Gedanken zur aktuellen Lage + Traum (Schauungen & Prophezeiungen)

Leserzuschrift @, Freitag, 30.06.2017, 12:35 vor 2486 Tagen (3433 Aufrufe)

Hallo Taurec,

vor Jahren hatte ich einen Traum. Dieser kam zweimal, einmal vor mehr als 30 Jahren und später ca. 1998 nochmal. Vergessen hatte ich ihn nie, er war immer präsent.
Es war später Sommer, die Blätter waren noch grün, da fing ein starker Sturm an von Osten, der hat alles am Bodenseeufer (Nordufer, Singen - Konstanz - oberes Umland bis Bregenz) weggeweht. Bäume, Blätter, Zelte (es gibt viele Zeltplätze hier) aber die Häuser standen noch. Es gab nur einen ungeheuren Wind, graue Wolken, und ich stand am Fenster und wußte, ich kann nicht rausgehen.
Ich denke, das heißt, daß der größte "Sturm" an uns hier vorbeigehen wird, aber immer noch viel geschehen wird. Ich habe meinen Sohn nicht bei mir gesehen. Er lebt in Erlangen bei Nürnberg.

Eben habe ich in der Welt.de von der immer größer werdenden Flüchtlingsschwemme in Italien gelesen. Die Italiener sind überfordert und extrem verärgert. Irlmaier sagte, daß viele Priester umgebracht werden, ein Religionskrieg. Im Hinblick auf die vielen Muslime kann ich mir das jetzt vorstellen. Weiter sagte er "Am Rhein sehe ich einen Halbmond, der alles verschlingen will. Die Hörner der Sichel wollen sich schließen. Was das bedeutet, weiß ich nicht."
Erdogan hat heute eine Abfuhr von A. Merkel bekommen und darf bei uns keine Rede halten. Da ist der Halbmond. Im Balkan nimmt der Islam immer mehr Raum ein, es brodelt. Dort hat es heute einen politischen Crash gegeben: "Welt.de" von heute: "Das internationale Schiedsgericht in Den Haag hat Slowenien den größten Teil der Piran-Bucht zugesprochen, aber Kroatien akzeptiert das Urteil nicht. Nun spitzt sich der Konflikt zu."

Kann man denken, was man mag...

Viele Grüße
Guitarl

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Einordnung

Harald Kiri, Freitag, 30.06.2017, 13:20 vor 2486 Tagen @ Leserzuschrift (2682 Aufrufe)

Hallo Guitarl,

danke, dass Du uns Deinen Traum mitgeteilt hast.

Kannst Du uns mitteilen, wie Dein Zustand (Wissen, Gefühl, etc.) während des Traums war?

Du schreibst:

Ich denke, das heißt, daß der größte "Sturm" an uns hier vorbeigehen wird, aber immer noch viel geschehen wird.

Wie kommst Du zu dem Schluss? Weil Du drinnen bist und der Sturm draußen?

Ich würde eher interpretieren, dass wir den vollen Sturm abbekommen, aber ins schützen können. Die ungeschützten Behausungen (Zelte) sind dem vollen Sturm ausgeliefert.

Siehst Du den Traum aktuell politisch oder im Zusammenhang mit dem Weltenwendegeschehen?

Viele Grüße
Harald

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nur Irlmaiers Plagiate wieder mal ...

BBouvier @, Freitag, 30.06.2017, 15:18 vor 2486 Tagen @ Leserzuschrift (2656 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Freitag, 30.06.2017, 15:30

Danke sehr, Guitarl!!

Dazu jedoch
<"Irlmaier sagte, daß viele Priester umgebracht werden,
ein Religionskrieg
.">

