Maichle – Nostradamus (Schauungen & Prophezeiungen)

Leserzuschrift @, Donnerstag, 01.06.2017, 22:31 vor 2511 Tagen (3617 Aufrufe)

[Anmerkung von Taurec: Ich stelle es hier mal zur Diskussion, bis ich dazu komme, etwas dazu zu schreiben. Vielleicht fällt hier ja jemandem etwas Kluges dazu ein. :-)]

Hallo Taurec,

was meinst du zu diesem Eintrag von Ulrich Maichle im Johannes-Forum und zu seiner Seite?

http://www.prophezeiungsforum.de/forum/mix_entry.php?id=18012

http://www.michelnostradamus.net

Ist das der Stein der Weisen zu den Nostradamus-Versen?
Könntest du das in deinem Forum besprechen oder mir hier deine Meinung dazu schreiben?

dank+gruss
[PeterPan]

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Zum "Nostradamusschlüssel"

BBouvier @, Freitag, 02.06.2017, 01:06 vor 2511 Tagen @ Leserzuschrift (3531 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Freitag, 02.06.2017, 01:16

Beginnend mit Neutral ergibt sich:
L = 11 L = 1
E = 5
um 11 Stellen versetzt
E = 16
D = 4 D = 15
D = 4 D = 15


Das Resultat ist zu lesen:
Zeile 1: 1 Jahr
Zeile 2: 1 Jahr, 6 Jahre
Zeile 3: 51 Jahre
Zeile 4: 15 Jahrhunderte

1559

Hallo!

Obiges exemplarisch aus dem Scharnier.
Derlei abstruse Rechenkunststücke werden alljährlich
als "Schlüssel gefunden!" von Autoren veröffentlicht.
Im nachhinein passend hingebogen:
Da "versetzt" er auch schon mal 19 oder 17 Stellen,
damit das gewünschte Ergebnis herauskommt. :ok2:

Bezeichnenderweise der Autor kleinlaut:
"Der Autor verzichtet bewußt auf die Offenlegung aller Vierzeiler,
die unsere unmittelbare Zukunft betreffen
." :-D

Weshalb ein „Schlüssel“ für Nostradamus in sich
ein Paradoxon sein muss:

(Schwer zu durchdenken und darzulegen, aber ich versuch´s mal)

Ein Seher kann nur das sehen, was sich real ereignen wird.
Je präziser die Schau ist, um so mehr Widerstände
werden und müssen sich der Schau entgegenstellen.

„Widerstände“ können sein:
- der Seher wird verlacht
- die Botschaft erreicht nicht den Bedarfsträger
- die Information ist selbst verwaschen, unvollständig, missverständlich o.ä.

Fielen bei einer präzisen Schau diese „Widerstände“ nämlich fort,
dann könnte man ja etwas anderes machen, als „gesehen“,
und dann gäbe es keine Schau darüber, sondern über das,
was man als „Änderung“ gemacht hat.
Und so weiter.---
Und diese Kette reichte in sich verdreht und verkeilt
bis ans Ende aller Zeiten.

Die Schauungen von Nostradamus liegen jedoch gedruckt vor
und sind nun mal „unveränderlich“.
Gäbe es einen Schlüssel zu den Versen, und man kennte ihn,
dann würde recht bald eine dort beschriebene Unternehmung,
die misslich scheint, gar nicht erst in Angriff genommen.
Aber der Seher hat sie ja doch in Ausführung gesehen!
Wie das?
Hier tritt ein unlösbares Paradoxon auf!

Abgesehen davon würde bei dem ersten veränderten Verhalten
auf Grund von Kenntnis der Zukunft diese selbst anders verlaufen,
als neue Kette von Ursache und Auswirkung,
so dass die anschließenden Schauungen dann allesamt „falsch“
sein müssten.
Und der „Schlüssel“ ist dann völlig nutzlos.

Da Nostradamus nun nicht grade töricht gewesen sein dürfte,
ist davon auszugehen, dass ihm diese Problematik bewusst gewesen ist.
Weshalb sollte er also einen „Schlüssel“ verwenden,
der sogleich nach Entdeckung sein Werk vernichtet?
Denkbar wäre bestenfalls ein unauffindbarer bzw. nicht vorhandener
Schlüssel, aber das ist ja auch ein Widerspruch in sich.

Schauungen sind sinnvoll mit den o.a. „Widerständen“ behaftet.
Und da die Schauungen des N. äußerst präzise sind,
mit reichen Details, um so mehr ist es erforderlich,
dass Verwaschungen gleich vom Autor mit eingegeben werden.
Andernfalls würde die Botschaft/das Werk
den Empfänger nicht erreichen, sprich: untergehen.

Daraus folgt:
Bei allem Bemühen hier im Forum wird unser Wissen
stets nur Stückwerk bleiben müssen.
Was wir mit einiger Sicherheit wissen können,
werden nur solche Dinge sein, die sich unserem Einfluss
vollständig entziehen und grösseren Masstab haben.

EINEN Vorteil haben wir jedoch:
Da - jedenfalls die Schauungen, die ich kenne - jeweils in sich
allenfalls Ausschnitte des Gesamtgeschehens beinhalten
(siehe "Widerstände"), und wir sie hier sammeln wie Puzzleteile,
ist unser Bild deutlicher als das eines einzelnen Sehers.

