorgesehen gewesen, hätte Dich in jenem Moment nichts zu den Bremsversuchen gedrängt.

Ich weiß, die Theorie ist unvollkommen, dass ein "Universalbewusstsein" existiert, auf das mindestens jedes jenseitige Wesen zugreifen kann, vielleicht sogar ein uns unbewusster Teil unseres persönlichen Bewusstseins (Unterbewusstsein). Mir geht es hierbei nicht um irgendeine religiöse Sicht (weder die alter Religionen, noch um "New-Age"- oder Esoteriktheorien), sondern schlicht um die Betrachtung der Möglichkeit, ob es ein solches "Universalbewusstsein" im Universum geben könnte, dass die Summe aller Informationen von Geist und Materie jederzeit bereithält. Wenn wir uns mit Schauungen beschäftigen, können wir ein Jenseits - eine nicht diesseitige Wirklichkeit - nicht aus religiösem Diskussionsverbot beiseite lassen.

Es ist uns im Forum nicht neu, dass von dieser jenseitigen Wirklichkeit viele Menschen mit Nahtoderfahrungen berichten. Und viele haben ihr persönliches Bewusstsein als ewig erfahren. Einige gar mit der Möglichkeit alles Wissen, das es im Universum gibt, abrufen zu können.

Pim van Lommel, ein niederländischer Kardiologe, hat schon vor Jahrzehnten damit begonnen, die Berichte seiner Patienten, die eine solche Nahtoderfahrung gemacht haben, systematisch zu dokumentieren. In seinem Standardwerk "Endloses Bewusstsein" beschreibt er unter anderem Versuche mit weißen Blutkörperchen, bei denen zeitgleich Reaktionen messbar waren, als der Versuchsperson, der die Blutkörperchen gehörten, in einem einige Kilomenter weit entfernten anderen Labor erregbare Bilder gezeigt wurden. Offenbar gibt es trotz dieser Trennung eine Resonanz, bzw. ein untrennbares Bewusstsein unserer Körperzellen.

Hier sehe ich den Ansatz für ein "Universalbewusstsein", das mindestens jenseitige Wesenheiten immer aktuell abrufen können. Und dadurch auch einigen von uns Schauungen ermöglicht werden - aus welcher Intention auch immer.

Grüße, Tom

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Die Wahl haben

Taurec ⌂, München, Montag, 14.08.2017, 12:19 vor 2437 Tagen @ Tom (2204 Aufrufe)

Hallo!

Aber ich halte mittlerweile unsere bislang hier im Forum geltende Ansicht für fragwürdig, dass eine valide Schau nur dann erfolgen kann, wenn alles im Vorfeld schon unabänderbar ist, und der freie Wille (oder die Gestaltungsmöglichkeit) völlig ausgeschaltet sein soll.

Beides sollte richtig sein:
1. Die Welt ist aus unserer Sicht frei, weil die Zukunft noch nicht da ist.
2. Die Welt ist determiniert, weil ihr ein einheitlicher Schöpfungsgedanke zugrunde liegt.

An der Unmöglichkeit, beide Ansätze gedanklich zu vereinen, scheitern Menschen regelmäßig, weswegen sie dazu neigen, entweder den einen oder den anderen Satz für richtig zu halten, das Gegenteil aber zu verwerfen, um subjektive Gewißheit und Sicherheit zu erlangen. Letztlich kommen wir hierin aber an die Grenze unserer Erkenntnisfähigkeit, wo der begrenzte Verstand kapitulieren muß.

In dem Matrixfilmen gibt es eine denkwürdige Stelle mit dem "Orakel":
Neo: "Aber wenn Sie es bereits schon wissen, wie kann ich dann noch wählen?"
Orakel: "Weil du nicht hergekommen bist, um die Wahl zu haben. Du hast schon gewählt. Du bist hier, um zu verstehen, warum du dich so entschieden hast. Ich hatte gedacht, das hättest du schon längst kapiert."

=> :irre:

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

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Pläne und Bewußtsein

Taurec ⌂, München, Montag, 14.08.2017, 12:08 vor 2437 Tagen @ Tom (2383 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Montag, 18.09.2017, 08:56

Hallo!