... muß man sich klarmachen, daß Irlmaier mit seinen "Prophezeiungen"
fast durchgängig nur ihm bekannte andere "Prophezeiungen" repetiert,
wobei es sich bei denen wiederum fast ausschließlich nur um Fälschungen
und reine Hirngespinste handelt.
Nach den Schrecken der frz. Rev. von 1789 und der dortigen
blutigen Priester- und Kirchenverfolgung, ist die dortige
Prophezeiungszene geradezu geflutet mit "Prophezeiungen",
antiklerikale und antibürgerliche Revolutionäre würden
unter Mönchen und Nonnen erneut ein Blutbad veranstalten ...
die Bischöfe würden ermordet, deren Blut flösse wie Bäche
auf den Gassen ... etc.
Dann jedoch tauche ein frommer katholischer König auf, der zuvor
völlig unerkannt in Paris gewohnt hätte.
Dieser beende die Revolution, er würde in Rom vom Papst gekrönt,
selbst der russische Zar würde nun zum Katholizismus konvertieren
und sich dem Papst unterwerfen.
(Anklänge an christliche Endzeitvorstellungen
sind sicherlich nicht zufällig.)
Und sodann bräche eine glückselige Ära des Friedens an.

<"Weiter sagte er (BB: Irlmaier):
"Am Rhein sehe ich einen Halbmond, der alles verschlingen will.
Die Hörner der Sichel wollen sich schließen.
Was das bedeutet, weiß ich nicht.
>"

Hier Irlmaiers Vorlage -
der heiligen "Odilie" (Elsaß) angedichtet,
die vor fast eineinhalbtausend Jahren lebte:
"... die Ära des Friedens...wird gekommen sein,
wenn die beiden Hörner des Mondes...vereinigt (sein) werden
."

Irlmaier dazu bezeichnend:
"Was das bedeutet, weiß ich nicht." :ahnungslos:

Ganz logisch: Wie wohl auch? :-D
Denn er hatte das ja nur gelesen und dazu gar keine Schau.

Hier mal exemplarisch einige Beispiele der Irlmaierlagiate:
=>
https://schauungen.de/forum/index.php?id=35877

Ein Mann erzäht, was er irgendwo mal gelesen hat.
=>
[image]

Grüße,
BB

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- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

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Zur Prophezeiung der heiligen Odilia (auch Ottilia)

BBouvier @, Freitag, 30.06.2017, 16:29 vor 2486 Tagen @ BBouvier (3055 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Freitag, 30.06.2017, 16:49

Dabei handelt es sich m.E. um eine Fälschung aus der Nachkriegszeit.
Die Prophezeiung stammt angeblich von der Äbtissin Ottilia (gest. gegen 720),
die bei Augen- und Ohrenkrankheiten hilft.
Der Text hat allein Hitler und den 2. Weltkrieg zum Inhalt
und ist in modernem Hochdeusch verfaßt.
=>
- Deutschland wird die kriegerischste Nation genannt
- der oberste Krieger dort will die Welt erobern und wird als Antichrist bezeichnet
- er stammt on der Donau
- ein schrecklicher Krieg folgt
- Fahrzeuge fliegen am Himmel und werfen Feuer auf die Städte
- die ersten zweieinhalb Jahre Krieg ist die Periode der Siege
- der deutsche Führer meint, alles diktieren zu können
- die zweite Periode des Krieges dauert genau so lange
und ist von Entkräftung gekennzeichnet
- wenn dann um Rom gekämpft wird, werden die Seinen den Chef steinigen wollen
- es folgt die kurze Phase der Invasion, Deutschland
wird von allen Seiten besetzt, die deutschen Armeen werden dezimiert
- Rom wird wegen der Frommen nicht in Mitleidenschaft gezogen
- das Szepter fällt aus der Hand des deutschen Chefs und Alle freuen sich
- Unheil Jenen, die diesen Antichristen verehren
- Friede-Freude-Eierkuchen ... die Hörner des Mondes vereinen sich,
die Sonne erstrahlt in hellem Glanze

Pater Renner schreibt 1953 dazu, diese Prophezeiung sei "im Volke" bekannt.
Also wohl auch dem üblen Fälschergespann Irlmaier/Adlmaier.
https://schauungen.de/forum/index.php?id=35219
https://schauungen.de/forum/index.php?id=35263

Gruß,
BB

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(Pseudo-) Odilien-Prophetie von 1916

randomizer, Freitag, 30.06.2017, 18:29 vor 2486 Tagen @ BBouvier (2926 Aufrufe)

Hallo BB!

Dabei handelt es sich m.E. um eine Fälschung aus der Nachkriegszeit.

Ausgeschlossen, der Text stammt zweifellos von 1916!