Wer jedoch versucht, dem „Schlüssel des Nostradamus“ nachzujagen,
der hat die Problematik, künftiges im Vorab zu erfahren,
nie durchdacht und verfolgt eine Chimäre.

Die Formulierungen und Verschüttelungen der Verse
sind reiner Werkschutz!
Hätte Nostradamus 1555 Klartext (oder entschlüsselbar) geschrieben,
dann hätte sich bereits Henry II (1559 im Turnier tödlich verletzt)
gehütet (!), jemals wieder an einem Turnier teilzunehmen.
Woraufhin nicht nur diese Prophezeihung nicht eingetroffen wäre,
sondern folgend auch mit ihr die gesamte prophezeihte frz. Geschichte
sowie die der ganzen Welt bereits ab dann
.
Kurz:
Hätte er Klartext (oder entschlüsselbar) geschrieben,
dann wäre sein Werk schicksalhaft völlig unbekannt geblieben
und sogleich "unter die Räder" gekommen.

Heißt:
Jemand, der sich daran macht, einen "Nostradamusschlüssel"
zu entdecken, beweist damit von vornherein,
daß er von validen Vorhersagen keinen blassen Schimmer hat.
Er hat das Phänomen Präcogntion überhaupt nicht begriffen.

1)
Ein geknackter Schlüssel zu korrekten Schauungen ist
ein logischer Widerspruch in sich,
weil man sich auf Grund der Kenntnis
der Zukunft ja ggfls. anders verhielte,
als vom Seher denn gesehen.

2)
Hätte Nostradamus ja im vorab seherisch gewusst,
dass und wann der Schlüssel geknackt wird -
und dann deswegen einen nicht zu knackenden gewählt.

3)
Und einen Schlüssel einbauen, der nie je geknackt wird
und auch gar nicht geknackt werden kann?
Ein doch völlig sinnfreies Unterfangen!

Die Suche nach einem Schlüssel ist deswegen ein
markanter Indikator niedrigen IQs all Derjenigen, die sich
damit abmühen und sich gar gelegentlich nicht
entblöden, darüber sogar ganze Bücher zu verfassen.
Oder ein Hinweis auf einen Scharlatan.

Mehr hier:
=>
https://schauungen.de/forum/index.php?id=8367
https://schauungen.de/forum/index.php?id=3990+

Grüße,
BB

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die Sicherheit der USA fühlt sich vielleicht durch eine Naturkatastrophe bedroht?

BBouvier @, Freitag, 02.06.2017, 01:42 vor 2511 Tagen @ BBouvier (3407 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Freitag, 02.06.2017, 01:55

Hallo!

Der Autor behauptet:
"Noch im Verlaufe des Jahres 2017 ist mit einem international bedeutsamen Großereignis zu rechnen,
das die nationale Sicherheit der USA durch eine Naturkatastrophe bedroht
."

Allerdings kommen die USA (politisch) m.W. bei Nostradamus
überhaupt nur einmal überhaupt vor, und zwar
im Vers X/66 ... die "Geburtsstunde" der USA 1776:
Der Gründungsmythos der USA - der entscheidende Sieg
des Oberfreimaurers Washington über König Georg III. bei Trenton:
=>
https://schauungen.de/forum/index.php?id=20215

Ob eine "Naturkatastrophe" mal die USA trifft, das geht
Nostradamus aber sowas von voll am A...sch vorbei,
wie nur was! :lol2:
=>
Nostradamus ist völlig provencezentriert, seiner Heimat,
darüberhinaus schildert er das Schicksal Frankreichs (!)
und erwähnt andere europäische Länder nur, falls deren Geschick
(z.B. Kriege mit denen) Frankreich tangieren.

So richtigen Durchblick hat dieser Herr Maichle
offenbar nicht.

Ganz abgesehen davon, daß obiger Satz in sich schon nicht hinhaut:
"... ist mit einem ... Großereignis zu rechnen,
das die ... USA durch eine Naturkatastrophe bedroht
."
=>
Und - ja, ich weiß - Mancheiner sieht sich bereits
mit schlichtem Deutsch überfordert.

Genial ist auch:
"zu rechnen" - "bedroht" ... vielleicht aber auch nicht,
und "bedroht" kann sich Jeder und stets mal fühlen.
=>
Ein Volltreffer liegt in der Luft! ;-)
=>
Die nationale Sicherheit der USA fühlt sich möglicherweise
durch eine Naturkatastrophe bedroht! :lehrer:

Und außerdem würde ich zu gern bitte mal den Vers genannt haben,
auf dessen Basis Herr Maichle obiges meint, von sich geben zu dürfen!

Gruß,
BB

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andere Wege suchen

Kaladhor, Freitag, 02.06.2017, 09:22 vor 2511 Tagen @ BBouvier (3153 Aufrufe)

Du hast es schon richtig geschrieben. Eine Verschlüsselung, die zu einfach ist, muss ausscheiden, genauso wie eine nicht knackbare Verschlüsselung. Somit hätten wir die Rahmenbedingungen schön einfach definiert.