Schauungen, Wahrträume und Hellsehen sind möglich, da unser Unterbewusstsein (oder Überbewusstsein) angeschlossen ist an der Quelle allen Seins. Es ist vernetzt mit allem Bewusstsein des Universums. Daher weiß es um die Gedanken und Pläne einzelner Menschen, einer Gruppe oder Nation oder der gesamten Menschheit. So ist es offenbar dem Unterbewusstsein möglich Künftiges auf verschiedene Weise zu zeigen, noch bevor es sich in der Realität manifestiert hat. Das Unter- oder Überbewusstsein sieht also die Pläne und Gedanken der Menschen, die zum Zeitpunkt der Schau aktuell sind, und kann sie daher als Warnung oder Inspiration mitteilen. Genauso "weiß" es um die künftigen Entwicklungen der Materie und der Elemente im Universum: die der Erde, der Sonne, des Mondes, der Gestirne und jeder anderen Art von Materie sowie Antimaterie, die vorhanden ist. Somit ist dieses Allbewusstsein in der Lage das Kommende schon vorher zu erkennen. Immer aber auf dem Stand dessen, was im Moment einer Schauung als erkennbar Künftiges gegenwärtig ist.

Ändern sich allerdings die Gedanken und Pläne der Menschen, einer Nation oder einem Teil der Menschheit, noch bevor sie realisiert worden sind, so ist eine bereits erfolgte Schauung in Teilen veraltet oder gar obsolet. Der freie Wille der Menschen ist also Teil dieser Entwicklung und ist in der Tat frei. Ändern Menschen ihre Pläne, denken sie über etwas Künftiges anders nach, ist dies augenblicklich auch im Allbewusstsein neu erkennbar.

Die Theorie führt im Grunde auf eine quasi religiöse Grundannahme zurück, die für den Menschen unserer zivilisierten Spätzeit typisch ist. Schon die individualistische (das Selbst voranstellende) Grundhaltung, die ihr zugrunde liegt, ist für andere Kulturkreise nicht haltbar.
Nachdem sich der faustische Mensch der Moderne selbst an Stelle Gottes gesetzt hat (den er "getötet" hat), macht er gedanklich alles Sein von seinen eigenen Gedanken, seinem eigenen Willen abhängig. Daraus entspringt der für unsere Gesellschaft typische Planbarkeitswahn und die (meines Erachtens irrige) Annahme, die Zukunft wäre überhaupt eine Folge unserer Gedanken und Handlungen. Da wir nichts außer uns selbst anerkennen können, ist diese Annahme ebenso zwangsläufig, wie sie falsch ist. Im Wesentlichen folgt der Lauf der Welt aber Gesetzmäßigkeiten, die weit über uns stehen.

Der Wille mag uns zwar frei erscheinen. Schon die Folgen einer getroffenen Entscheidung, mag man sie auch noch so mühevoll zu antizipieren versuchen, entziehen sich unserem Einfluß vollständig. Moltke: "Kein Plan übersteht den ersten Feindkontakt."
Die Gewalten sind uns überlegen. Wie das Schicksal auf unsere Entscheidungen reagiert, liegt außerhalb unserer Macht. Ich gehe davon aus, daß (bestenfalls) kleine Variationen möglich sind, Umwege, die aber stets zu einem großen Gesamtbild führen, das tatsächlich feststeht. (<= Was aber möglicherweise nur ein Zugeständnis an unser unausrottbares Selbstbild ist, das auf ein Minimum Gestaltungsfreiheit beharrt, um das Trugbild unserer Größe zu wahren.)