Die Prophezeiung stammt angeblich von der Äbtissin Ottilia (gest. gegen 720),
die bei Augen- und Ohrenkrankheiten hilft.
Der Text hat allein Hitler und den 2. Weltkrieg zum Inhalt
und ist in modernem Hochdeusch verfaßt.

Eine deutsche Übersetzung (marginal frisiert) verbreitete Louis Emrich ab 1938, der Originalwortlaut ist aber nicht "in modernem Hochdeutsch" formuliert, sondern in Französisch bzw. Neulatein. Die Hintergründe hatte ich hier vor zwei Jahren etwas beleuchtet:

Pater Renner schreibt 1953 dazu, diese Prophezeiung sei "im Volke" bekannt.
Also wohl auch dem üblen Fälschergespann Irlmaier/Adlmaier.

Das ist durchaus möglich.
Viele Grüße!
randomizer


[image]

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Danke sehr, Randomizer! - Deine kundige Expertise dazu

BBouvier @, Freitag, 30.06.2017, 18:39 vor 2486 Tagen @ randomizer (2463 Aufrufe)

hatte ich leider nicht mehr im Gedächtnis
und bitte Dich um Entschuldigung.

Besonders Deine Idee, "Otilia&Feldpostbriefe" fasziniert!
a) beide stammen aus dem (Ober)Elsaß
b) beide stammen ziemlich genau aus der gleichen Zeit (1914/1916)
c) beide sagen erstaunlich genau die Ereignisse des zweiten (!) Weltkrieges (bzw. der 1930/40er-Jahre) voraus

Beste Grüße!
BB

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Prophétie de Sainte Odile

Leserzuschrift @, Sonntag, 02.07.2017, 07:59 vor 2484 Tagen @ randomizer (2352 Aufrufe)

Werter Taurec,

anläßlich der Diskussion um die Prophezeiung der Hl. Ottilie habe ich mir die französische Version von 1916 im Internet herausgesucht, die sehr leicht zu finden ist (Quelle: http://autour-du-mont-sainte-odile.overblog.com/2016/03/la-prophetie-de-sainte-odile.html). Aufgrund dessen habe ich eben mal eine grobe Übersetzung angefertigt. Ich bin mir nach der Lektüre nicht mehr so sicher, daß es sich um eine Prophezeiung des 2. Weltkriegs handelt. Auf den 1. Weltkrieg ließe sich einiges durchaus auch beziehen – anderes wieder gar nicht - und die vielfach hier beklagte Frömmelei ist auch recht deutlich zu bemerken. Meine Anmerkungen stehen Klammern:

„Höre, Höre, oh mein Bruder, denn ich habe den Schrecken der Wälder und Berge gesehen. Die Völker sind vor Furcht erstarrt.
Die Zeit ist gekommen, in der Germanien die kriegerischste der Nationen genannt werden wird. Die Epoche ist gekommen, in der aus seinem Schoß der schreckliche Krieger sich erheben wird, der den Krieg der Welt durchführen wird und den die bewaffneten Völker den Antichristen
[in der katholischen Zeitung „La Croix“, in der die Prophezeiung erstmals erschien, wurde Wilhelm II. seit 1914 beständig als „Antichrist“ bezeichnet] nennen werden, der verflucht werden wird von den Müttern, die wie einst Rachel ihre Kinder beweinen und die nicht getröstet werden wollen. Zwanzig Völker werden in diesem Krieg kämpfen. Der Eroberer wird von den Ufern der Donau losziehen [im Original: partir = aufbrechen, losgehen, aber auch: „in den Krieg ziehen“. Der 1. Weltkrieg begann mit einem Beschuß Belgrads von der Donau aus].
Der Krieg, den er unternimmt, wird schlimmer sein als alles, was die Menschen je ertragen haben. Seine Waffen werden funkelnd
[im Original: flamboyant; also eventuell auch: schillernd, schrill, außergewöhnlich] sein und auf den Helmen seiner Soldaten werden sich Spitzen aufrichten, die Blitze schleudern [Pickelhauben?], während ihre Hände brennende Fackeln schwingen werden [Flammenwerfer?].
Er wird Siege davontragen auf Erden, im Meer und sogar in der Luft, denn man wird geflügelte Krieger in unvorstellbaren Angriffen
[Im Original: chevauchée, d.h. ein Reitervorstoß zur Verwüstung des feindlichen Hinterlands] sehen, die sich bis ans Firmament erheben, um dort nach den Sternen zu greifen, nur um sie dann auf die Städte zu werfen und dort große Brände zu verursachen [Raketen?]. Die Nationen werden erstaunt sein und sich fragen: Woher kommt seine Macht? Die Erde wird umgepflügt werden durch den Schock der Kämpfe, die Flüsse werden rot sein von Blut und selbst die Seeungeheuer werden sich aus Furcht in die tiefsten Tiefen des Ozeans flüchten. Spätere Generationen werden sich wundern, warum seine Gegner seinen Vormarsch und seine Siege nicht aufhalten konnten.
Ströme menschlichen Bluts werden um den Berg herum fließen
[ist hier der Odilienberg gemeint?]; das wird die letzte Schlacht sein. Unterdessen wird der Eroberer den Höhepunkt seiner Triumphe im 10. Monat des zweiten Jahrs der Feindseligkeiten erreicht haben; das wird das Ende des ersten Zeitraums, genannt die Zeit der blutigen Siege, sein. Er wird alsdann glauben, er könne seine Bedingungen diktieren.
Der zweite Teil des Krieges wird halb so lang sein wie der erste, er wird die Zeit der Verminderungen genannt werden. Sie wird voller Überraschungen sein, die die Völker erzittern lassen werden. Die unterworfenen Völker werden rufen: Friede! Friede! Aber es wird kein Friede sein. Das wird nicht das Ende sein, aber der Anfang vom Ende, wenn der Kampf in der Stadt der Städte
[Rom wird nicht explizit erwähnt, ist aber vermutlich gemeint] ausgetragen werden wird. In diesem Augenblick werden viele der seinigen ihn steinigen wollen. Doch er wird wundersame Dinge im Orient tun.
Der dritte Zeitraum wird kurz sein, man wird ihn die Zeit der Invasionen nennen, denn in einer gerechten Wendung der Dinge wird von allen Seiten in das Land des Eroberers einmarschiert werden. Seine Armeen werden durch ein großes Übel dezimiert werden und alle werden sagen: Die Hand Gottes ist da! Die Völker werden glauben, daß sein Ende nah ist, das Zepter wird übergeben werden und die meinen werden sich wieder vereinen. Alle beraubten Völker werden zurückerhalten, was sie verloren haben und noch etwas mehr. Das Gebiet von Lutetia wird sich selbst gerettet haben dank seiner geweihten Berge und seiner gläubigen Frauen, obgleich alle an seinen Fall geglaubt haben.
Doch die Völker werden sich auf dem Berg versammeln und dem Herrn danken. Denn die Menschen haben solche Abscheulichkeiten des Krieges gesehen, daß sie in ihren Generationen dies nie wieder erleben wollen. Doch wehe denen, die keine Angst mehr vor dem Antichristen haben. Denn er wird ein neues Morden beginnen. Doch die Zeit des Friedens unter dem Eisen wird gekommen sein und man wird die beiden Hörner des Mondes sich am Kreuz vereinen sehen, denn in jenen Tagen werden die verängstigten Menschen Gott in Wahrheit anbeten und die Sonne wird heller leuchten denn je.“

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Textvarianten

Taurec ⌂, München, Sonntag, 02.07.2017, 11:19 vor 2484 Tagen @ Leserzuschrift (2174 Aufrufe)

Vielen Dank für Eure Beiträge und die Übersetzung!

Damit es nicht wieder untergeht, habe ich die verschiedenen Fassungen in der Quellensammlung nachgetragen:
Die heilige Odilia
Hinzugefügt ist auch die Fassung bei Ellerhorst, die sich wiederum unterscheidet.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

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Zwei ganz ähnliche Kriegsfälschungen zur Zeit des I.WK

BBouvier @, Sonntag, 02.07.2017, 15:14 vor 2484 Tagen @ Leserzuschrift (2201 Aufrufe)

Danke sehr!