Vielleicht geht man das Gesamtproblem einfach nicht kreativ genug an.
Was wäre denn, wenn der Schlüssel zur Prophezeiung Nostradamus die bereits eingetretenen Prophezeiungen wäre, die man hinterher entschlüsseln konnte (dieser "Tomaten von den Augen fall"-Effekt)? So in der Form, dass erst eine bestimmte Anzahl an Vierzeilern im Nachhinein - also nach Eintreten der Prophezeiung - zusammen ein großs Gesamtbild ergeben, das ein Entschlüsseln der restlichen Vierzeiler ermöglicht. Das wäre doch mal ein kreativer Ansatz.

In dem Falle wäre es dann heute sicherlich sinnvoller, sich die bereits eingetretenen Vierzeiler anzusehen und zu versuchen, diese in eine logische Relation zu setzen. Eben mit der Zielsetzung, das "Big Picture" zu erhalten.

Ich könnte mir allerdings durchaus vorstellen, dass man das Ziel erst zu einem Zeitpunkt erreichen wird, an dem es dann vollkommen gleichgültig ist, wie man anschließend handelt, denn das Prophezeite wird genau in der Form eintreten wie es gesehen wurde. So könnte das von dir umrissene Paradoxon verhindert werden und die Prophezeiung hätte nur noch den Nutzen, den Menschen zu zeigen, auf was sie sich einzustellen haben bzw. um rechtzeitig genug die Flucht zu ergreifen (vergleichbar mit der Vorahnung von Tieren bei Naturkatastrophen).

In meinen Augen ist jeder, der behauptet, er hätte Nostradamus Code geknackt, einfach nur ein Scharlatan. Was ich auf der Seite von diesem Ulrich Maichle gelesen habe, ist meiner Meinung nach einfach nur eine mehrfache, willkürliche Verdrehung irgendwelcher unvereinbarer, mathematischer Axiome, Sätze und Lemmata. Vor allem ist es in keinster Weise nachvollziehbar.

Grüße,
Kaladhor

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eingetroffene Verse untersuchen?

BBouvier @, Freitag, 02.06.2017, 13:58 vor 2510 Tagen @ Kaladhor (3135 Aufrufe)

<"In dem Falle wäre es dann heute sicherlich sinnvoller,
sich die bereits eingetretenen Vierzeiler anzusehen und zu versuchen, diese in eine logische Relation zu setzen.
Eben mit der Zielsetzung, das "Big Picture" zu erhalten
.">

Hallo, Kaladhor!

Die Crux obenbezüglich besteht darin, daß die Verse doch recht unterschiedlich
interpretiert werden, auch gar kein Konsens zu erreichen ist,
welche Aussagen sich denn vielleicht bereits erfüllt hätten -
sowie auch bezüglich welches Ereignisses denn dann wohl?
Nur ein (!) Irrtum - und die Sache ist für die Katz!

Darüberhinaus gibt es Überlegungen, daß Nostradamus möglicherweise
seine Vorhersagen in zweifacher Ausführung niedergelegt haben könnte
(= jeweils 471 Verse => Gesamtwerk 942) und diese
- wie ein Kartenspiel, bestehend aus blauen und roten -
dann willkürlich zusammengemischt.
Denn man findet häufig merkwürdige "Doppel", die offensichtlich
dasselbe Ereignis zum Gegenstand haben, was nicht wenig verwundert.
So daß in diesem Fall es von vornherein nicht möglich wäre,
eine valide Entschlüsselungsbasis zu finden, da nicht bekannt:
"Was gehört denn nun zum blauen - was zum roten Kartenhaufen??"

Beste Grüße!
BB

--
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Genau darauf läuft es hinaus

Kaladhor, Freitag, 02.06.2017, 14:36 vor 2510 Tagen @ BBouvier (3077 Aufrufe)

Es ist ein großes Puzzle.

Mal angenommen, meine "These" geht in die richtige Richtung, dann stünde man direkt schon vor dem Problem, ob alle Vierzeiler von eingetroffenen Prophezeiungen verwendet werden sollen zur Lösung des Gesamträtsels, oder ob es daraus nur eine gewisse Teilmenge ist, bspw. von besonders einschneidenden Ereignissen, die dann wiederum vielleicht nicht mal nur die rein auf Frankreich bezogenen Verse betreffen, sondern vor allem Ereignisse in anderen Ländern.

Ich vermute, dass der gute Michel da einen roten Faden in seine Verse eingewoben hat, der aber bis zum heutigen Tag noch nicht gefunden wurde.

Es könnte sogar durchaus sein, dass das Werk Nostradamus für sich allein gesehen überhaupt keinen Sinn ergibt, sondern erst um andere zeitgenössische Werke "ergänzt" werden muss, damit man der Lösung näher kommt. Nostradamus war ja zu seiner Zeit wahrlich nicht der einzige Mensch, der von der Kirche mit Argusaugen beobachtet wurde.

Grüße,
Kaladhor

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Maichles Methodik

Taurec ⌂, München, Freitag, 02.06.2017, 10:42 vor 2510 Tagen @ Leserzuschrift (3500 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Mittwoch, 30.08.2017, 19:25

Hallo!