Ich neige zu der Ansicht, daß die Schöpfung auf allen Ebenen einheitlich beschaffen ist und es keine Brüche in der Art und Weise gibt, wie die Welt sich selbst hervorbringt. Wenn wir selbst mit unser begrenzten Auffassungsgabe große Ordnungsvorgänge im Universum feststellen können, Naturgesetzmäßigkeiten, die stets auf die selbe Art z. B. höhere Lebewesen hervorbringen, die ihrerseits der Natur völlig unterworfen sind, besteht kein Grund zu der Annahme, daß der Mensch hierbei eine Ausnahme ist. Allenfalls ist der Grad der Komplexität unseres Daseins höher, wobei wir aus unserer Innenperspektive die Grenzen unserer eigenen Natur und wie sie den höheren Schöpfungsgesetzen unterworfen ist, weniger scharf oder gar nicht wahrnehmen. In diesem Sinne ist es durchaus denkbar, daß der sogenannte "freie Wille" eine Illusion ist, die wir für unser Funktionieren im größeren Ganzen benötigen, die Gedanken und Handlungen aus Sicht einer unser Vermögen übersteigenden Warte aber bereits feststehen und wir "geführt" sind. Auf dieser Ebene kann man die Herkunft des Schauungswissens vermuten.
Dem liegt die Annahme zugrunde, daß die Schöpfung mitnichten "frei" und "offen" ist, sondern von Anfang an einen Zweck verfolgt, bzw. einem bestimmten Zustand zustrebt. Daraus folgt, daß nichts geschieht, das nicht bezweckt wäre, daß auch unsere Entscheidungen voll den einer höheren Vorsehung unterworfenen Bahnen folgen.

Eine andere Möglichkeit wäre, daß Schauungen nicht die echte Zukunft zeigen, sondern mehr oder minder vielschichtige Projektionen, welche die jeweils herrschende Form des geistigen Hintergrundrauschens der Menschen wiedergeben. Ein Nichteintreffen würde nicht die Schlußfolgerung fordern, daß sich die Zukunft selbst geändert hätte.

Wäre diese Theorie belastbar (was natürlich wissenschaftlich nicht möglich ist), wäre es eine Erklärung dafür, warum sich manche Schauungen "ändern" bzw. ausbleiben.

Das Problem liegt darin, daß im Vorhinein nicht zweifelsfrei festgestellt werden kann, was überhaupt eine "echte Schau" ist. Daher fällt die Schauungsdefinition auf die Feststellung zurück, daß eine Schau sei, was eintrifft. Trifft etwas nicht ein, war es dementsprechend von Anfang an keine Zukunftsschau, sondern etwas anderes. <= Eine unbefriedigende Definition.

Es läßt sich nach Nichteintreffen (schon das definitive Nichtgeschehen zu bestimmen, ist eine verzwickte Angelegenheit) nicht feststellen, ob eine vermeintliche/scheinbare Schau nicht eingetroffen ist, weil die Zukunft geändert worden oder weil sie von Vornherein nur Abbild irrealer, subjektiver Projektionen des Schauenden gewesen wäre.
Daher ist die Idee, daß Schauungen sich "ändern" oder ausbleiben könnten, eine weltanschauliche Wunschvorstellung, die man auf das Phänomen projiziert.

Auch, dass genaue Daten kaum gesehen werden können, da das Allbewusstsein diese in der Regel auch nicht kennt, erst wenn ein Entwicklungspunkt erreicht ist, der alle Voraussetzungen erfüllt. Ausnahmen wird es geben, die als feste Eckpunkte anzusehen wären, die in jedem Fall geschehen müssen, damit bestimmte Entwicklungen im Universum und in der Geschichte möglich sind (darin enthalten sind z. B. Evolutionsverläufe der Natur u.ä.). Ist in solchen Fällen das Handeln von Menschen notwendig, gibt es dafür offenbar eine der Entwicklung dienende Einschränkung der menschlichen Freiheit. Vielleicht liegt im letzten Punkt auch der Ansatz für die Möglichkeit trotz allem valide Voraussagen (z. B. Nostradamus, Feldpostbriefe) sehr lange im Voraus machen zu können.

Was ist "Allbewußtsein"? Meines Erachtens unterstellt der Mensch dem Universum durch solche Begriffe eine Beschaffenheit, die seinem eigenen begrenzten Innenleben entspricht. Sich unter Bewußtsein etwas anderes vorzustellen, als was man von sich selbst als Bewußtsein empfindet, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Das Bewußtsein definiert sich ja im Wesentlichen durch eine Abgrenzung, die man als Säugling durch Erfahrung trifft. Die Welt ist in diesem Sinne die Restmenge dessen, was nicht als im eigenen Bewußtsein liegend erfahren wird. Vom Universum ein "Allbewußtsein" anzunehmen, setzt voraus, daß es außerhalb des Universums etwas gäbe, was nicht zum Universum gehörte. Das widerspräche allerdings schon der Begriffsbedeutung "Universum" oder "All". Ohne eine solche Abgrenzungsmöglichkeit, ist dem Universum allerdings kein Bewußtsein zu unterstellen, sondern vielmehr ein ("pflanzenhaftes") Unbewußtsein. Allerdings bedeutet das nicht, daß es sich nicht gesetzmäßig entwickeln würde. Das Unbewußte/Pflanzenhafte fordert vielmehr eine intrinsische Gesetzmäßigkeit, nach der es sich entwickelt.