Otilienfälschung aus 1916:
"...wird der Eroberer den Höhepunkt seiner Triumphe
im 10. Monat des zweiten Jahres der Feindseligkeiten
erreicht haben
..."
=>
"Seine Waffen werden funkelnd sein und auf den Helmen
seiner Soldaten werden sich Spitzen aufrichten,
die Blitze schleudern, während ihre Hände
brennende Fackeln schwingen werden.
Er wird Siege davontragen auf Erden, im Meer
und sogar in der Luft
, denn man wird geflügelte Krieger
in unvorstellbaren Angriffen sehen,
die sich bis ans Firmament erheben, um dort nach den Sternen
zu greifen, nur um sie dann auf die Städte zu werfen
und dort große Brände zu verursachen...Seeungeheuer
werden sich aus Furcht in die tiefsten Tiefen des Ozeans flüchten
."

- Flugzeuge
- Unterseeboote
- Zeppeline (bombardierten z.B. London)
[image]


Testament-des-fliehenden-Papstes-Fälschung aus 1917:
"3 Jahre und 5 Monate wird der Aufruhr dauern."
=>
"Die Wagen werden ohne Rosse dahinsausen feurige Drachen
werden durch die Lüfte fliegen und Feuer und Schwefel speien
und Städte und Dörfer vernichten, machtlos werden die Menschen
allem zusehen...
Meere werden sich rot färben von Blut.
Die Menschen werden auf dem Grund des Meeres wohnen
und auf ihre Beute lauern.
"

- Flugzeuge
- Unterseeboote
- Zeppeline (bombardierten z.B. London)

[image]

:tonne:

Gruß,
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

nochmal Pseudo-Odilia und prophetischer Elsässer

randomizer, Sonntag, 02.07.2017, 15:32 vor 2484 Tagen @ Leserzuschrift (2194 Aufrufe)
bearbeitet von randomizer, Sonntag, 02.07.2017, 15:51

Danke Mitleser,
Deine spontane Übersetzung ist ziemlich gut gelungen, vielleicht optimiert/verbessert BB noch eine oder zwei Stellen.

Aufgrund dessen habe ich eben mal eine grobe Übersetzung angefertigt. Ich bin mir nach der Lektüre nicht mehr so sicher, daß es sich um eine Prophezeiung des 2. Weltkriegs handelt.

Das ist auch nicht einfach zu entscheiden, es gibt zwei Möglichkeiten:

a) Entweder handelt es sich um die übliche Propaganda in Form von Kriegsprophezeiungen, wie sie während des ersten Weltkrieges dutzendfach gefälscht und lanciert wurden. Etwaige Ähnlichkeiten zum zweiten Weltkrieg sind dabei rein zufällig. Der lateinische Text wurde zusätzlich angefertigt/bemüht, um die Glaubwürdigkeit der Fälschung zu stärken.

b) Oder es handelt sich vielmehr um eine echte Prophetie, welche den zweiten Weltkrieg mehr oder weniger präzise vorwegnimmt. Sie wurde quasi verkleidet als Kriegspropaganda für den 1. Weltkrieg in Umlauf gebracht, beschreibt aber das zweite Weltgeschehen. Die Spur würde in diesem Fall zum prophetischen Elsässer und zu Rills Feldpostbriefen führen (vgl. erste Indizien, es gibt aber noch weitere). Der lateinische Text wäre dann vermutlich das Original, wie es der polyglotte Prophet aus dem Oberelsaß ursprünglich formuliert/lanciert hätte.

In beiden Fällen könnte Stoffler der ahnungslose/naive Strohmann gewesen sein. Gestern Nacht habe ich BBouvier den lateinischen Originaltext gesendet, der bisher im Internet nicht zu finden war. Alle Autoren nach Stoffler benutzen/kennen offenbar immer nur Kurz- oder Langfassung des französischen Wortlautes, den lateinischen Text der Odilien-Prophetie hat bis vor kurzem niemand so richtig beachtet/untersucht. Ein Vergleich lohnt aber allemal! BB wird uns bestimmt in Kürze noch ein paar Abweichungen zwischen latein. und franz. Text mitteilen, vorab danke dafür!