Maichle:
"Die vollständige Dokumentation zur Dechiffrierung des betreffenden Vierzeilers wird hier in einer AES-verschlüsselten Datei hinterlegt. Diese wurde mit CrypTool 1.4.31 Beta 06 erstellt und ist nur mit dem darin enthaltenen AES-Programm zu öffnen. Bitte laden Sie das Programmpaket herunter - die exakten Anweisungen zum Öffnen der Datei werden unmittelbar nach dem Großereignis hier bekannt gegeben."

Und wenn nichts passiert, gibt es eben keinen Dechiffrierungscode. Dann bliebe die Art seines Irrtums dem Leser nicht nachvollziehbar, und er könnte in Zukunft munter weitere Behauptungen aufstellen. :lol2:

"Unter Kryptologen ist jedoch allgemein bekannt, daß Leon Battista Alberti im Jahre 1466 sein Werk „De Componendis Cifris“ publizierte, in dem erstmalig eine Chiffrierscheibe vorgestellt wurde, die auch polyalphabetische Verschlüsselungen von Texten erlaubte. Leon Battista Albertis Chiffrierscheibe funktioniert nach dem Prinzip der Buchstaben-Buchstaben-Ersetzung. Ausschließlich jener Empfänger vermochte einen verschlüsselten Text in lesbare Form zu bringen, wenn er Kenntnis über alle Schlüssel hatte, mit der der Absender eine Textnachricht chiffrierte.

"Michel Nostradamus, der fast ein Jahrhundert später seine Prophezeiungen erstpublizierte, scheint Leon Battista Albertis Chiffrierscheibe seinen ureigensten Zwecken angepaßt zu haben, indem er nicht Buchstaben durch Buchstaben ersetzte, um einen Text unkenntlich zu machen, sondern Zahlen durch Buchstaben ersetzte, um Jahreszahlangaben verborgen zu überliefern."

Das auf Nostradamus zu übertragen, ist kurios, denn bei den Centurien handelt es sich mitnichten um nicht lesbare Texte (also Buchstabenwirrwarr), sondern um lesbare Texte, die inhaltich lediglich nicht verständlich sind. Nostradamus griff auf Symbole aus Mythologie, Religion, anderen Sprachen etc. zurück, um die Bedeutung der Verse zu verschleiern.

"Eine Überprüfung anhand der frühesten Editionen des Jahres 1555 (Albi, Wien) bestätigt eine Angabe Roger Frontenacs - nicht 26 Buchstaben unseres heutigen Alphabets wurden verwendet, sondern nur 21"

Das ist allerdings keine geheime Absicht des Nostradamus, sondern schlichtweg eine damalige sprachliche Eigenheit, wenigstens bei Großbuchstaben.

  • J = I
  • U = V (Darüber hinaus gibt es nur wenige französische Wörter, die mit "u" beginnen. Im 600 Seiten dicken Französischteil meines Langenscheidts, nimmt "u" gerade mal drei Seiten ein. :-P Gängig war/ist die Schreibung mit "ou", z. B. "outrage" von lat. "ultraticum". Heißt: "u" ⇒ "ou". Das Fehlen mit großem "U" beginnender Wörter ist daher kein Wunder.)
  • Bei W (UU), X und Z gab es damals schlicht keine französischen Wörter, die damit hätten beginnen können. :-D

"Den zweiten natürlichen Algorithmus erhält man, wenn man die Initialbuchstaben der Vierzeiler in vertikaler Richtung solange selektiert, bis die Reihe von 21 Buchstaben vollständig ist:"

Die Intialen kommen am Kapitelbeginn jeder Centurie und der Prosatexte vor. Das war damals gang und gäbe, ohne daß man damit eine Besonderheit verbinden müßte.

"Die Buchstabensequenz Neutral ist aus den Vierzeiler-Texten nicht abzuleiten, spielt jedoch nach einigen experimentellen Durchläufen bei der Dechiffrierung von Jahreszahlen in den Vierzeilern eine unersetzliche Rolle."

Es handelt sich dabei einfach um das damalige französische Standardalphabet, nicht um eine Geheimchiffre. Daß er dieses nicht als gesondertes Prinzip neben seiner generellen Verwendung indentifizieren konnte, verwundert nicht. Darüber hinaus ist klar, daß jedwede Chiffrierung (ob eingebildet oder echt) auf dem verwendeten Buchstabenrepertoire basieren muß. Worauf denn sonst? Daß er es verwendet und zu irgendwelchen Ergebnissen kommt, beweist also nicht, daß er eine valide Verschlüsselung entdeckt hätte. Das würden allein die Ergebnisse belegen. ;-)

"Zum Dechiffrieren von Vierzeilern ist stets die Textversion der jeweiligen Erstpublikation heranzuziehen."

Wie kommt er darauf, daß die Erstausgaben die vorzuziehende Variante wären, statt etwa die Gesamtausgabe von 1568, die noch von Nostradamus selbst erstellt/redigiert wurde?