Die Unterstellung eines Bewußtseins fordert darüber hinaus einen eigenen, eben "freien" Willen. In diesem Sinne wäre "Allbewußtsein" ebenfalls eine Vermenschlichung des Universums, die im Grunde nicht von der Schaffung eines personifizierten Gottes wie im Alten Testament verschieden wäre.

Nicht zuletzt schmeichelt "Bewußtsein" dem eigenen Ego, weswegen in New-Age-Lehren stets die Anhebung unseres Bewußtseins in die fünfte Dimension oder eine Bewußtseinserweiterung des Menschen etc. postuliert wird. Letztlich eine völlige Hohlnummer, die man zur Selbstvergöttlichung mit seinen eigenen Wünschen anfüllen kann, ohne daß darin Erkenntnis wäre. ;-)

Ich fände es besser, wenn man statt "Bewußtsein" einen anderen Begriff für die uns übersteigenden Sphären des Alls prägen würde. Daß alles mit allem vernetzt wäre, ohne daß Einzelwesen sich darin vollständig verlieren würden, ist wohl eine valide Grundannahme.
Ohne "Bewußtsein" fällt allerdings jeglicher Steuerungsanspruch, der nötig wäre, um dem Universum eine andere Richtung zu geben, als es wegen seiner in sich selbst liegenden Gesetzmäßigkeiten innehat. Vielmehr ist anzunehmen, daß die Einzelbestandteile des Ganzen per (scheinbar) freier Entscheidung sich genau so verhalten, wie es zur Hervorbringung des Ganzen notwendig ist, daß also nicht das Ganze von den Einzelentscheidungen, sondern die Entscheidungen vom vorgesehenen Ganzen abhängen.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

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Pläne und Bewusstsein

Selly, Montag, 14.08.2017, 21:59 vor 2437 Tagen @ Taurec (2067 Aufrufe)

Hallo Taurec,

beobachte mal (und wenn nur spielerisch) wie Du selbst gestaltest. Du wirst verblüfft sein darüber, wie Du selbst gestalten und formen kannst - oder wie auch immer man das ausdrücken möchte.
Dann die unendliche Liste verpasster Gelegenheiten - was traurig ist. ;-)

Grüße
Helga

Schwurbelige Allbewusstseinsstreifungen

rauhnacht, Dienstag, 15.08.2017, 20:53 vor 2436 Tagen @ Taurec (2094 Aufrufe)

Hallo Taurec,

„Allbewusstsein“;- was für ein Thema.
Grade so am Rande meiner Verständnisfähigkeit sortier ich mal um Worte ringend ( sicher oft fehlerhaft!) „Erlebnisse“, bzw. Erinnerungen:

Das „normale“ Bewusstsein ist, wie Du sagst, nur darum bewusst, weil es in Trennungserkennen abgegrenzt ist: Dies bin ich und alles andere bin ich nicht. Diesem „Ich“ ordnet man im allgemeinen das eigene Bewusstsein zu. Dennoch ist das niemals objektiv, sondern immer subjektiv. Ich nehme mich als Subjekt wahr und niemals von außen objektiv, gar mikroskopisch oder umfassend erkennend. Alles andere betrachte ich im allgemeinen durch meine stets!!! subjektive Brille, samt blinder Flecken.