@BB: Vielleicht magst Du bei Deinen Übersetzungen mal mit darauf achten, ob im lateinischen Original Floskeln enthalten sind, die möglicherweise auf einen deutschsprachigen Verfasser hindeuten könnten? Willkürliches Beispiel: die "Seinigen, die ihn steinigen" wollen, klingt doch nach einem Wortspiel, daß nur im Deutschen funktioniert. Trotzdem steht das ja tatsächlich so im franz. Text, wo es keinen Reim ergibt. Steht das auch schon so im latein. Text? Dann könnte man dies als Anhaltspunkt (neben anderen) hernehmen, daß der Verfasser des neulateinischen Textes auch deutschsprachig war. Das ist im Elsaß zwar erstmal nicht ungewöhnlich, stützt aber zumindest ein klein wenig die postulierte Verbindung zum polyglotten prophetischen Elsässer.
Viele Grüße an alle!
randomizer

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"Otilia" Original und Varianten

BBouvier @, Sonntag, 02.07.2017, 17:14 vor 2484 Tagen @ randomizer (2160 Aufrufe)

" @BB: Vielleicht magst Du bei Deinen Übersetzungen mal
mit darauf achten, ob im lateinischen Original Floskeln enthalten sind,
die möglicherweise auf einen deutschsprachigen Verfasser
hindeuten könnten?
Willkürliches Beispiel: die "Seinigen, die ihn steinigen" wollen,
klingt doch nach einem Wortspiel, daß nur im Deutschen funktioniert.
Trotzdem steht das ja tatsächlich so im franz. Text,
wo es keinen Reim ergibt. Steht das auch schon so im latein. Text?
Dann könnte man dies als Anhaltspunkt (neben anderen) hernehmen,
daß der Verfasser des neulateinischen Textes auch deutschsprachig war
."

Hallo, Randomizer!

Danke ganz herzlich für Deine Idee und diesen Hinweis!

Original Latein:
Tum apud suos mulierum, quae lapidare eum volebant,
erat confusio; sed in Oriente prodigia multa.
=>
Dann bei seinen Frauen, die steinigen ihn wollten,
entstand Verwirrung; aber im Osten Wunderzeichen viele.

Auf dieser Basis das parallele "Original" Französisch:
C´est alors qu´il y aura des révoltes parmi les femmes
de son pays, qui voudront le lapider;
mais aussi il se fera des choses prodigieuses en Orient.

=>
Dann/zu jenem Zeitpunkt finden Aufstände unter den Frauen
seines Landes statt, die ihn werden steinigen wollen;
aber auch bewirkt er erstaunliche Dinge im Osten.

"Mitleser" übersetzt seine (!) Vorlage:
A ce moment, beaucoup des siens voudront le lapider.
Mais il se fera des choses prodigieuses en Orient.

=>
In diesem Augenblick werden viele der Seinigen ihn steinigen wollen.
Doch er wird wundersame Dinge im Orient tun.

Beste Grüße Dir!
BB

--
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Varianten bei Stoffler (Beispiel lapidare/lapider)

randomizer, Montag, 03.07.2017, 12:05 vor 2483 Tagen @ BBouvier (2151 Aufrufe)
bearbeitet von randomizer, Montag, 03.07.2017, 12:15

Hallo BB!

Auf dieser Basis das parallele "Original" Französisch:
C´est alors qu´il y aura des révoltes parmi les femmes
de son pays, qui voudront le lapider;
mais aussi il se fera des choses prodigieuses en Orient.

=>
Dann/zu jenem Zeitpunkt finden Aufstände unter den Frauen
seines Landes statt, die ihn werden steinigen wollen;
aber auch bewirkt er erstaunliche Dinge im Osten.

"Mitleser" übersetzt seine (!) Vorlage:
A ce moment, beaucoup des siens voudront le lapider.
Mais il se fera des choses prodigieuses en Orient.

=>
In diesem Augenblick werden viele der Seinigen ihn steinigen wollen.
Doch er wird wundersame Dinge im Orient tun.