Was die Beispiele angeht.
Wäre es denkbar, daß er lediglich zwei Beispiele gewählt hat, mit denen er tatsächlich zufällig oder nach längerem Tüfteln zu einem passenden Ergebnis gekommen ist, daß diese Methode beim erdrückenden Rest der Centurien also gar nicht funktioniert?
Voraussetzung scheint zu sein, daß der Quatrain bereits auf anderem Wege sinnvoll zugeordnet wurde, damit er seinen Schlüssel auf ein historisch bekanntes Ereignis anpassen kann.

Bei I/35 verschiebt er die Buchstaben in "neutral" um 11 Stellen und überträgt die entsprechenden Zahlenwerte:
Zeile 1: 1 Jahr
Zeile 2: 1 Jahr, 6 Jahre
Zeile 3: 51 Jahre
Zeile 4: 15 Jahrhunderte

Womit legitimiert er den Zahlendreher in Zeile 3? Er ist allerdings nötig, um das Ergebnis passend zu machen.
Womit begründet er die Verschiebung ausgerechnet um 11 Stellen?
Womit legitimiert er die Zählung der Zahlen als Jahre, während er bei XII/36 auch nach Jahrzehnten und Tagen zählt?

Mir scheint, er wählt seine Zählmethodik gezielt so aus, um auf das gewünschte Jahr zu kommen. Das kann bei bereits eingetretenen und erfolgreich zugeordneten Vierzeilern funktionieren. Bei künftigen Ereignissen, deren Datum nicht bekannt ist, versagt diese Methodik. Sie läßt sich erst nachträglich auf bekannte Daten anpassen.

Bei XII/36 fällt übrigens auf, daß er als Großbuchstaben auch die Anfänge der Eigennamen miteinbezieht. Diese sind allerdings nicht groß geschrieben, weil es Nostradamus zur Verschlüsselung so bestimmte, sondern weil es eben Eigennamen sind. Die Chiffre würde also maßgeblich vom Handlungsort des Vierzeilers bestimmt werden. Das widerspricht der Grundbedingung des Chiffrierens, derzufolge die Buchstaben vom Autor so gewählt werden müßten, daß sie auf die zu verschlüsselnde Jahreszahl passen. Konsequenterweise läßt er diese Großbuchstaben in seiner Deutung einfach wieder weg. :-D

"Der Autor verzichtet bewußt auf die Offenlegung aller Vierzeiler, die unsere unmittelbare Zukunft betreffen. Die hier beschriebene Vorgehensweise zur Dechiffrierung von Jahreszahlen in den Vierzeilern ist dazu prinzipiell geeignet und für jeden sofort anwendbar."

Somit ist dem Leser die Validität der Methode auch künftig nicht nachvollziehbar. Maichle bleibt es aber unbenommen, nach Ereignissen Vierzeiler und deren Dechiffrierung zu veröffentlichen, die er mit Glück und Herumbiegen auf das Ereignis beziehen kann, um Scheinbestätigungen seiner Methode zu generieren.

"Selbstredend überlieferte Nostradamus die meisten Vierzeiler, die für unsere Tage relevant sind, mit nur vier Initialen!"

Wie passend. Das bewahrt ihn vor nicht zu bewältigenden Schwierigkeiten. Was würde er ansonsten mit den zahlreichen Wörtern anfangen, die durchgängig in Großbuchstaben gedruckt sind, z. B. in VIII/1:

[image]
(Eigene Darstellung auf Basis der Ausgabe Lyon 1568.)

⇒ Initialen und eine Masse Großbuchstaben, die Maichle zum Schwitzen bringen würden. Vielleicht hat Nostradamus ja auch Stunden, Minuten und Sekunden chiffriert? ;-)

Anders als bei den am Anfang jeder Zeile, bei Kapitelanfängen und bei Eigennamen standardmäßig verwendeten Großbuchstaben, kann man davon ausgehen, daß mit den willkürlich durchgängig groß geschriebenen Wörtern tatsächlich ein Rätsel vorliegt. Dieses bezieht sich aber nicht auf einen durchgängig über alle Vierzeiler anzuwendenden Schlüssel, sondern auf den konkreten Inhalt des Vierzeilers. Diese nicht systematische, sondern von Nostradamus gezielt eingebaute Besonderheit ignoriert Maichle aber.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

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Maichle im Prophezeiungsforum

Taurec ⌂, München, Freitag, 02.06.2017, 12:52 vor 2510 Tagen @ Taurec (4032 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Mittwoch, 30.08.2017, 19:37

Hallo!

http://www.prophezeiungsforum.de/forum/forum_entry.php?id=18074

ich verrate kein Staatsgeheimnis, wenn ich hier schreibe, daß der Countdown schon seit dem 11.05.2017 läuft. Das Szenario habe ich bereits beschrieben - es beginnt mit globalen Naturkatatstrophen, denen umgehend kriegerische Konflikte weltweit folgen werden, die wiederum durch eine Naturkatastrophe im Oktober 2019 ein abruptes Ende finden (dreitägige Verfinsterung der Sonne).

Das Stichdatum ist der 10./11.05.2019 mit einem globalen Erdbeben nicht zu benennender Stärke.

Das Enddatum für den oben beschriebenen destruktiven Prozeß ist der 21.12.2020.