Dann gibt es die Empathie als ein „Sich einfühlen“. Damit mein ich jetzt nicht nur die aus Erfahrungswerten und Mitfühlen entstehende Empathie, sondern blitzt haften Hauch der Erlebniswelt von etwas anderem. Das kann z.B. ein Tier, Baum oder Mensch sein. Fühlt sich eigenartig an, ich glaube aber, dass dies recht häufig geschieht und nur bei ach, je hoher Wahrnehmungsfähigkeit und deutlichem Erkennen des eigenen Bewusstseins überhaupt als „fremd“ erkannt wird. Ansonsten verbleibt es eher schwammig und ist eher dieses „Gefühl“, Ahnung. Und wird somit dem eigenen!!! Bewusstseins als die allseits beliebte und verschrieene „Eso - erweiterungsschiene“ zugeordnet. Solch Empathie verorte ich nur bei lebendigen ( Feuer und Wassereimer gehören da nicht dazu) und präkognitiv ist das auch nicht, sondern Jetzt – Zeitwahrnehmung.

Erlebnisse des SEINS als etwas anderes werden häufig in Meditationsgeschehen erlebt. Ich bin da so rein geplumpst vor langer Zeit ohne Überei, in Konzentration war ich aber immer schon gut.
Gedankenplapperei einstellen und Zugang fokussieren. (Nie, wirklich niemals darf man dies zu einem Menschen tun, das ist nämlich Besetzung und nichts bleibt trotz Dummheit ohne Wirkung)
Die Art von Bewusstheit und Körperhaftigkeit von Baum oder Tier ( auch schon Vorsicht) sind krasse Erlebniswelten und erst in der Erinnerung als so vehement anders deutlichst. Während dessen freut man sich über sinnliche Erfahrungen der höchst eigenartig empfundener Sonnenstrahlung, dem perlenden, pulsierenden Wasser, Schatten, Bodenverwurzelung oder mal im Traum als Tiger einen Hügel hinab springend dieser Muskelkraft, Körperbeherrschung und vor allem dem Schwanz als genialer Gleichgewichtsstabilisator. Da kann man im Nachhinein fast neidisch werden.

Und dann gibt es die Auflösung in Alles. Das allererste Mal vor längerem erlebte ich so etwas auf harmonischen Spaziergang mit damals Hund in weiten und menschenleeren Feldern. Einem Impuls folgend in Wohlfühlmodus und sehr ausgeglichen und harmonisch ÖFFNETE ich mich einfach. Was eigentlich eher zu Anfang bedeutet das eigene Bewusstsein aus zu dehnen: Zur Erde, zum Himmel, da noch sehr zentriert in mir. Dann streift man bewusstlich die wirkliche Unzahl von Eindrücken, den einzelnen Grashalm, den nächsten Grashalm , die Wurzeln, die nächsten Wurzeln, die Beschaffenheit der Erdkrümchen, des Wassers dort, der Tiefe weiter unten, der Luft, die irgendwie blasig ist und genauso besonders und keineswegs einfach nur flächig, räumlich in Gleichmaß vorhanden. Alles leuchtet und ist voller Farbe, der Himmel wird unten und strömt durch einen hindurch in die Erde. ------------

Und dann, ist man eigentlich nicht mehr da.

Die Vielzahl der Verwobenheit hebt die eigene subjektive Bewusstheit auf.

Nach Abbruch dessen erinnere ich mich, kann allerdings nur kümmerlich in Worte fassen.
In dieser Zeit damals hatte ich das dann manchmal, immer bewusst eröffnet und dann im Fluss fortttragend.
Zweimal hab ich diesen Zustand bewusst, um meine Angst heraus zu fordern und meine Stärke zu erproben, dann betreten in der Begegnung mit Menschen. Einmal im Supermarkt und einmal in der Arbeit. Die massiven Reaktionen der Menschen machten mir derart Angst und waren so massiv deutlich, das jegliches Geschwätz meines furchtsamen Inneren zu alles nur Phantasie und Esoquatsch kümmerlich in sich zusammen fiel und ich mich solches derzeit nur noch in Rauhnachtmomenten trau.

Welches Wendemomente sind. Man lese z. B. Das Erlebnis zum Unfall meines Sohnes. Da war das so.
Und letztendlich geht es es da darum, das eben NICHT einfach das passiert, was determiniert aus Ursachen und Wirkung erfolgt, sondern das der fraktale Ausfallschritt hie und da gegeben ist, alles, alles innerhalb Gesetzmäßigkeiten zur Offenbarung dessen, worum es eben geht.

Freundliche Grüße
Rauhnacht

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