Danke vielmals, tatsächlich gibt es hier zwei franz. Varianten, das hatte ich bei meinem Beispiel auf die Schnelle nicht bedacht. Beide Wortlaute stammen bereits von Stoffler (1916):

[image]


Bei Emrich (1938) fehlt die Stelle, Ellerhorst (1950) kennt sie dann wieder. Von solchen Abweichungen (zwei französische Varianten trotz nur einer lateinischen Vorlage) gibt es noch weitere, daher werde ich mich wahrscheinlich doch noch dazu durchringen, die vollständigen Texte/Varianten/Wortlaute hier im Forum (in einem separaten Thread) zu posten. Bis dahin beste Grüße!
randomizer

Ellerhorst, Irl- und Adlmaier

Sagitta, Dienstag, 04.07.2017, 00:04 vor 2482 Tagen @ randomizer (2147 Aufrufe)

Hallo, werter Randomizer,

was bitte wäre Ellerhorst 1950? Meines Wissens kam die erste Veröffentlichung (Buch ...) im Jahr 1951. Und möglicherweise gar nicht mehr ganz von ihm selbst, sondern aus den Materialien seines Nachlasses herausgegeben von Heinrich Armand.

Und wenn BB gegen Irlmaier herzieht, er habe die Hörner am Rhein von Ellerhorst geklaut, so ist auch das nicht sehr treffend. Denn diese Formulierung taucht spät (und sehr isoliert) bei Adlmaier auf und steht im Verdacht, von eben demselben formuliert worden zu sein. Denn Irlmaier hat den "Rhein" in zeitlich davorliegenden Aussagen stets nur mit den Russen ebenda (vor allem bei Köln) in Zusammenhang gebracht. Eher könnte man da an eine militärische Einkreisung denken, als an den Islam und anbrechende Welt-(religions-)Friedenszeiten.

Dich beschäftigt die Frage eines Zusammenhanges von Stoffler und Feldpostbriefen, v.a. ob hinter beiden ein 'prophetischer Elsässer' steckt. Meines Erachtens gibt es nicht wirklich echte inhaltliche Gemeinsamkeiten, die das begründen könnten.

Die Odilienprophezeiung redet fast ausschließlich von einem Krieg. Stoffler wollte sie 1915 offenbar schon veröffentlichen, erhielt aber zunächst keine Genehmigung dafür. *) Der Leser zu seiner Zeit mochte den Text dann auf den aktuellen Krieg von 1916 beziehen. Aber da passt einiges nicht so gut. Es könnte vielleicht auch der Zweite Weltkrieg - von 1916 aus gesehen also eben irgendein weiterer Krieg in der Zukunft sein. Aber wollte Stoffler seine Leser so weit vorausdenken lassen? Aus der heutigen Rückschau passt aber auch in diesem Falle die Sache nicht wirklich, und so mag ein Leser ab den 1950ern auch an einen Krieg in der Zukunft denken. Doch auch das bringt nicht viel, nur unspezifische Allgemeinplätze.

Übrigens ist auch die Behandlung des 'Antichrist' bei Stoffler eine andere als in den Feldpostbriefen. Stoffler plaziert ihn in eine sehr, sehr ferne Zukunft, lange nach dem berühmten Frieden, der dem großen Odilien-Krieg folgen soll. In den Feldpostbriefen ist der Antichrist dagegen eingeschoben, fast möchte man sagen 'hineingedruckst'.

Die einzige und vielleicht interessanteste Gemeinsamkeit ist die Dauer des Odilienkrieges. Man könnte bei großzügiger Rechnung auf 4 bis 5 Jahre kommen - und das würde jenem Zeitraum entsprechen, der vom Elsässer für den Ersten Weltkrieg genannt wird. Das ist bemerkenswert (und der Titel der Prophezeiung von Stoffler hatte das Kriegsende im Focus!). Doch war's dann auch schon.

Ich habe über diese Thematik bereits ausführlicher geschrieben und bleibe bei meiner Meinung, dass die Odilie (zumindest für praktische Belange) völlig wertlos ist. Es sind allenfalls literaturkritische Fragen, die sie aufwirft. Durch sie eine Stütze für den Elsässer zu bekommen, halte ich allerdings für eine Unmöglichkeit.

https://schauungen.de/forum/index.php?id=29792

Eher würde ich wagen zu behaupten, dass der Elsässer eine Fiktion ist, die jemand bei Stofflers Odilie einhaken möchte. Als die Feldpostbriefe erstmals veröffentlicht wurden, war die Odilie schon bekannt ... - beide stehen nicht inhaltlich miteinander in Beziehung sondern von ihrer Herausgeberschaft her. Es sind dieselben Kreise.