Mir ist durchaus bewußt, daß sehr viele Menschen solche Posts nur sehr schwer wegstecken. Wer will schon sein mögliches Todesdatum Jahre im Voraus kennen?
Dem steht jedoch gegenüber, daß die Eliten, insbesondere auch der Vatikan, diese Dinge in schon fast verbrecherischer Weise verschweigen. Ich gehe davon aus, daß alle relevanten Machtkonglomorate schon längst genaue Kenntnisse darüber haben, was uns bevorsteht.

In den Nostradamus-Texten konnte ich insgesamt 16 Vierzeiler identifizieren, die obige Aussagen rechtfertigen. Entschuldigen Sie bitte, daß ich diese hier nicht benennen werde. Aus gutem Grunde habe ich das Dechiffrierskript auf meiner Webseite bereitgestellt, so daß sich jeder selber auch die Suche machen kann - zwei Jahre sollten reichen, um zu Resultaten zu kommen. Ich denke, es reicht völlig aus, hier nur den groben Rahmen von unaufhaltsamen Abläufen zu benennen.

Er denkt sich also irgend etwas, behauptet, daß den "Eliten" schon alles bekannt wäre, es aber verschwiegen werden würde (nur Maichle weiß natürlich bescheid ;-)), und veröffentlicht nicht etwa die Vierzeiler mit seiner Entschlüsselung als Beleg, sondern überläßt es dem Leser selbst, die entsprechenden Verzeiler und deren Entschlüsselung zu eruieren.
Das ist eigentlich nicht besser als Dimdes Scharlatanerie, in seinen Nostradamusjahrbüchern stets auch ein paar Seiten frei zu lassen, auf die der Leser dann selbst eintragen kann, was entsprechend seinen Voraussagen passiert. :-D

⇒ Der geneigte (gläubige) Leser, der sich nun mit Maichles Methodik über die Centurien hermacht, findet zwangsläufig auch die entsprechenden Vierzeiler, die er sich auf Maichles Zieldatum in einem Zirkelbeweis zurechtbiegt. So kann man sich wunderbar etwas vormachen und in Naherwartung hineinsteigern.

In einem weiteren Beitrag verquickt er Verschwörungstheorien mit der (vermeintlich) offenkundigen Validität der Centurien zu einem Kartenhaus von Behauptungen, die natürlich seine Annahmen stützen. Was er herausgefunden hat, ist "denen" natürlich schon längst bekannt. Daß sie es verschweigen, ist gerade der Beweis, daß es stimmt. :-D

Man fragt sich, ob der Mann ein Betrüger ist oder nicht ganz helle – vielleicht beides.

Gruß
Taurec

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"Das Stichdatum ist der 10./11.05.2019!"

BBouvier @, Freitag, 02.06.2017, 15:57 vor 2510 Tagen @ Taurec (3420 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Freitag, 02.06.2017, 16:25

<"Das Stichdatum ist der 10./11.05.2019
mit einem globalen Erdbeben nicht zu benennender Stärke
.">


Hallo!

Obiges Beben hat Maichle aus Vers IX/83:
=>
Sol vingt de Taurus si fort de terre trembler,
Le grand theatre remply ruinera:
L'air, ciel & terre obscurcir & troubler,
Lors l'infidelle Dieu & saincts voguera.

10.-11. Mai:
=>
"Sonne zwanzig (Grad) im/vom Stier so (dermassen/ungeheuer) stark Erde zittern,
Das grosse gefüllte Theater wird zerstört werden,
Die Luft, Himmel&Erde verdunkeln & durcheinander,
Dann wird (selbst) der Ungläubige Gott&Heilige beschwören (= anflehen)."

Mehr hier:
=>
https://schauungen.de/forum/index.php?mode=search&search=IX%2F83

"2019" ist sicherlich richtig, denn:
Es handelt sich dabei zweimal um zwei Zeilen = 2
Zwei minus zwei = 0
Lassen wir in Zeile drei das vorangesetzte "l´" weg,
verbleibt als erster (!) Buchstabe ein "a" = 1
... die "1" wird von Nostradamus damit sogar bestätigt!
Zeile eins besteht aus genau (!) neun Wörtern = 9

=> 2019!

Das kann doch kein Zufall sein! :lehrer:

Und so wird es ganz leicht möglich,
sämtliche Verse präzise zu datieren:
Man muß eben nur richtig wollen.

Nachtrag.
Hierauf wird hingewiesen:
=>
https://schauungen.de/forum/index.php?id=4228

Grüße,
B

--
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:-)

IFan, Samstag, 03.06.2017, 00:40 vor 2510 Tagen @ BBouvier (2934 Aufrufe)

Hallo BB,

"Und so wird es ganz leicht möglich,
sämtliche Verse präzise zu datieren:
Man muß eben nur richtig wollen."


:ok:


Gruß, IFan

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Willkürliche Buchstabendreher und Zahlenmanipulation

Taurec ⌂, München, Freitag, 02.06.2017, 21:00 vor 2510 Tagen @ Taurec (3326 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Mittwoch, 30.08.2017, 19:38

Hallo!

Bei I/35 verschiebt er die Buchstaben in "neutral" um 11 Stellen und überträgt die entsprechenden Zahlenwerte:
Zeile 1: 1 Jahr
Zeile 2: 1 Jahr, 6 Jahre
Zeile 3: 51 Jahre
Zeile 4: 15 Jahrhunderte

Womit legitimiert er den Zahlendreher in Zeile 3? Er ist allerdings nötig, um das Ergebnis passend zu machen.
Womit begründet er die Verschiebung ausgerechnet um 11 Stellen?
Womit legitimiert er die Zählung der Zahlen als Jahre, während er bei XII/36 auch nach Jahrzehnten und Tagen zählt?

Mir scheint, er wählt seine Zählmethodik gezielt so aus, um auf das gewünschte Jahr zu kommen. Das kann bei bereits eingetretenen und erfolgreich zugeordneten Vierzeilern funktionieren. Bei künftigen Ereignissen, deren Datum nicht bekannt ist, versagt diese Methodik. Sie läßt sich erst nachträglich auf bekannte Daten anpassen.

Das zeigt sich übrigens auch in den Fallbeispielen auf seiner Seite.

Willkürlich und ohne nachvollziehbare Grundlage

  • wählt er aus den Buchstabenreihen "neutral", "horizontal", "vertikal" die ihm passende aus,
  • verschiebt er die Buchstaben um eine ihm passende Anzahl Stellen,
  • verschiebt er die Werte auch mal ein zweites Mal und vermischt die Ergebnisse,
  • zählt er die neuen Buchstaben-/Zahlenwerte als Jahrhunderte, Jahre, Monate oder Tage,
  • tauscht er Ziffern (aus 17 wird 71),
  • läßt er Zahlen oder Ziffern gelten oder nicht,
  • läßt er Großbuchstaben innerhalb der Verse (also nicht am Zeilenbeginn) mal gelten, mal nicht.

Durch kreatives Herumprobieren führt er seine eigene Methode ad absurdum, weil sie letztlich nichts ist als durch Verbrämung mit Zahlenwerten durchdacht wirkende Willkür. Die einzige "Leistung" besteht darin, so lange Buchstaben zu verschieben, in Zahlenwerte umzurechnen und diese nach Belieben zu manipulieren und zu interpretieren, bis man auf das gewünschte Ergebnis kommt.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

vielen Dank

IFan, Samstag, 03.06.2017, 00:36 vor 2510 Tagen @ Taurec (2973 Aufrufe)

Hallo Taurec,

"Durch kreatives Herumprobieren führt er seine eigene Methode ad absurdum, weil sie letztlich nichts ist als durch Verbrämung mit Zahlenwerten durchdacht wirkende Willkür. Die einzige "Leistung" besteht darin, so lange Buchstaben zu verschieben, in Zahlenwerte umzurechnen und diese nach Belieben zu manipulieren und zu interpretieren, bis man auf das gewünschte Ergebnis kommt."

Vielen Dank! Dann muss ich das nicht selber prüfen und kann das jetzt gleich vergessen. Nimmt mir eine Menge Arbeit ab.

Gruß, IFan

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Maichles Antwort

Taurec ⌂, München, Montag, 05.06.2017, 14:31 vor 2507 Tagen @ Taurec (3338 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Mittwoch, 30.08.2017, 19:38

Hallo!

Hier ist Maichles Antwort auf die Kritik:
http://www.prophezeiungsforum.de/forum/forum_entry.php?id=18154

Die Grundannahme dieser Arbeit beruht darauf, daß Nostradamus bei der Formulierung und Niederschrift seiner Vierzeiler Schablonen benutzte, die es ihm ermöglichten, hinter dem Klartext gezielt Kalenderdaten einzuweben.

Das ist eine fixe Idee, für die es keinerlei (externe) Anzeichen gibt und die auch durch die Methode selbst nicht bewiesen wird.
Es widerspricht vielmehr sogar massiv allem, was man über Präkognition weiß, daß im großen Stil (tausendfach!) präzise Zeitangaben vorausgesehen worden sein sollen.
Um das zu erkennen, müßte man vom Thema aber Ahnung haben, so daß sich wieder die alte Regel bestätigt zeigt, daß Scharlatane meist nicht klüger sind als jene, die auf sie hereinfallen. Im Falle der Prophetie/Schauungen ist der erste Fallstrick das Verlangen nach präzisen Zeit- und Personenangaben (Namen). Das ist, was sich der unbedarfte Laie wünscht, und womit die Masse seit jeher von Fälschern und Scharlatanen wunschgemäß bedient wird. Betrogene und Betrüger sind letztlich eins, weil letztere oft selbst an ihre falschen Grundannahmen glauben und sich durchaus selbst etwas vormachen.

Dazu setzte er in den Vierzeiler-Texten Marker in Form von Initialen und Großbuchstaben, die wiederum in Zahlen umzuwandeln sind, um chiffrierte Kalenderdaten sichtbar zu machen. Auch spielte die Beobachtung bei allen Abwägungen eine maßgebliche Rolle, daß jeder Vierzeiler eine spezifische Kombination aus Initialen und Großbuchstaben aufweist, die in keinem anderen Vierzeiler anzutreffen ist.