MfG, Sagitta

*) Nostradamus s'en va-t-en guerre: 1914-1918, von Jean-Yves Le Naour (2008) Anm. 218/220

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... kaum relevant ...

BBouvier @, Dienstag, 04.07.2017, 00:21 vor 2482 Tagen @ Sagitta (2122 Aufrufe)

<" ... wenn BB gegen Irlmaier herzieht, er habe die Hörner am Rhein
von Ellerhorst geklaut, so ist auch das nicht sehr treffend.
Denn diese Formulierung taucht spät (und sehr isoliert)
bei Adlmaier auf und steht im Verdacht,
von eben demselben formuliert worden zu sein.
">

Hallo, Sagitta!

Von mir aus - aber gerne doch!
Dann hat das eben der Verleger Adlmaier seinem Kumpanen Irlmaier angedichtet.
Es ist doch völlig gleich, wer dieses sauberen Betrügergespanns
hier der eigentliche Haupttäter war.

Grüße,
BB

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OT: Rill astrologisch

Sagitta, Dienstag, 04.07.2017, 08:14 vor 2482 Tagen @ Sagitta (2388 Aufrufe)

Professor Bender nennt nicht den Geburtstag von Andreas Rill. Ein amerikanische Webseite

http://findingcountstgermain.blogspot.de/2017/

bietet einen Auszug aus einem bayerischen Soldatenregister, das vor rund 100 Jahren angelegt worden war. Dort ist der Geburtstag von Rill notiert: 5. Oktober 1880.

Wenn man auf die Mittagsstunde dieses Tages ein Horoskop bildet, dann sieht es wie nachfolgend aus:

[image]

Ich bin kein gebürtiger Astrologe und überlasse die Deutung daher lieber Fachleuten, von denen der eine oder die andere hier mitlesen mag. Ohnehin wird man, ohne die genaue Geburtszeit von Rill zu kennen, kaum zu präzisen Aussagen gelangen. Aber eine ungefähre Beurteilung dürfte möglich sein.

Ich komme mit meinen bescheidenen astrologischen Kenntnissen zu dem Schluß, dass ich auf Basis dieses Geburtstages dem Andreas Rill nicht voll trauen würde. Ich unterstelle ihm auf gar keinen Fall Unehrlichkeit. Aber wie Irlmaier scheint er mir in Gefahr, dass bei ihm die Wahrheit in Konflikt mit anderen Verhältnissen geraten und sich dann seiner durchaus gutgemeinten eigenen Kontrolle entziehen mag (ME/MO - SA sowie JU-SO). Dass man ihm verbietet zu reden (Drittes Reich) oder seine Rede instrumentalisiert (Pater Renner & Co.), scheint mir in diesem Horoskop durchaus sichtbar zu sein.

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Christentum und Islam in trauter Zweisamkeit

BBouvier @, Sonntag, 02.07.2017, 19:18 vor 2484 Tagen @ BBouvier (2667 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Sonntag, 02.07.2017, 19:46

Hallo!

Irlmaier behauptet zum Kriegsende:
"Am Rhein sehe ich einen Halbmond ...
Die Hörner der Sichel wollen sich schließen
."

Seine Vorlage ist Pater Ellerhost, 1952:
"Die … Ära des Friedens ... wird gekommen sein,
wenn sie die beiden Hörner des Mondes ... vereinigt sehen werden.
"

Irlmaier kleinlaut dazu (logischerweise, weil Ellerhorsts
Aussage ja keinen Sinn macht)
=>
"Was das bedeutet, weiß ich nicht." :-D

Im Original der Ottilienfälschung von 1916 steht nämlich:
"... und man wird die beiden Hörner des Mondes
sich mit dem Kreuze (!) vereinigt sehen
."
(= Christentum und Islam in trauter Zweisamkeit.)

Es hat Irlmaier am Himmel also die Fälschung einer Fälschung gesehen. :lehrer:
Dazu kann man ihm wieder mal nur ganz herzlich gratulieren! :clap:

Gruß,
BB

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- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

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