Diese Beobachtung ist allerdings keine augenfällige, unerklärliche Besonderheit, sondern eine schlichte Selbstverständlichkeit, die aus der Tatsache folgt, daß alle Verzeiler unterschiedlich formuliert sind. ;-)

Bei Anwendung von drei Algorithmen, bestehend aus jeweils 21 Buchstaben, entsteht bei Abschluß eines vollständigen Dechiffrierdurchganges eine Matrix von 63 Zahlenblöcken, innerhalb derer die hinterlegten Kalenderdaten für das vorhergesagte Ereignis im Vierzeiler manuell herauszufiltern sind.

Das ist wortreich nicht anderes, als was ich schrieb. Das Skript habe ich mir angesehen. Zu jeder Buchstabenreihe gibt es 21 Blöcke, in welchen jeweils die Buchstabenwerte um eine andere Anzahl Stellen verschoben sind. Mit anderen Worten: Zu jedem Buchstabenwert wird standardmäßig jede mögliche Verschiebungsvariante berechnet. Wenn man daraus "manuell" (was nur ein anderes Wort für "willkürlich" ist) das "vorhergesagte" (was nur ein anderes Wort für "gewünschte") Ereignis herausfiltert, bedeutet das nichts anderes, als daß man aus allen möglichen Variationen gezielt die heraussucht, die man haben will.

Auf meine Kritik des willkürlichen Tauschens, Verdrehens und Weglassens innerhalb der herausgefiltertern Werteblöcke geht Maichle gar nicht ein. Durch dieses Vorgehen wird die oben beschriebene Willkürlichkeit nochmal verschärft, indem an den nach Gutdünken herausgepickten Ergebnissen wiederum herumgebogen wird, um das Resultat auf das gewünschte Ereignis/Datum noch passender zu machen.

Die Methode wäre valide, wenn man mit einem Minimum eigenen Nachbesserns (im besten Falle gänzlich ohne) zu plausiblen Ergebnissen gelangen würde. Dies würde voraussetzen, daß die Anzahl der zu verschiebenden Stellen sich aus von Nostradamus selbst gemachten Angaben ergäbe, und daß das Ergebnis ohne Zahlendreher und willkürliches Weglassen klar wäre. Daraus würde sich auch ergeben, daß noch nicht eingetroffene Vierzeiler datierbar wären. Natürlich wird eine solche Dechiffriermethode nicht gefunden werden, weil Nostradamus seine Vierzeiler nicht auf diese Weise verschlüsselt hat. Maichles Methodik ist nur ein (gar nicht mal geschickter) Selbst- & Fremdbetrug, bei dem er lose Buchstaben-Zahlen-Korrelationen auf vorgefaßte, aber nicht beweisbare Ideen hinbiegt, die er in einem Zirkelschluß, letztlich aber irrig, bestätigt sieht.

Gruß
Taurec

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„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

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Methode Bibelcode

BBouvier @, Montag, 05.06.2017, 16:52 vor 2507 Tagen @ Taurec (3112 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Montag, 05.06.2017, 17:01

<"Wenn man daraus "manuell" ... das "vorhergesagte" ... Ereignis
herausfiltert
, bedeutet das nichts anderes,
als daß man aus als allen möglichen Variationen
gezielt die heraussucht, die man haben will.
">

Danke, Taurec!

Insofern gleicht die Vorgehensweise wohl Drosnin und dessen "Bibelcode".

https://de.wikipedia.org/wiki/Bibelcode

Zitat:
"Der Begriff Bibelcode bezeichnet die Annahme,
dass es im Text der Bibel versteckte, aussagekräftige Textkonstellationen gibt...
Allerdings lassen sich für die behaupteten Bibelcodes
weder ein „Generalschlüssel“ noch eine Systematik
oder ein Schema bestimmen, mit dem sich Informationen
gezielt auffinden ließen
."

Sowie:
"Der Informatiker Brendan McKay von der Nationaluniversität Australiens
untersuchte den englischen Text von Moby Dick mit Drosnins Methode.
Er fand dabei „Ankündigungen“ der Ermordung von Indira Gandhi,
Martin Luther King, John F. Kennedy, Abraham Lincoln
und weiterer Personen – nicht zuletzt Yitzhak Rabin.
McKays Vorwurf lautete, auf diese Weise finde
man keine
inspirierte verschlüsselte Botschaft,
sondern eben die Daten, die man nach eigenem Ermessen vorab wählte
."

Fund bei "Telepolis":
=>
"Am Ende wird sich der Bibel-Code voraussichtlich
in eine lange Reihe anderer spektakulärer Codes einreihen müssen,
die allesamt wohl nur in der Einbildungskraft einiger Zeitgenossen existieren.
Dazu gehören beispielsweise versteckte Botschaften im Koran,
in den ägyptischen Pyramiden, in den Werken Shakespeares,
im Voynich-Manuskript, auf dem Turiner Grabtuch,
in Kompositionen Johann Sebastian Bachs
und in den Nazca-Scharrbildern –
um nur die wichtigsten Beispiele zu nennen
."

Grüße,
BB

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- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

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